Iran setzt Zusammenarbeit mit IAEA-Chef Grossi aus

IAEA-Chef Rafael Grossi am 23. Juni- Bild: IAEA

 

Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde genießt im Westen großes Vertrauen. Iran dagegen wirft Rafel Grossi einen Mangel an Neutralität vor.

 

Die Rede des IAEA-Chefs während der Dringlichkeitssitzung des Weltsicherheitsrats am 22. Juni könnte den Ausschlag gegeben haben für die Entscheidung Irans, die Zusammenarbeit mit der Behörde auszusetzen. Nach dem völkerrechtswidrigen US-Angriff auf iranische Atomanlagen hatte die iranische Delegation gefordert, den Angriff zu verurteilen. Dies hatte das Land auch vom Chef der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA erwartet, denn Irans Atomanlagen stehen unter ihrer Aufsicht, der Angriff auf sie widerspricht auch IAEA- Resolutionen.

Doch Grossi wich einer Verurteilung aus, sprach stattdessen davon, dass „die dramatischen Ereignisse in Iran“ durch „das Bombardement der letzten Nacht“ noch gravierender geworden seien. Erst nach über 4 Minuten Redezeit erwähnt der IAEA-Chef das erste Mal die USA im Hinblick auf die bei ihrem Angriff gewählte Munition. Die Gefahr, die von Angriffen auf Atomanlagen ausgeht, erwähnt er wohl und auch, dass man solche nicht angreifen sollte, aber die Gefahr, die von Irans Atomprogramm ausgehen könnte, steht deutlich im Vordergrund seiner Rede.

„Wir“, so Grossi, „müssen zum Verhandlungstisch zurückkehren und den IAEA-Inspektoren erlauben, zu Irans Atomanlagen zurückzukehren und die Lagerbestände an Uran zu erfassen, darunter am wichtigsten die 400 Kilogramm auf 60 Prozent angereicherten Urans“. Er sei bereit, sich sofort auf dem Weg nach Iran zu machen, um sich für den Schutz der Anlagen einzusetzen und für eine diplomatische Lösung „für die langfristige Sicherheit, dass Iran nicht eine Atomwaffe erwerben kann“.

Am vergangenen Mittwoch dann lehnt Grossi in Wien explizit eine Bewertung der Angriffe auf iranische Atomanlagen ab: „Die militärische Logik hat ihre eigene Logik, ich bin nicht hier, um zu bewerten, ob gut oder schlecht.“ Ungefähr zur gleichen Zeit beschließt das iranische Parlament, die Zusammenarbeit mit der Atomenergiebehörde auszusetzen.

Objektiv oder politisch motiviert? Grossis IAEA-Bericht vom 31. Mai

Schon zuvor hatte Iran dem IAEA-Chef einen Mangel an Neutralität vorgeworfen. Sein Bericht vom 31. Mai sei einseitig verzerrend und politisch motiviert gewesen. Der Bericht hatte Iran Versäumnisse vorgeworfen gegen Verpflichtungen aus dem Nuklearen Nichtverbreitungsvertrag: Treaty on the Non-Proliferation of Nuclear Weapons, kurz: NPT (auch Atomwaffensperrvertrag).

So habe Iran Transparenzpflichten verletzt in Bezug auf nukleare Aktivitäten und Materialien an drei Einrichtungen, die „Teil eines nicht deklarierten strukturierten Nuklearprogramms waren, das von Iran bis Anfang der 2000er Jahre durchgeführt wurde“. Der Bericht verlangt Erklärungen für den Fund von Spuren von Uran, das Iran nicht deklariert habe. Kritisiert wird auch ein Mangel an Kooperationsbereitschaft. Iran habe etwa einzelne IAEA-Inspektoren abgelehnt, dies sei zwar rechtlich erlaubt, aber nicht „im Einklang mit dem erforderlichen Geist der Kooperation“. Zudem wiederholte der IAEA-Bericht die Sorge über den starken Anstieg von auf 60 Prozent angereichertem Uran, auch wenn dies nicht den Vorschriften widerspreche.

