
KI empfiehlt Heroin gegen Schmerzen. Der medienwirksame Patzer der künstlichen Intelligenz von Reddit aus pharmakologischer und drogenpolitischer Sicht.
Über den Sinn und Unsinn von künstlicher Intelligenz erscheinen zurzeit fast täglich Nachrichten. Dass man nicht alles, was einem ein Chatbot als Antwort gibt, für bare Münze nehmen sollte, hat sich hoffentlich inzwischen herumgesprochen. Das gilt insbesondere auch für medizinische Themen, wo es um Leben und Tod gehen kann.
Englischsprachige Medien, zum Beispiel die Newsseite des PC Magazine vom 17. Oktober 2025, berichteten nun von einem Fauxpas des Chatbots der beliebten Diskussionsplattform Reddit. Dieser wird mit Antworten der eigenen Nutzerinnen und Nutzer trainiert. Und laut den Berichten empfahl der Reddit-Bot nun Heroin zur Schmerzbehandlung. Dabei verwies er auf den Kommentar eines Nutzers, der behauptete, die Droge habe ihm das Leben gerettet.
Was ist eigentlich Heroin?
Wahrscheinlich wissen die meisten Leserinnen und Leser nicht genau, was Heroin eigentlich ist. Sie glauben nur so viel: Es ist eine ganz schlimme Droge, von der man ganz schnell abhängig wird und die bei Überdosierung zum Tod führen kann.
Fangen wir am Anfang an: “Heroin” ist kein pharmazeutischer Name. Ursprünglich – das ist 1898 – war er ein von der heute noch in der chemischen Industrie tätigen Bayer AG eingetragener Markenname. Zum ersten mal produziert wurde die Substanz übrigens im Bayer-Stammwerk in Wuppertal-Elberfeld.
Im 19. Jahrhundert interessierten sich Chemiker für das seit Jahrtausenden medizinisch und in manchen Kulturen auch als Genussmittel verbreitete Opium. Der Milchsaft, die wörtliche Bedeutung des altgriechischen Worts “opium”, der botanisch Papaver somniferum (Schlafmohn) genannten Pflanze produziert unter geeigneten klimatischen Bedingungen eine hohe Konzentration psychoaktiver Stoffe.
Nachweislich über Jahrhunderte, wahrscheinlich aber viel länger, rätselte die Ärzteschaft, woher die medizinisch nützlichen Eigenschaften des Opiums rührten: Es konnte beruhigen, beim Einschlafen helfen, unterdrückte den Hustenreiz, half bei Durchfall, linderte Schmerzen und wahrscheinlich noch sehr viel mehr. Erstaunlicherweise konnte es aber auch berauschen und wurde darum auch für Kämpfe eingesetzt. Entsprechend der alten Säftelehre oder Naturphilosophie vermutete man, dass es mal besondere “kalte”, mal “warme” Eigenschaften des Opiums seien, die diese Effekte hervorrufen.
Erst die moderne Naturwissenschaft lüftete das Rätsel: Ebenso wie das Cannabisharz enthält auch die Opiummilch eine Vielzahl auf das menschliche Nervensystem wirkende Substanzen. Über diesen Gleichklang von menschlichem Gehirn und Erdenpflanzen nach dem Schlüssel-Schloss-Prinzip kann man staunen. Man nannte im 20. Jahrhundert die neuronalen Rezeptoren – Endocannabinoid- oder Opioid-Rezeptoren – nach den Pflanzen, nicht umgekehrt.
Doch zunächst isolierte man im 19. Jahrhundert aus der Vielzahl der Opium-Stoffe das nach dem griechischen Gott des Schlafs benannte Morphin oder Morphium als denjenigen mit dem stärksten schmerzlindernden Effekt.
Schmerzstillung
Als man dann auch noch die Spritze entwickelte und die Substanzen nicht mehr indirekt über den Speise- und Verdauungsapparat verabreichen musste, stand der Menschheit ein sehr viel stärkeres Betäubungsmittel zur Verfügung denn je zuvor.
Nebenbei: Auch Kokain wurde damals als praktisches Anästhetikum erkannt. Während der Kokainliebhaber Sigmund Freud (1856-1939) damit allerdings eine Patientin fast umbrachte und mit dem gescheiterten Versuch, die Opiumabhängigkeit mit dem anderen Rauschmittel zu behandeln, sein öffentliches Ansehen ruinierte, erntete ein anderer Wiener Arzt die Lorbeeren der betäubenden Eigenschaften. Es war Freuds Kollege Carl Koller (1857-1944), der mit Kokain den Augenmuskel vorübergehend anästhesieren und damit chirurgischen Eingriffen an diesem sensiblen Organ einen Teil ihres Schreckens nehmen konnte.
Bleiben wir aber beim Opium und seinen Abkömmlingen. Morphium verbesserte also die Schmerztherapie enorm. Es war schnell nicht mehr aus der Feldapotheke der Militärärzte wegzudenken. Betäubt vom Saft des Schlafgotts fühlte manch ein versehrter Soldat nicht einmal mehr die Amputation eines Gliedes. Der körperliche wie psychische Schmerz würde erst später auftreten.
Man hätte auch auf das Kriegführen verzichten können. Doch wir sind ja Menschen.
Übrigens gönnte sich so mancher Arzt hin und wieder einen Schuss Morphium als Aufputschmittel. Hierin äußert sich schon die Janusköpfigkeit so gut wie aller Medikamente beziehungsweise Drogen: Die starken Schmerzmittel konnten oft helfen, manchmal vielleicht sogar heilen, mitunter aber auch als Rauschmittel missbraucht werden.
Unter den Eindrücken des Ersten Weltkriegs promovierte 1919 der in Frankfurt am Main geborene, 1938 wegen seiner jüdischen Herkunft in die USA geflohene Arzt und Philosoph Erwin W. Straus (1891-1975) “Zur Pathogenese des chronischen Morphinismus” – gerade einmal 16 Seiten reichten für ihn zum Doktor der Medizin. In einzelnen Fallgeschichten beschrieb er, wie Menschen morphiumabhängig wurden. In der Regel hatten sie schwere Schicksale erlebt, worauf wir später noch einmal zurückkommen.
Veredelung
Wozu aber dieser Umweg über Opium und Morphium, wo es doch um Heroin gehen soll? Nun ja, weil Heroin nichts anderes ist als – veredeltes Morphium. Der deutsche Chemiker und Bayer-Angestellte Felix Hoffmann (1868-1946) erzeugte es, indem er Morphium mit Essigsäureanhydrid reagieren ließ. Ihm hat der Konzern übrigens auch das Aspirin zu verdanken.
Chemisch heißt das Ergebnis der Reaktion eigentlich Diamorphin. Marketing-Leute von Bayer hielten dann aber “Heroin” für einen besseren Handelsnamen. Und weil die deutsche chemisch-pharmazeutische Industrie damals Weltmarktführer war, verbreitete der Name sich auf dem Globus.
Opium, Morphium oder gar Heroin waren damals in vielen gängigen Erkältungs- und Grippemitteln enthaltene Wirkstoffe. Wer sich sozusagen schon die halbe Lunge herausgehustet hat, dürfte sich über die Stillung des Hustenreizes freuen. Die Aufhellung des Gemüts, die man den Drogenabhängigen als “Euphorie” vorwirft, nimmt man gerne als Begleiterscheinung in Kauf.
Wer sich jetzt empört, dass diese Mittel, allgemein “Opiate” genannt, damals sogar zur Anwendung bei Kindern beworben und frei verfügbar waren, sollte einen Moment innehalten: Denn noch heute gibt es in der Apotheke Grippemittel mit einem anderen Opiat, nämlich Codein. Auch dieses ist in der natürlichen Opiummilch enthalten.
Hin und wieder hört man davon, dass hohe Mengen dieses Hustensafts in der Hip Hop-Szene beliebt sind, mit dem Szenenamen “Lean”. Dem einen oder anderen wurde das zum Verhängnis. Bei Überdosierung kann aus der Unterdrückung des Hustenreizes nämlich die lebensgefährliche Betäubung der Atemmuskulatur werden. Außerdem wird dem Hustensaft neben dem Opiat oft auch Paracetamol hinzugefügt, das in hohen Mengen die Leber schädigt. Als Heroinersatz sollte man ihn daher nicht verwenden.
Trotzdem ist Diamorphin alias Heroin eigentlich das medizinisch bessere Produkt. Denn aufgrund der chemischen Veredlung passiert es die Blut-Gehirn-Schranke schneller. Wenn man es richtig anwendet, kann man damit also gezielter behandeln als mit Morphium.
Medizin, Droge oder Gift?
Im Wort “pharmakon” der alten Griechen steckt mehr Weisheit, als man heute in gesundheits- und drogenpolitischen Diskussionen findet: Es bedeutete nämlich sowohl Arzneimittel als auch Gift. Im Englischen ist man sprachlich noch näher an dieser Realität dran, weil “drugs” Arzneimittel und verbotene Drogen sein können.
“Droge”, wahrscheinlich von niederländisch “droog” für trocken, was sich auf getrocknete Kolonialwaren bezog, die man in der Drogerie kaufte, ist heute vor allem ein politischer Begriff: Er bezeichnet meist diejenigen Mittel, die eifrige Politiker auf die Verbotsliste setzen. Und, ja, darauf findet sich natürlich auch Heroin.
Die Verbote der Opiate wurden vor ziemlich genau 100 Jahren auf den Opiumkonferenzen mit internationaler Verbindlichkeit durchgedrückt. Dem ging vor allem in den USA die Dämonisierung der teils seit Jahrtausenden bewährten Arzneimittel und Handelsgüter durch puritanische Extremisten voraus: Was früher (und teils noch heute) als unerlässliche Medizin galt, sollte auf einmal die Geißel der Gesellschaft sein.
Die Frage, ob Diamorphin nun Medizin oder Rauschgift ist, hängt daher vom Standpunkt ab. Bis heute gibt es Ärzte, die es bei Lungenerkrankungen einsetzen wollen. Politisch haben sie einen schweren Stand, weil viele die H-Substanz für die absolute Horrordroge halten.
Doch warum haben dann viele von uns, mich eingeschlossen, schon stärkere Opiate wie Oxycodon vom Arzt bekommen? Mir wurde es sogar ohne Vorwarnung bei einer Operation verabreicht – und ich wachte in einem starken, euphorischen Rausch auf. Wenn Heroin der Horror ist, dann müsste man Oxycodon eigentlich als Über-Horror ansehen.
Diese Doppelmoral findet man auch im deutschen Betäubungsmittelgesetz wieder: Will man die Substanz verbieten, dann setzt man sie als “Heroin” auf Anlage I der “nicht verkehrsfähigen” Mittel; will man die medizinische Abgabe zur Substitutionstherapie nach § 13 BtMG regulieren, dann spricht man ausschließlich vom “Diamorphin”. Dabei ist die Substanz immer dieselbe.
Rassismus und Kolonialismus
Praktischerweise hatten und haben in den USA vor allem Randgruppen einen problematischen Konsum, also meist Einwanderer und Schwarze. Das verdeutlicht die kolonialistische und sozialpolitische Dimension der Drogenpolitik. Der Neuropsychopharmakologe Carl L. Hart, nach eigenem Bekunden der erste schwarze Professor in dieser Funktion an der angesehenen Columbia University in New York, hat dafür in seinem Buch Drug Use for Grown-Ups viele Beispiele gesammelt.
Demnach ist nicht nur angeblicher Cannabisgeruch im Auto vor allem in konservativen US-Bundesstaaten eine häufige Begründung der Polizei, um Schwarze und migrantisch aussehende Bürger harten Maßnahmen zu unterziehen – immer wieder mit tödlichem Verlauf. Auch historisch sei man gegen den Substanzkonsum von Nicht-Weißen immer besonders hart vorgegangen. Als man schließlich die – übrigens bis heute bestehenden – Probleme der Verbote von Opiaten einsah, ließ man die Substitutionstherapie an speziellen Abgabestellen zu. Weil das Warten in der Schlange vor allem von Weißen als Demütigung erfahren wurde, so Hart, habe man dann doch die diskrete Abgabe beim Arzt erlaubt.
Und während ich diese Zeilen schreibe, droht der US-Präsident Venezuela mit Kriegsschiffen und einem Flugzeugträger. Angeblich geht es darum, Drogenkuriere zu bekämpfen. Dabei waren es die US-eigenen Ärzte, Apotheker und Pharmafirmen, die überhaupt erst so viele Bürgerinnen und Bürger von den heutigen, so viel stärkeren Opium-artigen Mitteln – wörtlich: Opioiden – abhängig machten.
Sie haben den Menschen ein schmerzfreies Leben versprochen. Das war zwar eine Lüge, doch hervorragend fürs Geschäft. Manche nennen es “Das Verbrechen des Jahrhunderts“.
