Hat der Westen den Krieg in der Ukraine absichtlich in die Länge gezogen?

Beste Kriegsfreunde: Boris Johnson und Wolodymyr Selenskij. Bild: president.gov.ua/CC BY-SA-4.0

 

Immer mehr Hinweise zeigen, dass wir nichts von dem glauben dürfen, was unsere Regierungsvertreter über die Aussichtslosigkeit von Verhandlungen sagen.

Es wird immer schwieriger zu leugnen, dass der Krieg in der Ukraine bereits wenige Monate nach der russischen Invasion hätte beendet werden können – und dass die Regierungen der USA und Großbritanniens daran gearbeitet haben, dies zu verhindern.

Die jüngste Bestätigung kommt von David Arakhamia, dem Fraktionsvorsitzenden von Selenskijs Partei “Diener des Volkes”, der die ukrainische Delegation bei den Friedensgesprächen mit Moskau leitete. In einem kürzlich im Fernsehen ausgestrahlten Interview sagte Arakhamia der Journalistin Natalia Moseichuk, dass “das Ziel Russlands darin bestand, uns zur Neutralität zu drängen”, d. h. uns zu verpflichten, nicht der NATO beizutreten, und dass “sie bereit waren, den Krieg zu beenden, wenn wir die Neutralität akzeptieren” (siehe dazu „Sobald wir die Russen anrufen, werden sie sich am nächsten Tag an den Verhandlungstisch setzen“).

Es gebe mehrere Gründe, warum die Verhandlungen letztlich gescheitert seien, sagte er, darunter die Notwendigkeit, die ukrainische Verfassung zu ändern (die im Februar 2019 geändert worden war, um die NATO-Ziele des Landes zu verankern), und die Tatsache, dass Johnson nach Kiew gekommen war, um ukrainische Regierungsvertreter darüber zu informieren, dass der Westen kein Abkommen mit Moskau unterzeichnen würde, sondern stattdessen darauf drängte: “Lasst uns einfach kämpfen.”

Arakhamia sagte auch, dass Kiews mangelndes Vertrauen in die russische Seite, ihren Teil der Abmachung zu erfüllen, bedeute, dass das Friedensabkommen “nur mit Sicherheitsgarantien zustande kommen könne” – und deutet damit indirekt an, dass die Verhandlungen Früchte hätten tragen können, wenn sie von den NATO-Staaten unterstützt worden wären und diese sich daran beteiligt hätten. Die Bereitstellung von Sicherheitsgarantien durch westliche Regierungen für die Ukraine ist seit langem Teil der Diskussion darüber, wie die Nachhaltigkeit eines Friedensabkommens für die Zeit nach dem Krieg gewährleistet werden kann, und in der Tat erklärte Arachmia in demselben Interview, dass “die westlichen Verbündeten uns davon abgeraten haben, kurzlebigen Sicherheitsgarantien zuzustimmen”.

Das Interview bestätigt Behauptungen, die erstmals im Mai 2022 von der weitgehend westlich ausgerichteten Zeitung Ukrainska Pravda berichtet wurden. Darin hieß es, Boris Johnson habe dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Zelenskij gesagt, dass der Westen kein Friedensabkommen unterstützen würde, egal was die Ukraine wolle, und dass man es vorziehe, den Kampf gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin fortzusetzen, der weniger mächtig sei, als man gedacht habe (Hat Boris Johnson Selenskij gedrängt, Verhandlungen mit Russland einzustellen?).

Johnson selbst hatte in einem Telefonat mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron bestätigt, dass er Zelensky von einem Frieden abgeraten hatte, wenn auch nicht mit so vielen Worten.

Das verleiht den zahlreichen Berichten der letzten 21 Monate zusätzliches Gewicht, in denen behauptet wurde, die Ukraine und Russland seien vor einer Friedensvereinbarung gestanden, würden aber von den NATO-Staaten blockiert, die auf einen längeren Krieg aus seien, der Russland schwächen und möglicherweise destabilisieren würde.

Die ehemalige US-Sicherheitsbeauftragte Fiona Hill berichtete, dass die beiden Seiten noch im Monat von Johnsons Überraschungsbesuch in Kiew eine vorläufige Friedensvereinbarung getroffen hätten, während der ehemalige deutsche Bundeskanzler Gerhard Schröder, der ehemalige israelische Premierminister Naftali Bennett und mehrere türkische Regierungsvertreter – die alle zu verschiedenen Zeiten an den Gesprächen beteiligt waren – sagten, dass NATO-Angehörige die Verhandlungen gestoppt oder untergraben hätten.

