Iranischer Angriff: vom Pentagon inszeniertes Theater zur Kriegsvermeidung?

IDF-Propagandabild über den großen Angriff und die erfolgreiche Verteidigung.

Der “Vergeltungsschlag” war abgesprochen, um die Folgen zu minimieren, das war klar. Seymour Hersh berichtet, nicht die Regierung, sondern das Pentagon habe die militärische Inszenierung geleitet.

 

Israel brüstet sich, dass der iranische Massenangriff mit Drohnen und Raketen an der besseren Technik gescheitert sei, mit der 99 Prozent der 320 Flugkörper abgewehrt wurden – auch mit der Hilfe von Partnern. Für die israelische Regierung und die IDF eine Demonstration, dass die Sicherheit Israels gewährleistet sei.

Umgekehrt brüstet sich der Iran wie Präsident Raeisi, dass „die Vergeltungsoperation“ – genannt Operation Wirkliches Versprechen – „gegen Israel nicht nur eine militärische Niederlage, sondern auch einen strategischen Rückschlag für das Besatzungsregime in Tel Aviv bedeutet und einige arabische Länder in der Region abschreckte, die eine Normalisierung der diplomatischen Beziehungen mit dem zionistischen Staat anstrebten“. Ausgeführt hatte den Angriff auf militärische Ziele die Revolutionsgarden als Rache auf die Bombardierung des iranischen Konsulats in Damaskus am 1. April, durch den Kommandeure der Revolutionsgarden getötet wurden. Um den Erfolg herauszustreichen, behaupten die Revolutionsgarden, Israel versuche, den angeblich angerichteten Schaden herunterzuspielen.

Letztlich war es eine große Show für das jeweilige Publikum, das als dumm verkauft werden soll. Bekannt ist, dass der Iran Saudi-Arabien und andere Golfstaaten, wahrscheinlich auch die USA und damit auch Israel vorab von dem Angriff informiert hatte, so dass sich eine Allianz bilden konnte, um praktisch alle Flugkörper während des Flugs vor Israel abzufangen, weil die Zeit des Angriffs bekannt war und Kampfflugzeuge, Marine und Flugabwehrsysteme in Bereitschaft waren. Es war also mehr eine Militärübung als ein wirklicher Angriff bzw. eine wirkliche Verteidigung.

Iran erklärt ebenfalls, dass der Angriff 72 Stunden im voraus angekündigt worden sei. Man habe auch den Abschuss der Drohnen und Raketen über Medien bekannt gegeben, das habe Panik in Israel ausgelöst. Es habe „zahlreiche Explosionen“ in Israel gegeben, Gebäude und Infrastruktur von zwei Militärflugplätzen seien getroffen, keine der Hyperschallraketen sei abgeschossen worden.  Israel versuche das wahre Ausmaß zu verschleiern: „Israels Behauptungen über das äußerst erfolgreiche Abfangen von Drohnen und Raketen werden durch verifizierte Zahlen, widersprüchliche offizielle Berichte, Zensurversuche, Fälschungen von Beweisen, verschiedene andere Manipulationen und die wütenden Reaktionen des Regimes entkräftet. … Das wahre Ausmaß des Schadens kann nicht ermittelt werden, da das israelische Regime enorme Anstrengungen unternommen hat, um privates Filmmaterial und Fotos zu zensieren, und den Siedlern offen damit droht, sie nicht online zu stellen.“

Vorgegeben wird von Israel und Iran, dass es sich um einen erfolgreichen Angriff bzw. um eine erfolgreiche Abwehr gehandelt habe. Aber aus dem begonnenen Tit-for-Tat-Spiel ist für beide Seiten offenbar kaum auszusteigen. Iran droht bei einer Vergeltung mit einer Vergeltung, Israel kündigt eine Antwort an.

Gerade waren die deutsche Außenministerin Baerbock mit ihrem britischen Kollegen Cameron in Israel, um die Netanjahu-Regierung bzw. das Kriegskabinett davon abzuhalten, einen wirklichen Gegenschlag auszuführen. Auch der amerikanische Präsident Biden übt entsprechenden Druck aus. Gewünscht wird, die Eskalation zu beenden oder höchstens wieder einen ähnlichen theatralischen Angriff wie Iran auszuführen, was natürlich das Potenzial hätte, weiter zu eskalieren.

