Indien, Deutschland und Russland

Indien versucht aktuell mit Brachialgewalt den wirtschaftlichen Rückstand aufzuholen, doch das wird für Indien und den Rest der Erde schwere Nebenwirkungen mit sich bringen. Bild: G. Kolonko

Indien wird Russland mittelfristig nicht fallen lassen und die Zusammenarbeit mit Deutschland kommt nur langsam in Schwung.

Der russische Konsul Alexei Idamkin verließ die Weihnachtsparty 2022 an einem der teuren Orte in Kolkata in Begleitung einer Amerikanerin. Ganz gentlemanlike setzte er sie etwas später in der Nähe ihrer Absteige ab. Und das, obwohl die Straßen der west-bengalischen Metropole heillos verstopft waren: Auch in Indien ist Weihnachten ein lukratives Massen-Event geworden.

Am nächsten Tag fragte ich die Dame auf der Terrasse unserer Absteige, was der Konsul zum Krieg gesagt habe, worauf sie irritiert schaute und zurückfragte: „Welcher Krieg?“

Mit dem Blick aus Deutschland mag die Dame weltfremd wirken, doch so würde ich sie nicht bezeichnen: Vor mehr als 10 Jahren siedelte die studierte Violinistin der Arbeit wegen von Los Angeles nach Bangkok über. Seit ein paar Jahren lebt sie auf einer der abgelegenen Inseln Thailands und kommt zwei Mal im Jahr nach Kolkata, um die Spenden für eine Schule abzugeben, die sie mit einem Bekannten in einem der Slums der bengalischen Metropole aufgebaut hat.

Sie liest keine Zeitung und schaut kein Fernsehen und ist der Meinung, dass ihr die wirklich wichtigen Dinge von anderen Menschen mitgeteilt werden. Das mit dem russischen Angriff auf die Ukraine habe ich dann nachgeholt. Dass zwei russische Staatsbürger vor Weinachten im benachbarten Bundesstaat Odisha tödlich verunglückt sind, habe ich ihr nicht erzählt. Warum auch? Der Fall wurde von der indischen Polizei untersucht, inklusive Obduktion der Leichen, und es wurde nichts Ungewöhnliches festgestellt.

Da wäre es der Tod von fünf russischen Ingenieuren schon erwähnenswerter gewesen, die im Februar 2022 innerhalb von 11 Tagen gestorben sind, beim Bau des ersten Atomkraftwerks in Ruppur-Bangladesch.

Denn über das Atomkraftwerk, das vom russischen Staats-Konzern Rosatom auf Schwemmland gebaut wird, mit indischer Unterstützung, weiß auch die Dame Bescheid. Vor 9 Tagen starb dort wieder ein russischer Arbeiter, nachdem er die Treppen seiner Unterkunft heruntergestürzt war.

In diesem Teil der Erde sterben auch Russen, weil sie eine Glühbirne auswechseln wollten-  und nicht nur sie. In meiner Kolkata-Absteige ist das selbständige Wechseln von Glühbirnen per Aushang strengstens verboten. Schwerer Alkoholkonsum, wie bei den verunglückten Russen in Orissa, macht das Leben in Indiens spezieller Infrastruktur nicht einfacher. Erst vorgestern Morgen ist ein Passant vor mir beinahe in die Kanalisation gestürzt. Bauerbeiter hatten einen Gullydeckel zur Seite geschoben und sich dann auch zum Teestand gesellt. Der Passant kam scheinbar mit ein paar blauen Flecken glimpflich davon.

In Mumbai sterben in „Spitzenjahren“ auch mal 2700 Menschen pro Jahr, weil sie aus der überfüllten „S-Bahn“ fallen.