Mehrere US-Berichte dokumentierten eine Spaltung der NATO, wobei die Vereinigten Staaten und Großbritannien Berichten zufolge einen Verbund von Staaten anführten, die einen längeren Krieg einem früheren Frieden vorzogen. Der Historiker Niall Ferguson berichtete, dass er im März 2022 einen ungenannten US-Beamten sagen hörte, dass “das einzige Endspiel jetzt das Ende des Putin-Regimes [sic] ist”.

Besonders bemerkenswert ist, wie dramatisch diese Enthüllungen im Gegensatz zum überwältigenden Tenor des Mainstream-Diskurses und der Analyse dieses Krieges in den letzten zwei Jahren stehen. Bis vor kurzem bestanden sowohl NATO-Vertreter als auch Kommentatoren aus dem gesamten politischen Spektrum darauf, dass Verhandlungen mit Moskau unmöglich seien und dass der Krieg nur durch einen Sieg auf dem Schlachtfeld beendet werden könne, in der Regel durch die Verfolgung der maximalistischen Ziele Kiews, das gesamte seit 2014 verlorene Gebiet zurückzuerobern. (Berichten zufolge hätte die Ukraine nach der im April erzielten vorläufigen Einigung ihre Neutralität gegen einen russischen Rückzug auf die Grenzen vor Februar 2022 eingetauscht).

Stimmen, die eine diplomatische Lösung forderten, wurden ignoriert oder bösartig verleumdet, ebenso wie alle, die sagten, dass der mögliche Beitritt der Ukraine zur NATO der Kern des Konflikts sei und dass die Annahme der Neutralität zur Beendigung des Krieges beitragen könne. Inzwischen gibt es einen Berg von Beweisen für diese beiden Behauptungen. In Arakhamias Interview wurde die Frage der NATO-Mitgliedschaft sogar noch deutlicher.

“Sie hofften tatsächlich bis fast zum letzten Moment, dass sie uns zur Unterzeichnung dieses Abkommens und zur Annahme der Neutralität zwingen könnten”, sagte er in dem Interview. “Das war im Wesentlichen der Hauptpunkt. Alles andere war nur kosmetisch und politische Schönfärberei über ‘Entnazifizierung’, die russischsprachige Bevölkerung, blah blah blah.”

Man kann daraus mehrere wichtige Erkenntnisse ziehen. Eine davon ist, dass die Amerikaner und die gesamte westliche Öffentlichkeit in Zukunft viel skeptischer sein sollten, wenn Regierungsvertreter und Kommentatoren behaupten, dass diplomatische Lösungen für Konflikte und Verhandlungen mit gegnerischen Regierungen unmöglich oder ineffektiv sind und dass militärische Lösungen die einzige Antwort sind. In der Tat wurden praktisch dieselben Argumente gegen Friedensgespräche zwischen Israel und der Hamas vorgebracht – ein Konflikt, bei dem es kürzlich zu einem erfolgreichen vorübergehenden Waffenstillstand und einem Geiselaustausch kam – wie auch bei früheren Konflikten, die ebenfalls mit erfolgreichen Verhandlungen endeten.

Ein weiterer Punkt ist das Blutbad, das hätte verhindert werden können. Nur wenige Monate nach dem Scheitern der Verhandlungen gab Selenskij zu, dass die Ukraine täglich zwischen 60 und 100 Soldaten verliert. Im August dieses Jahres beliefen sich die US-Schätzungen der ukrainischen Verluste, die ein offizielles Staatsgeheimnis sind, auf fast 200.000, darunter 70.000 Tote. Amputationen haben bei den Ukrainern in einem Bruchteil der Zeit bereits ein Ausmaß erreicht, das mit dem vergleichbar ist, das Deutsche und Briten im Ersten Weltkrieg erlitten. Abgesehen von der Zahl der Todesopfer führte die Verlängerung des Krieges für die Ukraine zu tiefgreifenden wirtschaftlichen, demografischen und sogar territorialen Verluste.

