Inflation, Leitzins, Kredite, Börsenkurse …

Bild: CCnull.de/Tim Reckmann/CC BY-2.0

Ökonomische Grundlagen für Ihr Geld – und was das mit sozialer Ungleichheit zu tun hat.

In der Coronaviruspandemie trieben verschiedene Faktoren die Preise in die Höhe: Einerseits führten Probleme bei den Lieferketten zur Verringerung des Angebots; andererseits sorgten finanzielle Stimulierungspakete zu einer höheren Nachfrage. Dazu kam der nun schon seit über zwei Jahren anhaltende offene Krieg in der Ukraine, der den Zugang zu wichtigen Rohstoffen wie Gas und Getreide erschwerte und damit die Preise weiter anfeuerte. Kurzum, es gab immer mehr Geld für immer weniger Waren.

Weil steigende Preise vor allem ärmere Haushalte in Probleme brachte, die einen hohen Anteil ihres Einkommens fürs Wohnen und den Lebensunterhalt aufwenden müssen, reagierten viele Nationalbanken mit einer Anhebung der Leitzinsen: Durch eine Verteuerung von Krediten sollte die Wirtschaft abgekühlt werden. Da Wirtschaftswachstum und damit einhergehende Arbeitsverhältnisse aber auch für die Steuereinnahmen wichtig sind, handelte es sich um eine Gratwanderung. Auf der einen Seite sollte der Preisanstieg gestoppt, auf der anderen aber die Ökonomie nicht in eine Rezession geschickt werden.

Die Leitzinsen waren nach der vorherigen Finanz- und Schuldenkrise jahrelang niedrig gehalten worden. Mitunter waren sie sogar negativ, wurde man gewissermaßen fürs Sparen bestraft. Damit war die Verschuldung vieler Länder, auch im Euroraum, länger zu verkraften; und auch Unternehmen kamen an billiges Geld, konnten sich somit mehr auf schnelles Wachstum als auf nachhaltige Gewinne richten.

Die Notenbanken wie die Europäische Zentralbank oder die US-amerikanische Federal Reserve (Fed) sind dabei bewusst politisch unabhängig, um sich nicht von kurzfristiger Parteipolitik vereinnahmen zu lassen. Man hat aus der Vergangenheit gelernt, dass (kurzfristige) Gesellschafts- und (langfristige) Geldpolitik mitunter andere Zielsetzungen haben. Letztere ist aber wichtig fürs Vertrauen: Denn Geld verliert seinen Wert mit der Erwartung, dafür später einmal einen Gegenwert zu erhalten, wenn man es in eine Ware, Dienstleistung oder Wertpapier tauschen will.

Zinswende

Nachdem die Europäische Zentralbank bereits im Juni die Zinswende einläutete und die Leitzinsen erstmals wieder senkte, folgte am 18. September um 20 Uhr mitteleuropäischer Zeit nun auch die amerikanische Fed. Dass dieser Moment kommen würde, war mehr oder weniger klar. Wie hoch die Zinssenkung ausfallen würde, darüber stritt man sich bis zuletzt. Und außergewöhnlich: Normalerweise laufen die anderen Notenbanken der bedeutenden Fed hinterher; diesmal ist es andersherum.

Nachdem die wichtigen Zinsen in den USA seit März 2022 in der Spanne von 5,25 bis 5,50 Prozent verharrten, kam es nun zu einer auffällig großen Senkung auf 4,75 bis 5,00 Prozent – also um 0,5 Prozent. Das klingt zwar nicht nach viel, bewegte aber viel an den Märkten. Bis Ende 2024 steht nun eine Zinssenkung um insgesamt 1,0 Prozent und bis Ende 2025 um 2,0 Prozent im Raum. Was bedeutet das für ihr Geld?

Für diejenigen (in Deutschland bekanntermaßen nicht wenige), die ihr Geld auf dem Tagesgeld- oder Sparkonto parken, sind das schlechte Nachrichten. Nachdem es wenigstens für kurze Zeit einmal wieder echte Zinsen gab, die über der Inflationsrate lagen, wird sparen schon wieder unattraktiver. Positiv ist die Zinssenkung aber für diejenigen, die sich Geld geliehen haben oder leihen wollen: Schuldenmachen wird günstiger. Für Endverbraucher, die einfach ihr Konto überziehen, bedeutet das aber oft immer noch zweistellige Zinsraten.

Auch Staaten und Unternehmen können sich jetzt wieder günstiger Geld leihen. Das ist erst einmal gut – wenn es dadurch nicht zu Spekulationsblasen und neuer Inflation kommt. Damit steigen auch Aktienkurse und die Werte bestimmter Rohstoffe: Wenn Unternehmen weniger für den Schuldendienst aufbringen müssen und einfacher an billiges Geld kommen, bedeutet das potenziell Wachstum und größere Gewinnspannen.

Gier und Angst

Natürlich muss am Ende ein rentables Produkt stehen, das Kunden kaufen wollen; so bleibt beim derzeitigen KI-Boom nach wie vor die Frage offen, wie, abgesehen von den Chipherstellern wie Nvidia, damit Geld verdient werden soll. Bei der Geldanlage kommt es aber schnell zur Angst, das nächste große Ding zu verpassen: FOMO, Fear Of Missing Out. Damit treiben steigende Kurse in einem Sektor oft weitere Anstiege. Ab wann aus “hoch” ein “zu hoch” wird, weiß man oft erst hinterher.

Bekannte Negativbeispiele in Deutschland waren die einstigen Pandemiegewinner wie Hellofresh oder Zalando. Anders als bei reinen “Meme-Werten” handelte es sich bei diesen Firmen immerhin um Unternehmen mit funktionierendem Geschäftsmodell: eben zum Beispiel einen Lieferdienst für Mahlzeiten oder ein Online-Modehaus. Als Bürgerinnen und Bürger wegen der Lockdowns zuhause bleiben mussten, wuchsen die Fantasien der Anleger ins Unermessliche:

Von Ende 2019 bis zum Sommer 2021 verfünffachte sich so der Wert von Hellofresh auf bis zu 91,3 Euro pro Aktie in nur rund eineinhalb Jahren – um danach wieder 90 Prozent seines Börsenwerts zu verlieren. Bei Zalando hat sich der Kurs in dieser Periode immerhin etwas mehr als verdoppelt – um dann von seinem Spitzenwert bei 102,5 Euro wieder über 70 Prozent abzugeben.

Als Anfänger und Spekulant verbrennt man sich hier schnell die Finger. Vielleicht rennt man schlicht der Masse hinterher, wenn die Kurse schon ein gutes Stück gestiegen sind. Schließlich will man auch dabei sein. Und wenn dann die alten Hasen Kasse machen, weil sie Bilanzen verstehen und sehen, dass die Gewinnerwartungen weit überzogen sind, schaut man in die Röhre – mit hohen Buchwertverlusten im Depot.

Kleinere Durststrecken kann man vielleicht geduldig aussitzen. Wer aber bei den genannten Höchstwerten eingestiegen ist und den Ausstieg verpasst hat, muss schon auf eine Verdreifachung (Zalando) oder gar Verzehnfachung (Hellofresh) hoffen. Wie viel Geld lässt sich mit Mode aus der Ferne oder Essenslieferungen wohl verdienen? Zumal dann, wenn es um die Ecke schon ein günstigeres Angebot von der Konkurrenz gibt.

Sogenannter “sicherer Hafen”

Wer sich von solchen Negativbeispielen abschrecken lässt, verpasst aber auch die Gewinnstrecken.

Wenn die Wirtschaft wieder wächst, steigt zum Beispiel auch die Nachfrage nach bestimmten Rohstoffen. Der Handel hiermit ist ein Thema für sich. Doch auch bei Kleinanlegern beliebt ist das Edelmetall Gold, das insbesondere in Krisenzeiten als “sicherer Hafen” gegen Wertverlust gilt. Und an Krisen herrscht zurzeit leider kein Mangel.

Goldmünzen oder -barren “tun” zwar – anders als gewinnorientierte Unternehmen – nichts und werfen weder Dividenden noch Zinsen ab. Das Edelmetall profitiert aber von fallenden Zinsen: Da Gold als Anlage in Konkurrenz zu verzinsten Anleihen steht, wird es attraktiver, wenn die Zinsen fallen.

