Harald Kujat: „Europa ist in der geopolitischen Machtarithmetik der großen Mächte ins Hintertreffen geraten“

Xi Jinping und Wladimir Putin am 21. März 2023. China und Russland verfolgen das Ziel einer multipolaren Welt. Bild: Kreml

General a. D. Harald Kujat über die Selbstbehauptung Europas, den Konflikt mit China, geopolitische Interessen und die Friedenspflicht Deutschlands.

 

Zeitgeschehen im Fokus/Thomas Kaiser:  Als ehemaliger Generalinspekteur der Bundeswehr und Vorsitzender des Nato-Militärausschusses müssen sich Ihnen doch die Nackenhaare sträuben, wenn Sie Macrons Idee von der „strategischen Autonomie“ Europas hören.

General a. D. Harald Kujat: Nein, das ist eine überzeugende Schlussfolgerung aus der gegenwärtigen geopolitischen Lage. Ich spreche zwar nicht von „strategischer Autonomie“, sondern von der „Selbstbehauptung Europas“. Das bedeutet jedoch mit anderen Worten, was Präsident Macron meint: Die Fähigkeit Europas, sich in der neuen Weltordnung der rivalisierenden großen Mächte, gegenüber China, Russland und den Vereinigten Staaten aus eigener Kraft zu behaupten.

Europa ist in der geopolitischen Machtarithmetik der rivalisierenden großen Mächte immer weiter ins Hintertreffen geraten. Der Ukrainekrieg führt uns täglich vor Augen, dass die europäische Politik weder bereit noch in der Lage ist, europäische Interessen durchzusetzen.  Das zeigen auch die gereizten Reaktionen deutscher Provinzpolitiker, die Macron aus Mangel an geopolitischer Urteilsfähigkeit vorwerfen, Europa zu spalten oder die Bedeutung des Bündnisses mit den Vereinigten Staaten für die europäische Sicherheit zu unterschätzen.

Die Nordatlantische Allianz ist ein Bündnis kollektiver, gegenseitiger Sicherheit auf der Grundlage eines gemeinsamen sicherheitspolitischen Konzepts. Die Vereinigten Staaten leisten ihren Beitrag für die Sicherheit Europas allerdings nicht aus humanitären Gründen, sondern weil es in ihrem nationalen sicherheitspolitischen Interesse ist. Dass es Fälle gibt, in denen die europäischen und amerikanischen Interessen nicht übereinstimmen, ist evident. Deshalb wurde bereits vor Jahrzehnten vereinbart, dass die Nato Kräfte und Mittel für militärische Einsätze in strategischer Verantwortung der Europäischen Union zur Verfügung stellt, falls die Vereinigten Staaten sich nicht an diesen Einsätzen beteiligen.

Gibt es Fälle, in denen die amerikanischen und europäischen Interessen überhaupt nicht übereinstimmen?

General a. D. Harald Kujat: Ein Beispiel ist die einseitige Kündigung 2019 des für die europäische Sicherheit so wichtigen INF-Vertrages durch die amerikanische Regierung. Noch wenige Monate zuvor hatten die Staats- und Regierungschefs der Nato-Staaten den Vertrag als „entscheidend für die euro-atlantische Sicherheit“ gewürdigt und betont, „diesem wegweisenden Rüstungskontrollvertrag verpflichtet“ zu bleiben.

Als einziger europäischer Politiker kritisierte Präsident Macron, dass die Vertragskündigung erhebliche Auswirkungen auf die Sicherheit Europas hat. Denn damit wurde Russland eine Möglichkeit gegeben, ohne irgendwelche vertragliche Begrenzungen erneut ein eurostrategisches Nuklearpotential aufzubauen, das Europa, aber nicht die USA bedroht. Als Konsequenz der amerikanischen Entscheidung forderte Macron, Europa müsse sich selbst verteidigen können. Und er fügte hinzu, die amerikanische Entscheidung sollte Anlass sein, über eine europäische nukleare Abschreckung nachzudenken.

Aber auch das Risiko eines neuen russisch-amerikanischen nuklearen Wettrüstens auf dem europäischen Kontinent ist durchaus real. Macrons Worte waren vor allem an Deutschland gerichtet. Denn die militärische Schwäche Europas ist vor allem eine Folge der Schwäche Deutschlands. Zumindest hat der Ukrainekrieg ein Umdenken eingeleitet. Hinsichtlich der Stärkung des konventionellen europäischen Pfeilers in der Nato besteht im Bündnis Einvernehmen. Und je länger der Ukrainekrieg dauert, umso klarer wird sich auch erweisen, dass es gravierende Interessensunterschiede zwischen den Vereinigten Staaten und Europa gibt. Schon im Vorfeld des Krieges, als sich Macron und Scholz in Moskau und Kiew darum bemühten, den Krieg zu verhindern, haben ihnen die Vereinigten Staaten die Unterstützung versagt.

Nur vordergründig beruht die Geschlossenheit des Westens darauf, die Ukraine im Kampf um ihre Sicherheit, Unabhängigkeit und territoriale Integrität zu unterstützen. Auch wenn die Europäer selbst noch keine Vorstellung davon entwickelt haben, muss am Ende des Krieges eine europäische Sicherheits- und Friedensordnung entstehen, in der alle Staaten des europäischen Kontinents einschliesslich der Ukraine und Russ­lands ihren Platz haben. Dagegen verfolgen die Vereinigten Staaten das Ziel, Russland politisch, wirtschaftlich und militärisch so weit zu schwächen, dass sie sich dem geopolitischen Rivalen zuwenden können, der als einziger ihre Vormachtstellung als Weltmacht gefährden könnte, nämlich China.

Macron hat das mangelnde europäische Abwehrpotential erwähnt. Ist denn ein Krieg Russlands gegen Europa denkbar?

General a. D. Harald Kujat: Ich sehe keinen Beleg für die Vorbereitung eines Angriffskrieges gegen Europa, was ja ein Krieg gegen die Nato wäre. Russland hat die Nato-Erweiterung von Anfang an unter strategischen Gesichtspunkten gesehen, bezogen auf die geostrategische Lage und das Verteidigungspotential eines Landes, oder anders ausgedrückt, in welchem Maße die Nato-­Mitgliedschaft das strategische Gleichgewicht zwischen Russland und der Nato verändern würde. Deshalb ist Russland bereit, einen hohen Preis zu zahlen, um eine Nato-Mitgliedschaft der Ukraine zu verhindern, die möglicherweise  auch die Stationierung amerikanischer Streitkräfte in der Ukraine zur Folge hätte. Im Kern geht es vor allem darum, strategische Vorteile des geopolitischen Rivalen USA zu verhindern, nicht zuletzt auch solche, die das nuklearstrategische Gleichgewicht der beiden nuklearen Supermächte gefährden könnt

Es steht also für die beiden Hauptakteure im Ukrainekrieg, Russland und die Vereinigten Staaten, viel auf dem Spiel. Deshalb bleibt das Risiko bestehen, dass aus dem Krieg in der Ukraine ein Krieg um die Ukraine werden könnte, solange dieser Krieg andauert.

Das Verhältnis zwischen den Vereinigten Staaten und China hat sich in letzter Zeit deutlich verschlechtert. Droht ein Konflikt zwischen beiden Staaten?

General a. D. Harald Kujat: Auch das Verhältnis der USA zu China wird von geopolitischen Aspekten bestimmt. China ist überzeugt, dass die globalen Risiken seit dem Ukrainekrieg gestiegen sind und die westlichen Länder – im wesentlichen die USA – dafür die Hauptverantwortung tragen. Die Folge ist eine engere Zusammenarbeit zwischen China und Russland, die beide das Ziel einer multipolaren Welt verfolgen. Aus amerikanischer Sicht hat China sowohl die Absicht als auch zunehmend die wirtschaftliche, diplomatische, militärische und technologische Macht, die führende Weltmacht zu werden.

