Hart aber (un)fair: Der ARD-Faktenchecker liefert Halbwahrheiten und Verzerrtes

Louis Klamroth erklärt die Wahrheit, die dann doch ein wenig anders ist. Screenshot

Vorgeführt werden sollte von „Hart aber fair“ Sahra Wagenknecht, was aber in die Hose ging, auch sonst pflegt man tendentiöse Fakten

Louis Klamroth, Moderator von Hart aber fair hat sich mit seiner Crew einen peinlichen Faktencheck erlaubt. Nachdem Sahra Wagenknecht in der Sendung am 27. Februar im Kontext von Vergewaltigungen von Frauen darauf hingewiesen hatte, dass auch die Vereinten Nationen Kriegsverbrechen auf beiden Seiten festgestellt hätten, fiel ihr Klamroth über den Mund und sagte: „Sorry, das kann ich in der Sendung so nicht stehen lassen, ich zeig‘ Ihnen mal, was die UN sagt.“

Abgespielt wurde dann ein bereits vorgefertigter Einspieler, in dem ohne weitere Quellenangaben behauptet wurde: „Belege für Vergewaltigung durch ukrainische Soldaten liegen der UN demnach nicht vor.“ Es lag offenbar Klamroth schon vorweg viel daran, Wagenknecht zu überführen bzw. zu demonstrieren, dass im Krieg nur eine Seite Verbrechen begeht.

Florian Warweg hat auf den Nachdenkseiten die weitere Geschichte detailliert dargelegt. Er verweist auf eine Aussage der damaligen Menschenrechtskommissarin Michelle Bachelet im Juli 2022 und einen Bericht der OHCHR im September 2022, aus denen zwar hervorgeht, dass für die meisten Fälle russische Soldaten verantwortlich seien, es aber auch solche gebe, die von ukrainischen Soldaten begangen wurden.

Der „Faktencheck“ blieb zunächst bei der „Wahrheit“ von Klamroth, wurde aber – vielleicht nach dem Bericht von Warweg – ein bisschen korrigiert, um nicht ganz der Desinformation beschuldigt zu werden, was es aber eigentlich nicht besser machte, weil man „Fehler“ oder Falschmeldungen weiterhin verschleiern will, anstatt sie einfach einzuräumen. Nachdem die Redaktion entweder bewusst, aufgrund von Scheuklappen oder dank schlechter Recherche nicht auf die UN-Berichte verwiesen hatte, wurde dann – vielleicht auf den Artikel von Warweg hin – doch auf sehr verschwiemelte Weise eingeräumt, nicht die Wahrheit gesagt zu haben, was natürlich weiter vermieden wird: „Mittlerweile ist uns ein Bericht der UN-Menschenrechtskommissarin aus dem Juli 2022 bekannt, in dem auch sexualisierte Gewalt auf ukrainisch kontrolliertem Gebiet berichtet wird.“

Dass man auf die beiden Berichte, wenn man wollte, auch schon vorher hätte kommen können, wenn man nur gesucht hätte, wird nicht zugegeben und auch nicht erklärt, warum der Redaktion dann nach der Sendung die beiden Bericht „bekannt“ wurden, die man sorgsam lieber auch nicht verlinkt. So weit geht die Transparenz des „Faktenchecks“ dann doch nicht, man ist ja beim Fernsehen. Stur wird weiterhin an der Darstellung der UN-Sonderbeauftragten für sexualisierte Gewalt in Konflikten, Pramila Patten, festgehalten, die behauptete, dass russische Soldaten mit Viagra ausgestattet worden seien, um als militärische Strategie sexuelle Gewalt zu begehen. Dabei hatte diese selbst eingeräumt, worauf Warweg auch verlinkt hat, dass sie diese Information von der früheren ukrainischen Menschenrechtsbeauftragten Ljudmyla Denissowa übernommen hatte, die ihre Angaben über angebliche Vergewaltigungen nicht belegt und eingeräumt hatte, ein „bisschen übertrieben“ zu haben, um Waffenlieferungen und Unterstützung einzufordern. Sie wurde ihres Amts von der Rada schon im Mai 2022 enthoben, weil sie angeblich ihren Verpflichtungen nicht nachgekommen sei, sexuelle Gewalt effekthascherisch dargestellt und die angeblichen Taten nicht belegt hatte. Der „Faktencheck“ checkte lieber keine Fakten und blieb bei der Aussage von Patten.

 

Weiter unten im Faktencheck wird dann die Aussage von Strack-Zimmermann bestätigt, die man im Gegensatz zu Wagenknecht offenbar retten will. Überprüfte wurde sicherheitshalber nicht, wie es denn mit ihren Verbindungen mit der Rüstungsbranche  steht, was ihr Wagenknecht vorgeworfen hatte. In einem Faktencheck von Maischberger wird immerhin die Mitgliedschaft in den Präsidien des Förderkreises Deutsches Heer e.V. (FKH) sowie der Deutschen Gesellschaft für Wehrtechnik e.V. (DWT) hingewiesen: „Beide zählen neben der Gesellschaft für Sicherheitspolitik e.V. (GSP) zu den wichtigsten Lobby-Verbänden der deutschen Rüstungsindustrie.“ Aber hier ging man sehr sensibel und regierungstragend vor, stelle sich doch „das Zusammenwirken von Politik und Rüstungsindustrie als sensibler und häufig kritisierter Balanceakt da“.

Hart aber fair bestätigt nun die Aussage von ihr, dass 14 Millionen Ukrainer vor dem Krieg auf der Flucht seien. Dabei taucht allerdings wieder der verzerrte Blick oder eine Halbwahrheit auf. So heißt es hier: „Diese Größenordnung deckt sich mit den Schätzungen des Flüchtlingskommissariats der Vereinten Nationen (UNHCR). In seinen jüngsten Schätzungen geht das UNHCR davon aus, dass sich seit Beginn der russischen Invasion vor einem Jahr ein Drittel der ukrainischen Bevölkerung gezwungen sah, die Flucht zu ergreifen. Demnach suchten über acht Millionen Menschen aus der Ukraine Schutz in Europa. Weitere 5,4 Millionen Menschen sind innerhalb der Ukraine auf der Flucht.“ Auch wieder gut, dass man keine Links zu den zitierten Berichten gibt.

UNHCR berichtet tatsächlich von mehr als 8 Millionen Ukrainern, die nach Europa geflohen sind. Aber es wird auch die Zahl von 2,8 Millionen genannt, die nach Russland geflohen sind. Nach russischen Angaben sollen sogar 5,2 Millionen Menschen aus der Ukraine nach Russland geflohen sein. Man kann sich fragen, warum das nicht genannt wird, schließlich wäre dann Russland das Land, das am meisten Flüchtlinge aufgenommen hat. Wollte man verhindern, dass die Leser des Faktenchecks erkennen, dass nicht alle Ukrainer vor den Russen geflohen sind, sondern auch in Russland Schutz gesucht haben? Zumal ja auch Millionen Ukrainer nach 2014 in den Donbass-Volksrepubliken gelebt haben und es keine Massenflucht von dort in die Ukraine gegeben hat. Behauptet wird, dass nicht nur viele Kinder, sondern auch Erwachsene aus der Ukraine nach Russland „verschleppt“ worden seien.

Tatsächlich gab es wie etwa in Mariupol immer wieder Konflikte, ob Flüchtlingskorridore Richtung ukrainische oder in Richtung russische Truppen geöffnet wurden, die Flüchtlinge also keine Wahl hatten, wohin sie gehen wollten. Wenn sie in die Ukraine gingen, sprach man natürlich nicht von Verschleppung, es wird auch übersehen, dass Flüchtlinge aus dem von Kiew kontrollierten Teil wieder nach Mariupol oder anderen besetzten Gebieten zurückkehrten. Gut möglich, dass Menschen tatsächlich nach Russland oder in den Donbass verschleppt wurden und ihnen keine Wahl gelassen wurde. Amnesty International hat dies beispielsweise in einem Bericht über Mariupol anhand von Interviews belegt. Zum gesamten Thema wäre ein wirklicher Faktencheck wichtig, kaum aber über die Zahl der Flüchtlinge, wenn die nach Russland geflohenen Ukrainer nicht einmal erwähnt werden.

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82 Kommentare

  1. Es handelt sich eigentlich um zwei Probleme. Einerseits befinden sich die westlichen Medien mindestens geistig im Krieg. Die Medienschaffenden, die allgemein an einem völlig unbegründeten Elitebewusstsein kranken, fühlen sich verpflichtet, pädagogisch tätig zu werden. Da kommt die Wahrheit eben unter die Räder und für die ‚gute Sache‘ glauben sie es verantworten zu können. Und so wird noch viel einseitiger als sonst schon üblich berichtet, es gähnen riesige Lücken, während alles was ins Narrativ passt, bereitwillig und völlig unbesehen weitergeplappert wird. Jedem Schulkind ist schnell klar, dass man nicht einfach eins zu eins übernehmen kann, was eine Kriegspartei so von sich gibt. Aber wie schon bemerkt, wenns der ‚guten Sache‘ dient, geben wirs eben ungefiltert weiter.