Schließlich brachte das Bemühen, die Friedensgespräche zu verhindern, nicht nur mehr Ukrainer in Gefahr, sondern die ganze Welt. Nachdem US-Präsident Joe Biden der US-amerikanischen Öffentlichkeit im Februar noch versichert hatte, dass sie keinen Atomkrieg mit Russland zu befürchten habe, warnte er im September unter vier Augen, dass die Welt dem “Armageddon” so nahe sei wie seit sechzig Jahren nicht mehr. In den neunzehn Monaten nach dem Scheitern der russisch-ukrainischen Friedensgespräche kam es zu mehreren Beinahezusammenstößen, die den Krieg in einen zwischen Russland und der NATO hätten verwandeln können, der wahrscheinlich zu einer nuklearen Konfrontation eskaliert wäre.

Die Entscheidung, sich nicht ernsthaft um eine tragfähige diplomatische Lösung für den Krieg in der Ukraine zu bemühen, war eine Katastrophe für das Land und seine Bewohner. Der einzige schwache Trost besteht darin, dass er den Vereinigten Staaten und anderen NATO-Staaten eine wichtige Lehre für die Bewältigung und Verhütung künftiger Konflikte bieten könnte – wenn wir es denn wagen, sie zu lernen.

Der Artikel ist im englischen Original auf Responsible Statecraft erschienen. Wir danken dafür, eine Übersetzung veröffentlichen zu können.

Branko Marcetic ist Mitarbeiter der Zeitschrift Jacobin und Autor des Buches „Yesterday’s Man: the Case Against Joe Biden“. Artikel sind u. a. in der Washington Post, dem Guardian und In These Times erschienen.

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57 Kommentare

  1. Ja Hilfe die VT’ler waren ihrer Zeit voraus und wurden zugleich definiert.
    Wie kann eine Außenminister erfolge erzielen, wenn diese Person überhaupt keine Qualifikation zu dieser Tätigkeit besitzt?
    Ist so eine Person ein ‘Teleprompter’leser oder gar in der Lage, Interessen für ihre Grundgestzliche Pflicht wahrzunehmen?
    Oder wie manch Verfassungsgericht urteilt, nach einer Verfassung?
    Aber was ist zu deren Urteil, ihre Urteilsbasis? brd GG oder die ruhende deutsche Verfassung?
    Bevor Leute über etwas urteilen, sollte man sich über die Gerichtsbarkeit sicher stellen!
    Wer Recht einfordert, oder beansprucht, braucht unbedingt klare Verhältnisse dazu.

    1. Unsere Medien-Redaktionen sind übersättigt mit Söhnchen und Töchterchen des gehobenen Bürgertums. Patrik Baab beschreibt deren Betriebsmodus als “abwartende Konformität”. Rausfinden, woher der Wind weht, da dann mit marschieren und wer das besonders gut macht, bekommt eine Beförderung.

      Da sich unsere Medienleute immer an der für ihre Karriere maßgebliche stärksten Fraktion orientieren, halten sie innenpolitisch zur Industrie und außenpolitisch zu den USA. Zwar bringen die keinen ihrer Kriege anständig zu Ende, aber das macht nichts, so lange sie gegen übermäßig Unterlegene kämpfen. Denn wenn sie sich aus dem einen Land verkrümeln, haben sie im nächsten schon wieder Feuer gelegt und der machtkonforme Medientross muss den neuen Brand schön schreiben und interessiert sich schon aus Selbstverständnis heraus extrem gar nicht für denn alten.

      US-Blogs berichten, dass, weil der Urkainekrieg immer noch in seiner medial heißen Phase ist, die Medienexperten der Regierung zur Zeit hart daran arbeiten, wie sie den Ukrainekrieg per Narrativ zu einem Sieg umdefinieren können, und dafür bereits die Idee geleakt wurde, dass für eine Kapitulation und einen Friedensschluss die Ukraine das Recht zugesprochen bekommen könnte, zwar Nato-Mitglied zu werden, aber keine Waffen und Nato-Truppen auf ukrainischem Boden stationiert werden.

      Ich würde mich wundern, wenn das mehr wäre, als ein Versuch der machtbegleitenden, verwöhnten Erzähler, sich selbst und den seinen erneut in die Tasche zu lügen, bis die Realität hinter der nächsten Kurve dann wieder grässlich andere Wege nimmt und der ebenbürtige Kontrahent neue Tatsachen schafft, die noch mehr auf die Stimmung drücken.

      Vermutlich wird es wie beim Irak geregelt, wo eingestanden wurde, dass keine Massenvernichtungswaffen gefunden wurden, wobei im “Paralleluniversum” der Restwelt schon immer klar war, dass keine da sind.