Für Anleger mit einem Depotkonto bietet zum Beispiel eine Tochtergesellschaft der Deutsche Börse AG das sogenannte Xetra-Gold, benannt nach dem bedeutendsten Handelsplatz Deutschlands. Damit lässt sich zu fast 100 Prozent physisch hinterlegtes Gold so einfach wie eine Aktie kaufen und wieder verkaufen. Für Zweifler: Die wenigen fehlenden Prozent sichert sie sich über Verträge mit Goldherstellern, von denen es in Deutschland überraschend viele gibt. Der gut informierte Anleger recherchiert das natürlich im Voraus.

Für die Aufbewahrung sorgt der Anbieter gegen eine kleine Gebühr. Auf Wunsch kann man sich das Edelmetall auch ausliefern lassen. Seitdem die Deutsche Börse diesen praktischen Dienst anbietet (Ende 2007), hat sich der Wert von Gold fast verfünffacht. Allerdings gab es zwischen 2012 und 2020, also von der Finanz- zur Corona-Krise, auch eine Phase mit einem Rücksetzer.

Gewinne

In Reaktion auf die Leitzinsentscheidung vom Mittwoch stiegen sofort die wichtigsten Börsenindizes – allerdings erst einmal nur für kurze Zeit. Viele Marktteilnehmer verkauften noch am selben Tag in die steigenden Preise und nahmen ihre Gewinne mit. Interessanter ist, was nun an den Folgetagen passiert.

Der Aktienindex der größten deutschen Unternehmen, der DAX, erreichte am Donnerstag einen historischen Höchstwert von über 19.000 Punkten. Das entspricht einem Gewinn seit Jahresbeginn von rund 14 Prozent. Auch Gold stieg auf ein neues Allzeithoch von über 2500 US-Dollar pro Feinunze. Das ist seit Jahresbeginn sogar ein Anstieg von 25 Prozent! Mit solchen Performances kann das Sparkonto, noch weniger der heimische Sparstrumpf mithalten.

Erst Anfang August, als es ausgehend von Asien einen größeren Rücksetzer gab, meldeten sich die Crashpropheten wieder zu Wort: Alles schlimm, dramatisch, Spekulanten, manipulierte Preise! Natürlich kann ein Verlust von 10 bis 20 Prozent, vielleicht sogar über Nacht, sehr schmerzhaft sein. Nach ein bis zwei Wochen hatten sich viele Werte aber schon wieder erholt. Und jetzt gibt es sogar neue Rekordhochs.

Wer aus Angst vor Verlusten sein Geld lieber auf dem Giro- oder Sparkonto lässt, ist vor allem von den Entscheidungen der Notenbanken abhängig. Die hohe Inflation der letzten Jahre bedeutete einen zweistelligen Kaufkraftverlust. Wer mit diesem Geld irgendwann Produkte kaufen will, bezahlt dann also höhere Preise – und bekommt weniger Wert fürs Geld. Daran ändert sich auch nichts, wenn die Inflation jetzt auf “nur” noch 2,0 Prozent fällt, was als stabiler Wert angesehen wird.

Risikominimierung

Natürlich lässt sich aus vergangenen Kursen nicht die Zukunft vorhersagen. Sonst wären alle Marktteilnehmer längst Millionäre. Aber dass man mit Aktien langfristig die besten Renditechancen hat, belegen jahrzehntelange Daten. Um die Risiken zu minimieren, sollte man sein hart verdientes (oder einfach geerbtes) Geld daher verteilen.

Mit börsennotierten Fonds (Exchange Traded Funds, ETFs) geht das einfacher und günstiger als je zuvor. Man kann sich zum Beispiel entscheiden, sein Geld in die Weltwirtschaft zu investieren; oder defensiver in Gesundheitswerte; oder offensiver in Schwellenländer mit jüngeren Bevölkerungen, größeren Wachstumsraten – doch auch größeren geopolitischen Risiken. Viele Banken bieten dafür inzwischen Sparpläne an, um auch mit kleinen Monatsraten ohne Transaktionsgebühren über einen längeren Zeitraum ein Vermögen aufzubauen.

So ein ETF ist also eine Art Warenkorb aus vielen Einzelwerten. Der Anbieter sorgt dafür, dass sein Finanzprodukt eine bestimmte Größe widerspiegelt. Bei einem DAX-ETF sind das zum Beispiel die Aktien der vierzig größten Unternehmen an den deutschen Börsen, über deren Wohl und Wehe man auch in den täglichen Nachrichten informiert wird.

Dass der DAX steigt, selbst wenn die heimische Wirtschaft schwächelt, hängt übrigens mit deren internationalen Aktivitäten zusammen. So wird etwa die Software der SAP AG mit Sitz im baden-württembergischen Walldorf rund um den Globus angewandt. Wer in einen DAX-ETF investiert, besitzt damit indirekt ein kleines Stückchen des erfolgreichsten deutschen Softwarehauses.

Einzel- versus Gruppenrisiken

Durch einen Vergleich der erfolgreichen SAP mit der betrügerischen Wirecard AG, die im September 2018 bis zu ihrem Ruin in den DAX aufgenommen worden war, erkennt man übrigens den Unterschied von Einzel- versus Gruppenrisiken. Während der gesamte DAX seit Jahresbeginn “nur” um 14 Prozent stieg, wuchs der Börsenwert des Walldorfer Softwareunternehmens allein im selben Zeitraum um satte 50 Prozent!

Umgekehrt implodierte der Börsenwert der Wirecard AG von seinem Spitzenwert im Sommer 2018 im Jahr 2020 völlig, als ein Betrug unvorstellbaren Ausmaßes aufflog. Die Anleger verloren so gut wie alles – bis heute laufen Gerichtsprozesse. Doch der DAX als Ganzer – und damit auch ein DAX-ETF – stieg nach dem Corona-Crash sogar.

Wer also alles auf eine Karte setzt, kann mehr gewinnen – aber auch verlieren. Indem man sein Geld über verschiedene Bereiche und Anlageformen streut, kann man die Risiken abfedern. Mit den gängigen ETFs geht das einfacher und günstiger als je zuvor. Dabei schadet es nicht, einen Blick auf die Verwaltungskosten (idealerweise deutlich unter 1 Prozent pro Jahr) zu werfen. Bei kleinen Investitionen über einen Sparplan sollten die Transaktionskosten niedrig oder sogar gratis sein, weil sie sonst die Gewinne auffressen.

Am Anfang wird man sich – leider – auch mit ein paar steuerrechtlichen Fragen auseinandersetzen müssen. Fortgeschrittene können sich mit dem Unterschied synthetischer und physischer, thesaurierender oder ausschüttender ETFs auseinandersetzen. Für die meisten Anleger wird das aber keine Rolle spielen. Die sollten vor allem aufpassen, nicht an einen fragwürdigen Anbieter zu gelangen.

Zum Nachdenken

In der existenzialistischen Philosophie gelangte man zur Feststellung, dass man eigentlich nicht nichts tun kann – denn selbst dann verhält man sich irgendwie zur Welt. In diesem Sinne sind wir alle zur Freiheit verdammt (Sartre).

Ähnlich verhält es sich mit dem Geld: Da dessen Tauschwert von externen Faktoren wie den Entscheidungen von Notenbanken abhängt, ist auch ein Nichtstun – wie auf dem Konto, im Sparstrumpf lassen – folgenreich. In Zeiten von hoher Inflation und niedrigen Zinsen ist der Wertverlust dann bestenfalls schleichend, doch trotzdem garantiert.

Ich habe hier ein paar Anregungen zum Nachdenken gegeben. Die Verantwortung für seinen Besitz muss jeder und jede für sich selbst übernehmen.

Natürlich steckt hinter unserem kapitalistischen System eine große soziale Ungerechtigkeit: Manche arbeiten hart und treten auf der Stelle oder gleiten sogar in die Armut, andere arbeiten hart und bringen es zu Wohlstand, manche haben einfach “Glück” und treffen im richtigen Moment eine gute Entscheidung und manche erben einfach ein großes Vermögen und bekommen dabei sogar noch mit Steuerschlupflöchern Hilfe vom Staat.

In Deutschland kann man sich ja nicht einmal unter sozialdemokratischer Führung auf eine Vermögenssteuer oder gerechte Erbschaftssteuer einigen, mit der sich die Ungerechtigkeit reduzieren ließe.

Schere zwischen Armen und Reichen

Dass, wie es so oft heißt, die Schere zwischen Armen und Reichen immer weiter auseinandergeht, hat aber auch viel mit dem Thema dieses Artikels zu tun: Wir sehen seit Jahrzehnten einen enormen Anstieg der Preise von Sachwerten – darunter Rohstoffe und Edelmetalle, Immobilien (indirekt auch die Mieten) und Aktien (Unternehmen). Wer an diesem Anstieg nicht teilhat, wird relativ gesehen ärmer.

