In Den Haag wurde die Anklage des Genozids zwar angenommen, aber die von Südafrika verlangte Einstellung des Militäreinsatzes wurde nicht verhängt. Allerdings geht es um eine umfassendere Frage, die unerörtert geblieben ist.
Die vom IGH getroffene Vorentscheidung des Prozesses in Den Haag, bei dem Israel von Südafrika angeklagt wurde, im Gazakrieg einen Genozid an den Palästinensern zu begehen, ist von vielen in der israelischen Öffentlichkeit aufatmend zur Kenntnis genommen worden; man beglückwünschte dabei die “brillante Arbeit”, die das israelische Verteidigungsteam geleistet habe.
Der von Israel nach Haag geschickte Richter, Prof. Aharon Barak, der in den Monaten vor der “Justizreform” von Januar 2023, vor allem aber während des unter dieser verlogenen Bezeichnung versuchten Staatsstreichs, sich den ruchlosesten und giftigsten Anfeindungen durch die Regierungskoalition und ihre Anhänger ausgesetzt sah, galt nun vielen (im liberalen Lager) als Held des Tages. Andere taten den Haager Prozess insgesamt als eine Farce ab. “Haag-Schmaag” tönte der kahanistische israelische Polizeiminister Itamar Ben-Gvir, für den jedwede Kritik an Israel immer schon nur antisemitisch sein kann. Er bediente sich dabei der jiddischen rhetorischen Wendung, die durch das Hinzufügen eines “Schm” am Anfang eines Begriffs Herabwürdigung bzw. dezidierte Verachtung zu indizieren trachtet.
Das Gros der etablierten und sozialen Medien in Israel reagierte jedoch auf die schiere Tatsache, dass Israel vors Haager Gericht gezerrt und des Völkermordes geziehen wurde, mit unverhohlener Indignation. Beredten Ausdruck verlieh dem Premierminister Benjamin Netanjahu, als er auf einer Pressekonferenz am 27. Januar sagte: “Nichts ist absurder, als dass gerade gestern, am Vorabend des internationalen Holocaust-Gedenktages, es Menschen gab, die nach Den Haag gekommen sind, um gegen uns die lügnerische und empörende Anklage eines Völkermordes zu erheben.”
Auch Aharon Barak bemühte sich in seiner richterlichen Schlussrede (in der Mindermeinung) um eine abschmetternde Zurückweisung der Anklage und bediente sich dabei einer biblischen Metapher: “Südafrika hat ungerechtfertigterweise versucht, die Sünde Kains Abel zuzuschieben.” Nun, brillante Rhetorik, aber ziemlicher Quatsch. Zurecht reagierte der Haaretz-Publizist B. Michael mit einer Richtigstellung der realen Verhältnisse: “Diesmal gibt es überhaupt keinen Abel in der Geschichte. Es gibt nur zweimal Kain. Einen hamasischen Kain, der ein Bande von religiös geschlagenen, hemmungslosen Mördern ist, und einen israelischen Kain, der ein erobernder Staat ist, dessen Grausamkeit sich selbst immer wieder an Bösartigkeit übertrifft, und dessen Verhältnis zu Menschenrechten und internationalem Recht sich wie das zu Ärgernissen ausnimmt, die Verachtung und grobe Übertretung verdienten.”
Aber das Problem des Konnex von Israel und grausamer Täterschaft geht über die Triftigkeit der Anklage in Den Haag bei weitem hinaus. Denn zu fragen gilt es zwar in der Tat, wie es komme, dass ein Staat, der sich als “historische Antwort” auf Auschwitz sieht, eine fortdauernde brutale Gewaltpraxis gegen die von ihm okkupierten Palästinenser betreibt; aber eben nicht, um eine indignierte Zurückweisung jeglichen Vorwurfs des Genozids zu generieren (Israel betreibt keinen Genozid, das ist schon auch an dieser Stelle gesagt worden; es ist schon schlimm genug, was Israel derzeit in Gaza anrichtet, man braucht dafür nicht den Begriff des Völkermords zu bemühen). Es geht vielmehr darum zu klären, wie es um die Einstellung dieses Staates zur Geschichtskatastrophe des Volkes, als dessen Zufluchtsstätte er sich begreift, bestellt ist.
Eine Antwort darauf ist bekannt. Sie bezieht sich auf die Wiederholbarkeit der geschichtlichen Katastrophe und manifestiert sich im emphatisch-entschlossenen Slogan “Nie wieder!”. Und damit dies Postulat eingehalten werden kann, basiert man auf dem Axiom, dass alles gestattet sei, damit dies auch garantiert werde. Vieles in der israelischen Sicherheitsdoktrin und dem auf ihrer Grundlage entfalteten zionistischen Militarismus hat darin seine Wurzel – wobei die Shoah mutatis mutandis zum Argument verkommt, das jederzeit als Rechtfertigungsgrund für alles, was Israel praktiziert, ideologisch instrumentell eingesetzt werden kann.
Nicht von ungefähr führte Netanjahu die Shoah (bzw. den Gedenktag an den Holocaust) an, um darzulegen, wie absurd es sei, Israel mit Genozid zu assoziieren. Den Haag rührte gleichsam die Grundfeste der Staatsräson Israels an – man nehme Israel das Shoah-Argument weg, kehre es mithin gegen Israel, und schon fühlt es sich vor dem großen Nichts des Absurden gestellt. Gibt es Israel, mag man sich fragen, gibt es den Zionismus überhaupt ohne die Shoah? Der politische Zionismus existierte zwar schon vor dem historischen Katastrophenereignis, aber er war primär aus dem Geist der Reaktion auf den sich verbreitenden europäischen Antisemitismus im 19. Jahrhundert geboren. Shoah und Antisemitismus sind bis zum heutigen Tag Grundpfeiler der zionistischen Hasbara geblieben.
Und doch – es gibt in diesem Zusammenhang eine weitere zu beachtende Dimension, die über das Abstrakte der Ideologie hinausgeht, wiewohl sie im jetzigen israelischen Diskurs fast völlig ausgespart bleibt. Denn der Zionismus verstand sich schon in seiner Frühzeit nicht nur als Garant der Verteidigung und des Schutzes für die Juden, sondern erwies sich nicht minder auch als Kollektivsubjekt der Expansion und Eroberung. Man kann den israelisch-palästinensischen Konflikt, einen seinem historischen Wesen nach territorialen Konflikt, nicht begreifen, ohne diesen aggressiven Zug der zionistischen Ideologie mitzubedenken.
Israels nunmehr über ein halbes Jahrhundert währende Okkupation der palästinensischen Territorien (die hermetische Blockade des Gazastreifens muss mit dazugerechnet werden) und die mit dieser Okkupation zwangsläufig einhergehende permanente Knechtung des palästinensischen Kollektivs, die Beraubung seines Selbstbestimmungsrechts, die permanenten Vergehen gegen Menschenrechte, die mörderische Brutalität der Verwaltungspraxis der Besatzung im Alltag – dies alles ist der Kontext, der den hamasischen und den israelischen Kain hat aufeinanderprallen lassen, auch am 7. Oktober und danach.
Nun stellt sich die Frage: Gibt es eine Verbindung zwischen der Katastrophenideologie des israelischen Zionismus und seinem historische generierten Drang zur (territorialen) Expansion? Anders gefragt: Kann aus dem Shoah-Trauma der Juden der Drang zu Eroberung abgeleitet werden? Die Frage kann nicht mit eindeutiger Evidenz beantwortet werden. Aber sollte da ein Kausalnexus bestehen, müsste man sich fragen, ob darin die Einstellung des israelischen Staates zur Geschichtskatastrophe des jüdischen Volkes zu sehen sei bzw. ob sich darin die “Lehre” manifestiere, welche die zionistischen Juden aus ihrem geschichtlichen Katastrophenschicksal gezogen haben. Wenn dem so wäre, müsste man unweigerlich einsehen, dass die gegen Israel erhobene Anklage des “Völkermordes” weniger absurd sei, als von Netanjahu postuliert. Es geht nämlich nicht um den manifesten Völkermord (den begeht man nicht so schnell), sondern um die fundamentale Frage, ob das Opfer sich in einen Täter gewandelt habe; ob also in der von Anbeginn praktizierten Selbstviktimisierung der zionistischen Juden Israels bereits die Tendenz zur Täterschaft in all ihrer Dimensionen gesteckt habe.