Außenminister Baerbock blitzte bei ihrem Besuch gestern bei Ministerpräsident Netanjahu ab. “During the meetings”, so heißt es, “Prime Minister Netanyahu reiterated that Israel would maintain its right to self-defense.” Bild: Ma’ayan Toaff, GPO

Man muss davon ausgehen, dass die Netanjahu-Regierung wusste, dass der Angriff auf das iranische Konsulat, eine Reaktion provozieren würde.Offenbar dachte man aber, wie die New York Times berichtet, der Iran würde sich nicht trauen, hart zu reagieren. Man rechnete angeblich damit, der Iran werde nur 10 oder später 50 Raketen abfeuern. Die Amerikaner waren verärgert, weil Israel nur kurz vor der Bombardierung sie informierte. Verurteilt wird – Baerbock machte dies penetrant auf der Pressekonferenz mit ihrem jordanischen Kollegen Hsafadi deutlich – vom Westen allerdings nur der iranische Vergeltungsschlag, nicht der israelische Angriff. Das macht die Position des Westens wegen der üblichen Doppelmoral wieder wenig glaubwürdig. Hsafadi wies aber darauf immer wieder hin und forderte gleiche Behandlung beider Seiten.

Netanjahu weist die Bitten um Mäßigung zurück, aber man weiß nicht, ob er doch heimlich mitspielt und die Drohung für den Iran nur inszeniert oder wirklich den schon seit zwei Jahrzehnten geplanten Angriff auf den Iran durchziehen wird. Offen einzuräumen, dass alles nur eine Show ist, kann er jetzt nicht mehr.

“Es war ein sehr riskantes Glücksspiel, und es hat sich gelohnt” (Seymour Hersh)

Der Investigativjournalist Seymour Hersh berichtet jetzt, dass das Pentagon vornehmlich die Fäden für den militärische Fake gezogen habe, um einen Krieg zu verhindern. Und er geht davon aus, dass das Pentagon mit der Vermittlung Russlands mit dem Iran kooperierte. Heimlich sei ein russischer General überredet wurden, dem iranischen Führer Khamenei zu versichern, dass die USA wissen würden, wie sie dem Iran ermöglichen können, Hunderte von Flugkörpern Richtung Israel abzufeuern, von denen möglichst alle abgeschossen werden, ohne Israel zu schaden: „Ich habe einen Großteil meiner Karriere damit verbracht, über die Missetaten des amerikanischen Militärs und Schlimmeres zu berichten, insbesondere während des Vietnamkriegs, aber jetzt ist es an der Zeit, die Brillanz des Planungsstabs im Pentagon und der operativen Offiziere zu loben.“

Hersh sagt, er könne die Namen der Offiziere und Berater nicht nennen, die an dem Vorhaben beteiligt waren. Wie üblich werden auch die Quellen nicht benannt, ein Informant soll an der Planung beteiligt gewesen, „eine militärische Lösung für ein politisches Problem zu finden“. Man muss Hersh also vertrauen, dass zutrifft, was er erzählt. Das allerdings klingt plausibel.

Im Pentagon fürchtete man, dass Israel nach einem wirklichen iranischen Angriff hart wie im Gazastreifen zurückschlagen würde, was die Gefahr eines unerwünschtes Kriegs in der Region heraufbeschwören würde. Die Planungsstäbe hätten sich mit den europäischen Alliierten unter Umgehung der Regierungen in Verbindung gesetzt. Auch Biden sei nicht wirklich involviert gewesen. Russen und Briten würden die Iraner am besten kennen. Daher sei mit einem hohen russischen und britischen Offizier gesprochen wurden, die sagten, dass sich der rächen und zeigen wolle, dass „ihr Schwanz so groß ist wie der der anderen“. Wie also ermöglichen, dem Iran Rache zu gewähren, und verhindern, dass Israel gleich zurückschlägt?