Wenn schließlich die Lebenserhaltungskosten steigen, kann die Luft dünner werden. Dazu vielleicht eine Krankheit, Arbeitslosigkeit oder ein Schicksalsschlag – und auf einmal wird man aus der Wohnung geklagt und muss weiter wegziehen oder steht sogar als Obdachloser da.

So gut wie alles gehört irgendwem. Für viele unsichtbar fließt darum selbst beim Besuch in der Kneipe, beim Friseur oder im Supermarkt ein Teil seines Geldes an den Eigentümer der Immobilie – eben über die Mietpreise. Und die steigenden Mieten treiben wiederum die Inflation, da Wirte, Friseure und Einzelhändler ihre Kosten für Waren und Dienstleistungen natürlich an die Endverbraucher weitergeben müssen, um wirtschaftlich arbeiten zu können.

Demnach verdient beim Bestellen eines Bieres und sogar beim Arztbesuch wegen einer Grippe derjenige mit, der rechtzeitig bestimmte Sachwerte erworben hat. Es klingt nicht nur zufällig wie ein Monopolyspiel. Der Kapitalismus funktioniert schon gut – für diejenigen, die Kapital haben und damit umgehen können.

Niemand weiß heute, ob der DAX, der Goldpreis, die Immobilien oder irgendein anderer Wert weiter steigen wird – aber wer nicht dabei ist, der ist halt nicht dabei.

 

Der Artikel ist zuerst auf dem Blog Menschen-Bilder von Stephan Schleim erschienen.

Hinweis: Dieser Artikel dient nur der allgemeinen Information und stellt keine persönliche Anlageberatung dar. Der Autor übernimmt darum keine Haftung für Ihre Entscheidungen.

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69 Kommentare

  1. Ich bin nicht dabei, weil mir das hoch und runter in immer kürzeren Zyklen stattfindet.
    Solche Anzeichen der Zyklen erwecken nicht mein Vertrauen, im Gegenteil das sind für mich Anzeichen einer schlecht Wetter Front.
    Wer Anlegen möchte könnte auch auf ausländische Märkte nachschauen, z.B. Nickel, Uran, Titan, Getreide, Kautschuk, Kaffee etc.
    Mir z. B. gefällt die russische Digitalwährung, weil der Staat die Kontrolle darüber hat und weil der Staat auf gesundem Fundament steht.

    1. Na ja – schon wer monatlich 50 Euro spart (klar, z.B. für Hartz IV-Empfänger dürfte das schon utopisch sein; für die meisten anderen Menschen aber nicht) hat nach zehn Jahren 6.000 Euro zurückgelegt und – bei 5% Rendite – 1.500 Euro dazuverdient, insgesamt 7.547 Euro.

      Alte Börsenhasen sprechen von im Schnitt 10% pro Jahr. Das wären dann schon 9.562 Euro nach zehn Jahren, mit 3.500 Euro Gewinn! Und das bei nur 50 Euro im Monat. 🤷🏻

      1. Klingt ja nett. Dann sind die Mehrheit ja bald Miilllionäre. Sie müssen nur richtig investieren.
        Früher musste man nur fleissig sein. Arbeiten und sparen, dann klappt es schon mit dem Wohlstand. 😉

          1. Vom Tellerwäscher zum Milliardär. Die Marktwirtschaft ist fair. Guter Lohn für gute Arbeit usw. Insbesondere eigene Ideen werden gefördert und belohnt. Für die schwäbische Hausfrau reicht es halt nur bis zum Millionärsstadium.
            Sie wissen schon, das was man seit 1000 Jahren so propagiert.

      2. “… und damit umgehen können”. bitte nicht vergessen!
        iHerr Schleim, ich möchte Ihnen jetzt mal ein wenig nahe treten: es ist einfach zu schön, wenn man sich einen Wissensbereich angeeignet hat und damit jonglieren kann. dennoch: unser Wirtschaftssystem basiert ja genau darauf, dass einige damit umgehen können und viele nicht und den vielen von denen, die es können, eingeredet wird, dass sie es auch könnten, wenn sie nur wollten und damit einen Doppelschlag in die Magengrube der Existenzen gelangt bekommen. und wer hat schon Bock, “Das Sein und das Nichts” durchzulesen und festzustellen, dass es dezisionistischer ist, als gedacht, aber immerhin der Autor daraufsitzend in ein dauerhaft verfügbares Hotelzimmer schlürfen konnte.

        1. Man muss nur wissen, was für Steine einem z.B. die deutschen Banken in den Weg legen, um (anders als z.B. in Italien oder hier in den Niederlanden) ein Eigenheim zu erwerben; insofern haben Sie Recht, ja.

          Aber trotzdem ist es möglich, auch mit wenig dafür zu sorgen, dass man zumindest etwas weniger hat.

          Ich war der Erste mit Abi in der Familie, die eigentlich keine war; ließ mich als Doktorand an medizinischen Fakultäten in Deutschland noch ordentlich ausbeuten; kam wirklich mit leeren Händen bzw. sogar noch Studienschulden in die Niederlande – und kann heute nicht klagen.

  2. Kapitalisten verstehen ihr eigenes System nicht. Das erklärt, wieso sie dem Kapitalismus die Stange haten.

    Zinserhöhungen werden üblicherweise gemacht, “um die Konjunktur gegen Überhitzen” zu wappnen. Die Nachfrage steigt enorm, das Geld sitzt zu locker, die Märkte beschleunigen sich, die Wirtschaft dreht drei – und dadurch steigen die Preise. Mit Zinserhöhungen wird nun der Preis des Geldes erhöht. das Geld sitzt nicht mehr so locker, die Wirtschaft kühlt sich wieder ab. So die Theorie.

    Blöd nur, wenn die Inflation gar nicht durch erhöhte Nachfrage entsteht, oder? Und das war ja nun der Fall! Das Angebot wurde durch Lieferprobleme knapper und viele Preise erhöhten sich schlicht durch politische Maßnahmen wie Sanktionen gegen Rohstofflieferanten. Und jetzt steigen zusätzlich die Zinsen, wodurch sich die Preise noch mehr erhöhen! Dabei haben wir schon eine Produktivitätskrise! Das weitere Beschränken durch höhere Geldkosten zusätzlich zu den gestiegenen Preisen löst das Problem also nicht, sondern verschärft es zusätzlich.

    1. Dass Notenbanken oft irrational aktieren, mit Ken Fisher “crazy” sind, ist geschenkt.

      Im Detail ist es komplexer, als ich es beschrieben habe, ja. Für eine genauere Antwort müsste man noch näher in die Details gehen; dafür scheint mir Overton nicht das geeignete Medium zu sein.

      Übrigens müssen Meinungen nicht stimmen, um an der Börse zu wirken; dass Menschen sie glauben, das reicht schon.

      1. Abgesehen von der Komplexität des Themas. Warum sollten Notenbanken nicht rational handeln? Die handeln schon rational. Nur aus einer anderen Perspektive.
        Die Frage ist wem nutzt es und wer beeinflusst die Notenbanken.
        Die machen halt Fehler weil die von Noten und Banken keine Ahnung haben ist als Erklärung etwas dürftig.

    2. So richtig! Politisch erzeugte Krise, die wie auf Jahre ausbaden dürfen. Und was soll das Aktientheater hier auf Overton? Uns noch mehr von der Rente nehmen, wenn wir alle dieses Spiel spielen?

    3. Ich bewundere deinen gesunden Menschenverstand, du mußt, wie du dich hier vor den Wessis geoutet hast, Ossi aus Dresden sein.
      Die westlichen Blödmänner, heutzutage muß man auch Blödfrauen und Blöd-divers hinzufügen, verstehen ihr eigenes System nicht
      Genau so ist es.

  3. Reichtum und Armut bedingen einander, stehen in Wechselwirkung.
    Und: Leistungslos erworbenes Vermögen: Eine Schande, da andere dafür arbeiten/schuften mussten.