Mit der gleichen Geschlossenheit wie im Ukrainekrieg gegen Russland sollen deshalb die europäischen Staaten gemeinsam mit den regionalen Partnern Australien, Japan, Südkorea, Neuseeland und künftig auch den Philippinen in ein indo-pazifisches Netzwerk gegen China eingebunden werden. Für den Schulterschluss mit Europa in einem künftigen Konflikt mit China bildet die Nato eine wichtige Brücke. In ihrem  neuen strategischen Konzept heißt es, dass China die Interessen, die Sicherheit und die Werte der Mitgliedstaaten in Frage stelle.  Die systemischen Herausforderungen Chinas für die euro-atlantische Sicherheit will die Nato nun angehen.

Deshalb ist Präsident Macrons Warnung berechtigt, dass der europäische Kontinent sich nicht in die Konflikte anderer hineinziehen lassen darf. Europa muss in der Lage sein, seine eigenen Interessen zu wahren und diese stärker zu vertreten, und zwar grundsätzlich gegenüber allen drei großen Mächten. Das ist die eigentliche Botschaft, die Präsident Macron in China ausgesendet hat. Macron steht mit seiner Sorge nicht allein. Der amerikanische Stratege Harlan Ullman hat schon vor einiger Zeit besorgt gefragt, ob die USA einen vermeidbaren Fehler begangen haben, indem sie eine strategische militärische Zwei-Fronten-Konfrontation gegen China und Russland eröffnet haben, die er als tickende Zeitbombe bezeichnete.

Bezieht sich Macrons Forderung, die eigenen Interessen zu wahren, außer auf den militärischen Bereich auch auf die Wirtschaft oder andere Bereiche?

General a. D. Harald Kujat: Macron hat diese Bemerkung im Zusammenhang mit den gegenwärtigen Krisen und Konflikten gemacht. Aber der Ukrainekrieg und der Konflikt mit China sind ein Menetekel, dass wir unsere politischen, wirtschaftlichen, technologischen und nicht zuletzt die militärischen Fähigkeiten ausbauen müssen, wenn wir unabhängiger, handlungsfähiger und sicherer werden wollen. Erforderlich ist eine mehrdimensionale Politik, die durch eine synergetische Gesamtstrategie ein breites Handlungsspektrum eröffnet. Wir sehen das an dem Krieg in der Ukraine, der nicht nur ein militärischer Krieg ist, sondern auch ein Wirtschafts- und Informationskrieg. Europa muss in der Lage sein, sich in allen diesen Bereichen zu behaupten und unabhängig vom Einfluss anderer Mächte eigenständig nach der eigenen Interessenlage Entscheidungen zu treffen. Das ist kein Widerspruch zu einer engen Abstimmung mit Verbündeten und Partnern, wie dies beispielsweise in der Allianz geschieht, deren Stärke darin besteht, die verschiedenen nationalen Interessen zu einer gemeinsamen Sicherheitspolitik zu vereinen.

„Der Taiwan-Konflikt könnte zum Kulminationspunkt der amerikanisch-chinesischen geopolitischen Rivalität werden“

Die Spannungen zwischen den Vereinigten Staaten und China sind doch entstanden, weil China die Vereinigung mit Taiwan anstrebt.

General a. D. Harald Kujat: Richtig ist, dass sich die Spannungen in der letzten Zeit verschärft haben. Der chinesische Präsident hat auf dem letzten Pateikongress der KP-China die Absicht bekräftigt, die Vereinigung mit Taiwan auf friedlichem Wege anzustreben. Zugleich hat er jedoch jede Verpflichtung zum Gewaltverzicht verneint. Noch verfügt China nicht über militärische Fähigkeiten, um Taiwan einzunehmen. Aber in wenigen Jahren wird dies der Fall sein. Der Taiwan-Konflikt könnte zum Kulminationspunkt der amerikanisch-chinesischen geopolitischen Rivalität werden. Denn dies ist die eigentliche Ursache für einen möglichen Konflikt.

Der Taiwan Relations Act von 1979 regelt die Beziehungen zwischen den USA und Taiwan, und zwar in der Weise, dass die USA die Unabhängigkeit und die Verteidigungsfähigkeit Taiwans durch Waffenlieferungen und andere Maßnahmen unterstützen. Ein direktes militärisches Engagement zur Verteidigung Taiwans ist damit jedoch nicht verbunden. Bisher haben alle amerikanischen Präsidenten auch eine entsprechende Festlegung vermieden. Im Oktober 2021 hat jedoch Präsident Biden erstmals ausdrücklich erklärt, sollte Taiwan von China angegriffen werden, würden die USA militärischen Beistand leisten. Damit sind von beiden Seiten Weichenstellungen vorgenommen worden, damit ist das Risiko eines militärischen Konflikts erheblich gestiegen. Es ist offenbar die Gefahr einer direkten Verwicklung der Nato und damit Europas, die Macron zu seiner nachdrücklichen Warnung veranlasst hat.

Das Vertragsgebiet der Nordatlantischen Allianz ist allerdings im Washingtoner Vertrag präzise definiert. Ein militärisches Engagement im Westpazifik wird davon nicht abgedeckt.

Bezieht sich Macron mit dem Begriff der strategischen Autonomie Europas nur auf das Verhältnis zu den USA?

General a. D. Harald Kujat: Im Verhältnis zu den USA ist dies augenfällig, weil Europas Sicherheit seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges und sicherlich auch noch einige Zeit vom amerikanischen Engagement abhängt. So haben es Macrons Kritiker aufgefasst. Aber für Macron bedeutet dies sicherlich strategische Autonomie gegenüber allen großen Mächten und eine eigenständige Sicherheits- und Verteidigungspolitik mit der Fähigkeit, Probleme, die Europas Sicherheit gefährden, an der europäischen Peripherie zu bewältigen. Dort liefern sich die Großmächte seit Jahren eine Auseinandersetzung um Einflusszonen, die Regionalmächte Stellvertreterkriege um regionale Dominanz und ethnische und religiöse Minderheiten um Selbstbestimmung und Unabhängigkeit. Übervölkerung, religiöse Gegensätze und die Vernichtung der natürlichen Lebensgrundlagen bilden den Nährboden für islamistische und fundamentalistische Terrorgruppen und sind die Ursache für immer neue Migrationswellen.

Die Probleme an der Peripherie sind doch vor allem durch das Eingreifen der USA entstanden …

General a. D. Harald Kujat: Ja, amerikanische militärische Interventionen, beispielsweise im Irak, in Libyen oder in Syrien, haben zu großen regionalen Verwerfungen geführt und die Sicherheit des europäischen Kontinents negativ beeinflusst.

„Der Ukrainekrieg ist ein Menetekel für Europa“

Was Sie vorhin über das Verhältnis China-USA erklärt haben, kann  man als Kampf der USA um den Erhalt seiner Vormachtstellung verstehen.

General a. D. Harald Kujat: Die Vereinigten Staaten sehen in China die umfassendste und ernsthafteste Herausforderung für ihre nationale Sicherheit. Der amerikanische Verteidigungsminister Austen bezeichnet China in der neuen amerikanischen Militärstrategie aber auch als den wichtigsten strategischen Konkurrenten der kommenden Jahrzehnte. Diese Konkurrenz geht allerdings über den militärisch-strategischen Aspekt hinaus und umfasst vor allem auch wirtschaftliche Aspekte, die Gefährdung des Dollars als Weltleitwährung und den politischen Einfluss in Südamerika, Afrika und Asien. In aller Kürze: Es geht darum, die globale Vormachtstellung der Vereinigten Staaten zu beenden und die unipolare durch eine multipolare Welt zu ersetzen.

Man muss auch in diesem Zusammenhang konstatieren, dass der Ukrainekrieg Europa an eine Wegscheide geführt hat. Sowohl die USA als auch Europa haben die geostrategische Dynamik, die durch das Ukraine-Engagement auf beiden Seiten entstanden ist, unterschätzt. Der Ukrainekrieg ist ein Menetekel für Europa, entschlossen den Weg zu geopolitscher, wirtschaftlicher, technologischer und nicht zuletzt militärischer Selbstbehauptung einzuschlagen.

