
Die ersten Geiseln, drei Frauen, sind am Sonntag dieser Woche von der Hamas-Gefangenschaft befreit worden. Der Deal, der diesem Akt vorausging, war mitnichten selbstverständlich. Man darf behaupten, dass er nicht zustande gekommen wäre, wenn es nach Israels Premierminister Benjamin Netanjahu ginge.
Es ist in diesem Rahmen schon mehrfach dargelegt worden, dass Netanjahu an der möglichst ausgedehnten Fortsetzung des Krieges interessiert ist, weil sie ihm den Machterhalt, mithin die Aushöhlung der noch bestehenden Gewaltenteilung in Israel durch drastische Schwächung des Justizsystems und somit die mögliche Auszehrung seines Prozesses ermöglicht. Ein Bonus wäre zudem die Verhinderung einer für ihn bedrohlichen staatlichen Untersuchungskommission über das Versagen von Regierung und Militär am 7. Oktober.
Verbündet im Desinteresse an einem Deal mit Hamas zur Beendigung des Krieges (bzw. in dessen kategorischen Ablehnung) ist der israelische Premier mit den Faschisten in seiner Regierungskoalition, Itamar Ben-Gvir und Bezalel Smotrich. Bei ihnen spielt auch parteiliche Ideologie in ihre Positionierung mit herein: Beide erstreben die militärische Eroberung des Gazastreifens und seine jüdische Neubesiedlung. Ben-Gvir ist bereits aus Protest gegen den Deal aus der Regierung ausgeschieden. Smotrich ist vorerst geblieben, allerdings mit der offenen Drohung, aus der Koalition auszuscheiden, wenn nach dem Vollzug der ersten Phase des Deals (der Befreiung von insgesamt 33 Geiseln innerhalb von 42 Tagen) Israel die Kampfhandlungen nicht wieder aufnimmt. Beide gehen mit der ihnen gegebenen Macht manipulativ um, und schaffen es in der Tat, Netanjahu und seine Regierungskoalition unentwegt in Schach zu halten.
Zum Deal kam es, weil die Amerikaner ihn wollten. Es ist ausgemacht, daee ein direkter Druck in diesem Sinne von Trump auf Netanjahu ausgeübt wurde, und zwar in der dem US-Präsidenten eigenen Rabiatheit; Netanjahu fürchtet Trump, er weiß genau, mit wem er es zu tun hat. Es wird gleichwohl auch hervorgehoben, dass der Deal eigentlich der Biden-Regierung zu verdanken sei; sie sei es gewesen, die an seinem Entstehen in einem erschöpfenden diplomatischen Prozess beharrlich elaboriert hat.
Die Israelis haben den Deal nicht gewollt
Wie dem auch gewesen sein mag, festzuhalten ist, dass nicht die Israelis den Deal gewollt und entsprechend herbeigeführt haben, sondern eben die Amerikaner. Für sie geht es dabei primär um geopolitische Interessen, vor allem um die Festigung der bilateralen Beziehungen mit Saudi-Arabien, welche in der “Normalisierung” der saudischen Beziehungen mit Israel verankert zu sein hätte, die aber ihrerseits ohne Beendigung des laufenden Gaza-Krieges nicht zu haben ist. Geeinigt hat man sich vorerst auf einen Waffenstillstand, von dem es aber abzuwarten gilt, ob er standhalten bzw. nach der ersten Phase des Deals verlängert werden wird.
Entstanden ist also die Situation, dass Netanjahu Trump die Beendigung des Krieges zugesagt, zugleich aber Smotrich versprochen hat, den Krieg nach Ablauf der ersten Dealphase wieder aufzunehmen. Nicht von ungefähr adressierte Haaretz-Journalist Amir Tibon die Mitarbeiter Trumps mit der Schlagzeile: “Trump Team, Beware: Netanyahu Is Lying and Trying to Sabotage the Gaza Cease-fire Deal” (Achtung, Trump-Mitarbeiter: Netanjahu lügt und versucht den Waffenstillstand-Deal zu unterwandern).