    1. „Reicher Mann und armer Mann standen da und sahn sich an. Und der Arme sagte bleich: Wär‘ ich nicht arm, wärst du nicht reich“
      Brecht
      „Armut wird seit den ALG-2-Reformen als persönliches Scheitern empfunden und nicht mehr als Ergebnis gesellschaftlicher Benachteiligung.“
      Christoph Butterwegge
      „Reich ist, wer ein großes (Netto-)Vermögen besitzt, es aber gar nicht antasten muss, um von den Erträgen (Zinsen, Dividenden, Mieteinnahmen und/oder Pachterlösen) bis zum Tod auf höchstem Wohlstandsniveau leben zu können.“
      Kein Fazit ausser:
      Mit einem goldenen Löffel im Mund geboren, lebt es sich unbeschwerter. Da befürwortet man doch gern das leistungsvolle Einkommen, der Leistung anderer. Man besitzt ja alles, was die zum Leben brauchen.

  4. Uff… selten soviel pseudo-ökonomischen unfug gelesen. Die uralt-absurde quantitätstheorie des geldes (“es gab immer mehr Geld für immer weniger Waren”) und der blödsinn der gegenüberstellung von schnellem wachstum und nachhaltigen (???) gewinnen; all das – und einiges mehr – muss herhalten um börsenspekulation zu rechtfertigen.
    Da kann ich nur ein gegengift empfehlen: Heiner Flassbecks neues buch über die grundlagen einer (wirklich) relevanten ökonomik.

    1. Wenn Sie so viel schlauer sind – nachdem Sie Herrn F. gelesen haben, der sich zum Thema Inflation so sehr geirrt hat, wie man sich nur irren kann – dann teilen Sie doch etwas von Ihrem Wissen, damit andere Menschen auch davon profitieren können…

      …oder ist’s doch nur heiße Luft?

      1. Naja, meinen Sie wirklich, dass sich das lohnt? Faseln Sie lieber weiter von “Goldherstellern”, bei denen es sich wahrscheinlich um nachfahren jener scharlatane handelt, die bereits im mittelalter versprachen, aus mist gold zu machen. Das niveau ist mir einfach zu unterirdisch… Und lesen Sie Flassbeck!

  5. “Niemand weiß heute, ob der DAX, der Goldpreis, die Immobilien oder irgendein anderer Wert weiter steigen wird – aber wer nicht dabei ist, der ist halt nicht dabei.”

    Die allermeisten Menschen sind nicht dabei. Einfach, weil sie nichts dafür übrig haben, also im praktischen Sinn keine Kapitalisten sind. Sondern Proletarier. Sie leben vom Verkauf ihrer Arbeitskraft.

      1. 50 €
        Anspardauer : 10 Jahre Durchschnittliche Rendite : 0,8 % pro Jahr
        Kapital nach 10 Jahren: ca. 6.250 €

        ETF und die 50-30-20-Regel 😂 für 6250€ bekommt man noch nicht Mal, eine Gebrauchte Softeis Maschine an den Startup um sich im Nischenmarkt Selbstständig zu machen.

        1. Alte Hasen an der Börse rechnen eher mit 10% p.a., konservativ hatte ich hier in der Diskussion mit 5% gerechnet.

          Wenn am Ende mehr herauskommen soll, muss man am Anfang mehr hereinstecken.

          Man kann es auch nennen: Schulmathematik. 🤷🏻

          1. Ah ja, was ist eigentlich aus deiner genialen Kryptotaler Spekulation Geworden?

            O,0% p.a. 😂 + CO₂ Steuern für’s Transaktions-Trafficking 😂 😂

            Dafür bekommst du nicht Mal ein blaues Softeis🍦mit Schlumpfgeschmack 😂 😂 😂

  6. Naja ich kann dem Autor nichts mehr abgewinnen, sein konkretes Handeln stimmt nicht mit seinen Positionen, die er verbreitet überein. Eine Episode bei tp und komplett freidrehender Forenzensur hat mir klar gemacht, welch Geistes Kind dieser Mensch ist. Und ich behandle Menschen entsprechend ihrer Handlungen, nicht entsprechend ihrer Aussagen.

    So nett seine Aussagen auch manchmal sind, er erreicht nicht ansatzweise die von ihm gesteckten Ziele.

    Jene, die die von ihnen propagierten Werte noch nicht mal im Ansatz einhalten, entsprechen dem typischen Westen: Heuchler & Doppelmoral. Wer etwas anderes erwartet, naja, dem ist eh nicht mehr zu helfen.

    Und einem dem die Karriere wichtiger ist als die verbreiteten Erkenntnisse, dem traue ich nicht. Keinen Meter.

    Entweder steht man zu seinen Erkenntnissen und handelt entsprechend oder man ist nur ein weiterer Honeypot im Dienste anderer Mächte. Stichworte: Cognitive Warfare, Farbenrevolutionen etc.

    1. Ich kann nur Leser*innen ernst nehmen, die mal mit einem Gegenargument kommen (oder es wenigstens versuchen), anstatt nur so psycho-emotional herumzupolemisieren.

      Und übrigens habe ich nicht das TP-Forum moderiert; das haben die TP-Forenmoderatoren gemacht. Aber für Fakten scheinen Sie sich ja kaum zu interessieren. 🤷🏻

  7. >>Niemand weiß heute, ob der DAX, der Goldpreis, die Immobilien oder irgendein anderer Wert weiter steigen wird – aber wer nicht dabei ist, der ist halt nicht dabei.<<

    Hauptsache, Sie sind dabei, Herr Schleim und haben noch etwas Feingold auf der hohen Kante für mildtätige Zwecke zurückgelegt, wie sich das gehört. Klar verrät man einem x-beliebigen Vollhonk wie mir nicht, wo man sein Feingold eingelagert hat aber sich wenigstens ein wenig über die Schulter schauen zu lassen würde Ihnen vielleicht auch ganz gut tun.

    Ich suche dringend nach 8-stelligen Investitionsmöglichkeiten im Feingold- oder Diamantensegment aber der Markt ist inzwischen wie leergefegt. Zudem akzeptiere ich nur Feingold oder Diamanten, die aus maximalst menschenverachtender Produktion stammen und einen extremst planetenvernichtenden Impact auf die irdische Biosphäre haben. Wenn ich etwas einfach haben kann, interessiert es mich nicht.

  8. Deutschland ist jetzt wieder der kranke Mann, und der Zustand wird sich nur verschlechtern. Lohndrückerei ist nicht genug, also will Deutschland jetzt das türkische Gastarbeiterprogramm wiederholen und mit wenigstens 250.000 Migranten den Neustart zu beginnen! Deutschland hat einfach nicht die Produktions- oder Finanzkraft, um auch nur annähernd in dem Umfang aufzurüsten, der für den Kampf gegen Russland erforderlich ist. Es fehlt auch völlig an dem erforderlichen inneren Zusammenhalt, denn die Mehrheit ist aktuell gegen eine weitere Unterstützung der Ukraine.

    Die Ukraine ist am Ende, und der endgültige Untergang wurde durch die Kursk-Torheit beschleunigt. Es gibt keine Möglichkeit, wie die USA in Europa die Kräfte für einen Angriff auf Russland aufstellen könnten, ohne dass dies unübersehbar wäre und Russland bereit wäre, alle Versorgungswege zu Wasser, zu Lande und in der Luft zu unterbrechen. Die Intensität eines modernen Kampfes würde die in Europa aufgebaute Munition und Ausrüstung (und die Männer) schnell aufzehren. Das Endergebnis wäre ein echter 3. Weltkrieg und der Einsatz von Atomwaffen, wenn die USA die Eskalationsleiter hinaufsteigen.

    Ich sehe das Jahr 2025 vielleicht wie das Jahr 2020, in dem ein großer Fehler der USA (Afghanistan) endlich akzeptiert und aufgegeben wird. Trump wird dies mit mehr Fanfaren und großspurigem Geschwafel tun, während Harris es viel ruhiger und mit Hilfe der Medien tun wird, um es zu vertuschen (genau wie Afghanistan). Dann wird man sich dem neuen chinesischen Feind zuwenden und Russland der Geschichte überlassen, genau wie die „muslimischen Terroristen“ des Krieges gegen den Terror; das erinnert sehr an das Buch „1984“, sogar mit unseren regelmäßigen zwei (oder mehr) Minuten Hass gegen das definierte Feindbild und seine Bevölkerung.

    Die USA mögen Zelensky stürzen, aber es wird so nutzlos sein wie der US-Putsch gegen den südvietnamesischen Präsidenten Diem 1963. Es wird sich nichts Wesentliches ändern.

