Israel bemüht sich um Abschiebung von Gaza-Bewohnern nach Ägypten

Bodenoffensive im Gazastreifen. Screenshot aus IDF-Video

Angefragte Regierungen sollen, so die New York Times, abgewunken haben. Israel will freie Hand im Gazastreifen haben, um Hamas zu vernichten. Minister fordern die Vertreibung und schlagen sogar eine Lösung durch eine Atombombe vor.

Das israelische Militär hat den südlichen Teil des Gazastreifens vom nördlichen getrennt. Vermutet wird, dass der größere Teil der Infrastruktur und des Tunnelnetzwerks in und unter der von allen Seiten eingeschlossene Gaza City liegt. Die Absicht scheint zu sein, Gaza City weitgehend dem Erdboden platt zu machen und die Tunnels zu schließen. Deswegen soll die Zivilbevölkerung in den Süden fliehen. Obgleich Hunderttausende geflohen sind, sind Hunderttausende noch in der Stadt.

Hamas versucht, die Flucht zu verhindern, möglicherweise werden nicht nur Straßen blockiert, sondern auch Menschen, die in den Süden flüchten wollen, zu töten. Ein entsprechendes Video ist aufgetaucht, wobei nicht ausgeschlossen ist, dass es sich auch um die Folgen eines israelischen Angriffs handelt. Generalstabschef Halevi sagte, man sei bereit, jeden Augenblick im Norden loszuschlagen. Nachdem der Norden schon massiv seit Wochen bombardiert wird, muss man das wohl so verstehen, dass noch weitaus stärkere Schläge erfolgen werden. Immer wieder wird darauf verwiesen, dass Hamas Krankenhäuser, Spielplätze, Moscheen oder Schulen nutzt, das Shifa-Krankenhaus soll Hauptquartier von Hamas sein. Man will die „zynische Nutzung von Krankenhäusern, um ihre Terrorinfrastruktur zu verstecken, nicht mehr tolerieren“, sagte ein IDF-Sprecher. Daraus könnte man schließen, dass nun auch direkt Krankenhäuser angegriffen werden.

Am 4. November wurde eine @UNRWA Schule im Lager Jabalia📍#Gaza direkt getroffen, wodurch 15 Menschen getötet und 70 verletzt wurden, die sich in der Schule aufhielten. Am selben Tag wurden bei Angriffen in der Nähe einer @UNRWA Schule im Lager Nuseirat 10 Menschen verletzt, die in der Schule Schutz gesucht hatten. Text und Bild: UNRWA

Nach Informationen der New York Times, die mit sechs Diplomaten gesprochen haben will, hat sich die israelische Regierung in der letzten Zeit darum bemüht, Regierungen dafür zu gewinnen, Hunderttausende von Palästinensern aus dem Gazastreifen nach Ägypten auf die Sinai-Halbinsel abzuschieben. Das sollte nur für die Zeit des Krieges als humanitäre Maßnahme gedacht sein. Offenbar schenkte keine andere Regierung dem israelischen Vorschlag Vertrauen, alle, auch die USA und Großbritannien, sollen abgewinkt haben.

Ägypten hat schon länger definitiv erklärt, keine Menschen aus dem Gazastreifen aufzunehmen, weil man fürchtet, dass Israel so sein Problem durch dauerhafte Vertreibung lösen will. Der ägyptische Präsident al-Sisi hat das unmissverständlich klar gemacht: „Ägypten hat bekräftigt und wiederholt, dass es die Zwangsumsiedlung der Palästinenser und ihren Exodus auf ägyptisches Land im Sinai strikt ablehnt, da dies nichts anderes als eine endgültige Liquidierung der palästinensischen Sache ist.“ Die Palästinenser aus dem Gazastreifen, vielfach Flüchtlinge und Nachkommen von Flüchtlingen, fürchten eine zweite Nakba wie 1948.

Die Vorstellung kursieren auch tatsächlich in der israelischen Regierung, wie kürzlich wieder in einem Dokument aus dem Geheimdienstministerium deutlich geworden war. Danny Danon, ein Likud-Abgeordneter, vertrat die Idee auch offen in einem Telefongespräch mit der NYT: „Wir versuchen, die Zahl der Opfer für unsere Truppen und für die Zivilbevölkerung zu verringern. Wir erwarten nicht nur von den Ägyptern, sondern von der gesamten internationalen Gemeinschaft, dass sie sich wirklich bemüht, die Bewohner des Gazastreifens zu unterstützen und zu akzeptieren.“

Der rechtsextreme Amichay Eliyahu ist in der Netanjahu-Regierung Minister für Kulturerbe (heritage) und hat schon gefordert, die „Monster von Gaza“ nach Irland oder in die Wüste zu vertreiben. Und er schlug auch vor, doch auch an eine Lösung durch eine Atombombe zu denken. Das war unter dem Druck der Opposition dann selbst Netanjahu zu viel, aber nur ein bisschen. Er wurde nicht entlassen, sondern darf nur erst einmal nicht mehr an Kabinettssitzungen teilnehmen. Angeblich wollte Netanjahu ihn feuern, soll aber  dem Widerstand des rechtsextremen Sicherheitsministers Ben Gvir nachgegeben haben. Das zeigt, wie erpressbar Netanjahu ist, der mit allen Mitteln an der Regierung bleiben will, um nicht wegen Korruption angeklagt zu werden. Ben Gvir soll gedrängt haben, dass die Regierung sich darauf konzentrieren müsse, Hamas zu vernichten und nicht „Minister zu erziehen“.