„Zwar sind geschützte Anreicherungstätigkeiten an sich nicht verboten, aber die Tatsache, dass Iran der einzige Nichtkernwaffenstaat der Welt ist, der auf 60 % angereichertes Uran herstellt und anhäuft, gibt nach wie vor Anlass zu ernster Besorgnis und hat angesichts der möglichen Auswirkungen auf die Verbreitung von Kernwaffen internationale Aufmerksamkeit erregt.“

Die iranische Atomenergiebehörde entgegnete in einer gemeinsamen Stellungnahme mit dem iranischen Außenministerium, dass der Bericht Jahrzehnte zurückliegende und längst bearbeitete Fälle wieder aufrolle. Der Bericht stütze sich in großem Umfang  („extensively“) auf gefälschte Dokumente Israels. Zudem vermische der Bericht rechtliche Verpflichtungen des Nuklearen Nichtverbreitungsvertrags (NPT) mit der politischen Atomvereinbarung JCPOA (Joint Comprehensive Plan of Action) von 2015.

Darin hatte sich Iran 2015 im Gegenzug für die Aufhebung der gegen das Land verhängten Sanktionen zur Einschränkung seines Atomprogramms bereit erklärt (so zum Beispiel die Uran-Anreicherung auf maximal 3,67 Prozent zu begrenzen und weitere, über seine Verpflichtungen aus dem Nichtverbreitungsvertrag hinausgehende Überwachungsmaßnahmen durch die Internationale Atomenergiebehörde zuzulassen). Nachdem die USA 2018 aus der Vereinbarung ausgestiegen waren und die Sanktionen gegen Iran wieder eingesetzt wurden, hat auch Iran ab 2019 u.a. unter Berufung auf Artikel 26 der Vereinbarung schrittweise die Durchführung der vereinbarten Maßnahmen zurückgefahren (Art. 26: „Iran has stated that it will treat such a re-introduction or re-imposition of the sanctions specified in Annex II, or such an imposition of new nuclear-related sanctions, as grounds to cease performing its commitments under this JCPOA in whole or in part.“).

Was die im IAEA-Bericht kritisierte Ablehnung einzelner Inspektoren anbelangt, verweist die iranische Atomenergiebehörde in ihrer Stellungnahme darauf, dass die Ablehnung einzelner, weniger Inspektoren das Recht Irans sei und im Einklang mit den Rechten aller Mitgliedstaaten des Nuklearen Nichtverbreitungsvertrags stehe. Zu der im Bericht als Besorgnis bewertete Uran-Anreicherung auf 60 Prozent teilt Iran mit, dass der Nichtverbreitungsvertrag keine Begrenzung der Anreicherung vorsehe, solange diese unter der Aufsicht der IAEA geschehe und nicht von friedlichen Zwecken abweiche.

Angesprochen auf den Vorwurf, sich in großem Umfang auf Geheimdienstinformationen Israels zu stützen, erklärt Grossi gegenüber Al Jazeera am 19. Juni, dass Informationen von anderen Staaten nur einen Teil der Informationen ausmachten, die die Behörde für ihre Beurteilung heranziehe. Die Beurteilung erfolge unabhängig.

IAEA-Resolution und Israels Angriff auf Iran

 Die Nachrichtenagentur Reuters berichtete am 30. Mai von Versuchen westlicher Staaten, den IAEA -Gouverneursrat dazu zu drängen, zum ersten Mal in 20 Jahren einen offiziellen Verstoß Irans gegen seine Verpflichtungen zu verkünden. Auf der Grundlage von Grossis Bericht vom 31. Mai brachten schließlich die USA, Großbritannien, Frankreich und Deutschland am 12. Juni im IAEA-Gouverneursrat einen Resolutionsentwurf ein, der zum ersten Mal seit 20 Jahren offiziell feststellt, dass Iran seinen Verpflichtungen nicht nachkomme. Die Resolution wurde laut Reuters mit 19 Stimmen dafür, drei dagegen (Russland, China and Burkina Faso) und 11 Enthaltungen angenommen. Auch der Zeitpunkt der Resolution hatte den Argwohn Irans geweckt: Am 12. Juni lief Donald Trumps an Iran gerichtetes 60-Tage-Ultimatum ab, Trump hatte begonnen, Botschaftspersonal aus Irak abzuziehen, öffentlich wurde über einen bevorstehenden Militärschlag Israels gegen Iran spekuliert. Einen Tag später griff Israel Iran an.

Danach hat IAEA-Chef Grossi in mehreren Interviews betont, dass man keine Beweise für ein systematisches Bestreben Irans habe, eine Atomwaffe zu entwickeln. „Zu spät“, kritisierte der Sprecher des iranischen Außenministeriums auf X.

