Hat Trump Selenskij zu einer Offensive gegen Russland aufgefordert?

Verbrüdern sich Trump und Selenskij? Bild: president.gov.ua/CC BY-NC-ND-4.0

Trump soll sich mehr auf die Seite der Ukraine gegen Russland gestellt haben. Selenskij gibt vor, am Frieden interessiert zu sein, baut aber seine Macht aus und scheint mit Hilfe der Europäer den Krieg lieber fortsetzen zu wollen. Im Strudel der Epstein-Affäre könnte man sich auch eine Wag-the-Dog-Reaktion von Trump vorstellen.

Nachdem US-Präsident Trump nach einem Telefongespräch mit Putin am 4. Juli auch mit Selenskij telefonierte, hat er einen gewissen Schwenk seiner bisherigen Politik vollzogen. Die Kritik am russischen Präsidenten verschärfte er, auch wenn er ihm 50 Tage Zeit gab, die Sommeroffensive zu beenden, um zu einem Waffenstillstand zu kommen, bevor sekundäre Zölle den Druck auf Russland erhöhen sollen. Als großer Erfolg in Europa gilt, dass Trump als Waffenhändler  gnädigerweise die Europäer für 10 Milliarden US-Dollar amerikanische Waffen kaufen lassen will, um sie der Ukraine zu übergeben. Und dass mit deutschem Geld Patriot-Batterien geliefert werden, die aber wenig nutzen, wenn Russland wie jetzt mit Hunderten von Drohnen angreift und bald vielleicht mit 1000 oder 2000.

Bei dem Gespräch soll Trump den ukrainischen Präsidenten gefragt haben, ob die ukrainischen Streitkräfte Moskau und St. Petersburg bombardieren könnten. Selenskij meinte, wenn sie die Waffen dafür besäßen, könnten sie dies. Das Weiße Haus stritt ab, dass Trump damit Kiew zu Angriffen auf die beiden Städte auffordern oder ermuntern wollte. Er hätte sich nur informieren wollen. Trump selbst meinte danach, Selenskij solle nicht Moskau angreifen, die Ukraine erhalte auch keine weitreichenden Waffen.

Später kursierten allerdings Gerüchte, die von der Financial Times oder der Washington Post verbreitet wurden. Nach einem beim Gespräch anwesenden ukrainischen Regierungsmitarbeiter habe Trump gesagt, die Ukraine könne den Kriegsverlauf nicht ändern, wenn sie nur in der Defensive bleibe, sie müsse in die Offensive gehen. Wenn das zutreffen sollte, wäre das tatsächlich eine Kehrtwendung. Möglicherweise wollte Trump nur einen Rat geben, allerdings wurde ja klar, dass er die USA nicht wie sein Vorgänger in den Krieg hineinziehen will, sondern nur als Waffenhändler und Friedensbringer auftreten will.

Die ukrainischen Offensiven

Gleichzeitig erinnert das an den Anfang des Krieges, als Russland und die Ukraine schon große Schritte bei Friedensverhandlungen gemacht hatten, die Selenskij dann auf Druck oder Rat von Boris Johnson (und wahrscheinlich auch Joe Biden) abgebrochen hat, um auf Krieg und Offensive zu setzen, was auch erst einmal erfolgreich war und deswegen bei den Unterstützern und der Ukraine Siegeserwartungen erweckte. Nachdem sich dann die Kämpfe in einen Stellungskrieg verwandelten, Russland eine befestigte Verteidigungslinie baute und wieder langsam vorrückte, wurde Kiew zu einer Offensive gedrängt, die 2023 aber scheiterte. Die Unterstützerstaaten monierten die Arbeitsteilung: Die Ukraine kriegt die Waffen und das Geld und muss dafür Soldaten stellen und erfolgreich kämpfen. Es kam die Forderung, das Mobilisierungsalter zu senken, der Selenskij nur ein wenig nachkam, der gerne behauptete, dass es war genug Truppen gäbe, aber die erforderlichen Waffen nicht oder nicht rechtzeitig geliefert würden.