Dass Netanjahu lügt, ist nun freilich keine Sensation. Er ist seit langem als perfider Hetzer und Demagoge bekannt, der die politische Lüge zur wahren Meisterschaft gebracht hat. Und da er in eine wirkliche Klemme geraten ist – zwischen der existentiellen Abhängigkeit (Israels) von USA/Trump einerseits und der zu wahrenden Existenz seiner Regierungskoalition andererseits –, greift er zum altbewährten Mittel der manipulativen Lüge und der eklatanten Unzuverlässigkeit seiner Versprechen, um Zeit zu gewinnen und zu überdauern. Das, wie gesagt, kann nicht überraschen. Aber wie steht es in diesem Zusammenhang mit der israelischen Bevölkerung?
Diese Frage stellt sich mit umso größerer Notwendigkeit, als klar ist, dass der nun ausbedungene Deal schon im Mai/Juni 2024 zu haben gewesen wäre. Itamar Ben-Gvir hat letzte Woche offen bekundet, dass er es war, der die seit Monaten zur Disposition stehenden Deals mit der Drohung, die Regierungskoalition zu Fall zu bringen, systematisch vereitelt habe.
Es ist also augenfällig, dass ungeachtet der von Hamas in den Deal-Weg gelegten Steine Netanjahu (ob als von Ben-Gvir und Smotrich Erpresster oder aus genuinem Eigeninteresse) die Deal-Angebote aus heteronomen Gründen hat auffliegen lassen. Er wollte den Krieg nicht beenden und hat daher das Leben der gemarterten Geiseln und der immer weiter kämpfenden IDF-Soldaten (von den palästinensischen Opfern im Gazastreifen erst gar nicht zu sprechen) bewusst und ohne sichtbare Bedenken aufs Spiel gesetzt. Sein erklärtes Ziel war ja die Verwirklichung des “totalen Sieges”, die mit der Behauptung einherging, dass einzig eine Steigerung der Militärgewalt die Befreiung der Geiseln zu erwirken vermöchte.
Beides ist empirisch widerlegt worden: Der “totale Sieg” war von vornherein nicht zu erlangen (Militärexperten und selbst hochrangige IDF-Funktionäre haben das schon seit vielen Monaten klargemacht), und die Möglichkeit der Geiselbefreiung ist nicht durch Militäroperationen, sondern eben durch den diplomatisch generierten Deal zustande gekommen.
Bruch im zionistischen Ethos
Die Reaktionen auf die befreiten drei Frauen aus der Hamas-Gemeinschaft, wie sie sich in Israels Medien widerspiegeln, sind Bekundungen überbordender Freude und tränenreicher Rührung. Man bewundert die Standhaftigkeit der Frauen, ist besorgt um ihren gesundheitlichen Zustand, äußert viel Mitgefühl und ist allgemein beglückt, dass sie wieder zuhause sind. Zugleich ist aber der Übergang zur Ideologie unüberhörbar: Nun habe doch der wahre Geist des Zionismus gesiegt, das Postulat, Juden in Not, wo auch immer, zu retten, niemanden “auf dem Schlachtfeld zurückzulassen” und dergleichen mehr.
Die bittere Wahrheit ist, dass die Lüge größer nicht sein könnte. Was immer der “wahre Geist des Zionismus” gewesen sein mag, mit dem, was an ihm jetzt ideologisch hochgejubelt wird, hat das, was seit dem 7. Oktober mit den Geiseln passiert ist, nichts zu tun. Einige reflektiert-kritische Publizisten haben das auf den Punkt gebracht. So schrieb Yoana Gonen: “Diesmal haben sich die Euphorie und die Erleichterung angesichts der nach Hause kehrenden Frauen mit Scham, Schmerz und hauptsächlich Wut vermischt. Scham darüber, dass wir sie nicht früher zurückgebracht haben. Schmerz über das viele Leben, das in den vielen Monaten, in denen ein fast identischer Deal auf dem Tisch lag, verloren ging. Und eine gewaltige Wut auf einen Premierminister, der eines fremden politischen Führers bedurfte, der ihn zwang, seine gefangenen Bürger zu befreien, und auf eine verrottete Regierung, in der Minister ihren Abschied nehmen, weil Entführte zurückkehren, und nicht weil sie verantwortlich sind für deren Entführung.”