Mit dem desolaten Resultat lassen sich heute nicht nur die sozial Schwachen polizeilich kontrollieren, sondern international machtpolitische Ziele rechtfertigen. Auch Erzfeind China warf man schon vor, die Heimat mit den Drogen zu überfluten. Der Weltmacht konnte man zur Strafe allerdings nicht militärisch, dafür aber mit Einfuhrzöllen und Sanktionen drohen.
Doppelte Stigmatisierung
Im Vietnamkrieg (ca. 1955-1975) hielten sich viele US-Soldaten mit Heroin über Wasser. Nahe an der Quelle und aufgrund niedriger Preise und der hohen Qualität konnten sie es aber rauchen, was ungefährlicher ist als der direkte Weg über die Spritze. Interessanterweise hörten viele nach der Rückkehr in die Heimat wieder auf. Den problematischen Konsum behielten vor allem diejenigen bei, die vorher schon psychosoziale Probleme hatten.
Und so kommen wir zu meiner Hauptkritik an den Drogenverboten: Denn international replizierte Studien mit Hunderttausenden Personen zeigten immer wieder, dass Menschen mit traumatischen Erfahrungen ein viel größeres Risiko für den exzessiven Gebrauch von Rauschmitteln haben. Wenn diese darum polizeiliche Maßnahmen erfahren, erhalten sie nach ihrem psychosozialen Pech jetzt ein weiteres, diesmal institutionelles Unglück.
Sie werden gewissermaßen für ihre alte Stigmatisierung erneut stigmatisiert. Wie kann das gerecht sein? Und selbst wenn die Drogen wirklich so gefährlich wären, wie es immer wieder heißt: Man ist in so gut wie allen Ländern aus Gründen der Menschenwürde auch davon abgerückt, Menschen für Suizidversuche zu bestrafen.
Horror Heroin
Es sollte klar geworden sein, dass in der Öffentlichkeit ein verzerrtes Bild über Diamorphin alias Heroin verbreitet wurde. Das verdeutlicht auch die folgende Abbildung mit historischen beziehungsweise aktuellen Produkten.

Aber ist Heroin nicht gefährlich? Ja, natürlich – wenn man es falsch konsumiert. Die Verabreichung sicherer Produkte ist eine Hauptaufgabe der Pharmafirmen und Apotheken. Umgekehrt können auch viele frei verkäufliche Substanzen bei falscher Verwendung zu schweren Gesundheitsschäden oder sogar dem Tod führen.
Interessanterweise sind die oft mit Heroin verbundenen Gesundheitsprobleme – wie AIDS/HIV oder Hepatitis – gar keine Nebenwirkung der Substanz, sondern von verunreinigtem Besteck. Bei richtiger Anwendung der Opiate ist eine häufige Nebenwirkung: Verstopfung.
Das Abhängigkeitsrisiko wächst mit der Dauer der Verwendung. Wer seine körperlichen oder psychischen Schmerzen anders nicht verträgt, muss mit der Zeit wahrscheinlich die Dosis erhöhen. Das körpereigene Opioid-System passt sich an die von außen zugeführten Mengen an. Wenn man dann aufhört, erlebt man wahrscheinlich noch viel stärkere Schmerzen als vorher. Die konnte man ja auch schon nicht ertragen. Willkommen im Teufelskreis der Sucht.
Darum sollen die hier genannten Substanzen auch gar nicht verharmlost werden. Ich glaube allerdings, dass man das zunehmende Drogenproblem nicht ohne ehrliche Aufklärung wird lösen können. Dazu gehört auch, von der Ursache her psychische oder soziale Probleme nicht fälschlich als Drogenprobleme darzustellen, wie es in Politik und Medien leider tagtäglich passiert.
Drogen- statt soziales Problem
Die allgemeine Verelendung wird auch in vielen europäischen Städten zu einem immer größeren und sichtbareren Problem. Arme und Obdachlose sind die andere Seite der Leistungs- und Konkurrenzgesellschaft. “Sollen sie sich doch eine Arbeit suchen – oder reiche Eltern zum Erben!”
Das niederländische Rotterdam – um nur ein Beispiel zu nennen – ist eine der Städte mit besonders großen Problemen. Weil sich die “guten” Bürgerinnen und Bürgern dadurch zunehmend gestört fühlen, diskutiert man jetzt kreative Lösungen: So soll etwa die im Stadtzentrum gelegene Pauluskirche, in der viele Arme, Obdachlose und Drogenabhängige Hilfe suchen, in einen Außenbezirk umziehen. Aus den Augen, aus dem Sinn.
Die sozialen Probleme löst man damit nicht. Da diese die andere Seite der Ungleichverteilung des Wohlstands sind, nimmt man sie vorzugsweise als Drogenproblem wahr. Dann kann man den Substanzen die Schuld geben und das Problem in den Bereich von Polizei und Justiz verschieben; dann ist nicht mehr die Gesellschaft in der Verantwortung, sondern die Drogen und die angeblich willensschwachen Individuen.
Ist es Zufall, dass im Altgriechischen der “pharmakos” der Sündenbock war? Auch in diesem Sinne passen die Substanzen 2000 Jahre später noch zur ursprünglichen Wortbedeutung.
Fazit
Wenn also ein Chatbot im Jahr 2025 Heroin als Schmerzmittel empfiehlt, dann ist das pharmakologisch konsistent. Die Entrüstung in den Medien sagt mehr über unsere drogenpolitische Indoktrination aus.
Diese Indoktrination wird immer dogmatischer: Alkohol gilt jetzt als Gift, vom ersten Tropfen an. Der Diabetologe und Bestsellerautor Matthias Riedl nannte kürzlich sogar Zucker ein “dosisabhängiges Gift”. Ja, würde man den Zucker aus einem gängigen Schokoriegel direkt ins Blut spritzen, wäre das tödlich. Über den Verdauungsapparat können die meisten Menschen die Menge aber problemlos regulieren – jedoch nicht die Zuckerkranken.
Die antike Idee von “pharmakon” – Arzneimittel und Gift – drückte es eigentlich perfekt aus. Dosis, Art und Zweck des Konsums entscheiden über Nutzen und Gefährlichkeit. Dabei sind die Substanzen ohne Qualitätskontrollen vom Schwarzmarkt am gefährlichsten.
Opium, Codein, Morphium, Diamorphin/Heroin, Oxycodon, Fentanyl sind alles Opioide mit zunehmender Potenz. Keines ist moralisch schlechter als das andere, wenn man es denn richtig anwendet. Der Rest ist politisches “Framing”.
Diesen Griff in die Trickkiste sehen wir auch beim Cannabis: Verschreiben Ärzte es selbst, dann betonen sie den medizinischen Nutzen; besorgen die Menschen es sich selbst, dann ruft man “Psychoserisiko!” und “Hirnschaden!”. Es scheint, als könnten die Moleküle die Gedanken der Menschen lesen.
Das ist kein Plädoyer für eine radikale Freigabe aller psychoaktiven Substanzen. Aber es ist ein Fingerzeig darauf, dass man das Drogenproblem nicht lösen kann, ohne psychologische Traumatisierung und soziale Ausgrenzung aufzufangen.
Die deutsche Drogenpolitik scheint diese historische Wahrheit immer noch zu ignorieren: Die ohnehin bescheidenen Fortschritte durch die Entkriminalisierung von Cannabis sollen jetzt zum Teil wieder rückgängig gemacht werden, wenn es nach führenden Unionspolitikern geht. Nun ja, wenn man sein “Kraut” nicht mehr bequem bei der Online-Apotheke bestellen kann, werden die Dealer vor Ort wieder vermehrt die Nachfrage bedienen.
Anstatt wichtige Probleme zu lösen, werden so beständig neue geschaffen.
Der Artikel wurde zuerst auf dem Blog „Menschen-Bilder“ des Autors veröffentlicht.
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Jetzt wisst ihr. warum Afghanistan so wichtig für die Amis war.
Die Sowjets waren am Anfang verwirrt, was die USA da unbedingt in Afghanistan
wollten. Es gab kein Öl und andere Bodenschätze. Die Warlords der Mudjahedin
lebten gut vom Mohnanbau und konnten davon auch Waffen kaufen, um gegen den
noch demokratischen Staat Terror auszuüben. Genau das war der Grund dafür, dass die
Afghanische Regierung den Nachbarstaat Sowjetunion um Hilfe bei dem Kampf bat.
Dann stiegen die Ammis, genauer gesagt die US Milliardärselite, die ihr Vermögen auch
mit Drogen gemacht hatte ein, um sich den Heroinfluss zu erhalten und die US Politik, um
den Sowjets einen Auszuwischen und sie zu schwächen. Der Rest ist ja bekannt.
Welcher demokratische Staat in Afghanistan?
Danke für dem Hinweis auf den „pharmakos“. Da kann man ja wieder mal die Antike vom nächsten faszinierenden Punkt aus recherchieren…
Da hat die KI wohl den „Fehler“ begangen, nicht innerhalb der üblichen moralischen und propagandistischen Kategorien zu werten. Denn tatsächlich wird Heroin, egal, ob man es so nennt, oder nicht, immer noch im Gesundheitswesen angewandt. Einer der größten Verwender sind da meines Wissens britische Krankenhäuser. Das ergibt auch Sinn, da andere Opiate ja ebenfalls zur Schmerzlinderung benutzt werden, bei ähnlichen potenziellen Gefahren als Droge.
Und die KI weiß das offenbar!
Kleiner Gag am Rande: Heroin wurde von demselben Chemiker für Bayer entwickelt, der auch Aspirin erfand. Und der soll mal gesagt haben, es sei ihm „zu giftig“. Also Aspirin (Acetylsalicylsäure), nicht Heroin! 😉
Gutee Artikel mit irreführendem Anreisser, „Patzer der KI“ legt ja nahe das H kein Schmerzmedikament sei, was der Artikel dann gerade rückt.
Den ich allerdings dann gar nicht gelesen hätte da ich das alles für Allgemein- und Alltagswissen halte.
Tschettpott : noch nie gehört. Russische
Seibärwaffe? Neue innowatiefe Keramik?
Immer rin mit die Fixe, auch die nächste Corona-Fixe soll ja wieder aktuell werden.
Warum nicht dazu nicht gleich auch noch ne Dröhnung Heroin? Vollgepumpt ist gesund???
Wenn die Wirkung nachlässt könnt ihr nen Affen schieben. Viel SPASS damit.
Velvet Underground – Heroin
https://www.youtube.com/watch?v=2f_Md22IIj0&list=RD2f_Md22IIj0&start_radio=1
Band of Junkys – Purple Veins
https://www.youtube.com/watch?v=f85rmWsBJuI&list=RDf85rmWsBJuI&start_radio=1
…und jetzt will das BSW den Dealern und Junky´s auch noch einen Strich durch die Rechnung machen 🙂
BSW fordert Stopp der mRNA-„Impfungen“
https://bsw-vg.de/bsw-positionspapier-sofortiger-stopp-der-mrna-impfstoffe/
Als abschreckendes Beispiel noch
Jo Banks – I Want to Live
https://www.youtube.com/watch?v=fVCtF6jZcOs&list=PLTrsQu9BPLTQUme9jPPlMsStEFzHGLzge&index=4
Keine Macht den Drogen!
Ich habe gerade meine Blutwerte testen lassen. U.a. war natürlich das Cholesterin
zu hoch. Da ich schon in den 90ern, damals noch von den noch investigativen Seiten
des Stern und des Spiegel e.c. über die Cholestrin Lüge gut aufgeklärt wurde, habe
ich mal bei Goggel nach Cholesterin gefragt. Die KI Antwort scheint direkt von der
Pharmaindustrie programmiert worden zu sein um die völlig sinnlosen Senker los
zu werden. Man muß schon mehrfach umblättern um auch einmal auf einen „seicht“
kritischen Artikel zu stoßen.
Auch bei Cholesterinwerten gilt: Glauben Sie genau das Gegenteil von dem, was die offiziellen Stellen verlautbaren.
Habe neulich erstmalig in einem Artikel bei Transition News gelesen, wie wichtig Cholesterin für die menschlichen Abwehrzellen ist.
Da macht es natürlich Sinn für die Pharmaindustrie, den Wert im Blut zu senken.
gutes cholesterin+schlechtes cholesterin….
hilfste dem guten mit zb tomatenfuddern, senkste den wert des schlechten….
ka mehr die fachbezeichnungen, war aber vor fünf jahren noch leicht zu erstolpern per blutbildgooglelei….
Guter Artikel. Danke.
Da gibt es auch nicht viel hinzuzufügen, jedenfalls fällt mir nichts ein.