Bindung Indiens an Russland wird vorerst bestehen bleiben

Seit meiner Ankunft im November in Indien habe ich in jeder Stadt Menschen getroffen die nichts vom Krieg zwischen Russland und der Ukraine wissen. Zwar trifft das nicht auf die Masse zu, aber von der können die wenigsten Genaues sagen: „Der Krieg in Europa ist schuld an den hohen Lebensmittel- und Benzinpreisen in Indien“, ist die gängigste Antwort. Und wer will es ihnen verdenken. Wer weiß denn in Deutschland schon Genaueres über den Kaschmir-Konflikt zwischen Indien und Pakistan, der die beiden Atommächte in den letzten beiden Jahrzehnten ein paar Mal an den Rand eines Krieges gebracht hat.

Oder wer weiß in Deutschland, dass die USA zweimal in Pakistan eine Militärdiktatur unterstützten, weil es ihren Interessen gerade in den Kram passte.

Das erste Mal im Jahr 1979 wurde unbeabsichtigt sogar der Grundstein für die Taliban und al-Qaida gelegt. Ja, Osama bin Laden gab es wirklich: Ab 1984 saß er in Peshawar und nahm die arabischen Freiwilligen in Empfang, für den Dschihad gegen die Sowjets in Afghanistan. Osama bin Laden hatte keine Ahnung, dass er in Wirklichkeit die Drecksarbeit für den US-amerikanischen Geheimdienst leistete. Die CIA lieferte die Dollar und Stinger-Raketen, der pakistanische Geheimdienst ISI verteilte sie an die „Friedenskämpfer“, die Mudschahidin. Der spätere Taliban-Gründer Mohammed Omar war zum Beispiel einer von ihnen.

Nach dem 11. September 2001 brauchte die USA wieder mal ein Basecamp für einen Krieg in Afghanistan. Der pakistanische Diktator, General Pervez Musharraf, stimmte zu. Die Sanktionen wegen des Baus der Atombombe gegen Pakistan wurden sofort aufgehoben und der General mit Geld überschüttet. Eigentlich waren die USA dabei gewesen, sich Indien zu zuwenden, doch von heute auf Morgen war wieder die Militär-Diktatur Pakistan der Partner.

Darauf wies auch der indische Außenminister Subrahmanyam Jaishanka in einem Interview mit der österreichischen Zeitung der Standard hin. Auf die Frage, warum Indien trotz des Krieges Waffen von Russland kauft, antwortete er:

„Ja, aber warum machen wir das? In diesen (letzten) 60 Jahren zogen es die westlichen Länder, auch Europa, vor, Waffen an eine Militärdiktatur in Pakistan zu verkaufen. Das einzige Land, das zu dieser Zeit bereit war, uns zu helfen, war die Sowjetunion. Wenn wir also ein militärisches Arrangement mit Russland haben, ist das eine direkte Folge der westlichen Präferenz für Militärregime in unserem Teil der Welt. Was heute betrifft: Wenn man eine solche militärische Beziehung aufbaut, kann man sie nicht von heute auf morgen beenden und sagen: Ich bin jetzt sauer. Letzten Endes besteht die Verpflichtung jeder Regierung darin, sich um die Sicherheit ihres Landes zu kümmern. Wir werden unsere Sicherheit nicht opfern. Wenn also in Europa die Erwartung besteht, dass wir das tun, weil Europa ein Problem hat, dann ist das meiner Meinung nach keine vernünftige Erwartung.“

Auch der Rest des Interviews ist lesenswert.

Deutschland umwirbt Indien

Im November besuchte die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock Delhi und lobte Indien als Wertepartner. Unter Indiens Premierminister Narendra Modi ist Indien im Index der Pressefreiheit auf Platz 150 abgestürzt. Das schwedische V-Institut stuft Indien im Demokratie-Index als teilweise autoritäres Regime ein.

Zudem bezeichnete Baerbock Indien als Gegengewicht zu China, und pries eine engere Partnerschaft zwischen Deutschland und Indien an. Ähnliches hatte schon ihr Amtsvorgänger Heiko Maas von sich gegeben.