    Ich bin mir nicht sicher, ob es so kompliziert werden muss, um damit zu beginnen. Der erste Schritt besteht darin, dass die Länder mit den Rohstoffressourcen oder den hergestellten Gütern, die die USA kaufen wollen, aufstehen und sagen: „Nein, wir werden eure Dollars nicht mehr als Zahlungsmittel akzeptieren. Wenn ihr bei uns kaufen wollt, müsst ihr in unserer Währung bezahlen.“ Dies ist die größte Angst der USA und der Grund, warum sie 800 Stützpunkte in Übersee und eine Carrier Battle Group in jedem Ozean unterhalten.

    Die weltweite Akzeptanz des Dollars wird militärisch erzwungen. Wenn die Drohung der militärischen Durchsetzung wegfällt, was dann? Die Akzeptanz des Dollars kann nicht mehr weltweit durchgesetzt werden. Wohin gehen dann all die Dollars? Natürlich dorthin zurück, wo sie noch akzeptiert werden! Viele weitere Dollars zirkulieren in der heimischen US-Wirtschaft, aber ohne die wirtschaftliche Basis, um sie in Form von Gütern und Dienstleistungen, die man kaufen kann, zu unterstützen.

    Man beachte hierzu zwingend das kommende BRICS-Forum im kommenden Oktober in Kasan!!

  9. Schuster bleib bei deinen Leisten, sagen die Deutschen oder, wenn Philosophen sich mit Ökonomie befassen dann kommt obiger Artikel raus. Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll.
    Also erstens
    Es gibt 2 Geldlehren: die monetaristische (neoklassizistische), die über die Geldpolitik die Konjunktur steuern will. Diese halte ich für falsch, auch wenn die chinesischen Zentralbank daran glaubt
    Dann gibt es da den Keynesianismus/Neue Geldtheorie. Diese vertritt der Flassbeck, der hier auch gelegentlich etwas schreiben darf. Er hat recht.
    Zweiten
    Jungen Leuten darf man keinesfalls einreden ETFs zu kaufen, dann daran verdienen nur die BlackRock Manager. Wer in Aktien investieren möchte, soll sich gleich diese kaufen. Man braucht keine 20, 3 bis 5 genügen. Eine Apple sollte da schon dabei sein, denn mit damit kann man nicht falsch machen.
    Gold als Zertifikat kaufen ist auch Blödsinn, finanziert es doch ebenfalls die Bankmanager. Da schon lieber gleich eine Krügerrand-Münze kaufen. Besser fährt man aber mit einer der 3 großen Goldminenaktien. Die werfen derzeit um die 4% Dividendenrendite ab.

    Das sollte fürs erste reichen…

    Ach ja, wer will und viel Geld hat darf auch deutsche Aktien kaufen. Klug ist das allerdings nicht denn die BananenRepublikDeutschland ist im Niedergang, China oder Brasilien nicht….

    1. Wenn’s Sie stört, dass bei 5-10% Rendite p.a. (im Schnitt) jährlich vielleicht 0,5% an BlackRock (= iShares) gehen, dann nehmen Sie halt das Produkt eines anderen Anbieters.

      Wenn Sie keinen ETF-Anbieter nutzen wollen, dann können Sie auch sehr viel Zeit darin investieren, sich selbst ein hinreichend diversifiziertes Portfolio zusammenzustellen. Beim DAX40 lässt sich das vielleicht noch machen. Ach ja, die Transaktionsgebühren werden dann alles auffressen. Warum nicht gleich den S&P500 oder gar Russell2000 selbst nachbilden? Und natürlich monatlich oder wenigstens quartalsweise nachjustieren.

      Sie merken hoffentlich selbst, wie Sie sich verrannt haben.

      P.S. Ich bin dem Vorschlag eines Finanzexperten gefolgt und habe mir an China die Finger verbrannt. Wer meint, damit mehr Erfolg zu haben: Viel Glück!

      1. Sie glauben doch nicht, das bei einen ETF keine Transaktionskosten anfallen? Diese versteckt der Fondmanager in Kurs und noch dazu seine üppige Vergütung.
        China zu kaufen war natürlich infolge des westlichen China-Bashings unklug. Jetzt sind allerdings die Kurse so gesunken, daß man einsteigen könnte. Aber bitte nicht in Umwelt, entgegen den Ratschlägen dummer deutscher Grüner.
        Die Transaktionskosten z.B bei Tradegate liegen bei kleinen Beträgen bei 20 Euro und sind historisch so niedrig wie nie.
        Ansonsten wünsche ich Ihnen viel Erfolg mit Ihren ETF. Aber ich frage mich, ob es dann nicht gleich besser wäre die Aktie von Warren Buffet zu kaufen. Der B-Typ ist mit ca 400 Euro auch für Kleinanleger interessant. Und Warren Buffet ist doch der vielgepriesene König der Börsianer mit ca 30% Apple im Depot, er hat allerdings unlängst da ein paar Gewinne mitgenommen und Cash aufgebaut.
        Warren Buffet setzt auf Öl, weil Nebenprodukte des Raffinierungsprozesses auch für Umweltprodukte notwendig sind. Viel Geld hat er mit der langweiligen Coca-Cola Aktie verdient. Was Buffet kann, können Sie doch auch oder nicht?

  10. Wer sich von solchen Negativbeispielen abschrecken lässt, verpasst aber auch die Gewinnstrecken.

    …meldeten sich die Crashpropheten wieder zu Wort: Alles schlimm, dramatisch, Spekulanten, manipulierte Preise! Natürlich kann ein Verlust von 10 bis 20 Prozent, vielleicht sogar über Nacht, sehr schmerzhaft sein. Nach ein bis zwei Wochen hatten sich viele Werte aber schon wieder erholt. Und jetzt gibt es sogar neue Rekordhochs.

    Mit börsennotierten Fonds (Exchange Traded Funds, ETFs) geht das einfacher und günstiger als je zuvor.

    Okay. Herr Schleim ist jetzt Außendienstler im Nebenjob. Kann man machen. Muss man ja nicht jedem auf die Nase binden 😉

    Eine Frage hätte ich aber noch:

    Natürlich lässt sich aus vergangenen Kursen nicht die Zukunft vorhersagen. Sonst wären alle Marktteilnehmer längst Millionäre. Aber dass man mit Aktien langfristig die besten Renditechancen hat, belegen jahrzehntelange Daten.

    Wenn sich die Zukunft aus „vergangenen Kursen“ nicht „vorhersagen“ lässt, wieso „belegen“ dann „jahrzehntelange(n) Daten“ plötzlich „die besten Renditechancen“?

    Beides sind Prognosen, die sich linear aus der Vergangenheit ableiten.

    Ach ja, eine grundsätzliche Frage habe ich dann doch noch: Was passiert eigentlich, wenn keiner mehr Aktien kauft?

    1. > Wenn sich die Zukunft aus „vergangenen Kursen“ nicht „vorhersagen“ lässt, wieso „belegen“ dann „jahrzehntelange(n) Daten“ plötzlich „die besten Renditechancen“?

      Schöne Frage. Allgemein fehlen die nötigen Informationen hierfür. Ich nehme an, dass Einzelwerte zu volatil sind; diese Unschärfe kürzt sich beim Gesamtmarkt zu einem gewissen Teil hinaus. Von allen unsicheren Vorhersagen ist das eben die sicherste.

      Oder aus einer anderen Perspektive gedacht: Was machen Unternehmen denn? Möglichkeiten finden, Gewinne zu erwirtschaften. Wenn es einem nicht gelingt, diejenigen Unternehmen auszuwählen, die das am besten können (s.o.), dann kann man mit einem ETF in einen Korb vielversprechender Kandidaten investieren. Solange darin mehr gute als schlechte Äpfel sind, kommt am Ende ‘was Positives heraus (vereinfacht gesagt).

      > Ach ja, eine grundsätzliche Frage habe ich dann doch noch: Was passiert eigentlich, wenn keiner mehr Aktien kauft?

      Unternehmen brauchen die Börse vor allem an zwei Momenten: 1. Wenn sie an die Börse gehen, um Kapital zu bekommen; 2. wenn sie Kapital aufstocken wollen und das nicht über Anleihen wollen oder können. Keine Börse, kein Kapitel über die Börse. 🤷🏻

  11. Wir leben in einem System, in dem die Reichen Geld vermehren, die Sachwerte aber relativ gleich bleiben.

    Dadurch sinkt der Wert des Geldes und die Nicht-so-Reichen haben immer weniger.

    Das nennt man Umverteilung von unten nach oben.