Ich habe Heroin vor ca. 55 Jahren mal probiert. Geraucht, war zu gut. Selbst als damals recht junger Mensch, war mir sofort klar, dass ich das nie wieder tun darf, sonst lande ich recht bald dort, wo schon einige Bekannte gelandet waren: auf dem Friedhof. (Ohne dieses Wissen wäre ich dort eventuell auch gelandet, denn ich war nicht schlauer als die anderen.)
Freunden, die auf Heroin kamen, habe ich, in späteren Jahren, immer sofort gesagt: Unser Kontakt endet jetzt. Sobald du den Stoff absezt, bin ich wieder für dich da.
Das war die Konsequenz daraus, dass ich feststellen musste, dass selbst gute Freunde, wenn sie auf Heroin kamen, keine Freunde mehr kannten. Jeden bestohlen und betrogen haben, der empathisch genug war, ihnen helfen zu wollen.
Zweimal haben sich Freunde später bei mir dafür bedankt, da ich nun der einzige alte Freund war, den sie noch hatten. Denn alle anderen hatten sie während ihrer Junkiezeit so bestohlen und betrogen, dass die auch, von den, nun nicht mehr Süchtigen, nichts mehr wissen wollten.
Was ich gut verstehen kann, mir ging es mit den ersten Fällen genauso. Doch die haben ohnehin nicht überlebt.
Ich kenne drei Langzeitsüchtige, die seit 50 Jahren drauf sind. Alle drei können mit der Droge einigermaßen umgehen, doch trauen kann man ihnen nicht.(was aber auch so sein könnte, wenn sie nicht abhängig wären).
Es ist hart, Freunden, die abhängig sind, nicht zu helfen, ihnen den Schlafplatz und den 10ner fürs etwas zu essen nicht zu gewähren. Hart für beide. Doch wenn man immer wieder bestohlen wird oder das Geld doch nicht für die Miete, sondern für Heroin ausgegeben wird, bleibt einem nicht viel anderes übrig.
Clean werden kann jeder, nur durch eigenen Willen und Ausdauer. Erst wenn er dort angekommen ist, kann der Laie helfen, denke ich.
Heroin als Schmerzmittel zu empfehlen, halte ich für einen großen Patzer, bis leicht kriminell. Der Unwissende kommt so auf demselben Weg, den in meiner Generation, viele junge Menschenleben genommen hatten. Menschen, die nicht wussten, was sie taten, als sie die Droge ausprobierten. Und dann schlicht nicht mehr davon loskamen.
Wenn man bedenkt, wie viele Menschen nicht einmal die Mode ihrer Jugend hinter sich lassen können (Baseballmütze, Glatze, lange Haare, heraushängende Unterhosen etc.), kann man sich vorstellen, wie prägend eine solch starke Droge für 16–20 Jährige ist.
Auch unsere politischen Vorlieben der Jugendzeit, ob Marx oder Grün etc., werden wir schwer wieder los.
Die KI sollte sofort abgeschaltet werden. Es ist schon schlimm genug, wenn Menschen falsche Ratschläge geben. Nun auch noch Maschinen falsche Ratschläge, an Kinder und Jugendliche austeilen zu lassen, wird die Gesamtsituation nicht verbessern.
@bonnie: Ziemlich widersinnig, Ihr Kommentar.
Kündigen Sie auch Ihre Freundschaft zu Hardcore-Alkoholikern oder Kettenrauchern auf?
Von denen kenne ich auch mehr als genug, die unter der Grasnarbe liegen.
Sie kennen keine Junkies.
Der Suchtdruck ist schnell stärker als jede Moral oder sonstige Hemmung.
Dazu kommt bei „Bonnie“ offenbar Selbstschutz vor der Sucht, da er sich selbst als stark gefährdet sieht.
Im übrigen haben Junkies keine Freunde. Wer Junkie ist hat nur Bekannte, solange die akute Sucht nicht überwunden ist. Wenn er Glück hat, sehen Freunde darüber hinweg.
Und der Bekannte ist gerade so viel Emotion wert wie seine Nützlichkeit, den Entzug abzuwenden.
Dass ein Junkie sehr entspannt und freundlich sein kann wenn dieser drohende Entzug gerade abgewendet wurde,
ist halt das Diktat des Opiats.
@name: „Sie kennen keine Junkies.
Der Suchtdruck ist schnell stärker als jede Moral oder sonstige Hemmung.
Dazu kommt bei „Bonnie“ offenbar Selbstschutz vor der Sucht, da er sich selbst als stark gefährdet sieht.
Im übrigen haben Junkies keine Freunde. Wer Junkie ist hat nur Bekannte, solange die akute Sucht nicht überwunden ist. Wenn er Glück hat, sehen Freunde darüber hinweg.
Und der Bekannte ist gerade so viel Emotion wert wie seine Nützlichkeit, den Entzug abzuwenden.
Dass ein Junkie sehr entspannt und freundlich sein kann wenn dieser drohende Entzug gerade abgewendet wurde,
ist halt das Diktat des Opiats.“
Und der Gedanke, dass das, was Sie über Junkies schreiben, auch sehr viel mit der Illegalität deren Droge zu tun hat, ist Ihnen noch nie gekommen, also z.B. keine Freunde etc.?
Und suchtkranke Menschen sind vor allem eins, nämlich krank, und verfallen der Droge, weil sie mit der Realität, insbesondere den bei ihnen fehlenden stabilen sozialen Verhältnissen, nicht mehr zurechtkommen.
Und da ist die Art der Droge so ziemlich scheißegal. Darüber hinaus wäre ich der letzte, der, obwohl ich für die komplette Abschaffung dieses völlig kontraproduktiven Prohibitions-Schwachsinns bin, Suchtkrankheit in irgendeiner Weise verharmlosen würde!
Ich weiß aus erster Hand wovon ich schrieb, selbstverständlich hängt das zusammen.
Das ist auch kein Widerspruch zu dem was Sie schreiben, was durchaus richtig ist, selbstverständlich.
Nein. Weder Hardcorealkoholiker noch Kettenraucher neigen dazu, ihre Freunde zu bestehlen und zu belügen. Auch wenn diesen Süchtigen ihr Stoff wichtig ist, ist das doch eine ganz, ganz andere Nummer als Heroinabhängigkeit. Ihre Bedenken sagen mir, dass Sie in Ihrem Leben wenig Erfahrung mit Heroinabhängigen gemacht haben . Außerdem habe ich erklärt, ich lege die Freundschaft nur auf Eis.
Beide Menschen, von denen ich sprach, haben viel geraucht/gekifft und gesoffen, das habe ich gerne mit ihnen zusammen getan.
Heroinabhängige haben keine Freunde mehr, ihr einziger Freund ist die Droge. Alles in ihrem Leben dreht sich nur noch um die Droge.
Das Einzige, was ein guter Freund, tun kann, ist da zu sein, wenn sie wieder clean sind. Helfen kann man ihnen im zivilen Leben dabei nicht, sie müssen es allein schaffen oder mithilfe von Entzugskliniken et.
Wenn sie clean sind, ist es wichtig, dass die alten Freunde wieder da sind, denn neue haben sie während ihrer Sucht keine gefunden.
Um nicht wieder abzustürzen, ist der freundschaftliche Kontakt mit alten Freunden dann eine starke Hilfe für sie.
Denn auch clean haben sie es als Ex-Junkys nicht einfach, neue Freunde zu finden.
„Weder Hardcorealkoholiker noch Kettenraucher neigen dazu, ihre Freunde zu bestehlen und zu belügen.“
Vielleicht, weil sie das Objekt ihrer Sucht nicht all zu teuer legal in jedem Laden kaufen können? (Jedenfalls war das früher so. Heute nicht mehr jeder Laden und weniger günstig.)
@ stefan schleim
wer leicht an Heroin herankommt, kann damit besser umgehen. Ich war mit einer Frau zusammen, die hat mit Freunden regelmäßig Heroin aus Indien nach Europa geschmuggelt. Die hatten immer genug, sind vorsichtig damit umgegangen und haben niemanden bestohlen.
Aber das muss man ja auch nicht, wenn man hat, was man braucht. Denen konnte man , trotz jahrelanger Sucht nicht einmal ansehen, dass sie permanent drauf waren.
Sie haben ja interessante Leute kennengelernt.
Also ich brauche, abgesehen von dem im Artikel genannten Aufwachen im Krankenhaus nach der OP, keinen weiteren Opiat-Rausch. Ich hätte dem Chirurgen wohl die Füße geküsst, das meine ich ernst, wenn er dagewesen wäre, weil diese furchtbaren Schmerzen (Gallenblasenentzündung) endlich weg waren. Aber ich will doch lieber klar bei Bewusstsein sein als in so einem sinnlosen Rausch.
Aber das Beispiel, das Sie jetzt nennen, das zeigt doch, dass die Opiat- bzw. Opioid-Problematik sehr viel mit der Regulierung und Verfügbarkeit der Substanz zu tun hat – und nicht nur mit der Substanz. Der von mir zitierte Prof. Carl Hart (nach eigenem Bekunden ein gelegentlicher Freizeit-Heroin-Konsument) schreibt meiner Erinnerung nach, dass die Hauptnebenwirkung die Verstopfung sei. Ich habe es im Text etwas vorsichtiger ausgedrückt. Ich will auch ausdrücklich niemanden dazu überreden, es einmal auszuprobieren. Aber man sollte die Substanz halt nicht so verteufeln.
es kommt sicher , wie fast immer im Leben, auf die Umstände an.
Ich weiß nicht, wie ich heute reagieren täte, doch als junger Mensch wäre der Rausch einfach zu gut gewesen, für mich.
Ich hätte es sicher nicht kontrollieren können.
Mir war als Droge immer Cannabis am liebsten. Das macht Appetit, alles schmeckt noch besser und bei zu viel, schläft man einfach ein.
Hinterher fühlt man sich nicht schlecht.
Ich bin aber auch sehr gerne nüchtern, dann ist die Welt zwar oft etwas unangenehmer, aber man bekommt mehr davon mit und träumt nicht den ganzen Tag vor sich hin.
Meine verstorbene erste Frau wollte keine Schmerzmittel, als sie an Krebs gestorben ist. sie wollte auch den Tod erleben.
Ganz manchmal hab ich ihr dann welche gegeben, wenn sie sich vor Schmerzen verkrampft hat. Dann hat sie friedlich geschlafen. Ich weiss nicht ob ich das gekonnt hätte, aber sie wollte es ausdrücklich so.
Danke für den sehr interessanten Austausch mit Ihnen!
@bonnie: Ich weiß nicht, ob Sie dieses Buch kennen, aber wenn nicht, dann kann ich Ihnen das nach all dem, was Sie hier geschildert haben, nur ans Herz legen: „Drogen-die Geschichte eines langen Krieges“ (Original: „Chasing the Scream“) des britischen Journalisten Johann Hari, 2015 veröffentlicht.
Ich habe dieses Buch bereits in anderen Threads zu Beiträgen Herrn Schleims über Drogen erwähnt, weil ich es absolut brilliant finde, insbesondere auch weil Johann Hari mit den Mythen zu den Ursachen für Sucht, also dass z.B. die Substanz und nicht die psychosozialen Umstände der Suchtkranken entscheidend wären. Dazu gibt es auch ein hervorragendes Video von ihm auf YouTube: https://www.youtube.com/watch?v=PY9DcIMGxMs&t=41s
Da ich selber chronisch depressionskrank bin und deshalb auch zu psychoaktiven Substanzen greife, selbstverständlich ohne mich hier im Netz über Details auszulassen, kann ich Johann Haris Ausführungen 100%ig bestätigen.
Es gibt noch einen anderen Zusammenhang, der Ihnen bekannt sein sollte, muss:
der Entzug bei Alkohol ist lebensgefährlich, aber psychisch und empfindungsmässig viel weniger unangenehm, ähnliches gilt, aber noch sehr viel schwächer bei starker Nikotinsucht.
Der Entzug bei Opiaten fühlt sich schlimmer an, ist aber wenig gefährlich.
Bei den ganzen Substituierungen geht es ja genau darum, den Entzug erstmal auf die lange Bank zu schieben.
Weil das oft schlicht zuviel verlangt ist.
Bei Alkohol entzieht man sofort, und substituiert wird allenfalls ein paar Tage um Krampfanfälle zu vermeiden, und die Hälfte davon um diese Medikamente wieder abzusetzen,
Kündigen Sie auch Ihre Freundschaft zu Hardcore-Alkoholikern und Kettenrauchern auf?
JA!
Meinen schlimmsten Rückfall als entwöhnter Raucher erreichte – in voller Absicht – ein gut befreundeter Süchtiger.
Jedenfalls hielt ich danach solche Kontakte auf Distanz! Er ist schon längst gestorben an Säufer-Leber.
@Estragon: Tja, dann muss man wohl sagen: Wer Freunde wie Sie in der Not hat, braucht keine Feinde mehr!