Sie haben diese Wahrheit in Ihrem absolut voreingenommenen Bericht verdunkelt, der von der E3/den USA instrumentalisiert wurde, um eine Resolution mit der haltlosen Behauptung der ‚Nichteinhaltung‘ zu verfassen; dieselbe Resolution wurde dann von einem genozidalen, kriegstreiberischen Regime als letzter Vorwand benutzt, um einen Angriffskrieg gegen Iran zu führen und einen unrechtmäßigen Angriff auf unsere friedlichen Atomanlagen zu starten. Wissen Sie, wie viele unschuldige Iraner in Folge dieses verbrecherischen Krieges getötet wurden? Ist das die Art, wie ein internationaler Beamter für die Beauftragung der UN-Führung getestet wird? (…)

Baqaeis Frage, ob das die Art sei, wie ein internationaler Beamter für die Beauftragung der UN-Führung getestet wird, ist eine Anspielung auf Grossis Ambitionen, das Amt des UN-Generalsekretärs zu bekleiden. Iran unterstellt Grossi, sich mit dem Bericht vom 31. Mai die Unterstützung der westlichen Staaten dafür gesichert zu haben.

 Grossis Medienpräsenz: Mehrdeutiges Kommunikationsverhalten

 Während sich Grossi in dem ihm gegenüber sehr kritischen Interview mit Al Jazeera vom 19. Juni  neutral verhält, ist dies im CNN-Interview einen Tag zuvor nicht immer der Fall. So lässt er mehrmals am Rande Bemerkungen fallen, die Irans Vertrauenswürdigkeit in Frage stellen. Seine Schilderungen zum Beispiel über etwaige durch Israel hervorgerufene Zerstörungen an der „sehr berühmten“ (Grossi) Anreicherungsanlage Fordo, beginnt er damit, an einen Vorfall zu erinnern, von dem die meisten Zuschauer bis dahin wahrscheinlich noch nichts gehörten hatten:

Sie erinnern sich, das war eine Einrichtung, die nicht von Iran deklariert worden war, die 2009 entdeckt wurde, seitdem wurde sie deklariert, (seitdem) inspizieren wir sie…

Zur Erläuterung: 2009 hatte Iran die Atomenergiebehörde über die laut iranischen Angaben seit zwei Jahren laufende Konstruktion der Anlage informiert, die 2011 in Betrieb genommen werden sollte. Die Behörde bestätigte nach einer Inspektion, dass die Anlage mit den von Iran vorgelegten Planungsinformationen übereinstimmte und dass noch keine Zentrifugen in die Anlage eingeführt worden waren.

Meinungsverschiedenheiten gab es aber über den Zeitpunkt, zu dem Iran verpflichtet gewesen sei, die Behörde über die Konstruktion der Anlage zu informieren. Während nach rechtlicher Einschätzung der IAEA Iran gleich zu Beginn der Konstruktion die Behörde hätte informieren müssen, musste Iran dies nach iranischer Rechtsauslegung erst 180 Tage vor Einführung des nuklearen Materials tun (hier eine Analyse der rechtlichen Problematik). Der Westen warf Iran damals vor, mit seiner Erklärung der Veröffentlichung von westlichen Geheimdienstinfomationen zuvor kommen zu wollen.

Auch im Zusammenhang mit den Verhandlungen zwischen den USA und Iran übernimmt Grossi  im CNN-Interview die Perspektive der USA:

Ich denke, dass es einen Weg gibt zurück zum Verhandlungstisch. Gleichzeitig ist klar, dass die diplomatischen Bemühungen, die vom Gesandten Wittkow geleitet wurden, und die Vereinbarungen, die sie versucht haben abzuschließen, nicht die erwarteten Ergebnisse gebracht haben. Aber ich glaube, dass da ein Weg sein könnte zurückzukehren zu einigen Gesprächen, wenn man berücksichtigt, was das Ziel der Vereinigten Staaten ist, nämlich, keinerlei Anreicherung oder Anreichungskapazitäten in Iran zu haben.“

Dass dieses Ziel gegen das im Nichtverbreitungsvertrag (NPT) in Artikel 4 genannte „unveräußerliche (n) Recht aller Vertragsparteien“, also auch Irans verstößt, „die Erforschung, Erzeugung und Verwendung der Kernenergie zu friedlichen Zwecken ohne Diskriminierung und in Übereinstimmung mit den Artikeln I und II dieses Vertrags zu entwickeln.“, erwähnt Grossi nicht. Auch nicht, dass Iran, um das Misstrauen abzubauen, den Vorschlag eines Konsortiums gemacht hatte. Der Guardian führt dazu aus:

Die Idee des Konsortiums wurde erstmals vom ehemaligen iranischen Atomunterhändler Seyed Hossein Mousavian und dem Princeton-Physiker Frank von Hippel lange vor den aktuellen Gesprächen zwischen Teheran und Washington in einem viel gelesenen Artikel vom Oktober 2023 im Bulletin of the Atomic Scientists vorgeschlagen. Im Rahmen des Konsortiums wären die Saudis und die Vereinigten Arabischen Emirate Anteilseigner und Geldgeber und würden Zugang zu iranischer Technologie erhalten. Die Beteiligung der Golfstaaten könnte als zusätzliche Versicherung dafür angesehen werden, dass das iranische Atomprogramm ausschließlich zivilen Zwecken dient und nicht, wie Israel behauptet, den Weg zum Bau einer Bombe weist.
Von CNN nach der Idee eines Konsortiums gefragt, führt Grossi aber ausschließlich die US-Version eines solchen Konsortiums an, die Iran einen Zugang zur Urananreicherung nur außerhalb des iranischen Staatsgebiets erlauben würde. Diesen Vorschlag bewertet Grossi als tragfähig/umsetzbar („viable“).

Gesandter Wittkow ist eine sehr ernsthafte Person (…) er versucht zu gewährleisten , dass da ein Zugang falls nötig/bei Bedarf* in Iran zu einem friedlichen Atomprogramm sein würde, um Uran in einer Weise anzureichern, die vereinbar ist mit dem Wunsch der Vereinigten Staaten, keinerlei Uran-Anreicherung in Iran zu sehen.

( „wenn nötig/bei Bedarf“, wörtlich: „if needed“ spielt offenbar auf die mehrfach geäußerte Position Trumps an, dass Iran Atomenergie zu zivilen Zwecken gar nicht brauche, da es genug Öl hat).

Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde sendet ambivalente Botschaften aus. Schon in seinem Bericht vom 31. Mai hatte er festgestellt, dass die Behörde keine glaubwürdigen Hinweise auf ein laufendes, nicht deklariertes, strukturiertes Kernwaffenprogramm in Iran habe. Aber gleichzeitig endet derselbe Bericht mit der Warnung, dass solange Iran nicht vollständig bei der Lösung der offenen Fragen kooperiere, man „nicht in der Lage“ sein werde, „sicherzustellen/zu versichern“ („to provide assurance“), dass das iranische Nuklearprogramm „ausschließlich friedlich ist“. Auch wenn sich das streng logisch nicht widerspricht, ist das doch eine deutlich andere Akzentuierung.

Grossi hebt einerseits die Bedeutung des Nuklearen Nichtverbreitungsvertrags hervor, bezieht sich andererseits ausschließlich auf Irans Pflichten. Rechte des Landes (z.B. Art. 4 NPT) werden in seinen öffentlichen Äußerungen vernachlässigt. Grossi lehnt zwar unter Verweis auf IAEA-Resolutionen Angriffe auf Atomanlagen ab, will aber die Atommacht USA, die auch NPT-Mitglied ist, nicht für den Verstoß dagegen kritisieren. Er wirbt zwar für eine diplomatische Verhandlungslösung, versteht darunter aber die Maximalforderung der USA und Israels, die kaum einen Verhandlungsspielraum mehr zulässt. Er möchte einerseits als unparteiisch wahrgenommen werden, übernimmt andererseits aber einseitig die Perspektive der USA. Vor diesem Hintergrund ist die kontroverse Beurteilung seiner Person nicht verwunderlich. Während der Westen sich nun hinter Grossis Forderung stellt, einen sofortigen Zugang zu Irans Atomanlagen zu erhalten, lehnt Iran das solange ab, „bis das Recht Irans auf friedliche nukleare Anreicherung, wie es in Artikel 4 NPT garantiert ist, vollständig anerkannt und respektiert wird“.

Emilie Böhm

Emilie Böhm hat Linguistik studiert und arbeitet im Bereich Kommunikation und Bildung. Auf Overton schreibt sie über die Themen Medien, Sprache und Politik.
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45 Kommentare

    1. lesen sollte man den Bericht schon und ja…. Grossi weiss, wer sein Gehalt bezahlt!
      Das ist verwerflich aber solange die USA die Macht dazu haben,
      wird sich das leider auch nicht aendern!
      Das war auch schon in Syrien so, die OPCW-Berichte waren gefaelscht…..
      und die OPCW ist genauso (un)abhaengig wie die IAEA..!