„Aus diesen Gesprächen entwickelte sich ein genialer Plan: Warum sollten sich die Luftstreitkräfte unserer Verbündeten in Europa und im Nahen Osten nicht bereit erklären, unter amerikanischer Führung zusammenzuarbeiten und mit Zustimmung des Iran die raschen Fortschritte bei der Raketen- und Drohnenabwehr zu nutzen, damit der Ajatollah diese Raketen abfeuern und sich rächen kann, während er weiß, dass die Luftstreitkräfte Amerikas, Europas und des Nahen Ostens sie alle aufspüren und zerstören würden?“

Es habe harte Gespräche mit israelischen Offiziellen gegeben, denen die Alternative gestellt wurde, das Spiel mitzuspielen und zu gewinnen, oder auf sich allein gestellt zu sein, wenn sie sich für die harte Antwort entscheiden würden. Es wurde das Spiel aufgeführt, die Drohnen und Raketen waren ein leichtes Ziel für die vorbereitete Phalanx an Kampfflugzeugen von den USA, Großbritannien, Frankreich, Jordanien, Saudi-Arabien und Israel (war Deutschland überhaupt gefragt worden?). Nach der Version von Hersh haben die arabischen Staaten weniger für Israel mitgemacht, sondern für den Iran, der dringend die Show eines erfolgreichen Militärschlags als Vergeltung benötigte.

Die Operation war erfolgreich, sagt Hersh, nur ein paar Raketen kamen über Israels Grenzen und richteten geringen Schaden in der Nähe des Luftwaffenstützpunkts Nevatim an, 30 km entfernt vom Atomreaktor Dimona: „Ein sachkundiger Israeli sagte mir, dass die Beamten auf dem Flugplatz ausdrücklich darauf hingewiesen wurden, vermutlich vom Iran, dass die Raketen, die in der Nähe oder auf dem Flugplatz einschlugen, nicht für den Reaktor in Dimona bestimmt waren. Das israelische Militär hat offiziell Fotos von den Schäden auf dem Gelände des Flugplatzes veröffentlicht.“

Wenn das Spiel nun weitergeht, wird es immer schwieriger, eine Eskalation zu vermeiden, weil die Spieler Iran und Israel ihr Publikum dennoch überzeugen müssen, dass wirklich erfolgreich Vergeltung verübt wird. Selbst wenn durch Vermittlung der USA bzw. des Pentagon der von Netanjahu angekündigte Vergeltungsschlag wieder so orchestriert wird, dass er nicht unmittelbar zum Krieg führt, muss der Iran wieder wie angedroht reagieren – und die Aktionen müssen gesteigert werden. Eine verfahrene Situation, die die von Hersh so gefeierte Operation nur vorübergehend beruhigen kann.

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31 Kommentare

  1. Das Pentagon hat mit dem Iran gemeinsam eine Fake-Aktion veranstaltet?
    Das Pantagon, welches mit Israel zusammen den Suxnet Virus in den Iranischen
    Atom Zentrifugen geschleust und einen riesigen Schaden verursacht hat und
    der Iran immer noch streng sanktioniert? Dafür hat Israel mal eben ein paar
    Milliarden an Abwehrmaßnahmen verballert? Herr Hersh, Sie sollten doch etwas
    vorsichtiger bei der Dosierung ihrer Medikamente sein und vielleicht daran denken,
    ihre Karriere zu beenden.

    1. Aber auch Dumpfbacke Bärbock sollte aufpassen was sie nimmt. So ein Grinsen, das kann nicht nur Cannabis sein, da muss härter Stoff dahinter stecken.
      Ob Israel wirklich etwa 1 Milliarde Dollar verballert hat, genauer die Rüstungsindustrie 1 Milliarde verdient hat an dem Zirkus ? Scheint mir hoch gegriffen. Kurz überschlagen ca. 500 Flugobjekte abgeschossen. das macht für eine Erfolgsquote von 99% pro Abschuß 1-2 Abwehrraketen. sagen wir knapp gerechnet 700 Stück, also ca 143 000 Dollar pro Flugkörper inclusive Nebenkosten für den Start.