Danke für Ihren interessanten Erfahrungsbericht. Da hätte ich aber zwei Folgefragen:
1. Dass die Beschaffungskriminalität eine Freundschaft gefährdet, kann ich nachvollziehen. Aber wenn ihre damaligen Freunde ein Opiat (und sei’s Methadon) vom Arzt bekommen hätten, hätten sie dafür wohl nicht lügen und stehlen müssen, oder?
2. Wenn Sie Heroin als Schmerzmittel ablehnen, lehnen Sie dann auch die heute üblichen, noch stärkeren Opiate bzw. Opioide ab wie Oxycodon oder Fentanyl? Und würden Sie das auch so sehen, wenn Sie einen sehr schmerzhaften Tumor hätten?
@ Stefan Schleim
Da habe ich mich falsch ausgedrückt, wenn der Eindruck entsteht, ich würde Opiate als Schmerzmittel ablehnen. Ich wollte zum Ausdruck bringen, dass eine KI solche Empfehlungen nicht geben dürfte, da die KI nicht beurteilen kann, wer die Frage stellt.
Ich denke, dass Opiate sowie auch Cannabis gute Schmerzmittel sein können.
ich bin 70 Jahre und als ich die geschilderten Erfahrungen machte, war ich unter 18. Da gab es kein Methadon in Deutschland. Und auch aus Holland haben sie es erst einige Jahre später mitgebracht.
Später habe ich dann auch Erfahrungen mit Methadonabhängigen gemacht. Methadonsucht ist noch schlimmer als Heroinsucht. Die kamen mir und auch sich selbst wie Topfpflanzen vor. Keine Bewegungsmöglichkeit mehr, wenn der Stoff nicht verfügbar war.
Ich war einige Jahre später, mit ca.30 Jahren, mit einer Frau zusammen, die immer wieder mit Methadon abgeturnt hat. Das war für die Junks, die ich kannte, nur Ersatzdroge, bis es wieder richtigen Stoff gab. Die Mentalität ändert sich dadurch nicht. Der Stoff bleibt das Wichtigste. Es gibt Menschen, auf die all das, was ich schreibe, nicht zutrifft, ich kenne einen.
Habe ich auch Methadon nur einmal probiert.
Wenn Sie auf dem Land leben, wie ich mein Leben lang, ist es egal, ob das in Portugal oder in Deutschland ist, haben Sie früher von keinem Arzt irgendwas bekommen, keine Meldung beim Arbeitsamt heißt auch keine Krankenversicherung. Ich kenne nur sehr wenige Menschen, die in einem geregelten Leben gelebt haben.
Es gibt sicher Menschen, denen Methadon geholfen hat. Ich habe davon keinen kennengelernt.
Für alle, die ich kannte, war das nur Ersatz.
Meiner Meinung nach ein echtes Scheißzeug, schlimmer als Heroin.
Meine Erfahrungen sind sicher nicht auf die Allgemeinheit zu übertragen, wenige Menschen verbringen ihr ganzes Leben am Rande der Gesellschaft, ohne unterzugehen.
Aber es ist ein sehr interessantes Biotop, in dem ich mich immer sehr wohlgefühlt habe.
Ich war 16, als ich eine gleichaltrige Freundin hatte, die seit ihrem 14. Lebensjahr drauf war. Ich habe oft neben ihr gelegen, wenn sie auf Entzug war. (ohne Methadon)
Entzug hatte sie nur, weil sie bei mir , bei uns sein wollte. Auf der Szene in Nürnberg haben sie ihr das Zeug hinterhergeworfen, ein bildhübsches Mädchen damals.
Schrecklich, was die Süchtigen dann durchmachen. Trotzdem war sie jedes Mal, wenn sie aus Nürnberg kam, wieder drauf.
Ich hatte damals nur Glück, ich hatte ältere Freunde, die kein Heroin im Haus geduldet haben. Später wusste ich dann, warum, und hab es ähnlich gehandhabt.
Ich dachte, der Hauptunterschied beim Methadon wäre, dass es eine andere Wirkkurve/Halbwertzeit hat, d.h. man bekommt nicht so einen Rausch („Euphorie“) – dafür befreit es länger von den Entzugserscheinungen; es scheint also a) nicht so schnell durch die Blut-Hirn-Schranke zu gehen wie Heroin, dafür aber b) auch nicht so schnell abgebaut zu werden. Für eine Ersatztherapie klingt das für mich nach guten Eigenschaften.
Wie würden Sie das denn sehen, waren Ihre Freunde/Bekannte damals perspektivlos? Was hätten die sonst, ohne die Drogen, aus ihrem Leben gemacht? Kann man darüber sinnvoll spekulieren?
Ich habe ja das Beispiel mit den US-Soldaten im Vietnamkrieg genannt. Da haben viele Heroin geraucht, um diese „Hölle auf Erden“ zu überleben (viele junge Männer haben es nicht überlebt, auf beiden Seiten). Aber zurück in den USA haben die meisten dann wieder „nur“ gesoffen oder vielleicht auch gekifft, weil das eben die verbreiteten und sozial akzeptierteren Drogen waren.
Die, die wirklich schwer Abhängig wurden, waren, allgemein gesagt, so oder so „arme Schweine“. Suchen Sie dazu ruhig mal im Internet. Es gab eine US-Soziologin, die das ausführlich untersucht hat – aber das Ergebnis, dass Heroin selbst vielleicht gar nicht so abhängig macht, wollte niemand hören. Ich zitiere die Frau, weiß ihren Namen aber nicht auswendig; müsste ich nachgucken.
Warum manche Menschen abhängig werden, doch andere nicht – darüber streitet man sich immer noch. Doch so viel steht fest: An den Substanzen alleine liegt es mit Sicherheit nicht.
Meine damaligen Freunde und Bekannten waren fast alle schwer in die Gesellschaft zu integrieren. Ich denke, dass sie das besonders anfällig für Heroin und Alkohol sowie auch andere Drogen gemacht hat. Viele waren, wie wir es nannten, „Multitoxomanen“. Die haben sich alles reingezogen, was irgendwie geknallt hat.
Da möchte ich ihnen zustimmen, dass es nicht an der Droge gelegen hat, dass sie süchtig wurden.
Ein paar kamen echt vom untersten Rand der Gesellschaft. Sie waren in Problemvierteln aufgewachsen. Doch die meisten kamen, wie ich, aus geordneten bürgerlichen Verhältnissen.
Viele hatten ihr Studium abgebrochen.
Die meisten haben sich gefangen, doch noch studiert oder sind freie Handwerker geworden, die anderen sind tot.
Ich denke, es ist die Sozialisation eines Menschen, die ihn dazu bringt, Drogen zu nehmen, wenn es zu Problemen kommt. Sicher spielt auch eine Art Persönlichkeitsveranlagung da mit hinein.
Meiner Erfahrung nach kann eine einzige Begegnung, eine kurze Freundschaft mit einem besonderen Menschen, das Leben eines jeden verändern, muss es aber nicht.
Wer das Glück hat, jemanden zu treffen, der ihm zeigt, wie schön es ist, Dinge zu lernen und zu begreifen, wie etwas funktioniert. Der einem zeigt, wie man lernen kann, und einem den richtigen Anstoß (der auch aus einem Buch bestehen kann) zum richtigen Zeitpunkt gibt.
Doch dieses Glück haben nicht viele Menschen. Und die Erziehungsstrukturen der vorhandenen Gesellschaft sind eher darauf ausgerichtet, Untertanen, nicht selbstdenkende und selbstständig lernende Menschen zu produzieren.
Doch wer die Welt um sich herum nicht versteht, wer kein Perspektive für seine Zukunft oder gar überhaupt keine Zukunft sieht, ist anfälliger für jede Droge, die ihm das Leben lebenswerter erscheinen lässt.
Begegnungen können ein ganzes Leben verändern, ja – und zwar in viele verschiedene Richtungen. Es wäre ja interessant, das einmal biografisch festzuhalten, was die Unterschiede zwischen denen waren, die es geschafft haben – und denen, die untergegangen sind.
Als ich 14, 15 war, hat mir mal jemand bei einem gemeinsamen Freund Kokain angeboten. Ich wusste gar nicht, was das ist. Mein älterer Freund hat „nein, danke“ gesagt und ich darum auch. Vielleicht hätte das am Lebensweg etwas geändert, wenn es anders gegangen wäre? Wer weiß…
@Stefan Schleim
Den richtigen Menschen/das richtige Buch, am richtigen Ort zur richtigen Zeit, zu treffen oder zu finden, ist Glückssache.
Es war Glück, dass ihr Freund nein sagte. Es war Glück, dass mein Freund das richtige Buch zur Hand hatte, um mich damit „anzufixen.“
Gelesen habe ich immer viel. Vor diesem einen Buch eine große Menge an Literatur und Schundromanen. Fantasy, Agententhriller, Historienromane, Familiengeschichten. Ich liebe es, zu lesen.
Nach dem Buch (1995) meines Freundes habe ich keinen Roman mehr gelesen. Vorher hatte ich noch nie ein wissenschaftliches Buch gelesen. Seitdem lese ich nur noch populärwissenschaftliche Bücher.
Wir selbst haben kaum einen Einfluss auf unseren Lebensweg. Wir können nur durch die Tore gehen, die sich vor uns öffnen, oder es bleiben lassen. Wo und wann sich diese Tore öffnen, können wir nicht beeinflussen.
Womit wir dann beim freien Willen wären.
Ich denke, dass Schopenhauer es richtig erkannt hatte.
Wir besitzen Handlungsfreiheit, doch wir können nur unter dem wählen, was unser Bewusstsein uns zur Wahl anbietet. Und das hängt davon ab, was wir im bisherigen Leben an Informationen gespeichert haben. Was wiederum davon abhängt, wen wir wo zufällig getroffen und was wir irgendwo zufällig erlebt haben. Denke ich.
Darum glaube ich nicht, dass es große Unterschiede zwischen denen gibt, die es geschafft haben, und jenen, die es nicht geschafft haben
Es wäre sicher ein tolles Buch, wenn jemand sich die Mühe macht, 50 Biografien zu erarbeiten und dann daraus die Punkte, die den Lauf der einzelnen Leben verändert haben.
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Jein: Man kann auch nach ihnen Ausschau halten und sie bewusst suchen – oder nicht.
Aber es stimmt leider auch, dass es Tore gibt, die sich für manche (viele?) Menschen nie öffnen werden.
Worüber ich zufällig vor nicht all zu langer Zeit ein populärwissenschaftliches Buch geschrieben habe. 😉
Ausschau halten bedeutet für mich, in diesem Zusammenhang, dass ich alles tue, was ich tun kann, um zu erreichen, was ich erreichen möchte.
Doch auch das garantiert nicht, das das Tor erscheint oder erreichbar wird.
Vor langer Zeit gab es aufgrund ihrer Artikel, auf Telepolis, zum freien Willen interessante Debatten, an denen ich mich auch beteiligt hatte. Das ist sicher 15 Jahre her. Damals habe ich mich mit Bewusstsein beschäftigt, da hätte ich ihr Buch sicher gern gelesen.
Heute interessieren mich andere Themen.
Doch dann zum Abschluss doch noch die Frage: gibt es einen freien Willen oder nur Handlungsfreiheit?
Meine Meinung kennen sie ja.
Liebe Bonnie, was den Umgang mit jungen schwerstabhängigen Suchtkranken angeht, dann hast du leider, leider zu 100% recht.
Wenn man unmittelbar Leben retten will, bringen „helfende“ Hände den Schwerstabhängigen schneller unter die Erde, als ihm die „Pistole“ auf die Brust zu setzen und die sofortige Entgiftung mit anschließender, mindestens einjähriger Therapie fernab der alten „Wirkungsstätte“, inkl. Dauerbeschäftigung zu erzwingen, am besten an der frischen Luft. Das kann alles sein, segeln lernen (einen echten Törn mind. 3 Monate), gemeinsam selber Blockhütten bauen, anstrengende Wanderungen unternehmen und so ein Zeug, also die Funktionsfähigkeit von Körper und Geist wiederherstellen. Wer sein Kind, seinen Freund oder wem auch immer eine Chance geben will muss Zwang ausüben. Notfalls immer wieder und wieder!
Ich weiß leider, leider wovon ich hier schreibe.
@Phineas: Sie schildern hier Ihre eigenen Erfahrungen.
Woher nehmen Sie die Chuzpe zu glauben, dass Ihre Erfahrungen repräsentativ wären?
„Sie schildern hier Ihre eigenen Erfahrungen“
Ganz genau.
„Woher nehmen Sie die Chuzpe zu glauben, dass Ihre Erfahrungen repräsentativ wären?“
Ich brauche keine Chuzpe für das Bedürfnis, meine, und die Erfahrungen von viel zu vielen anderen Menschen, hier mal aufzuschreiben.