Deutlich wird damit, dass die rassistischen Extremisten auf beiden Seiten eine Lösung des Konflikts behindern und auf Eskalation aus sind. Offenbar können weder die Palästinenser noch die Israelis die auch religiös angetriebenen Extremisten in den eigenen Reihen zurückdrängen.

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38 Kommentare

  1. Der Minister machte seine ungeheuerliche Aussage im Rahmen eines Radio-Interviews. Schlimmer noch als dieser Offenbarungseid, der im Grunde niemanden überrascht, weil man ja weiss, dass seine Partei rechtsradikal, um nicht zu sagen faschistisch ist und Palästinenser im Besonderen und Araber im Allgemeinen diesen Leuten als infrahumane Wesen gelten, Ungeziefer, das man am liebsten ausrotten würde, schlimmer noch ist die explizite Frage des Interviewers, der die monströsen Gewaltfantasien verrät, die sich in gewissen Kreisen in Israel mittlerweile eingenistet haben. Sie zeigen, dass die Geschehnisse eben doch genozidalen Charakter haben, und nicht auf einzelne Kriegsverbrechen reduziert werden können. Man wünscht sich die Palästinenser, die Autochthonen buchstäblich aus der Welt. Wenn man sie irgendwohin deportieren kann, dann bitte – ärgerlich dass niemand drauf eingeht -, aber sonst gibts auch noch drastischere Methoden.

    Das ist das Resultat von Jahrzehnten Machtausübung der harten Rechten in Israel und mindestens ebenso sehr, von der meist stillschweigenden, manchmal sogar aktiven Duldung durch die westlichen Staaten, allen voran die usa. Der Status quo, nunmehr ante, Freiluftgefängnis, noch ein freundlicher Ausdruck, Ghetto scheint mir treffender, mit regelmässigem Rasenmäher-Einsatz, wie die wochenlangen Bombardierungen zynisch genannt wurden, hat die harte Rechte bestärkt in ihrer Annahme, dass sie mit ihren unmenschlichen Plänen durchkommt, dass mit angeheftetem Opfer für immer-Symbol, wie ihn jetzt der israelische UN-Botschafter schamlos paradiert, ewige Immunität und Dispens von der Einhaltung von Menschen- und Völkerrechten einhergeht. Der Holocaust gleichsam ein brutales Eintrittsritual in die Liga der Exzeptionellen, zu denen bekanntlich primär die usa gehört. Nur ist das israelische Territorium so klein, dass ein durch dieses Verhalten weit wahrscheinlicher gemachter Grosskrieg zur virtuellen Auslöschung Israels führen kann, trotz vermeintlichen atomaren Schutzes. Mithin provozieren die harten Rechten genau jene Gefahr, mit deren Abwendung sie ihr Handeln legitimieren. Aber das ihnen ins Bewusstsein zu bringen, fühlt sich offenbar niemand unter all denen, die nun bei jeder Gelegenheit Antisemitismus wittern berufen.

    1. “Das ist das Resultat von Jahrzehnten Machtausübung der harten Rechten in Israel”

      Nein, das ist einfach Zionismus.
      Als die “linken” Zionisten Avigdor Liebermans “Jisra’el Beitenu” Mitte der Zweitausender Jahre gelegentlich faschistisch nannten, entgegneten dessen Anhänger: “Ihr habt 1948 eine dreiviertel Million Araber vertrieben, nicht wir.”

      Und tatsächlich dominierte die sozialdemokratische Mapai (Arbeitspartei) die israelische Politik bis Mitte der 1970-er Jahre, war also verantwortlich für die Nakba und die Eroberung der Hälfte der Gebiete, die laut UN-Teilungsplan dem Palästinenserstaat zustanden, den Überfall auf Ägypten im Jahre 1956, den Bau der Atombombe und im Jahre 1967 die Eroberung des Gaza-Streifens, des West-Jordanlandes, der Golanhöhen und der Sinai-Halbinsel (damals wurden nochmal ca. 300.000 Palästinenser vertrieben und die syrische Bevölkerung der Golanhöhen).

      Das muss der jetzt regierende rechte bis faschistische Flügel der Zionisten erstmal nachmachen. Und sie sind fleißig dabei, wenn ihnen im letzten Moment nicht noch jemand in den Arm fällt.

      1. Nein, das ist einfach Zionismus.

        Da erlaube ich mir einzuhaken, werter @ Besdomny. Denn was ist der Palästina-bezogene Zionismus denn letztlich? Ganz heruntergebrochen doch nur die religiöse Legitimierung von imperialen und kolonialen Ansprüchen. Eine „klassische Ideologie der kolonialen Tradition“ wie Domenico Losurdo in „Die Sprache des Imperiums“ schrieb.

        Es mag ja sein, dass diese Ideologie seinerzeit auch bei (selbsternannten) Linken und gerade der Sozialdemokratie verfing. Arbeitermörder Noske und Co. waren bekanntlich große Freunde des gepflegten Kolonialerwerbs und der dann bald notwendig gewordenen „Züchtigungsmaßnahmen“. Aber ändert das etwas daran, dass der Schmu rechts ist?

        Ich würde sagen: Nein. Das ist einfach nur rechte Ideologie. Und wer immer sie praktiziert, bewegt sich damit im zugehörigen Dunstkreis und teilt entsprechende Weltbilder. Ob er sich „Sozialdemokrat“ nennt oder offen zugibt rechts zu sein, spielt letztlich keine Rolle.