    Und da ist das Faktencheck-Syndrom, das älter ist als der Ukraine-Konflikt, also nicht nur in dessen Rahmen gesehen werden darf. Als erstes muss man feststellen, dass es sich um eine bodenlose Anmassung handelt, als Medium so zu tun, als stehe man über anderen und sei in der Lage, gleichsam neutral zu urteilen. Die ARD-Tagesschau z. B. zieht eine fiktive Metaebene ein, tut so, als sei ihre Faktenfinder-Abteilung entrückt, stehe über den Dingen. In Wirklichkeit ist es selbstverständlich immer noch dieselbe Stimme, die man vernimmt. Diejenige des öffentlich-rechtlichen deutschen Fernsehkanals eben. Siggelkows Fehlleistung im Rahmen seines Versuchs, Hershs Text zu kritisieren ist entlarvend. Das eigentlich Skandalöse ist nicht, dass der Mann offensichtlich die Sprache, in der der Text verfasst ist, um dem es geht, nicht hinlänglich beherrscht, sondern dass er einen confirmation bias offenbart hat, indem er der offensichtlich unsinnigen Fehlübersetzung – Sprengstoff in Pflanzenform – Glauben geschenkt hat. Er wollte Hershs Text als absurde Verschwörungstheorie entlarven, das machte in blind.

    Im investigativen Journalismus kann es keine Akteuere geben, die höher stehen als andere. Alle stehen auf demselben Grund, müssen sauber recherchieren und argumentieren und sich bei der eigenen Redaktion die nötige Ellbogenfreiheit erkämpfen. Niemand ist objektiv, nur in der Zusammenarbeit oder konstruktiven gegenseitigen Kritik kann ein intersubjektives Resultat erreicht werden, das vielleicht näher an der Realität liegt, als das Starterzeugnis. Das Faktencheck-Konzept als solches ist daher buchstäblich bodenlos, hängt in der Luft. Und wenn jemand von diesen Leuten wirklich einmal einen konstruktiven Beitrag leistet, dann weil dieser Person die ökonomischen Mittel zu einer anständigen Recherche geboten wurden, was in heutigen ‚Standard‘-Redaktionen und auch bei Korrespondenten / freien Reportern kaum noch der Fall ist. Und da entpuppt sich die Faktencheckerei als ein kümmerliches Pflaster, das verbergen soll, dass der Qualitätsanspruch längst bedenklich gesunken ist, weil die alten Geschäftsmodelle nicht mehr und die neuen noch nicht funktionieren.

    1. „Die Medienschaffenden, die allgemein an einem völlig unbegründeten Elitebewusstsein kranken, fühlen sich verpflichtet, pädagogisch tätig zu werden. “

      Sehr wahr. Der Journalist ist heutzutage nicht nur darüber besorgt die „richtige“ Information zu senden, also etwaige Fehler zu vermeiden, sondern auch insbesondere darüber, dass eine interpretierbare Information beim Zuschauer „falsch“ interpretiert werden könnte, sodass er diese zumindest gleich „richtig“ interpretiert oder umstandshalber gleich ganz weg lässt.

      1. „…….dass eine interpretierbare Information beim Zuschauer „falsch“ interpretiert werden könnte, sodass er diese zumindest gleich „richtig“ interpretiert oder umstandshalber gleich ganz weg lässt.“

        Im Newsspeak heißt das dann „danke, daß Du das für uns eingeordnet hast…..“

    2. Die sogenannten „Faktenchecker“ sind die letzte Hoffnung der Kriegstreiber, ihrer Popoganda, ein „vertrauenswürdiges“ Gütesiegel zu verleihen. Immer dann, wenn es brenzlig wirkt, manche vielleicht beginnen zu „hinterfragen“, sollen eben jene „Faktenchecker“ die Unglaubwürdigkeit der „Lumpenpazifisten“ beweisen.

  2. ohne weitere Quellenangaben behauptet wurde: „Belege für Vergewaltigung durch ukrainische Soldaten liegen der UN demnach nicht vor.“

    Und wo sind denn eigentlich die juristisch belastbaren Beweise für Vergewaltigungen durch russische Soldaten?
    Kann dieser Florian Warweg denn wenigstens einen Namen nennen? Wer wurde von russischen Soldaten denn vergewaltigt, wann und wo genau? Gibt es medizinische Gutachten in konkreten Einzelfällen, welche Vergewaltigungen festgestellt hätten? Belastbare Ermittlungsergebnisse in konkreten Einzelfällen wer konkret durch konkret wen Vergewaltigt worden sei? Auf welche Weise schließt Herr Warweg aus, dass es sich bei Gerüchten – pardon… Berichten über angebliche Vergewaltigungen durch russische Soldaten, auf welche die UN Menschenrechtskommisarin verweist, sich bloß um banale Kriegspropaganda handelt?

    So einfach hätte Sarah Wagenknecht Herrn Florian Warweg an die Wand klatschen und in akute Erklärungsnot bringen können.

    1. „Auch wieder gut, dass man keine Links zu den zitierten Berichten gibt.“

      Wie funktioniert das eigentlich mit den Links im Fernsehen ?
      Kann man das laufende Programm jetzt vor und zurückspulen ?

    2. Florian Warweg hat gar nichts behauptet, er hat sozusagen einen „Faktencheck der Faktenchecker“ gemacht und die tatsächliche Quellenlage dargestellt.
      Louis Klamroth und seine Redaktion sind die Bösen. In jedem Krieg werden Kriegsverbrechen und zwar von Soldaten beider Seiten begangen. Das ist unvermeidlich. Wie damit von der Führungsebene umgegangen wird, ist entscheidend: wird es verfolgt und bestraft oder nicht, wird es gar als Kampfmittel eingesetzt.
      Klamroth und Co. wollten a) Frau Wagenknecht vorführen und b) antirussische Ressentiments fördern. Diese Herrschaften sind im Kriegsmodus, da führt der Verweis auf kriminalistische Ermittlungen zu nichts. Sie wissen doch auch, was im Krieg zuerst stirbt.

      1. Ja, ja….habe den Anlass des Betrages schon verstanden.

        Der Florian Warweg könnte die Fakten seines Heimatportales checken, wenn ihm langweilig ist.
        Dort fehlen fast immer die Stellungnahmen der „Angeklagten“ und Selbstreferenz als Quellenangabe ist schon mehr als niedlich.
        Auch ist der redaktionelle Teil sehr oft nicht vom Werbeteil getrennt.

        Eigenlob und Eigenwerbung stinken.

        Wie gut, dass Wagenknecht besser vorbereitet war als die gesamte Redaktion vom Klappstuhl. Der westdeutsche Reichsfunk ist am ende. Appelhofplatz abreißen und Kaugummiautomat hin.

  3. Apropos Mariupol…

    Wusstet ihr, dass die Stadt im atemberaubendem Tempo wiederaufgebaut wird? Ich habe hier einige aktuelle Videos aus Mariupol. Empfehle, ihr werdet staunen!

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    Die Menschen, deren Wohnungen zerstört wurden, bekommen neue Wohnungen kostenlos. Und so sehen die neuen Wohnungen aus:

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    Blogerrin aus Mariupol zeigt neue Schule und Preise im Supermarkt, welche ungefähr 3-5 mal günstiger sind als in Kiew. Dabei liegt das durchschnittliche Gehalt ungefähr vier mal höher und im Gegensatz zur Ukraine wo die Wirtschaft am Boden liegt und NICHTS wiederaufgebaut wird, gibt es in Mariupol Vollbeschäftigung.

    Video

    Und was baut Deutschland eigentlich in der Westukraine wieder auf? Oder hat Deutschland außer Waffen nichts für die Ukraine übrig? Wie auch all die Jahre nach dem s.g. „Euromaidan“?

    1. Deutschland baut immerhin eine neue „Geburtsklinik“. In der kommen dann süße, liebe kleine Leoparden – und Pantherbabies in die HEIL(e) Welt. Ist da nichts? Na eben. Wir wissen ja, was gut ist, für unsere schutzbefohlenen, netten kleinen Nazileins!

  4. @Russischer Hacker 4. März 2023 um 1:31 Uhr
    Warweg an die Wand klatschen? Ich glaube du hast die beiden Herren verwechselt, zumal die Aussage vom Team „Hart`statt´Fair“ und Tröte Klamroth kam.
    Warweg verteidigt Wagenknecht.

  5. Irgendwo hatte ich aufgeschnappt, dass Klamroth und Lobo-Fan Luisa Neubauer Turteltäubchen sind.
    Nicht dass es mich interessiert, aber wundern tut mich bei denen auch nix mehr …

    1. Das steht in der wiki und das Bübchen ist Sohn von einem bekannten Schauspieler und war wie Baerbock bei der LSE. Deshalb ist er auch so unfähig. Der hat erst vor einem Monat seinen Job angetreten.

      https://de.wikipedia.org/wiki/Louis_Klamroth

      Ich verstehe zwar, warum die Wagenknecht in solche Sendungen geht, aber mir wäre das echt zu doof und das Niveau zu niedrig. Dazu kommt noch diese Hinterfotzigkeit und Boshaftigkeit. Die halten sich für was Besseres als die privaten Kettenhunde der Reichen, aber das sind sie nicht.