Doch die Realitäten sehen anders aus: Berlin und Peking hatten im Jahr 2019 ein Handelsvolumen von 206 Milliarden Euro. 2022 stieg es auf 246 Milliarden. Mit Indien liegt das Handelsvolumen seit 2019 bei etwa 20 Milliarden – 10 mal weniger als mit der Diktatur China. Dass es mit Indien mittlerweile etwas steigt, verwundert nicht: Indiens wichtigste Exporte nach Deutschland sind Erdölerzeugnisse und verwandte Waren.

Und natürlich ist es nicht der indische Staat, der in Massen russisches Öl kauft, sondern in erster Linie die indischen Konzerne Nayara and Reliance Industries, die dann das verarbeitete Rohöl zum Beispiel als Dieselkraftstoff nach Deutschland verkaufen.

Dass Deutschland und Indien in Zukunft ihr Handelsvolumen ausweiten werden, ist trotzdem wahrscheinlich. Erstens sorgen Inderinnen und Inder von sich aus dafür. Galten früher die USA als Auswanderungsland Nummer eins, ist Europa und zu aller erst Deutschland zur Alternative geworden – und wo sich Menschen begegnen, entsteht auch Handel. Laut Statista lebten Ende des Jahres fast 172.000 Menschen aus Indien in Deutschland. Somit hat sich die Zahl der in Deutschland wohnenden Menschen mit indischer Staatsbürgerschaft in den letzten 10 Jahren mehr als verdreifacht.

Zweitens sorgt ein Teil der indischen Wirtschaft für einen Handelsanstieg, wie die Pharmaindustrie. Noch ist sie auf Lieferungen aus China angewiesen: „Doch wir arbeiten daran, dass die indische Pharmaindustrie in spätestens zwei Jahren unabhängig von Zulieferungen aus China sein wird“, sagte mir ein leitender Chemiker aus Bangalore. Als größtes aktuelles Problem sehe er die amerikanischen Einkäufer, die sich nur schwer von China lossagen können: „Die Europäer scheinen bereit für einen Wechsel von China nach Indien“, sagte er mir im Dezember: „Spätestens in einem Jahr wird dies auch an den Umsatzzahlen zu sehen sein“, setze er hinzu. Die Nebenwirkungen, werde ich ein anderes Mal ausführlich beschreiben.

Dass es erst jetzt so weit ist, dass Indien auch in den deutschen Blickwinkel rückt, hat Gründe: Der größte Teil der deutschen Politik, der Wirtschaft und der Leitmedien hat ein weiteres Jahrzehnt gebraucht, um zu verstehen, dass China nicht Brasilien ist oder ein anderes Land, das man als Wegwerf-Wachstumsmotor gebrauchen kann, um es dann in der zweiten Welt zu belassen. Der indische Universalgelehrte Asif Datta hatte schon 1984 in seinem Buch „Welthandel und Welthunger“ beschrieben, warum Brasilien ein Schwellenland bleiben wird. Nun, wo China stark genug ist, um selber bei den Handelsregeln mitzureden, fällt in Deutschland wieder auf, dass China eine Diktatur ist. Indien mit seinen knapp 1,4 Milliarden Einwohnern wird also eher zwangsweise zur Alternative.

Doch dass das Handelsvolumen zwischen Deutschland und Indien rasant ansteigen wird, ist nicht zu erwarten, denn Indien ist dank seiner Einwohnerzahl die fünfgrößte Volkswirtschaft der Erde und kann jetzt Bedingungen stellen. So kauft es weiterhin Öl von Russland ein, ebenso Waffen. Die Worte des indischen Außenministers sind also keine hohlen Phrasen.

Indiens Wirtschaftswachstum mit schweren Nebenwirkungen

Für einen schnellen Handelsanstieg bräuchte es echte Werte und nicht nur Sprechblasen. Indien versucht aktuell mit Brachialgewalt den wirtschaftlichen Rückstand aufzuholen, doch das wird für Indien und den Rest der Erde schwere Nebenwirkungen mit sich bringen: Schon seit Jahren geht indischen Großstädten das Grundwasser zur Neige. Vor drei Jahren kollabierte sogar die Trinkwasserversorgung der 10 Millionen Einwohnerstadt Chennai.