  2. Eine Atombombe auf die Verbrecher werfen, hätte ja zur Folge sich selbst auszulöschen.
    Propaganda verfehlt ihre Ziele oder etwa nicht?
    Der absolute Hohn, ist das Palästinenser aus ihrer Heimat vertrieben werden und die Medien bezeichnen das als Schutzmaßnahmen, während die IDF im fremden Land rumballert.
    Der Irrsinn liegt innerhalb der ideologischen Gruppen selbst, wo jeder religiöse gegen die anderen aufwiegelt und gehen soweit das ein Jude Soros sich für Palästina ausspricht.
    Die Politik zensiert wie es gerade passt, aber die Gruppen die ZENSIERT werden müssten, arbeiten weiter.

  3. Gerade ganz frisch über den Ticker reingekommen:

    Molwanisches Parlament fordert Flugverbotszone über dem Gazastreifen – Debatte auch in Deutschland

    Lutenblag (dpä). Das molwanische Parlament (Szopa) fordert eine Flugverbotszone über dem Gazastreifen und hat die internationale Staatengemeinschaft aufgefordert, die Hilfe für die Palästinensergebiete zu verstärken.

    „Schließt den Himmel über Gaza!“ Mit diesen Worten beendete gestern Abend der molwanische Premierminister Innokentij Jewgraf seine Ansprache vor der Szopa. Er veranschaulichte seine Forderung mittels eines emotionalen Videos, welches die durch israelische Luftangriffe in Gaza verursachten Zerstörungen zeigen soll. Jewgraf wiederholte damit eine Forderung, die er bereits in der Vorwoche während seines Deutschlandbesuchs aufgestellt hatte. Eine unspezifizierte „Koalition der Willigen“ müsse eine Flugverbotszone über Gaza verhängen und absichern. So sollen weitere israelische Luftangriffe auf den dichtbesiedelten Küstenstreifen verhindert werden. Der molwanische Appell kommt gleichwohl nicht von ungefähr – seit langem gilt die vom „gelenkten Stalinismus“ geprägte letzte Monarchie Osteuropas als entschiedener Unterstützer Palästinas und der sogenannten „Neun-Staaten-Lösung“.

    In der von 305 Abgeordneten der 276 Sitze zählenden Szopa verabschiedeten Erklärung wurde die Solidarität mit dem palästinensischen Volk unterstrichen und der Zorn des Landes gegenüber der israelischen Bodenoffensive sowie der durch sie ausgelösten humanitären Krise zum Ausdruck gebracht. In der Erklärung forderten die Parlamentarier unter anderem „die UN-Mitgliedsstaaten auf, unverzüglich Schritte zur Einrichtung einer Flugverbotszone zu unternehmen, um massive zivile Opfer in Gaza zu verhindern“. Ferner appellierte die Szopa an Brüssel „endlich den offiziellen Antrag der Palästinenser auf den Status eines EU-Beitrittskandidaten zu unterstützen“ und „dem Gazastreifen einen Fahrplan für die Mitgliedschaft in der NATO“ zu gewähren. Jewgraf seinerseits stellte in einem Redebeitrag die Wirksamkeit der Telefon-Diplomatie zwischen Netanjahu und westlichen Politikern infrage. „Wir haben es mit einem Kriegsverbrecher zu tun. Hätten Sie Bush und Blair angerufen, um sie zu fragen, ob sie im Irak ein bisschen netter sein könnten? Absurd!“, sagte Jewgraf.

    Gleichwohl sind die molwanischen Forderungen bisher auf taube Ohren gestoßen, da die internationale Staatengemeinschaft zögert, das israelische Militär offen herauszufordern. Die Verhängung einer Flugverbotszone ist völkerrechtlich ohnehin an Bedingungen geknüpft. So müsse sie der Durchsetzung einer Resolution der Vereinten Nationen (UN) dienen. Sollte ein Mitgliedsstaat einen UN-Beschluss durch die Nutzung des Luftraumes brechen, kann eine weitere UN-Resolution eine Flugverbotszone verhängen. Daraufhin könnten ein oder mehrere Staaten, die von der UN mandatiert sind, die Flugverbotszone absichern. Im Gaza-Krieg würde laut Jewgraf diese Aufgabe der noch zu bildenden „Koalition der Willigen“ zufallen.

    Kampfjets müssten dabei fortwährend in und um Gaza und somit auch im israelischen Luftraum patrouillieren. Nicht nur eine militärische, sondern auch eine logistische Herausforderung, denn die Jets brauchen andere Flugzeuge, die sie in der Luft zu jedem Zeitpunkt betanken könnten. Diese Tanker wiederum können sich vor Angriffen nicht selbst verteidigen und brauchten ihrerseits Geleitschutz. Nötig wären ferner sogenannte Awacs: Hierbei handelt es sich um Flugzeuge mit weitreichenden Radar-Systemen, die den Luftraum scannen und Gefahren erkennen sowie Manöver koordinieren können. Auch sie müssten allerdings geschützt werden. Für Notsituationen seien zudem weitere Truppen in Bereitschaft zu halten, sollte es zu einem plötzlichen israelischen Angriff in der Flugverbotszone kommen. Dies benötigte zusätzliche Infrastruktur am Boden.

    Die schnell an Fahrt aufnehmende Debatte hat inzwischen auch Deutschland erreicht. So machte sich der königlich-bayrische Politiker Luitpold Sachsenhuber aus Quassel an der Strippe für die Verbotszone und Deutschlands Eintritt in die “Koalition der Willigen” stark: „Es ist unfassbar, was man vor Ort für Verletzungen an Kindern sieht“, erklärte der 42jährige gegenüber der Kölnischen Zeitung. Verantwortlich hierfür seien die israelischen Angriffe, die aus der Luft erfolgten. Sachsenhuber war vor kurzem selbst für vier Tage in Gaza und wurde aus nächster Nähe Zeuge des Krieges. Unter anderem besuchte er in Gaza-Stadt ein Kinderkrankenhaus. Sollte die UN weiterhin von einem Flugverbot absehen, müsse man die palästinensischen Streitkräfte entsprechend ausrüsten, so Sachsenhuber weiter. Zudem plädierte er dafür, den Import von israelischen Südfrüchten und Erdgas zu stoppen. „Wir müssen aufhören, die Kriegskasse von Netanjahu zu füllen“, sagte Sachsenhuber. Die bisherigen Maßnahmen kämen zu spät und seien zu wenig. „Die Bitterkeit in der arabischen Welt und die Enttäuschung über die Deutschen ist kaum zu fassen“.