Der Vorstoß in die russische Kursk 2024 war dann eine Demonstration, dass die Ukraine noch in der Lage war, offensive Vorstöße zu machen und Verhandlungsmasse für territoriale Deals bei möglichen Friedensverhandlungen zu schaffen, was aber auf Kosten der Schwächung der übrigen Front geschah und erwartungsgemäß keinen größeren Einfluss auf die Kriegsentwicklung hatte, sieht man von den hohen materiellen und personellen Verlusten der Ukraine ab. Obgleich die Ukraine die Drohnen- und Raketenangriffe auf Ziele in Russland ausbauen konnte, dünnte sich das militärische Personal aus und setzte eine Jagd auf wehrpflichtige Männer ein, die mit Gewalt eingefangen werden müssen, um die Verluste an der Front zu kompensieren. Die Rekrutierung konnte und kann Russland hingegen weiterhin mit viel Geld realisieren.

Mit dem Amtsantritt von Donald Trump rückte als politisches Ziel die Beendigung des Kriegs in den Vordergrund, allerdings benötigt die EU, um ihre fragile Einheit zu wahren, den Feind Russland und ein Anhalten des Krieges, wobei Trumps Russland-, Nato- und Zollpolitik den Trend zur größeren Einheit verstärkt. Es wird versucht, Trump auf die antirussische Seite zu ziehen und die transatlantischen Bande zu bewahren, während sich Trump offenbar auf keine Seite stellen will und sagt, er sei nur der „Humanität verpflichtet“, die er freilich anderswo und auch in den USA selbst missen lässt.

Selenskij baut seine Macht aus

Selenskij gehorcht scheinbar Trump und gibt sich bereit für Friedensverhandlungen. Allerdings gibt es von beiden Seiten keine Bewegung zu Kompromissen. Gerade treibt Selenskij den Start des mit dem Europarat beschlossenen Sondertribunals zu russischen Kriegsverbrechen in der Ukraine voran. Das dient natürlich als Stolperstein zur Verhinderung zu Friedensgesprächen. Dem Sondertribunal würde sich Russland nur unterwerfen, wenn es im Krieg verliert, was derzeit völlig unrealistisch ist.

Der ukrainische Präsident baut in der Ukraine seine Macht im Vorblick auf ein Ende des Krieges und Wahlen aus, zuletzt durch Neuaufstellung seiner Regierung und Ausschaltung von Gegnern durch Sanktionen, die vom Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrat verhängt werden. Die Oligarchen konnte Selenskij durch das Kriegsrecht schwächen, jetzt versucht er, die Kontrolle über die vom Westen installierten Antikorruptionsbehörden NABU (Nationales Antikorruptionsbüro der Ukraine) und SAP (Spezialisierten Antikorruptionsstaatsanwaltschaft) zu übernehmen oder diese zu schließen, um seine Macht auch vor Druck aus dem Ausland zu festigen. Die Biden-Regierung übte noch Druck wegen Korruption auf Kiew aus, der Trump-Regierung scheint dies nicht mehr so wichtig wie im Wahlkampf zu sein. Der ukrainische Geheimdienst hat Razzien vorgenommen und beschuldigt NABU-Ermittler u.a., Informationen an den russischen Geheimdienst weitergegeben zu haben und wegen Verkehrsunfällen. Der SBU soll nun Zugang zu Informationen über alle verdeckten und operativen Maßnahmen sowie über Sonderoperationen des NABU und der SAPO erhalten haben.

Könnte die Epstein-Affäre Trump zu einem Militärschlag treiben?

Dass Trump Kiew dazu drängt, weitere Offensiven zu unternehmen, ist eher unwahrscheinlich. Allerdings hat Selenskij gezeigt, dass er mit Offensiven und Angriffen ins russische Hinterland oder Verteidigung in aussichtslosen Lagen wie Mariupol, Bachmut oder jetzt Pokrowsk für die Unterstützerstaaten und die ukrainische Bevölkerung demonstrieren will, dass die Ukraine heroisch kämpft und die Kraft hat, Angriffe zu führen. Immer wieder gibt es ja kleinere Offensiven wie jüngst in Sumy oder Belgorod, die aber nur das russische Vorrücken verlangsamen, dann zurückgeschlagen werden und starke Verluste mit sich bringen. Für größere und anhaltende Angriffe auf dem Boden, die Front ist wegen der Drohnenabdeckung zur Todeszone geworden, hat die Ukraine nicht mehr das Personal und Reserven. Deswegen setzt Kiew vor allem auf weitreichende Waffen, um Russland auf eigenem Territorium anzugreifen, um das Militär, aber auch den Kreml zu schwächen und die Bevölkerung zu ängstigen, wie dies auch umgekehrt Russland macht.