  2. Danke für den “Red Herring”

    oder wir haben das Militär und den Sachzwang;

    eben der Ewigekrieg

    …Ozeanien gewinnt immer Ozeanien liegt im Krieg mit Eurasien gewinnt immer Eurasien liegt im Krieg mit Ostasien gewinnt immer Ostasien liegt im Krieg mit Ozeanien…

    Krieg ist Frieden!

    Freiheit ist Sklaverei!

    Unwissenheit ist Stärke!

  3. Auch wenn das alles total abwegig klingt, aber schließlich haben wir es mit Bibi mit einem astreinen und ausgewiesenen Psychopathen mit wahrscheinlich über 200 Atombomben zu tun. Dieser Umstand kann tasächlich dazu geführt haben so wenig schaden wie möglich und so viel Schaden wie nötig an der Israelische Militärinfrastrukrur anzurichten. Hauptsache die Message ist in Israel angekommen. Das nächste mal gibt es keine 78 h Vorherankündigung.

  4. Das meinte ich parallel zu Seymour Hersh auch schon beobachtet zu haben. Dass sich die USA plötzlich mit ihrer neuen Rolle in der multipolaren Welt abfinden und plötzlich sinnvolle Dinge tun. Herrschaften, das wäre aber richtig viel Arbeit, wenn wir da umdenken müssten. Das wollen wir bezahlt haben.

    Scherz beiseite. Mal zur poliztischen Reaktion.Bombe auf Botschaft geht ja gar nicht und der Iran war hier eindeutig der Leidtragende. Beste Voraussetzungen für einen Militärschlag, der von der Weltgemeinschaft toleriert oder gutgeheißen wird. Richtig so, dass der Iran mal draufhaut. Wer sagt das? Es gibt eine einzige Stimme, die das tut, die Hisbollsah. Das war’s aber schon. Kein einziger Staat ist auf der Seite des Iran. Auch Südafrika nicht, auch Nicaragua nicht.
    Unter Weglassung des Kleinzeugs ist das ein Konflikt zwischen Israel und dem Iran. Da sollte man sich ja irgendwie positionieren und wer Israel verklagt ist damit auf der Seite des Iran. Aber offen zeigen will man das nicht. Man brüllt halt Völkermord, weil man das seit Jahrzehnten tut. Mehr an Kompetenz darf man da nicht erwarten.
    Ergebnis ist schon: der Iran hat in dieser Frage keine Freunde. Interessant.

    Ich sagte, Bombe auf Botschaft geht nicht. Zwischen Israel und Iran steht es da nun allerdings 1:1.

    Denn, so der Copilot:

    “Der Anschlag auf die Botschaft von Israel in Buenos Aires war ein Bombenattentat, das sich am 17. März 1992 um 14:42 Uhr ereignete. Ein mit Sprengstoff beladener Pick-up, gesteuert von einem Selbstmordattentäter, fuhr in das Gebäude der Botschaft an der Ecke Calle Arroyo und Calle Suipacha hinein und explodierte. Bei diesem Anschlag starben vier Israelis, aber die meisten Opfer waren argentinische Zivilisten, darunter viele Kinder einer benachbarten katholischen Schule. Insgesamt wurden 29 Menschen getötet und 242 Personen verletzt. Das Botschaftsgebäude wurde zerstört, ebenso wie die benachbarte katholische Kirche, eine Schule und ein Altersheim, die schwer beschädigt wurden. Dieser Terroranschlag war bis dahin der schwerste in der argentinischen Geschichte1.

    Es ist wichtig zu erwähnen, dass es einen weiteren Anschlag auf das jüdische Gemeindezentrum Asociación Mutual Israelita Argentina (AMIA) in Buenos Aires gab. Dieser Anschlag ereignete sich 1994 und führte zum Tod von 87 Menschen und über 100 Verletzten2.