    2. Ich finde schon die Überschrift arrogant, anmaßend. Jeder, auch der Autor, weiß, dass das eine an Morden beteiligte West-Geheimdienst-Nutte ist.
      Und der Autor impliziert, man könne auch eine andere Meinung haben.
      Klapsmühle, Irrenanstalt, Psychiatrie…
      Es gibt immer mehr Artikel hier, die zur West-Psychiatrie, der nichts respektierenden Massenmördern, rüber sliden.
      Merken die das nicht? Wenn ja, wie geht das?

      1. Das ist auch mein Eindruck. Da hier ein hartnäckiges Klientel liest, macht man das gaaanz langsam, ohne zu registrieren, dass der IQ bei den Lesern hier vielleicht nicht mit dem der Springer-Konsumenten vergleichbar ist.
        Overton sollte aufpassen, dass es nicht so wie Telepolis weiter geht, der Herr Neuber hat sich ja dann auch als Natotroll geoutet. Es gibt Alternativen, und wenn die alle verseucht sind, kommen neue.

        1. So ist es, jede Alternative, ob nun Medien oder Parteien, wird unterwandert vom CIA, MI5, und Mossad, zusammen mit ihren NGO und diversen regionalen Geheimdiensten und internationalen Organisationen, wie die UN etc. alle gekauft von den US, wer bezahlt bestimmt die Musik, so ist das nun mal.

          1. Das ist wirklich eine brandgefährliche Seuche. Die CIA, MI-6 und deren „Armeen“ als 5. Kolonen. Medien, NGOs, Politiker etc etc
            Ich habe keine Idee, wie das noch aufgehalten werden kann. Massendemos wie die Ostermärsche der 80er wird es nicht mehr geben.
            Scott Ritter hat Gespräche von Russen und Amis organisiert. Einfach mal bei ihm nachschauen, oder das Interview von gestern mit D. Haiphong und anderen gucken. Ein Mini, nein Nano-Lichtblick als Anfang.

  1. „Nach dem völkerrechtswidrigen US-Angriff auf iranische Atomanlagen hatte die iranische Delegation gefordert, den Angriff zu verurteilen. Dies hatte das Land auch vom Chef der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA erwartet, denn Irans Atomanlagen stehen unter ihrer Aufsicht, der Angriff auf sie widerspricht auch IAEA- Resolutionen.

    Nicht nur das! Solche Angriffe sind auch ein Bruch der Genfer Konventionen! Also völkerrechtswidrig. Sogar bei einem „regulären“ Krieg. den es hier nicht gibt.

    Daß der Iran der IAEO jetzt erst mal den Zugang verweigert, hat noch einen anderen, brisanten Grund: Etliche der „Ziele“ der Angriffe Israels und der USA, etwa auf die Familien von am Atomprogramm beteiligten Wissenschaftlern, wurden möglicherweise, bzw. offenbar durch die Informationen der IAEO über diese ermöglicht. Also sind in den Teams der IAEO entweder Spitzel der westlichen Geheimdienste oder die IAEO hat die Daten selbst geliefert.

  2. Die iranische Führung sollte endlich ihre religiöse Hemmnisse vor Massenvernichtungswaffen überwinden und Atomwaffen anschaffen, dann ist sie sicher vor Angriffen von Zionisten und Imperialisten.

    1. Ich glaube nicht, dass Russland sich wünscht, eine neue Atommacht vor der Tür zu haben. Sind die Nukes da, bleiben sie auch und wenn der Iran gekippt wird und irgendwelche Aminutten an die Macht kommen, sieht es schon mal nicht so gut aus.
      Unabhängig davon denke ich auch, dass sie es versuchen werden und auch wenn sie es nicht schaffen, dann eben irgend ein anderes Land. Man kann auf dieser Welt mit Amis und Israelis nicht friedlich zusammenleben. Jedenfalls nicht selbstbestimmt und gleichberechtigt. Nordkorea ist der unwiderlegbare Beweis für diese These. Ich halte das übrigens nicht für wirklich gut aber es ist klar, dass es nicht ohne Nachahmung bleiben wird.

    2. Das ist m.E. keine gute Idee, weil dann wahrscheinlich Saudi-Arabien, Ägypten und die Türkei sehr bald folgen würden. Das ist kein Szenario, das die Region und den Rest der Welt wirklich sicherer macht. Ich denke das ist auch dem Iran bewusst.