    Derweil wurde im ARD-Presseclub die Frage erläutert, ob die deutsche Luftwaffe potentiell überhaupt fähig wäre an einer „Koalition der Willigen“ teilzunehmen. Der frühere Luftwaffen-Pilot und heutige Beauty-Blogger Major Kevin Hasseröder äußerte hierzu, dass die Luftwaffe sehr wohl über die notwendige Kapazität und Ausstattung verfüge, um an einer Mission über Gaza mitzuwirken. Hasseröder, der vor ein paar Jahren in der Flugverbotszone über London eingesetzt war, welche das „Unternehmen Guttenberg“ – die Befreiung des Investigativ-Journalisten Julian Assange durch Spezialkräfte der Bundeswehr – absicherte, sagte hierzu: „Wenn sie wollen, könnten sie damit morgen anfangen.“ Auch die Kosten, die bei der Flugverbotszone über London bei einer Million Gulden pro Tag gelegen habe, seien laut Hasseröder nicht das Problem.

    Heikler sei vielmehr, dass eine Flugverbotszone über Gaza dem Eintritt Deutschlands in den Konflikt gleichkäme. Ein solcher Akt sei das klare Signal an Tel Aviv, die Palästinenser gegen die Totalblockade zu verteidigen. So werde der Verteidigungsschirm der Bundeswehr auf den Gazastreifen ausgeweitet, ohne dass dieser Bundesgebiet ist. Wenn Israel Gaza dann weiterhin mit Raketen angriffe – was wahrscheinlich sei – würde die Flugverbotszone Deutschland in den Krieg ziehen.


    Sie finden das obige irgendwie absurd, grotesk, gewollt lustig, falsch, schlichtweg schiaf? Wunderbar, Ziel erreicht! So ging es mir letztes Jahr nämlich mit den Forderungen nach einer „Flugverbotszone in der Ukraine“. Aus dem damaligen Politikersprech und hiesigen Presseartikeln ist der ganze Schmäh übrigens zusammengeschustert, nur ein paar Namen habe ich ausgetauscht. Und statt dem „molwanischen Parlament“ war es das der Esten.

    Aber: wer eine Flugverbotszone über der Ukraine und Nonstop-Waffenlieferungen an Kiew gutheißt, der wird doch sicherlich überall mit gleichem Maß messen und auch gegen Kriegs- und Völkerrechtsverletzungen westlicher Staaten (und ihrer Verbündeten) aufbegehren, nicht wahr?

    PS: „Abschiebung“ ist auch wieder so ein unpassendes Wort zur Beschreibung der Vorgänge. Außer man glaubt die Gaza-Bewohner seien irgendwie „illegale Hausbesetzer“ oder „Scheinasylanten“ (ebenfalls recht unpassende Begrifflichkeiten). Angemessener im aktuellen Kontext wäre wohl „Vertreibung“.

    1. 👏
      Danke, schöne Satire gelungen. Zynisch, scharfsinnig, pregnant auf den Punkt. Und auch der dpa Stil erhalten geblieben.

      Gibts bei euch in Deutschland eigentlich noch die Wochenschau? Oder ist für zynische politische Satire alles was so passiert nicht mehr lustig?

      1. Es gibt Wagenknechts Wochenschau. Das Format ist mitunter unfreiwillig komisch, wie andere sozialdemokratische Dauerwerbesendungen auch.

        Ansonsten gibt es Welkes HeuteShow. Die war die ersten Folgen 2009/10 durchaus erfrischend und mitunter fanden sich sogar kritische Beiträge oder Kommentare (bspw. zu S21 und wenn Sonneborn einen guten Tag hatte). Danach sank sie rasch auf das übliche Berieselungs- und Bespaßungsniveau für unkritische Kaviarlinke herab. Die meisten „Witze“ bestehen heute aus dem Mokieren über ungeliebte politische Gegner, dem Amüsieren über deren körperliche Eigenschaften sowie dem Hämeausgießen über Ostdeutsche und / oder Arbeiter.

    2. Hat jemand Annalena Baerbock gesehen, die in Gaza an das Leid der bombardierten Kinder und Frauen erinnert und die Welt aufruft, den tyrannischen Staat Israel zu ruinieren?

      Ich habe den Eindruck, Frau Baerbock interessieren nur bombardierte Kinder und Frauen ukrainischer Nationalität.

      1. Da muss ich Ihnen widersprechen, werter Guido Biland. Die Frau, die in Deutschland Außenministerin spielen darf, interessieren keine ukrainischen Kinder. Oder haben Sie je gehört, dass sie mal in den Donbass gereist sei, um die Allee der Engel zu besuchen? Okay, für deutsche Medien sind das ja ohnehin keine ukrainischen Kinder mehr (auch wenn das Gros der Donbasser vor 2014 ethnische Ukrainer waren!), sondern böse kleine Iwans. „Pro-russische Separatisten“ eben. Aber auch die galizischen Kinder sind nur so lange wertvoll, wie man über sie ein paar Krokodilstränen verdrücken kann. Danach werden sie unter den Bus geworfen.