    Die Hintergründe für den Anschlag auf die israelische Botschaft wurden mit dem Islamischen Dschihad in Verbindung gebracht. Als Grund wurde der Tod des Hisbollah-Generalsekretärs Abbas al-Musawi angegeben, den die Attentäter als gezielte Tötung ansahen. Die Ermittlungen ergaben, dass der Anschlag im Dreiländereck von Brasilien, Argentinien und Paraguay geplant wurde, wo viele Schiiten leben. Später stellte sich heraus, dass die für den Bombenanschlag Verantwortlichen aus dem Iran und dem Libanon stammten, der Iran Kenntnis von den Plänen hatte und die Komplizenschaft mit Imad Mughniyya bestand. Obwohl einige Verdächtige identifiziert wurden, wurde keiner von ihnen verurteilt1.

    Dieser tragische Vorfall hat tiefe Narben in der Geschichte Argentiniens hinterlassen und erinnert uns daran, wie wichtig es ist, gegen Terrorismus und Gewalt vorzugehen.”

  5. “…und erinnert uns daran, wie wichtig es ist, gegen Terrorismus und Gewalt vorzugehen.“
    oder… wäre es nicht sinnvoller eine Politik zu gestalten das Terrorismus und Gewalt nicht notwendig macht?…
    leider lässt sich das mit der unipolaren Politik die auf Gewalt basiert
    https://www.basenation.us/maps.html
    nicht vereinbaren und Südamerika war schon lange leidtragend
    https://www.welt.de/geschichte/article119295047/In-diesen-Laendern-ging-die-CIA-ueber-Leichen.html
    und Israel… wir täten gut daran, die Worte von Moshe Dayan, einem der Gründerväter Israels, zu berücksichtigen, der 1956 sagte:
    „Welchen Grund haben wir, uns über ihren heftigen Hass uns gegenüber zu beschweren? Seit acht Jahren sitzen sie in ihren Flüchtlingslagern in Gaza, und vor ihren Augen verwandeln wir das Land und die Dörfer, in denen sie und ihre Vorfahren gelebt haben, in unser Zuhause.“ … Wir sind eine Generation von Siedlern, und ohne Stahlhelm und Gewehrlauf werden wir nicht in der Lage sein, einen Baum zu pflanzen oder ein Haus zu bauen. …

  6. Wieder eine von vielen Sichtweisen. Ich erwarte weitere davon, die diesen Trott begleiten. Wieso? Weshalb? Warum? Wer? Wie? Was? Mehr!

  7. Der Iran möchte eine harte Konfrontation vermeiden, aber machen musste er was um das Gesicht zu wahren. Ich halte es abr für relativ sinnfrei darüber zu diskutieren inwieweit das jetzt bekannt war oder nicht oder absichtlich durchgesickert.

    Die absichtliche Bombardierung der iranischen Botschaft durch Israel war ein völkerechtswidriger Akt bis jetzt ungesehener Dimension! Das ist das eigentliche Thema. Wird im Mainstream nicht ohne Grund versucht auszublenden und zu verschweigen.

    Das wird zu einer Verschärfung der Spannungen und auch der Kriegsgefahr im Nahen Osten führen. Möglicherweise wartet der Iran noch bis sie die Bombe fertig haben und Hyperschallraketen um härter aufzutreten. Die lassen sich bekanntlich nicht mehr so ohne weiteres abwehren. Dann wirds kreuzgefährlich.

  8. Wenn es wirklich so war, wie Hersh berichtet, wäre es vermutlich das Sinnvollste für den Weltfrieden gewesen, wenn Hersh den Mund gehalten hätte, weil in diesem Falle sein Artikel eine Konterkarierung der Absicht ist, den Frieden zu erhalten 😎

