Die deutsch-polnisch-ukrainische Stiftung “OBMIN”, was auf deutsch “Austausch” heißt, soll für eine “Professionalisierung” der ukrainischen Museen sorgen.
Mitglieder der Stiftung sind inzwischen mehr als 100 ukrainische Museen. Von den 32 “Partnern”, sprich Geldgebern, der Stiftung haben 16 ihren Hauptsitz in Deutschland und 6 in Polen. 3 “Partner” haben einen ukrainischen Ursprung und 7 können als transnational bezeichnet werden. Zu den deutschen OBMIN-Förderern gehören u. a. mehrere Bundesministerien, das Goethe-Institut und die Henkel-Stiftung. In besonderer Weise, so auch durch eigenständige Veröffentlichungen über OBMIN und die ukrainische Museumslandschaft, betätigt sich als Förderer die von Bund und Ländern mit rund 400 Mio. Euro finanzierte Stiftung Preußischer Kulturbesitz, die 2020 in die Schlagzeilen geriet, weil der Wissenschaftsrat aufgrund schwerwiegender Organisationsmängel ihre Auflösung forderte. An der Spitze der transnationalen OBMIN-Unterstützer steht die EU-Kommission.
Der offizielle Verwaltungssitz der im Sommer 2022 gegründeten Stiftung befindet sich in einem Wohnviertel des Warschauer Stadtteils Zoliborz. Dem Gebäude sieht man nicht unbedingt an, dass in ihm das operative Geschäft einer großen Stiftung abgewickelt wird. Eine öffentliche Telefonnummer hat das Stiftungsbüro nicht. Anfragen per Mail werden nicht beantwortet, zumindest nicht, wenn sie von Richard Kallok stammen. “Chief Executive Officer” (CEO) von OBMIN ist die polnische Kunsthistorikerin Malgorzata Lawrowska-von Thadden, die bereits in den 90er Jahren für deutsch-polnische Einrichtungen arbeitete. 2014/15 war sie Sprecherin des Sejm-Präsidenten und jetzigen Außenministers Radoslaw Sikorski. Lawrowska-von Thadden ist Ehefrau von Johannes von Thadden, der von 2004 bis 2007 Bundesgeschäftsführer der CDU war. Außer ihr hat die Stiftung offiziell noch drei weitere Angestellte.
Erstmals hervorgetreten ist OBMIN im Juli 2023 durch eine Konferenz in Warschau, an der rund 40 Repräsentanten ukrainischer Museen teilnahmen. Im Mai dieses Jahres waren bei der Folgekonferenz in Berlin bereits die Vertreter von 99 ukrainischen Museen anwesend. Die meisten kamen aus der Westukraine und aus Kiew. Einige wenige Museen aus den von Russland kontrollierten Gebieten wurden durch frühere Mitarbeiter repräsentiert. Museen der Krim und die dem Gedenken an den Faschistenführer Bandera gewidmeten Museen sind nicht Mitglied bei OBMIN. 2021 bewegte sich die Gesamtzahl der Museen in der Ukraine incl. Filial-Einrichtungen im Bereich von 1600. Die Mehrzahl sind historische Museen bzw. volkskundlich-historische Museen. Nach Angaben von OBMIN wurden 102 Museen durch direkte Kriegshandlungen bzw. ihnen folgendem Wandalismus und Diebstahl be- und geschädigt. 12 Museen, darunter des “Ehren-Museum” des Holocaust-Täters Schuchewytsch in Lwiw/Lemberg, gelten als zerstört.
Unterstützung beim Wiederaufbau von Gebäuden und Ersatz von Ausstellungsstücken soll aber ganz offensichtlich nur eine der Aufgaben von OBMIN sein. Aus einem Grundsatzpapier ist zu erkennen, dass OBMIN sich insbesondere eine Neugestaltung der Museen wünscht. Zu lesen ist u.a.: “Der Wiederaufbau der Ukraine bringt neue Narrative mit sich”, “Der Wiederaufbau sollte in besonderer Weise den europäischen Aspekt berücksichtigen, denn die Ukraine wird Mitglied der Europäischen Union”, “Der Wiederaufbau muss eine Selbstreflexion umfassen, …damit wir das, was die Ukraine heute ausmacht, besser präsentieren”.
Gleichzeitig wünscht sich OBMIN eine “systematische Vernetzung der Museen…bei der Diskussion und der Umsetzung von Entscheidungen, die die Art des Wiederaufbaus betreffen”. Mit solchen, wie es OBMIN selbst nennt, “fundamentalen Grundsätzen” zielt die Stiftung wohl nicht zuletzt auf die vielen historischen Museen vor allem im Westen des Landes, in denen ohne Rücksicht auf die Befindlichkeiten auch internationaler Besucher ein kitschiger Heldenkult um die Faschisten-Organisationen OUN und UPA sowie deren Führer betrieben wird.
