In Bulgarien haben sie Alexei Petrov erschossen – aber keiner weiß, wer und warum

Alexei Petrov (2014). Bild: Nadkinsss/CC BY-SA-3.0

Schlussakkord für den mit vielen Leichen gepflasterten Übergang vom totalitären Sozialismus zur krisenhaften neo-liberalen Demokratie oder Vorboten eines neuen Gangsterkriegs?

Unter normalen Umständen würde die Nachricht, dass die britischen Behörden zwei Bulgaren und eine Bulgarin unter dem Verdacht der Spionage für Russland festgenommen haben, genügen, die bulgarische Öffentlichkeit für Wochen zu skandalisieren. Nur einen Tag nach ihrem Bekanntwerden wurde sie aber am 16. August durch ein singuläres Ereignis aus dem Interesse der Bulgaren verdrängt, den Mord an Alexei Petrov.

Im Leben und Tod Alexej Petrovs aka Traktora spiegeln sich wie bei kaum jemandem sonst Bulgariens Verhältnisse und Zeitläufte der vergangenen vier Jahrzehnte wieder, von der Spätphase der Volksrepublik Bulgarien über die kriminelle Transformationsperiode der 1990er Jahre bis hin zum mafiös-oligarchischen Status quo der Gegenwart. Der 61-jährige Geschäftsmann, einstige Geheimdienstler und promovierte Experte für korporative Sicherheit und Anti-Terrorismus galt als einer von dessen exponiertesten Repräsentanten.

Zweimal trachteten ihm Widersacher bereits nach dem Leben. Hinter Hecken versteckt schossen sie am Abend des 15. August 2002 auf ihn, als er mit seiner Lebensgefährtin Iva Pavlova gerade sein Büro verließ. Am frühen Morgen des 29. Oktober 2015 lauerten sie ihm auf, um seine gepanzerte Mercedeslimousine mit Granatwerfern zu beschießen. Am Mittag des vergangenen Mittwochs ist er nun beim Spaziergang im Sofioter Vitoschagebirge seinem Killer begegnet. Der schoss ihm vermutlich mit einem halbautomatischen Karabiner zwei Mal in Kopf und Körper. Während der Traktor noch am Tatort seinen Verletzungen erlag, kämpfte seine ihn begleitende Physiotherapeutin und Tennispartnerin tagelang im Krankenhaus um ihr Leben.

Der Mord an dem früheren Sportsfreund und Geschäftspartner von Langzeit-Ministerpräsident Boiko Borissov hat für Bulgariens Öffentlichkeit eine herausragende Bedeutung. Er ist aber nur ein Glied in einer Kette von Ereignissen, die die gesellschaftliche und politische Situation in dem Balkanland in den vergangenen drei Monaten auf den Kopf gestellt haben. Alles begann am 1. Mai 2023 mit dem Bombenattentat auf das Fahrzeug von Generalstaatsanwalt Ivan Geschev. Der überlebte es zwar körperlich unversehrt, wurde sechs Wochen später aber zum Rückzug von seinem Amt gezwungen. Sein Sturz galt als Voraussetzung dafür, dass sich das konservativ-liberale Parteienbündnis aus „Wir setzen den Wandel fort“ (PP) und „Demokratisches Bulgarien“ (DB) zu einem Regierungsbündnis mit Borissovs Partei „Bürger für eine Europäische Entwicklung Bulgariens“ (GERB) bereit fand.

Am 25. Mai 2023 wurde im südafrikanischen Kapstadt der bulgarische mutmaßliche Drogenboss Krasimir Kamenov-Kero zusammen mit seiner Frau und zwei Bediensteten von einem Exekutionskommando liquidiert. Kurz zuvor soll Kero dem US-amerikanischen FBI seine Bereitschaft signalisiert haben, zum Verbleib der spurlos verschwundenen deutsch-bulgarischen OneCoin-Pharonin Ruja Ignatova auszusagen (Cryptoqueen und Bitcoin-Killerin Ruja Ignatova: Renaissance einer Ponzi-Legende).