Lowdown
https://www.youtube.com/watch?v=6wk9VeqURw8&t=1s
Danke für diesen brillianten Beitrag, Herr Schleim!
Information statt MSM-Gehirnwäsche zur „Teufelsdroge“ Heroin. 👍👍👍
Please wear a Poppy
viele PTBS-Helden und Kriegszermalmte haben darin tiefen Trost gefunden.
Ziemlich ironisch, wenn die im Commonwealth ihren Veteranentag mit Mohnblütrn feiern.
Ein YT Clip über the Right Honourable Larry Cat hatte mich auf das Gedicht gebracht :
https://de.wikipedia.org/wiki/In_Flanders_Fields
„Die Mohnblumen werden normalerweise vom letzten Freitag im Oktober bis zum 11. November getragen“
In Flanders Fields. Danke. Das kannte ich nicht.
In meinem Artikel bzw. dem Titelbild stehen die Mohnblumen ja eher für die heilende Wirkung.
Interessant, dass man im Zusammenhang mit dem Ersten Weltkrieg die roten Blüten als Symbol für das Soldatenblut sieht.
Ich bin kein Botaniker aber würde meinen, dass die damals in Belgien blühenden Mohnblumen nicht so viel Opium enthielten. (Nicht wenige Soldaten dürften mit Morphium operiert worden sein. Das stammte dann aber wahrscheinlich aus Importen, vielleicht aus der Türkei?)
Die enthielten gar kein Opium, das ist auch ein maßgebender Grund, warum die Nordfranzosen immer so komisch sprechen (Ch’tis) und die Belgier immer Pommes rauchen.
Scheide: Der Klatschmohn (Papaver rhoeas) ist eine heimische. Wald- und Wiesenpflanze, die meistens knallrot blüht und keinerlei narkotische Stoffe enthält. Der hier präsentierte Papaver somniferum dagegen blüht selten rot, wird gern kultiviert – und macht mitunter süchtig.
Morphium war damals kein primäres Anästhetikum, sondern meiner Kenntnislage nach in seiner Eigenschaft als Analgetikum vor allem ein Adjuvans vor und nach der Operation. Die Anästhesie wurde eingeleitet mit Novocain oder Chloroform über die Schimmelbusch-Maske. In den USA wiederum war Morphium bereits seit dem Bürgerkrieg Standard – und nun wurde es von allen Kriegsparteien intensiv als Schmerzmittel eingesetzt:
Quelle: hier
Die Mittel waren freilich knapp, weswegen nicht jeder Verwundete überhaupt eine ausreichende Dosis bekam, insbesondere nicht an vorderster Front. Mehr Lektüre auch hier.
Warum heißt ein Städtchen wie Afyonkarahisar hier wohl Afyonkarahisar (Opiumschwarzburg)? Na, weil in der Region traditionell Opium angebaut wurde und eine schwarze Felsenburg das ach so wichtige Stadtbild prägt. (Afyon = Opium; kara = schwarz; hisar = Burg – Türkisch ist eine tolle Sprache). 😎
Das Osmanische Reich war vor und während des Ersten Weltkriegs einer – wenn nicht der – Hauptproduzent von Opium. Und mit wem waren die Osmanen – Stichwort Yavuz Sultan Selim und Midilli – nochmals verbündet? Genau. Irgendwo musste Merck, das vor dem Krieg glaube ich drei Viertel des weltweiten Kokain- und Morphinmarktes kontrollierte, ja seinen Stoff her beziehen. 🤷♂️
Abschließend: Trakl, der vor dem Krieg bereits mit Opium und Morphin experimentierte, starb in Krakau fast auf den Tag genau vor 111 Jahren an einer (unfreiwilligen oder absichtlichen) Überdosis Kokain. Und das wurde damals ja ebenfalls als medizinisches Präparat genutzt. Von ihm stammen diese Zeilen:
Mohn und Hanf sind mit die ältesten Kulturdrogen überhaupt. Bis zum Ende des II. Weltkrieges wurden diese, später verbotenen, Substanzen gefördert und vom Reichsnährstand angebaut (Verarbeitung in Ölmühlen). In alten Bauerngärten konnte man anscheinend noch lange nach dem Ende des vorerst letzten Weltkrieges vereinzelt Schlafmohn in den unterschiedlichsten Blütenfarben finden.
Nebenbei: Lange Zeit kochten Heroinabhängige Backmohn aus, da an den Körnern noch Mohnsaft haftete und tranken das Gebräu, wenn die Not entsprechend gross war. Als dies bekannt wurde, mussten die Hersteller vor Auslieferung den Mohnsaft abwaschen. In meiner Kindheit wurde man von den selbstgebackenen, bitteren, Mohnschnitten ein wenig müde und entspannter. Glaube ich zumindest im Nachhinein.
https://de.wikipedia.org/wiki/Schlafmohn
tldr:
1️⃣ Opium = getrockneter Milchsaft aus den unreifen Samenkapseln des Schlafmohns (Papaver somniferum). Mäßig stark, eben der Klassiker. Schmeckt gut zu Pumpernickel und Radieschen – und sollte nicht mit Klatschmohn verwechselt werden.
2️⃣ Morphium = isoliertes Hauptalkaloid aus Opium, das Industrieprodukt zur medizinisch-staatlich-legitimierten Schmerztherapie. Schmeckt gut zu Bratkartoffeln mit Sambal Oelek.
3️⃣ Heroin = chemisch modifiziertes Morphin (nicht zu verwechseln mit Mordor!), stärker, schneller und geiler als die Industriepampe. Geht einfach direkt ran an die Rezeptoren im Hirn. Schmeckt gut zu verbranntem Gummi und sinnlosem Rasen über die Autobahn. (Warum denke ich bloß gerade an das hier – ach, keine Ahnung. Und: Nicht nachmachen, Kinder!)
4️⃣ Staatliche Verbote sind 🧙♂️☕ und nicht hilfreich.
5️⃣ In der hyperindividualisierten, von Normopathie und Neoliberalyse geprägten, Gegenwartsgesellschaft geht eine Liberalisierung freilich nicht zwangsläufig mit einem Mehr an echter Freiheit einher. Oft schafft sie einfach nur ein weiteres Konsumprodukt. 🤷♂️
Und damit gebe ich ab in die politisch-korrekte Werbung.
Noch ein paar Groschen… 🪙🪙🪙
Aus Wuppertal kamen schon immer interessante Dinge und Denker, Stichwort Friedrich Engels…
Und zwar schon früh im 19. Jahrhundert:
Quelle: hier
Funktioniert das nach Gabe von Panzerschokolade eigentlich auch? Oder wie ist es, wenn Leute, die jene futterten, zur Amputation müssen? Erfahrungsberichte und Einschätzungen aus dem Forum? Die dämpft das Bewusstsein für Schmerzen doch zumindest vorübergehend…
Was hat der Krieg mit den Menschen am Hut? Da wird „uns“ jetzt aber hoffentlich kein Biologismus vorgesetzt, getreu des Mottos: „Schon in den Genen zeigt sich ja, dass der Mensch zum Kriege neige…“
OT (oder auch nicht): Erinnert mich irgendwie an diese norwegischen Wintersportler, die alle schwere Asthmatiker sein müssen, soviel Salbu wie die immer vor olympischen und sonstigen Wettkämpfen benötigen…
Quelle: hier
Ja, aber die Russen!!1!
Und damit ist es einfach wieder Zeit für B. Traven:
Das Totenschiff, S. 391
Gesetze sind und bleiben Moden und wie ihre Kleider lassen sich die Herrschenden eben auch ihre Paragraphen je nach Gusto in Form schneidern. 🤷♂️
Es ist vor allem nur eine eitle Spiegelfechterei. Ob Medizin, Rauschgift oder Teufelszeug – ist letztlich wurscht. Es geht niemanden etwas an, was mündige Menschen mit ihrem Körper anstellen – weder Staat, Markt, Tempel, Medien, Blockwarte noch sonstige Individuen und (selbsternannte) Institutionen oder „Säulen der Gesellschaft“. Jeder Mensch sollte uneingeschränkt und frei über seinen Leib verfügen und mit diesem tun und lassen können, was er möchte. Ob er Dinge (nicht) in ihn einführt oder (nicht) konsumiert, ob er ihn (nicht) in bestimmter Weise kleidet, schmückt, färbt oder anderweitig verändert, wie er (nicht) über ihn mit anderen interagiert, wohin er ihn (nicht) bewegt, wann, wie und wo er sein Leben (nicht) beschließt. Das Ganze endet freilich immer da, wo die Grenzen anderer verletzt werden – meine Faust endet, wo deine Nase beginnt. Um das auszuhandeln, braucht es jedoch keinen Staat und irgendwelche Büttel zur Kontrolle. 🤷♂️
Sachdienliche Hinweise von Jacob Hornberger zu dem Thema:
Quelle: hier
Meine Hauptkritik steht oben – es geht den Staat – und sonstige autoritäre Instanzen – schlicht nichts an. Ob „gefährlich“ oder nicht. Zumal er andere Gefahren toleriert und ausweitet.
Gar nicht.
Gerechtigkeit war aber auch noch nie das Ziel des Strafrechts. Strafrecht dient der staatlichen Legitimation und sozialen Kontrolle und basiert ansonsten vor allem auf diesen drei Prinzipien:
1️⃣ Kostenreduktion (gerade Drogenkonsum kann externe Kosten erzeugen, die dem Staat teuer zu stehen kommen – Knast ist aber freilich auch nicht so billig) + ökonomische Kontrolle (ungezügelte Kriminalität nix gut für Landnahme und Akkumulation)
2️⃣ Moralische Signalwirkung (Vadder Staat plustert sich als oberste Instanz auf und sagt: „Das ist falsch! Sei reuig!“)
3️⃣ Rachebefriedigung (schlicht so archaisch wie atavistisch, wusste schon Goldman)
Ansonsten ist das Ganze einfach Staatshandeln 101. Es geht um die Kontrolle und die rechte Hegung des Menschenmaterials, verbrämt mit einem zünftigen Schuss Moralin. Und um Marktpotentiale.
Kannibalismus und Inzest unter Erwachsenen beispielsweise sind ja letztlich auch nur moralisch gedeckelt. Meiner Meinung sind die nur deshalb noch nicht liberalisiert, weil sie ein Nischenthema sind. Würde sich damit massenhaft Cash generieren lassen, wären die längst Kulturgut. So bleiben sie ein Elitenthema („Habsburger Unterlippe“), wenn überhaupt.
Aber was noch nicht ist, kann ja noch werden. So was muss man promoten, Nachfrage schaffen. Dann gilt in 35 Jahren Kannibalismus vielleicht als „nachhaltige Proteinquelle“ und Alternative zu Insekten und Inzest ist eine Form „queerer Selbstverwirklichung“. „Beyond Meat“ bringt dann den Human-Burger 🍔 auf den Markt, Netflix dreht „Sibling Island – True love knows no blood“ 💖… und Vadder Staat? Vadder Staat kassiert überall satt mit ab! 🤑🤑🤑
Aber so wird’s eben gemacht und die Mehrheitsbevölkerung findet das gut (solange nicht sie selbst von solchen Maßnahmen betroffen ist).
Das ist einfach auch wieder ein Beispiel für Staatspolitik 101. Biopolitik um genau zu sein. Früher sperrte man jene Gruppen in „Heil- und Besserungsanstalten“ oder verpasste ihnen einen schwarzen Winkel. Und heute? Auch heute geht es nur darum bestimmte Menschen(gruppen) zu kontrollieren, zu regulieren und zu verwalten. Das Jobcenter ist letztlich auch nur eine moderne Form von moderner Verwaltungs- und Besserungsanstalt. 🤷♂️
Ist doch geil, ne? Ist wie bei den pösen Migranten. Die sind schuld, einfach weil sie hierhergekommen sind. Schuldig – per Existenz. Nicht unsere Bomben, Sanktionen, Lockungen, die sie herbeiriefen. Nicht unser System, das ihre ominöse Heimat entheimatete. Nein – sind sie da, sind sie gleich dreimal schuld: dass sie sind, dass sie hierhergekommen sind und weil sie angeblich für die steigenden Mieten, die schlechte Infrastruktur etc. verantwortlich seien. Damit nimmt sich die Gesellschaft mal wieder aus der Verantwortung und schiebt alles auf die angeblich willensschwachen Individuen, die obendrein noch minderrassig sind und es sich erdreisteten hierher zu kommen. Und der Mehrheitswähler blökt: „Ich habe CDU / AfD / SPD… gewählt, aber die Kanaken wollte ich nicht! Ich habe damit nichts zu tun! Ich bin empört!“
Regrettable wie der Franzose zu sagen pflegt.