Der Krieg hat zudem die Bildung geopolitischer Blöcke gefördert. Während die Vereinigten Staaten, die Europäische Union und die Nato näher zusammenrücken, ist um China und Russland ein zweiter geopolitischer Block entstanden. Den Kern bilden die BRICS-Staaten Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika sowie die Schanghai Kooperation (SCO) mit China, Indien, Iran, Kasachstan, Kirgistan, Pakistan, Russland, Tadschikistan und Usbekistan. Die BRICS-Staaten repräsentieren 40 Prozent, die westlichen G7-Staaten 12,5 Prozent der Weltbevölkerung. Inzwischen ist das Bruttoinlandsprodukt der BRICS-Staaten höher als jenes der westlichen G7-Staaten.  Dieser östliche Block hat in letzter Zeit eine enorme Attraktivität entwickelt.

Für welche Staaten, neben ihren Mitgliedsländern, spielt dieser Zusammenschluss eine Rolle?

General a. D. Harald Kujat: China arbeitet mit Saudi-Arabien auf dem globalen Ölmarkt und der Nutzung der Kernenergie zusammen, unterstützt den Beitritt Saudi-Arabiens zur BRICS-Gruppe und treibt die Bildung einer rohstoffbasierten Reservewährung als Konkurrenz zum Petrodollar voran. Bereits heute wird teilweise in russischer oder chinesischer Währung bezahlt. Neben Saudi-Arabien haben Argentinien, Ägypten, Kasachstan, Nigeria, die Vereinigten Arabischen Emirate, Senegal und Thailand Interesse an einem BRICS-Beitritt bekundet.

Es ist sehr interessant, wie Sie jetzt den Bogen gespannt haben. Das heißt doch eigentlich, dass diese immer wieder bemühte Argumentation „Russland ist isoliert“ nicht der Realität entspricht, denn tatsächlich sind es vielmehr Staaten, die mit Russland und China kooperieren wollen. Geht die Sichtweise des Westens, dass er der Mittelpunkt der Erde sei, nicht völlig an der Realität vorbei?

General a. D. Harald Kujat: Das geht in der Tat an der Realität vorbei. Die Europäische Union hat im Wirtschaftskrieg mit Russland fortgesetzt umfangreiche Sanktionen erlassen. Obwohl diese mit dem Ziel begonnen wurden, Russland zur Einstellung des Angriffs auf die Ukraine zu zwingen und von der Voraussetzung ausgingen, dass die Sanktionen sich weder auf die Energiepreise auswirken noch Nachteile für die Wirtschaft der europäischen Staaten entstehen würden, trat genau das Gegenteil ein. Russland ist auch nicht in dem erwarteten Ausmaß geschwächt worden. In den letzten Tagen haben wir Zahlen gesehen, nach denen die russische Wirtschaft wächst und die deutsche Wirtschaft schrumpft, was sich insgesamt auf Europa auswirken wird. Man muss in diesem Zusammenhang auch erwähnen, dass als Folge des Ukrainekrieges und insbesondere der damit verbundenen wirtschaftlichen Aspekte, die Aussicht gewachsen ist, dass die unipolare Weltordnung, die von den USA wirtschaftlich, militärisch und politisch dominiert wird, durch eine multipolare Welt abgelöst werden könnte.

„Die eigentliche Herausforderung besteht in der Entwicklung einer neuen Sicherheitsarchitektur für den europäischen Kontinent“

Wie kann denn Europa in einer multipolaren Welt seinen Platz finden?

General a. D. Harald Kujat: Die Nordatlantische Allianz verbindet Nordamerika und Europa zu einem Bündnis souveräner, demokratischer Staaten, von denen jeder einzelne zur gemeinsamen Sicherheit beiträgt. Das große Verdienst des Bündnisses besteht darin, die nationalen Interessen jedes einzelnen Mitgliedstaates in ein gemeinsames Konzept zu integrieren und trotz immer wieder auftretenden Gegensätzen und Problemen die Gemeinsamkeiten zu bewahren.

Da die geostrategische Lage der beiden Kontinente sehr unterschiedlich ist, gelten auch unterschiedliche Bedingungen für die Bewahrung von Frieden und Sicherheit. Das müssen die Europäer künftig stärker berücksichtigen und dementsprechend auch größere Verantwortung für ihren Kontinent übernehmen. Dadurch wären die europäischen Mitgliedstaaten in der Lage, ihren Einfluss auf die Sicherheitspolitik, die Strategie und Verteidigungsplanung der Nato zu vergrößern. Aber allein mehr in die Sicherheitsvorsorge und die Verteidigungsfähigkeit zu investieren, wäre zu kurz gedacht. Die eigentliche Herausforderung besteht in der Entwicklung einer neuen Sicherheitsarchitektur für den europäischen Kontinent und die Formulierung gemeinsamer Interessen im Rahmen der neuen geopolitischen Weltordnung.

Was geschieht, wenn die Europäer den USA die Gefolgschaft verwehren, und sich für die multipolare Welt entscheiden, die vielleicht doch zu mehr Frieden führt als das ewige Streben nach Dominanz? Würde das die USA davon abhalten, diesen Kriegskurs weiterzuführen, wie sie ihn gegen China fahren?

General a. D. Harald Kujat: Ein Krieg zwischen zwei nuklearstrategischen Supermächten wird der Welt hoffentlich erspart bleiben. Die massive Aufrüstung der chinesischen Streitkräfte macht große Fortschritte. Nuklearstrategisch hat China zu den beiden nuklearen Supermächte Russland und USA weitgehend aufgeschlossen. Deshalb sagte Admiral Charles Richard, der damalige Befehlshaber des US-Strategic Command, 2022: „Diese Ukrainekrise, in der wir uns gerade befinden, ist nur das Aufwärmen. Die große Krise kommt noch. Wir werden auf eine Weise getestet werden, wie wir es schon lange nicht mehr erlebt haben. Wenn ich den Grad unserer Abschreckung gegenüber China einschätze, dann sinkt das Schiff langsam, aber es sinkt.“ Damit beschreibt er das enorme Risiko, das die USA im Falle eines Konflikts mit China eingehen. Und eben nicht nur die USA, sondern möglicherweise auch die Europäer, wenn wir den von der Nato begonnenen Kurs fortsetzen.

Nach Ihren Ausführungen stellt sich mir die Frage, ist denn China interessiert, mit den USA eine militärische Auseinandersetzung zu provozieren?

General a. D. Harald Kujat: China hat gezeigt, dass es bereit ist, eine militärische Eskalation mit den Vereinigten Staaten aufzunehmen, wenn es um die Taiwanfrage geht. Zugleich setzt China seinen Kurs fort, politisch, wirtschaftlich und militärisch die Weltmachtspitze anzustreben. Das bedeutet jedoch nicht, dass China eine militärische Auseinandersetzung sucht. Letztlich entscheidet darüber die Frage, was beide Staaten bereit sind, für Taiwan in die Waagschale zu werfen.

Worin sich die Politik der Chinesen und des Westens unterscheidet, ist doch, dass die Chinesen sich nicht in die europäische Politik einmischen und diese auch nicht beurteilen und bewerten. Während des Besuchs von Ursula von der Leyen oder Annalena Baerbock war deutlich, dass die Europäer das immer tun.

General a. D. Harald Kujat: Natürlich hat das große Projekt der Neuen Seidenstraße nicht nur eine wirtschaftliche, sondern auch eine politische Bedeutung. Aber es ist richtig, wie wir gerade in letzter Zeit gesehen haben, dass die Bereitschaft, sich zu innenpolitischen Problemen Chinas zu äußern, bei europäischen Politikern wesentlich stärker ausgeprägt ist als umgekehrt.

Jede ideologisch eingefärbte Außenpolitik führt nicht nur zu politischen Risiken, sondern verursacht im allgemeinen auch Schaden für die eigene Wirtschaft. Das deutsch-chinesische Handelsvolumen beträgt über 200 Milliarden Euro; der wirtschaftliche Verkehr muss grundsätzlich auf gleicher Augenhöhe erfolgen, deutsche Firmen in China also die gleichen Bedingungen erhalten wie chinesische Firmen in Deutschland. Die Globalisierung hatte für unsere Wirtschaft bisher große Vorteile, führt aber auch zu wechselseitiger Abhängigkeit.