      1. Die psychologische Dauerbeschallung läuft 24/7/365!
        Ist dir schon mal aufgefallen, das seit ein paar Jahren zu Finanzen aus der USA, häufig ‘the treasury department’ sich äussert und weniger die FED?
        Auch die CoL hat sehr viele Federn gelassen. Die undurchsitige Finanzsituation Frankreichs ist für ein EU Mitglied äusserst fragwürdig!
        Dann darf man die alten Handels’häuser’ der Briten/Niederlande +++ nicht ausser acht lassen, da etliche über riesige Ländereien und Kontakte bis heute halten.
        Solche Situationen beeinflusst jegliches System und ist zum Nachteil der dortigen Bürger.
        Das berührt sogar Souveräne Staaten, weil ja das “Eigentum” der heilige Krahl vom Kapitalismus ist, bis Russland kam und alles auf dem Kopf stellt. Bleibt halt zu klären, ob ein Staat überhaupt fähig ist alte grauenhafte Konstrukte zu zerstören.

      1. @”Nein.Die ganze Ampel muss weg

        Dazu habe ich noch eine Frage: “Was kommt danach?”
        Der Friederich der arge Wüterich mit klein Olaf im Rucksack???

  2. Die als Frage formulierte Überschrift ist mit „Ja“ zu beantworten. Die westlichen Ziele wurden doch offen kommuniziert.Russland „eine strategische Niederlage zufügen“, „Russland ruinieren“, Russland „zur Ader lassen“….die Archive sind voll mit derartigen Aussagen westlicher Politiker und Medienvertreter.Alle Chancen,diesen Krieg zu vermeiden oder frühzeitig zu beenden,wurden durch westliche Politiker absichtlich vertan.Der „Westen“ wollte diesen Krieg!Allerdings geht er nicht so aus,wie es sich die westlichen Strategen ausgerechnet hatten.Rassistische Dünkel und Herrenmenschen-Gehabe haben den „Westen“ in eine Niederlage geführt.Welche gravierenden Auswirkungen das für die Zukunft haben wird,bleibt abzuwarten…Aber diese Niederlage wird für NATO,EU,USA und GB sicherlich noch Konsequenzen haben!

    1. Allerdings. Sie haben ja selbst buchstäblich Alles auf Spiel gesetzt. Die NATO, Die Freiheit, Die Demokratie usw… Haben ja selbst ständig erklärt, dass man Putin nicht gewinnen lassen könne, weil sonst Alles verloren sei. Und nu?

      1. Meiner bescheidenen Meinung nach läuft alles nach wie vor genau so, wie es die USA von Anfang an geplant hatten.
        Der Krieg gegen Russland dient fast nur und hauptsächlich zu diesem einen Zweck: Deutschland, dessen Wirtschaft dank billiger russischer Energie ein großer Konkurrent war und der als Vasall aus der Reihe tanzte, ist wieder schön brav und dank grüner Sockenpuppen auf Spur und gehorcht. Schön in “dienender Führungsrolle” wird die deutsche Industrie zerstört und wandert in die USA ab, schafft dort Arbeitsplätze und Steuereinnahmen fürs Weiße Haus/Pentagon und gleichzeitig wird die Vasallenarmee “Bundeswehr” mit US-Rüstung für 100e Mrd. $ hochgerüstet, um zukünftig mal wieder gegen Russland loszumarschieren, wenn wieder “zurückgeschossen” wird und der Deutsche für die Wallstreet seinen Kopf hinhalten darf.
        Ob das allerdings so einfach klappt, wie die Neocons es sich in ihren feuchten Träumen ausmalen, bleibt abzuwarten, denn gerade verbinden sich die mächtigsten Staaten dieser Erde – Russland mit seinen unerschöpflichen Rohstoffquellen und seiner überlegenen Militärtechnik, China mit seiner Wirtschaftskraft und technologischen Führung in vielen Bereichen, sowie diversen nicht zu unterschätzenden Staaten in Afrika, sowie Indien, Brasilien, Südafrika usw. zu einem Wirtschaftlich-Militärischen Bündnis, das einige Nummern zu groß ist für die USA mit ihren heruntergewirtschafteten Vasallen in der EU.

  3. >Hat der Westen den Krieg in der Ukraine absichtlich in die Länge gezogen?<

    JA !
    Die Opfer nach dem 9. April 2022 gehen auf das Konto GB, USA und EU/NATO !
    Johnsen, Biden, Blinken, Stoltenberg, von der Leyen, Baerbock, Borrell, Michel ……
    vor ein Sonder-Tribunal Ukraine!