Mit Gewissheit kann das nicht behauptet werden. Aber die unverhältnismäßig rabiate israelische Gewaltreaktion auf die Hamas-Barbarei, welche von nahezu allen jüdischen Israelis gutgeheißen und unterstützt wird, lässt auf eine solche Möglichkeit schließen. Und wenn von Expansion die Rede ist: Wie hat man es zu verstehen, dass Itamar Ben-Gvir und andere Minister seiner und der Likud-Partei in dieser Woche ein von Tausenden von Anhängern bejubelte Veranstaltung organisiert haben, bei der lauthals und unter Freudentänzen die Forderung artikuliert wurde, den gesamten Gazastreifen zu erobern, die palästinensischen Bewohner aus ihm zu vertreiben und jüdische Siedlungen in ihm zu errichten, gleichsam als ersehnte Rückkehr in das Gebiet, aus dem man (auf Initiative von Ariel Sharon) im Jahre 2005 “vertrieben” worden war? Man nenne es, wie man will – es geht um ethnische Säuberung zwecks Expansion (s.a.: Rechte Regierungsmitglieder fordern „freiwillige Auswanderung“ der Palästinenser).
Nun kann man einwenden, es handle sich um eine randständige Minorität, die das fordert, es sei keine offizielle Politik der israelischen Regierung. Man bedenke nur: Premierminister Netanjahu hat das faschistische Event beschwiegen; man erinnere sich zudem: In den 1970er Jahren hat die jüdische Besiedlung des Westjordanlandes in ähnlicher Weise begonnen (heute bevölkern es rund 700.000 Siedler); und auch dies: Itamar Ben-Gvir wird bei den nächsten Parlamentswahlen ein großer Wählerzulauf vorausgesagt.
Es ist kaum zu vermitteln: Im 20. Jahrhundert haben die Juden am Faschismus Monströses erlitten, horrendeste Erfahrungen gemacht. Nichts läge näher, als dass gerade sie ihn mit aller ihnen zur Verfügung stehenden Kraft und Macht bekämpften. Mit einem solchen Kampf würden sie der Opfer von Auschwitz wirklich gedenken. Das wäre ihr wahres “Nie wieder!”. Stattdessen hat sich die Regierung ihres Landes, das sich als historische Antwort auf die Shoah versteht, im Jahre 2023 (und letztlich nicht erst da) dem Faschismus verschrieben. Ohne es beabsichtigt zu haben, hat dies der Prozess in Den Haag auf den Punkt gebracht.
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Ohne Ehrlichkeit in der internationalen Politik und den Medien wird es keine Lösung der kriegerischen Probleme geben. Es scheint, dass dies auch gar nicht gewollt ist. Wie anders ist es zu erklären, dass 100000ende für ein “Nie wieder” auf die Straße gehen, ohne auf die 25000 Toten und 1 000 000 Vertriebenen in Gaza und den Unterstützern für diese “Politik” in unserer Regierung hinzuweisen? Da wird die den meisten Menschen innewohnende Ablehnung von Faschismus auf eine Partei gelenkt, die derzeit und in der Vergangenheit keinerlei politische Verantwortung hat und hatte, keinen Toten verursacht hat und auch keine Abschiebung von “Ankommenden”. Natürlich kann man über Volk und Ankommende eine andere Meinung als die AFD haben, und das haben die meisten auch. Aber die Tatsachen, insbesondere was Israel betrifft, dermaßen regierungstreu auszublenden grenzt schon an Böswilligkeit für den eigenen Vorteil. Möglicherweise sind ja auch sehr viele unter den Demonstranten, die um ihren Arbeitsplatz bei AFD-Herrschaft fürchten. Wie soll ich die Demonstranten verstehen? Nie wieder einen Juden töten, bei anderen Ethnien ist das egal? Keine Rückführung von (nicht integrierbaren) Ankommenden, aber Russen und Palästinenser sind Untermenschen und das Töten geschieht ihnen recht? Die Politik und die Medien im Wertewesten sind dafür verantwortlich, wenn es überall einen “Rechtsruck” gibt. Leider ist kein Anzeichen erkennbar, dass man das ändern möchte, im Gegenteil, die Propaganda der Tagesschau wird nun verstärkt durch unseriöse Posts durch die Regierungsparteien in den sozialen Medien verstärkt. Es wird, wenn keine Änderung erfolgt, noch böse enden.
Ich kann Ihnen nur zustimmen, aber die woken Regierungsdemonstranten aus meinem Bekanntenkreis sehen denWiderspruchnicht. Eher I Gegenteil.
In dieser Diskussion werden Dinge unzulässig vermischt, was ich mehr als ärgerlich finde.
Die Leute, die hierzulande auf die Straße gehen um „nie wieder“ zu äußern, handeln gar nicht von den Geschehnissen in Israel/Gaza. Sie beziehen sich auf den Rassismus hier in diesem Land, der den Demonstranten anscheinend erst durch diese bewusste „Correctiv“-Recherche bekannt wurde. Bis gestern wussten die dem Anschein nach noch garnix von diesem Rassismus und sind somit erst vor kurzem aus allen Wolken gefallen. DAS wussten die in diesem Land noch bzw. wieder lebenden Juden schon lange besser!
Im Übrigen geht es bei diesen Demos darum, sich gegen eine rechte Partei und für ein paar andere rechte Parteien zu äußern. Das ist vorgezogener Wahlk(r)ampf.
Mit den aktuellen Geschehnissen in Nahost hat das genau so viel zu tun: nichts. Es ist aber durchaus begrüßenswert, wenn sie hierzulande mal ein paar Leute gegen Rassismus äußern. Schön wäre nur, würden sie das auch wirklich so meinen und im eigenen Alltag umsetzen.
Ich stimme nicht zu. Es muss vermischt werden. Man kann das rechte Gedankengut von der AFD nicht von dem des Herrn Netanjahu und der Bandera-Verehrenden trennen, insbesondere dann nicht, wenn letztere massiv von unserer Regierung unterstützt werden. Die kritisierte “Remigration” trifft mehrere Nationalitäten, und genauso treffen die ausländischen Faschisten auch uns. Die Demos sind eine Ablenkung mit einem eingeengten Fokus auf eine Partei, die, im Gegensatz zu z.B. Netanjahu, noch keine Toten zu verantworten hat. Es gibt derzeit nur einen kleinen Lichtblick bei den Demos, es sind z.T. Palästinaflaggen sichtbar. Wenn ich gegen Faschismus bin, dann muss ich auch die Unterstützung und insbesondere Waffenlieferungen an Faschisten angreifen.
Israel sollte das Land sein, in dem Juden unbesorgt in Sicherheit leben können. Das ist immer noch der Anspruch, und dieser Anspruch ist vollkommen und alltäglich bedroht durch den Anspruch der Palästinenser, der sich in dem bekannten Spruch manifestiert: „From the river to the sea, Palestine will be free“
Wer hier in Deutschland meint, er müsse bei Demonstrationen, die sich damit befassen, dass Juden (und manche andere) hierzulande eben nicht sorgenfrei leben können, sich über die Vorgänge in Nahost auslassen, der soll hier bitte mal kurz erläutern, wie er die Sicherheit für jüdische Mitmenschen hier in Deutschland und dort in Israel herstellen will.
Oder will er die Sicherheit für jüdische Mitmenschen am Ende gar nicht, bzw. geht sie ihm am Heck vorbei?
Ihre Behauptung, die Kritik am deutschen Rassismus müsse mit der Kritik am israelischen Vorgehen in Gaza vermischt werden, ist eine unzulässige und entlarvende Verharmlosung der Angriffe auf Juden hier in diesem verdammten Deutschland – die immer schon da waren und seit dem 7. Oktober 2023 massiv angestiegen sind. Machen Sie sich lieber mal Gedanken darüber, wie hier in diesem Land die Sicherheit ihrer Mitmenschen gewährleistet werden könnte, bevor Sie sich über Geschehnisse in anderen Regionen der Welt aufregen und die Fahnen derjenigen schwenken, die die Gegend zwischen dem Jordan und dem Mittelmeer judenfrei machen wollen.
Palaestina sollte das Land sein, in dem Juden UND Araber unbesorgt leben können.