    2. Sie hat halt nichts besseres bekommen.
      Recht so. Ob diese Systemtrompete auch
      schon richtig gendern kann ? An sonsten
      gilt, kann weg, es gibt noch genug andere.

  6. Die deutschen Faktenchecker haben inzwischen Aufmerksam bis weit über die Bundesgrenzen hinaus erregt.

    Ich komme gerade von MoonOfAlabama da ist aktuell ein Artikel über die Faktenchecker der Tagesschau anlässlich der Hersh-Veröffentlichungen über die Nord Stream-Sabotage.

    Die Tagesschau-Faktenchecker hatten Hershs ungeliebten Artikel mit Google-Translate übersetzt, dabei kam ein missverständlicher Text über die Art des C4-Sprengstsoffs heraus. Damit ging der Faktenchecker zu einem Sprengstoff-Experten, der sagte ihm, dass es solchen Sprengstoff nicht gibt, und das war dann der Beweis für die Tagesschau-„Qualitätsrecherche“, dass Hersh Blödsinn erzählt.

    Der erste Kommentar, der unter dem MoonOfAlabama-Artikel steht, bringt das Problem ziemlich gut zum Ausdruck: Die heutigen Redaktionsmitglieder der Leitmedien sind überwiegend nicht mehr begabte Journalisten mit Biss, sondern Söhnchen und Töchterchen des begüterten Bürgertums, die schlicht überfordert sind, die tausendfachen Leaks aus dem Internet noch irgendwie einfangen zu können. Darum wird dazu übergegangen, die Internetplattformen unter Kontrolle der etablierten Meinungsmächtigen zu bringen.

    Siehe auch Netzwerkdurchsetzungsgesetz.

    Der Namen Lyudmila Denisova findet sich zwar auch auf der Hart aber Fair-Faktencheckern-Seite. Die Redaktion kennt sie also und es ist der Redaktion bekannt, dass sie log, aber ihr Viagra-Märchen erzählt die Faktenchecker-Seite weiter oben dann einfach wie gehabt, wechselt aber die Quelle und nennt Pramila Patten, da aber nur Lyudmila Denisova nachplapperte.

    Wenn die einmal in die Welt gesetzten Lügen nützlich sind, behält man sie auch bei Faktencheckern gerne bei.

  7. Seriöser Journalismus (lange ist es nach meiner Wahrnehmug her, zb. Spiegel vs F.J.Strauss) benötigt keinen Faktenchecker, die ARD zeigt durch dieses neue Format eben nur auf, das Sie zu seriösen Journalismus nicht die Qualität haben. Geld kommt ja trotzdem rein. Jegliche Medien mit 1 sog. Faktenchecker einsetzen schaue/lese ich nicht, es ist verlorene Zeit.

    Edit: einsetzen/ Wort vergessen, shuligung

    1. „Seriöser, Rechercheorientierter Journalismus, sollte den Bedarf an selbsternannten – oder gedungenen – Faktencheckern, erst gar nicht aufkommen lassen. Aber leider erfüllt die heutige Hurnaillie, weder die Grundbedingung einer soliden (historischen) Bildung, noch über das fundierte Wissen, WIE man recherchieren muss.

      Klar, für diese Lohnschreiberlinge, fehlt auch das Geld einer aufwändigen Recherchen. Braucht man aber nicht: Hauptsache, die „Haltung“ entspricht.

  8. Das mit dem Einspieler zeigt schon, dass das Absicht war.

    Die werfen der Frau Wagenknecht vor, dass sie Vergewaltigungen an Frauen verharmlosen würde. Einen schlimmeren Vorwurf kann man praktisch nicht mehr machen.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Die_Prinzipien_der_Kriegspropaganda

    Oder bei der letzten Lanz-Runde, die von den Algos auf YT-Startseiten gepusht wurde, haben sie extra die Kipping eingeladen, die Rivalin von Wagenknecht, beim Talk über Atomwaffen. Die gab dann zu, dass sie gar keine Ahnung von Atomwaffen hätte als Sozialpolitikerin und zog dann über Wagenknecht her. Dazu den Chodorkowski, West-Oligarch und verurteilter Steuerbetrüger, und wieder einen Bundeswehr-Hippster. Bundeswehr-Uni kann ich auch nicht Ernst nehmen. Wenn das Ergebnis von Wissenschaft schon vorher feststehen muss, ist das eben keine Wissenschaft. Die sind ungefähr so „seriös“ wie theologische Fakultäten von christlichen Einrichtungen. Übrigens ist der wohl der Kollege von Carlos Marsalla.

    Der Filz wird überhaupt nicht mehr verheimlicht und denen ist völlig egal wie eindeutig und abstoßend ihre Propaganda ist. Scheinbar geht es auch gar nicht um uns, sondern um all die oberflächlichen und dummen Menschen, die nix wissen und dann auf die schönen Titel reinfallen und die teure Aufmachung der Sendung.

    Das muss man sich auch mal vorstellen wie hart und mit was für schmutzigen Methoden die Wagenknecht angegangen wird. Dabei ist sie doch noch weit von irgendeiner roten Linie entfernt. 15.000 Menschen kann man noch einfacher ignorieren als 250.000 oder 1 Mio. Solche kleinen Latschendemos sind praktisch wirkungslos, trotzdem wird darauf so aggressiv reagiert. Das zeigt den schlechten Charakter dieser Menschen. Zum Glück habe ich mit denen nichts zu tun.

    1. Naja, ganz so wirkungslos sind die Demos nicht. Mal abgesehen davon, dass es 50000 und evtl. mehr waren, weil ständiges Kommen und Gehen, z.B. die große Bewegung gegen TTIP hat durchaus zumindest erstmal Erfolg gehabt. Dass sie ihre Agenda dann hinter allen möglichen Aufregern klammheimlich und über diverse Studen doch durchsetzen, ist eine andere Geschichte. Sie lernen halt auch aus „Fehlern“, aus ihrer Sicht. Seitdem gibt es zu strittigen Themen in den Msm immer weniger Gegenstimmen, die man früher in ZEIT, Spiegel, FR, taz durchaus fand.

    2. „Die werfen der Frau Wagenknecht vor, dass sie Vergewaltigungen an Frauen verharmlosen würde. Einen schlimmeren Vorwurf kann man praktisch nicht mehr machen. “

      Um die Friedenbewegten vorzuführen oder zu unterminieren ist ein bewährtes Sujet der Umgang des Kriegsgegners mit Frauen, Kindern evtl. auch Tieren. Beispiel Afghanistan: Taliban und Frauen-/Mädchenrechte. Bei Russen ist das Thema seit WK2 so etabliert, daß man nur auf den Knopf drücken muß wie bei konditionierten R……
      Und gerne wird es auch auch als Kriegsvorbereitung genommen (Iran Vergiftungen in Mädchenschulen).

      Zur Erinnerung:

      „To solve the problem of growing anti-war sentiment in Western Europe, the agency devised two primary solutions: 1) exploit the plight of Afghan women to tug on the heartstrings of the Germans and French and try to persuade them — particularly European women — that the war in Afghanistan was really some sort of humanitarian project to help people, not a geo-strategic effort to control the region and its resources;…“

      https://greenwald.substack.com/p/a-long-forgotten-cia-document-from

  9. Apropos Fakten: ich las gerade gestern, dass die McDonalds-Filialen in der Ukraine wiedereröffnen.
    Hierbei kam auch die für mich erstaunliche, erschütternde Info rüber, dass die McDonalds-Filiale in Butscha bereits seit dem 25. Dezember 2022 geöffnet hat.
    Belastbare und aussagekräftige Fakten gibt es also, nur anders, als man denkt.