Es könnte sein, dass Selenskijs Regierung die Geschichte erfunden hat, dass Trump die Ukraine zu einer Offensive aufgefordert habe, um erneut Stimmung im Land und im Ausland zu erzeugen, militärisch weiter stark zu sein und eine mögliche Offensive zu rechtfertigen. Schließlich muss Selenskij etwas für die vielen Milliarden bieten, die nun Europa militärisch und zur Aufrechterhaltung des Staates in die Ukraine investiert. Zumindest müsste die Ukraine aus der Sicht der europäischen Geldgeber die russischen Truppen binden, besser noch: schwächen und einen Frieden verzögern, um einen angeblich sonst drohenden Angriff Russlands auf Nato-Staaten zu verhindern oder so lange hinauszuschieben, bis die europäischen Nato-Staaten sich massiv hoch gerüstet haben. Andere meinen, der Leak solle die Ukraine demoralisieren, weil der Eindruck erweckt werde, dass die ukrainischen Soldaten erneut in einen Fleischwolf getrieben werden sollen.

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Allerdings ist Trump, der mit Epstein befreundet war, wegen der Epstein-Affäre erstmals wirklich aus dem Tritt gekommen und wird nun auch aus seiner bisherigen Anhängerschaft angegriffen. Er scheint nun etwas zu verheimlichen und damit mit dem teils mit wilden Geschichten (Pizzagate, QAnon) überzogenen deep state und der Elite verbunden zu sein, die die Maga-Bewegung und der angebliche Außenseiter Trump zerschlagen wollte. Denkbar wäre, dass Trump versuchen könnte, die Kritiker durch einen Militärschlag, den die Ukrainer ausführen könnten oder der den Angriff auf die iranischen Atomanlagen zum Vorbild hat, an die Seitenlinie zu drängen, wenn sein Vorgehen gegen das WSJ als Teil der Fake News Media nicht zieht, der er vorwirft, einen angeblich von ihm an Epstein 2003 geschickten Brief mit einer Frauenzeichnung vorzutäuschen, oder die Forderung nach Barack Obamas Inhaftierung für keine Ablenkung sorgt.

Vorbild könnte Bill Clinton sein, der wenige Tage nachdem er öffentlich zugeben musste, eine „unangemessene Beziehung“ zu der Praktikantin Monica Lewinsky gehabt zu haben, am 20. August 1998 Marschflugkörper auf Ziele in Afghanistan und im Sudan abfeuern ließ, wo sich Osama bin Laden aufhalten könnte. Clinton schien dem Drehbuch zu folgen, das Larry Beinhart 1993 in „American Hero“, verfilmt 1997 als „Wag the Dog“, erzählt. Um von einem Sexskandal des Präsidenten abzulenken, täuschten ein Filmregisseur und ein Spin Doctor einen Krieg in Albanien vor.

Florian Rötzer

Florian Rötzer, geboren 1953, hat nach dem Studium der Philosophie als freier Autor und Publizist mit dem Schwerpunkt Medientheorie und -ästhetik in München und als Organisator zahlreicher internationaler Symposien gearbeitet. Von 1996 bis 2020 war er Chefredakteur des Online-Magazins Telepolis. Von ihm erschienen sind u.a. „Denken, das an der Zeit ist“ (Suhrkamp 1988), „Die Telepolis“ (1995), „Vom Wildwerden der Städte“ (Birkhäuser 2006), „Smart Cities im Cyberwar“ (Westend 2015), „Sein und Wohnen“ (Westend 2020) oder „Lesen im Zeitalter der Künstlichen Intelligenz“ (Bielefeld 2023)
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31 Kommentare

  1. Vielleicht schauen sich ein paar Edelfedern mal den Film an, und achten auf Dustin Hoffman.

    Anne Heche hat, scheints aus dem Dreh mehr gelernt, als ihrem Überleben zuträglich war.