From the river to the sea, so eine Karte hat Netanjahu vor den Vereinten Nationen als SEIN Reich vorgestellt. Selbstverständlich muss es hier für alle Ethnien Sicherheit geben. Aber dass Netanjahu und seine Minister faschistisches Gedankengut pflegen und äußern, dürfte auch ihnen bekannt geworden sein. Israel hat ein Existenzrecht, aber nicht das Recht, andere Ethnien auszurotten. Und wenn es hier Israelkritik gibt, so dürften deren Machthaber selbst einen Anteil daran haben. Gaza ist nicht der erste Versuch, andere zu vertreiben, es gab den 7-Tage Krieg und die Besetzung der Sinai-Halbinsel, und es gibt den Sachverhalt, dass Palästinenser aus ihren Häusern vertrieben werden, seit Jahren. Gegen Rechts sein und die Ermordung von 25000 Zivilisten in Gaza stillschweigend als Selbstverteidigung zu tolerieren ist eine Ursache dafür, dass der rechte Rand Zulauf bekommt.
Wollen Sie eigentlich nicht bemerken, dass ich hier überhaupt nicht für das israelische Handeln aktuell im Gaza argumentiere, sondern gegen Ihre Relativierung deutscher Verbrechen mit dem hinterhältigen und typisch rechtsradikalen Argument, anderswo geschähen auch Verbrechen?
Was genau ist Ihr Anliegen? Da gibt es Demonstrationen, die sich gegen das Erstarken des Rassismus in Deutschland wenden, und Sie begrüßen, dass auf diesen Demos mit Fahnen von Palästina gewedelt wird. Man müsse den israelischen Rassismus benennen, wenn man gegen den deutschen Rassismus demonstriert.
Warum nur den israelischen Rassismus bei diesen Demos benennen? Warum nicht den palästinensischen, islamistischen, oder den russischen Antisemitismus, oder den US-Rassismus gegenüber Schwarzen oder oder …
Was also wollen Sie? Sie wollen den deutschen Rassismus und die deutsche judenfeindliche Haltung und ihre Auswüchse relativieren, kleinreden. Dagegen wende ich mich hier. Ihre ständigen Hinweise auf das, was in Gaza geschieht, gehören zwar thematisch zum Artikel, unter dem wir hier schreiben, aber nicht zu Ihrem eigenen Beitrag und erst recht nicht zu meiner Entgegnung.
Nun, ich sehe die Gefahr eines neuen Faschismus, der jegliche Kriege als unvermeidbar deklariert. Es macht mir Angst, die Kriegshetze macht mir Angst, und das 100tausende das nicht sehen wollen. Der AFD sollte man argumentatorisch begegnen. Ich bleibe dabei, diese Demonstrationen sind ein Ablenkungsmanöver unter dem Deckmantel der Demokratie. Und wenn sie mir “unzulässiges Verknüpfen” vorwerfen, hat es wahrscheinlich keinen Sinn mehr, zu antworten. Ich bin mit meinem Gewissen im Reinen, ich habe nichts gegen Juden oder andere Ethnien, habe mehrfach mit solchen Leuten zusammengearbeitet. Aber ich habe etwas gegen die Instrumentalisierung von Menschenmengen, um Krieg führen zu können. Besinnlichen Sonntag noch,
Ich bin der Meinung, dass nicht die Shoa das grundlegende Motiv der israelischen Aggression ist, sondern das jahrtausendealte Selbstverständnis der Juden, Gottes auserwähltes Volk zu sein und somit existenzielle Sonderrechte gegenüber Nichtjuden zu genießen. Vor allem das Sonderrecht, ein von Gott verheissenes Land in Anspruch nehmen zu dürfen, das im Lauf der Jahrhunderte an Nichtjuden verloren ging.
Die Shoa fungiert im jüdischen Narrativ als moralische Legitimation für politisches Handeln, ist jedoch nicht das grundlegende Motiv dafür.
Ich kann mich selbstverständlich irren und möchte diese Meinung nicht als Antisemitismus missverstanden wissen.
Das urjüdische Motiv des „Auserwähltseins“ manifestiert sich übrigens auch im christlichen und islamischen Glauben. Auch diese Spin-off-Religionen sind im Kern aggressiv und kriegerisch, wie die Geschichte beweist. Anspruch auf ein Paradies (verheissenes Land) hat nur, wer dazugehört. Das Heil besteht in der Zugehörigkeit, das Unheil der anderen spielt keine Rolle.
Microsoft Copilot sagt:
Gott hat das verheißene Land gemäß der jüdischen Überlieferung dem Stammvater Abraham versprochen. Dieses Versprechen findet sich im Buch Genesis (1. Buch Mose). Hier sind die relevanten Informationen:
1. Abraham und der Bund: Gott offenbarte sich Abraham und schloss mit ihm einen Bund. In diesem Bund versprach Gott, Abraham und seinen Nachkommen ein Land zu geben.
2. Land der Verheißung: Das verheißene Land ist das Gebiet, das später als Kanaan bekannt wurde. Es erstreckte sich über Teile des heutigen Israel, Palästina, Jordanien und Libanon.
3. Weitergabe an Isaak und Jakob: Das Versprechen wurde an Abrahams Sohn Isaak und seinen Enkel Jakob weitergegeben. Jakob wurde später in Israel umbenannt.
4. Erfüllung des Versprechens: Nach vielen Generationen und der Zeit der Sklaverei in Ägypten führte Moses das jüdische Volk aus Ägypten heraus und führte sie in das verheißene Land.
In der jüdischen Tradition ist das verheißene Land ein zentrales Thema, das die Beziehung zwischen Gott und dem jüdischen Volk symbolisiert. Es steht für Heimat, Segen und Verantwortung .
Und die, die man im “verheißenen” Land vorfand, wurden gnadenlos vernichtet (kommt einem aus der Zeit vor 80 Jahren irgendwie bekannt vor) – der Vollstrecker dieses Völkermord, Joshua!
Was Israel betrifft, die Verantwortlichen und auch die Mehrheit der Juden offenbaren eine ziemliche menschliche und charakterliche Verkommenheit. Wenn einem so viel Leid historisch zugefügt würde, dann wäre es doch eine normal menschliche Reaktion zu sagen so was darf nie wieder geschehen, das darf man keinem antun. Aber nein, sie nutzen es als als Absolution dadurch in alle Ewigkeit einen Freibrief selbst Unrecht zu tun zu haben. Nun ja wie oben ausgeführt, das alte Testament ist ihre Schrift, da geht es nur um Rache und Vergeltung, die sind halt so. Und dann noch als Gegenpol der Islam… Wo soll da ein Zusammenleben, eine Zweistaatenlösung herkommen. Die machen sich alle selber was vor, statt mal zu erkennen, was für widerliche Charaktere, für Abschaum sie alle zusammen sind und mal in sich zu gehen und Buße zu tun, halten sie sich alle für die Krone menschlicher Entwicklung. Das ganze wird dann noch überlagert (und benutzt!)durch die Machtkämpfe die der westliche Neoliberalismus gegen renitente Staaten wie Russland China u.a. führt die sich dem Zugriff nicht so einfach beugen wollen. Einfach abartig alles.
So lange die Hamastanis nicht Kapituliert haben, ist das auch keine Völkermord, immerhin hat die Hamas den Konflikt vom Zaun gebrochen. Hätten die mal lieber “Sunzi” studiert anstatt ihre eigene Bevölkerung in Geiselhaft und Unwissenheit zu halten.
Ps. wenn Südafrika wegen der Menschen-Rechtslage in der Westbank geklagt hätte wäre der Schaden für Israel größer, aber so hat sich Südafrika nur als Terrorunterstützer geoutet. Vielleicht macht ja Südafrika mal was gegen Necklacing (Xenophober Terror) in den eigenen Township’s
“Stattdessen hat sich die Regierung ihres Landes, das sich als historische Antwort auf die Shoah versteht, im Jahre 2023 (und letztlich nicht erst da) dem Faschismus verschrieben. Ohne es beabsichtigt zu haben, hat dies der Prozess in Den Haag auf den Punkt gebracht.”
Klar, dass Faschisten das so nicht sehen können. Aber so ist es nun mal und das weißt du auch. Liebe Israels: Willkommen im Club der Halunkenvölker – im wunderbaren Wertewesten.