Auch mit der Müllentsorgung kommen die Verantwortlichen weder in der Stadt noch auf dem Land hinterher. Und Klärwerke und Kanalisationen in den Städten sind, wenn vorhanden, schon jetzt völlig überfordert. Die 16 Millionen Einwohner Metropole (Großraum) Kolkata verliert laut einer Studie 35 Prozent des gereinigten Wassers durch lecke Leitungen: „Und mittlerweile dürfte es noch mehr Wasser sein, das wegen der maroden Infrastruktur verloren geht“, sagte ein deutscher Wissenschaftler letzte Woche zu mir, der sich seit acht Jahren regelmäßig die Wasserinfrastruktur in indischen Großstädten von „innen“ anschaut.

Aber trotzdem geht die Urbanisierung mit rasantem Tempo voran. Die Hauptstadt Delhi ist schon in den benachbarten Bundessaat Uttar Pradesch hineingewachsen und beherbergt knapp 29 Millionen Menschen in einem fast geschlossenem urbanen Raum. Für 2028 werden 37 Millionen Menschen vorausgesagt.

Europa könnte Indien mit aller Hand „Knowhow“ unterstützen: von modernen Müllverbrennungsanlagen bis zu Seilbahnen, für die unkontrolliert wachsenden Städte in den Bergen. Oder auch mit Pilzen: Europa ist der größte Einkäufer indischen Leders, doch wird das mit Chrom gegerbt und führt damit zu schweren Umweltsauereien, denn es muss ja schnell gehen und billig sein. Doch mittlerweile gibt es ein umweltschonendes „Pilzleder“.

Und die europäische Unterstützung konnte teilweise kostenlos für Indien sein, als Zeichen, dass auch Europa mit seiner eher kleinen Bevölkerung bisher ein Vielfaches von Emissionen in die Luft geblasen hat als Indien. 100 Milliarden Euro so zu investieren und dann noch auf den Schultern aller EU-Mitgliedländer verteilt, könnten mehr Sicherheit bringen.

Natürlich wird das nicht passieren. Obwohl die deutsche Botschaft in Delhi reichlich Thinktanks auf die Beine stellt und Workshops veranstaltet, um die Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Indien zu verbessern. Aber auch mit indischen und deutschen Journalistin und Journalistinnen, was ich für bedenklich halte. Andererseits interessiert es kaum jemanden, wie die Auslands-Kolleginnen und -Kollegen hier draußen finanziell überleben – von Artikeln und Reportagen schreiben bestimmt nicht.

So wird es mittelfristig nur langsame Fortschritte im Handel zwischen Deutschland und Indien geben – und Indien wird Russland nicht fallenlassen. Auch wird Indien weiter auf Kohle setzten – aktuell werden 80 Prozent des Stromes mit Kohle produziert. Bis 2037 wollen die indischen Verantwortlichen den Kohleverbrauch zur Stromerzeugung verdoppeln. Und sollte Indien dann einen Pro-Kopf-Ausstoß an CO2 erreichen, wie ihn Deutschland aktuell verursacht, würden das 10 Milliarden Tonnen CO2 alleine aus Indien bedeuten.

Langfristige Prognosen sind für die Katz. Spätestens 2030 wird die Klimaerwärmung in den Bereich kommen, in der mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Reihe von Kipppunkten ausgelöst werden. Dann werden die Karten in einer plötzlich hektisch aktiv werdenden Welt neu gemischt.

Die „Klimaspinner“ sagen ja nicht, dass die Welt untergehen wird.

Und vielleicht lernen China und Indien dann sogar miteinander zu arbeiten – schließlich sind sie Nachbarn und haben schon jetzt ein Handelsvolumen von 91 Milliarden US-Dollar pro Jahr miteinander. Dann braucht es auch keine Waffen aus Russland mehr.