Eine knappe Woche nach Keros Tod tauchte plötzlich der seit seiner rechtskräftigen Verurteilung vor elf Jahren untergetauchte und seit langem in Südafrika vermutete Ex-Polizist Angel Hristo-Gela in seinem Heimatdorf auf. Allerdings wurden die kompetenten Behörden nur seiner Leiche habhaft, da Gela vor ihrem Zugriff einem Herzinfarkt erlag. Bis heute ist die bulgarische Öffentlichkeit über den Zeitpunkt seiner Rückkehr nach Bulgarien und die genauen Umstände seines Todes im Unklaren.

Handelt es sich bei diese Ereignissen um rein zeitliche Korrelationen oder gibt es kausale Verknüpfungen? Sind sie vielleicht der Schlussakkord für den mit vielen Leichen gepflasterten Übergang vom totalitären Sozialismus zur krisenhaften neo-liberalen Demokratie? Oder aber sind sie Vorboten eines neuen Gangsterkriegs wie damals in der Ära der Mutris der 1990er Jahre? Mutra (dt. „Fresse“ / im übertragenen Sinne „Schläger“) werden in Bulgarien meist kurzgeschorene Männer in schwarzen T-Shirts genannt, die durch illegale Aktivitäten wie Erpressung, Raub und Schmuggel zu Vermögen und Macht gelangen. Fast alle der berühmt-berüchtigten Mutris sind über die Jahre hinweg Mordanschlägen zum Opfer gefallen.

Auf über einhundertfünfzig wird die Zahl sogenannter öffentlicher Auftragsmorde im postkommunistischen Bulgarien taxiert. Einige ihrer prominentesten Opfer wie die Schmuggler Ivan Todorov-Doktora und Konstantin Dimitrov-Samokovetsa, Multigroup-Chef Ilija Pavlov, Banker Emil Kjulev und VIS-Bandenführer Georgi Iliev verloren zwischen 2001 und 2005 ihr Leben. Zu dieser Zeit war Boiko Borissov als Hauptsekretär im Innenministerium oberster Verbrechensbekämpfer des Balkanlandes. Die Zahl zweifelsfrei aufgeklärter und juristisch geahndeter Mordanschläge lässt sich an den Fingern einer Hand abzählen. So ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Mord an Alexei Petrov je geklärt werden wird, statistisch gering.

Oszillieren zwischen kriminellem Milieu und staatlichem Repressionsapparat

Zum Zeitpunkt seines gewaltsamen Todes war Dr. Petrov stiller Teilhaber eines unübersichtlichen Unternehmensimperiums mit dem Flagschiff der Versicherungsgesellschaft „Lev Ins“. In der Öffentlichkeit trat er zuletzt vor allem als Experte und Universitätsdozent für Nationale Sicherheit und Anti-Terrorismus auf. Außerdem präsidierte er dem Bulgarischen Karate-Verband (BNFK) und führte den Arbeitgeberverband der Handelsinitiative (SSI). Im Dafürhalten vieler Bulgaren und Bulgarinnen war und blieb er aber ein erbarmungsloser Mutri. Und als solchen umgab ihn der Nimbus eines „der letzten Überlebenden“.

Im Jahr 1962 wurde er als Assan Ibrimov Omerov in eine arme pomakische Familie im Dorf Babintsi im Balkangebirge geboren. Erst der Assimilierungsdruck des kommunistischen Regimes machte ihn Anfang der 1970 zu Alexei Petrov. Als solcher schlug er zunächst eine Milizionärslaufbahn ein, studierte später auf der Hochschule des Innenministeriums Wirtschaft und promovierte Anfang dieses Jahrtausends.

Mitte der 1980er Jahre duellierte er sich auf der Karatematte mit Boiko Borissov, der mächtigsten politischen Figur in Bulgariens 21. Jahrhundert. Seitdem verliefen seine und Borissovs persönliche und professionelle Lebenswege über weite Strecken parallel mit gelegentlichen Berührungspunkten im Guten wie im Schlechten. Als Mitglieder der Bulgarischen Kommunistischen Partei (BKP) dienten beide zunächst dem Staat, Borissov als Feuerwehrmann, Petrov als Mitarbeiter der Staatssicherheit und Polizist einer Sondereinsatzgruppe. Als solcher soll der Traktor im Oktober 1985 am Sofioter Bahnhof einen leibhaftigen RAF-Terroristen überwältigt haben, geht die Legende. Be ihr dürfte es sich aber tatsächlich um eine solche handeln.