        Zudem: Die trampolinspringende 360-Grad-Dreherin interessieren doch bereits ihre eigenen Wähler nicht. Warum sollten sie also deren Kinder oder gar die Kinder irgendwelcher „Ziegenschänder“, „Kopftucheulen“, „Kameltreiber“ oder „Bademäntel“ interessieren? Es würde mich nicht wundern, wenn sie nicht einmal für ihre eigenen Kinder groß etwas übrig hätte. Deren „Pflege“ hat sie vermutlich an ihren Mann, ihre Nanny oder irgendeine Privatschule outgesourct.

        Moralin und Zeigefinger nach außen; Kälte und Leere im Innern.

        1. Da liegen Sie natürlich wieder einmal goldrichtig. Die innere Leere ist übrigens auch im Antlitz von Robert Habeck gut sichtbar. Bei den Grünen können nur die besten Visagisten, Make-up-Artisten und Post-Production-Wizards das menschliche Elend einigermaßen verdecken, daher auch die exorbitanten Spesenrechnungen.

  4. Ich halte das ja für eine PR-Nummer. Seht her, der gütige Netanjahu sorgt sich um das Wohl der paläst. Zivilbevölkerung. Als vermeintliches Bauernopfer dient der Kultusminister, der eh nichts zu melden/entscheiden und aktuell eh nichts zu tun hat. Die USA und Israel beschäftigen zehntausende Menschen, die den ganzen Tag damit beschäftigt sind, Strategien und Scripts zu erarbeiten, die die öffentliche Meinung zu ihren Gunsten verschieben sollen. Diese Story könnte eine dieser Taktiken sein.

  5. “Whoever is against a Palestinian state should be for transferring the funds to Gaza, because maintaining a separation between the Palestinian Authority in the West Bank and Hamas in Gaza helps prevent the establishment of a Palestinian state.”

    Wer hat das gesagt?
    Benjamin Netanjahu, im Jahr 2019 im israelischen Parlament.

    1. Es geht wie eh und je um die Vertreibung der Palestinenser damit Israel wachsen kann. Das ist leider auch deutsche Staatsräson. Die Deutschen meinen tatsächlich damit vergangenes Unrecht mit neuem Unrecht zu heilen.

      1. Dass es darum geht ist ja an sich nichts Neues und dafür schämt man sich ja schließlich schon lange nicht mehr. Das Geschmäckle bei diesem Zitat liegt wo anders. Netanjahu bezeichnete damals die Förderung der Hamas wäre im Interesse Israels. Weiter sagte er noch: “Dies ist unsere Strategie”. Daraus folgt, dass das was am 7. Oktober passierte, die unmittelbare Konsequenz der von Netanjahu verfolgten Strategie gewesen ist, die Hamas zu unterstützen um die Spaltung zwischen Gaza und Westjordanland zu erhalten um so die Entstehung des Staates Palästina zu verhindern. Netanjahu ist persönlich daran schuld. Das war seine Idee und das ist jetzt seine Suppe die er selbst löffeln sollte. Wenn er auch nur ein bisschen Anstand hätte, würde er zurücktreten.

  6. Die Bundeswehr könnte eventuell Verwundete über Tel Aviv-Jaffa oder Kairo ausfliegen, für mehr wirds nicht reichen.

    Das Menschen aus den Autonomiegebieten in den Sinai umsiedeln oder flüchten ist unwahrscheinlich, Ägypten hat dort bereits genug Probleme. Die Ägypter nehmen wenige Verletzte in einer sehr bescheidenen Aktion auf. Ihr Motto: „Wir zeigen ein wenig guten Willen, damit wir nicht ganz so schlecht aussehen wie die Israelis.“ Die Siutation am Grenzübergang ist Katastrophe, die IDF hat dazwischen gebombt. Menschen mit doppelter Staatsbürgerschaft hängen fest und beschweren sich über die Mitarbeiter ihrer Botschaften, die wenig hilfreich sind. Nur für den Fall das jemand in diese Richtung in den Urlaub fliegen möchte, rechnet nicht damit das euch das Aussenministerium irgendwo rausholt und checkt deren Seite für Reisewarnungen, sonst sagen die nur „told you so“ und ihr müsst über Zypern versuchen zurück nach Europa zu kommen.

    Die Menschen in Gaza haben die Wahl zwischen sich im Norden wegbomben zu lassen oder im Süden zu Grunde zu gehen, die Hilfsorganisationen verhindern im Süden das Schlimmste. Es gab in den vergangenen Wochen mehrfach Angriffe auf Flüchtende nach, und Stress im Süden. Insofern muss Hamas sich nicht übermässig anstrengen, damit Menschen bleiben, so mein Eindruck.

    Atomare, biologische oder chemische Eskalationsfantasien sind ziemlich naiv. Der ganze Dreck weht entweder nach Tel Aviv oder Ägypten. Amihai Eliyahu, Sohn eines Rabbis und mein Stereotyp für einen Zionazi hat seine Aussagen zu Atombomben mittlerweile relativiert. Der Kommentar von Ben Gvir an Netanjahu, er möchte doch Hamas zerstören und nicht Minister erziehen spricht Bände über die Situation im Knesset. Aussenpolitisch ist die Regierung Netanjahu ein Totalschaden und Diplomaten auf der ganzen Welt jammern darüber, das ihre wertvolle Arbeit Russland schlecht auszusehen zu lassen von Israel sabotiert wird. Argumente deutscher oder internationaler NGOs in Richtung Israel wäre ein verlässlicher Partner in der Region gehen mittlerweile in die Richtung „Really? NOT!“

    Die VSA, Brigadegeneral (Name vergessen und zu müde ihn rauszusuchen) sagt Israel bekommt in erster Linie Artilleriemuniton, Bomben, andere Munitionstypen und die übliche Unterstützung (Intelligence). Ich habe aufgehört mitzuzählen wie oft Antony Blinken „humanitarian“ gesagt hat, eventuell machen wir nächstes Wochenende ein sehr zynisches Trinkspiel draus. Mitarbeitende bei der UN sind ziemlich verstört, dass die IDF ~60 ihrer Kollegen weggebombt hat.