Schärfer und noch pointierter äußerte sich Rogel Alper (auch er wie Gonen Haaretz-Publizist): Die Entführten “kehren in die Arme einer Gesellschaft zurück, deren dominanter Teil ihre Rückkehr nicht gewollt hat, und in den Augen eines Teils von ihnen sie noch immer eine Niederlage, Schwäche und einen katastrophalen Fehler symbolisieren. Was die israelische Gesellschaft anbelangt, ist ihre Befreiung im besten Fall das Resultat eines auf Benjamin Netanjahu durch äußere – außerhalb der israelischen Gesellschaft liegende – Kräfte verübten Aktes.”
Aber selbst die vollständige Befreiung ist vorläufig mitnichten garantiert. Bereits vier Tage nach der Loslösung der ersten drei Geiseln aus der Hamas-Gefangenschaft hat der für seine Gossensprache bekannte Minister für Zusammenarbeit zwischen Regierung und der Knesset, David Amsalem, in einem Interview verkündet: “Die zweite Phase des Deals wird nicht stattfinden. Israel wird nach Vollendung der ersten Phase mit gesteigerter Gewalt zum Krieg zurückkehren und nicht zur zweiten Phase übergehen.” Was das für die verbliebenen Geiseln bedeutet, weiß jeder in Israel.
Ob die Worte Amsalems seiner Großmauligkeit entstammten oder einer Beschwichtigungstaktik gegenüber seiner kriegsgeil-frustrierten Likud-Klientel, sie widerspiegeln aufs Prägnanteste die Attitüde der gegenwärtigen politischen Führung Israels. Und es ist ebendiese Attitüde, die einen eklatanten Bruch im zionistischen Ethos, wie er sich immer verstanden und selbst dargestellt hat, markiert: Der Verrat an den Geiseln, das politische Übergehen ihrer horrenden Not, die bewusste Verfolgung eigener Interessen auf Kosten ihrer Errettung bedeutet zugleich die Abwendung von einem der Grundpostulate des Zionismus: der fundamentalen Verantwortung für die Sicherheit von notleidenden Juden in der Welt, mithin dem Vertrauen in die elementare Solidarität von Juden untereinander.
Es geht dabei um mehr als bloß um die formale Verpflichtung eines Staates, für seine Bürgerinnen und Bürger Sorge zu tragen. Der politische Zionismus entstand als Reaktion auf den sich in Europa verbreitenden Antisemitismus im 19. Jahrhundert, also als Lösung für die in Erscheinung tretende gesellschaftliche Not der Juden (die sogenannte “jüdische Frage”). Ungeachtet der Frage, wie verlogen der Zionismus dabei vorging und ideologisch in Widersprüche geriet, war doch seine Gesinnung von der Matrix der Sicherheitsgarantie und der mit dieser einhergehenden Emphase der innerjüdischen Verbundenheit und Treue bestimmt. Und genau an diesen Grundforderungen ist der Verrat begangen worden: Seit dem 7. Oktober hat sich erwiesen, dass weder die Sicherheit garantiert wurde noch von Verbundenheit und Treue die Rede sein konnte. Schändlicher konnte sich eine Regierung ihren in schwerer Not befindlichen Bürgern kaum verhalten.
Das Vertrauen ist zerstört. Und es ist nach dieser grausamen Erfahrung – die, wie gesagt, noch lange nicht beendet ist – nur schwer vorzustellen, wie und vor allem mit wem sie wiederhergestellt werden kann. Nicht nur an PalästinenserInnen im Gazastreifen hat der Staat Israel Schlimmstes verbrochen, auch seine eigenen jüdischen BürgerInnen hat er nicht verschont.