Nach dem Zusammenbruch des kommunistischen Regimes schieden Petrov und Borissov Anfang der 1990er Jahre aus dem Staatsdienst aus und machten sich in Sicherheitsunternehmen selbständig. Sie waren zwei von zahlreichen Boxern, Ringern und Karatisten, die nach der Wende vom Sozialismus zum Wildwest-Kapitalismus mit Wach- und Personenschutz und Versicherungen ihr Auskommen suchten und dabei zuweilen vor illegalen und gewalttätigen Geschäftsmethoden nicht zurückschreckten.

Als Leibwächter schützte der spätere Regierungschef Borissov den in Ungnade gefallenen Staats- und Parteichef Todor Schivkov und später den aus dem Exil heimgekehrten Zaren Simeon Sakskoburggotski. Sein Sportsfreund Petrov gründete die Sicherheitsfirmen „Apollo und Bolkan” und „Spartak”, aus der schließlich die Versicherungsgesellschaft „Lev Ins” hervorging, die heute als führende des Landes gilt. Mitte der 1990er Jahre waren Borissov und Petrov Geschäftspartner der gemeinsamen Firma „Budoinvest”, deren Geschäftszweck war, den bulgarischen Karatesport zu unterstützen, die aber nie eine reale Geschäftstätigkeit entwickelte. Noch bevor Boiko Borissov von Ministerpräsident Sakskoburggotski Mitte 2001 zum Hauptsekretär des Innenministeriums berufen wurde, diente Petrov dem Nationalen Ermittlungsdienst (NSS) bereits als verdeckter Informant.

Das Oszillieren zwischen kriminellem Milieu und staatlichem Repressionsapparat machte Alexei Petrov im Laufe der Jahre zu einer der umstrittensten Figuren des Landes. Im Reich der Gerüchte war er ein Mann für alle Fälle. Noch heute schreiben Kriminalreporter der bulgarischen Boulevardpresse über den Traktor als einen der üblichen Verdächtigen für das Bombenattentat auf das Auto von Borissovs Lebensgefährtin Tsvetelina Borislavova im März 1997. Seine Hinterbliebenen und manche Bewohner seines Heimatdorfes preisen ihn dagegen als Ehrenmann und Gönner, der den Kinderspielplatz im Dorf und die Festversammlungen sponsorte.

Bandit oder Ehrenmann?

„Begleichung von Rechnungen im Milieu der Organisierten Kriminalität” oder auch „Aufteilung der Einflusssphären“ lauten bei öffentlichen Auftragsmorden die Standardversionen für das mögliche Motiv. Aufgrund seiner Erfahrungen und Beziehungen im staatlichen Repressionsapparat könnte Petrov aber auch zu viel gewusst haben, auch über unsaubere Machenschaften prominenter Politiker.

Zuletzt äußerte er wiederholt seine  Bereitschaft, erneut eine Funktion in der „Staatlichen Agentur für Nationale Sicherheit” (DANS) zu übernehmen, für die er tätig war, bis Boiko Borissovs im Jahr 2009 die Regierungsgeschäfte übernahm.

Ausgerechnet dessen erste Amtszeit als Ministerpräsident seit Juli 2009 brachte Alexei Petrov für acht Monate hinter die Gitter des Sofioter Zentralgefängnisses. Im Rahmen der Polizeioperation „Oktopus“ ließ ihn Borissovs Innenminister Tsvetan Tsvetanov im Februar 2010 kurzerhand als „Kopf der Mafia“ verhaften. Petrov sah sich mit dem Vorwurf der Führung einer kriminellen Vereinigung zum Zwecke der Steuerhinterziehung, Geldwäsche, Nötigung, Erpressung, Zuhälterei und Drogenhandel konfrontiert.