    Das Wort das alle suchen lautet Demozid, beschreibt vorsätzliche Massentötungen von bestimmten Menschengruppen durch eine Regierung cf. http://www.demozid.de/ (keine TLS).

    TL;DR: Die Regierung Netanjahu hat sich über die rote Linie eskaliert und keinen Handlungspielraum mehr.

    1. Insofern muss Hamas sich nicht übermässig anstrengen, damit Menschen bleiben, so mein Eindruck.

      Eben.
      Die Beschuldigungen oder auch Vermutungen die Hamas würde Frauen und Kinder in Gaza als menschliche Schutzschilde missbrauchen, vor sich her treiben und durch Massaker an der Flucht hindern halte ich gelinde gesagt für nicht gerade glaubwürdig und würde unter klassische Kriegspropaganda verbuchen. Nicht, dass ich Terroristen so etwas grundsätzlich nicht zutrauen würde, aber hier muss man doch berücksichtigen, dass die Kämpfer der Hamas in Gaza heimisch sind. Daraus folgt, dass die Frauen und Kinder sind deren eigenen Frauen und Kinder. Oder sind Frauen und Kinder ihrer Kameraden. Das glaub ich nicht aufs Wort, dass sie dazu fähig wären das mit eigenen Frauen und Kindern zu machen. Viel eher glaube ich, dass man einfach Alles was man an Gräueltaten verübt einfach zynisch dem Gegner unterstellt.

      1. Mal abgesehen davon, kann man mit einiger Berechtigung sagen, dass die rechtsradikale israelische Regierung letztlich die Juden in der Welt als Geisel genommen hat, denn ihre Aktionen immer mit Verweis auf Shoah und den Status eines JÜDISCHEN Staates, der sich als Heim ALLER Juden sieht, führen tatsächlich zu wachsendem Verschleifen der Differenz zwischen Jüdischkeit und Israel. Auch die bedingungslose Unterstützung vieler jüdischer Organisationen verstärkt das und damit führt es eben auch gelegentlich zu unterschiedslosen Angriffen auf jüdische Menschen und Einrichtungen, die dann wiederum für Israel herhalten müssen als Beweis, dass die ganze Welt antisemitisch sei. Dabei erzeugt sie selbst diesen Teufelskreis und hält ihn bewusst am Laufen, denn nichts rechtfertigt ihre Gewalttätigkeit mehr als diese angebliche Omnipräsenz des AS, die richtig verstanden meist eher eine tiefe Ablehnung der israelischen Politik gegenüber Palästinensern und Nachbarn ist. Was nicht heißt, dass es nicht genuinen AS gibt und dass er sich bei einigen auch durch diese Politik dick füttern lässt.
        Langer Rede kurzer Sinn, die israelische Regierung nimmt auch Geiseln um sich Angriffen zu schützen.

  7. Zionismus ist inhärent schlecht für alle Nichtzionisten.
    Da er die Menschen in verschiedene Kategorien einteilt und jeder Kategorie unterschiedliche Rechte zuweist.
    Sehen übrigens auch viele Juden so.
    Die sagen, das ist eine spezifische Ausprägung des Faschismus. Herr Herzl war ein Kind seiner Zeit, wo solche Gedanken sehr populär waren.
    Ist natürlich kein Alleinstellungsmerkmal des Zionismus. Gilt für jede Ideologie, welche einzelne Gruppen über andere erhebt. Sehr speziell am Zionismus ist, das er völkische Elemente enthält und es praktisch unmöglich ist, das Nichtjuden der Verfolgung durch jüdische Extremisten entgehen können, indem sie die zionistische Ideologie annehmen.
    Es ist immer wieder interessant, das viele Atomwaffen als bessere Artillerie ansehen.
    Entweder sind die so dumm, das sie die spezifischen Probleme, die mit dem Einsatz von Kernwaffen verbunden sind, nicht kennen oder die sind verrückt.
    Zündet Israel eine Atomwaffe in Gaza, ist das wie Selbstmord.

  8. Gut informiert dazu scheint mir eine Stimme aus Indien (maschinelle Übersetzung):

    Jonathan Cook, britischer Journalist und Autor, hat einen erstaunlichen Artikel geschrieben, dass die Netanjahu-Regierung “ernsthaft eine massive ethnische Säuberungsaktion in Betracht zieht, die schnell mit Hilfe der USA durchgeführt werden soll”. Cook zitierte einen Bericht der FT, wonach die EU von dem amerikanisch-israelischen Plan ergriffen sei und einige Mitgliedsländer für die Idee empfänglich seien, konzertierten Druck auf Ägypten auszuüben, um den Exodus aus Gaza zu akzeptieren.
    Es gibt Grund zu der Annahme, dass die Biden-Regierung falsche Narrative in den Medien verbreitet – Differenzen mit Netanjahu vortäuscht usw. –, während der israelische Plan in Wirklichkeit bei den diplomatischen Gesprächen hinter verschlossenen Türen sehr präsent ist, insbesondere mit den reichen Golfstaaten, die aufgefordert wären, die Ansiedlung der vertriebenen Bevölkerung des Gazastreifens auf dem Sinai zu finanzieren.

    https://www.indianpunchline.com/hezbollah-takes-to-the-high-ground/

    1. Was man dazu sagen kann: Ägypten dürfte käuflich sein, denn es hängt am Tropf ausländischer Geldgeber. Wie sich die reichen Golfstaaten verhalten, das bleibt abzuwarten. Vermutlich sind auch sie mit einem Deal mit dem Westen nicht abgeneigt – Problem ist nur: Wie bringt man das der arabischen Öffentlichkeit bei? Die Europäer sind das geringste Problem, denn die stehen voll hinter der israelischen USA-Mafia.