Provokante Glorifizierungen wie Bandera-Altäre und ähnliches aus den Museen verschwinden zu lassen, würde auch die Gefahr mindern, dass aus der ukrainischen Zivilgesellschaft und/oder durch Initiativen von außerhalb der Ukraine eine breite gesellschaftliche Debatte über die faschistische Vergangenheit des ukrainischen Nationalismus angestoßen wird. Eine solche Debatte ist nicht erwünscht und findet im OBMIN-Grundsatzpapier auch an keiner Stelle Erwähnung. Die radikalen Nationalisten will man einbinden, nicht vergraulen.
Verschweigen, Relativieren und Verdrehen sollen offenbar auch die Darstellung der ukrainischen Geschichte in den “modernisierten” Museen prägen. Wie das praktisch umgesetzt werden kann, zeigt das 2019 eröffnete “Museum zur Entstehung der ukrainischen Nation” in Kiew. Statt auf lange Texte und umfangreiche Dokumente setzt man vor allem auf die einem Wachsfigurenkabinett nachgeahmte Darstellung “berühmter Ukrainer”, wobei man die tatsächlich sehr kurze Nationalgeschichte weit zurückreichen lässt und ahistorisch viele berühmte Gestalten, von der Rurikiden-Fürstin Olga bis zum Kosakenführer Mazepa, zu Gründungsfiguren der ukrainischen Nation erklärt. Stepan Bandera wird am Tisch sitzend im ernsten Gespräch mit einem Kameraden gezeigt. Im Hintergrund sind die gelb-blaue und die rot-schwarze Blut-und-Boden-Flagge platziert und Roman Schuchewytsch überwacht in Uniform die Szenerie. Über allgemeine Lebensdaten, Mitgliedschaften, historische Bedeutung wird kurz informiert.
Eine kritische Auseinandersetzung mit den Verbrechen der ukrainischen Nationalisten jener Zeit findet nicht statt. Nicht eine differenzierte Sicht auf die wechselvollen Herrschafts- und Lebensverhältnisse des stets von Multiethnizität geprägten Raums der heutigen Ukraine will man vermitteln, sondern das “Selbstwertgefühl der Nation stärken”.
In diesem Rahmen bewegen sich im übrigen auch die Geschichtsbücher ukrainischer Verlage, die in Deutschland für die Beschulung ukrainischer Schüler in “Landeskunde” im sog. Herkunftssprachlichen Unterrichts (HSU) zur Verfügung stehen. Im Buch “Geschichte der Ukraine” für die 10. Klasse des Bohdan-Verlages z. B., gibt es eine Kurz-Biografie Schuchewytschs mit Angaben über seine Funktion in der OUN und seine angeblich schnell beendete Kooperation mit den Deutschen 1941. Dass er als stellvertretender Kommandeur des Bataillons “Nachtigall” und – diese Rolle wird komplett verschwiegen – als stellvertretender Befehlshaber des SS-Schutzmannschafts-Bataillons 201 an der Ermordung tausender Juden beteiligt war, wird nicht erwähnt. Rechtsextremistisch orientierte ukrainische Geschichtsbücher in deutschen Klassenzimmern sollten aber nicht verwundern. Denn im Relativieren und Verdrehen der faschistischen Geschichte des ukrainischen Nationalismus hat man in Deutschland Übung.
Bandera, Antreiber und Ideologe der ethnischen Säuberungen, dessen “Ehrengrab” sich bis heute auf dem Münchner Waldfriedhof befindet, wie auch Schuchewytsch werden in deutschen Medien regelmäßig zu “umstrittenen Nationalisten” (Spiegel) u. ä. verniedlicht. Wikipedia.de erzählt unter Berufung auf eine dubiose ukrainische Quelle über den Massenmörder Schuchewytsch die rührende Geschichte, dass ihm die Rettung eines jüdischen Mädchens zu verdanken sei, wovon die Autoren des englisch-sprachigen und des polnischen Wikipedia allerdings nichts wissen. Von Bandera wird in deutschen Veröffentlichungen, so auch in einer “Analyse” der Bundeszentrale für politische Bildung, weiterhin behauptet, dass er im “KZ Sachsenhausen inhaftiert” gewesen sei. Tatsächlich hatte die Internierung des “Ehren-Häftlings” Bandera nach der von den Nazis unerwünschten Unabhängigkeitserklärung 1941 in einem Gebäude am Rande des KZ, bei guter Verköstigung und Besuchsregelungen, mit dem Lageralltag des KZs nicht das geringste zu tun.
