Israel schafft Patriot-Systeme zugunsten eigener Luftabwehrsysteme ab

Patriot-Abschusseinheit. Bild: IDF

Will man den USA entgegenkommen, die Nato-Länder unter Druck setzen, der Ukraine Patriot zu liefern? Will man unabhängiger von den USA werden? Hat Patriot beim iranischen Angriff versagt?

Die USA liefern wieder Waffen, damit die Ukraine den Krieg ohne Verhandlungen fortsetzen kann, auch wenn die Aussichten düster sind und dem Land die Soldaten ausgehen. Ab jetzt sollen sie unter Zwang die Ukraine und „die Freiheit“ mit ihrem Leben verteidigen, Verhandlungen scheinen zu laufen, dass die Nachbarländer sich solidarisch mit der Selenskij-Regierung – und der Nato-Strategie – zeigen, indem sie mithelfen, die wehrpflichtigen Männer in die Ukraine zurückzukriegen. In der Ukraine hat wie immer in solchen Situationen derjenige Erfolg, sich dem Kriegsdienst entziehen zu können, der Geld und Beziehungen hat. Auch Städte scheinen einen gewissen Schutz zum Untertauchen zu bieten.

Kiew fehlen allerdings neben den opferwilligen Helden Luftabwehrsysteme, vor allem Patriot-Batterien, um die Städte und deren Infrastruktur vor Drohnen- und Raketenangriffen schützen zu können. Mindestens sieben weitere wären nach Selenskij erforderlich. Der Preis der Abwehr ist allerdings auch, dass herabfallende Teile Tote und Schäden verursachen. Bislang bekam die Ukraine zwei Batterien aus Deutschland und eine aus dem USA.

Deutschland ist vorne dran und hat die Lieferung eines weiteren Patriot-Systems zugesagt. Ansonsten ducken sich die anderen Staaten bislang weg, auch die USA liefern zwar Patriot-Raketen, aber keine Patriot-Systeme. Die brauche man zum Schutz der auf der ganzen Welt stationierten US-Soldaten. Nur wenn welche entbehrlich würden, was nicht der Fall zu sein scheint, werde man der Ukraine sie natürlich liefern.

Stattdessen erhöht US-Verteidigungsminister Lloyd Austin den Druck auf die übrigen Nato-Staaten, die gefälligst ihre teuer eingekauften Patriot-Systeme liefern sollen: „Es gibt Länder, die Patriots haben, und wir versuchen weiterhin, diese Länder zu beteiligen“, sagte er am Dienstag vor dem Streitkräfteausschuss des Repräsentantenhauses. „Ich habe in den letzten zwei Wochen mit den Führern mehrerer Länder gesprochen und sie ermutigt, mehr Fähigkeiten abzugeben oder mehr Fähigkeiten bereitzustellen.“

Von den Fähigkeiten der Patriot-Systeme (Yahlom) scheint man allerdings in Israel nicht mehr so überzeugt zu sein. In den nächsten zwei Monaten wollen die IDF diese, die meist nur Staub angesetzt hätten, wie Times of Israel schreibt, durch neuere israelische Systeme wie den Iron Dome, David’s Sling oder Arrow ersetzen. Gut möglich, dass sie dann an die Ukraine verkauft werden, um Washington entgegenzukommen.

Zwar habe Patriot auch nach dem 7. Oktober gute Dienste geleistet, windet man sich, aber die Wartung bereite Schwierigkeiten, sagt das Militär: „Patriot wird durch Waffensysteme mit noch fortschrittlicherer Technologie ersetzt. ‚Wir haben verstanden, dass wir vorankommen und unsere Verteidigungsmethoden verbessern müssen‘, sagt der Generalmajor, ‚die Neuerungen in der Formation bringen eine bessere Einsatz- und Wartungsreaktion.‘“ Offenbar gab es aber auch hier Probleme, da des Öfteren irrtümlich gefeuert wurde.

Israel erhielt 1991 die ersten Patriot-Systeme, nachdem die USA diese wenig erfolgreich gegen irakische Scud-Raketen eingesetzt hatten.  2014 wurde erstmals eine kleine Drohne abgeschossen, was zur Kritik führte, mit einer Kanone – eine Patriot-Rakete soll bis zu 4 Millionen Dollar kosten – auf Spatzen zu schießen. Seitdem wurden 19 Flugkörper abgefangen, darunter auch syrische Kampfflugzeuge. Aber nicht immer war der Einsatz erfolgreich. Die Ankündigung, 14 Tage nach dem iranischen Angriff mit Drohnen, Raketen und Marschflugkörpern, könnte ein Zeichen sein, dass die Patriot-Systeme wieder versagt haben. Einige Raketen waren jedenfalls durchgekommen und sind auf einem Luftwaffenstützpunkt in der Negev-Wüste eingeschlagen.

Jeder Krieg, auch der israelische im Gazastreifen, dient dazu, neue Waffensysteme zu testen, was auch den Zweck hat, sie besser auf dem Rüstungsmarkt anbieten und verkaufen zu können. Auch das könnte neben den möglicherweise besseren eigenen Systemen ein Grund gewesen sein, Patriot abzuschaffen.