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Ich hate es schon mehrfach geschrieben. Netanjahu & Co sind nicht nur Rassisten, die ihre Ethnie über allen anderen sehen, sondern sie sind insbesondere auch die größten Antisemiten, weil sie dem Judentum massiv schaden. Leider erreicht diese Erkenntnis nicht die mit Tunnelblick behafteten deutschen Politiker.
Wie sich die Faschismen auf dieser Welt ähneln. Ganz gleich ob „arisch“, „white supremacy“, jüdisch oder whatever. Immer ist es Barbarei, Menschenschlächterei, Verachtung für Moral und Zivilisation und Mitmenschlichkeit…
@NoComment
Sie haben es sehr schön auf den Punkt gebracht, DANKE!
Richtig.
Alle solche sind Narzissten,“ich bin Gott, alle erniedrigen mich [Paranoia]“, Gerechtigkeit ist anderen Leid zu zufügen [Sadismus], ohne Limits und am besten als etwas sehr positives zu etikettieren, wie Pädophil.
D.h. Netanjahu früher geboren und die Arierprüfung bestanden, wäre der strammste Nazi. Nur als EIN Beispiel.
Solange die Einstaatenlösung nicht vollstens umgesetzt ist waren,sind und bleiben die Israelis Kolonialisten, auch der Author! Zentral zur Abhängigkeit der Kolonie Israel von den USA ist letzterer Legitimation Israels als Kolonie!
Nicht nur die drei israelischen Frauen wurden befreit. Auch Frauen und Kinder(!) aus israelischer Folter- und Geiselhaft. Für den „Westen“ scheint das inzwischen normal zu sein, das Frauen und Kinder ohne Anklage, ohne Urteil und ohne Möglichkeit des juristischen Beistandes, nur aufgrund des Befehls eines sadistischen Feldwebels, teilweise Jahrzehnte eingesperrt werden…
Ja, und wie immer kaum ein/kein Wort über die Lage der Palästinenser, geschweige denn eine Aussage durch sie selbst.
Zuletzt wurden die gerade frei gelassenen palästinensischen Geiseln kurz danach wieder gefangen genommen, um beim nächsten ‚Austausch‘ wieder „Material“ zu haben.
Das Ganze ist eine widerliche Farce.
Z.B. jier: Der Krieg zieht weiter https://www.telepolis.de/features/Waffenruhe-in-Gaza-Der-Krieg-zieht-weiter-10252706.html
„Luftangriffe und Planierraupen in Jenin
Haq äußerte zudem tiefe Besorgnis über die Lage im Westjordanland, insbesondere über die Sicherheit der Palästinenser in der Stadt Jenin und ihrem Flüchtlingslager, wo bei israelischen Militäroperationen am Dienstag 10 Menschen getötet und viele weitere verletzt wurden.
„Ersten Berichten zufolge haben Luftangriffe, schweres Planieren und der Einsatz verdeckt operierender Kräfte zu mehreren Toten und Dutzenden Verletzten geführt – auch unter medizinischem Personal“, sagte er.“
Es ging doch nie um diese Geiseln, sie waren ein willkommener Vorwand um die Palästinenser und ihre Wohnungen, Schulen, Moscheen, Krankenhäuser und damit die Perspektive der Jüngeren zu zerstören.
Und hier laufen wieder wöchentlich mindestens zwei, drei Filme und Reportagen im TV wie schlimm es doch den Israelis geht und was ihnen angetan wurde. Einer davon ist Oscar nominiert worden. Zufall?