Deutschland wird helfen, den ukrainischen Nationalismus auch ohne Bewältigung seiner faschistischen Vergangenheit und trotz seines Strebens nach einem “Einheitsstaat” mit einer “Einheitssprache”, international hoffähig zu machen. Allerdings könnte hierbei eine besonders intensive deutsch-ukrainische Zusammenarbeit aufgrund der ideologischen Nähe des ukrainischen Nationalismus zum Nationalsozialismus immer noch als anrüchig angesehen werden. Deshalb versucht man oft, unverdächtige polnische Einrichtungen und “Partner” in solche Kooperationen einzubinden.
Als die Städte Iserlohn und Erftstadt 2022 bzw. 2023 mit Ternopil eine Partnerschaft beschlossen, obwohl in der ost-galizischen Stadt erst 2021 sogar das Stadion nach Schuchewytsch benannt worden war, betrieben sie das im Rahmen einer 3-Städte-Kooperation, in die auch eine jeweilige polnische Partnerstadt einbezogen war. Dass drei andere polnische Städte das Schuchewytsch-Stadion zum Anlass für die Aufkündigung der Partnerschaft mit Ternopil genommen hatten, fand in der Öffentlichkeit keine Erwähnung. Und als das traditionell eher liberale Frankfurt am Main, in dem über Jahrhunderte jüdische Kultur große Bedeutung hatte, zur Überraschung vieler vor einigen Wochen ausgerechnet mit dem Zentrum des ukrainischen Rechtsextremismus, Lwiw/Lemberg, eine Partnerschaft einging, wies man gern darauf hin, dass auch die Frankfurter Partnerstadt Krakau eine Partnerschaft mit Lwiw pflege. Dass Krakau als westlicher Mittelpunkt Galiziens und Lwiw als Galiziens östliches Zentrum schon über Jahrhunderte eng verbunden sind, spielte keine Rolle.
Aber vielleicht gelingt es den Verantwortlichen in Frankfurt ja, ihre Kollegen in Lwiw davon zu überzeugen, dass der geplante Wiederaufbau des Schuchewytsch-Museums nicht zeitgemäß ist und man Schuchewytsch z. B. in einer gesonderten Abteilung eines anderen Museums der Stadt gedenken könne. Und wenn OBMIN dies wie die “Modernisierung” der 7 Museen Lwiws, die Mitglied der Stiftung sind, finanziert, ließe sich evtl. sogar ein Schuchewytsch-Verehrer wie Lwiws Bürgermeister Sadowy überzeugen.
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Es ist ja schon erstaunlich dass Deutschlands Politik und Medien keine Gelegenheit auslassen die unbedarften Menschen über die Schrecken der NS zu informieren. Sie sprechen von historischer Schuld und von einem Genocid, aber schicken Waffen an ein Regime was ähnlichen Geistes ist.
Wer Bandera reinwäscht macht die NS wieder salonfähig. Schämt Euch ihr usdevoten Kriegstreiber, Geschichtsverdreher und russophoben Windsäcke.
@ Hannes Hornik
Demnach dient, wie ich Sie verstehe, die Verherrlichung der UkroNazis auch indirekt der Selbstbefreiung von der deutschen Erbschuld des 3. Reiches. Interessanter, bedenkenswerter Gedankengang. Danke sehr.
Nein, ich halte diese Erklärung für nicht ausreichend.
Mir kam die Idee wie Deutschland beim Gaza-Krieg wegschaut und das begründet: Es geht um eine Kollektivschuld der Palästinenser am 7.10 – und gleichzeitig geht es um eine kollektive Schmach wegen dem Holocaust, weshalb Israel unterstützt werden müsse.
Beim Ukrainekrieg ist es genauso: Es gibt eine Kollektivschuld der Russen wegen dem “unprovozierten Angriffskrieg” und eine kollektive Schmach, dass wir die guten Russen, also die Ukrainer, nicht unterstützt hätten.
Dahinter steht einfach der Nationalismus und wie Oskar Wilde richtig sagte: Nationalismus ist die Tugend der Boshaften.
Der Bandera hat ein Ehrengrab in München. Gestapo-Ex-Mitarbeiter bekommen so etwas, schließlich zahlt die BRD an Ex-SS-Leute in Estland Rente (während für Überlebenden von Leningrad nichts da ist). Den Namen des Buchenwaldkinds Stefan Jerzy Zweig (1941-2024) ließ die Gedenkstättenleitung von Buchenwald von der Gedenktafel entfernen, da sich herausgestellt hat (eigentlich immer bekannt war) das für Stefan Jerzy Zweig ein anderes Kind gestorben ist. In Buchenwald gab 900 Kinder, davon überlebten lediglich 100.