    Video von ihrem Abtransport noch im Netz Blick.ch tagwort Unfall Anne Heche.
    Link liest sich nicht kopieren

  2. „Trump soll sich mehr auf die Seite der Ukraine gegen Russland gestellt haben. “

    Das ist nicht ganz richtig denke ich, da sind ein Trupp dunkel Anzüge in Mar-a-Lago aufgeschlagen und haben dem Kerl gesagt was er gefälligst zu denken hat.

    1. Das sehe ich auch so. Trump ist sprunghaft und kann weder strategisch, noch längerfristig planen. Seine Basics sind abstreiten, lügen und was von Fake News labern. Ansonsten ist er limitiert und leicht manipulierbar.

            1. Meine Frage mit Antwortvorschlag diente der Einordnung. Trump hat in seiner ersten Amtszeit herausgefunden, wer über dem Präsidenten steht, und das sind offensichtlich nicht die Wähler. Er hat mit durchwachsenem Erfolg einen erneuten Anlauf zu „drain the swamp“ versucht, und ich halte es als Teil vom einfachen (westlichen, aber nicht US) Volk für gegen meine Interessen agierend, wenn ich der Trump-bashenden Wahrheitspresse sekundiere. Die entsprechende Blödheit bei selbstbezeichneten Linken habe ich schon vor und während der ersten Amtzeit nicht verstanden. Er wurde von der Presse genau einmal gelobt, nämlich als er ohne Notwendigkeit einen syrischen Luftwaffenstützpunkt bombardieren ließ. Aber nicht mal solche Offensichtlichkeiten wurden bemerkt.

  3. Möglicherweise ist aber, genau wie in Hollywood, das Repertoire an Drehbüchern zu Ende gegangen und es gibt nur noch billige Neuaufgüsse. Man kennt die Geschichten, und insbesondere das erstarkende China wird sich mit gar nix mehr vorführen lassen. Auch Russland und die anderen BRICS-Staaten sind nicht dümmer als das US-Kartell. Weil man das weiß, gilt es derzeit insbesondere. den Osten und Süden wirtschaftlich zu schädigen, nur klappt das nicht so wie gedacht. Es wird vorerst kein Ende dieses laufenden, in seiner Art anderen, 3. Weltkrieges kommen. Woanders las ich die ausführliche Meinung eines Russen, dass dieser Weltkrieg noch lange andauern wird und auch eine atomare Komponente enthalten kann. Wir werden keine Ruhe bekommen, solange der Deep State im Verbund mit den Zionisten die Welt regieren kann. Erst wenn dieser Sorte Zweibeiner der Saft ausgeht, können andere Gestalten versuchen, eine neue Entspannungspolitik zu entwerfen, sofern es nicht vorher zu großflächigen Zerstörungen auf der Nordhalbkugel kommt.

    1. ++++

      Eigentlich alles gesagt. Kurz und knackig wie ich es liebe.

      Zeit ist nicht Geld in meinen Augen, aber zu kostbar um Sie einfach so zu verschwenden.

  4. Ich verstehe nicht, wie man zu derartigen Bewertungen kommt: „als Russland und die Ukraine schon große Schritte bei Friedensverhandlungen gemacht hatten, die Selenskij dann auf Druck oder Rat von Boris Johnson (und wahrscheinlich auch Joe Biden) abgebrochen hat, um auf Krieg und Offensive zu setzen, was auch erst einmal erfolgreich war….“

    Offenkundig gelten diese Eroberungen als Erfolg, weil hier große Gebiete in Chersson und Charkiw zurückerobert werden konnten. Dies allein rechtfertigt es aber nicht, die Offensiven als Erfolg zu werten. Man muss schon sehen, welchen Preis die Ukraine/NATO für diesen Erfolg gezahlt haben, auch wenn er im Westen nicht gerne genannt wird. Bezahlt wurde der Erfolg mit den „besten“, weil hochmotivierten Truppen und einer Menge Kriegsmaterial. Niemand redet gerne von den toten Soldaten, am allerwenigsten die Ukraine.

    In Kursk und Krinky war es genau das selbe, auch hier wurden für zwei Gebietseroberungen Menschen und Material geopfert, als sei beides unbegrenzt verfügbar. Inzwischen fehlen den Ukrainern die (freiwilligen) Soldaten und die NATO-Arsenale sind leer. Die Idee, diese Exkursionen im Dienste der westlichen Propaganda hätten nur zu einer „Schwächung der übrigen Front“ geführt, ist ebenfalls falsch. Indem man hier weiter seine Ressourcen verpulverte, steht man überall geschwächt da. Offenbar ist im Westen unbekannt, dass Immobilien zurück erobert werden können, anders als Soldaten.