Warum eigentlich kein solches Plädoyer? Warum darf und muss Vadder Staat, Mutter Kirche, der Markt oder sonst wer über diese Stoffe entscheiden? Und somit über unsere Körper? Warum soll das ein Naturgesetz sein? Es wird Zeit zur echten Freiheit aufzubrechen. Wenn nicht jetzt – wann dann?
Da habe ich jetzt mal noch zwei Zitate von José Mujica. Zum einen:
Ich sage: Und „Marihuana“ in dem Satz könnte und sollte man prinzipiell durch eine Menge Zeug ersetzen, der Drogenmarkt besteht ja nicht nur aus Cannabispflanzen. 🤷♂️
Aber noch zum anderen:
Das ist nämlich der Haken – hier könnte man wiederum die Tabletten durch Marihuana und jede Menge anderes ersetzen, so dieses erst mal verfügbar würde.
Aber wisst ihr was – ich packe noch ein paar Zitate vom Mujica obendrauf, muss zu früher Stunde dann nicht mehr selbst schreiben:
Sowie:
Alles aus: Worte des „ärmsten Präsidenten der Welt“ (eine ziemlich schwache Übersetzung des Originaltitels, btw)
Ich will jetzt auch gar nicht in den Diskurs jenes Sozialdemokraten einsteigen, zumal die Sätze ja auch für sich stehen. Sondern nur den (fünften) Punkt meiner Zusammenfassung wiederholen, den ich in dieser Debatte freilich schon öfter anbrachte und der auch bei Mujica durchschimmert: Liberalisierung bedeutet schlicht nicht ein Mehr an echter Freiheit.
Mehr (vorgebliche) Freiheiten sind einfach nur mehr Waren, mehr Optionen – und mehr Druck, sich zu optimieren, zu konsumieren, zu vermarkten. Ob Abtreibung, Drogenfreigabe, Prostitution, Sterbehilfe, Digitalisierung – allesamt findet unter den normopathischen Bedingungen der kapitalistisch-imperialistischen Gesellschaft statt. Liberalisierung unter diesen Auspizien – schafft beständig mehr und neue Probleme:
1️⃣ Abtreibung: Recht auf Selbstbestimmung versus modische Entfernung von „Belastungen“ und Reduzierung potentieller gesellschaftlicher „Kosten“ (zzgl. Generierung von Cash durch Abtreibungskliniken und psychische Nachsorge-„Produkte“)…
2️⃣ Sterbehilfe: Recht auf würdiges (Ab)Leben versus Entsorgung der „überflüssigen“ Alten und „Minderleister“ (zzgl. Generierung von Cash durch Friedhofsmarketing wie es Mujica nannte – das Sterben als letzter Konsumakt)…
3️⃣ Digitalisierung: Mehr Wissen, Information, Vernetzung mit Freunden in aller Welt versus individualisierte Massenüberwachung, Sozialkreditsystem, Aufmerksamkeitsökonomie…
4️⃣ Prostitution: Recht über den Gebrauch des eigenen Körpers zu entscheiden versus „Selbstvermarktung“ als neue Norm, weitere Ausbeutungspraktiken, Ökonomisierung der privatesten Winkel („Only Fans“)…
5️⃣ Drogenfreigabe: …
Und das alles ist durchaus so gewollt – es macht eben Kohle und schafft neue Landnahmen und Regulierungsoptionen. Echte Liberalisierung dagegen wäre ja die Befreiung von Zwängen – nicht der Ersatz eines Zwangs durch einen anderen. Nicht die Ersetzung der Zwangsgewalt des Staates durch die Zwangsgewalt des Konsums.
Das Problem findet sich darum nicht in der Freiheit als solchen – das Problem ist, dass die Liberalisierung in dieser Gesellschaft schlicht keine wirkliche(n) Freiheit(en) schafft. Dass das dergestalt Liberalisierte bloß sofort in Waren umgewandelt wird. Liberalisieren unter diesen Bedingungen ist nur ein Update des Käfigs. 🤷♂️
Abschließend nochmals Mujica:
Tja.
Die Gabe von Panzerschokolade in Finnland : https://de.wikipedia.org/wiki/Aimo_Koivunen und wer noch mehr solcher Drogenerlebnise wissen will dem sei das Sachbuch „Der totale Rausch von Norman Ohler bei Kiepenheuer & Witsch 2015 empfohlen.
Bleibt Straight-Edge für ein gutes Leben in Glück und Freiheit
++++
José Mujica, der Mann sprach verständlichen Klartext. Danke für die Zitate.
@Altlandrebell: „Aus Wuppertal kamen schon immer interessante Dinge und Denker, Stichwort Friedrich Engels…“
Kann ich nur bestätigen, denn sogar ICH bin dort geboren 😉😉😉
Einen Besuch des Engels-Hauses und des Industriemuseums für Frühindustrialisierung kann ich gerade historisch interessierten Menschen nur wärmstens empfehlen.
Und bei Bayer in Elberfeld hab‘ ich auch mal malocht.
Danke für deine wieder einmal so interessanten wie ausführlichen Koreferate.
Klatschmohn vs. Schlafmohn: Ich dachte, dass das bei den Alkaloiden eher ein gradueller Unterschied ist, las jetzt aber, dass es um wirklich ganz andere Wirkstoffe geht; wobei zu viel Verzehr von Klatschmohn auch zu „Raserei“ und Bewusstlosigkeit führen können soll. Aber das ist doch schon sehr faszinierend, dass und wie Pflanzen diese Stoffe produzieren, die so vielfältig auf unser Nervensystem wirken.
Dass der Mensch das immer wieder kriegführende Tier ist, habe ich vor allem aus seiner Historie erschlossen. Man hätte natürlich auch einfach die Zeitung aufschlagen können.
Danke auch noch für die Links, z.B. zum Ersten Weltkrieg. Die entstellten Gesichter hätte ich jetzt nicht unbedingt sehen müssen. Aber so sieht das dann aus, ja. Ich werde mir merken, dass es beim Morphium Engpässe gab und die medizinische Situation komplexer war, als ich es in meinem frei geschriebenen Essay dargestellt habe.
Doch auch dann bleibe ich bei meinem Fazit: Es wäre besser, keinen (sozialen und/oder militärischen) Krieg zu führen. Aber wir sind halt Menschen.
Ich gehöre ebenfalls der Generation an, die das Heroin als Teufelszeug verdammt und sorgfältig vom Cannabis unterscheidet – obwohl die Staatspropaganda beide auf eine Stufe stellt(e) und indirekt zum Alkoholismus in den Bierzelten der schwarzbraunen(=blauen) Spießer auffordert(e): der reiche Schweinebauer Aiwanger als enthemmter Säuferheld.
Das Kriterium, welches wir als Jugendliche fanden, ist die Geschwindigkeit des Abhängigwerdens. So haben beide, Alkohol und Heroin, die Eigenschaft, dass fünfmal Konsumieren reiche, um körperlich abhängig zu werden. Beide gelten daher als die gefährlichsten Suchtmittel. Bei Cannabis dagegen gibt es keine körperliche Abhängigkeit, fanden wir damals heraus.
Schleim macht es sich in seinem Artikel gefährlich einfach!
Ich muss davor warnen:
„Den problematischen Konsum behielten vor allem diejenigen bei, die vorher schon psychosoziale Probleme hatten.“ (Schleim in seinem Artikel oben)
Dass diese Aussage FALSCH ist, weiß ich als lange Jahre schwer abhängiger Raucher. Es rauchen nicht nur die, „die vorher schon psychosoziale Probleme hatten.“ Das ist geradezu absurd! Auch die Rückfallquote bei der Tabaksucht spricht für sich. Ich kenne sie aus eigenem Erleben. Auch die Folgen, die Erstickungsanfälle und Dauerbeatmung wegen copd, kenne ich aus der Familie.
Rauchen unterscheidet sich von den Opiaten vor allem dadurch, dass es den Charakter des Süchtigen weniger asozial macht. Dagegen steht der Alkoholismus in seiner Auswirkung auf die Sozialverträglichkeit der Heroinsucht nahe.
Der Artikel weist einen grundlegenden und systematischen Mangel auf, der gefährlich für die Betroffenen ist.
@ Estragon
In der Arbeiterschicht, in der ich aufwuchs, war in der Regel jegliches weisses Pulver verpönt. Genauso wie Pillen in den verschiedensten Farben. Das Zeug wurde in der Regel auf dem Schwarzmarkt erworben und jeglicher Schelm konnte hier irgendwelche wilde Behauptungen über psychedelische Wirkungen aufstellen. Es gab natürlich auch experimentierfreudige Geister, die konsumierten, was der Markt und der eigene Geldbeutel hergab. Volksdroge Nr. 1 war allerdings, gesellschaftlich akzeptiert, Alkohol. Auch den Mischkonsum u.a. Alkohol, Fliegenpilz, Kahlkopf, Hanf, Nikotin, Speed, Tabletten usw. gab es. Wahlspruch war für manche: besser zu und ab, als ab und zu.
Bei den meisten waren dies Phasen, die vorübergingen und sich dann in der Normalität auflösten.
Bei den meisten ja,
ein guter Freund hat das Saufen leider nicht überlebt.
Und das Auflösen in „Normalität“ bedurfte bei manchen auch langer Umwege durch Elend und Krankheit.
Endlich mal ein sachlicher Artikel zum Thema Opiate, „die Tränen des Mohns“!
Opiate sind, anders als Paracetamol, also Schmerzmittel der Stufe 1 nach WHO, nicht organschädlich. Hauptnebenwirkung von Opiaten ist die Verstopfung. Deshalb werden niedrig dosiert Opiate gegen Durchfall eingesetzt.
Die Sucht, Abhängigkeit, läßt sich bei richtigen Umgang managen. Opiate muß man einschleichen und ausschleichen wie Blutdruckmittel auch. Das wissen leider viele Ärzte nicht.
Schön das der Autor auch die sozialen und politischen Probleme des Umgangs mit Opiaten angesprochen hat. Hier muß als Ergänzung auf die beiden Opiumkriege gegen China hingewiesen werden. Diese gehören zu den 2 Jahrhunderten der Demütigung Chinas. Die Langnasen nutzen den Opiatmißbrauch in China – der Kaiser sah sich gezwungen den Opiumkonsum verbieten – China kolonial zu unterwerfen.
Heute wird Fentanyl in China hergestellt. Es ist 100mal stärker als Morphin und wird zu Narkosen und als Schmerzpflaster eingesetzt. Durch den leichtsinnigen Umgang amerikanischer Ärzte mit Opiaten kam es zum amerikanischen Fentanyl-Problem und zum Oxycodon-Mißbrauch. Oxycodon wirkt sehr schnell und ist bei postoperativen Schmerzen ein Segen, bei nicht bestimmungsgemäßen Gebrauch aber ein Problem.
Ich sehe es so: niedergehende Zivilisationen wie die westliche neigen zum Drogenmißbrauch, aufsteigende Zivilisationen wie die chinesische nicht. Das scheint eine gesellschaftliche „Gesetzmäßigkeit“ zu sein. Und der Drogenkrieg gegen Venezuela – bei dem es um Öl und Vorherrschaft geht – ist wohl der erste westliche Opiumkriege des westlichen Niedergangs. Der Angriff auf Venezuela soll unmittelbar bevorstehen. Danach wird Israel den Iran angreifen. Der Iran wird dann mit verdeckter chinesischer Hilfe Israel vernichten und der Westen wird brennen.
Um das zu ertragen solltet ihr einen Joint rauchen!
Sie widersprechen sich gerade selbst:
Naomi
„Die Sucht, Abhängigkeit, läßt sich bei richtigen Umgang managen.“
„Die Langnasen nutzen den Opiatmißbrauch in China – der Kaiser sah sich gezwungen den Opiumkonsum verbieten – China kolonial zu unterwerfen.“
Die Hauptdroge der westlichen Gesellschaft ist der Alkohol, das steht ohne Zweifel fest.
Alkohol ist nicht staatlich sanktioniert, leicht zu beschaffen und gesellschaftlich akzeptiert.
Alkoholismus findet sich in allen Gesellschaftsschichten unabhängig vom sozialen Status.
Hier wäre es interessant zu wissen, welche unser Politiker ein Alkoholproblem haben, werden einige sein.
Da scheint es spezielle Entzugskliniken zu geben, an die große Glocke wird das zumindest nicht gehängt.
Inwieweit politische Entscheidungen unter Alkoholeinfluß gefällt werden, wäre sicher eine Untersuchung wert!
Historisch war der Kurfürst von Sachsen, Johann Georg, der während des 30-jährigen Krieges „regierte“, als „Bier-Jörgen“ Europaweit bekannt, viele seiner Entscheidungen schrieb man dem Alkoholkonsum zu.
Oder Jahrhundertelang die britische Flotte, wo die Matrosen zwangsweise jahrelang an Bord zusammengepfercht
ein tristes Dasein fristeten, die wurden abgefüllt mit täglicher Rum- und Bierration.