    2. grano
      “Jonathan Cook, britischer Journalist und Autor, hat einen erstaunlichen Artikel geschrieben, dass die Netanjahu-Regierung „ernsthaft eine massive ethnische Säuberungsaktion in Betracht zieht, die schnell mit Hilfe der USA durchgeführt werden soll“

      a. Hintergrund dürfte auch das Thema Suez-Kanal sein
      b. vorgeschlagen wurde ja auch die Gaza-Bewohner auf 100 Länderzu verteilen, 20000 pro Land.

      Sarkasmus an

      “Warum Deutschland nicht bereit ist ca.2,2 Millionen aufzunehmen um Israel zu schützen müßte man unsere großmäuligen Politiker fragen.”

      Sarkasmus aus!

      Die Perversion kennt keine Grenzen mehr
      Wenn die Gaza Bewohner ihr Land erstmal verlassen haben dürften sie wohl nie wieder zurückkehren

  9. “Break into a house, it’s not a house we have intelligence about, a random house — break into the house, wake up the family, men one side women the other side”.

    A former Israeli soldier explains how #Israel keeps Palestinians living in a perpetual state of fear, especially in the #WestBank and #Jerusalem, where the IOF can move freely without resistance.

    https://t.me/Reality_Theories/15393

  10. @”Derweil wurde im ARD-Presseclub die Frage erläutert, ob die deutsche Luftwaffe potentiell überhaupt fähig wäre an einer „Koalition der Willigen“ teilzunehmen. Der frühere Luftwaffen-Pilot und heutige Beauty-Blogger Major Kevin Hasseröder äußerte hierzu, dass die Luftwaffe sehr wohl über die notwendige Kapazität und Ausstattung verfüge, um an einer Mission über Gaza mitzuwirken. ”

    Der ganzen Propaganda-Mär vom schlechten Zustand der Bundeswehr sollte man eh keinen Glauben schenken!
    Die dient nur dazu Angst zu erzeugen und um noch mehr Geld für den großen Feldzug in die Rüstung zu stecken!

    Die Macht um acht zeigt auch etwas über Medienmanipulation
    https://www.youtube.com/playlist?list=PL1eFyfyVP6ghGauuE7-Go0EiUnjTQcThs

    1. Achtung VT

      In der Ukraine gab es gar keinen Krieg. Es war ein inszeniertes Medienspektakel um die Weltöffentlichkeit weichzuklopfen und unvorsichtig zu machen.

      Als Schauplatz des dritten Weltkrieges wurde bereits vor Jahrzehnten Nahost ausgewählt. Die dortige Initialzündung soll auf Westeuropa übergreifen.

      Durchgeatmet wegen der rechten Ukro-Loser und trotzdem verkohlt.

    2. @ Otto0815

      Zustimmung.

      Ich habe den Stuss für meinen Schmäh eben einfach nur aus den letztjährigen Artikeln übernommen.

      Seit dem Jahr 2000 ist der Bundeswehretat inflationsbereinigt um rund 30 Prozent erhöht worden. Das war zumindest um 2020 der Fall, heuer sind es vermutlich noch ein paar mehr. Müsste mal auf der Seite der IMI nachschauen, da finden sich bestimmt aktuelle Zahlen.

      Das Problem der Bundeswehr war noch nie die ominöse „Mangelausstattung“. Sie leidet vielmehr darunter, dass die Herr- und Frauschaften an ihren Schalthebeln in den letzten Jahrzehnten nicht wussten, ob sie die Armee jetzt vorwiegend als koloniale Schutztruppe in der Peripherie („Out of area“) oder als Landstreitkraft zur vorgeblichen Verteidigung des Zentrums gegen den finsteren Iwan einsetzen sollten. Demgemäß häufte man ein ganzes Sammelsurium unterschiedlichster Waffentypen und Einsatzkonzepte an, was bei der in jenen Kreisen endemischen Korruption aber auch nicht weiter verwundert.

  11. Es ist so grausam! Auf YT: Deutsche Siedler in Israel. Wie war das Leben in Gaza? Ein Psychiater gab Lectures zur Traumabewältigung. Dann kommt man zur Apartheid in Südafrika: Soweto, Sharpeville. Denkmäler dort. Plötzlich fährt es einem durchs Bewusstsein: gerade jetzt, in diesem Moment, werden Menschen getötet, leiden, sind umzingelt, können nicht raus. Man selbst kann nichts tun, überhaupt nichts. Und man weiß: es laufen frei Leute herum irgendwo, die ihrem Hass keinerlei Zügel anlegen möchten. Sitzen auf Posten, da sie Entscheidungen treffen sollen. Dass so etwas im 21. Jhd. möglich ist: das Ausradieren eines ganzen Volkes, Millionen Menschen sollen sterben- dagegen sind die Märtyrer des ANC in der Unterzahl. Den Hamas-Überfall möchte man auch nicht erlebt haben, aber was dort jetzt passiert, sprengt jede Dimension.