    Die Russen dagegen wissen dies sehr genau. Im Zweifelsfall ziehen sie sich lieber freiwillig zurück, als Mensch und Material zu opfern. Die Ukrainer dagegen kämpfen immer „heroisch“ bis zum letzten Mann, bis es keine Alternative zum Rückzug der überlebenden Kräfte gibt.

    1. Sehe ich ganz genauso. Mir erscheint das ganze waren nicht mehr als Mediensiege die für die Dummköpfe im Westen produziert werden sollten um die Zahlemeister bei Stange zu halten.

      Und Sie zahlen gerne bis heute und auch die nächsten Jahrzehnte.

  5. Eine Show … Milliardäre und Ihre Bedürfnisse. Für solche hat nichts mehr noch wirkliche Relevanz außer die Wahrnehmung über Ihre eigene Person. Schweinerein jeglicher Art traue ich solchen zu.

    Eigentlich völlig egal was der Westen plant, Russland könnte schon längst die ganze Ukraine eingeliedert haben, was man als Hinweis interpretieren könnte das Putin genau das aber gar nicht will. Und nur dieser Punkt ist das eigentliche Problem.
    Putin ist klar was es bedeutet , Menschen eines Landes zu integrieren, das sich nicht selber frei entschieden hat für diesen Weg.
    Der Westen verfügt aktuell nicht über Politiker dieses Formats.
    Viele Ukraine wollen aber nicht mehr zu Russland gehören, vor allem im Westlichen Teil der Ukaine. Aber im Faschismus wollen Sie auch nicht leben.
    Eigentlich kann nur das Ukraine Volk dieses Problem selber lösen, denn solange Selensky an der Macht, steht Frieden für Nato Truppen in der Ukraine, was zur Auslöschung der Ukraine sogar führen könnte, und nicht nur Ukraine.

  6. Bei Trump sollte man nicht auf das Geschwätz hören. Das dient nur zur Verwirrung seiner Gegner/ Feinde im „westlichen“ Lager. Wichtig ist nur, was das Ergebnis seiner Handlungen ist. Und da hat er in seinem Sinne Erfolge vorzuweisen. Die USA ziehen sich aus dem Ukraine- Krieg zurück. Die EU darf das Kleptokraten – Regime in Kiew alleine mit Geld und Kriegsmaterial versorgen. Was sie beides nicht hat! Trump ist frei, Deals mit Russland zu machen. Und gleichzeitig schwächt sich die im Niedergang befindliche EU weiter. Für Trump eine Win-Win- Situation.
    Wichtiger als das in den Lügenmedien verbreitete Geschwätz ist das, was es an Veränderungen in der Außenpolitik gibt. Einfach mal schauen, was da so passiert…die vielen kleinen Meldungen zeigen ein Bild, das die USA weg vom Streben nach globaler Hegemonie und hin zu einer Großmacht in einer Multipolaren Welt streben. Nur im deutsch beherrschten Europa hat man das noch nicht begriffen. Da wollen die Herrenmenschen weiterhin der Welt ihre Regeln aufzwingen.

    1. Schaut man sich die Details an, unterschätzt man Trump total. Da ist eine Finte an der anderen.
      Interessant ist nur was hinten herauskommt.

  7. Ich denke es ist ein Fehler, den US-amerikanischen Präsidenten und seine Administration zu unterschätzen, ebenso wie es ein Fehler ist, sich auf jede seiner Äußerungen zu stürzen und sie für bare Münze zu nehmen. Letzteres ist offensichtlich weder angebracht noch gesund, weshalb ich begonnen habe die schriftlichen und mündlichen Äußerungen / das Gebrabbel des US-amerikanischen Präsidenten soweit wie möglich zu ignorieren.