Ich habe 35 Dienstjahre in der Kranken- und Altenpflege zu verzeichnen ( habe beide Fachkraftausbildungen ), davon 4 Jahre in der Palliativpflege, zertifiziert mit längerer Hospizerfahrung und weitere 8 Jahre in der Ausbildung.
Sehr viele alte Menschen sind Medikamentenabhängig, diese Sucht müssen sich allerdings die Ärzte, vornehmlich die
Hausärzte an die Fahnen heften. Benzodiazepine, v.a. Lorazepam (Tavor) fanden und finden sich in vielen Tablettendispensern. Bei diesem Zeug beginnt ca. nach 14 Tagen das Entzugssyndrom, die hochbetagten Menschen, die
ich dann in den Einrichtungen zu versorgen hatte, waren nicht mehr zu entziehen, da sie das Zeug schon Jahre lang verschrieben bekamen. Haloperidol ( Haldol ) habe ich auch häufig im Einsatz gesehen, ein Antipsychotikum, das eigentlich in der Akutpsychatrie verwendet werden sollte. Ist oft bei demenziellen Veränderungen verordnet worden, weil viele Kollegen den Ärzten vorstellten, das die „bei Unruhe“ ( so die wachsweiche Indikation, hier definiert die Pflegekraft dann selbst, wann denn „Unruhe“ da ist und wie sie sich äußert ) „was brauchen“ würden. Neuroleptika wie Pipamperon, Schlafmittel auf Benzodiazepinbasis, wie Oxazepam ( Adumbran ) sind auch sehr beliebt, damit die armen alten Menschen eine ruhige Nacht haben ( das Pflegepersonal auch ). durch den morgendliche Überhang steigt dann natürlich das Sturzrisiko.
Es gibt gute Techniken und Methoden, wissenschaftlich begründet, wie man mit dementiell veränderten Menschen fachlich und adäquat umgehen kann und Medikamenteneinsatz reduzierbar macht, wie z.B. Validation oder auch basale Stimulation. Das Pflegepersonal im Allgemeinen kennt diese Techniken für gewöhnlich nicht und der Pflegeschlüssel lässt die Anwendung häufig nicht zu. Wenn ich als leitende Fachkraft im Spätdienst eine Hilfskraft zur Verfügung habe bei 22 Bewohnern, wovon ein großer Teil als „Bettlägerig“ eingestuft ist ( sind die meist nicht, ist nur einfacher bei der Versorgung ) , ich die Medikamente stellen und verabreichen muss, die Dokumentation zu führen habe ( ca 35-40% der Tätigkeit, wird in großen Teilen unentgeltlich nach Dienstschluss erledigt ) noch die Arztvisiten begleiten muss, mit Angehörigen zu kommunizieren habe, Essen anzureichen habe, tja, wie soll man sich dann adäquat um die Menschen kümmern? Also werden sie zugedröhnt und, überspitzt gesagt, das Pflegepersonal nach Feierabend; der Anteil an Suchtkranken unter dem Pflegepersonal ist überproportional hoch. Dienstzeiten und Überstunden lass ich mal außen vor, gehört hier nicht hin.
Was Opiate angeht, so bin ich froh, das es sie gibt, in der Palliativversorgung unerlässlich. Vielfach helfen diese aber auch nichts mehr und man kann viele Menschen im Finalstadium nicht mehr schmerzfrei halten, furchtbar, auch als Pflegekraft kaum zu ertragen. Ich habe Ärzte erlebt, die völlig ungenügend verordnen, da die Opiate süchtig machen würden, kein Scheiß und das in solchem Zustand! Hausärzte gehen häufig zu früh zu stark rein und lassen das WHO-Stufenschema ( Nicht alles von der WHO ist schlecht! ) außer acht. Später hat sich dann eine hohe Toleranz aufgebaut und lässt die nötige Wirkung dann vermissen. Sollte jemand der Forenten in eine solche Situation kommen, oder Angehörige in einer solchen Situation haben, kann ich nur raten, einen Palliativmediziner hinzu zu ziehen und einen speziell ausgebildeten Mediziner für Schmerztherapie, die gibt es!
Katastrophale Verhältnisse insgesamt und deshalb so ausführlich von mir dargelegt, weil der Autor genauso wie die gesamte Gesellschaft dieses Problem nicht auf dem Schirm hat!
Andere Abhängigkeiten in diesem Bereich sind die von Laxantien ( Abführmittel ), eine weitere Katastrophe, würde hier zu weit führen.
Von psychisch Kranken fange ich hier gar nicht erst an, sprengt den Rahmen, hätte ich auch einiges zu berichten.
Falls das jemand durchliest, vielen Dank dafür!
@ Wallenstein
Ein ganz herzliches Dankeschön für Ihren äusserst informativen Beitrag aus der gelebten Realität.
Von 1965! https://de.wikipedia.org/wiki/Mother%E2%80%99s_Little_Helper
https://m.youtube.com/watch?v=B4hjL3lY5GM
Hab in den frühen 80. in einem Altenpflegeheim (Siechenhaus) den Zivildienst abgeleistet was du da schreibst ist auch schon so vor über vierzig Jahren bekannt gewesen.
Und seitdem hat sich Wohl überhaupt nicht’s geändert, eine Patientenverfügung nützt auch, nur was wenn eine Kontrollinstanz vorhanden ist die das Gewünschte durchsetz!
Tja, so ist das!
Und so wird das bleiben, so lange man mit „Pflege“ Profite machen kann und dieser Bereich nicht zur
Daseinsvorsorge gezählt wird.
Am schlimmsten sind die Zustände in den Heimen, die von Ketten unterhalten werden.
Natürlich geht es auch anders, wenn man genug auf der Tasche hat allerdings nur!
Ich habe in meinen Dienstjahren nur 2 ( zwei! in Worten) „Privat“patienten gehabt.
Alle anderen waren das nicht.
Die Pflegeversicherung sorgt dafür, das die alten Menschen auf 50 EURO Taschengeld reduziert werden, könnte sein, das der Satz derzeit geringfügig erhöht wurde.
Die Rente reicht nicht, die Gelder aus der Pflegeversicherung dazu addiert auch nicht, also springt für die Differenz das Sozialamt ein. bezahlt werden nur die sog. „Hotelkosten“, also Unterkunft, Heizung und Verpflegung!
Für das Übrige muss die Bewohnerin selbst aufkommen, also Pflegemittel und Friseur.
I.a.R. helfen die Angehörigen, die eh schon zur Kasse gebeten werden, noch zusätzlich, soweit sie können.
Wer keine Angehörigen hat, oder solche die sich nicht kümmern, guckt in die Röhre.
Die Fallpauschalen in den Krankenhäusern sorgen dafür, das die Patienten mit nicht ausgeheilten Wunden nach Hause entlassen werden, von der Wundversorgung und der postoperativen Nachsorge leben ganze Pflegedienste
Wenn dann der Kapitalismus endlich abgeschafft ist, können ja dann die ganzen Schlipsträger in der Palliativpflege arbeiten wie eine meiner Frauen es seit 30 Jahren tut.
Du beschreibt treffend den „Klassenunterschied“, Standesdünkel westdeutscher Hausärzte. Ist dir bewußt das dies ein typisch westdeutsches Problem ist? Bei uns in der DDR gab es diese Standesunterschiede beim medizinisch-pflegerischen Personal nicht, wir arbeiteten kollegialer zusammen. Überraschenderweise ist das auch in der Schweiz so. Die sehr gut verdienenden schweizer Ärzte haben ein sehr viel kollegialerer Verhältnis zum Pflegepersonal, mehr Augenhöhe.
Warum Standesdünkel ein westdeutsches Problem ist, weiß ich auch nicht so recht. Die Wessifizierung hat aber auch bei ostdeutschen Ärzten zu Standesdünkeln geführt. Nicht wenige ostdeutsche Ärzte sind in die Schweiz emigriert und ihnen gefällt dort die kollegialere Zusammenarbeit – und natürlich die sehr gute Bezahlung – in medizinischen Bereich.
Das war auch genau der Grund, warum eine andere gute Freundin als Krankenschwester Mitte der 80er in die Schweiz gegangen ist.
@Wallenstein
Alle Ausführungen – wenn auch subjektiv gefärbte – sind notwendige und wichtige Ergänzungen. Vielen Dank dafür 😉
++++
Ja, genau so nehme ich das auch wahr. 👍
Im Hinblick auf die möglichen katastrophalen Folgen einer Suchtkarriere für Kinder und Jugendliche rangieren diese verharmlosenden Aussagen als eine mindestens (gedankenlose?) grobe Fahrlässigkeit.
Weil wir im heutigen, auf Verboten und Unwahrheiten aufbauenden Modell ja in der Gesellschaft so gut mit psychoaktiven Substanzen umgehen, nicht wahr?
Dass der problematische Substanzkonsum seit Jahrzehnten zunimmt, dürfte wohl eher nicht an den Artikeln des Herrn Schleim liegen, der hiervor schon seit bald 20 Jahren warnt; da überschätzen Sie wirklich meinen Einfluss.
Vorsichtshalber eine Frage:
Sie plädieren nicht zufällig für die Abschaffung des
Jugendschutzgesetzes (JuSchG) § 9?
@Dan
Ich denke nicht, dass hier Kinder mitlesen. Du?
Im Übrigen halte ich diese Aussagen nicht für verharmlosend, sondern für aufklärend.
Gegenfrage: Sind sie 100 % sicher, dass keine Kinder und Jugendliche hier mitlesen?
Kinder und Jugendliche sind Teil der Gesellschaft und können bei öffentlichen Debatten nicht ausgeschlossen werden. Teil der Aufklärung bei diesbezüglichen Themen sollte daher auch stets mit den entsprechenden ‚Warnhinweisen‘ für Kinder und Jugendliche verbunden werden. Die Auswirkungen von Drogen aller Art auf die kindliche Entwicklung nicht nur das Hirn betreffend dürfte allgemein bekannt sein. Deswegen bin ich immer wieder erstaunt, Diskussionen darüber führen zu müssen.
Ja, Warnhinweise, und Betreuung am Stauende… vorsicht da raucht ein Mensch eine Zigarette meine Fresse…
Das ist genau die Weicheiermentalität, die ich seit den 80ern bekämpfe.
Ich nehme Drogen seit ich 12 bin…und jaa ich kenne Leute die nehmen seit jetzt über 60 Jahren täglich ihre Drogen… na und und das ganz ohne „Warnhinweise“! 😉
motonomer
„Ich nehme Drogen seit ich 12 bin…“
😀
Kein weiterer Kommentar 😉
@dan
Das ist nicht falsch, trotzdem ist es lächerlich, das hier als Argument zu posten.
Aber manche Menschen müssen eben immerzu herumnörgeln, sonst sind sie nicht zufrieden. Das scheint auf dich zuzutreffen.
Smartphonegebrauch schon mit 6, Zucker, unzureichende bis gar nicht vorhandene Jugendzentren, nicht vorhandene Kinderbetreuung durch fehlende Kindergärtner, fehlende Schulen, nicht funktionierende Schulheizungen, versiffte Toiletten an den Grundschulen, Lehrer, die ihre politische Neutralität aufgegeben haben,oder nie hatten….es gibt sicher viel zu bemängeln.
Warnhinweise beim Posten von Texten, die unter erwachsenen Menschen ausgetauscht werden, sind nicht dabei.
Es ist auch eine Sucht, wenn man immer nörgeln muss.
Sollten hier Kinder und Jugendliche mitlesen, können es keine ganz dummen Vertreter ihres Alters sein.
Sie finden in den Texten viele Warnhinweise auf die Gefährlichkeit der Droge.
Ich habe hier keinen Text gelesen, der Heroin verherrlicht oder auch nur verharmlost. Auch nicht die von dir zitierten Textausschnitte.
Ich denke, du unterschätzt die Urteilsfähigkeit, von eventuell mitlesenden Kindern und Jugendlichen, ganz gewaltig.
Du gibst deiner Sucht nach, du nörgelst.
Zuerst lesen keine Kinder mit.
Dann plötzlich doch.
Dann sind sie aber nicht dumm.
Und als Krönung zum Abschluss unterschätze ich die Urteilsfähigkeit von Kindern und Jugendlichen.
Für mich sind das alles keine Argumente, sondern Relativierungen.
Auf dieser Grundlage können wir sowieso jegliche Diskussion einstellen.
„Das ist kein Plädoyer für eine radikale Freigabe aller psychoaktiven Substanzen. Aber es ist ein Fingerzeig darauf, dass man das Drogenproblem nicht lösen kann, ohne psychologische Traumatisierung und soziale Ausgrenzung aufzufangen.“
Ich gehe mal davon aus, dass ein Großteil der jungen Menschen relativ leicht an jede beliebige Droge kommt. Trotzdem sind nicht alle abhängige Wracks. Die meisten Menschen können sehr wohl eigenverantwortlich entscheiden welche Substanzen sie konsumieren wollen. Von daher sollten eigentlich alle Substanzen freigegeben werden, sofern es eine sinnvolle Aufklärung gibt und alle Informationen zur Verfügung gestellt werden.