    Ich habe meine Lebenszeit großteils damit verbverbracht, zwie alte Bauernhäuser in Mehrfamilienhauser umzubauen und eine Wohnung und einen Anteil an einem Geschäftshaus zu erhalten.

    Mein Frau hat das nötige Einkommen dazu gebracht. War schon mühsam, das Ganze.

    Von der Miete kann ich jetzt gut leben und meine fünf Kinder haben Wohnraum.

    Kann aber nicht jeder so machen.

    1. Von einer Asset-Inflation hat anscheinend jemand noch nichts mitbekommen.
      Geld wird über Kredit (Giralgeld) oder die Notenbank bei Staatsdefititen (Reserven) vermehrt. Bei einem real negativen Zinssatz wird weder Geld vermehrt, noch ein Wachstumszwang induziert.
      Reiche lassen eben nicht Geld für sich arbeiten, sondern “arbeiten” mit geliehenem Geld, also Schulden, an der “Ausbeutungszone” und den Assetmärkten, zu denen auch Terminmärkte gehören.

  12. Zuerst ein Dankeschön an den Autor, dass er auf Kommentare seines Beitrages antwortet.
    Innerhalb des Systems ist es für den einzelnen bei entsprechenden finanziellen Möglichkeiten natürlich einfacher, sich nach den Empfehlungen des Autors zu richten und mit abzusahnen.
    Gesamtgesellschaftlich wird damit aber geradezu kein Problem gelöst, sondern nur verstärkt.
    Und dann sind wir bei Flassbeck und seinen makroökonomischen Vorstellungen. Man sollte ihn aber schon verstehen, wenn man schon darauf besteht, ihn kritisieren zu wollen.

    Bei der Bezeichnung “Inflation” sollte man schon die Ursachen unterscheiden können, was u. a. Flassbeck tut, aber nicht immer konsequent auf dieser Basis weiterarbeitet. Aber das nur als Anmerkung. Der Bereich, wo man Flassbeck an die Eier könnte und bei dem er zaudert, habe ich hier auf Overton wohl auch schon mal erwähnt. Aber das scheint nicht zu interessieren.

    Inflation wird im Konsumgüter-Bereich anhand eines sogenannten “Warenkorbs” und dessen Preisänderung gemessen.
    Eine konjunkturell induzierte Inflation aufgrund ausgelasteter Kapazitäten kann man über den Zinssatz steuern.
    Wer das auch bei einer importierten Inflation, einem sogenannten “Preisschock” macht, wird damit Ähnliches bewirken, als was man im Agrar-Bereich als Missernte bezeichnet – Phillips-Kurven u. ä. zum Trotz.
    Denn ein verknapptes Angebot, das nicht ziemlich unmittelbar ausgeweitet werden kann, weil technische Sanktionshürden im Wege stehen, verteuert schlicht nur Investitionen, soweit diese begrenzt überhaupt möglich sind.
    Eine kluge Volkswirtschaft mit ausreichender Wettbewerbskraft würde die durch die Preissteigerungen reduzierte Kaufkraft zumindest im unteren bis mittleren Einkommensbereich substituieren / ersetzen, um keinen durch mindere Kaufkraft induzierte Güternachfrage zu riskieren.
    Einen generellen Zinsanstieg bräuchte es damit somit nicht.
    Übrigens trat das Phänomen einer importierten Disinflation 2016 auf, wurde aber in falscher Weise als “Deflation” bezeichnet.

    Die “Inflation” 2022 wurde wesentlich über die Terminmärkte verursacht. Es gab ja, von Ausnahmen wie Sonnrnblumenöl abgesehen, keine Warenknappheit.
    Aber jeder Kaufmann bedient sich des Marktsegments, wo er am meisten verdienen kann. Und damit bestimmen die Terminmärkte aufgrund der Arbitrage-Effekte und der höheren Volumina die Preise der Gütermärkte völlig unabhängig von der realen Angebots- und Nachfrage-Relation dort.
    Da mit der politischen Situation Vertraute die künftigen Züge politischer Art ziemlich sicher vorausschauen konnten, war dies auch noch ein relativ sicheres Geschäft bei hohen Verdienstmöglichkeiten.
    Den Preis dafür zahlten dann die Bürger. Und dass dies auch Tote forderte, wird von keiner Statistik registriert.
    Übrigens war nicht der russische Einmarsch in der Ukraine die Ursache für die ersten Sanktionen des Westens, sondern die Anerkennung der Donbass-Republiken durch Russland.
    Was übrigens provozierte zu deren Anerkennung?

    Neben den stark gestiegenen Energie- und Nahrungsmittelpreisen trat im Laufe des Jahres eine massive Verteuerung des Strompreises ein.
    Dies wurde durch den Auftrag des Bundeswirtschaftsministers an die Trading Hub Europe ausgelöst, zu jedem Preis Gas zu kaufen.
    Und weil wegen des Merit-Order-Prinzips dieser Gaspreis den Strompreis wesentlich bestimmte, wurde dieser Anstieg an die Strombörsen weitergegeben und vor allem auch an die Terminmärkte dort.
    Am 28. August 2022 kostete somit der Base-Future über den Zeitraum von über einem Jahr über einen Euro die Kwh. Der Peak-Future notierte damals übrigens bei 1.300 Euro je Megawatt-Stunde.
    Nur Verrückte und Unfähige bekämpfen eine solche Inflation über den Zinssatz. Kluge machen dies administrativ, indem sie weit überschäumende Preissprünge aus der Meritorder nehmen, indem sie den zweitteuersten Energieträger als Referenz nehmen.
    Aber so gab es für die Energieerzeuger sagenhafte Renditen zu erzielen und das auch im regenerativen Bereich, zu dem der Bundeswirtschaftsminister eine gewisse Affinität aufweisen dürfte.

    Wenn das Produktionspotential einer Volkswirtschaft durch mangelnde Kaufkraft gelähmt wird und damit unausgelastet bleibt, hat diese ein Organisationsproblem.
    Sparen hat nur den Zweck, die Reihenfolge bei der Produktion zu bestimmen, aber nicht den, diese durch eine Nachfrage-Minderung anzuhalten und damit zu reduzieren.
    Darum ist das Sparen durch angebliches “Investieren” im Asset-Bereich volkswirtschaftlich kontraproduktiv und für geringe Einkommensbezieher auch noch wohlstandsschädlich für den einzelnen und die ganze Volkswirtschaft.
    Die angeblichen Wirtschaftsweisen, deren Gedanken meist im Dumm-Modus herumkrebsen, werden für ihre Dreistigkeit schon noch zur Verantwortung gezogen werden, wenn auch der 08/15-Bürger erkennt, welcher Täuschung er aufgesessen ist.
    Eine Welt, welche eine Bezeichnung wie “Betongold” im Munde führt, ist gerade keine Wissensgesellschaft, sondern von Religioten des ökonomischen Mainstreams unterwandert und beherrscht. Dann besteht natürlich keine Alternative zur marktkonformen Demokratie, obwohl auch diese eine Sackgasse darstellt, deren Wegstrecke nur länger ist.

    1. Unsinn! Ein grünes Habeck-Märchen!

      Die Inflation wurde durch die Terminmärkte zwar verstärkt, aber nicht verursacht.
      Die Ursache der Inflation liegt, wie @Elberadler richtig feststelle, in der Realwirtschaft. Es liegt wegen Lieferengpässen und den Russlandsanktionen eine Angebotsknappheit vor. Die hohen Strompreise sind auch Folge der Russlandsanktionen. Der Staat schickt sein Geld in die Ukraine und nach Israel und die Infrastruktur verkommt. Brücken stürzen ein, weil Stadträte die Sanierung verzögern. Die marode Infrastruktur verteuert die Transporte, was auf die Preise durchschlägt. Die BRD kauft jetzt teures und umweltschädliches US-Frackinggas. Statt aus Russland direkt zu importieren, wird jetzt russisches Gas über Indien eingekauft, damit indischer Konzerne mitverdienen können und der böse Putin bestraft wird. Der aber lacht sich ins Fäustchen über die dummen grünen Deutschen!

      1. Schwachsinn, Unerfahrener!

        Wenn Marktteilnehmer eine klare Meinung über eine Preisentwicklung haben, was durch die Sanktionen verursacht worden ist, könnte man diese durch eine entsprechende Gestaltung der Terminmärkte und damit derer Regularien an die Zügel nehmen und dazu das kaufmännische Kalkül der Produzenten befördern.