  4. “Der einzige schwache Trost besteht darin, dass er den Vereinigten Staaten und anderen NATO-Staaten eine wichtige Lehre für die Bewältigung und Verhütung künftiger Konflikte bieten könnte”

    Welch naive Schlussfolgerung! Es waren doch die USA bzw. deren außenpolitische Clique, die konsequent auf eine Eskalation des Konflikts hingearbeitet haben. Kritiker der US-Außenpolitik (und aus den Massen-Medien Verstoßene) haben von Anfang an darauf hingewiesen, dass es nicht um die Ukraine geht, sondern um Russland und dessen wirtschaftliche Verbindungen zu Deutschland (was ihnen Angst machte). Es ging dieser US-Politik darum Russland zu isolieren, zu schwächen, klein zu kriegen. Die törichten Nationalisten der Ukraine haben sich dazu instrumentalisieren lassen.

    Diverse von den US-Neocons initiierte Farbrevolutionen begannen bereits Anfang der 2000er Jahre, bis 2014 endlich ein streng antirussisches Regime installiert werden konnte, das den Konflikt immer weiter eskalierte (in Abstimmung mit den angelsächsischen Partnern). Das Tragische an diesem Konflikt ist doch, dass hier ein ganzes Volk vom Westen “verheizt” wird – für Freiheit und Demokratie (auch diese Begriffe haben einen Bedeutungswandel erfahren).

    https://www.berliner-zeitung.de/wirtschaft-verantwortung/die-ukraine-ist-die-neueste-katastrophe-amerikanischer-neocons-li.242093

    1. Genau das gelesen.
      Nur: wie kann es das heut geben, in einer angeblichen Demokratie, Zustände wie beim Feudaladel, wo einige wenige inzüchtig verschwägerte und offensichtlich debile Existenzen die Menschheit in den Untergang treibt und alle müssen mitmachen? Gleichgeschaltete Medien und Überwachung wie im 3. Reich? Inquisition wie im Mittelalter- und alles nur, weil Leute, die mit Ach und Krach die Schule geschafft haben, nun die Weltherrschaft an sich gerissen haben. Wo ist deren Legitimation? Wo deren Expertise? Besondere Kenntnisse?
      Wissen? Ethisches Bewusstsein? Verantwortung?
      Ich fürchte: da ist nichts. Die gehören alle runter von den Stühlen der Macht, auf denen sie sich viel zu lange schon gemütlich eingerichtet und breitgemacht haben.
      Dasselbe hierzulande ebenso: das Fossil Strazi und einige andere Untote und ewige Widergänger, wo man den Eindruck hat, die kommen geradewegs aus einer Gruft. Mit dem eisernen Besen auskehren.
      Gleichwohl dieses Vokabular aus dem Zeitalter stammt, das die repräsentieren.

    2. Auch nach Ende des Ukraine-Krieges werden die Neocons weiterbohren, wo sie nur können. Das ist ihr Geschäftsmodell. Darauf müssen sich alle einstellen, die nicht nach US-Pfeife tanzen wollen. Ich fürchte, das wird erst enden, wenn die US-Gesellschaft auf Grund der nicht mehr zu verleugnenden Widersprüche implodieren wird.

      1. Natürlich “werden die Neocons weiterbohren”, egal wer der nächste US-Präsident ist (obwohl sie es unter Trump vermutlich etwas schwerer haben), und Konflikte inszenieren wo sie auch nur den geringsten Ansatzpunkt sehen. Sehr gefährlich sind sie weil nicht nur die USA hinter ihnen steht, sondern inzwischen der gesamte politische Westen mit seinem angesammelten Reichtum.

        Ohne die ununterbrochene Waffenlieferung der USA an Israel würde das Blutvergießen in Gaza sofort enden, und auch in der Ukraine. Man darf gespannt sein wo sie den nächsten Konflikt lostreten.

  5. Vor allem: dieser Johnson- weg ist er!
    Und das blutige Gemetzel geht weiter.
    Ebenso aus der Verantwortung stehlen will sich Stoltenberg
    (letzt im Interview ein unwürdiges Gestottere) sowie Frau UvdL.
    Und einige andere kleine Lichter.
    Doch die Rede fällt mir ein: mitgegangen, mitgefangen, mitgehangen.
    Das wollen sie nun auf die Bevölkerungen abwälzen
    und selber sind sie dann: wo?