  12. Man kann mit einiger Berechtigung sagen, dass die rechtsradikale israelische Regierung letztlich die Juden in der Welt als Geisel genommen hat, denn ihre Aktionen, immer mit Verweis auf Shoah und den Status eines JÜDISCHEN Staates, der sich als Heim ALLER Juden sieht, führen tatsächlich zu wachsendem Verschleifen der Differenz zwischen Jüdischkeit und Israel im Bewusstsein vieler Menschen. Auch die bedingungslose Unterstützung wichtiger jüdischer Organisationen verstärkt das und damit führt es eben auch gelegentlich zu unterschiedslosen Angriffen auf jüdische Menschen und Einrichtungen, die dann wiederum für Israel herhalten müssen als Beweis, dass die ganze Welt antisemitisch sei. Dabei erzeugt sie selbst diesen Teufelskreis und hält ihn bewusst am Laufen, denn nichts rechtfertigt ihre Gewalttätigkeit mehr als diese angebliche Omnipräsenz des AS, die richtig verstanden meist eher eine tiefe Ablehnung der israelischen Politik gegenüber Palästinensern und Nachbarn ist. Was nicht heißt, dass es nicht genuinen AS gibt und dass er sich bei einigen auch durch diese Politik dick füttern lässt.
    Langer Rede kurzer Sinn, die israelische Regierung nimmt auch Geiseln, um sich Angriffen zu schützen.

  13. Was der Autor mit gewisser Zurückhaltung als möglich beschreibt, ist seit Jahren, und das schon nach dem Ende jeder Intifada und vor den Angriffen der Hamas, so ohne jeden Zweifel Ziel israelischer Politik: die Vertreibung der Palästinenser. Sie werden es tun und es hat mit den Metzelein der Hamas so gar nichts zu tun.
    Den Freunden der israelischen Vernichtungs- und Vertreibungpolitik, die gern mit Völkerrecht, das sie sich zurechtbiegen und frei erfinden, sei gesagt, dass es im Völkerrecht kein Recht auf Rache gibt.

    Nichts kann die israelischen und amerikanischen Faschisten stoppen. Die bringen es zuende und als nächstes morden sie sich durch die Westbank, wo amoklaufende Siedler schon bis jetzt 200 Einwohner ermordeten.
    Und wir können nichts machen. Entsetzen ist alles, was ich noch habe.
    Gestern das Video eines schwer verletzten Kindes gesehen, dass nach seinen toten Eltern rief.
    Ich weiß nicht, was mit Leuten los ist, die so was ertragen und rechtfertigen können. Mit Politikern, Kommentatoren in Foren, Journalisten. Ich weiß es nicht. Es muss die Mentalität der Sondereinsatzgruppen sein, die dereinst im Osten jüdische Kinder erschossen, weil die eine Gefahr für das deutsche Volk sein sollten.
    Ich schreibe es nicht zum ersten Mal und es entspringt einer zur Gewissheit werdenden Überzeugung, dass die Auslöschung einer Menschheit, die regelmäß solche Kreaturen hervorbringt, nur gut für den Planeten sein kann. Vielleicht existiert intelligentes Leben im Universum. Nur bei uns nicht, keine Spur.

  14. letztens hab ich von einem mitbürger verlangt, daß er, bevor er anhub zu reden, sich solle öffentlich und sofort distanzieren von den völker- und menschenrechtswidrigen kriegsverbrechen des israelischen staates und den grausamen extremistischen siedlern und sich zu den bestehenden statuten zu bekennen. am besten schriftlich und vor laufenden kameras. die empörung war groß.
    dann bin ich aufgewacht. es war alles nur ein traum

  15. Die Politik der israelischen Regierung erinnert an das Vorgehen der US-Politiker im 19. Jahrhundert gegen die Indianer.

    Ebenso wie US-Siedler in von Indianern bewohnte Gebiete eindrangen und die Indianer zwangen in Reservate umzuziehen, verhalten sich auch israelische Siedler, wenn sie Palästinenser zwingen nach Ägypten umzuziehen.

  16. zynisch und menschenverachtend! Es ist eine Schande für die gesamte Menschheit, was dort in Gaza inszeniert’ und durch den sogenannten ‘Wertewesten’ geduldet wird!

  17. Leute, schaut euch mal das Foto da oben genauer an!
    Man sieht israelische Panzer, die seltsame Aufbauten haben. So eine Art “Tisch” über dem Turm.

    Diese Konstruktion ist relativ neu und eine improvisierte russische Erfindung aus dem Ukrainekrieg seit 2022!!
    Hintergrund: moderne Antipanzer-Waffen wie die Javelin, die zu tausenden in die Ukraine geliefert wurden, arbeiten anders als klassische “Panzerfäuste”, die direkt auf das Ziel treffen. Sie fliegen den Panzer an, und drehen kurz vor dem Ziel nach oben ab, um den Panzer dann von oben her in den Turm zu treffen! Dort ist die Panzerung recht dünn, und damit die Aussicht groß, das Ziel zu vernichten.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Javelin_Medium_Antiarmor_Weapon_System

    Die Teile haben aber eben einen Aufschlagzünder. Und genau der wird durch diese über dem Turm angebrachte Stahlplatte ausgelöst, womit die Explosion der Granate ÜBER dem eigentlichen Turm erfolgt und damit verpufft! Damit arbeiten russische Panzerbesatzungen in der Ukraine recht erfolgreich.

    Und jetzt tauchen dieselben Konstruktionen im Gazakrieg auf! Das bedeutet, daß die israelische Armee davon ausgeht, oder bereits erfahren hat, daß etliche der an die Ukraine gelieferten Javelin-Anti-Panzerwaffen im Gazastreifen gelandet sind….

    ooops!

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