    1. Nicht nur McDonalds eröffnet …

      Tagesschaumeldung:
      „Der Rüstungskonzern Rheinmetall will eine Panzerfabrik auf ukrainischem Boden bauen. Das Werk könne für rund 200 Millionen Euro aufgebaut werden, sagte Unternehmenschef Armin Papperger der „Rheinischen Post“.
      (…)
      Rheinmetall hat seit Kriegsbeginn nach eigenen Angaben 1200 neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingestellt. Insgesamt hat das Unternehmen weltweit rund 30.000 Beschäftigte, etwa die Hälfte davon in Deutschland.
      Auch an anderen Stellen wächst der Rüstungskonzern, der unter anderem Militärfahrzeuge, Munition und Flugabwehrsysteme herstellt. In Ungarn wird eine neue Munitionsfabrik gebaut, in Spanien übernimmt das Unternehmen einen Munitionshersteller. Für die kommenden Jahre rechnet Rheinmetall im militärischen Geschäft mit 15 bis 20 Prozent Umsatzwachstum pro Jahr.
      (…)
      Der Kurs der Rheinmetall-Aktie hat sich seit dem Ausbruch des Ukraine-Krieges vor gut einem Jahr fast verdoppelt, das Unternehmen ist an der Börse fast elf Milliarden Euro wert. Am Freitag gab die Deutsche Börse bekannt, dass der Rüstungshersteller in den deutschen Leitindex DAX aufgenommen wird.“
      https://www.tagesschau.de/ausland/europa/rheimetall-panzerfabrik-ukraine-101.html

      1. Offenbar geht man davon aus, dass in der Region noch langfristig Panzer benötigt werden. Da sich ja Deutschland für die Panzerversorgung der Ukraine verantwortlich fühlt, macht ja sicher Sinn, die Lieferwege einfach mal zu verkürzen.
        „Der Tod ist ein Meister aus Deutschland“ – schon wieder.

      2. Kommentar von Dmitri Medwedew

        Die Ankündigung, dass Rheinmetall ein Panzerwerk in der Ukraine baut, erinnert an primitives Trolling des Kiewer Regimes.

        Wenn die Deutschen sich jedoch entschließen, es tatsächlich zu bauen (obwohl sie pragmatische Menschen sind), freuen wir uns darauf.

        Dieses Ereignis wird mit Feuerwerkskörpern vom typ „Kaliber“ und anderen pyrotechnischen Erzeugnissen gebührend gefeiert werden.

        1. @RH / Hekla
          Denke auch es ist PR Strategie (für was genau auch immer)
          Um Verteidigung kann es nicht gehen, bis die anfangen könnten zu produzieren …
          … und ob sie das überhaupt könnten, hat Medwedew ja deutlich genug gemacht.
          Und das wusste Rheinmetall auch vorher, dass der Plan nicht aufgeht.
          (anders kann ich mir das nicht erklären)

  10. Daß der Feind Frauen vergewaltigt, gehört seit dem Ersten Weltkrieg zum Standardrepertoire von Kriegspropaganda.

    1914 hat vor allem die SPD die Arbeiter mit erfundenen Geschichten von Vergewaltigungen in den Krieg gegen Rußland gehetzt. Der spätere preußische Ministerpräsident Otto Braun sagte zum Beispiel, daß der Krieg ein Kampf gegen die „russische Unkultur, zum Schutze deutscher Kulturgüter, zum Schutze deutscher Frauen und Kinder“ sei. Er behauptete, daß „schnapsgefüllte russische Kosakenhorden die deutschen Fluren zerstampfen, deutsche Frauen und Kinder martern, die deutsche Kultur zertreten“ würden. Und Braun war nur einer von vielen sozialdemokratischen Russenfeinden.

    Für Geschichten dieser Art hat sich in den 1920er Jahren der Begriff „Greuelpropaganda“ eingebürgert. Als man in der Nachkriegszeit zu Ruhe und Besinnung kam, da kam es für viele Zeitgenossen wie ein Schock, daß sie während des Krieges Propaganda dieser Art für wahr gehalten hatten und später feststellen mußten, daß man sie belogen und getäuscht hatte.

    Der britische Schriftsteller Arthur Ponsonby war einer der ersten, der aus diesem Schock heraus in den 1920er Jahren die Greuelpropaganda kritisch untersuchte. Er ist damit einer der Vorväter der modernen Propagandaforschung.

    Hier komme ich auf die Geschichte mit dem Viagra. Die ist nämlich auch nicht neu und ist schon einmal aus der Giftküche von US-Schmierfinken über die UN in die Öffentlichkeit lanciert worden. Das war zur Zeit des Libyenkrieges 2011.

    Im März 2011 behauptete die amerikanische UN-Botschafterin Susan Rice vor dem UN-Sicherheitsrat, Gaddafi habe im libyischen Bürgerkrieg Viagra an seinen Soldaten verteilen lassen. Das wurde später von Amnesty International als freche Lüge entlarvt.

    Jörg Becker, Politikwissenschaftler aus Bielefeld, hat diese Geschichte in einem Interview mit Jens Wernicke in „Telepolis“ erwähnt. Ein lesenswertes Interview übrigens, noch zu Rötzer-Zeiten.

    https://www.heise.de/tp/features/Geleaktes-CIA-Dokument-belegt-Kriegspropaganda-3373777.html

    Becker erzählt, daß die Verwendung von Frauenthemen in der Kriegspropaganda systematisch von der CIA erforscht und weiterbetrieben worden ist. Ziel: mit Geschichten von Vergewaltigungen die Kriegsbereitschaft in der Bevölkerung erhöhen. Er nannte das die „moralische Überwältigung“ des Publikums.

    Ich habe den Eindruck, daß Vergewaltigungs-Geschichten in letzter Zeit gehäuft kolportiert werden. Vor allem Strack-Zimmermann benutzt in Talkshows fast ausschließlich solche Emotionalisierungen. Wahrscheinlich ist Kriegstreibern wie ihr klar, daß die Unterstützung für den Krieg in der Öffentlichkeit zurückgeht und nur noch mit Greuelpropaganda künstlich am Leben gehalten werden kann.

    1. Propaganda hin, Propaganda her. Fest steht, dass Krieg immer entmenschlicht. Schon die Ausbildung der Soldaten ist darauf ausgelegt, die vorhandenen ethisch-moralischen Schranken in den Köpfen zu durchbrechen. Letztendlich geht es immer darum, aus denkenden Wesen gehorsame Befehlsempfänger zu machen. Da spielt es auch keine Rolle, ob es sich um Rotarmisten, Gi’s, Freiwillige, Bürger in Uniform oder Söldnertruppen handelt. Mit jedem weiteren Tag im Dreck und im täglichen Angesicht von Blut und Tod erhöht sich unweigerlich die Bereitschaft zu Gewaltexzessen.
      Es gibt wahrlich gute Gründe, für Frieden zu sein.

      1. Du argumentierst von der moralischen Seite, deshalb beschreibst du nur die Wirkungen. Das bietet kaum Lösungsmöglichkeiten. @Toraji’s Seite ist die rationale Analyse, sie ermöglicht das Erkennen von Zusammenhängen. Und nebenbei: Soldaten sind nicht alle gleich, lebendig nicht und nicht als Leich.

        1. Es wird ja auch ständig die russen würden systematisch vergewaltigen, als Kriegsmittel.
          Wäre für sie völlig kontraproduktiv, weil sie damit den Kampfeswillen der Ukrainer stärken.

        2. Mir ging es auch nicht um Lösungsmöglichkeiten. Zu beschreiben versucht habe ich lediglich die Mechanismen, die zu Gewaltexzessen führen und das in jedem Krieg. Selbstverständlich gibt es Soldaten, die es schaffen, sich diesen Mechanismen zu entziehen, gar keine Frage. Aber das ist immer nur eine kleine Minderheit. Ich will das auch gar nicht weiter ausführen, gibt zur Thematik jede Menge Literatur und Filmmaterial sowie wissenschaftliche Studien.

    2. Kriegsverbrechen gibt es, das ist leider wahr. Und sie müssen aufgedeckt, untersucht und geahndet werden.

      Nur muß man sich darüber im klaren sein, daß man als normaler Zeitungsleser im Krieg zwischen Wahrheit und Propaganda praktisch nicht unterscheiden kann. Man muß ein gesundes Mißtrauen entwickeln, vor allem gegenüber Geschichten mit sexueller Komponente, und genau beobachten, wer solche Geschichten in Umlauf bringt.

      Der Krieg insgesamt ist ein Greuel und muß beendet werden. Leute aber, die einzelne Kriegsgreuel herausgreifen, um damit zu Haß gegen den Feind aufzustacheln, solche Leute meinen es nicht gut mit ihrem Publikum. Sie sind ziemlich sicher in manipulatorischer Absicht unterwegs.

    3. Bei Strack-Zimmermann, würde ich hier auf einen verdrängten Neidkomplex schließen. Vielleicht ist auch deshalb ihre Physiognomie so von Hass, entstellt worden. Aber schon geil, die Karriere der blauen Rhomben: Ursprünglich als Herzmittel gedacht (glaub ich), dann als genitale Härtung, in „Verkehr“ gebracht – um letzlich als Anstiftung zu Kriegsverbechen – mit Wissen der Regierung – menschenverachtend, eigesetzt zu werden. Ein echter Skandal. Kann man die Pfitzelinge, nicht vor ein Gericht stellen???

  11. Ich sehe mir solche Sendungen nicht an, da ich kein Bedürfnis verspüre angelogen zu werden und schon gar nicht von so einen. Seine Expertise ist mir zu billig und eine intellektuelle Beleidigung.

  12. Wenn ich das Wort „Faktencheck“ höre, kräuselt sich mir alles.
    Da geht es um alles mögliche , aber auf keinen Fall um die Wahrheit.