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12 Kommentare

  1. Na, das ist jetzt aber schnell gegangen…

    Ist auch gut so, denn aus dieser Weltgegend, in der immerhin ein riesiger Teil der Weltbevölkerung lebt, wird viel zu wenig berichtet. Baerbocks Aussage, Indien sei Wertepartner, ist angesichts der nationalfaschistischen Wurzeln der aktuellen indischen Regierungspartei wirklich bemerkenswert…

    1. „….. Indien sei Wertepartner, ist angesichts der nationalfaschistischen Wurzeln der aktuellen indischen Regierungspartei wirklich bemerkenswert…“

      Da finde ich die Aussage, in der Ukraine werde „unsere Demokratie“ verteidigt, wesentlich abenteuerlicher. Hat man inzwischen doch sogar in den USA an der einen oder anderen Stelle bemerkt, um was es sich inzwischen bei dieser sog. „Demokratie“ handelt, der ein Regierungswechsel qua Neuwahl 2014 unzumutbar, eine 6stellige Zahl an toten Männern heute aber durchaus akzeptabel erscheint; Tendenz steigend.

      „Ukraine suffered a political transition in 2014 that was undemocratic, but widely praised in the West. The Maidan Revolution was driven by the street, not the ballot. “

      https://www.theamericanconservative.com/ukrainian-disinformation/

  2. Sehr geehrter Herr Kolonko,
    Ihren Vorschlag, Deutschland/Europa könnte Indien allgemein und insbesondere mit der Spende von Müllverbrennungsanlagen helfen, unterstütze ich vollkommen.
    Darüber hinaus gibt es einen interessanten, aber wenig bekannten Aspekt der Geschichte der Beziehungen zwischen Deutschland und Indien, die „Hindu–German Conspiracy“. Bezeichnenderweise gibt es dazu nicht einmal einen deutschen Wikipedia-Artikel…

    https://en.wikipedia.org/wiki/Hindu%E2%80%93German_Conspiracy

  3. „Die „Klimaspinner“ sagen ja nicht, dass die Welt untergehen wird.“

    Doch, eigentlich sagen sie das die ganze Zeit. Verlangt ja auch der Geldgeber, sonst kann man schließlich die Umverteilung von Geldern nicht rechtfertigen. Immerhin geht der Großteil der Hilfe im „Kampf gegen den Klimawandel“ zu Fonds, die den allseits bekannten amerikanischen Oligarchen gehören. Und die „Linken“ sind hier die Helfer, die diese Umverteilung noch beklatschen. Kein Wunder, dass die Menschen lieber AFD als „die Linke wählen“, ist die AFD doch in den meisten Fällen viel weiter links als es die Linke seit langem ist.

  4. Ich bin erstaunt, wie das dick aufgetragene Geschwätz der Baerbock hier als seriöse Aussenpolitik wiedergegeben wird. Dass die, wo sie auch auftritt, Deutschland schadet, ist für mich klar. Eine gewisse Kenntnis über die angesprochenen Konflikte in Südasien gehört zur Allgemeinbildung. Die hat dann jemand im AM mithilfe des Nachrichtenleicht-Filters in Aussagen für seine Chefin verwandelt, und die gibt es weiter. Ohne zu wissen, wovon sie redet.

    Ob der damalige Paki-Machthaber Musharraf damals den USA wirklich ganz freiwillig seine Einwilligung gegeben hat, sein Land als Aufmarschgebiet zu mißbrauchen – ja, das würde mich interessieren.

    Beinahe jeder der Leute, die hier schreiben, weiß es: die USA sind niemandes Freund. Sie benutzen nur …

    1. Ich bin erstaunt, wie das dick aufgetragene Geschwätz der Baerbock hier als seriöse Aussenpolitik wiedergegeben wird.

      Wer redet denn hier von seriös? Es handelt sich um die aktuelle deutsche Außenpolitik, wie sie von der herrschenden Bundesministerin des Auswärtigen (und Abseitigen) praktiziert wird. Das ist ja nun nicht zu bestreiten.