Das deutsche Volk Scheint immer mehr zu verblöden statt gegen Rechts auf die Straße zu gehen demonstriert doch endlich mal gegen diese Hetzer in der Regierung.Seit ihr wirklich so dumm und merkt nicht das die nur von sich ablenken wollen um ja an der Macht zu bleiben und unser Land ganz zerstören?
Vielleicht liegt die Antwort beim Militär.
Die USA erlitten einen Angriff auf ihrer Basis in Jordanien.Trotz bester Ausrüstung +++ konnten Drohnen zig verletzte und einige tote hervorbringen. Das Militär in Tiefschlaf erwischt, mit günstigen einfacher Technik.
Dieser Angriff zeigt ganz unverblümt Wunde Punkte in der Verteidigung und diente möglicherweise als Signal für Israel selbst.
Fällt das US Militär aus, fällt auch die IDF. Der Seeweg für Lieferungen sind so gut wie dicht, die Alternative über US Basen in der Levante laufen nun Gefahr über Angriffe auch auszufallen.
Es wird immer von der Stärke der IDF ausgegangen, aber jeder Nachbar beherbergt tausende geflohene Palästinenser und die günstigen modernen Waffen werden den schweren teuren Gerätschafften ihre Grenzen aufzeigen und können empfindliche Schäden anrichten.
Als Ergänzung, ein Artikel von the cradle
https://new.thecradle.co/articles/reviving-isis-a-us-weapon-against-the-resistance-axis
Da werden wieder proxies benutzt, welche Waffen die dann haben?
Wie werden sich die Hisbollah dann verhalten?
Überlegt mal wer mit an den Kriegen in der Welt beteiligt ist und daran verdient ja Deutschland unter dem Deckmantel sich für Frieden einzusetzen was für eine Lüge.
“unverhältnismäßig rabiate israelische Gewaltreaktion auf die Hamas-Barbarei”
Ahja, die Tötung Zigtausender Zivilisten unter einem Bombenhagel, durch Scharfschützen, die Ermordung von schlafenden Personen durch als Krankenhauspersonal und muslimische Frauenverkleidete Staats-Terroristen, die Entführung von 6000 Palästinensern aus dem WJL in israelische Foltergefängnisse ist also nur eine rabiate, wenn auch ein klein bisschen zu gewalttätige, Reaktion (!) auf die palästinensische Barbarei.
Tut mir leid, Moshe Zuckermann, da kann ich Ihnen nicht mehr folgen.
Und nein, ich habe in diesem jahrzehntelangen Krieg gegen ein weit unterlegenes indigenes Volk keine neutrale, ausgewogene Haltung.
Jetzt wurde, durch die Propaganda-Behauptungen Israels, auch noch die Hilfe für die UNRWA von 10 reichen Staaten eingestellt. Bald liegen die Hungerleichen wie vor 80 Jahren in Leningrad auf den Straßen herum, aber es ist natürlich kein Völkermord, denn Völkermord können nur Deutsche.
Tut mir leid, manchmal kann ich nur noch sarkastisch reagieren. Aber natürlich gehören auch die USA, GB und Deutschland mit auf die Anklagebank, denn sie unterstützen das mörderische Regime Israels.
“Aber natürlich gehören auch die USA, GB und Deutschland mit auf die Anklagebank, denn sie unterstützen das mörderische Regime Israels.”
Wenn auch nicht physisch, so sitzen sie bereits dort. Selbst wenn der ICJ erst in mehreren Jahren das Verfahren abschließen wird – die da Beihilfe leisten und das Vorgehen verteidigen, werden als Mittäter bezeichnet werden müssen. Das wird Folgen haben, möglicherweise sogar für einzelne Personen vor dem ICC. Da wird man sich auch nicht damit herausreden können, man habe doch ständig zur Mäßigung aufgerufen.
Es gibt drei Methoden des Völkermords. Erstens erschießen, in die Luft sprengen, unter Trümmern lebendig begraben. Zweitens verhungern oder an Seuchen verrecken lassen. Drittens ersäufen USW..
Übrigens werden auch bei einem Genozid nicht alle Angehörigen eines Volkes ausgerottet. Bisher sind etwa 18000 Frauen, Kinder und Jugendliche in Gaza getötet worden, und dazu noch 9000 Männer, die aber nicht zählen. Das ist noch lange kein Völkermord. Meine Frage, wie hoch ist der Mindestprozentsatz für Genozid?
Nach Jahrhunderten der Diskriminierung, Verfolgung und Unterdrückung ist es nicht abwegig zu der Schlussfolgerung zu gelangen, dass einfach jedes Mittel erlaubt ist, um die eigene Existenz zu sichern. Aber liegt dieser Fall hier wirklich vor? Was treibt das Geschehen an? Glauben die Anführer wirklich an irgendwelche absurden biblischen Begründungen oder ist das vielleicht nicht doch nur vorgeschoben und der eigentliche Grund ist einfach nur Habgier.
Die Verwendung des Begriffs “Völkermord” ist im Zusammenhang mit der israelischen Politik falsch.
Es handelt sich nicht darum, „eine nationale, ethnische, rassische oder religiöse Gruppe als solche ganz oder teilweise zu zerstören“, sondern möglicherweise und schlimmstenfalls darum, sie aus ihrem Gebiet heraus in andere arabische Länder zu verdrängen. Das ist gewiss nicht schön, aber nicht identisch.
Es geht wie seit Jahrtausenden “lediglich” darum, wer bestimmte Territorien kontrolliert und beherrscht. Dass Menschen, und zwar auch Zivilisten, in Kampfhandlungen umkommen, ist gewiss furchtbar, aber in historischen Dimensionen betrachtet, überhaupt nichts Neues oder Ungewöhnliches.
—
Etwas Wichtiges kommt hinzu, nämlich die politisch motivierte Veränderung und Aufweichung des ursprünglich recht klar und eng gefassten Völkermord-Begriffs.
Die am Anfang ziemlich eindeutige Definition im Hinblick auf den tatsächlichen massenhaften “Mord” – insbesondere im Hinblick auf die beabsichtigte physische Ausrottung von Armeniern und Juden – wurde ja in den späteren Jahrzehnten immer mehr erweitert und verändert.
https://de.wikipedia.org/wiki/V%C3%B6lkerstrafgesetzbuch
https://de.wikipedia.org/wiki/V%C3%B6lkermord
Inzwischen ist das Begriffsverständnis von “Völkermord” so weit gefasst, dass e sich im Grunde bei fast jedem Krieg um einen Völkermord handeln würde. Ein solches Begriffsverständnis hilft nicht weiter, da Kriege – leider – auch in Zukunft zur Realität gehören werden.
Würde man man dieses von der arabischen Seite und gewissen linken Aktivisten vertretene “Genozid”-Konzept konsequent anwenden, so müsste man gerechterweise nahezu jeden Krieg der letzten 150 Jahre als Völkermord bezeichnen. Und dies würde dann übrigens auch auf die alliierte Kriegsführung gegen Deutschland zutreffen (gezielte Luftangriffe und Feuersturmentfachung in Wohngebieten) und die brutale Vertreibung aus den deutschen Ostgebieten (1945/46). Ich bezweifle alledings sehr, dass linke Aktivisten, die im Nahen Osten von “Völkermord” sprechen, dies auch im Hinblick auf Deutschland und das Jahr 1945 tun würden bzw. werden … !!
Ja, man müsste gemäß folgender Formulierung, “dass es nicht vieler Opfer bedarf, damit die Täter sich des Völkermordes schuldig machen. Bloß ihre Vernichtungsabsicht muss sich auf die ganze Gruppe oder einen maßgeblichen Teil von ihr richten.”
… angesichts des wahllosen Angriffs auf Zivilisten vom 7. Oktober 2023 das palästinensische Vorgehen gegen Israel als Völkermord bezeichnen.
Gemäß dem aktuellen Begriffsverständnis also beabsichtigter Völkermord an den Israelis.
Völkermord, Genozid ist ein Gattungsbegriff (er hat mehr als eine Bedeutung, ist überladen oder aufgeladen), die Rechtsgrundlage ist https://de.wikipedia.org/wiki/Konvention_über_die_Verhütung_und_Bestrafung_des_Völkermordes der UN. Deine Begrifflichkeiten sind nicht zwangsläufig zeitgemäss. Da es sich bei den Palästinensern nicht um ein Volk eines Nationalstaates (Gaza ist besetzt und Autonomiegebiet), keine Ethnie oder Genotyp (der Begriff „Rasse“ ist falsch, „Spezies“ wäre angebracht) Palästinenser bzw. Araber exisistiert.