Ich glaube, unter anderem Mearsheimer hat gesagt, dass der Waffenstillstand auch von der IDF sehr herbeigewünscht wurde. Prof. Mearsheimer ist in seiner Klarheit bei solchen Feststellungen immer bezaubernd. Die IDF hat es in über einem Jahr mit ihrer himmelweiten militärischen Überlegenheit nicht geschafft, die Hamas zu besiegen und durch den Neuzulauf nicht einmal zu schwächen. Die IDF hat zu wenig Reserven, um so lange Einsätze in einem für das Personal erträglichen Modus durchzuführen. Die IDF ist erschöpft, hat zahlreiche Ausfälle wegen psychischer Probleme und ist vollkommen ratlos, wie sie je die Hamas besiegen könnte, wenn sie die Palästinenser in Gaza nicht alle umbringt.
Die IDF ist die technisch-militärisch stärkste Kraft in der Region und kann viel Leid, Zerstörung und Tod verursachen, hat aber keinen Plan, wie sie diese Kraft für Israel in einer Weise einsetzt, dass hinterher irgendetwas besser, im Sinn von leichter, ist.
Strategische Versager?
Das Grundproblem ist eben, dass die Superradikalen, die nicht davor zurückschrecken würden, tatsächlich alle Palästinenser zu töten, die Ziele vorgeben, aber die Anderen dann zaudern, diese alttestamentarischen Lösungswege bis zum Endpunkt zu gehen.
So lange diese beiden Umstände bestehen, sind Israels Probleme durch die IDF nicht lösbar.
Israel wird uns in den 3.Weltkrieg führen!
Im Text dieser Veröffentlichung wird deutlich, wie sehr dem Autor das Schicksal der Geiseln am Herzen liegt.
Die „Geiseln“ waren übrigens Soldatinnen, deren Gefangennahme war also gerechtfertigt, mal abgesehen davon, dass (fast)jeder erwachsene jüdische Israeli in der Armee diente, nicht selten auch als staatlicher Terrorist im besetzten WJL. Und danach bis zu einem gewissen Alter als Reservist bereit steht. https://www.berliner-zeitung.de/news/israel-gaza-krieg-hamas-laesst-vier-geiseln-frei-200-palaestinenser-sollen-freikommen-li.2291330
Der von Ihnen zitierte Artikel berichtet nur von vier Geiseln. Die nachsichtige Haltung gegenüber terroristischen Aktivitäten der Hamas und anderer Organisationen führt zu zahlreichen Verlusten an Menschenleben.
Ich glaube wir sollten dir gegenüber weniger Nachsichtig sein, bei dem Scheiss den du hier verzapfst!
Hier, dein Fisch 🐟
Laut Waffenstllstandsvereinbarung mit der Hisbollah sollte Israel bis zum 26.1.25 den Libanon verlassen. Jetzt will Netanyahu die besetzten libanesischen Gebiete dauerhaft behalten. Wegen der „Sicherheit“ … In den kürzlich okkupierten Gebieten Syriens werden mit großem Aufwand sechs neue Siedlungen gebaut. Und die Bewohner der syrischen Ortschaften werden mit einer „Sonderbehandlung“ durch Siedlermilizen „ überzeugt“ ihre Häuse zu verlassen…
Der Autor zitiert/schreibt :
‚ “Die zweite Phase des Deals wird nicht stattfinden. Israel wird nach Vollendung der ersten Phase mit gesteigerter Gewalt zum Krieg zurückkehren und nicht zur zweiten Phase übergehen.” Was das für die verbliebenen Geiseln bedeutet, weiß jeder in Israel. ‚
Netanjahu ist ja ein mit allen Wassern gewaschener Taktiker; was könnte er den faschistischen „Heißspornen “ erwidern : Habt Geduld, auch wenn’s schwer fällt; erst holen wir die Geiseln zurück, dann haben wir innerstaatlich keine Opposition mehr zu fürchten, und können dann noch rücksichtsloser in Gaza vorgehen.
@B.Hohl
„Habt Geduld, auch wenn’s schwer fällt; erst holen wir die Geiseln zurück, dann haben wir innerstaatlich keine Opposition mehr zu fürchten, und können dann noch rücksichtsloser in Gaza vorgehen.“
Das befürchte ich auch und nicht nur in Gaza, sondern auch im WJL und im Libanon
Ja, es ist leider sehr wahrscheinlich :
Irgendeinen Grund werden die Israelis nach der Waffenruhe schon finden, um die unverhältensmäßigen Bombardements wieder aufzunehmen.