„Deutschland ist durch das Friedensgebot des Grundgesetzes verpflichtet, sich für ein Ende des Krieges einzusetzen“

Welche Rolle müsste denn Europa im Ukrainekonflikt spielen?

General a. D. Harald Kujat: Ich würde das gern auf Deutschland beschränken. Die Bundesregierung hat bereits am 2. Mai 2022 einer von der Ukraine eingebrachten UN-Resolution zugestimmt, in der die Generalversammlung nachdrücklich die sofortige friedliche Beilegung des Konflikts durch politischen Dialog, Verhandlungen, Vermittlung und andere friedliche Mittel fordert. Im vergangenen Februar ist die Bundesregierung durch die Zustimmung zu einer weiteren UN-Resolution mit gleichem Tenor die Verpflichtung eingegangen, zu einer friedlichen Beilegung des Krieges beizutragen. Außerdem ist Deutschland durch das Friedensgebot des Grundgesetzes im besonderen Maße verpflichtet, sich für ein Ende des Krieges einzusetzen. Was soll man davon halten, wenn dies alles missachtet und selbst ein Waffenstillstand vom amerikanischen Außenminister als „keine gute Idee“ bezeichnet wird?

Entsprechende Initiativen wie diejenige, die kürzlich von China lanciert worden ist, werden in den deutschen Medien reflexartig abgelehnt, obwohl gerade das chinesische Zwölf-Punkte-Papier sich auf die Uno-Resolution bezog und die Wiederaufnahme der im April letzten Jahres abgebrochenen Verhandlungen vorschlug. Zwei mächtige Politiker, wie der chinesische Präsident Xi Jinping und der brasilianische Präsident Lula da Silva sagen, sie seien sich einig, dass Verhandlungen der einzige mögliche Weg seien, um die Krise zu lösen. Ich finde diese Einstellung zur Lösung von Krisen und Konflikten höchst bemerkenswert und beispielhaft, zumal das zwei Politiker sagen, hinter denen Organisationen stehen, die 40 Prozent der Weltbevölkerung repräsentieren. Auch die Präsidenten Macron und Xi Jinping haben gemeinsam zu baldigen Friedensgesprächen aufgerufen. Macron sagte, Ziel sei die „Wiederaufnahme der Gespräche, so schnell wie möglich, für einen dauerhaften Frieden.“

Letztlich hat Putin vom Beginn des Ukrainekriegs weg diese Auffassung auch vertreten.

General a. D. Harald Kujat: Ja, aber es wurde von westlichen Politikern immer wieder behauptet: Putin wolle nicht verhandeln, dann hieß es, mit Putin könne man nicht verhandeln, dann hieß es, mit Putin dürfe man nicht verhandeln. Tatsache ist jedoch, dass beide Seiten verhandelt haben, und das durchaus erfolgreich. Übrigens hat auch Präsident Biden die Auffassung vertreten, dass der Krieg mit Verhandlungen beendet wird. Je länger der Krieg dauert, desto schwieriger wird es jedoch, eine für beide Seiten akzeptable Lösung zu finden. Russland und die Ukraine haben in letzter Zeit die Bedingungen für einen Verhandlungsfrieden höhergeschraubt und sogar Vorbedingungen für die Aufnahme von Verhandlungen gestellt. Ich habe den Eindruck, dass beide Kriegsgegner darauf setzen, die eigene Verhandlungsposition durch eine erfolgreiche militärische Offensive zu verbessern. Dies könnte sich jedoch sehr schnell als Trugschluss erweisen.

Herr General Kujat, vielen Dank für das Gespräch.

 

Das Gespräch erschien zuerst in „Zeitgeschehen im Fokus – Schweizer Zeitung für mehr soziale Verbundenheit, Freiheit und direkte Demokratie“. Wir danken für die Möglichkeit der Übernahme.

General a.D. Harald Kujat, geboren am 1. März 1942, war u. a. Generalinspekteur der Bundeswehr und als Vorsitzender des Nato-Militärausschusses höchster Militär der Nato. Zugleich amtete er als Vorsitzender des Nato-Russland-Rates sowie des Euro-Atlantischen-Partnerschaftsrates der Generalstabschefs. Für seine Verdienste wurde Harald Kujat mit einer großen Zahl von Auszeichnungen geehrt, darunter mit dem Kommandeurskreuz der Ehrenlegion der Republik Frankreich, dem Kommandeurskreuz des Verdienstordens Lettlands, Estlands und Polens, der Legion of Merit der Vereinigten Staaten, dem Großen Band des Leopoldordens des Königreichs Belgien, dem Großen Bundesverdienstkreuz, sowie mit weiteren hohen Auszeichnungen, u.a. aus Malta, Ungarn und der Nato.

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54 Kommentare

  1. Für seine Verdienste wurde Harald Kujat mit einer großen Zahl von Auszeichnungen geehrt

    Ich finde es bedauerlich, dass man nicht erfährt, welcher Art diese Verdienste waren.

    So billig wie seinerzeit in Minsk wird der Frieden wohl nicht zu haben sein. Gebranntes Kind scheut das Feuer. Aber interessant wäre es schon zu wissen, was sich Xi und Zelenski so zu sagen hatten.

    1. „was sich Xi und Zelenski so zu sagen hatten“

      Selenski wird es nicht sagen, wenn es nicht zum Sprachregelungskanon der Rechten passt.

      Xi hat schlicht ein anderes Verständnis von Öffentlichkeitsarbeit.

      Ich denke, dass Xi seinen 12-Punkteplan wiederholt hat und Selenski vermutlich seine US- und Rechtsextremen-kompatiblen Forderungen nach Waffen und Geld vorgebracht hat.

      Dass die USA das geschehen ließen, ist aufschlussreich.

      Nach der Diplomatie-Niederlage wegen Saudi Arabien und Iran nun womöglich die nächsten Gespräche zwischen Intimfeinden an den USA vorbei.

  2. Ich musste aufhören die Aussagen dieses Herrn zu lesen – mir wurde schlecht !! Ein Befehlsempfänger unfähig zu
    denken.
    Weltordnung ?? Dominiert von USA/NATO/EU ??
    Das Widerstand daraus entsteht – kommt nur jemand drauf wenn selbst. Denken vorhanden ist.

    NATO war das Gegenstück vom Warschauer Pakt = Gleichgewicht der Kräfte
    Seit 1990 gibt es den WP nicht mehr
    Die NATO sucht die Begründung für seine Daseinsberechtigung in dem Angst und Kriege geschürt werden.

    Nationale Sicherheit der Amis und EU ??? Von WEM werden sie bedroht ???????
    Ich verstehe, das USA/EU mit Bedrohung der nationalen Sicherheit die ANGRIFFSKRIEGE begründet – oder doch
    die Ablehnung von USA/EU dominiert zu werden mit Gewalt ( NATO )zu bekämpfen???
    Ja, wenn D seine Demokratie am Hindukusch verteidigt – erklärt alles !!!!

    Die EU-Dominanz stellt ein Ungleichgewicht in Europa dar.
    Die Dominanz USA/NATO/EU stellt ein Ungleichgewicht auf der ganzen Welt dar.
    Die Geschichte lehrt uns, dass diese übermächtigen Gebilde nur ELEND und KRIEG schaffen !!

    EU und NATO müssen SOFORT aufgelöst werden !!!! Sonst gibt es kein Frieden auf dieser Welt !!!

    1. Du hättest nicht zu lesen aufhören sollen. Das Gen.a.D. Kujat durchaus zu eigenem Denken, abweichend vom Mainstream, geprägt von Sachkenntnis, fähig ist, hatte er auch schon früher unter Beweis gestellt. Deine Kritik ist folglich gegenstandslos.

      1. Mein lieber, dann sage ich anders, ich hasse Menschen die sich kaufen lassen!
        Angesicht der Tatsache, was dieser Mensch früher geschrieben hat – wo ich ihm sogar gratuliert habe
        kann ich jetzt nur davon ausgehen – gekauft/Verräter.