Ich stimme allerdings vollkommen zu, dass einem problematischen Konsum, egal wo von, zumeist ein anderes Problem zu Grunde liegt.
Hab’s zwar schon weiter oben gepostet, möchte es aber trotzdem allen hier, die über dieses wichtige Thema diskutieren, wirklich ans Herz legen: „Drogen-die Geschichte eines langen Krieges“ (Original „Chasing the Scream“) des britischen Journalisten Johann Hari, erschienen 2015.
Das Buch ist brilliant und spannender als jeder Krimi.
Und als Ergänzung noch einer seiner Vorträge zum Thema Sucht: https://www.youtube.com/watch?v=PY9DcIMGxMs
was niemand sehen will und so direkt vor den Augen liegt…
Zugang zur Medizinischen Hilfe wird immer schwerer, vor allem für einfache Menschen und aus der Gesellschaft Ausgestoßene ..
Gerade Gefängis werden solche dann in meist gute Medizinische Hände übergeben, denn da ist der Staat verpflichtet sich um diese Menschen zu kümmern ..
Ich musste da schon viel sehen, und nicht wenige fanden das richtig gut das Sie im “ Bau “ gelandet waren nachdem es Ihnen besser ging .
Als ich mir meine Neurose eingefangen hatte damals DDR, vergingen fast 2 Jahre eh man mir medizinische Hilfe hat zukommen lassen, und damit war Sie nicht mehr heilbar. Und das alles nur weil Behörden meinten “ Der Simuliert nur“ … o(
Es war eine kleine Ärztin Fort Zinna Torgau und Haftkrankenhaus dann, denen ich viel zu verdanken habe, und mir halfen damit leben zu können …
Und die Ärzte Haftkrankenhaus, ( da war auch Professoren bei) waren auch weniger gut auf DDR Behörden zu sprechen, denn Sie mussten deren Entscheidungen immer ausbaden…
Über Drogen sollten Ärzte entscheiden und niemand anderes , nur leider ist genau dieser Zielgruppe aber der Zugang heute zu Ärzten oft verwehrt !
Mal ganz ehrlich..
Wer sich medizinische Ratschläge von einem Reddit Chatbot holt. Dem kann vermutlich auch Morphium nicht mehr helfen..
Ansonsten ist Heroin ein Derivat des Mophins was durch seine Bessere Löslichkeit in nicht polaren Medien (z.B lipiden) schneller und effektiver die Blut- Hirnschranke überwinden kann und somit schneller und stärker wirkt als das polare Morphium welches größtenteils von der Blut-Hirn Schranke ausgefiltert wird..
Aus diesem Grund wird in der Medizin vor allem Morphin verwendet auch wenn der Unterschied, zumindest nach einer Gewissen Zeit, der Verabreichung nicht besonders hoch ist. Eine Ärztin oder Arzt wollen halt vor allem den Schmerz lindern und nicht den Patienten „High“ machen. Argumentiert wird natürlich auch immer damit das Heroin durch die stärkere Wirkung auch eine Stärkere Suchtwirkung hat. Allerdings kann Morpium genauso süchtig machen wie z.B dieses alte Buch von 1880 hier zeigt..
On the treatment of the Morphine Habit. Dr. Albrecht Erlenmeyer
Pharmakologen und Ärzte z.B gehören auch heute noch oft zu den Abhängigen da diese Gruppe sich den Stoff besonders leicht beschaffen kann..
Drug and Alcohol Rehab for Pharmacists
Ansonsten mal wieder ein Artikel der leider viele Aspekte auslässt. Zum Beispiel warum Heroin, Heroin heißt (Heldengift).
Und ebenfalls die Jahrzehntelangen Verstrickungen der Geheimdienste in den Weltweiten Heroinhandel. Tausende von toten Junkees in der BRD haben sich für Geld ins jenseits gespritzt welches dann dazu benutzt wurde um Waffen für Konterrevolutionäre zu bezahlen welche dann in Kuba, Afghanistan oder Vietnam gegen die einheimische Bevölkerung gekämpft haben.
Da kann Ich nur wieder das Buch von Hans Georg Behr – „Weltmacht Droge“ (ISBN: 3430112834) empfehlen, der sich sehr detailliert mit der Thematik auseinandergesetzt hat.
So können wir uns z.B bei den Iranischen Revolutionsgarden dafür bedanken dass sie damals einen der Größten CIA Drogenimporteure, den Schah Mohammad Reza Pahlavi, abgesetzt haben und damit eine der Quellen des Heroins in Deutschland geschlossen haben.
The Underbelly of the Pahlavi Dynasty
So wie heute Selenski, war der Schah damals ein Liebling der (vor allem konservativen) Politik. Kein Wunder wo er doch Heroin für die CIA vertickt hat..
Opium selbst hingegen hat eine Jahrtausende alte Tradition als Schmerzmittel. Und es war im Osmanischen Reich sogar noch üblich, dass man die Soldaten teilweise mit Opium bezahlte was von den Türken dann wohl mit starkem schwarzen Kaffee genossen wurde..
Insofern war und sind Opiate auch immer Mittel zum Kriegführen und für Soldaten gewesen, da sie den Schmerz die Grausamkeiten und das Gefühl von Elend vernebeln und betäuben und dem Soldaten somit ermöglichen in einer entmenschlichten Situation weiterhin im Sinne der Kommandanten zu funktionieren..
Man warnt zwar immer vor den Drogen aber Ich weiß das es nicht in erster Linie die Drogen sind die den „Junkee“ ermorden, denn es gibt zu viele Beispiele von Menschen die Jahrzehntelang gut mit der Droge gelebt haben. Es ist meiner Meinung nach die Gesellschaft und der Umgang mit den Süchtigen, die aus einem „Abhängigen“ einen „Junkee“ macht..
Ansonsten sind diese Art von Drogen vor allem eines, ein multimillionen Dollar Geschäft bei dem der Tod der Kunden ein toleriertes Risiko darstellt . Drogen an sich (nicht alle sind dermaßen destruktiv) waren schon immer ein Teil der Gesellschaft und Kultur und werden es vermutlich auch immer bleiben..
Eine Freigabe unter kontrolliertem Verkauf würde wenigstens die Waffengeschäfte und die Kriminalität eindämmen. Aber genau das ist vermutlich nicht gewollt..
Mfg Makrovir
@ Makrovir
Sehr guter Beitrag.
Ergänzend noch beispielgebend für die Niedertracht als Staatenraison in Sachen Opium:
https://de.wikipedia.org/wiki/Opiumkrieg
Morphium von Morpheus, dem griechischen Gott des Schlafes und der Träume abgeleitet. Heroin von Heros, dem Helden. Ironischerweise wurde Heroin kurzzeitig als Entzugsmittel für Morphinisten vermarktet. Hermann Göring war seit seinen Verwundungen als Jagdflieger im WK.I Schmerzpatient und Morphinist. Nebst anderen Substanzen, die den Reichsjägermeister, seit Stalingrad Meier, fit hielten.
Einfach. alle Drogen legalisieren und den Kapitalismus abschaffen und hat den 🐟. 🙂
Fein, gefällt mir 👍
Was wäre der Mensch denn ohne Drogen?
@Motonomer: „Was wäre der Mensch denn ohne Drogen?“
Er wäre kein echter Mensch mehr.
Rischtisch 👍
…noch am Leben?
Hast du mal auf Drogen gevögelt und dabei ein Softeis gegessen das Du eigentlich gar nicht magst…nein….???
Solltest du aber…grins ♥ ღ ♡ ❤☆༺ [̲̅$̲̅(̲̅ ͡° ͜ʖ ͡°̲̅)̲̅$̲̅] ▬|██████| ▬🤓 🚌 💙 👶🦌
💋👄 ™1974 ♫ 👍 🐟 ☀️ • ✌
Naja, Ich glaub ja eher, du hast nach einem speziellen Pilzragout ein Softeis gevögelt, was eigentlich dein Nachtisch war. Stimmts?
@Phineas: Ach so! Alle Menschen, die irgendwelche Drogen konsumieren oder mal konsumiert haben, sterben daran bzw. sind deswegen tot??
Wahnsinn, aber man lernt wirklich niemals aus…
Das steht da nicht.
Lowdown.
https://www.youtube.com/watch?v=9G8sbrzKybc&list=RD9G8sbrzKybc&start_radio=1
Das Buch von Bähr ist besonders interessant für heute ca. 70 Jährige, die wissen wollen, warum so viele ihrer Altersgenossen an der Droge zugrunde gingen.
Aber auch sonst ist es ein hervorragendes Buch, zur Geschichte des Heroins in den 60/70 Jahren.
@Makrovir: „Eine Freigabe unter kontrolliertem Verkauf würde wenigstens die Waffengeschäfte und die Kriminalität eindämmen. Aber genau das ist vermutlich nicht gewollt..“
So ist es!
Denn wo kämen wir denn hin, wenn etwa Polizei und Justiz von illegalen Substanzen Abhängigen ihr ohnehin schon elendes Leben nicht mehr zur Hölle machen könnten oder bei Heckler & Koch z.B. sogar Arbeitsplätze verloren gingen, weil die Nachfrage nach deren Produkten bei den mexikanischen Drogen-Kartellen sinken würde?
Oder der Orange in Washington keine Boote vor Venezuela mehr versenken könnte und eine ganze Behörde wie die DEA auflösen müsste?
P.S @all Danke für die vielen netten Kommentare..
Ich hatte grade noch mal etwas im Erlenmeyer geschmökert und diesen Absatz kann Ich euch einfach nicht vorenthalten..
Seite 53.
Sowas kann man sich echt nicht ausdenken.. 😂
Medizin im Wandel der Jahrtausende.. Ärzte kommen und gehen Opiate sind geblieben..
(Wobei Ich anmerken will das Elenmeyer schon erkannt hatte das Kokain lediglich einen Ersatzstoff und kein wirkliches Heilmittel darstellt)
Mfg Makrovir
White Rabbid
Da hier auch Oxycodon angesprochen wurde, schreibe ich gerne meine eigenen Erfahrungen.
Ich bekam nach meinen Lungenoperationen wegen Krebs Oxycodon 20 mg (2-0-2-0) als Schmerzmittel, allerdings in Kombination mit Naloxon (10 mg). Nur einmal hat ein Pfleger versehentlich die Variante ohne Naloxon gegeben – das war dann ein ziemlich „trippiges“ Erlebnis.
Hätte ich das Medikament nur in der Kombination mit Naloxon bekommen, hätte ich wohl nie verstanden, warum so viele Menschen ein Suchtproblem mit Oxycodon oder ähnlichen Opiaten entwickeln. Durch das Naloxon blieb die euphorisierende Wirkung weitgehend aus, und ich konnte das Mittel innerhalb weniger Tage problemlos absetzen.
Der „Entzug“ fühlte sich eher an wie ein beginnender grippaler Infekt – unangenehm, aber gut auszuhalten. Für mich war das kein großes Thema, aber es hat mir gezeigt, wie stark der Unterschied zwischen den beiden Varianten ist.
@n.b.: Was ist denn an einer Euphorisierung so schlimm, insbesondere wenn man schwer krank ist? Oder wenn man sogar definitiv unheilbar krank ist?
Wobei ich natürlich Ihre Meinung, dass für Sie das Naloxon gut war, selbstverständlich absolut respektiere!
Gute Besserung was Ihre Grunderkrankung angeht.
Zum Thema Entzug, die lassen Sie ja wohl nicht in „cold turkey“ laufen, sondern je nach Dauer der Opioidgabe halt ausschleichen, substituieren oder schlicht absetzen, jedenfalls in einer Form die als auszuhalten gilt.
Kaum jemand würde jemandem der lange in hohen Dosen ( und die Toleranzentwicklung ist noch ein Faktor der hier noch nicht angesprochen wurde ) Opiate oder Opioide genommen hat raten, „dann lassen S‘ es halt ab morgen weg“.
Interessant wäre, nach welchem Zeitraum und Dosen die Entzugserscheinungen auftraten.
Das können Sie oder Mitleser ja dann extrapolieren wie sich das bei 5- oder 10-facher Dosis über ein Jahr oder länger anfühlen wird. Dennoch haben unzählige das immer wieder machen müssen natürlich, jeder Abhängige.
Aber spätestens nach der dritten „Grippe“ winkt man ab und verzichtet auf Wiederholung dieser Erfahrung solang es geht.
Um so mehr wenn der Rest des Lebens nichts kompensierendes zu bieten hat, und man auf der Strasse schlafen muss u.ä.