      Auch sind wie schon vom Vorposter erwähnt Russland und China strikt dagegen, was die Beziehungen zu diesen strapazieren würde. Aber ja, die Hardliner im Iran, die genau das fordern, dürften jetzt Aufwind bekommen haben. Das ganze Theater hat also vermutlich die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass sich der Iran tatsächlich Atomwaffen zulegt.

      Es bleibt nur zu hoffen, dass sich dort die rationaleren Kräfte durchsetzen. Auf ein Bündnis mit Russland und China zu setzen wäre m.E. die klügere Entscheidung. Aber auch das ist nicht ohne Probleme, da der Iran sehr großen Wert auf seine Souveränität legt und es sogar verfassungsrechtliche Hürden für zu starke militärische Zusammenarbeit oder gar ein Militärbündnis gibt, wie ich gelesen habe.

      Dennoch sehe ich darin die beste Lösung, den Iran vor weiteren Aggressionen zu schützen und gleichzeitig die Region nicht noch weiter zu destabilisieren.

      1. Bei den Ländern, von denen ich vermute, dass sie versuchen werden, Atomwaffen anzuschaffen, sehe ich auch die Türkei. Ihre Ambitionen, die Region militärisch zu dominieren, sind kaum zu übersehen und wenn sie die Karte der iranischen Bedrohung spielen, werden sie es machen. Die Russen haben keine Möglichkeit, etwas dagegen zu tun und die Amis könnten es dulden.
        Aber ich verfalle jetzt in Kaffeesatzleserei. Möglich ist viel und es ist kaum möglich zu prognostizieren, was konkret passieren wird. Aber die Nachkriegsordung, die auch ermöglichte, die Zahl der Atommächte zu begrenzen, ist endgültig zerbrochen. Ich bin sehr davon überzeugt, dass es weitere Atommächte gehen wird – wenn es ganz schlimm kommt, wird es auch Deutschland – und es ist klar, dass die Wahrscheinlichkeit, dass die Nukes zum Einsatz kommen, dadurch noch größer wird.

      2. „Das ist m.E. keine gute Idee, weil dann wahrscheinlich Saudi-Arabien, Ägypten und die Türkei sehr bald folgen würden. Das ist kein Szenario, das die Region und den Rest der Welt wirklich sicherer macht. Ich denke das ist auch dem Iran bewusst.“
        Wäre in meinen Augen sehr zu begrüßen. Sicher, für die Weißwürste in Europa wirds dann unangenehm, wenn man ein Abenteuer wie in Libyen probiert und der böse Diktator dann als Dank für Massenbombardements einfach mal die westlichen Hauptstädte mit Kernenergie versorgt. Allerdings würde es Wunder für das Ende des Neokolonialismus bewirken.
        Und ich hoffe, dass der Kaskadeneffekt nicht bei den drei von dir genannten Staaten endet. Warum sollten Kuba, Venezuela, Algerien, Bukina Faso, Thailand und Serbien nicht auch Kernwaffen besitzen? Wenn die Franzosen und die Briten diese besitzen „dürfen“ dann dürfen das auch alle anderen.

    3. Wem wollen die Iraner diese Atomwaffen im Zweifelsfall an den Kopf schmeissen? Den Amerikanern, für deren Beschuss sie Interkontinentalraketen bräuchten oder den Israelis, die mit Jerusalem eine Stadt besitzen, die den Sitz vieler, wichtiger islamischer Stätten beherbergt und in denen viele palästinensische Muslime wohnen?

      1. Es lassen sich mit taktischen Atomwaffen US-Stützpunkte in der Region bedrohen, aber auch israelische Städte. Außerdem wäre es nur eine Frage der Zeit bis iranische Raketen auch die USA erreichen könnten.

  3. Was immer sichtbarer wird ist, daß jede Zusammenarbeit mit beliebigen wertewestlich dominierten Organisationen ein Schritt in die Selbstzerstörung ist.

  4. Auch am AKW Saporischja spielt Grossi eine merkwürdige Rolle.
    Auch dort will er nicht sehen, wer auf das Kernkraftwerk schießt.

    Grossi ist ein falscher Vogel und ein hohes Risiko für die Welt.
    Nicht die atomaren Anlagen sondern diejenigen, die auf atomare Anlagen schießen werden von ihm geschützt.