  6. Peanuts. Die paar Hunderttausend Russkies. Wen 1 Millionen Irakische Zivilisten nicht stören,
    den stören auch die paar dort nicht.

    Und wenn man die Leute so hört im Lande, die Stimmung dreht sich, die Propaganda zeigt Wirkung,
    in einem berufsspezifischen Forum, das ich besuche, würden so 50% für einen Einmarsch in die Ukraine stimmen,
    wenn man die noch ein bisschen bearbeitet.
    “Russische Soldaten sind keine Menschen.” ist da noch das Mindeste. Läuft.

    Nein, der Zug ist abgefahren, Europa hat auf Geheiß alle Brücken abgebaut,
    vor allem auf Geheiß der Angelsachsen, die ja nicht mehr an dem Projekt Europa beteiligt sind.
    Aber das ist natürlich nur reiner Zufall. Die Propaganda hat längst die volle Kontrolle,
    social engineering tut den Rest dazu.

    Wir sehen uns wieder auf der anderen Seite..

    1. Das übliche Problem. So 50 % würden für einen Einmarsch stimmen. Und wie viele von denen würden dann selber mitmarschieren? 1 %? Höchstens. Furchtbar, was Propaganda aus Leuten machen kann. Wenn sie es nur wüssten…..

    2. In der Tat erschreckend. Die Menschen sind alle so schrecklich dumm, Ich bekomme das in meiner real life Blase oft gar nicht so mit, da alles Querdenker, Verschwörungstheoretiker, und wie der gleichen Diffamierungen eigenen Verstandes noch so lauten. Jüngst hat aber eine Gefährtin mal mit Bekannten (aus dem Westen, aber soll keine allgemeine Wertung sein) telefoniert und war entsetzt; keinerlei eigenes Denken, in Sachen Politik wird 1:1 das nachgeplappert, was die Mainstreammedien vorgeben. Mehr noch, da soll Putin sogar an der Bildungsmisere schuld sein !

      1. Wen wunderts? Die Leute lassen sich stundenlang am Tag berieseln und eigenes Denken, falls vorhanden, entwickelt sich zurück.
        Die Umfragen würde ich aber differenziert betrachten. Einschaltquoten können nur die erfassen, die auch eingeschaltet haben. Wie viele mögen das noch sein? Wo werden Umfragen platziert? Auch mit Umfragen lässt sich manipulieren.

  7. Es gebe mehrere Gründe, warum die Verhandlungen letztlich gescheitert seien, sagte er, darunter die Notwendigkeit, die ukrainische Verfassung zu ändern (die im Februar 2019 geändert worden war, um die NATO-Ziele des Landes zu verankern), und die Tatsache, dass Johnson nach Kiew gekommen war, um ukrainische Regierungsvertreter darüber zu informieren, dass der Westen kein Abkommen mit Moskau unterzeichnen würde, sondern stattdessen darauf drängte: „Lasst uns einfach kämpfen.“

    Scheinheilig.

    Verfassung ändern, wo ist das Problem? Wo ein politische Wille ist, ist auch ein Weg. In Deutschland wird das Grundgesetz fast jedes Jahr geändert, manchmal mehrmals.

    Johnson ist also schuld. Der hat gesagt “Lasst uns einfach kämpfen”. Und wenn Johnson gesagt hätte, “Lasst uns alle im Meer ersaufen!”, haben die denn keinen eigenen Kopf auf den Schultern? Oder, wurde Johnson vielleicht in der Ukraine zum Präsidenten gewählt?

    Also, dass der Westen ein Interesse an einem richtigen Krieg hatte um seine feuchten Träume vom Zusammenbruch Russlands zu verwirklichen, das steht außer Zweifel. Aber auch die ukrainische Seite hatte ihren Teil der Verantwortung. Es stand ihnen schließlich frei Johnson den Vogel zu zeigen.

    1. Ich denke, Zelensky hatte keine freie Wahl, die Sie ihm hier unterstellen. Diese Souveränität hat die Ukraine längst verloren als sie sich in volle Abhängigkeit zum Westen begab – militärisch, finanziell, wirtschaftlich und ideologisch. Zelensky hatte also keine Wahl, er musste sich den Wünschen der Angelsachsen beugen. Zudem steht er unter Aufsicht der ukrainischen Nazis, auch deren Wünsche muss er berücksichtigen.