    2. „NATO war das Gegenstück vom Warschauer Pakt = Gleichgewicht der Kräfte“

      Umgekehrt wird ein Schuh draus:
      Gründung der NATO: 04.04.1949
      Gründung Warschauer Pakt: 14.05.1955 – als REAKTION auf den Beitritt der BRD zur NATO am 06.05.1955

      Also war der Warscheuer Pakt das Gegenstück zur NATO!

  3. „der nicht nur ein militärischer Krieg ist, sondern auch ein Wirtschafts- und Informationskrieg. Europa muss in der Lage sein, sich in allen diesen Bereichen zu behaupten “

    Militär, Wirtschaft und Information also im Kriegsmodus. Ist ja voll beruhigend.

    Allen Ernstes schlägt dieser Herr also vor, das wir entweder unsere Bürger militärisch, wirtschaftlich oder informationstechnisch verheizen sollen. Klar, als Deutscher hat man ja Leni Riefenstahl und eine Verpflichtung.

    Genauer, er schlägt vor, dass dies alles gleichzeitig zu geschehen hat. Ob jemand das will oder nicht. Schliesslich muss sich ja Europa (Was macht eigentlich der Stier, Europa? Der rennt mir dauernd davon, das blöde Viech!) BEHAUPTEN. Also mit einem Haupt ausstatten. Prinzipiell kein schlechter Gedanken bei so viel Kopflosigkeit.

    Aber militärisch gedacht, ja, nachvollziehbar. Zivilisatorisch gedacht – naaa, reicht doch in Science Fiction, Fantasy und Hollywood – wer will denn das schon live und in Farbe im eigenen Wohnzimmer. Ohne Bildschirm …

    Schätze ist alles das Ding mit Säen und Ernten und Vergessen …

    1. Das alles findet doch bereits statt. Die Mainstreammedien „berichten“ einseitig, nein sie berichten nicht, sie manipulieren. Kriegswirtschaft wird seit Jahresbeginn gefordert, weil der Ukraine die Munition ausgeht. Die Wirtschaft und die Bürger baden die wirtschaftlichen Folgen des Ukrainekriegs aus.

      Die EU wird ja gesteuert. Ausgerechnet von einer ehrgeizigen von der Leyen, die alles machen würde, Hauptsache sie geht doch noch als erfolgreich in die Geschichte ein. Am liebsten Verträge, die uns auf Gedeih und Verderb den USA ausliefern. Man hat in der Vergangenheit sicherlich versucht, eigene Wege zu gehen, zum Beispiel mit Nordstream. Das hat den USA nicht gefallen und GB auch nicht. So stachelt man die Osteuropäer auf und schließlich geht die Pipeline hoch. Vermutlich war es ungefähr so, wie Hearsh es geschrieben hat.

      Europa wird für sich selbst sorgen müssen, spätestens wenn es einen neuen Präsidenten mit der Einstellung eines Trump gibt. Davon ist Europa meilenweit entfernt, auch weil Deutschland die Bundeswehr so eklatant vernachlässigt hat. Das hat Vorteile: man konnte sich bislang vor Kriegen drücken und vor Kriegen in Asien sollte man sich auch drücken, weil sie überhaupt nicht in unserem Interesse liegen. Sollen die USA alleine machen, wenn sie so heiß darauf sind. Wichtig ist nämlich, sie bei dem Mist, den sie in der Welt anrichten, nicht mehr zu unterstützen. Nur so hört das irgendwann auf. Aber dazu darf man halt nicht von ihnen abhängig sein und das ist in Europa noch auf lange Sicht der Fall. Europa ist gezwungen, da aufzuholen und zwar ausschließlich im eigenen Interesse. Und das gegebenenfalls ohne die amihörigen Länder Europas.

    2. Im Grunde hat General Kujat mit seiner Beurteilung der weltpolitischen Lage recht.
      Sein Hinweis auf die Aeusserungen von Macron zeigen zudem, dass er auch nicht fuer eine Art
      Vasallentum im Verhaeltnis zu den USA steht.Die Weichen wurden m.E. ab 1990 falsch gestellt,
      denn es gab keinen Grund, nach Aufloesung des Warschauer Paktes und Abzug der Roten Armee sowie
      Aufloesung der Sowjet Union, dass die USA/Nato in das Vakuum bis an die russische Grenze zu ruecken
      und dort gegen Russland gerichtete Raketen aufzustellen! Das ist das Drehbuch von Berezinski, des
      frueheren Sicherheitsberaters amerik.Praesidenten.Der Feind war weg, man blies nun den alten wieder zum
      neuen auf! Der Eiserne Vorhhang soll dann vom Baltikum bis zum Schwarzen Meer verlaufen, das wurde
      bereits 2000 in Bratislava u.2008 in Bukarest beschlossen.“ Full spectrum dominance“ nennen die amerikan.
      „Friedenspolitiker“ das.Der Zustand Europas ist mal wieder ziemlich erbaermlich.

  4. USA+EU+++ hatten die Sanktionen und ihre Auswirkungen ‚unterschätzt‘.
    All diese Experten hatten angeblich die Auswirkungen auf dem Energiemarkt nicht bedacht?
    Das ist absolut falsch, denn bis dato hat der Westen in sehr vielen Bereichen ganz genau gewusst was passiert, das ist ihr wissen und B&R+ Konsorten handeln SO!
    Die Mär wurde für die zahlenden Steuerzahler kreiert, damit die Enteignungen geschmeidiger über die Bühne gingen und gehen.

    1. Nord Stream stand bei vielen Grünen schon lange auf der Abschussliste. Nicht weil Deutschland leicht auf Gas verzichten kann oder weil LNG besser ist, sondern weil Deutschland das Gas billig von Russland bekommt.

      Es wurde von Anfang an billigend in Kauf genommen, dass man armen Ländern, die keine Pipelines haben, das bisschen LNG, das sie sich leisten können, vor der Nase wegkauft. Länder wie Pakistan bauen jetzt vermehrt Kohlekraftwerke.

      Das alles war im Plan unseres Wirtschaftsministers und der Außenministerin implizit enthalten.

      Selbst wenn die politische Gegenseite nicht wirklich gute Ideen hat, diese grenzenlose Arroganz wird dazu führen, dass bspw. China wenig Probleme haben wird, all jene Länder, die nicht über die Maßen reich sind, auf seine Seite zu holen.

      1. Mir fällt Fr. Merkel ein, die sagte damals das Haushalte sich bevorraten sollte und auch die neue Grube in Hessen durch RWE, wurde durchgeboxt.
        Ferner hatte sie bei ihrer letzten Rede vor dem Bundestag etwas gesagt, „Ich bedanke mich bei ihnen für die Zusammenarbeit “ (frei aus Gedächtnis)!
        Das bedeutet der Bundestag mit ‚allen Parteien‘ lieferten eine konzertierte Aktion in all den Jahren.

        Übrigens H-V, was war ihr ursprünglicher Nick?

        1. Zu Nick und so:

          Meine Internet-Genese lief über c’t, heise online und dann Telepolis. Wegen der tiefen c’t-Wurzeln halte ich nichts davon, im Internet per Nick wiedererkennbar zu sein.

          Ich selbst finde auch Selbstbezeichnungen wie „Heimatvertriebene“ übel weinerlich. Die wenigsten aus den Ostgebieten hatten Großländereien und hatten, wenn sie den Krieg und die Vertreibung ansonsten unversehrt überlebten, in Deutschland ein vergleichsweise gutes Los.

          Bei Heise hat die Moderation schon vor Corona immer mehr angefangen zu meinen, dass sie den Forenlesenden die Denkarbeit abnehmen müsse. Bei Telepolis war noch ein paar Jahre Gnadenfrist, bis der neue Chef kein Netzwerk hatte, das die Heise-Moderatoren in Zaum hielt. Forenmoderation ist ein autoritäres Geschäft. Das war früher bei Heise (während meiner c’t-Zeit) tatsächlich noch ein anderes Feeling. Aber auch da bekam die Redaktion wegen MP3-Links u.Ä. dann irgendwann Ärger und es begann ein Rückzugsgefecht..