  9. Der Verlierer ist hier auf jeden Fall USA.
    Der Iran hat sich bisher nicht getraut Israel mit einem massiven Raketenangriff direkt anzugreifen. Allenfalls über Proxies, aber nicht direkt.
    Der Angriff demonstriert, dass USA als Schutzmacht immer weniger ernst genommen wird und dass es für den Iran sehr wohl Rote Linien gibt, bei dessen Überschreitung Israel mit Vergeltungsschlägen rechnen muss. Dies ist in der Tat eine neue Realität. USA war dazu gezwungen worden eine Deeskalation anzustreben. Auch zeigt es, dass USA Israel nicht wirklich unter Kontrolle hat, da die Provokation gegen den Iran alles andere nur nicht im Interesse der USA sein kann. USA kann sich einen Ausbruch eines großen Krieges zwischen Iran und Israel nicht leisten. Das wäre ein Fiasko für USA und würde das endgültige Scheitern der gesamten Nahost-Politik der USA bedeuten. Israel hat sich sozusagen von der Kette der USA gerissen. Im Grunde hat sich USA selbst in eine Situation manövriert, aus welcher es keine vorteilhaften Auswege gibt. USA wird dadurch sowohl durch den Iran als auch durch den Israel erpressbar. Natürlich werden beide Parteien dies für sich zu nutzen wissen und mit Eskalation winken, wenn sie USA zu Zugeständnissen bewegen wollen.

  10. Schon die Idee, die USA hätten von dem Angriff auf die syrische Botschaft/Konsulat Irans nichts gewusst, ist unwahrscheinlich.
    Iran wird seit Jahrzehnten nicht direkt angegriffen, wie Iran noch nicht von seinem Gebiet operierte. Das ist neu und damit ist eine weitere Spekulation möglich.
    Die misslichen Lage der im Untergang befindlichen USA und damit auch die Israels, verleitete dazu Iran zu provozieren, damit Iran die Stellungen seiner Zweitschlagskapazitäten verrät, durch Nutzung dessen was Iran hat oder kann.
    Schon Reagan ließ Geschäfte mit Iran machen, um Carters Wiederwahl zu verhindern. So schlau ist die Umgebung der Sprechpuppe im weißen Haus auch, wissen sie doch nicht was sie erwartet, wird Trump wieder Präsident.
    Natürlich arbeiten Zeit, Geographie und Biologie für Iran, ein atomarer Angriff auf die Zweitschlagkapazitäten hätte den Untergang verzögern können.
    Aber das hat nicht funktioniert, sonst wäre der Angriff unmittelbar nach dem iranischen Beschuss erfolgt.
    Bibi, die hektische Marionette der eigenen Kriminalität sieht sich selbstbewussten Strategen mit starken Freunden gegenüber. Wurde Schach nicht im alten Persien erfunden?

  11. Wie schade, dass dieses Deeskalationsteam mit Seymour Hersh – in höchster Gefahr – nicht auch bei der Pipelinesprengung tätig werden konnte!

    Massenabsaufen von Drohnen in der Ostsee, bei ihrem Anflug auf die Pipeline – das wärs doch gewesen, um Bidens Angst vor Deutschland zu besänftigen. – Doch die Gefahr der Kriegseskalation war dafür noch nicht hoch genug? Der Umwelt wäre viel Frackinggas erspart geblieben und die Normalverdiener hätten erheblich mehr Geld im Portemonnaie, Monat für Monat.

  12. Nach Baerbocks Freakshow bekam sie laut neuesten Meldungen wohl einen kräftigen Einlauf von Netanjahu.
    Die glaubt wohl wirklich noch sie wird in der Welt (außer in deutschen Medien) für voll genommen.

    1. “bekam sie laut neuesten Meldungen wohl einen kräftigen Einlauf von Netanjahu.”
      Vielleicht steht sie drauf ? Ist ja mal was für’s Kopfkino, Danke !

  13. Ich bin buff. Diese Erklärung liefert alles, was die Wahrheit normalerweise liefert – eine Überraschung gepaart mit der Auflösung von kleineren Ungereimheiten.

    Direkt nach dem iranischen Angriff habe ich Kommentare gelesen, wo sich die Leute wunderten, warum Jordanien mit den USA gemeinsame Sache machten. Ich selbst kenne zwar die politische Ausrichtung Jordaniens nicht, aber diese Kommentatoren schienen es zu kennen, denn sonst würde ihre Verwunderung keinen Sinn machen. Dieser Punkt wird in diesem Bericht komplett aufgeklärt.