Es wurde bereits in den 1970ern versucht von Rummel (Demozidbegriff, Bevölkerungsmord) nachzubessern. Ähnliches gilt für die „Juden“, eine unzulässige Verallgemeinerung, wie die „Deutschen“ oder „Israelis“. Es macht wenig Sinn, ausgenommen religiöse Orthodoxie, Staatsbürgerschaft und Konfession auf eine Gruppe zu übertragen.
D.h. die militärische Intervention in Gaza ist eine kollektive Bestrafung (nicht verhältnismässige Tötung, Verletzung) der Menschen in Gaza im Rahmen einer Massnahme der militärischen Aufstandsbekämpfung. Al-Aqsa-Sintflut, s. https://de.wikipedia.org/wiki/Sintflut und https://de.wikipedia.org/wiki/Terrorangriff_der_Hamas_auf_Israel_2023 der Hamas gegen Menschen in Israel ist ein militärisch geführter Aufstand terroristischer Organisationen. Selbst Wikipedia versagt: https://de.wikipedia.org/wiki/Diskussion:Terrorangriff_der_Hamas_auf_Israel_2023
Mit Begriffen »beabsichtigter Völkermord an den Israelis« wird deutlich, wie vetrackt die Situation und wie undifferenziert die Argumente sind: Eine Glaubensgemeinschaft ist etwas anderes als Menschen in einem geografischen Gebiet: Israeli ist wer einen vom Staat Israel ausgegebenen gültigen Pass (Saatsbürgerschaft) besitzt, gehört nicht zwangsweise einer Glaubensgemeinschaft an oder lebt in Israel usw. usf. ähnliches gilt für deine in die Zukunft gerichtete Spekulation über Krieg, die nicht gedeckt ist.
Deine Software ist beschädigt und reduziert die Lesbarkeit von Verknüpfungen. Andere Kommentare tragen auch wenig dazu bei, die Situation übersichtlicher zu artikulieren.
Ich verstehe auch nicht, weshalb ständig der Begriff Antisemitismus verwendet wird! Die Juden sind weder eine Rasse, noch ein Volk, und das Judentum ist eine Religion. Die deutschen Juden waren Deutsche, die polnischen Polen usw.. Marx war Deutscher, Freud Österreicher, und Einstein war Schweizer. Eine Mission findet bei den Juden nicht statt, aber die Möglichkeit der Konversion besteht. Das Judentum gehört einfach zu den Weltreligionen. Das jüdische Volk wurde von den Zionisten erfunden, und eine antike Sprache aktualisiert, nämlich Hebräisch, und Palästina als Staatsgebiet annektiert. Das Ganze geschah, weil die Juden überall eine religiöse Minderheit waren und manchmal diskriminiert oder verfolgt wurden.
Dieser Begriff wird benutzt, weil er ein historisch feststehender Begriff ist und antijüdische Rassisten bezeichneten sich selbst explizit als Antisemiten. In der Regel waren sie ebenso anti-Schwarz und anti-“Zigeuner”, deren Gruppen aber in Europa gesellschaftlich, aber auch zahlenmäßig nicht eine solche Rolle inne hatten wie Juden.
Für die war das eine stolze Bezeichnung und hatte nichts Abwertendes.
Die jüdische Identität ist seit Jahrtausenden an die Geburt geknüpft. Jude oder Jüdin wird man im Normalfall, weil die Mutter Jüdin ist. Insofern ist es falsch, die jüdische Gemeinschaft auf Religion zu reduzieren.
@ Prosecco
Die “juedische Identitaet”, die sich nur ueber die juedische Mutter definiert, ist aus der Zeit gefallen.
Die “rein juedische Mutter” sollte und muesste nur Toechter gebaeren, denn Soehne
koennen noch so viele Kinder zeugen, wenn die Mutter der Kinder keine Juedin ist, dann
sind die Kinder auch keine Juden, streng genommen.
Aber das haben die Rabbiner schon sehr frueh kapiert und die Konversion gefoerdert.
Leute! Was soll der Streit um Begriffe oder Einordnung? Den zig Tausend Toten ist egal, ob sie durch ein Pogrom, Genozid oder während eines ausgearteten Pfadfindertreffens abgemurkst wurden und werden.
Den mordlustigen Killern ebenfalls.
Verwechselung von Streit und Diskurs s. https://www.dwds.de/wb/Diskurs
Dann ersetzen Sie im Satz oben den Begriff Streit durch Diskurs. Auch das dürfte Toten und Tätern weiters gleichgültig sein.
Die Aussetzung des UNRWA ist Völkermord!
Die heuchlerischen Angriffe auf das UNRWA sind ein gutes Beispiel dafür.
Der IGH entschied, dass: Israel muss sofortige und wirksame Maßnahmen ergreifen, um die dringend benötigte Grundversorgung und humanitäre Hilfe für die Palästinenser im Gazastreifen zu ermöglichen.
Das UNRWA ist die einzige Organisation, die derzeit in der Lage ist, die “Grundversorgung und humanitäre Hilfe” für den Gazastreifen und die Palästinenser bereitzustellen, die sie benötigen – und zwar sofort. Mit der Aussetzung der versprochenen Hilfe könnte das UNRWA jedoch gezwungen sein, seine Tätigkeit in Gaza bis Ende Februar einzustellen.
Bis sich andere UN-Organisationen endlich einschalten, wird ein Großteil der Bevölkerung in Gaza verhungert sein. Das UNRWA erbringt eine Reihe von Dienstleistungen in Zusammenarbeit mit der gewählten lokalen Regierung, die natürlich die Hamas ist. Das bedeutet Schulen, medizinische Versorgung und Nahrungsmittelhilfe. Das UNRWA abzuschaffen bedeutet also, die Gesellschaft des Gazastreifens, die Gemeinschaft und die Mittel, mit denen sie überlebt – die “Lebensbedingungen der Gruppe” – zu zerstören.
Das ist Völkermord im Sinne der üblichen Definitionen dieses Begriffs.
Völkermord ist ein international anerkanntes Verbrechen, bei dem Handlungen in der Absicht begangen werden, eine nationale, ethnische, rassische oder religiöse Gruppe ganz oder teilweise zu vernichten. Diese Handlungen lassen sich in fünf Kategorien einteilen:
1. Tötung von Mitgliedern der Gruppe
2. Schwere körperliche oder geistige Schädigung von Mitgliedern der Gruppe
3. Vorsätzliche Zufügung von Lebensbedingungen, die auf die vollständige oder teilweise physische Zerstörung der Gruppe abzielen
4. Verhängung von Maßnahmen, die Geburten innerhalb der Gruppe verhindern sollen
5. Zwangsweise Verbringung von Kindern der Gruppe in eine andere Gruppe
Es gibt eine Reihe weiterer schwerer Gewaltverbrechen, die nicht unter die spezifische Definition von Völkermord fallen. Dazu gehören Verbrechen gegen die Menschlichkeit, Kriegsverbrechen, ethnische Säuberungen und Massentötungen. Die Einmischung in die Arbeit des UNRWA ist eindeutig die Nummer 3. Ipso facto macht das Staaten, die die vereinbarte Hilfe für das UNRWA aussetzen, genauso schuldig am Völkermord wie die Israelis selbst.
Die Streichung der Mittel für das UNRWA ist ein weiterer abscheulicher Akt des Völkermords.
Jüdische Stimme für den Frieden
Wir sollten uns vor Augen halten, dass die Einstellung der UNRWA-Hilfe die Legitimität der Vereinten Nationen untergräbt, die damit zu einem blassen Schatten des Völkerbundes werden.
“Beschuldige den anderen, dessen du dich schuldig gemacht hast.” – Joseph Goebbels.
Goebbels muss die Zionisten mit Bewunderung betrachten und sich freuen, dass er bald viel Gesellschaft in der Hölle haben wird.
Israels Behauptungen sind genau das – Behauptungen – unbewiesen.