  13. „auch sonst pflegt man tendenziöse Fakten“
    Das waren auch meine ersten Gedanken Ende der 90-er Jahre (Irak), als es darum ging. was denn nur wahr ist – gerade mit 2001 in Folge. Meine zwei besten Freund jubelten im Auto lauthals, als der Anschlag auf die Twin-Tower im Radio bekannt gegeben wurden. Mir selber war nicht mal ansatzweise nach Jubel. Vielleicht deshalb, weil ich um einiges älter bin.

    Ich möchte jetzt nach etlicher Erweiterung meines Recherche-Bereiches – weit hinein in die westl. Welt und vor allem der freien Welt (Indien, Brasilien, Südafrika etc…) – nicht zwingend darlegen, wie verlogen der Westen ist. Es kümmert mich nicht, was tagesschau mal wieder zusammen lügt, es kümmert mich nicht, wie unverhohlen RND sich Erzählungen bis hin zu Dichtungen sich selber bewahrheitet. Deutschland und seine Presse ist für mich tot da durch und durch verlogen. Wenige kleinere Plattformen halten mühsam die Stellung. Es ist erfreulich, dass ausländische Plattformen dies anerkennen. Und es freut mich selber sehr, wenn ich aus den USA einen (klitzekleinen) offenen Widerstand erfahre, der meine Überzeugung bestätigt.

  14. vielleicht sollte man diese Leute mal an die Vergewaltigungs-und Prostitutionsskandale in Bosnien in den 90ern erinnern, als die Blauhelme dort waren, bzw. überall dort, wo Soldaten stationiert sind.

    Aber dass der Russe natürlich viel lieber vergewaltigt als jeder andere, ist glasklar.

    Deshalb wird das so gerne benutzt. Es bestätigt die weiterhin tief sitzenden Vorurteile, da das Bildungssystem den Entfremdungsprozessen gegenüber bestimmten Teilen der Welt ausgezeichnet dienlich gewesen ist.

    Frag mal die Leute was sie über „den Osten“ (nicht DDR) wissen.

    Einen Scheißdreck wissen sie.

    Und dass diese Zimmermann-Tussi ohne von den Medien zur Rede gestellt zu werden, einfach ihre korrupte, interessegeleitete Propaganda und Lügenkampagne ausbreiten darf, und entsprechend der sie finanzierenden Unternehmen Politik macht, die das Land in die Krise stürzt – warum nimmt sich keiner ihrer an und überzieht sie mit Klagen und Misstrauensvoten. Es reicht schon wenn ein bisschen an ihr hängen bleiben würde.

    Eigentlich sollte sie vor Scham im Boden versinken.

    Wie wäre es, wenn der kläffende Köter Lobo sich mal nützlich macht.

    Diese Bande von Arschlöchern.

  15. @ xyz
    Der Whataboutismus taugt nix.
    Wagenknecht hätte sagen können:
    „Selbst wenn Sie davon ausgehen wollen, daß allein Russen frauenverachtende Brüder sind, oder die frauenverachtensten Brüder auf dem Globus, wäre es umso dringender, den gesetzlosen Kriegszustand zu beenden.“
    Aber dazu war sie zu befangen.

    1. TomGard, es fängt schon mal damit an, dass ich kein TV gucke. Ich würd sonst durchdrehen.

      Aber in der Logik möchte ich dir an dieser Stelle dennoch widersprechen: Denn es geht dabei eben nicht um den Relativismus des „Whataboutism“ (unnötig hinzuzufügen, für welch fürchterlichen Begiff ich ihn halte) – sondern um das stets bestehende sexuelle Problem, das okkupierende Armeen, ich denke, versuchen müssen zu lösen.

      Deshalb geht es eben – ich habs flapsig nur an einem Beispiel veranschaulicht – nicht um Bosnien, oder Irak oder Syrien oder die irischen Unabhängigkeitskriege gegen die engl. Krone – sondern um diese alle gemeinsam und alle jene die ich hier nicht benenne.

      Kurzum: Die Nationalität der Täter spielt nicht die allergeringste Rolle. Weder in meinem noch in deinem Beispiel dürfte sie firmieren.

      Ich sprach zwar von Anekdotischem (der Einzelfall) zielte aber auf die Struktur – auf das Wesen des Problems an und für sich.

      p.s. ob sie zu befangen war, ich kanns wie gesagt nicht beurteilen.

      Aber seien wir für einen Moment getrost am Stammtisch Sitzende, dann ist dies alles ein grausamer Alptraum, den, ich bin ganz ehrlich, zu meinen Lebzeiten so nicht mehr erwartet hatte zu erleben, hier in unserem kleinen pseudo-beschaulich-verlogenen Europa (immerhin ist Europa die Vergewaltige! – das gewährt einem doch immerhin ein wohfeiles, außenpolitischfeministisches Gefühl der Rechtschaffenheit.)

      und da mag ich S.W. nicht in die Parade fahren (nun werden Unkenrufe ob Manifestformulierungen laut) – aber wer bitte schön sonst stellt sich da hin und geht überhaupt so weit?

      Es ist ja nicht so, dass die gesamte Linke Schlange stehen würde im Studio.

      Im Gegenteil, die verkriechen sich liebedienerisch alle in der Grünen-Parteizentrale mit Anträgen für eine Parteifusion oder stille, feindliche Übernahme. Und fernab von Kameras fallen sie ihr in den Rücken und mimen 3 Affen.

      Und nein, SW ist keine Intellektuelle der wir hinterhecheln wollten, weil sie Feuerbach uns hat völlig neu sehen lassen. Damit wäre sie auch fehl am Platz.

      Das was sie tut ist schon schwer genug, sie könnte es sich leichter machen. Tausendmal besser mit ihr als ohne sie.

      Und wo bereits was ist, da kann man auch anbauen.
      Aber im Moment erleben wir hier ein Lafontaine und Corbyn Redux.

      1. @xyz
        TomGards obige Kritik ist nicht nur berechtigt, sondern inhaltlich wichtig.
        Aus konkreter Erfahrung kann ich bestätigen, dass alles, was irgendwie nach „Whatsaboutism“ klingt, bei NATO-Fans (und nicht nur denen) zum Flop wird. Stattdessen braucht man Argumente, mit denen man jeweils in einem möglichst kurzen Satz direkt punkten kann.

        Ohne kritische Reflexion der Vorgehensweise kommt man doch nicht weiter!
        Wir (???) „Friedensaktive“ müssen unsere Strategie und Kommunikationstaktiken* jetzt selbstkritisch hinterfragen, um besser zu werden.
        Mit Selbstmitleid im eingebildeten Elfenbeintürmchen tut man der guten Sache keinen Gefallen.

        Wer sachliche Kritik an einer konkreten Äußerung der heiligen Sahra schon als „in die Parade fahren“ ansieht, steuert auf Sektenbildung zu. Es ist typisch für Sekten, jedes kritische Wort als „feindlich“ abzublocken.

        *Kommunikationsbeispiel:
        DFG-VK-Infostand bei FFF-Kundgebung, Attacke von 2 (älteren!) NATO-Fans: Was der Westen getan hat, sei völlig egal, es gehe jetzt nur um Putin, den wir unterstützen würden, daher müsse unser Stand verboten werden + mit Leuten wie uns sei kein Dialog angebracht, (im Widerspruch dazu) lautstarke Steigerung zum Hauptargument: Der DFG-Sprecher verträte die Wagenknecht-Position – anscheinend die 8. Todsünde…..

        Übrigens, außer diesem einen Zwischenfall, bei dem die beiden NATO-Fans keinerlei Unterstützung von Umstehenden bekamen und schließlich frustriert abzogen, war die Erfahrung bei der FFF-Kundgebung total positiv. Überraschend viel Interesse nicht nur an unseren Anti-Kriegs-Flyern, sondern auch an entsprechenden Stickern, Plakaten, … und wir bekamen ungefragt auch einige Spenden (inzwischen Riesenüberschuss, der nach Syrien geht).

        1. Sabine Schulz

          freut mich von guten Erfahrungen zu hören,

          nur ein Moment weil auch ich dann anderweitig unterwegs bin,

          Um Sakralisierung von SW gehts mir ja grad nicht; ich fordere da nur im Gegenteil pragmatische Haltung hinsichtlich der Organisierung von Unterstützung. Wenn man SW angreift und zugleich sagt „Kommt trotzdem zu SWs Veranstaltung“ wirkt das naheliegenderweise irritierend.

          re: Vergewaltigungsdiskussion – unkommentiert stehen zu lassen, Russen seien u.U. mehr zu Vergewaltigung neigend ist für mich nicht nachvollziehbar.

          Das Problem, wie es mir immer wieder begegnet: die Leute glauben den Dokumenten und das können auch einfach nur kurze knackige Statement sein, oft nicht.

          Sie glauben nicht was wahr ist, das ist wie in der Corona.-Debatte, jeder verteidigt seine Überzeugung.

          Natürlich muss man dann in einem gewissen Maß mit Emotionalisierungsstrategien an die Sache herangehen. Aber da gibt es divere Möglichkeiten.