        Die Rohölpreise und Getreidepreise fanden noch im Vorsommer 2022 ihren Höhepunkt.
        Derzeit notiert der Weizenpreis etwa halb so hoch. Und das hat auch mit der Abarbeitung von Terminmarktkontrakten zu tun.

  13. @All: Mir ist schon klar, dass Inflation ein komplexes Phänomen ist, das sich nicht nur in ein paar Sätzen beschreiben lässt; über die beste Erklärung streiten sich die Fachleute bis heute. Anstatt hier nur zu polemisieren, warum probieren Sie nicht einfach einen besseren Versuch?

    Der Artikel gibt eine Anregung dazu, wie man von dem Anstieg der Sachwerte profitieren kann. Hätte mir das jemand erklärt, als ich 20 war, dann wäre ich heute (44) schon finanziell unabhängig. In dem Umfeld, in dem ich aufwuchs, waren festverzinsliche Sparbriefe das höchste Glück – und hätten um ein Haar verhindert, dass ich fürs Studium BAFöG (am Ende Höchstsatz) bekomme. Vielen Dank!

    Ihnen und euch allen noch einen schönen Sonntag und vielleicht bis zum nächsten Mal.

    1. Wenn man die Wahrheit nicht kennt oder klar aussprechen will, spricht man von einen „komplexen Problemen“. Das klingt außerdem in akademischen Krisen immer gut.
      In Wahrheit ist die Wahrheit oft erschreckend einfach, wie auch @Elberadler kurz und treffend ausführte.
      Kurz zusammengefaßt, die Ursache der Inflation sind Lieferengpässe und die Verteuerung der Rohstoffe durch die sinnlosen Russland-Sanktionen. Die BRD hat die höchsten Strompreise europaweit, Ungarn die niedrigsten.

      Wenn man natürlich einen Märchenerzähler als Wirtschaftsminister hat darf man sich über die Folgen nicht wundern!

    2. Niemand ist finanziell unabhängig – es sei denn, man hat ne Notenpresse. Aber selbst dann gilt, dass man Geld nicht essen kann. Finanzielle Unabhängigkeit ist nutzlos. Und die wirklich finanziell Unabhängigen sind ja die für die Gesellschaft nutzlosen Reichen, die nichts mehr arbeiten und nur noch parasitär die Arbeit der Anderen für sich nutzen. Daran ist nichts erstrebenswert.

      Wenn alle in diesem Sinne “finanziell unabhängig” wären, ginge am Ende niemand mehr auf den Acker und dann kann man sich für seine Zillionen nicht mal mehr n Brötchen kaufen.

      Ich gönne Ihnen Ihren erreichten Wohlstand ja, zumal mein Werdegang ganz ähnlich ist, aber die Tellerwäscher-zum-Millionär-Story macht auch in der Börsenvariante keinen Sinn.

      Sozial gerecht geht es in einer Gesellschaft zu, wenn auch die am unteren Ende ein gutes Leben haben, und zwar ohne irgendein Tamtam zu veranstalten, an der Börse oder sonstwo.

      Sie predigen hier stattdessen Glücksrittertum.

    3. Aber in einem machen Sie sich was vor: Wer an der Börse Gewinne macht, profitiert nicht vom “Anstieg der Sachwerte”, sondern von den Verlusten anderer Spekulanten. Eine Börse ist ja keine Bank, die ihr eigenes Geld per Kredit schöpfen könnte. Deshalb muss die Summe aller von Börsenakteuren erzielten Gewinne und Verluste immer null ergeben (lassen wir die in die Transaktionen eingepreisten Gebühren mal außen vor).

      Börsenakture sind deshalb stets daran interessiert, frisches Geld ins Kasino zu locken, zum Beispiel, indem wie hier Werbung für Börsenspekulation gemacht wird. Das funktioniert wie ein Schneeballsystem.

      Und das ist jetzt auch leider kein Kompliment von mir.

      1. Sie stellen hier diejenigen, die an der Börse Verluste machen, als Objekte, als Opfer dar.

        Ich habe an der Börse auch oft Geld verloren: Manchmal lief ich naiv bestimmten “Gurus” hinterher, die selbstbewusst als Experten auftraten; manchmal war die Zeit für eine Idee noch nicht reif (z.B. Wasserstoff); manchmal machten geopolitische Probleme einen Strich durch die Rechnung (z.B. China). Trotzdem war meine Entscheidungen immer meine Entscheidungen – und war ich mir der Tatsache bewusst, dass ich 100% davon verlieren kann (was ein paarmal auch passierte).

        Wenn man in ein Unternehmen (oder eine Gruppe von Unternehmen, z.B. einen ETF) investiert, dann tut man das, weil 1) man an den Gewinnen beteiligt werden will (Dividenden) und/oder 2) man davon ausgeht, dass in der Zukunft mehr Gewinne erwirtschaftet werden, als zurzeit erwartet werden (= eingepreist sind), und deshalb der Kurs steigen wird. Diese Dynamik ist – aufgrund psychologischer Faktoren – in Bären- und Bullenmärkten etwas anders. Aber diese Gedanken unterscheiden den ernsthaft an einem Unternehmen interessierten Investor von einem Spekulanten.

        Wer aber einfach nur dem nächsten Hype hinterherläuft, vielleicht einfach nur, weil jemand wie Elon Musk einen bestimmten Tweet platziert hat, der hofft schlicht darauf, ja, dass es später noch einen größeren Tor geben wird, der noch mehr für etwas passiert (siehe auch Kryptos).

        Danke für den Austausch und vielleicht bis zum nächsten Mal

        1. Vielen Dank für Ihre Antwort, die mir aber nur vor Augen führt, in was für grundverschiedenen Welten wir leben trotz wie gesagt ähnlichem Werdegang und Hintergrund.

          Ich würde niemals auch nur einen Fuß in eine Börse oder ein anderes Spielkasino setzen. Das einzig Vernünftige, das man m.E. mit Börsen und anderen Spielkasinos machen kann, ist, sie zu schließen.

          Wer sich da reinbegibt, den würde ich auch nicht als Opfer seiner Mitspieler bezeichnen, sehr wohl aber als mögliches Opfer seiner Spielsucht.

          Zu Opfern im engeren Sinne werden diejenigen gemacht, die zum Börsenspiel gezwungen werden, beispielsweise Riesterrentner oder noch indirekter die Einwohner von Kommunen, deren Rücklagen vom Bürgermeister an der Börse verzockt werden oder die Anspruchsberechtigten von in Aktien angelegten Betriebsrenten.

          Diese Rentenfonds können auch ziemlich groß sein, und für deren Börsengewinne müssen dann schon ziemlich viele Kleinanleger bluten. Und wenn diese Kleinanleger dann noch identisch sind mit den hinter dem Fonds steckenden (künftigen) Rentnern, ist klar, wer bei dem Spiel sicher nicht gewinnt.

          Auch Ihnen alles Gute.

          1. Die Börse ist schlicht ein Ort, an dem Sie – über den Broker zu idealerweise niedrigen Gebühren – bestimmte Wertpapiere kaufen können.

            Sie können Ihr Geld natürlich zuhause verstecken; oder der Bank leihen (Girokonto, Sparkonto), die es dann an der Börse investiert. In diesen Fällen werden sie in Zeiten steigender Preise eben (relativ) ärmer.

            Das ist ja kein Verbrechen. 🤷🏻

    4. Aktien, Börse, Anlagen und all dieser Scheiß dienen doch nur dazu, entweder anderen das Geld aus der Tasche zu ziehen oder zu spekulieren, und eben dadurch anderen das Geld aus der Tache zu ziehen. Wertsteigerung von Gegenständen/Objekten findet nunmal lediglich im Kopf statt (Angebot und Nachfrage). Da gibt es keinerlei handfestes Gegenstück. Nicht ein Brot wird mehr gebacken, kein Hammer zusätzlich gefertigt. Diese fiktive Schönrechnerei zur Steigerung des BIP halte ich für tödlich,. Ziel sollte bedarfsgerechte Produktion sein, nichts anderes kommt auch nur in die Nähe von Nachhaltigkeit.

      Ökologie hat hier daher eh keinen Platz, weil es um Gewinne geht. Und Ökonomie nur bedingt, solange eine Wertsteigerung irgendwie machbar ist.

      Letzteres und alles andere von selbstvermehrenden Reichtum ist in meinen Augen ein Geschwurbel vom feinsten.