          Während Corona übten die Moderatoren sich ihren staatstragenden Autoritarismus ein (der in großen Redaktion schon seit Krim-2014 Basic ist) und seit 24.Feb’22 war niemand da, der den Überschwang bremste. Man kann bis heute beobachten, dass manche Kommentare über Stunden unbemängelt sind, dann scheint ein Moderator online zu gehen und es hagelt Löschungen und Stilllegungen. Zeitsperren sind aus der Mode.

          Der nun schon über ein Jahr anhaltende Moderatoren-Terror hat dazu geführt, dass kaum noch ein interessanter Gedanke oder Link zum Ukraine-Krieg gepostet wird. Da könnte man auch das ZON-Forum lesen.

  5. Dieses Interview ist ein Beleg dafür, dass auch im politischen Mainstream gründlich geerdete Leute wie Kujat, die eine grundsätzlich bejahende Haltung zum bürgerlichen Staat und seiner Entwicklung in den letzten Jahrzehnten einnehmen, in der Lage sind, die Fakten nüchtern zu beurteilen und den Stand der politischen Dinge weitgehend kongruent zu der Wahrnehmung und Einschätzung einer weit kritischeren Person, wie z. B. ich es bin, zu beschreiben, statt in einen anschwellenden Bocksgesang einzustimmen, der an den weiland deutschen Kaiser erinnert, der bekanntlich ab 1914 keine Parteien mehr kannte. Einen solchen braucht es heute nicht mehr, oder nurmehr in internalisierter Form, überichartig. Diese Überich-Form lässt dann Menschen, die bis vor kurzem sich noch als nato-kritisch definierten, deren Linie übernehmen und im Namen der angeblich ethisch einwandfreien Sache nach mehr Waffen für aus heiterstem Himmel Überfallene zu rufen, bzw. zu schreien. Das finde ich besonders beelendend.

    Da wirkt ein Kujat dann geradezu tröstlich. Offenbar ist im einen oder anderen talking head noch ein wenig graue Masse aktiv. Ob allerdings diese vereinzelten und eifrig marginalisierten Stimmen reichen werden, um die ultimative Katastrophe, von der zu unken erste Pflicht sein sollte, weil ihr Eintreten praktisch mit dem Austritt der Menschheit aus dem Weltenlauf zusammenfiele, ist doch mehr als zweifelhaft. Man kann sich nur an die Hoffnung klammern, dass sowohl im aktuellen, wie auch im über eher kurz bevorstehenden Fall, ein letzter Funke Verstand und Widerstand gegen nihilistische Anwandlungen die Oberhand behält.

    1. Die Schimpftirade und Lobeshymnen in den Leitmedien werden umso primitiver und irrationaler, je weniger die Politik erklärbaren (besser: sagbaren) Regeln folgt.

      Die Lückenpresse mutiert zusehends zur Märchenpresse: Ukraine kämpft für Frieden und Demokratie.

  6. „Europa ist in der geopolitischen Machtarithmetik der großen Mächte ins Hintertreffen geraten“

    Perfekter Ausdruck der klerikalen Seite des pfäffischen Narratives von Wolf Wetzel.
    Nachdem Letzterer seinem Publikum gesagt hat:

    ‚Der Westen vergeht sich an der Heiligkeit der Kräfte des Lichts und der Finsternis!‘

    folgt Kujat mit der Predigt:

    ‚Europa vergeht sich an der Unwidersprechlichkeit der weltlichen Herrschaft des Lichtes und der Finsternis!‘

    aka der „geopolitischen Machtarithmetik“, der ein anständiger Militär getreulich dient.

    Schon recht, ein eitler Mensch, der auf der Geltung seines Verstandes besteht, wie ein TomGard, hat in dieser Kirche nichts zu schaffen.
    Aber noch wird er nicht mit Knüppeln ausgetrieben?
    Oder folgt das jetzt?

    1. Dein Betteln um Aufmersamkeit wird nicht belohnt werden.
      Man streitet sich nicht mit einem Idioten, erst zieht er einen auf sein Niveau herunter und dann schlägt einen dann mit seiner Erfahrung.

        1. Ich hatte schon immer den Verdacht, das maßgebliche Defizit, für das du notorisch in deinen „Beiträgen“ kompensierst, ist Phantasielosigkeit.
          Eine Bekräftigung mehr.

    2. „Der Westen vergeht sich an der Heiligkeit …“
      ?
      Ich habe eben die Stelle gesucht, wo das stehen könnte, wurde nicht fündig. Kannst Du einen Link nachliefern?

      1. `…` = sinngemäß=nichtzitat….

        aber ja, ich hoff, TG beläßt es jetztmal bei seinen urteilen und erspart mir seine „aber da is auch was taugliches, guck mal…..“/“da is einiges ganz passabel, guck mal….“

        ich wünsch euch seinen tinnitus und seinen krebs und mein neverending-covid ! ……vielleicht bringt „verfluchen“ ja was in dieser esoblase hier 😉

          1. Trollwiese bei Heise gibt’s noch, wird aber eher nicht für Politisches genutzt.
            https://www.heise.de/forum/heise-online/Allgemein/Trollwiese

            Dafür fehlt dem moderierenden Nato-Personal-im-Geiste der Humor, und jede nicht gänzlich vernichtete andere Meinung bringt sie um den Schlaf.

            Wenn überhaupt noch, kriegt man einen Warnschuss per Löschung, dann wird beim nächsten eigenen Gedanken der Account stillgelegt.

            Exakt das Gleiche, wie nach der Krim-Abspaltung und Anschluss an Russland bei den großen Redaktionen.

            Je schlechter es für die Zum-Beherrschen-der-Welt-Geborenen läuft, umso mehr haben sie das Bedürfnis, sich dort abzuarbeiten, wo sie noch was bewirken können.

          2. jana 😉 …
            ich war nie bei heise und bin grad ausnahmsweise auch nicht am jammern 😉 und ich laß es bleiben zu bekritteln, daß „die leuts“ die sache mit dem daß und dem das iwie …ach egal…

        1. Naja, sinngemäss zitieren führt bei Gard selbst zu Tobsuchtsanfällen „Lügner, Fälscher, Denunziant, Manipulator“, daher kam ich auf den Papst: ex cathedra unfehlbar, Widerspruch ist Ketzerei und Todsünde.

          Dass es ihm in RL nicht so toll geht, hatte ich schon vermutet, und krebs, autsch. Kann man nur wünschen, dass da noch was zu machen ist, und es ihm so gut wie möglich gehe.

          Von wegen „esoblase“ naja, irgendwo ist da das neverending covid, gute besserung dafür, in die Wahrnehmung gekrochen. Diskursunfähigkeit scheint ansteckend zu sein.

          1. andre würden, was ich mit „eso“ betitel, „religiös“ oä nennen und ja „eiferer“ (und -innen 😉 ) geht vielleicht auch…..
            ich befasse mich nicht mit dem „ukrainekrieg“ – null, aber ich hasse diese kriegslust aller seiten, ja eben auch und grade auch hier…..und ja in diesen wahn haben sich + wurden die leuts, hier wie telepolis wie „mainstreammedia“ usw seit 20 getrieben, derart verengt, tunnelblickig und kriegsgeil….

            (ich käm aus dem neverending vielleicht mit ner megablutwäsche raus, hab aber keinen bock, mein sonst arg „gebildetes“ immunsystem zu löschen, also „ivermectinen“……“in die wahrnehmung gekrochen“ – wie auch anders, hmm?….aber nein, für dies jahr jetzt ists raus so langsam und mir egal, was „die leuts“ miteinander anstellen – ich leb freigekauft bis erbe alle 😉 🙂 )

    3. Die Finsternis und das Licht, ist das nicht was ein deutscher Kardinal in Polen versuchte?
      Sind die orthodoxen Kirchen nicht von der „Ukraine“ konfisziert und die ‚Gläubigen‘ extrem Völkerrechtswidrig angegangen worden?
      Natürlich spielt die ‚Religion‘ eine Rolle, weil diese das immer schon so handhaben!
      Deshalb verstehe ich nicht die Kritik, an zwei unterschiedlichen Karakteren.