Doch nach elf Jahren endete der Oktopus-Prozess im Juli 2021 mit seinem Freispruch. Und die von seiner Lebensgefährtin Iva Pavlova geführte Versicherungsgesellschaft „Lev Ins“ verklagte den bulgarischen Staat erfolgreich auf Zahlung von 48 Millionen BGN (ca. 24 Millionen Euro) wegen Reputationsschädigung.

Über die Jahre hinweg haben alle möglichen Leute über Alexej Petrov alles Mögliche und das Gegenteil behauptet. Zweifelsfrei erwiesen aber hat die jüngere Geschichte, dass die zuständigen bulgarischen Behörden und Gerichte im Falle des Traktors und vielen seiner Weggefährten nicht fähig oder nicht willens sind, ein belastbares Urteil darüber zu fällen, ob es sich bei ihnen um Banditen handelt oder um Ehrenmänner.

Auch zur Frage, ob die aktuellen Ereignisse losgelöst voneinander zu betrachten sind oder als miteinander verbunden, gibt es widersprüchliche Hyptothesen. Dem  seit Anfang Juni 2023 amtierenden Ministerpräsidenten Nikolai Denkov zufolge gibt es „nach dem, was wir an Fakten festgestellt haben, keine Verbindung zwischen den Morden, die in den Medien kommentiert werden, keine Spur, die beweist, dass sie verknüpft sind“.

Dagegen hängen für den Mitte Juni 2023 zum Rücktritt vom Amt des Staatsanwalts gezwungenen Ivan Geschev das Attentat gegen ihn, der Mord an Kero, das Auftauchen der Leiche von Gela und die Exekution des Traktors zusammen und sind keine Anhäufung von Zufällen.  „Es sieht so aus, als ob gerade ein gewaltiger Plan im Gange ist“, sagt er.

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18 Kommentare

  1. Also, keiner weiss was. Man selber, nach dem lesen des Artikels, auch nicht.
    Muss man die ganzen Links auch lesen um sich ein Bild zu machen?
    Ich denke, genug Zeit verschwendet und mache lieber was anderes. Küchenarbeit steht an.

    1. Hast Recht noly! Ich habe nach dem 1. Drittel aufgehört zu lesen.
      Nix Genaues weiß man nicht und es interressiert niemanden.
      Wie der schon berümte Sack Reis in China. Der liegt da übrigens
      immer noch herum.

      1. Gefällt Euch die Art nicht mehr, wie Ihr hier verarscht werdet? Artur_ABC hat doch alles eingeordnet und Euch die Welt erklärt. Was wollt Ihr denn noch mehr?

        Halten wir fest: in Bulgarien sind die Sitten und Gebräuche anders. Und einige dieser Typen treiben sich dank „open border“ und „kein Mensch ist illegal“ inzwischen auch vermehrt hier herum … sprengen nach Einladung (Zugänge zu Geldautomaten ohne Karte oder Zugangskontrolle möglich, kein Einfärben der Geldscheine bei gewaltsamem Zugriff, …) hier reihenweise die Geldautomaten, räumen bandenweise Landstrich nach Landstrich die Häuser aus, oder klauen auch einfach mal nur Metall von Baustellen und Friedhöfen …

        Man muss schon das gesamte Bild sehen.

        Aber der Artikel versucht die Aufmerksamkeit fehlzusteuern indem so getan wird, wie wenn die Vorgänge in einem anderen Land für uns irgend eine Bewandtnis hätte – blendet zugleich aber jegliche Wirkung von dort auf hier aus.

        Damit scheint man „Links“blödianer immer wieder ködern zu können: Man will ja wissen, was in der Welt (angeblich) vor sich geht – da lässt sich dann besser ausblenden, was um einen rum (sichtbar, unverfälschbar und zuverlässig real) vor sich geht …

  2. Da hat ein Mafia-Clan das Mitglied eines anderen Mafia-Clans ermordet.Soll bei solchen Gruppierungen schon mal vorgekommen sein.Da sowohl Regierung,Opposition als auch Mafia wohl dasselbe sind,versuchen die da auf dem Balkan,einen Schuldigen zu finden.Und haben sich wohl auf Putin geeinigt…wahrscheinlich werden sie noch eine Geschichte erfinden,wie der in das NATO-und EU-Land ein-und ausgereist ist…nur warum der kein „Nowichok“Gift genommen hat,das ja sein bevorzugtes Mittel sein soll ,sondern ein automatisches Gewehr…?