      Egalitarismus

  14. Die Inflation wurde durch die Terminmärkte zwar verstärkt, aber nicht verursacht.

    Die Ursache der Inflation liegt, wie @Elberadler richtig feststelle, in der Realwirtschaft. Es liegt wegen Lieferengpässen und den Russlandsanktionen eine Angebotsknappheit vor. Die hohen Strompreise sind auch Folge der Russlandsanktionen. Der Staat schickt sein Geld in die Ukraine und nach Israel und die Infrastruktur verkommt. Brücken stürzen ein, weil Stadträte die Sanierung verzögern. Die marode Infrastruktur verteuert die Transporte, was auf die Preise durchschlägt. Die BRD kauft jetzt teures und umweltschädliches US-Frackinggas. Statt aus Russland direkt zu importieren, wird jetzt russisches Gas über Indien eingekauft, damit indischer Konzerne mitverdienen können und der böse Putin bestraft wird. Der aber lacht sich ins Fäustchen über die dummen grünen Deutschen!

    Wenn man in der Situation einer Angebotsinflation auch noch die Zinsen erhöht, verschärft man die Inflation sogar noch, denn die ohnehin knappe Produktion wird weiter verteuert und die Preise steigen. Das hat jetzt auch die FED und die EZB bemerkt und senkt die Zinsen wieder. Begründet wird dies innerhalb der eigenen, falschen monetaristischen Logik, denn Fehler darf man niemals zugeben, man könnte versehentlich daraus lernen!

  15. P.S. Ich muss hier niemanden widerlegen, der meint, Inflation auf nur EINEN Faktor reduzieren zu müssen (z.B. Lieferengpässe; stand übrigens in meinem Text).

    Der Goldpreis steigt zurzeit wegen der geopolitischen Gefahren, v.a. wegen großer Ankäufe bestimmter Notenbanken (z.B. Türkei und Ländern wie China, Indien oder Russland, die sich vom Dollar unabhängiger machen wollen).

    Die Immobilienpreise (und damit die Mieten) stiegen lange Zeit, weil billiges Geld aus der ganzen Welt sichere Anlagen suchte.

    Preise für Urlaube und Events (okay, keine Sachwerte, doch ein anderes Beispiel) stiegen nach der Pandemie (u.a.) deswegen, weil Menschen viel Geld gespart hatten, das sie jetzt wieder für schöne Erlebnisse ausgeben wollten.

    usw. usf.

    1. Irgendeinen Grund für den gerade steigenden Goldpreis findet man immer. Ich habe im Jahr 2001 über einen Freund bei der Sparkasse einen kleinen Stapel Goldmark gekauft. Stückpreis damals 280 DM=143 EUR. Aktuell werden die für 884 EUR zurückgekauft (der Verkaufspreis liegt noch ein ganzes Ende darüber), macht ca. 8% p.a. Wertsteigerung. Sind jetzt die geopolitischen Gefahren um 8% p.a. gestiegen?

  16. Was ich nicht verstehe, ist, dass man über Inflation sprechen kann, ohne die Lohn-Preis-Spirale zu erwähnen. Höhere Löhne führen zu höherer Nachfrage und das ermöglicht höhere Preise, was zu Forderungen nach Lohnerhöhung führt usw. Das ist doch Lehrbuchwissen.

    Ein inflationsdämpfender Faktor, wahrscheinlich der einflussreichste, kam hier auch noch gar nicht zur Sprache: Produktivitätssteigerungen. Höhere Stückzahlen bei gleichem Aufwand senken die Kosten pro Stück. Um die größere Menge Produkte loszuwerden, wird das an den Preis weitergegeben, damit das Produkt auch für Leute mit kleinerem Geldbeutel erschwinglich wird. Sinkender Preis -> geringere Inflation.

    Dass Inflation schlecht sein soll, verstehe ich auch nicht. Eine gesunde, leistungsfähige Wirtschaft hat eine moderate Inflation, um damit Anreize für den Konsum zu schaffen, der die Wirtschaft in Schwung hält.

    Die Leute sollen ja gar nicht so viel sparen und ihr Geld weder zur Bank, noch zur Börse, sondern in die Geschäfte tragen.

    Der “Wertverlust” von Spareinlagen ist systemisch vorprogrammiert und volkswirtschaftlich notwendig. Wenn Einzelne in der Lage sind, dem mit ihrem Sparbuch zu entgehen, dann nur auf Kosten Anderer, deren Verluste dann noch höher ausfallen.

    Die einzigen, die das aufregt, sind die Minderheit mit den dicken Sparbüchern. Sollen sie weiter Gold herstellen, wenn sie meinen.

    1. Die Lohn-Preis-Spirale ist widerlegt, ein neoliberales Märchen!

      In Wirklichkeit haben wir eine Preis-Lohn-Spirale. Weil die Preise steigen müssen die Löhne nachziehen.

      Löhne sollen nach herkömmlicher Ansicht in Höhe der Produktivitätssteigerung steigen. Aber die Löhne hinken hinterher, wie die Gewerkschaften immer wieder feststellen. Gemessen an der Arbeitsproduktivität in Deutschland sind die Löhne zu niedrig.

      Ich weiß, das klingt in den Ohren der Anhänger der neoliberalen Wirtschaftstheorie wie eine Provokation, ist aber trotzdem wahr! Basta!

      1. Wenn es eine Spirale ist, ist es egal, ob es eine Lohn-Preis- oder eine Preis-Lohn-Spirale ist. Das ist wie Henne-Ei.

        Das ist auch keine neoliberale Theorie, weil sie viel älter ist als der Neoliberalismus und die Widerlegung würde ich dann gerne mal sehen.

        Eine Lohnerhöhung von Produktivitätssteigerung+Inflationsrate ist verteilungsneutral. Das ist das, was bspw. Flassbeck gerne empfiehlt und auch bei Lohnverhandlungen von den Gewerkschaften ins Auge gefasst wird. Dass sie es selten erreichen, liegt an ihrer schwachen Verhandlungsmacht (und sicher auch an der Feigheit ihrer Funktionäre, denen ich aber auch unterstelle, dass sie von ihren Mitgliedern geliebt werden wollen).

        Ansonsten stimme ich voll zu. Wobei eben dazu gesagt werden muss, dass Lohnsteigerungen den Binnenmarkt stabilisieren und schon deshalb ökonomisch notwendig sind. Nur eine stark exportorientierte Ökonomie wie lange die deutsche kann die Vernachlässigung des Binnenmarkts durch anhaltende Reallohnsenkungen verkraften, ohne zu kollabieren.

        Da es auch mit der Exportorientierung jetzt absehbar und anhaltend vorbei ist, darf man gespannt sein, was unsere neoliberalen “Experten” da künftig so an Empfehlungen geben werden.

        1. Der Marktwert der Ware Arbeitskraft (=Arbeitslohn) richtet sich vor allem danach, zu welchem Preis der Arbeitnehmer gezwungen wird diese zu verkaufen. Da kommen dann neben dem gewollten Überangebot an Arbeitskraft z.B. Gewerkschaften (Tarife) ins Spiel. Der Willen und die Kraft diese nicht zu billig zu verkaufen, der staatliche Rahmen(ALG 1+2), Arbeitszwänge und staatliche Subventionierung prekäre Arbeitsverhältnisse (Bürgergeld) hinzu. Die Inflation hat damit nichts zu tun. Die erhöht höchstens den Leidensdruck für die Arbeitnehmer.

    1. Ich habe den Artikel gelesen. Der Autor hat die Logik von ETFs missverstanden. Um das Problem mit der verzerrten Gewichtung der größten Unternehmen in so einem Index zu vermeiden, könnte er schlicht einen ETF auf den “equal weight index” kaufen. Das hat also gar nichts mit ETFs zu tun, sondern der Art des ausgewählten Index.

      Dann diskutiert er die Frage nach den fairen Bewertungen von Aktien. Das ist halt die große Kunst an der Börse, ja; und die Emotion der Anleger und Hypes machen einem dann vielleicht doch einen Strich durch die Rechnung. Idealerweise setzt sich langfristig der faire Wert durch – und damit das Abwägen der wirklich an den Unternehmen interessierten Anleger. Doch auch das hat nichts spezifisch mit ETFs zu tun.

  17. Tja, heute auf tagesschau.de:

    “Die Deutschen investieren schlecht”

    Privatanleger in anderen Ländern werden reicher; in Deutschland guckt man in die Röhre.

    Hier im Forum finden sich viele Gründe dafür, warum. 🤷🏻

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