      1. Man lese neuere Interviews mit Ukrainern: die sind alle komplett geistesgestört oder faschistisch – oder gleich beides.
        Nein, die Ukraine selbst ist der Hauptschuldige – und zwar der gesamte Westen der Ukraine.
        Es trifft also die Richtigen.

        1. Ohne die Unterstützung und Förderung durch die Angelsachsen wären die ukrainischen Nazis eine Randerscheinung geblieben und es gäbe keinen Krieg in der Ukraine.
          Sie scheinen sich auch an der Schuldzuweisung zu beteiligen. Sind Sie etwa Angelsachse?

  8. Westliche Politiker und Massenmedien bereiten die Öffentlichkeit auf die unvermeidliche Niederlage der Ukraine vor, schreibt der Kolumnist Lucas Leiroz in einem Artikel für InfoBRICS mit der Schlagzeile: NATO chief admits Ukrainian failure.

    Ihre Aufgabe sei es zu erklären, dass dieser Krieg nicht gewonnen werden könne und dass es nicht mehr zielführend sei, die unbegrenzte Unterstützung fortzusetzen. Die Aussage von NATO-Generalsekretär Jens Stotenberg, man müsse sich auf schlechte Nachrichten aus der Ukraine einstellen, ist nichts anderes als ein Eingeständnis des Westens, dass eine militärische Katastrophe unmittelbar bevorstehe. Trotz aller Bemühungen seiner Verbündeten sei Kiew der Kraft Russlands und seiner Armee einfach nicht gewachsen.

    Moskau hat wiederholt erklärt, dass die militärische Unterstützung der NATO für die Ukraine nichts Gutes verheißt und den Konflikt nur verlängert. Zuvor hatte Wladimir Putin erklärt, die Gegenoffensive der AFU sei ergebnislos geblieben. Russland bewege sich gelassen auf die Erreichung seiner Ziele in der Sonderoperation zu, betonte der Präsident und zeigte sich zuversichtlich, dass alle Aufgaben erfüllt werden.

    1. Mediale Nebelgranaten sind imho nicht ausschliessbar.
      So nach der Devise: es wird möglichst laut gejammert “Der Krieg ist verloren!”, jemand lehnt sich zufrieden zurück – und plötzlich und überraschend stehen frische voll ausgerüstete NATO-Truppen an der ukrainischen Front und sagen “bis hierher und niicht weiter”.
      Eingefrorener Konflikt ohne Kriegserklärung, dje übelste Variante und gleichzeitig der profitbringendste Ausweg aus einer (für den Westen) verfahrenen Situation.
      Spökenkiekerei?
      Dieser Konflikt hat schon so viele schmutzige Tricks, betrügerische Versprechungen und gebrochene Verträge gesehen, dass mich NICHTS mehr verwundern würde.
      Und immer daran denken: die US-Eliten sind primär nicht daran interessiert, den Konflikt zu gewinnen.
      Sondern erstes Ziel ist, möglichst viel Profit daraus zu ziehen. Die denken krampfhaft darüber nach, wie man ihn möglichst lange hinzieht, damit der Dollar rollt! Wenn die gesamte Ukraine besetzt ist, müssten sie sich einen anderen Buddelkasten für ihre Spielchen suchen – also wird man das verhindern wollen.

      1. Das direkte Eingreifen mit NATO Truppen im Rahmen eines NATO-Einsatzes wäre in den NATO Ländern, insbesondere in USA politisch kaum vertretbar. Sie können sich ja nicht einmal mehr für die Fortsetzung der Unterstützung einigen, geschweige denn ein direktes Eingreifen. Das war von vorne rein ausgeschlossen gewesen. Es wäre auch im Rahmen der NATO Richtlinien gar nicht legitimierbar, da die Ukraine kein Teil der NATO ist. Artikel 5 kann hier also nicht angewandt werden, wenn NATO Truppen auf dem Gebiet der Ukraine vernichtet werden würden.
        Denkbar wäre höchstens ein begrenzter Einsatz mit einem nationalen Mandat außerhalb der NATO. Wenn zum Beispiel polnische Armee eingesetzt werden würde. Aber sie hätten keine Chance und würden vernichtet werden. Die Ukrainische Armee ist der polnischen in jeder Hinsicht bei weitem überlegen. So um Faktor 10 mindestens. Es würde also nicht viel bringen, außer enorme Verluste die in Polen schnell Proteste auslösen würden.