          Unterm Strich gibt es 100 unterschiedliche Fälle denen man mit 100 unterschiedlichen Taktiken begegnen muss.

          Man sollte offen, wie Sie es berichten, auf die Leute zugehen; wie man dann im Einzelfall argumentiert und reagiert, dafür gibts kein Regelwerk.

          Was aber wirklich hilft: Sich intern als Aktivist mit der Materie tatsächlich auszukennen und sie parat zu haben um ggf. gewappnet zu sein.

          Ich sehe es an mir – je besser und profunder ich mich mit einem Aspekt auskenne (je akademischer auch) desto leichter fällt es, auf der nicht-akademischen Ebene zu überzeugen.

          Gutes Schaffen!

          1. Es kommt nicht darauf an, was Leute „glauben“ oder „nicht glauben“, weil sie glauben, was sie glauben wollen – ja, ganz wie in der Kirche – und nicht glauben, was sie nicht glauben wollen.
            Für Dich – und auch für Sabine, daher ihr „Unwille“ selbst gegen Argumente von mir, die sie stichhaltig findet – ist der staatsbürgerliche Wille das Objekt der Agitation und Begierde, für mich ist er das zu beseitigende Hindernis.

            Sahra‘ s Befangenheit lag exakt darin, daß sie die (ideelle wie reale) Zuständigkeit von Staat, Recht, und, in Vereinigung beider, der Nationder russischen wie der deutschen! – für eine ideelle Unversehrtheit der Hoheit von Weibern und Mädchen über ihre Geschlechtlichkeit nicht angreifen mag, weil sie diesen staatsbürgerlichen Idealismus (plus dem dazugehörigen Realismus) zu benutzen trachtet, solche Wasser auf ihre Mühlen, bzw. die der „Bewegung“ zu lenken sucht.
            Konkurrenz statt Feindschaft!
            It’s as simple as that!
            Dabei ist sie von ihrem persönlichen Status als eines Mitgliedes des auserwählten Standes, der Meritokratie Deutschlands derart unverrückbar überzeugt – ich bin versucht, das „verrückt“ zu nennen – daß ihr zu den deklassierenden Angriffen ernsthaft nichts anderes einfallen will, als „Frechheit„.

            Ich habe bislang verzichtet, die Frau persönlich anzugreifen, weil es mir nicht am Platze schien, aber hier – in diesem Unterkommentar, den eh kaum ein Schwein lesen wird – scheint es mir notwendig, um klar zu machen, was ich meine.

            1. @TomGard
              Zu „Für Dich – und auch für Sabine, daher ihr „Unwille“ selbst gegen Argumente von mir, die sie stichhaltig findet –“:

              Wenn die „semantische Trennschärfe“, die Sie sich zugeschrieben haben, nicht dazu ausreicht, zu peilen, dass „(ungern wie immer)“ nur scherzhaft gemeint sein kann, tut es mir leid für Sie.
              Jedes durchschnittlich intelligente Grundschulkind würde merken, dass das nicht ernst gemeint sein kann.
              Kleinkinder können mit Ironie noch nichts anfangen, aber Grundschulkinder sehr wohl. Sie fangen in diesem Alter selbst an, sogar echte Witze, d. h. nicht nur etwas Lustiges, zu erfinden – ein wichtiger Entwicklungsschritt.

              1. Du hast mich wiederholt gemahnt, daran zu denken, Menschen seien verschieden.
                Nun, für mich ist die Art Ironie, die ich in Deiner Klammer gesehen habe, seit ziemlich früher Kindheit die Weise gewesen, mit einer Selbsterkenntnis (und alle Erkenntnis ist in meinen Augen Selbsterkenntnis) umzugehen, die erst noch genauer zu fassen und zu präzisieren war, was ich jedoch noch nicht tun konnte oder wollte.
                Dein Protest gibt mir vorerst keinen zureichenden Grund, die Annahme zurück zu weisen, das liefe bei Dir genauso, zumindest ähnlich, Sabine Schulz.
                Eher erweckt er in mir den Verdacht, Du formuliertest darin einigen Widerwillen gegen die Annahme, Du und ich seien nicht gar so verschieden, wie Du das gern annehmen möchtest.
                Aber klar, vielleicht bin ich damit auf dem Holzweg 🙂

                1. @TomGard
                  Zu „Dein Protest gibt mir vorerst keinen zureichenden Grund, die Annahme zurück zu weisen, das liefe bei Dir genauso, zumindest ähnlich, Sabine Schulz. Eher erweckt er in mir den Verdacht, Du formuliertest darin einigen Widerwillen gegen die Annahme, Du und ich seien nicht gar so verschieden, wie Du das gern annehmen möchtest.“:

                  Warum sollte ich dagegen Widerwillen haben bzw. formulieren wollen?
                  Meine Annahme war so, dass ich eine Zeit lang einige Ähnlichkeiten annahm und sogar die Hoffnung auf konkrete Gemeinsamkeiten hatte, z. B. als Sie der Einzige hier im Forum waren, der mit einer Borrell-Rede nicht nur moralisierend umging.
                  Mein häufiges Bestärken Ihrer Sichtweisen, wie auch gestern gegenüber der von xyz, geschah übrigens auch aus Angst davor, Sie würden sich frustriert aus dem Forum zurückziehen, wie Sie wiederholt ankündigten. Es war wie ein hilfloses „Bitte lass mich nicht allein hier!“.

                  Tja, aber nun sind wir an dem Punkt angelangt, uns mit Ihren Großbuchstaben „VERGEUDE GEFÄLLIGST NICHT MEINE ZEIT“ voneinander zu verabschieden.

                  Zu „Sorry für den Ausbruch, aber nimm ihn bitte mal ernst.“:
                  Kein Problem + mache ich.

                  1. siehst, letztendlich nicht viel anders als aufm campingplatz ….da redest mit den leuts über arbeits-/lebens-/lernbedingungen usw nuja daseinsbedingungen, gesellschaft, ….der ganze kram und „die leuts“ finden einiges „erklärtes“ dann auch iwie „richtig“, stimmen zu und dann, nach so einigen „wir lohnarbeitende“-runden kriegste n kärtchen mit nem 50-er drin (war einmalig diese höhe 😉 ) und ein „jeder an seinem platz :-)“ , wobei nicht störte, daß die „leitende sekretärin“ das der putze ungegendert sagte…
                    da gabs zuletzt immer gehäufter diese „bestärkungen“ (was für gute arbeit man leiste -trotz der widrigen umstände 🙄 , was fürn guter mensch man sei, wie + daß man sich doch mehr wehren müßt, daß viel furchtbar ungerecht sei , natürlich auch, daß der ag …ähm…naja…. usw usf) und dann kriegste so akku-radelnde mit, die über „den einfachen arbeiter“ philosophieren (auch, wenn die meinten, „den“ „aufn begriff bringen“ zu wollen oderso 😉 ) , lauter bestärkende irre…

            2. Sahra‘ s Befangenheit lag exakt darin, daß sie die (ideelle wie reale) Zuständigkeit…der Nation –… – für eine ideelle Unversehrtheit der Hoheit von Weibern und Mädchen über ihre Geschlechtlichkeit nicht angreifen mag,

              Und wie resultieren Vergewaltigungen aus der Zuständigkeit der Nation für die sexuelle Unversehrtheit? Wenn der Staat für sexuelle Unversehrtheit zuständig ist, dann können die Repräsentanten des Staates in Gestalt von Soldaten, diese Unversehrtheit auch verweigern. Oder wie soll dieses Argument genau gehen? Na ja, stimmt zwar – so fundamentale Staatskritik ist von jemand, der als Staatsdiener eine Rolle spielen will, nicht zu erwarten.

              Ich hab mich eher gefragt, warum Wagenknecht nicht die Funktion dieses Arguments angreift, die darin besteht zu bebildern, dass Russland bzw. das „System Putin“ eine „böse Herrschaft“ ist. Das Argument ist für die Befreier-Fraktion „Die Ukraine muss den Krieg gewinnen einschließlich der Krim“ absolut essentiell. Denn man könnte ja sagen, auf der Krim wollen sowieso fast alle zu Russland gehören und in den Volksrepubliken sieht es ähnlich aus. Ein korrupter Oligarchenkapitalismus wird durch den anderen ersetzt. Was soll eigentlich so schlimm daran sein, wenn die künftig ihre Steuern an Moskau statt an Kiew zahlen. Dagegen richtet sich das Argument eigentlich. Das geht nicht, weil Putin ein böser Herrscher ist und die russische Seite eine böse Herrschaft und dann kommt die ganze Litanei: Der Putin und seine Helfer verübt Butcha, verschleppt Kinder, vergewaltigt Frauen, allgemein verübt Kriegsverbrechen und vergeht sich an seinem eigenen Volk. Das heißt es wird implizit behauptet der normale Umgang der russischen Herrschaft mit seinem Volk sei der der Unterdrückung und des Verbrechens. Damit soll die Forderung gerechtfertigt werden, dass es einem Ukrainer nicht zuzumuten sei unter fremder Herrschaft zu leben. Im Prinzip gilt das natürlich auch für die Russen, was aber niemand stutzig macht, sondern bei Bedarf zu einem allgemeinen Befreiungsauftrag ausgebaut wird. Auch das russische Volk muss nach dieser Logik von illegitimer Herrschaft befreit werden durch den Westen.