  5. Die Überschrift und ein paar Zeilen reichen. Wer schlägt denn seit 80 Jahren permanent um sich und lässt gar keine Kontrollen zu? Richtig, Israel. Also wurde es Zeit, dass zumindest hier Gleichstand errreicht wird. Man mag die iranische Regierung wegen ihres religiösen Kurses durchaus kritisieren können, aber warum soll Israel das Bedrohungspotenzial behalten und mit umlaufender Bomardierung aufrecherhalten und der Iran nicht? Mir scheint mittlerweile, dass alle UN- Organisationen von Zionisten unterwandert sind. Wieviele Kriege wurden durch die UN verhindert oder beendet? Mir fällt keiner ein. Also bin ich für die Herstellung des Gleichgewichtes des Schreckens. Anderes funktioniert leider nicht, so sehr man sich das auch wünscht.

  6. Nicholas Langman

    Er spionierte unter Grossi für den MI6 die Adressen iranischer Atom-Wissenschaftler – der Mossad legte sie um.

    Ich habe viel Verständnis für den Iran – und in gewissen Kreisen überlegt man schon, ob man die IAEA auch in anderen Länder rausschmeißen sollte. In Russland wachsen wegen ihm die Vorbehalte – und am Ende steht er für das Ende weltweiter Transparenz. Er muß gegen etwas Neutraleres erstetzt werden – oder die Idee der IAEA ist am Ende…

    Es erklärt auch, warum Grossi bei den ukrainischen Angriffen auf Saporischija taub ist…

    https://en.wikipedia.org/wiki/Nicholas_Langman

    https://thegrayzone.com/2025/07/01/spying-iran-mi6-infiltrated-iaea/

    1. Das hat mir im Artikel auch gefehlt. Die IAEA steht ja auch schon länger im Verdacht für „den Westen“ zu spionieren, nicht nur im Iran.

      Das vierte Reich hat es jetzt in weniger als 10 Jahren geschafft, die beiden wichtigsten Kontrollinstanzen (IAEA und OPCW) für ihre Propaganda-Narrative zu missbrauchen und damit jegliches Vertrauen in diese Organisationen zu ruinieren.
      Zusätzlich dazu noch Organisationen wie das onehin korrupte IOC (Politisierung von Sport) etc. Gleichzeitig gehen sie gegen die wenigen Organisationen vor, die es wagen den Westen zu kritisieren (zb UNESCO).

      Nach Irak, Lybien, Syrien und jetzt Iran ist klar, dass der einzige Weg halbwegs (ein Land wie Pakistan wird trotzdem unterwandert) in Ruhe gelassen zu werden die Atombombe und/oder eine militärische Allianz mit Russland/China ist. Was dann sofort wieder für Propaganda-Narrative benutzt wird („seht her wie böse die sind“).

      Das Ende vom „Ende der Geschichte“ kann nicht schnell genug kommen. Eine multipolare Welt wird auch nicht gerecht, aber etwas mehr in Balance.

    2. Die Frage ist eher, warum man Organisationen wie die IAEA überhaupt braucht? Diese Art der Organisation ist ganz klar Teil der Besitzstandwahrer. Solange einige Staaten Kernwaffen legal besitzen dürfen, gibt es für mich kein Argument, dass es andere nicht dürfen.

  7. Grossi setzt den Iran mit seinem faktenfreien Geraune (alle 18 amerikanische Geheimdienste sagen das Gegenteil) weiteren Angriffen der Israelis aus und nur wegen dieses Kinkerlitzchens setzt der Iran die Zusammenarbeit mit ihm aus?
    Wenn ich mal ganz viel Zeit habe, dann werde ich mich ein klein wenig über den bösen bösen Uran äh Iran aufregen. Obwohl. Nö. Ich finde es nämlich höchst nachvollziehbar, nicht mit Menschen zusammenzuarbeiten, die es als ihre Aufgabe ansehen, einem ein Fadenkreuz auf die Stirn zu malen.

    Es ist wirklich atemberaubend, mit welcher Konsequenz, Schnelligkeit und Boshaftigkeit der sog. „Werte“-Westen (welche Werten sollen das eigentlich sein?) alle völkerrechtlichen Mindeststandards abräumt. Man möchte laufend kotzen.