  3. Solche Zustaende im EU-Garten das geht gar nicht….Frau vd Leyen und Herr Borrell uebernehmen Sie, das Land ist ein Dschungel wie konnte das nur passieren ?
    Europaeische Gaertner haben doch alles getan, damit das Land am Schwarzen Meer in ein « bluehendes » und « sauberes » Paradies verwandelt werden kann:
    2004 Aufnahme im Schiessclub der « Organisation der Nord-Atlantischen-Gaerten » und seit
    2007 Mitglied im Verein « Unser schoener EU-Garten » und jetzt das !
    Wo man hinguckt Parasiten, Parasiten Parasiten !

  4. Die Ost Erweiterung der EU zahlt sich aus, herrsche und Teile.
    Da liegt Bulgarien am schwarzen Meer und auch ihre Abhängigkeiten von anderen sind gross. Je nachdem von welchen Abhängigkeiten man spricht.
    Aber das korrupte Personen ums Leben kommen, ist doch heute doch als zivilisatorische Errungenschaft fest etabliert und bekannt.
    Nur welche Zivilsisation wird die Oberhand gewinnen?
    Wer auch immer einen Mord begeht, stehen oft irgendwelche Dienste dahinter.
    Der Getreidedeal von der Ukraine steht mal wieder in der Strebe und auch die anderen Nachbarn machen sich Sorgen, von wegen demokratischer Zivilisation.

  5. „In Bulgarien haben sie Alexei Petrov erschossen – aber keiner weiß, wer und warum“

    Es war der Gärtner. Der Mörder ist
    immer der Gärtner.

    ( Regieanweisung: Titelmelodie von
    Miss Marple abspielen )

  6. Au, das sieht die EU aber gar nicht gern. Genau dieses Politgangstertum wollte sie überhaupt nicht sehen bei den Beitrittskandidaten. Das musste bereinigt werden, sonst gab es keinen Beitritt. Was durchaus auch im Artikel durchscheint. Damals wurde es ruhiger.

    Aber jetzt wieder verstärkt. Das Kriminelle sehen wir natürlich nicht, wohl aber das Politische. Steckt Putin dahinter? Diesmal wohl nicht. Russland wollte einst, mit Erlaubnis der EU, die South Stream Pipeline bauen. Diese scheiterte, nachdem Bulgarien aus dem Vertrag ausgetreten war, wohl nicht zufällig im Zusammenhang mit dem Besuch John McCains. South Stream ist Geschichte, daran liegt es nicht.

    Weit eher an Selenskij: dieser hat verkündet, dass er den Gastransit aus Russland Ende 2024 auslaufen lassen will. Kein Transit russischen Gases mehr durch die Ukraine. Wo es doch immer hieß, die Ukraine sei dringend auf den Erlös des Transits angewiesen und deshalb dürfe Nordstream nicht gebaut werden. Jetzt verzichtet er selbst. Er wird dermaßen mit Geld zugeschmissen, dass er das nicht mehr braucht.

    Bulgarien ist eins der davon unmittelbar betroffenen Länder, denn es wurde bislang zu 100 Prozent aus dieser Quelle versorgt. Da muss jetzt der Gasmarkt völlig neu verteilt werden und das ist ein Brocken in einer Größe, der schon mal die Politgangster dazu bewegen kann, sich an die Gurgel zu gehen.

    Heißt für uns: wir müssen diese Länder mitversorgen, vermutlich mit Frackinggas aus den USA. Welches dann einen erwartbaren Preissprung macht. Wieder richtig dicke Inflation und giftige Rauchschwaden.

    Selenskij kann das machen, er hat nichts zu befürchten. Aus Berlin kommt sicher ein Dankschreiben. Wie er es den Russen mal wieder gezeigt hat.

  7. Danke für den Artikel, war sehr interessant. “ Europa“ hat sehr wenig Ahnung davon, was in Osteuropa und auf dem Balkan so abgeht, arrogant und naiv, wie es scheint..

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