Trump will vorsorglich schonmal das Verbot, schwere Bomben nach Israel zu liefern, aufheben :
https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ausland/trump-aufhebung-lieferstopp-bomben-israel-100.html
Im Netz sieht man Bilder von Gazarenern die nach Nordgaza heimkehren und anfangen in einem gigantischen Trümmerhaufen mit bloßen Händen ihr Haus wieder aufzubauen.
Der biodeutsche Otto-Normal-Atheist kann nur hoffen – wer fromm ist sollte hoffen und beten – dass diese Menschen nicht dazu verdammt sind, nach dem Ende der Waffenruhe ein weiteres Mal die Trümmer ihres Heims zusammenkratzen zu müssen.
Schöner freudscher Versprecher von Dunja Hajali im heute-Journal:
„palästinensische Geiseln“
Hat sie sofort zu „Gefangene“ korrigiert, aber das Wort war raus.
Ist ja auch so ein Ding: Die israelischen Geiseln der Hamas, sind „Geiseln“. Die Geiseln die Israel genommen hat, sind „Gefangene“. Gern noch mit Zusätzen wie „darunter auch verurteilte Mörder“, womit davon abgelenkt wird, daß die meisten „Gefangenen“ in Israel ohne Urteil hinter Gittern sitzen. „Administrativhaft“ nennt sich das, und nach dem 7. Oktober wurden reihenweise Palästinenser eingesackt.
Beim ersten Geiselaustausch vor Tagen waren die von Israel entlassenen Palästinenser übrigens ausschließlich Frauen und Minderjährige!
Die „Dunja Hajali“ gehört schon seit Dekaden zu meinem festen Feindbild!
Sie ist zwar bestenfalls seit vielleicht 15 Jahren im TV präsent, aber Du kennst sie schon seit „Dekaden“, nee, is‘ klar…
Meine Freundin aus dem Bergischen Land, kennt sie aus Köln spätestens seit 1999 und ich logischer Weise halt ebenfalls.
Ich kenne jede Menge Leute aus diesem Umfeld und aus aller Welt, wie bspw. Bettina Böttinger, hatte sich gerade über die Palästinenser ausgelassen….kicher…weil ich halt damals noch viel rumgekommen bin.
Das Imperium Americanum führt weltweit eine Frontbegradigung durch. Man konzentriert sich auf den Kern des Reiches. Das wären Canada und Grönland als neue Bundesstaaten und Panama und Südamerika. Weit entfernte Länder wie die Ukraine und Middle East, da will man Ruhe haben. Obwohl Trump aufgrund der jüdischen Diaspora in den US antipalästinensisch ist, hat er jetzt den Waffenstillstand in Gaza durchgesetzt. Biden war für weiteres Abschlachten, wofür Trump keine Ressourcen einsetzen möchte.
Es ist deshalb pervers feststellen zu müssen das Trump mehr palästinensische Leben gerettet hat als Biden. Am Iran ist Trump weniger interessiert, den die US ist ölunanhängig und braucht das Öl aus den Iran nicht mehr.
Israel war schon immer der Schwanz der mit den Hund wackelt. Durch den Genozid in Gaza ist aber Israel einer der verachtetsten Staaten der Welt geworden. Das israelische Volk ist – wie der Autor ausführt – rassistisch verhetzt. Es ist ein aus der Zeit gefallenes Land, das niemand mehr liebt, höchstens verrückte Menschenfeinde..
Wenn die den Kampf der Indigenen in Amerika gegen die europäischen Siedler mit den Kampf der palästinensischen Indigenen gegen die europäischen zionistischen Siedler vergleiche, so hat das palästinensische Volk größere Überlebenschancen.
Das ist die Hoffnung, die zuletzt stirbt!