  8. es gibt offenbar leute auf diesem planeten, die müssen mich mit atombomben bedrohen! warum werden die nicht in einen zirkus gesteckt und täglich einmal durch die manege getrieben, mit einer papp-rakete auf dem rücken?? wie endverblödet ist eigentlich dieser planet? alle so: aber ist ja MEINE atombombe, zu meiner sicherheit. und die falschgläubigen da drüben sollen die auf keinen fall haben, denn die sind ja offenkundig irre (im gegensatz zu uns!). und genau darum brauchen dann die anderen auch die bombe.. fucking irrenhaus! diese verblödeten leute überall, halten alles für natur! wo kann ich mir einen anderen planeten bestellen?? und was würde eigentlich duke nukem tun?

  9. Danke für die etwas ausführlicheren Erläuterungen und Zitate zum Thema.

    In den schmalspurigen TV-Nachrichten kam mir schon die Abfolge von Grossis Alarmismus vor verdeckten, „vermutbar strukturierten“ iranischen Atomwaffen-Bemühungen und seinem Zurückrudern, dass es dann doch keine belegbaren IAEA-Beweise für Arbeiten an der Bombe gäbe, sehr zwielichtig vor.
    Erst liefert er selbst Verdächtigungen a la „Weapons of Mass Destruction“, wie im Irak, die von den USA, Israel und auch deutschen Politikern begierig aufgegriffen werden, um die israelischen Angriffe und schließlich das B2-Bombardement durch die USA zu legitimieren – schon die bloße „zukünftige Fähigkeit“ wäre – natürlich im Falle des Iran – wieder einmal eine „Bedrohung für UNS“, die weggebombt gehört für „unsere stabilen Verhältnisse“ im Nahen Osten. Kaum werfen die USA ihre Bomben ab, kommt Grossi mit der Version, der IAEA-Verdacht wäre nicht so solide verifiziert, dass er einen Angriff auf den Iran rechtfertige und Bomben auf Atomanlagen seien eigentlich auch sehr gefährlich und nach den schönen, exklusiven Regeln der Atommächte nicht erlaubt.

    Wie auch immer; schon beim ziemlich klaren ukrainischen Beschuss des russisch kontrollierten AKWs in Saporischja fiel der Atom-Inspektor damit auf, dass er öffentlich „keine politischen Verantwortlichkeiten“ nennen wollte – nachdem die Ukraine auf Kontrolle der „unabhängigen Inspektion“ und ihrer Ergebnisse gedrängt hatte. Für Selenskij standen die vorher schon fest, mit der Beschuldigung Russland treibe eine atomare Katastrophe voran, die Nato müsse deswegen nun dringend mit Nato-Krieg eingreifen …

  10. Dem Iran würde ich empfehlen, die Zusammenarbeit mit der IAEA zu beenden und die Verhandlungen mit Russland wieder aufzunehmen und dabei diesmal ein Militärbündnis anzustreben.

    Ich denke das bietet dem Land mehr Sicherheit als eigene Atomwaffen.

    1. Iran hatte sich an alle Regeln und Verträge gehalten – das hatten sie nun davon.
      Nun kommt der, der von ihnen „bedingungslose Kapitulation“ gefordert und sie gerade bombardiert hatte und verlangt(!) „Verhandlungen“ (bei denen er das Ergebnis diktiert).
      So gehen „westliche Werte“.

  11. Zur Ergänzung: Auf Grayzone sind
    zudem Hinweise aufgetaucht, dass
    die IAEA vom MI666 infiltriert wurde.
    Wundern würde es niemanden.
    Die Glaubwürdigkeit ist ja spätestens
    seit dem Eiertanz in der Ukraine dahin.
    Mit der OPCW sieht es ja ähnlich aus.
    Siehe Berliner Gruppe.

    Was macht eigentlich die WHO so?

  12. Wer, wenn nicht der Iran, hat jetzt das Recht darauf Atomwaffen zu besitzen?!?

    Seine Existenz ist absolut bedroht und er hat ja auch ein Existenzrecht, oder irre ich?
    – Nein hat er nicht. Genau so wenig wie Israel ein Existenzrecht hat. Staaten haben generell kein Existenzrecht. Da hat man sich auch einen Floh ins Ohr setzen lassen……

    1. recht ist gewalt und wenn ein staat die gewalt hat, dann hat er auch recht. das kapital hat das recht, weil die arbeiter keine gewalt haben.

    2. wilhelmine: „Staaten haben generell kein Existenzrecht.“

      Staaten sind die politische Organisation ihrer jeweiligen Völker. Warum sollten die kein Existenzrecht haben? Weil Sie libertäre oder anarchistische Ansichten vertreten? Zum Glück gibt es davon nicht allzu viele.

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