        1. “Die Ukrainische Armee ist der polnischen in jeder Hinsicht bei weitem überlegen. So um Faktor 10 mindestens.”

          meinten Sie vielleicht die russishce Armee ist der polnischen bei weitem überlegen ?

          1. Ukrainische Armee WAR viel stärker als die polnische und wahrscheinlich Alle Armeen der europäischen Staaten zusammen. Die wurde aufgepumpt bis zum geht nicht mehr. Aber auch vorher schon. Als Russland einmarschierte hatten sie mehr als 6000 Panzer. 20 mal soviel wie Deutschland. Sie haben fast zwei Millionen mobilisiert, sind idiologisch gebürstet und relativ unempfindlich gegenüber Verlusten.

        2. Was ich meinte: wenn es brenzlig wird,sind für wertewestliche Politik sämtliche Regeln, Verträge und sonstige Absprachen für’n A.sch. Die gelten dann nicht mehr, es zählt nur noch nackte Gewalt.
          Deshalb sollte man sich keinesfalls auf irgendwelche Spielregeln verlassen, sondern auf jede Sauerei vorbereitet sein.
          So läuft das Spiel nun mal.

  9. Der Vorsitzende der Zelensky-Administration stiftet in den Vereinigten Staaten Panik. “Es besteht ein großes Risiko, den Krieg zu verlieren”, sagte Andrej Jermak bei seinem Besuch in USA.

    @pzh, du solltest diesem Weichei Andrej Jermak vielleicht ein Paar Clowngesichter twittern.

  10. Der isolierte Putin ist zynisch in den Arabischen Emiraten eingetroffen. Als nächstes steht ein ebenso zynischer und isolierter Besuch in Saudi Arabien an. Morgen werden auch Putins isolierte Gespräche mit dem iranischen Präsidenten stattfinden.

      1. Beeindruckend! Was wohl die Herzen der Russen höher schlagen lässt.

        Den VAE geht es hier vermutlich nur darum ihre Souveränität vor westlicher Einflussnahme zu demonstrieren.

    1. Das ist schon bemerkenswert, wenn ein derart auf öffentliche, mediale Wahrnehmung geeichter Politiker die Handlungsbasis verliert. Bin schon gespannt, was hinter

      Die Rede sei nun abgesagt worden, teilt der demokratische Mehrheitsführer Chuck Schumer mit. Es sei etwas dazwischen gekommen.

      steckt.

      1. Der ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umerow hat erklärt, dass Zelenskij seine Ansprache von US-Senatoren aufgrund der “veränderten Situation” kurzfristig abgesagt habe.

        hysterische Zicke…

  11. Wieder einmal ein Artikel, der es einfach macht – schnell zu “scrollen”, da er keinerlei NEUE, aufrüttelnde Erkenntnisse liefert.

    Wissen wir, die bewährten, verfemten “Putintrolle”, “Kremlknechte” und anderen geistig verbogenen “Untermenschen”, nicht längst schon, das alles??

    Das ukrainische “Establishement”, versucht sich im verzweifelten Endkampf, noch international hochzustilisieren. Dieses Gesindel, dass sich nur durch immerwährende Korruption im politischen Sumpf bewegt, begreift nicht, dass es untergehen wird.

    Ich warte nur darauf, dass Selenskij, bald von seinem “rechten Sektor”, zur Zierde der Straßenlaternen, erhoben wird.

  12. How Long
    Jackson Browne
    Christy Moore
    https://www.youtube.com/watch?v=2xxKhoDZixY
    When you look in to a child’s face
    You are seeing all the human race
    And the endless possibilities there
    Where so much can come true
    And you think of the beautiful things
    A child can do

    How long can a child survive
    How long if it was up to you

    When you think of all the money spent
    On defence by the government
    And the weapons of destruction we build
    We’re so sure that we need
    And you think of the millions and millions
    That money could feed

    How long can you hear someone crying
    How long can you hear someone dying
    Before you ask yourself why
    How long will we hear people speaking
    About missiles for peace and just let it go by
    How long will they tell us these weapons are keeping us free
    It’s a lie

    If you saw it from a satellite
    With its green and with its blue and white
    The beauty of the curve of the earth
    And the oceans below
    You might think it was paradise
    If you didn’t know
    You might think it was turning
    But it’s turning so slow

    How long can you hear someone crying?
    How long can you hear someone dying?
    Before you ask yourself why
    How long will it be till we’ve turned
    To the tasks and the skills that we’ll have to have learned
    If we’re going to find a place in the future
    Have something to offer where this planet is concerned

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