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14 Kommentare

  1. Die“Patriot“ ist nichts als völlig überteuerter Schrott.Schon im Golfkrieg 1991 hat sie keine der irakischen „Scud“ abschiessen können.Und die stammen aus der Steinzeit der Raketenentwicklung.Die „Patriot“ dient bestenfalls dazu, die Luftstreitkräfte von 3.Welt-Staaten zu bekämpfen.Der Rest ist Propaganda…
    Das Israel jetzt darauf verzichtet,hat vor allem politische Gründe.Netanyahu ist sauer auf den politischen Druck seiner US-Pudel.Diese wollen/müssen sich auf China konzentrieren.Da bleiben keine Ressourcen für Europa und Israel…und den Iran in die Steinzeit zu bomben,der Lebenstraum von Netanyahu,dazu sind die USA nicht bereit…also den USA den Stinkefinger zeigen…

    1. Och, zum Abschießen langsam fliegender Großraumflugzeuge wie der Il76 mit ukrainischen Gefangenen zum geplanten Austausch sind die Patriots doch super! MH17 hätte man damit auch super treffen können, auch wenn es dann schwer geworden wäre, das den Russen in die Schuhe zu schieben..

      Und mit einer Milliarde Dollar pro System sind die Dinger auch noch spottbillig! …jedenfalls, so lange die EU die Zeche zahlt….

      Raketen gehen natürlich extra….

      1. Das mit der IL 76 im Landeanflug auf Belgorod waren wohl die Briten (MI-6). Genau die Handschrift des „Perfiden Albion“….wird Zeit,deren Insel mal etwas tiefer u legen..

  2. „Ich habe in den letzten zwei Wochen mit den Führern mehrerer Länder gesprochen und sie ermutigt, mehr Fähigkeiten abzugeben oder mehr Fähigkeiten bereitzustellen.“
    Mit dem deutschen auch? Ich dachte der wäre tot?

      1. “Eine wunderbare Technologie. Das Internetz.” 😀

        Sagen Sie, wer kontrolliert das ganze eigentlich?
        Es gibt doch jetzt kein Reichspropagandaministerium mehr?

  3. Nach einem Jahr im Kriegseinsatz breitet sich die Depression unter den „Siegermächtigen“ aus. All die Wunderwaffen sind einfach nur überteuertes Blechspielzeug. Seit der Wiederbewaffnung finanziert der Steuerzahler Mega-Gewinne des „Blech“ verarbeitenden Gewerkes hier und hinterm großen Teich.

  4. Ariel war schon immer besser als Persil.
    Die Perversion der Eugenetik konnte weder durch Ariel oder Persil bereinigt werden, da diese ein Teil vom abschlachten ist. Während Ariel und Persil erkennen, das ihre alten Gönner diese nicht mehr mit Patriot verteidigen können, sucht man nach angeblichen lokalen Lösungen.
    Israel kämpft für sein überleben und meint, das das mit eigener Technologie möglich sei, aber meiner Meinung nach, es benötigt gar keinen Kampf, sondern, setzt euch hin und verbrüdert euch mit eurem Volk und macht endlich Frieden.

  5. Man muss sich hier wirklich mal vor Augen führen wie wir hier von USA abkassiert werden. Wir haben im Ukrainekrieg und auch beim Iranischen Angriff auf Israel gesehen das diese “Patriot” Systeme einen scheiß aufhalten können. Und Scholz hat schon angekündigt das er von diesem unützen und überteuerten Scheiß unbedingt mehr haben möchte. “100 Milliarden Sondervermögen” sind ja schnell zur Hand und genug Kinder die das später abstottern können auch. Erst vor ein paar Tagen hat der Senat festgestellt das von den super schicken F-35 Angriffsjägern gerade mal 29% einsatzbereit sind. Natürlich will Scholz auch von diesem überteuerten Schrott noch schnell unbedingt mehr haben. Während allen klar ist das diese “Gönner” uns gerade eben durch die Sprengung von NS2 praktisch wirtschaftlich ermordet haben und wir zusehen können wir unsere halbe Wirtschaft in die USA abwandert. Ach ja und so wie es aussieht können wir bald den Krieg in der Ukraine, den niemand in Europa bestellt hat, alleine bezahlen bzw. gleich selber als Kanonenfutter in die Bresche springen.
    Wie nennt man so was win-win-win-win-win-win? 4x win? 6x win oder gleich 16 x win?

    1. … dem ist aus dieser Perspektive nichts hinzuzufügen, somit könnte man meinen, dass dies als perverser Teil der AmericaFirst-Stratgie zu verstehen sein könnte. Fraglich bleibt, ob hiesige Politiker dies nicht erkennen wollen oder können. Ein proeuropäisches Handeln kann man zumindest nicht erkennen. Kurzum, wenns im Hinterhaus brennt verkaufen wir noch schnell die Feuerwehr und schütten – vom Brandstifter erworbenes – hochbrennbares Material am Ort des Geschehens aus.

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