              An dieser Stelle könnte einem ja mal auffallen, dass das alles Kriegslügen, Kriegshetze ist, die da verbreitet wird und die nur dann funktioniert, wenn die russische Seite als Monster und die Ukrainische als Lamm dargestellt wird. Dass das nur der Dämonisierung der russischen Seite dient, springt einem ja geradezu entgegen. Trotzdem kein Wort der Kritik von Wagenknecht an diesen Hetzreden.
              Stattdessen nur: „Verbrechen werden von beiden Seiten verübt.“ Stimmt zwar – lässt die Kriegstreiber aber völlig ungeschoren davonkommen, die sich daraufhin immer weitere Lügen ausdenken.

              1. Hallo Krim

                „Ein korrupter Oligarchenkapitalismus wird durch den anderen ersetzt. Was soll eigentlich so schlimm daran sein, wenn die künftig ihre Steuern an Moskau statt an Kiew zahlen. Dagegen richtet sich das Argument eigentlich.“

                Ich fürchte, es entspringt einem SEHR frommen Wunsch von Dir, zu unterstellen, Propaganda der fraglichen Art gegen Friedensfreunde sei an eine resignative Einstellung von Untertanen zu Herrschaft „sans phrase“ adressiert, welche die „’68er'“ via Politisierung von Öffentlichkeit und Erziehungswesen derart gründlich aus der Welt geschafft haben, daß ich persönlich sie schon vor 30 Jahren in Kneipen und Werkskantinen kaum mehr vorfand – es sei denn nach dem vierten Bier.

                Lustig finde ich nebenher, daß Du mit diesem Konstrukt meiner Darstellung, die Du nicht recht gelten lassen konntest, indirekt recht gibst. Denn solch „abgefuckte“ Stellung zu Herrschaft und Herrschaftspersonal verabschiedet sich zuallererst mal von Staatsmoral, und das primitive Argument von Vergewaltigungsvideos gegen Kriegsverweigerer ist eine eingeforderte Identität von Staatsmoral und Privatmoral – ganz wie bei der Gretchenfrage an Kriegsdienstverweigerer, „würdest du (!) deine (!!) Freundin nicht gegen einen Vergewaltiger verteidigen“??!

                Die sachgerechte, tomgardische Anwort (und die meines Freundes Ghaddafi) auf die Video-Einspielung und die Vorhaltungen wäre gewesen:
                „Well, okay, let’s bomb Hamburg, Cologne, Berlin and all the other centers of rape-culture!“

                1. Es fällt mir mal wieder schwer dein Argument zu verstehen. 1. Absatz: Meinst du die Öffentlichkeit ist dermaßen nationalistisch politisiert und parteilich, dass sie die Frage mit welcher Nation sie eigentlich besser fährt, gar nicht mehr verstehen kann und automatisch der eigenen die Stange hält. Mag schon sein. Nur kann man damit trotzdem zeigen, dass nicht die Bösartigkeit von Russland der Grund ist, dass ein Ukrainer kein Russe werden will, sondern seine vorausgesetzte Parteilichkeit. Unter Absatz 2 verstehe ich nicht, was du unter „abgefuckte Stellung zu Herrschaft“ verstehst.

    2. @TomGard
      Soweit ich Ihre kürzliche Kritik an unseren Bettelgängen verstehe, muss ich Ihnen (ungern wie immer) Recht geben.
      Doch Klassenkampf-bereit erscheinen mir momentan nur jugendliche links-außen Gruppen, von denen ich auch vorgestern bei FFF-Kundgebung wieder welche kennengelernt habe.
      U. a. sagte mir dort ein junger Mann, durch den Ukraine-Krieg seien in Deutschland Neonazis von der NATO gefördert förmlich aufgeblüht mit ihren Projekten, und verwies dabei auf NATO/Stay-Behind.

      Es würde mir helfen, wenn Sie Ihre Sicht auf das „Völkische“ in unseren Bettelgängen und dessen mögliche Konsequenzen kurz definieren könnten.
      (Habe zum Thema eventuell einen kleinen Text zur örtlichen Diskussion vor, weil es mir – leider – wichtig erscheint. Ich denke, Sie haben Recht, dass es nicht nur darauf ankommt, wie viele Leute man kurzfristig auf die Straße bekommt, sondern darauf, für welche Ziele sie sich wirklich einsetzen wollen.)

      1. Ein Dialog, den ich 2014 in einem Forum zum Ukrainekrieg geführt habe. Ich versuchte mit einfachsten Worten (lach, aus meiner Perspektive) den Zusammenhang zwischen Krieg und Klassenkampf vorzustellen:

        Lieber xy,

        weder „Horrorvorstellung“ noch momentane Laune [sind die in den Raum gestellten Kriegsaussichten], sondern das Drohszenario, das die Kriegsfraktion der Bourgeoisie der Metropolen planmäßig aufgebaut hat.

        Einer der allgemeinsten „Knackpunkte“, um die Lage zu verstehen – und vielleicht sogar vom ohnmächtigen Standort eingreifen zu können – ist / wäre die Erkenntnis, daß der Imperialismus gewordene Kapitalismus keinen äußeren Feind mehr hat. Keinen. Der „russische Erzfeind“ ist ein Pappkamerad, worauf die offizielle russische Diplomatie 12x täglich hinweist. Auch China ist kein Feind, sondern eine in nachholender Entwicklung befindliche und von seiner Führung darin befangen gehaltene Großprovinz. Der Krieg gegen China – der auf verschiedenen Schauplätzen längst läuft – ist ein Vorgriff auf die Lage, die entstünde, wenn die aktuelle Statthalterkaste ihre künftige Überlebtheit weiterhin nicht einsehen mag – klassisches Containment.
        Obama hat das auf unnachahmlich simple Weise erkennen lassen und ausgedrückt, indem er in der Pressekonferenz mit Merkel vor einigen Monaten, anläßlich eines Treffens, bei dem es unmißverständlich um „Krieg und Frieden“ ging, eine lange Vorrede voraus schickte, die sagte: Ich bin an Krieg nicht interessiert und will keine äußeren Feinde (kennen), ich kenne nur innere Feinde, nämlich die Arbeitslosigkeit und die schrumpfende Industrie in den USA.
        Imperialistische Standortpolitik ist halt Weltpolitik, „period“.
        Im engen und wörtlichen Sinne geht daher das Drohszenario des „Kriegs in Europa“ von Russland aus! Die taktischen Mittel des in Europa begonnenen Krieges sind auf ein „Endspiel“ berechnet, das die Führung der russischen Föderation (!) in eine Lage bringt, aus der heraus Goebbels einst rief: „Wollt ihr den totalen Krieg“. Das geschieht in der Erwartung, daß diese Frage nicht gestellt wird, aber unter Vorbereitungen, die für die Spitze der westlichen Eliten noch akzeptable Bedingungen aufrecht hält, in Falle eines russischen „Ja“ zu antworten: „Na gut“.
        Dasselbe in eine andere Formel gefaßt: Der „Feind“ ist stets und immer noch der Klassenfeind, und zwar der Klassenfeind der Eliten in jedem Staatswesen des Globus. Die verschiedenen Formationen der Sklaverei geben die Ansprüche der Herren nicht mehr her, die ihnen aus ihrem eignen Status erwachsen sind, ihre Feindschaften untereinander sind nur eine Erscheinungsform davon.
        Das macht eine sachgerechte Antwort der Sklaven auf die Kriegserklärung an sie zugleich kompliziert und furchtbar einfach. Sie lautet nämlich einfach: NEIN

        Ein anderer Leser:
        „Im engen und wörtlichen Sinne geht daher das Drohszenario des
        „Kriegs in Europa“ von Russland aus! Die taktischen Mittel des in Europa
        begonnenen Krieges sind auf ein „Endspiel“ berechnet, das die Führung
        der russischen Föderation (!) in eine Lage bringt, aus der heraus
        Goebbels einst rief: „Wollt ihr den totalen Krieg“.“
        Kapier ich nicht.