    Die nächste Seltsamkeit war, dass manche Kommentatoren sich darüber wunderten, wo die ganzen Flugzeuge herkammen, die diese Drohnen und Raketen aus der Luft bekämpften. Auch hier muss ich den Ortskundigen vertrauen, denn ich selbst habe keine Ahnung, wieviele Militärmaschinen dort in der Gegend normalerweise parken. Auch das wird sehr gut durch Hersh erklärbar. Denn wenn eine Schar von Staaten es geplant haben, dann werden sie – ihrer Sache willen – alles Notwendige in die Wege leiten und sich vorbereiten.

    Ich habe schon seinem Bericht über Nord Stream zu 99% geglaubt, weil es überraschende Details enthielt, die man nicht erwartet hat – die Beteiligung Norwegens. Jetzt bin ich 100% sicher, dass dieser Mann kein Blech redet.

  14. Statt dem Bild von Baerbock und Netanyahu (haben die auch ein paar iranische Drohnen persönlich aufgefangen oder wie soll ich das verstehen, warum das Bild hier gebraucht wird?) wäre doch die Fragen wichtig:

    1. Gibt es Belege aus Iran, dass sie 72 h vorher angekündigt haben offiziell oder nur “über Diplomatische Kanäle”? Also ist es so oder nicht und was wurde angekündigt?

    2. Wie waren denn jetzt wirklich die Schäden und Kosten für Israel?

    Leider gibt es, wenn man rein nach Text geht bei beiden Seiten einige Indizien, dass sie von A-Z flunkern.

      1. Dank auch dafür.

        Damit kann man wirklich etwas milchmädchenrechnen.

        Bleibt noch die Frage, ob irgendwas um 1 Mrd. Euro pro Tag oder auch ein paar Mehr für die viel ist? Das sind ja Rüstungsdollars. Davon gibt es derzeit noch quasi unendlich, denn nach meinem Verständnis, zahlen alle, die Dollars haben, die Gebühr dafür.

        Gut, die Kosten waren schon signifikant für die paar Stunden Angriff. Aber sonst ist nichts gewesen. Der Schaden war eher klein.

        Bleibt noch die Frage, wie viel Schaden der Iran in Zukunft machen könnte oder auch einfach über Proxis machen will?

        Man kann ja auch mit der Bundeswehr vergleichen: Die würde überhaupt keinen Drohnenkrieg hinbekommen. Aber keine Sorge Israel hilft ihnen dabei das zu ändern.

        Vom Iran wissen wir, sie haben Drohnen, allerdings sah ich bisher nur eher Lowtech. Wie sehr sie das wirklich in Massen produzieren können, das ist die nächste Frage.

        Mich hat in den letzten Tagen trotzdem angekotzt, dass die Zündler es nicht lassen konnten über einen Gegenangriff von Israel zu spekulieren. Mir war schon klar, dass der nicht kommt und siehe da 2 Tage später ist das auch kein Thema mehr. Manche konnten nicht einmal 2 Tage warten mit der Ausrufung des 3. Weltkrieges.

        Also tl:dr die Story scheint irgendwie zu stimmen. BEIDE Seiten haben trotz Säbelrasseln kein Interesse an Krieg. Larry Johnson beschrieb auch neulich ganz gut bei Mercouris wie nervtötend ein echter Krieg gegen Iran wäre. Das Land ist 4x so groß wie Irak, extrem bergig usw. Aber ein kurzer Krieg mit tit fort tat hätte die Kriegstreiber natürlich auch schon gefreut.

  15. Es sah tatsächlich eher nach inszeniertem Tontaubenschießen aus, als dass man von einem ernsthaften Angriff sprechen könnte. Wenn das die Funktion haben sollte die Gelüste auch der jeweiligen Regierungen vielleicht etwas zu stillen, diese aber nicht wirklich eingeweiht waren, macht die Sache schon den Eindruck, dass diesen nicht nur der Verlust der Kontrolle über Situation drohen, sonder dass sie den eigenen Laden schon nicht mehr im Griff haben. Verwunderlich wäre das allerdings nicht.