Free Palestine!
Trump betreibt die Deportation der ausgehungerten Gazaner nach Ägypten und Jordanien, natürlich alles nur um Menschen zu retten, der große Menschenfreund.
https://www.berliner-zeitung.de/news/gazastreifen-raeumen-trump-will-bewohner-nach-aegypten-und-jordanien-umsiedeln-li.2291384
Bevölkerungsaustausch heißt das eigentlich in rechten Kreisen, wenn das allerdings ‚minderwertige‘ Menschen mit dunkler Haut trifft, ist das eine absolut humane und unbedingt zu begrüßende Maßnahme, klar.
Millionen Araber leben glücklich in Israel. Für sie gibt es keine „Überlebensfrage“. Die Araber im Gazastreifen sollten den Staat Israel anerkennen und friedlich unter demokratischer Herrschaft leben.
Und zwar als Menschen dritter Klasse mit stark eingeschränkten Rechten. Das haben Sie hinzuzufügen vergessen.
Ein ganz wunderbarer Vorschlag.
Die Araber Israels besitzen die volle Staatsbürgerschaft und verfügen über politische Vertretung sowie persönliche Freiheiten, die in arabischen Staaten unbekannt sind.
@Roman
Hier, dein Fisch: 🐟
Ich war dort, ist zwar schon eine Weile her, aber du lügst wie gedruckt, solltest zum Heise-Foreum gehen, dort bist du sicher gut aufgehoben.
Sie sprechen letztlich von der 1-Staaten-Lösung.
Sind Sie sicher, dass Israel diese Lösung befürwortet ?
Ich behaupte, dass die Bewohner des Gazastreifens in der Vergangenheit schlechte Entscheidungen getroffen haben. Aber vielleicht entscheiden sie sich jetzt, die Führung der Hamas abzulehnen, den Staat Israel anzuerkennen und ein neues Zeitalter der Zusammenarbeit statt des Hasses einzuleiten.
Die Araber werden von den Israelis brutal unterdrückt, sie haben keinerlei Rechte, können willkürlich verhaftet werden und sind somit alles andere als glücklich. Ihr Ziel ist ein eigener palästinensischer Staat, der wohl kapitalistisch werden wird und den China Wiederaufbauhilfe anbieten wird.
Die Israelis aber sind weltweit das am meisten verhaßte Volk.
Das sind die knallharten Fakten.
Wenn es jetzt eine Unterbrechung der Schlächterei gibt – meinetwegen auch wegen Trump – so ist das gut und nicht nicht schlecht.
Nirgents sehe ich in den 3 populistischen deutschen Parteien – also Grünen, AfD und BSW – ausgeprägte Sympathien für das palästinensische Volk, für den arabischen Kulturkreis ganz allgemein.
Am meisten Unterstützung für ein freies Palästina kommt noch vom BSW. Die haben in Sachsen mit Michael Lüders einen der intelligentesten Kenner von Middle East aufgestellt. Wenn das BSW in den Bundestag kommt ist er sicher drin. Das ist für mich Grund genug mein Wahlrecht zu nutzen und das BSW zu wählen
Basta!
Ach ja, nebenbei. Der arabische Kulturkreis hat andere Werte als der westliche Kulturkreis. Man will dort nicht so leben wie im liberalen, egoistischen Westen. Werte wie Gemeinschaftsgeist, Achtung vor der Familie und der Weisheit des Altern zählen in der arabischen Kultur etwas. Dort verteitigt man die Trennung der Menschheit in 2 Geschlechter und weiß, nur Frauen können gebären und sichern damit den Fortbestand der Menschheit. Deshalb verdienen sie besonderen Schutz und RESPEKT. Das Frauen Frauen und Männer Männer lieben können hat damit nichts zu tun. Das gab es schon immer. Gäbe es aber nur gleichgeschlechtliche Liebe würde die Menschheit aussterben oder ukrainische Frauen müßten für die Westler weiter fremde Kinder austragen!