Trotzdem hat das UNRWA sofort auf diese Anschuldigungen reagiert und neun seiner palästinensischen Mitarbeiter vor Ort entlassen, die möglicherweise auch Mitglieder der Hamas waren, aber wahrscheinlich genauso sympathisch wie der Rest der Bevölkerung im Gazastreifen. Diese neun Mitarbeiter machen 0,0003 % der Gesamtbelegschaft der Agentur oder 0,00075 in Gaza aus. Wir sollten auch nicht vergessen, dass die Israelis eine lange Geschichte von wilden Behauptungen und Anschuldigungen haben, die sich später als falsch herausstellten – Massaker der Hamas an Zivilisten, die in Wirklichkeit von den IDF begangen wurden, Vergewaltigungen und Verstümmelungen, die nicht stattgefunden haben, Babymorde und Ähnliches.
Oh, und die “Aufstachelung zum Hass” in den Schulen (die in Schutt und Asche gebombt wurden) – ganz im Gegensatz zu dem von Netanjahu propagierten Frieden und der Liebe -, die dazu dient, die Tötung von Kindern zu rechtfertigen. Heuchelei erzeugt eine Art kranke Logik, denn Israels Ziel ist es, das Volk des Gazastreifens – die neuen Amaleken – zu vernichten.
Es gibt keine unschuldigen Menschen im Gazastreifen, denn “jeder hat eine Verbindung zur Hamas”. Avigdor Lieberman, Verteidigungsminister.
Der “Wertewesten” versucht, die Glaubwürdigkeit des Unglaublichen zu unterstützen – und die Zerstörung des UNRWA zu rechtfertigen, bis “die Anschuldigungen geklärt sind” – was niemals der Fall sein wird.
Vielleicht wird deshalb der “Wertewesten” verschwinden. Länder, welche vor Völkermord die Augen verschliessen, ihn ermöglichen oder unterstützen, verdienen es nicht, selbst zu existieren.
Zum Thema UNWRA hier ein interessanter Artikel:
“Israel will die UNRWA ausschalten – schuldig – bis zum Beweis des Gegenteils”
https://www.nachdenkseiten.de/?p=110489
“Drei Gerichte haben mehrfach geurteilt, dass der Mord an über 8.300 Bosniaken, verübt von serbischen Einheiten während des Bosnien-Krieges in Srebrenica im Juli 1995, ein Völkermord war. Punkt. Recht gesprochen haben die Gerichte der UN, der Internationale Gerichtshof (IGH) und der Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien (IStGH), sowie der Staatsgerichtshof von Bosnien und Herzegowina. ”
schreibt die TAZ 2023
Serbische Einheiten begehen ein Massaker an 8000 bosnischen Maenner, dieses wird als Voelkermord anerkannt, unter den Augen der niederlaendischen Blauhelme wohlgemerkt aber die haetten das eh nicht verhindern koennen oder vielleicht doch?
Die israelische Armee handelt in Gaza, nach dem Hamas-Massaker am 7. Oktober, wie im Blutrausch, wirft wahllos Bomben auf alles was sich bewegt und Bodentruppen grasen das Terrain ab…. und das ist bitte WAS, eine angemessene Vergeltungsaktion?
Ueber 27tausend Tote vom Saeugling bis zum Greis, Vertreibung, sogar von der Ausrottung der Gaza-Palaestinenser durch Seuchen war die Rede….. wie soll man das alles denn einordnen?
Hinzu kommen die Morde im Westjordanland sowie Landraub und Vertreibung!
Wenn es kein Voelkermord ist, was ist es dann?
Ein “Massaker” an Palaestinenser, angeordnet vom israelischen Staat?
Ein “Massaker” von ca. 27tausend Tote, ueber 60tausend Verletzte und Millionen von Fluechtlingen, die in Gaza hin und her irren?
Die Völkermord-Konvention dürfte und sollte ja wohl vor allem dazu dienen, einen im Gang befindlichen Völkermord zu verhindern!
Ursprünglich wurden zurück liegende und abgeschlossene Ereignisse als solche definiert, damit ist aber keinem potenziellen Opfer eines im Gang befindlichen Völkermordes geholfen. Im Klartext könnte man Zuckermanns Aussage so umformulieren: Warten wir einfach ab, wenn noch eine nennenswerte Anzahl an Palästinensern überlebt, war es kein Völkermord, sondern eine etwas zu rabiate Reaktion auf die Hamas-Barbarei, der aber laut Israel genozidale Absichten zugrunde liegen, denn Israel ist ja grundsätzlich zuerst einmal Opfer.
Ich sehe in den zitierten Merkmalen der Genozid-Definition auch keine Verwässerung, zumal der Genozid an den Juden, -was ist eigentlich mit den sowjetischen und polnischen Opfern, was mit den “Zigeunern”?- auch nicht von jetzt auf gleich in Gang gesetzt wurde, sondern mehrere Vorstufen hatte, die von diesen Erweiterungen erfasst werden.
Übrigens, noch ein ziemlich unappetitliches “Schmankerl” zu den Opfern ersten und 2. oder 3. Grades:
http://zug-der-erinnerung.eu/download/rundschreiben_202401.pdf
“die Bundesregierung verweigert den slawischen Opfern des deutschen Massenverbrechens an der Leningrader Bevölkerung jegliche Entschädigung. Die erneute Forderung von etwa 60.000 Überlebenden ohne jüdische Herkunft bleibt auch anläßlich des 80. Jahrestages der Befreiung (27. Januar 1944) unerfüllt.
Nach Auffassung der Bundesregierung ist die Bevölkerung der von deutschen Truppen zwischen 1941 bis 1944 abgeriegelten und dem Hungertod ausgelieferten Stadt Ziel einer „allgemeinen Kriegshandlung“ der Wehrmacht gewesen. Für die etwa 1,1 Millionen Toten und die überlebenden Opfer dieser „allgemeinen Kriegshandlung“ bestehe kein individuelles Anrecht auf irgendeine deutsche Restitution.
Lediglich der zahlenmäßig geringeren jüdischen Opfergruppe gesteht die Bundesregierung eine gewisse, von ihr selbst bestimmte Schadenssumme ohne Rechtsanspruch zu, da Leningrader Bürger jüdischer Herkunft besonders gefährdet gewesen seien, hätte die Wehrmacht Leningrad erobern wollen. Eine solche Absicht hat jedoch niemals bestanden. Vielmehr beabsichtigte die deutsche Kriegsführung die Ausrottung jeden menschlichen Lebens in Leningrad durch Verhungern. (..)- Indem die Tätererben die jüdischen Opfer der deutschen Belagerung einer Entschädigung für wert befinden, die mehrheitlich slawischen aber nicht, maßen sie sich eine Inwertsetzung der durch ihre Erblasser verursachten Leiden an und spekulieren auf ihren Gewinn.
Die Tätererben spielen die eine Opfergruppe gegen die andere aus, die Minderheit gegen die Mehrheit, und selektieren die Opfer nach ihrer Gunst und zu ihren (finanziellen) Gunsten.”
Und hier noch ein interessanter Artikel von GlobalBridge https://globalbridge.ch/israel-kann-im-globalen-oeffentlichen-raum-nicht-ueberleben/?utm_source=mailpoet&utm_medium=email&utm_campaign=globalbridge-updates-3
Dass die Mehrheit der israelischen Regierung und auch der Gesellschaft in Israel die Menschen im Gaza-Streifen auslöschen würden,steht für mich fest . Nur sie dürfen nicht . Da hat Washington ein deutliches Stop-Signal gesetzt . Zum ersten Mal in der Geschichte wurden faschistische jüdische Siedler mit US-Sanktionen belegt. Da geht es aber nicht um den faschistischen Abschaum.Sondern es ist eine klare Botschaft an Netanjahu und seine faschistischen Kumpane in der Regierung.“Wir,die US-Regierung tolerieren nicht mehr die ethnische Säuberung,Mord und Vertreibung in den besetzten Territorien.“ Dazu das wiederholte Betonen der „Zwei-Staaten-Lösung“ als einzige Option für die Lösung des Nahostproblems.
Netanjahu und seine Gang versuchen zwar,einen großen Nahostkrieg zu provozieren und die USA in einen Krieg gegen den Iran hineinzuziehen,aber bisher haben sowohl die USA als auch der Iran es geschafft,sich aus dieser Situation herauszuwinden….