        Antwort:
        Das ist die Antwort auf „Horrorvorstellung“, „Supergau“ und „ausgedehnteren Krieg“. Damit sagt yx – polemisch gefasst – wie jeder Bild- und Spiegelleser, der die Mitteilungen seiner Herren zur Kenntnis genommen hat:

        ‚Okay, ich weiß, Krieg is‘. Aber’s könnt doch schlimmer kommen, nicht?‚

        Daran schließt sich gewöhnlich an:

        „Aber das könnt ihr (können die) ja wohl nicht wollen, oder?“

        Dahinter folgt mehr oder minder klammheimlich – meistens gar nicht klammheimlich – ein:

        ‚Aber bei dem Putin, da bin ich mir nicht so sicher …‚

        Der Bürger setzt seinen Maßstab vom „Eingemachten“ und „Überleben“ in die politische Lage ein, er bleibt selbst dann noch politisiert, wenn er am Horizont als ein „homo politicus“ in Frage steht, und genau so wird er zur Manövriermasse einer Herrschaft, die den Maßstab des „Eingemachten“, des „Überlebens“ auf der Ebene der Eliten, wo es um Erhalt oder Untergang der Institute der Macht geht, dem erklärten Feind aufmacht. Ein Volk, das „nur keinen Krieg“ will, wird auf diese Weise zur Waffe seiner Herren, es räumt ihnen einen beträchtlichen Teil der Freiheit ein, dem erklärten Feind – statt der eigenen Klasse und dem eignen Stand – die Entscheidung aufzubürden, ob und wann es „um’s Ganze“ gehen wird.
        Natürlich ist meine Darstellung eine verdrehte Weise, zu sagen: Hey, ihr, wir müssten mal den Krieg wollen. Den Klassenkampf nämlich, und wenn die Herren darauf den Krieg antragen, ja, dann auch den Klassenkrieg. Aber abseits einer winzigen Klientel ist das halt nicht mehr auf unverdrehte Weise zu sagen. Zum ’sagen‘ gehören ein paar mehr, als Zweie.

        1. @TomGard
          Wenn Sie auf meine Bitte um kurze Definition dessen, was Sie an unseren Protesten als „völkisch“ ansehen, nicht eingehen möchten, warum lassen Sie es dann nicht einfach?

          1. Es ist noch ziemlich früh am Morgen, wa?

            Ich hatte Dir bereits die gewünschte „kurze Definition“ gegeben:
            hier:
            https://overton-magazin.de/hintergrund/politik/positionen-und-aktivitaeten-der-ippnw-in-zeiten-des-ukraine-krieges/#comment-26021

            Sabine, was Du erzählst, entspricht exakt meinem Begriff von „völkisch“ im gegebenen Zusammenhang. Ich wiederhole noch mal:

            Nicht widerständige (sozial-) politische Willensbildungen sollen organisiert werden, sondern dieselben an einen abstrakten Mobilisierungszweck abgegeben.
            Das ist [„repräsentiert“ wäre sauberer] die abstrakteste Gestalt des Volksbegriffes im Begriff der Nation

            „Im Begriff der Nation“ ist der Gipshaxen dieser Sentenz, typisch übrigens für die Gipshaxen jeder Art von „Definition“ außerhalb einer geschlossenen Axiomatik:
            Was, zum Teufel, soll da „Nation“ sein?
            Du, Sabine Schulz ,weißt sehr genau, wie viele verschiedene und gegensätzliche Definitionen von „Volk“ es gibt und welche Bibliotheken die Debatten darum füllen. So lange ich Deinen Begriff von Volk und Nation nicht kenne, wie soll ich Dir antworten?
            Gedanken lesen vermag ich nur gelegentlich und dann auch meist wenig gesteuert …

          2. … aber noch funzt mein Hirn gut genug, jederzeit Ergänzungen / Erweiterungen ersinnen zu können.

            Jede Art von Bitte, selbst die unterwürfigste Bettelei, enthält ein Moment (= dynamischer Bestandteil) von Anmaßung.
            Was ist die Anmaßung des Wagenknecht-Schwarzer’schen Bettelbriefes?

            Das müßte ich jetzt korrekterweis Punkt für Punkt durchgehen und dann würden vielleicht 12 k Zeichen draus. Mache ich nicht. Ich sags unter einem Verweis auf das, was ich unter diesem Thread geschrieben habe:
            https://overton-magazin.de/top-story/das-friedensmanifest-ein-appell-ausgerechnet-an-die-kriegstreiber/#comment-26716
            einigermaßen abstrakt – allgemein hin.

            Meine Lehrer Held / Decker et al haben Kriege seinerzeit gern flapsig „Staatshändel“ genannt, damit jeder Hörer an dieser Bezeichnung stutzen möge und sich entweder klar machen, oder bei jedem Gedanken fest halten, daß sie die Behauptung enthält, „ein Volk“, oder „Völker“ hätten in Staatshändeln keinen Ort, keinen Anteil an ihnen.
            Warum haben sie das getan?
            Weil diese Behauptung offenkundig („den Erscheinungs- und Verlaufsformen gemäß“) falsch ist. Die Frage, die mit der Behauptung aufgeworfen ist, lautet daher: Was ist das Falsche daran? Bleibt, wenn ich das genau fasse, ein Richtiges daran zurück?
            Die Lösung:
            Staatshändel sind lupenreine Gewaltfragen, sie beruhen auf unversöhnlichen Gegensätzen. Und nicht erst in Kriegsangelegenheiten, sondern abstrakt – allgemein jeder Form und Gestalt, allen von ihnen, in denen ein Staatswesen ein anderes Staatswesen anspricht, und / oder das berüchtigte „eigene Volk“ anspricht, liegen ein oder mehrere solcher antagonistischer Gegensätze zugrunde.
            Daher gibt es genau eine Weise, wie Staatsbürger oder andere Untertanen solche Gewaltfragen annehmen können, was unweigerlich heißt, sich zu eigen machen:
            Es ist die Umwandlung von Gewaltfragen in Rechtsfragen.
            Das ist die Weise, wie Staatsbürger sich autonom zum „Volk“ zusammen finden und konstituieren, was daran liegt, daß ein bürgerliches Staatswesen ihm ausdrücklich diese Hoheit gewährt (genannt „Freiheit“, deshalb gleich die Einschränkung „Recht UND Freiheit“)

            Die Anmaßung des Bettelbriefes liegt nun exakt darin, daß die Unterzeichnenden sich auf der Grundlage der o.a. gewährten Hoheit die Freiheit nehmen, über „Recht“ gegen den Emittenden desselben befinden und bestimmen zu wollen.
            Mit solcher Staatsgegnerschaft, die das volle Gegenteil zu Staatsfeindschaft ist, konstruiert sich ein demokratisches Volk, es ist die demokratische Gestalt völkischer Gesinnung.

            … und laß dir mal auffallen, Sabine Schulz, daß ich hier nur in abstrakt allgemeiner Weiterung wiederholt habe, was ich gestern 19:46 anhand des Themas konkreter geschrieben habe. Langsam habe ich es satt, daß du meine Postings nach Gusto ignorierst und mich hernach dafür anpisst, daß du es tust.
            VERGEUDE GEFÄLLIGST NICHT MEINE ZEIT

            1. Übrigens habe ich gestern 19:46 dasselbe geschrieben, nur anhand des konkreten Beispiels, das wir kommentieren, also eigentlich „besser“, nominell „verständlicher“, weniger methodisch.

            2. @TomGard
              Vielen Dank für den Satz:
              „Mit solcher Staatsgegnerschaft, die das volle Gegenteil zu Staatsfeindschaft ist, konstruiert sich ein demokratisches Volk, es ist die demokratische Gestalt völkischer Gesinnung.“

  16. Klamroth ist von Beruf Sohn (Peter Lohmeyer), von Beruf Großneffe (Wibke Bruhns), von Beruf Kinderstar („Wunder von Bern“) und von Beruf Partner (Luisa Neubauer).

  17. Haben sie aufgrund des Textes die Auswahl gewonnen? Ich kotze (mit Verlaub) sobald ich nur was von ESC höre …

    Blood and glitter, sweet and bitter
    We’re so happy we could die
    Blood and glitter
    What we are is but a choice
    A promise to ourselves
    We are free to break and change
    Never forget? Let it go
    This or that? No need to know
    Whether above or below
    We are all from the same blood

    Blood and glitter, saint and sinner
    We do fall before we rise
    Now go, go, let your blood flow, flow
    With broken wings, we learn to fly
    We are blood and glitter

      1. Mr. Ende des Alphabets – nett gemeint … (irgendwie nehm ich dir das nicht ganz ab, dass du selbst den Schinken (trotz netter Parodie) gesehen hast)

        Als Kompromiss schau dir bei Gelegenheit mal das Musikvideo (siehe unten) an / womöglich eh schon bekannt …

  18. Zum Thema Debatten und Diplomatie – wir (Spezies Mensch) sollten eine andere Lösung anstreben:

    Nobody Speak:
    https://www.youtube.com/watch?v=NUC2EQvdzmY
    (dass Ende nicht verpassen)

    Das Musikvideo wurde 2016 in der Ukraine / Kiev im „Ukrainian Dom/House(?)“ gedreht.
    Zur Produktion (DJ Shadow – Nobody Speak feat. Run The Jewels) ein recht unterhaltsamer Vortrag von
    Sam Pilling.
    (fragt mich nicht was das baumelnde Hakenkreuz auf Trumps Gesicht bedeuten sollte)
    https://www.youtube.com/watch?v=1TrUsuTZy3o

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