Der Roman/Film “Nackt unter Wölfen” und Stefan Jerzy Zweig waren und sind lediglich ein Symbol für die ungezählten namenlosen Kinder war die gestorben sind und die ebenso namenlosen Retter der Überlebenden. Das zu Abstrahieren ist der Gedenkstättenleitung von Buchenwald nicht gelungen.
Wenn man bestimmten Charakteren anbietet durch absolute Zustimmung zu einem Genozid zu beweisen kein Nazi zu sein, können Narzissten nicht widerstehen. Die geilt das auf. Welch Überhöhung.
Beim Pädophilen dasselbe Muster.
Für mich sind solche Geburten Untertiere.
Bereiten Sie da gerade einem anderen Genozid den Boden? Oder sollten Sie sich vielleicht besser einmal mit der Genese dieser Persönlichkeitsstörungen befassen?
Der Artikel liest sich wie in einer Filmproduktion.
Im Jahr 2022 wurde eine Stiftung gegründet…
Polen hat zwei Fraktionen, die einen gehen zum königlichen England bzw. USA und die anderen nach deutschen Wege.
Beide Wege haben nichts mir dem normalen Polen zu tun und sind ausschließlich politisch. Darum kann man die Frage vom Autor so beantworten :
Das hängt ab von den ‘fremden’ Mächten.
Jede Macht im Westen wird gerne politisiert, aber es steht häufig immer das gleiche Kapital dahinter.
Darum schreibe ich gern von den Simulanten die eine Simulation für die simulierten veranstalten.
Natürlich ist das Beihilfe zur Geschichtsfälschung, und da muss man gar nicht erst ‘museal’ werden. Die Selbstdarstellung von OBMIN beginnt mit den Worten:
“Russia’s war on Ukraine not only aims at conquering it but also at annihilating the Ukrainian identity. Therefore, the countless destructions of Ukrainian art and culture are not collateral damage but a core part of Russian warfare.”
Kann man das noch unter ‘Projektion’ fassen, oder wäre das nicht auch schon eine Verharmlosung? Das mit dem Projekt verbundene ‘Bundesinstitut für Kultur und Geschichte des östlichen Europa’ leitet die Ankündigung einer Podiumsdiskussion mit dem Satz ein:
“Vor zwei Jahren hat Russland seinen bereits 2014 begonnenen Krieg gegen die Ukraine auf das ganze Land ausgeweitet.”
‘Korruption der Wissenschaft’ träfe es wohl weit eher…
Wen wundert es? Hier entstehen aktuell neue/alte Bande aus der Zeit vor 1945.
Nationalisten, Radikale und Herrenmenschen aus ganz Europa tauchen auf wie die Kakerlaken und okkupieren die europäischen Staaten. Ab einem gewissen Punkt, wird man ganz offiziell da weitermachen, wo man 1945 aufhören musste.
Ja!
Das sind 400 Mio die deutschen Museen fehlen. Vor allem der Bausubstanz in der Provinz.
unsäglich…
Was von Bandera und Co. zu halten ist wird seit 2015 in der Ukraine _per Gesetz_ bestimmt. Im April 2015 verabschiedete nämlich die siegreiche Euromaidan-Rada ein Gesetz, in desse §1 u.a. die Faschisten von OUN und UPA zu Kämpfern für die Unabhängigkeit der Ukraine erklärt wurden und jegliche diesbezügliche Widerrede als strafrechtlich ahndungsfähige “Demütigung der Würde des ukrainischen Volkes” bestimmt wurde.
§6 dieses Gesetzes lautet:
“Die öffentliche Leugnung der Tatsache der Legitimität des Kampfes für die Unabhängigkeit der Ukraine im 20. Jahrhundert sowie der Präsenz der Namen toponymischer Siedlungsobjekte sowie von Denkmälern und Gedenktafeln, die den damit verbundenen Personen gewidmet sind, (oder) die im öffentlichen Raum der Verfolgung von Teilnehmern am Kampf für die Unabhängigkeit der Ukraine im 20. Jahrhundert gewidmet sind, wird als Schändung der Erinnerung an die Kämpfer für die Unabhängigkeit der Ukraine im 20. Jahrhundert, als Demütigung der Würde des ukrainischen Volkes angesehen und ist illegal.”
https://zakon.rada.gov.ua/laws/show/314-19#Text
Die deutschen institutionellen Förderer der ukrainischen Museen können also gar nicht anders, als die Weißwaschung der ukr. Faschisten zu unterstützen.