      1. Es ist ja jetzt auch nicht so, dass sich da keiner drüber freuen würde, wenn viel Geld fließt. Und ein paar Milliarden sind für die Wiederherstellung des Rufs nicht gerade viel.

  16. Da Hersh keine Quellen nennt, handelt es sich wieder mal um eine wenngleich auch plausible Spekulation.
    Dass es dabei um eine Machdemonstration impotenter alter Männer handelt, ist durchaus plausibel. Skrupel und Vernunft sucht man bei derartigen Subjekten vergeblich.
    Dieses Alphamännchengebaren wirkt selbstverstärkend im Sinne einer positiven Rückkopplung und verstärkt leider die Hybris. Das ist zweifellos riskant, weil die Akteure ihre zur Schau gestellte Rationalität überschätzen.

  17. Hab´ ich mich doch glatt verlesen – ein klassischer freud´scher Verleser, der dem Thema auch noch wirklich gut gerecht wird: “Wenn das Spiel nun weitergeht, wird es immer schwieriger, eine Ejakulation zu vermeiden, weil die Spieler Iran und Israel ihr Publikum dennoch überzeugen müssen” – oops – Eskalation.

  18. Es besteht meiner Meinung nach durchaus die Möglichkeit,das S.Hersh mit bestimmten Informationen „gefüttert“ wurde,die von bestimmten „Diensten“ an die Öffendlichkeit lanciert werden sollen… Es gibt unbestätigte Hinweise,das im Oman Gespräche zwischen US-Vertretern
    (wahrscheinlich CIA) und Iranischen Offiziellen stattgefunden haben.Sehr wahrscheinlich haben Iran und US-Dienststellen zusammengearbeitet,um den Versuch Netanyahus,die USA in einen Krieg mit den Iran zu ziehen,zu vereiteln.

  19. Ich glaube da eher MoonOfAlabama als Herrn Rötzer oder Hersh.
    https://www.moonofalabama.org/2024/04/the-resistance-axis-penetrated-the-zionist-security-screen.html
    Die Iraner haben mit Billig-Drohnen die israelische Luftabwehr bzw. die der West-Verbündeten überlastet und dann recht unbehelligt mit ballistischen Raketen eine Abhörstation auf dem Golan angegriffen und in zwei Militärflugplätze ein paar Löcher gemacht. Ähnlich wie die Russen das jeweils in der Ukraine machen, wenn sie den Ukros den Strom ausknipsen.

    Das war eine wohldosierte Demo der iranischen Fähigkeiten. die die Israelis und ihre Verbündeten 1 Mrd. gekostet hat und die Iraner nur einige Millionen.

    Und sie hat den Bestand der Israelis und ihrer Verbündeten an schwer zu ersetzenden Abwehrraketen deutlich dezimiert.

    1. Ich vermute dies auch und wenn es so sein sollte, dann haben die Israelis auch eine Motivation vorerst eine Eskalation zu unterlassen, denn weitermachen kann man nur, wenn man es sich leisten kann, getroffen zu werden.

    2. Die Überlastung ist nicht nur eine Frage der Menge, sondern auch der Zeit.
      Weis jemand in welcher Zeitspanne die Flugkörper in die Abschußzonen kamen ?

  20. Bolton und weiteren Liebhabern explosiver Aktionen hat man dieses geniale Manöver der friedliebenden u.s.-Regierung offenbar nicht erklärt… Wie dem auch sei, die Logik, wie man durch Einsatz von 300 Geschossen einen Krieg verhindern kann, entzieht sich mir leider.

  21. Für mich sah das mehr nach einer sehr friedlichen Botschaft der Irans aus. “Wir treffen Euch überall und jederzeit, weil wir selbst mit unseren billigsten Drohnen euer Luftabwehsystem überlasten können.” Das bedeutet Nethanjahu möchte zwar unbedingt Krieg, kann ihn aber nur nuklear führen, weil es sonst gegen den Iran keine Chance hat. Für mich ist es ohnehin unvorstellbar, dass es so charakterlose Politiker gibt, die diesen Hitler Israels auch noch hofieren und unterstützen.

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