Mit der Aktion gegen das Flüchtlingshilfswerk UNRWA haben die israelischen Geheimdienste zwar versucht,zusätzlichen Druck gegen die Palästinenser aufzubauen.Das hat aber zur Folge,das Israel als Besatzungsmacht voll für die Versorgung mit Lebensmittel,Bildung,Medizin und Unterkunft der Menschen in der Westbank und im Gaza-Streifen verantwortlich ist.Bisher haben ja westliche Regierungen die Besatzungskosten für Israel übernommen…
Und ob Israel diese Kosten lange bezahlen kann und will? Den Palästinensern die Mindestversorgung,für die Israel als Besatzungsmacht verpflichtet ist,vorzuenthalten,erfüllt den Tatbestand des Völkermordes! Die faschistische Regierung Netanjahu steht zwischen zwei für sie negativen Möglichkeiten.Als Staat des Völkermordes mittelfristig alleine,ohne Verbündete im Nahen Osten zu sein.Oder den Zionismus als Staatsideologie aufzugeben…
Israel will als Besatzungsmacht weder fuer die palaestinensische Bevoelkerung aufkommen noch will sie die “eingenommenen und eingefrorenen Steuergelder” an die “Palaestinensische Autonomiebehoerde” freigeben, sie sind zZt eingefroren.
Die Steuereinnahmen werden von der israelischen Regierung im Namen der PA auf palästinensische Importe und Exporte erhoben und des oefteren als Druckmittel gesperrt und erst nach langen Verhandlungen wieder
freigegeben.
Der “Haag-Schmaag” der Kahanisten beschreibt wie eine Gruppe https://de.wikipedia.org/wiki/Rechtschaffenheit generiert, mein Takeaway aus und zum Beitrag: »Kann aus dem Shoah-Trauma der Juden der Drang zu Eroberung abgeleitet werden?«:
Nein, weil es keine Eroberung (oder Kolonialsierung) ist. Die Rechtfertigung aus der jüdischen Orthodoxie hat Einzug in die kollektive Erinnerung der Bevölkrung Israels, oder Teilen davon, gehalten. Ähnlich wie das Stigma, die Scham der biodeutschen Bevölkerung instrumentalisiert wird, und bei Teilen der Bevölkerung zu einer undifferenzierten Haltung führt, die das rücksichtslose Vorgehen und orthodoxe Tendenzen billigt oder begünstigt. Die Länge der Konfrontation seit Staatsgründung ermüdet, selbst der britische Aussenminister erwägt sehr laut Palästina anzuerkennen, so wie Biden oder Borrel eine utopische Zweistaatenlösung anmahnen.
Für Amerikaner ist „Gods own country“ das entsprechende Vehikel. Für Deutschland prouziert »Die distanzierte Mitte« der Friederich Ebert Stiftung interessante Einsichten, Zitat: (…) lassen diese Wandlungs- und Normalisierungsprozesse des Rechtsextremismus antidemokratisches Denken in der Mitte der Gesellschaft Raum greifen. Die Polykrisen spielen den Argumentationsfiguren der Neurechten in die Hände. Vermeintlich werden die Anliegen »besorgter Bürger« aufgegriffen (…) Die Normalisierung extrem rechter Positionen beginnt oft im vermeintlich Kleinen: Infragestellen von Minderheitenrechten und Diskriminierungsschutz, von Gleichstellungsforderungen, diversitätssensibler Sprache, deren Diffamieren als »Woke-Wahn«. Womöglich müssen diese gesellschaftlichen Liberalisierungs- und Wertewandlungsprozesse noch besser politisch bildend begleitet werden. (S. 367)
Besagtes „Nie wieder!“ kann komplexe historische und gesellschaftliche Zusammenhänge nicht erklären. Ich empfinde viele Aussagen der Zeitzeugen zur Shoa werden oft unreflektiert oder umkommentiert übernommen, führen zu einer Emotionalisierung und Empathie für eben diese Opfer und nicht zwangsläufig für andere Menschen. Empathie ist bedauerlicherweise endlich und individuell unterschiedlich.
Apropos UNRWA. Belgien hat sich nicht aus der Finanzierung des UN Hilfswerkes zurückgezogen. Einen Tag, nachdem das beschlossen wurde, wurde die Zentrale der staatlichen belgischen Entwicklungshilfe in Gaza dem Erdboden gleich gemacht.
Meine Frage wäre, war das in deutschen Medien ein Thema? Ich hab das nur aus belgischen Mainstream Medien, da war es groß in den Nachrichten, ansonsten hat die Junge Welt darüber berichtet. Da ich außer der Lokalzeitung (da stand nicht davon) keine Mainstream Medien aus Deutschland mehr verfolge (der Blutdruck, jaja 🤣) weiß ich da nicht bescheid.
👍Sie sind nicht allein, nur Schafe rennen der Herde hinterher. Auch wir verfolgen in dem Gerät aus dem letzten Jahrhundert nur noch Regionalnachrichten. Zeitungsabo wurde schon vor 20 Jahren abgeschafft.
Und was wäre, wenn das eine mit dem anderen nichts zu tun hätte? Sich der Zionismus als potentiell besonders aggressiver, weil religiös legitimierter Nationalismus herausstellte, der, nunmehr in einer Situation der Macht, alle einschlägige juristische Regulierung missachtend, seine Interessen mit allen Mitteln durchsetzt? Nicht weil es den Holocaust gegeben hat, auch nicht trotz des Holocausts, sondern völlig unabhängig und unberührt von diesem.
Heute tun die Vertreter des zionistischen Staates genau das, was überall sonst verpönt ist. Sie instrumentalisieren die monströsen Ereignisse in Nazi-Deutschland, beuten sie und damit alle Opfer dieser Apotheose des technokratischen Funktionalismus, der als solcher, im Gegensatz zur Nazi-Partei, seinen Triumphzug erst nach dem Zweiten Weltkrieg angetreten hat und heute alles beherrscht, die Niederlage des Lebens, das in die Klauen des Nihilismus geraten ist, ganz in diesem Sinn emotionslos aus. Ihren Grossmachtfantasien wird alles untergeordnet. (Und hier breche ich diesen Gedankengang ab, weil er für einen Kommentar zu weit führt.)
Schlichte Tatsache ist, dass die Israelis die Unterdrücker, die Palästinenser die Unterdrückten sind, die Machtverhältnisse sind äusserst klar und diametral andere als in Nazizeiten. Im unverdächtigen Spiegel 2022-32 stand folgendes:
“Was macht es mit Menschen, wenn eine verfeindete Armee weite Teile ihres alltäglichen Lebens kontrolliert? Wenn 19jährige Soldaten per Mausklick persönliche Informationen über eine beliebige Person abrufen können? Wenn ausufernde Bürokratie und Willkür darüber entscheiden, ob jemand eine Behandlung im Krankenhaus erhält oder nicht? Ein neuer Bericht der israelischen Menschenrechtsorganisation Breaking the Silence wirft ein Schlaglicht auf die umfassende Kontrolle der israelischen Armee über die palästinensische Bevölkerung in den besetzten Gebieten. Ausführungen ehemaliger Soldatinnen und Soldaten zeichnen ein desolates Bild der sogenannten israelischen Ziviladministration, einer Militäreinheit, die eigentlich für das Wohlergehen der zivilen Bevölkerung zuständig ist. Doch in der Realität verwandle sie Grundrechte in Privilegien, so der Bericht, für deren Erhalt viel Geduld, Glück oder Kollaboration erforderlich sei. An überfüllten Schaltern müssen Palästinenser etwa stundenlang warten, ehe gestresste Soldaten, die kaum Arabisch sprechen, ihre Anträge bearbeiten. Ein exzessiver Einsatz von Sicherheitssperren hindert Hunderttausende Palästinenser an der Bewegungsfreiheit – sie dürfen Teile des Westjordanlands nicht betreten, während sich dort ansässige Siedler frei zwischen Israel und dem besetzten Gebiet bewegen können und von großzügiger Landvergabe profitieren. Die ‘Ziviladministration’ wird laut dem Bericht zu einem zentralen Element in einer Politik der schleichenden Verdrängung der Palästinenser.”