    Die Strategie der Trump-Administration gegenüber Russland war und ist meiner Ansicht nach, eine Kompromissunterbrechung des Krieges in der Ukraine zu größtenteils eigenen Bedingungen zu erreichen zu versuchen und wenn das nicht gelingt, die Verantwortung und Kosten auf die europäischen Vasallen abzuwälzen. Und in beiden Fällen den verbrauchten restukrainischen Proxy durch andere Proxies aus dem reichhaltigen Bewerberpool zu ersetzen und so den Abnutzungskrieg gegen Russland langfristig weiterzuführen.

    Zur Natur des dritten Weltkriegs in den wir (US, GB, F, D und Verbündete) nicht drohen hineingezogen zu werden, sondern den wir seit geraumer Zeit aktiv gegen ausgewählte BRICS-Staaten führen und beständig höher eskalieren sei noch einmal auf Dmitri Trenins Grundsatzartikel verwiesen, der das schön zusammenfasst und dabei mit einer Reihe von Missverständnissen aufräumt: https://test.rtde.live/meinung/250978-dritter-weltkrieg-laeuft-bereits.

    Diese Linie hat auch Andrei Raevski („The Saker“) auf seinem Blog über viele Jahre wie ich finde sehr überzeugend vertreten.

    Dass die US-Amerikaner unter der Trump-Administration ihre Vorherrschaft auf dem Planeten aufgeben wollen, halte ich ebenfalls für eine Fehleinschätzung. Meiner Ansicht nach geht es ihnen lediglich darum, sie anders zu strukturieren und die Kosten aus ihrer Sicht besser zu verteilen.

    1. „Ich denke es ist ein Fehler, den US-amerikanischen Präsidenten und seine Administration zu unterschätzen, ……“

      Genau im zerstören und kaputt machen ist er deep state „noch immer ganz große Klasse“

      1. „Genau im zerstören und kaputt machen ist er deep state „noch immer ganz große Klasse““

        Auch hier gibt es ein weit verbreitetes Missverständnis, nachdem Trump und seine Leute angeblich die erklärten Gegner des „Deep States“ sind und als edle Ritter ihn einer Art Duell auf Leben und Tod bekämpfen. Brian Berletic beispielsweise liefert dazu immer wieder (er)nüchtern(d)e Analysen.

        Meiner Einschätzung nach vertreten Trump und seine Leute lediglich eine andere Fraktion des „Deep States“ und nicht die bisher vorherrschende(n) an die US-„Demokraten“ und „klassischen US-Republikaner“ angebundene(n) Fraktion(en) und wollen den „Deep State“ nicht zerstören, sondern ihn nach ihren eigenen Interessen umbauen.

    2. Den Dmitri gibt es auch auf Seniora. Habe ihn mal vorsichtshalber – for my/our own safety – „gesichert“ gesichert. Immer dieses Gemähre von wegen „WK3, was’n Blödsinn!“ Nur um die Lämmer weiter beim Wegknacken halten zu können.

      Übrigens … der Autor des benannten Artikels ist ja nicht nur ‚irgendein Russe‘! Man beachte: wie aus einem einstigen „Go-West-Paulus“ ein wachechter „Saulus-Russe“ wurde. So geht ‚NI“!

  8. Vielleicht bleibt dem Autor nichts anderes übrig, als Trump eine gewisse Vermittlungsrolle zu zu erkennen, vielleicht um nicht auf die Debanking- oder ähnliche Listen zu geraten.
    Aber die Realität zeigt uns ein etwas abgewandeltes Spiel Guter Cop, böser Cop. Trump zeigt sich eindeutig als Wechselspieler mit Selenski. Letzterer besteht auf Waffenstillstand, um die Truppen zu reorganisieren und umzugruppieren. Trump bezieht diese Position, indem er Russland droht. Mehr Kooperation geht nicht.
    Auch Trump vollzieht die Ziele des USA – Imperialismus, Russland in die Knie zwingen zu wollen.
    Allerdings wird uns das 24 Stunden am Tag als Friedensinitiative verkauft. Danke, Medien!

  9. Ich war die letzten Wochen off und habe erst gestern wieder Telegram geöffnet (brauchte dringend eine Informations-„Auszeit“).
    Sehe ich das richtig das den Ukrainer praktisch die Luftabwehr ausgegangen ist und Russland ebenfalls seit ein paar Wochen die Ukraine praktisch mit Drohnen und allem möglichem tagtäglich dauerbombardiert?
    Darf an dieser Stelle die Zusatzfrage erlaubt sein wie sich die werten Herren in Brüssel unter diesen Umständen ihren „Endsieg“ vorstellen?