  7. „Die Volksrepublik China in ihren Lauf hält weder Ochs noch Esel auf“……..bin ich geneigt zu sagen.

    China hat zwar bald einwenig weniger Einwohner als Indien, aber es ist die älteste Zivilisation der Menschheit und entwickelt sich zur stärksten Wirtschaftsmacht. Wie China sich selbst regiert, geht den Westen nichts an. Natürlich darf der Westen seine Meinung sagen, aber er hat es gefälligst zu unterlassen sich in die inneren Angelegenheiten Chinas einzumischen. Ein so kleines Land wie die BRD, das sich selbst wirtschaftlich ruiniert hat und über keine ernsthaften militärischen Kapazitäten mehr verfügt, sollte die neue Großmacht nicht mit dummen Gerede weiter reizen. Ihr wißt schon, China ist eine andere Hausnummer als Russland? Ich würde als Europäer diesen noch schlafende Riesen nicht unnötig reizen.
    Deshalb muß ich Herrn Kujat zustimmen, wenn er für ein eigenständiges Europa als Partner aber auch als wirtschaftlicher Konkurrent Chinas eintritt. Frau Merkel war oft in China und wurde von Präsident Xi als „alte Freundin des chinesischen Volkes“ bezeichnet. Das ist eine große Ehre, wovon eine Baerbock nur träumen kann. Sie vertritt das kleine Deutschland und hat das chinesische Volk beleidigt. Prompt kaufen die Chinesen jetzt bewußt weniger deutsche Autos, VW denkt darüber nach Fabriken in China zu schließen. Kein Wunder, die Elektromobilität ist chinesisch, Deutschland abgehängt.
    Das ist die Sachlage. Die BRD muß – wenn ihr die Interessen ihrer eigenen Bevölkerung wichtig sind – diese Realitäten akzeptieren.
    Die Taiwanfrage führt hier zu weit. Grundsätzlich fahren aber unreife Schulkinder schlecht, wenn sie sich in den Streit von Erwachsenen einmischen.

    China und die EU/BRD haben grundsätzlich keine gegensätzlichen geopolitischen Interessen. Europa ist für China weit weg, China ist nicht daran interessiert Europa militärisch zu bedrohen, sondern möchte friedlich Handel mit Europa betreiben. Auch möchte China sein politisches System NICHT exportieren. Anders als die Sowjetunion möchte es sein System nicht andren aufdrängen oder gar die Weltrevolution fördern. Verrückten Linken Schreibtischrevolutionäen mag dies nicht gefallen, aber das ist egal.

    1. Bella, ich möchte nur darauf hinweisen, dass auch Deutschland mit seiner Gier nach IT-Teilen – die Taiwanfrage
      überhaupt geschaffen hat. Taiwan zu überreden China zu hintergehen – war eine ganz schlechte Idee.
      Deutschland Produziert ohne eigene Rohstoffe – bleiben diese aus – ist es auch mit D aus !

      Was bitte unterstellen sie da RU ??? Ru will sein System anderen aufdrängen, oder gar die Weltrevolution fördern?

      RU ist mit den BRICS – Staaten und weiteren 19 Staaten dabei einen Ausgleich zu der USA/NATO/EU Dominanz
      aufzubauen.
      Die Achse des Bösen hat Bush bedrohlich verlegt !!!

    2. China hat zwar bald einwenig weniger Einwohner als Indien, aber es ist die älteste Zivilisation der Menschheit und entwickelt sich zur stärksten Wirtschaftsmacht.

      Was hat denn die Anzahl der Einwohner mit dem Alter der Zivilisation zu tun. Und was das Alter der Zivilisation mit der Stärke der Wirtschaftsmacht. Und nein Cina ist nicht die älteste Zivilisation der Welt.

      Ein so kleines Land wie die BRD, das sich selbst wirtschaftlich ruiniert hat und über keine ernsthaften militärischen Kapazitäten mehr verfügt, sollte die neue Großmacht nicht mit dummen Gerede weiter reizen.

      Sonst was? Spricht hier der friedfertige Chinese. Hat nur derjenige was zu sagen, der wirtschaftlich auf dem aufsteigenden Ast ist und über ein ansehnliches Militär verfügt? Das ist übrigens genau die Logik von Imperialisten, wie der USA und auch Europa.

      Ich würde als Europäer diesen noch schlafende Riesen nicht unnötig reizen.

      Ja dann habe ich das doch richtig verstanden, dass es sich hier um eine kaum verhüllte Drohung handelt.

      Frau Merkel war oft in China und wurde von Präsident Xi als „alte Freundin des chinesischen Volkes“ bezeichnet.

      Wahrscheinlich, war China damals schwächer und die BRD wirtschaftlich und militärisch stärker, weshalb sie sich erlauben konnte auf die Verletzung der Menschenrechte in China hinzuweisen und trotzdem noch als Freundin des Volkes bezeichnet zu werden. Mein Gott was ist das denn für eine ekelhafte Speichelleckerei des großen Anführes XI. Wenn der sagt die Merkel war eine Freundin des chinesischen Volkes, macht Bella einen Knicks.

      Sie vertritt das kleine Deutschland und hat das chinesische Volk beleidigt.

      Wodurch? Dadurch dass sie die chinesische Führung kritisiert. Von Frau Baerbock halte ich ja nun wirklich nichts. Aber diese penetrante Lobhudelei der chinesischen Nation von Bella ist auch nicht besser.

      Kein Wunder, die Elektromobilität ist chinesisch, Deutschland abgehängt.

      Ja, klar. Bekanntlich kommen alle großen Erfindungen aus China, weil es „die älteste Zivilisation der Welt“ ist. Wahrscheinlich haben die Chinesen auch die Elektrizität erfunden. Außerdem hat es Deutschland abgehängt und „the Winner takes it all“. Der Sieger behauptet dann sogar, dass er’s erfunden hat, obwohl China damit groß geworden ist, die Technologie des Westens zu kopieren. Oh das muss ja am chinesischen Nationalstolz von Bella gewaltig nagen, weshalb in jedem zweiten Satz die chinesische Suprematie betont wird. Laufen tun die ganzen E-Autos in China dann mit Kohlestrom. China ist einfach die tollste Nation der Welt.

      Das ist die Sachlage. Die BRD muß – … – diese Realitäten akzeptieren.

      Wir lernen also – China ist einfach supertoll und das muss die BRD akzeptieren. Und wenn nicht?

      China ist nicht daran interessiert Europa militärisch zu bedrohen, sondern möchte friedlich Handel mit Europa betreiben.

      Außer natürlich man reizt den schlafenden Riesen. Merke im Schlafmodus will China nur Handel treiben. Was passiert dann wohl im woken Wachmodus.

      Grundsätzlich fahren aber unreife Schulkinder schlecht, wenn sie sich in den Streit von Erwachsenen einmischen.

      Dann haben die unreifen Schulkinder wohl eine Tracht Prügel vom schlafenden Riesen verdient.

      Auch möchte China sein politisches System NICHT exportieren.

      Außer natürlich es handelt sich um unreife Schulkinder, die dann entsprechend diszipliniert werden müssen. Aber abgesehen davon, dass die unreifen Schulkinder spuren müssen, können sie machen was sie wollen.

    1. Ceterum censeo Carthaginem esse delendam.

      Ersetze heutzutage Kathago durch die aktuelle Macht jenseits eines anderen grossen Meeres… 😉

      1. Es ist hierzulande selten jemand wie Sie zu treffen, der noch über die nötige Bildung verfügt obige Doppeldeutigkeit zu verstehen.
        Ja die Bildung in der BRD ist auf BILD gekommen, lach

  8. Danke für diesen Beitrag. Im Großen und Ganzen nichts Neues, aber man kann das gar nicht häufig genug wiederholen und westliche Toppolitiker und -militärs sind am geeignetsten, das glaubwürdig zu vermitteln. Schön, dass Ehemalige wie Herr Kujat in die Bresche springen, wenn sich noch aktive Topleute wegen des damit bedauerlicherweise verbundenen Karriererisikos nicht trauen!