Natürlich können die anders. Wer zwingt denn deutsche Museen zur Zusammenarbeit mit Ukrainischen Museen? Mit Russischen, Syrischen oder Iranischen Museen arbeiten die doch auch nicht zusammen.
Berechtigter Einspruch. Ich meinte: Wenn deutsche Stellen ukr. Museen fördern, dann …
Niemand zwingt die. Niemand braucht die zu zwingen.
Die wollen das schon so.
Das alles ist nicht schön, aber es ist so. Als die ( West ) Deutschen angefangen haben, sich den Faschismus zu verzeihen, war die Grundlage, auf der sie es taten, die These, dass das mit dem Juden nicht in Ordnung war . Aber der Russe! Das konnten sie mal mehr, mal weniger ungefiltert rauslassen, aber das ist nun vorbei. Die Bundesregierung ließ durch irgendeinen Sprecher verkünden, das das ukrainische Slava Ukraina einen “BedeutungswandeI” erfuhr und nicht mehr dem Sieg Heil der deutschen Nazis gleichgesetzt werden dürfe. Wir ahnen es, es ist dies die Interpretation der Nachkommen deutscher Nazis, nicht die der Nachkommen, der unter diesem Motto ermordeten Polen , Juden oder Russen.
Bei unseren Neuinterpreten wundert es mich nicht wirklich und wir sollten auch nicht überrascht sein, wenn Nazisprech wie Sieg Heil neu bewertet wird. Ein Sieg gegen die Russen natürlich.
Was ich aber noch immer nicht verstehe, ist, dass die polnische Öffentlichkeit das mitmacht. Aller paranoider Rassenhass sei da in Rechnung gestellt. Obwohl es Polen als Land und als Bevölkerung ohne die SU heute garnicht gäbe. Aber in Polen ist doch, jedenfalls bei den Leuten, die ich kenne, bekannt wofür die Helden der Ukranzis stehen. Für das Schlachten auch vieler tausender polnischer Menschen. Hat das jetzt bei den Polen auch einen “BedeutungswandeI” erfahren?
Ausgerechnet Ternopil? Mit dieser Stadt müssen Partnerschaften abgeschlossen werden? Das sagt etwas:
https://de.wikipedia.org/wiki/Allukrainische_Vereinigung_%E2%80%9ESwoboda%E2%80%9C#Wahlergebnisse
(zu den Karten blättern)
Wir sehen hier die Wahlergebnisse der faschistischen Partei Swoboda. Bis 2006 völlig unbedeutend, dann bekam sie im äußersten Westen stark zwei Prozent. Was sich dann rapid erhöhte, im Jahr 2012 haben wir einen tiefbraunen Westen mit der Swoboda über 30 Prozent. Die Spitze war Ternopil mit 44 Prozent. Das Zentrum der faschistischren Bewegung bekommt Unterstützung aus Deutschland? Interessant. Ob dieser Aufstieg schon damals von Deutschen unterstützt wurde, ist nie untersucht worden. Aber da kämen sicher interessante Einzelheiten zu Tage.
Die Polen machen Ärger, denn Banderas Truppen haben 80.000 Polen ermordet, was unter dem Begriff Wolhynien-Massaker in die Geschichte einging. Und da nun ist deutsches Bemühen zu sehen, die Polen einzubinden und zu neutralisieren. Wohl nicht ganz erfolgreich.
Dann die Grünen-nahe Libmod, die meinte, das Gedenken in Babin Jar, dem Ort des Massakers hauptsächlich an Juden, neu ausrichten zu müssen. Festgestellt wurde, dass hierbei auch rumänische Truppen beteiligt waren, was richtig ist. Aber kein Wort über Banderas OUN, die zumindest als Hilfspolizei involviert war. Tja, Weißwaschung zur Abwehr von Russenpropaganda.
Jahrelang wurde behauptet, dass nach 2014 russische Truppen im Donbass zugegen waren. Nur hat man nie eine gefangen genommen. Ganz anders auf der Gegenseite: Oberst Schneider in Slawiansk:
https://www.telepolis.de/features/Kriegsgefangene-oder-ungebetene-Gaeste-3365021.html
Klar, eo der Rechte Sektor kämpft, darf der deutsche Oberst nicht fehlen.
Offenbar hilft Deutschland aus alter Tradition nicht nur beim Reinwaschen in der Ukraine.
Auch beim “Wolfsgruß” während der EM hält man sich aus Angst Erdogan könnte die Flüchtlingstür in Richtung Deutschland öffnen sehr zurück.
Aber wie kommt ihr denn auf so etwas *gfg*