    Was soll der ganze Scheiß in Brüssel eigentlich? Wie willst du den Bitte einen totale Niederlage als totalen Erfolg verkaufen? So blöd ist nicht mal Deutschland.

    1. Das hast du richtig erkannt. Wie das neue Geschäft funktioniert, kannst du auf RTdeutsch nachlesen.

      Deutschland gibt demnach zwei vorhandene Patriot-Batterien aus den den Beständen der Bundeswehr an Kiew ab und bestellt zwei neue Patriot-Batterien zur Lieferung in den USA. Falls die USA zügig liefern, soll noch mal nachgeliefert werden. Falls nicht, dann nicht!

      So sieht es aus, wenn man keine Patriot Abschussrampen mehr hat. Und wie sieht es mit den PAC3 Raketen aus? Tja, das weiß Gott allein und der ist weder Deutscher noch Ukrainer.

      PS. Mit 3 Mio teure Patrionraketen auf 20K teure russische Drohnen schiessen, ist unwirtschaftlich – selbst wenn man sie trifft.

  10. Egal wie, ohne einen Deal mit Russland wird es kein greifbares Ende geben. Wo mal gedacht war überlagertes und veraltetes Gerät für teuer Geld zu entsorgen, geht es nun an das Eingemachte. Der Westen wird langsam entwaffnet. Die Möglichkeiten der Luftabwehr sinken, das Loch das der Iran in 12 Tagen gerissen muss erst gestopft werden. Was Dritten Angriffe auf amerikanische oder NATO- Stützpunkte ermöglicht, wenn die dortige Abwehrmöglichkeiten sinken.
    Die USA können Russland und selbst China nicht weiter Sanktionieren, da ihnen dann wichtige Rohstoffe und aufbereitetes Uran fehlen.
    Können eigentlich die USA und die EU autark existieren? auf was wären die Bürger bereit zu verzichten? Können die BRICS Staaten autark existieren? Müssten die Bürger dort überhaupt auf etwas verzichten?
    Im Kreml hat man 4 Schachbretter aufgestellt, in jede Windrichtung eines. Und gespielt wird auf allen vieren. Nur im Westen kapiert das niemand. Statt dessen dummes Geplapper von Kriegsertüchtigung.

  11. Denken wir mal um die Ecke.

    Vielleicht will Trump durch die Aufforderung etwas eigentlich unmögliches zu machen, einzusehen dass nichts mehr geht und endlich aufgibt.
    Oder vielleicht einfach das Ende beschleunigen, da es wohl die letzten Reserven kosten täte…

    Natürlich reine Spekulation und ich kann selbstverständlich vollkommen falsch liegen!

  12. Putin hat 49 Tage Zeit und kann am 50. irgendwas von Frieden murmeln und dann die nächsten 50 Tage weiter kämpfen und verhandeln. Trump gibt in der Zwischenzeit dem Welthandel den Rest, ohne das dies für die Ukraine relevant ist .
    Die EU zahlt und zahlt und wird dann, wenn alle außer der UA Nettozahler sind ihen Geist aufgeben.

    1. Das hoffen alle.
      Wird aber nicht passieren.
      Die EU ist polit-medial so gut vernetzt,
      dass sie zunächst die Steuerzahler
      leer saugen wird bis aufs Hemd.

      Das kann noch dauern. Der Krieg wird
      schneller kommen…

  13. Die USA haben nicht vor, die von Trump angekündigte Frist für eine Einigung in der Ukraine bis September strikt einzuhalten, erklärte das US-Außenministerium.

  14. Ok, beim Iran haben sie sich auch nicht an Fristen gehalten, und kamen sich damit auch noch schlau vor. Dann haben sie nach 12 Tagen den Schwanz eingekniffen.
    Alle russischen Kunden mit 100% Zoll zu „bestrafen“ wird lustig. Spätestens wenn in den USA die Spritpreise durch die Decke gehen, TACO. Wetten?
    Interessant auch, wie die Chinesen die EU bestrafen werden. Die erinnern langsam an den Besoffenen, der mit jedem in der Kneipe anbindet, und sich wundert, wenn er zusammengeschlagen im Dreck endet.

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