Der 7. Oktober war auch auf dies, nicht so Spektakuläre, eine Antwort. Es spielt keine Rolle, ob man Berechnung unterstellt, oder Netanjahu einfach als Okkasionalisten sieht. Von der zionistischen Führung wird er als goldene Gelegenheit gesehen, die eigene Sache einen entscheidenden Schritt voranzubringen, daher die Freudentänze der faschistischen Minister. Der Holocaust ist ferne Erinnerung…
(Über eine direkte Antwort würde ich mich freuen.)
Nun war wenigstens einmal die Stimme Israels zu hören. Die Leute kennen den Vorwurf der Südafrikaner bis ins Detail, was Israel sagt, hingegen ist unbekannt.
Aharon Barak hätte aber deutlicher werden können. Was hätte Israel denn tun müssen, um nicht angeklagt zu werden? Es hat, wenn es mit Raketen beschossen wurde, auf die Batterie gefeuert. Hätten sie einfach dasitzen sollen und sich beschießen lassen? Rein dadurch ließ sich das nicht abstellen, das Gebiet musste besetzt werden. Wobei nach südafrikanischer Sicht nur Zivilisten umkommen, denn auch der mit der Panzerfaust ist selbstverständlich nur Zivilist. Nun hat die IDF den gesamten Nordteil und den Südteil zur Hälfte besetzt. Wäre das mit weniger Opfern möglich gewesen, gegen einen Gegner, der systematisch die Zivilbevölkerung als Schutzschild nimmt? Die Südafrikaner zwingen, konkret zu werden, das wäre die richtige Strategie. Denn sie haben nichts anderes als ihr hysterisches Antisemitengebrüll. Der Genozidvorwurf geht nun sogar unserem Moshe zu weit. Ein Arrn, also ein Schmarrn, bei dem ich das diffamierende “Schm” weggelassen habe. Man soll ja netiquet sein.
Jetzt wissen wir, dass die UNWRA komplett mit Hamas-Mitgliedern durchsetzt war. Eine notwendige Konstruktion, um die Hilfsgelder samt und sonders in den Bau von Terrortunneln und Waffen umzuleiten. Völlig richtig, wenn das jetzt abgestellt wird. Aber da ist noch mehr, denn die Hamas hat diese UNP-Organisation benutzt, um ihre Lügen als Aussagen der Weltorganisation auszugeben. Keineswegs nur im Gaza, auch die Informationen aus dem Westjordan kommen von dort. Joe Biden musste dem Geschrei nachgeben und vier Siedler sanktionieren, die angeblich gewalttätig waren. Die Gewalttat kann aber nicht benannt werden, also greift man darauf zurück, dass sie radikal gewesen sind. Bitte dann auch unsern Höcke sanktionieren, der ist auch radikal.
Behauptet wird, diese Siedler hätten palästinensische Dörfer zerstört, teils mit Bulldozern. Dass da mindestens hundert Handylinsen auf diesen Bulldozer gerichtet sind und dass das dann sofort live in allen Medien übertragen wird, versteht sich von selbst. Nur, da kommt nichts. Ich finde exakt gar nichts, was einen solchen Vorwurf beweist.
Diese Südafrikaner gehören zu einer politischen Bewegung, die für die “Befreiung Palästinas” kämpft und damit beweisen will, wie sehr sie doch auf der Seite des Guten steht. Wenn nun diese Lügenfabrik eliminiert wird, dann stehen sie ziemlich nackert da. Und es kommen unangenehme Fragen.
Kann ich schon mal vorweg nehmen.
Können Sie mir die mehrfach gestellte Frage einmal beantworten, welche Art der Gegenwehr der Palästinenser als seit Jahrzehnten vertriebenes, terrorisiertes, beraubtes und nun auch noch massenhaft getötetes Volk eigentlich erlaubt ist. Bewaffnete Gegenwehr ist Terror, befinden Israel und der “Westen”, friedliche Proteste für freien Zugang zu eigenem Ackerland werden nicht nur mit Tränengas und Gummigeschossen beantwortet, sondern wie beim Marsch der Rückkehr an den Grenzzaun von Gaza unter dem Jubel der Scharfschützen ca. 300 Menschen erschossen und Tausende Knie zerschossen, was zu vielen Amputationen führte. Und der gewaltlose Widerstand BDS, Praktiken die besonders gerne die USA gegen alle missliebigen Staaten anwenden, werden als antisemitisch diffamiert und führen nun ihrerseits gegen deren Unterstützer zu Boykott, Sanktionen, Auftrittsverboten, Rufmord und Karrierezerstörungen.
Will heißen, nicht das “arme kleine schwache” Israel mit Atombomben und massiver Aufrüstung durch die “Freunde” hat nur die Wahl zwischen Stillhalten und Völkermord, sondern Sie und alle Israelfreunde ähnlicher Couleur verlangen, dass die Palästinenser still die ethnische Säuberung an ihnen hinnehmen, ohne aufzumucken, denn sonst sind sie ja Antisemiten und Terroristen, die am besten mit Kind und Kegel ausgerottet und dem Erdboden gleich gemacht werden müssen.
Ich könnte nur noch liebermännern bei solchen Äußerungen.
Ah ja, da haben wir alles beisammen. Nochmal: zwischen 2005 und 2007 hatten die Palästinenser alles, was sie wollten: einen judenfreien Gaza, uneingeschränkte Bewegungsfreiheit, die Möglichkeit, einen Staat zu gründen. Einzige Gegenleistung: Israel verlangte Frieden. Die Hamas hat sich für den Terror entschieden. Mit Raketen und Überfällen. Lasst doch eure Märchen.
Ja, Marsch der Rückkehrer: die erste Demonstration war am 30.März 2018. Diese Demonstration wurde komplett in der Totalen gefilmt. Da wurde kein einziger Schuss abgegeben, denn das hätte man an der Reaktion der Menge bemerkt. Trotzdem meldete die Hamas Tote und Verletzte, was unsere Presse dann völlig unkritisch übernahm. Die Hamas selbst war es, die bemerkte, dass sie zu dick aufgetragen hatte. Ab da wurden stets Autoreifen angezündet, die jede Sicht versperrten. Ab da konnte die Hamas dann beliebige Zahlen an Toten und Verletzten melden. Kein Mensch konnte das überprüfen.
Ein kritisches Nachfragen der Presse? Ein einziger Gedanke, warum diese Autoreifen angezündet wurden? Fehlanzeige.
Siehst Du, genau das meine ich: das hört jetzt auf.
“Nochmal: zwischen 2005 und 2007 hatten die Palästinenser alles, was sie wollten: einen judenfreien Gaza, uneingeschränkte Bewegungsfreiheit, die Möglichkeit, einen Staat zu gründen.”
Die Palästinenser hatten also um ein Freiluftgefängnis gebeten und waren sehr damit zu frieden. Kaum zu glauben.
“Judenfrei” war dies übrigens nie, wie du weißt. In Gaza lebten auch zu dieser Zeit Juden ohne Begleitschutz. Du nutzt diesen Begriff nur, um die Palästinenser zu diffamieren. Alles wie gehabt.
Gestern wurde auf der großen Demo gegen die AfD in Berlin eine Jüdin von einen alten deutschen Mann bespukt, weil sie sich mit Palästina solidarisch zeigte.
Diese junge Jüdin gehört zu den „Jüdischen Stimmen für einen gerechten Frieden in Nahost“. Die Website dieses Vereins ist z.Z. blockiert. Ihr müßt selbst googeln und auf Instagramm nach der jüdischen Stimme suchen, bevor der deutsche Staat diese kritischen jüdischen Stimmen unterdrückt!
In Berlin hat sich zwischen den kritischen Jüd:innen und der arabischen Community Freundschaft entwickelt, wir demonstrieren gemeinsam und unterstützen uns. Wir haben viel gemeinsam. Fluchterfahrungen, viele von uns Jüd:innen und arabische Menschen sind aus der religiösen Orthodoxie ausgestiegen, haben Anpassungsschwierigkeiten hier im verlogenen Deutschland und werden nun gemeinsam erneut verfolgt.
Wir, kritische Jüd:innen und arabische Menschen werden versuchen die öffentlichen Meinung in Deutschland zu ändern. Wir bitten die kritische deutsche Presse, auch diese Website, uns zu unterstützen. Ihr findet uns sehr leicht im Netz und in Neuköln oft auf der Straße!
Animal Planet – The Grayzone live, macht die kranke israelische Gesellschaft sichtbar und ihren Völkermord.