    2. Baerbock vertritt die Interessen ihrer Auftraggeber. So funktioniert wahrscheinlich auch zumindest die Wirtschaft ihres inzwischen domestizierten Wirtschaftsministers.

  5. “ Spätestens 2030 wird die Klimaerwärmung in den Bereich kommen, in der mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Reihe von Kipppunkten ausgelöst werden. “

    Es wäre schön und einer Reportage angemessener, wenn derartige Behauptungen dort nicht auftauchen würden. Denn der Autor ist weder sachkundig (oder habe ich übersehen, dass er von Ausbildung und Erfahrung Klimaforscher ist?) noch berichtet er über ein Gespräch mit einem oder mehreren Fachleuten, die Gründe dafür dargelegt haben.

    So befestigt er nur eine durchaus wissenschaftlich umstrittene Behauptung im Goebbelschen Sinne durch ständige Wiederholung in verschiedensten Kanälen zu einer Tatsache. Ganz im Interesse derer, die von einer Klimapanik profitieren.

    1. Hallo etwasvernunft,

      gestern las ich diesen Satz: „In 2007, the Northwest Passage completely opened up to shipping for the first time in the history of observation, and 2020 was a record year for the Northern Sea Route: it was entirely clear of ice already in the middle of July.“
      https://thecradle.co/Article/Analysis/20277

      Erklär mal, warum das rein zufällig jetzt gerade passiert!

  6. Eigentlich kein Kommentar Ich will nur schreiben, wie sehr ich es schätze, Texte des Autoren auch hier lesen zu können. Sie, die Texte, sind auch sprachlich eine Erholung von den allgegenwärtigen Verkündigungen, Belehrungen und Bekehrungsversuchen.
    Nee, ich finde es gut.

    Zwei meiner Freunde lebten und arbeiteten -unabhängig voneinander- in Indien. Bei dem, was sie aus dem Alltag erzählten, stellte sich mir oft die Frage, wie die Menschen es dort schaffen, nicht beständig durchzudrehen, Amok zu laufen und übereinander herzufallen.
    Klar, Menschen sind anpassungsfähig, gewöhnen sich an alles und überleben unter den widrigsten Umständen. Aber die ungebremste Urbanisierung ist schon in Japan ein Problem, wo die rücksichtsvollsten, diszipliniertesten und am besten organisierten Menschen leben.

  7. [quote]Und vielleicht lernen China und Indien dann sogar miteinander zu arbeiten – schließlich sind sie Nachbarn und haben schon jetzt ein Handelsvolumen von 91 Milliarden US-Dollar pro Jahr miteinander. Dann braucht es auch keine Waffen aus Russland mehr.[/quote]

    Welche Waffen denn ersatzweise sonst noch? Während Indien bisher ein relativ friedfertiger Subkontinent war, versucht da jeder Rüstungskonzern gleich welcher Industrienation, einen Stiefel in die Tür zu bekommen, damit aus immer mehr Waffenlieferungen von wem auch immer weniger bewaffnete Konflikte entstehen, weil darauf fette Milliardengewinne gesetzt sind.

    Russische Kriegswaffen sind, wie sich im Ukrainekonflikt bereits herausstellte, offenbar nicht so vernichtend wie ihre westlichen Versatzstücke. Auch noch Indien mit Kriegswaffen vollzupumpen, wäre zudem politisch auch gerade noch durchzusetzen, weil die Grundbevölkerung zwar eher keinen Bedarf daran hat, sich wie in der Ukraine Gefahren auszusetzen, die beim Einsatz von fortgeschrittenen Kriegswaffen nun einmal unumgänglich erscheinen, jedoch auch nicht sonderlich an einer weiteren Eskalation des 3. Weltkrieges interessiert zu sein scheint.

    Wer ist schon daran interessiert, sein Land in einen blutüberströmten Truppenübungsplatz zu verwandeln?

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