Israelische Bürger arabischer Abstammung genießen alle Rechte und Freiheiten. Ich kann nicht sagen, ob Araber unter gewählten oder nicht gewählten arabischen Herrschern dieselben Freiheiten genießen.
Erst, wenn Israel von der Landkarte getilgt ist, kann es in dieser Region wieder Frieden geben!
Auch das israelische Volk hat, genauso wie das palästinensische, ein Lebensrecht. Aber das israelische Volk muß sich noch zivilisieren, muß erst lernen RESPEKT vor den Leben der anderen zu haben. Irgendwie erinnern mich die Israelis an die Ukrainer. Auch die sind eine junge, wilde und noch unzivilisierte Nation, die noch erwachsen werden muß.
Die Israelis, wenn man sie denn mit den Juden gleichsetzt, sind ein kluges, altes Volk. Sie wurden durch die Shoa tief traumatisiert. Niemand half ihnen ihre schwere Traumatisierung zu heilen. Jetzt lassen sie ihre Wut an den Palästinensern aus.
Neulich fiel mir ein Buch eines „klugen Diasporajuden“ (er ist schon verstorben, bekam leider nie den Literaturnobelpreis) in die Hände: Philip Roth „Operation Shylock“. Das Buch ist alt aber brandaktuell. Es beschreibt die Rückkehr der Juden in die Diapora, den Diasporismus“ Denn hat aber dann der Mossad verhindert. Dieser gut organisierte Geheimdienst hat auch viele Libanesen getötet und bisher Frieden verhindert!
Vielleicht ist die Rückkehr der Juden in die Diaspora eine mögliche Konfliktlösung? Wer nicht auswandern will muß lernen friedlich mit den Palästinensern zusammen zu leben
https://www.dieterwunderlich.de/Roth-operation-shylock.htm
Das dürfen sie gerne tun oder machen, aber einen eigenen Judenstaat ™1974 darf es nicht geben!
Freedom of speech empfiehlt :
„Philip Roth „Operation Shylock“. Das Buch ist alt aber brandaktuell. Es beschreibt die Rückkehr der Juden in die Diapora, den Diasporismus“ Denn hat aber dann der Mossad verhindert.“
Das klingt nach einer vergessenen Sensation, die eine wichtigen Beitrag zur Lösung der Gretchenfrage „ohne Shoa kein Israel“ hätte liefern können. Leider ist das Buch ein Roman und endet mit dem Hinweis :
„Dieses Buch ist ein fiktives Werk […] Jede Ähnlichkeit mit tatsächlichen Ereignissen oder Schauplätzen oder Personen, seien sie lebendig oder tot, ist reiner Zufall. Dieses Bekenntnis ist falsch. “
War der Holocaust für den Zionismus ein unabdingbarer „Katalysator“ ohne den der Zionismus nicht zu verwirklichen gewesen wäre, oder hatte die zionistische Bewegung schon vor Hitler eine solche Dynamik, dass die Gründung des Staates Israel mittels Eroberung so oder so in der Mitte des vorigen Jahrhunderts stattgefunden hätte.
Diese Frage müßte endlich mal abschließend geklärt werden, damit wir Biodeutschen unsere Verantwortlichkeiten und Solidaritätspflichten im Nahost-Konflikt endlich mal auf dem Fundament gesicherter historischer Erkenntnisse ausrichten könnten.
@Panicman: Tut bestimmt gut, wenn man dem antisemitischen Schweinehund in sich freien Lauf lässt.
Ja, seit dem 12,4.2020 macht es mir große Freude meinen Hass ganz offen zu zeigen!
Einfach, weil sich alles was ich ™1974 prophezeite, sich inzwischen bestätigt hat.
Ich bin der, der euch jetzt, nach über 50 Jahren den ganzen Tag „Told you so“ ins Gesicht schreit!
Die Juden werden uns in den 3.Weltkrieg führen…ihr werdet schon sehen.
Ich sage nur „AIPAC“!