  9. „General a. D. Harald Kujat: Die Nordatlantische Allianz verbindet Nordamerika und Europa zu einem Bündnis souveräner, demokratischer Staaten,… Das große Verdienst des Bündnisses besteht darin, die nationalen Interessen jedes einzelnen Mitgliedstaates in ein gemeinsames Konzept zu integrieren und trotz immer wieder auftretenden Gegensätzen und Problemen die Gemeinsamkeiten zu bewahren.“

    Ich liebe diese unterschwellig eingestreuten Botschaften umhüllt von ganz, ganz viel“ Kritik“ hier bei OT.
    Aber genau darum geht es: den Nato-kritischen Leser emotional abzuholen und ihn auf Linie zu bringen.
    Cognitiv Warefare works….

  10. Mir scheint, die USA möchten den politisch-ökonomischen Sieg gegen die UDSSR am Ende des Kalten Krieges nun durch einen militärischen gegen Russland krönen. Ein 1945, wie damals in Deutschland, ist in Russland allerdings nicht möglich.

  11. Kujats Sätze sind überaus vernünftig, umso mehr, als der General – Kennzeichen eines disziplinierten Verstandes – nicht versäumt, die referenziellen Instanzen dieser Vernunft anzugeben (das sind irdische oder überirdische Mächte, denen ein Verstand sich unterwirft, ihnen zu dienen) in Gestalt einer Hierarchie militärpolitischer Instanzen auf dem Globus, deren Geltungsmacht ihn zu diesem Tun überzeugt.

    Das im Hinterkopf hatte der Narr sich auf die Bühne gestellt und – mit einem Seitenblick auf Wolf, der ihm gesagt hatte, er solle in den Spiegel schauen, sich schämen, und die Griffel von der Taste lassen – geschrieben:

    „… ein eitler Mensch, der auf der Geltung seines Verstandes besteht, wie ein TomGard …“ usw.

    In der Erwartung, der Mob oder Pöbel würde ihm Stichworte liefern, einen Sermon über die Differenz von Verstand und Vernunft abzulassen, nebst dem präzisen Punkt Übergangs vom einen zum anderen und Verlauf desselben, wie es einem Narren auf der Kriegsbühne gebührt.

    War nix.
    Naja, eine Erinnerung stattdessen.
    Es ist ein paar Wochen her, aber da hat kein Geringerer, als Antony Blinken vor dem Streitkräfteausschuss des Repräsentantenhauses eine Vernunftrede derselben Klasse, wie der Kujat gehalten, mit dem abschließenden Urteil, Verhandlungen müßten wohl baldigst sein, und die ukrainische Führung werde sich wohl bereit finden müssen, Territorien gegen Sicherheiten opfern zu wollen. (Merke: Ich sage „opfern wollen“, statt des herrischen „opfern müssen“ im Originalton und Geraune des Pöbels. Aber das ist schon Stoff für die nächste Klassenstufe.)

    Kujat:
    „Was soll man davon halten, wenn dies alles missachtet und selbst ein Waffenstillstand vom amerikanischen Außenminister als „keine gute Idee“ bezeichnet wird?“

    Natürlich stimmt das Zitat, wenn ich es auch für wahrscheinlich halte, daß es mehr als drei Monate alt ist. Doch selbst wenn es von gestern stammte: Die Differenz und der Gegensatz macht kaum widersprechlich deutlich, da ist ein anderer Krieg im Krieg im Gange! Einer, der taktische Spuren hinterläßt.

    Folglich: Die Instanzen des Generals sind für den ARSCH. Es gibt sie nicht so, wie der General sie referenziert, sie sind anders, weil andere dahinter, darunter, darüber stehen. Die Seinigen sind heilige Instanzen im weltlichen Gewandl!

  12. Fakten

    Stoltenberg, vor einer Stunde veröffentlicht:
    https://www.youtube.com/watch?v=sdRDlgNwVKs

    Erstens bestätigt er einen maßgeblichen Teil der Pentagon-Leaks, die Zahl der für eine ukrainische Offensive vorgesehenen und von der NATO dazu ausgerüsteten und ausgebildeten Einheiten.
    Zweitens gibt er auf der Grundlage der Autorität des übergeordneten Entsenders, NATO, einen politischen Angriffsbefehl!

    Das ist die vielzitierte „Reality on the Ground“.

  13. Leute, schreibt hier mal unter Eurem vollen Namen, damit die denunziatorischen Bemerkungen klar zugeordnet werden können. Dies ist ein sehr gutes Interview von einem Mann, der im Unterschied zu Euch Wohnzimmer-Bewohnern weiß, was er sagt. PB

  14. Zum Verdreschen waren sie alle da, jetzt schweigen die Kindlein. Anyone grown up here, anymore?

    Seit Wochen erscheinen bei Overton keine Artikel zur konkreten Kriegslage mehr – „alternatives Medium“, huh? Im Mainstream dasselbe.
    Die „Berliner Zeitung“, immerhin, im Unterschied zu, beispielsweise, „Standard“, hat immerhin bemerken wollen, daß Selenskyj Xi Jinpings achtungsvolle Reverenz dazu benutzt hat, ihm ins Gesicht zu spucken:

    „In einer ausführlicheren Erklärung auf Telegram schrieb Selenskyj einige Stunden nach dem Telefonat, dass das Gespräch ein „besonderes Augenmerk auf die Möglichkeiten der Zusammenarbeit zur Schaffung eines gerechten und nachhaltigen Friedens für die Ukraine“ legte. Insbesondere hob der ukrainische Staatschef hervor, könnte es „keinen Frieden auf Kosten von territorialen Kompromissen geben“. Die territoriale Integrität der Ukraine innerhalb der Grenzen von 1991 wäre wiederherzustellen, so Selenskyj.“

    Selenskyj ritt auf seinem „10 Punkte Friedensplan“ vom Dezember herum, der neben einem russischen Rückzug von der Krim obendrein die Verhaftung Putins, zwecks Überstellung an ein „unabhängiges“ Gericht, und den Neuaufbau der Ukraine zu Lasten Russlands „vorsieht“.
    Ein wahrlich berüchtigtes transatlantisches Institut die ETH – Zürich (bis 2010 war sie nicht so klar gepolt), sagte damals folgendes dazu:
    https://www.blick.ch/ausland/eth-strategieexperte-marcel-berni-ordnet-ein-wie-realistisch-ist-selenskis-10-punkte-friedensplan-id18169365.html

    Der Vorgang hat natürlich nichts mit der Macht der NATO – Generäle zu tun, in deren Auftrag Jens Stoltenberg vor ein paar Tagen in Kiev eben diesem „Friedensplan“ „volle Unterstützung“ durch NATO zugesichert hat (TomGard berichtete auf Overton). Unmöglich, sowas sind Selbstbespiegelungen eines eitlen Narren (sei es TomGard oder Jensi …).

    Nicht ganz hier hinein, aber doch dazu, gehört, daß RIA ein Riesentamtam um eine „Offensive auf Marjinka“ aufführt. Seit Monaten ist der Ort Niemandsland, komplett zerstört, TomGard berichtete. ‚Der Sieg ist nun nahe‘, heißt es bei Ria, von Wuhledar ist keine Rede, obwohl da lt. ISW eine neue Offensive gestartet worden sein soll, auch zu Ardijiwka, oder wie das Ruinenfeld heißt, kein Wort, geschweige zu Kurachove, einem der wichtigsten ukrainischen Logistikhubs in unmittelbarer Nähe zu Donezk, all das Angelegenheiten, über die TomGard exklusiv auf Overton berichtet hat. Die russische Armee hat allem Anschein nach ziemlich fertig – zumindest moralisch – und konzentriert sich voll auf die erwartete Defensive.
    Das wird der NATO-Offensive keinen Erfolg bescheren, aber es bringt uns unter wohlbestimmten Umständen in eine Nähe von Wochen zu nuklearen Einschlägen, nämlich dann, wenn namentlich Kräfte des UK mit False-Flag-Operationen nachlegen, die russische Quellen seit Monaten in Vorbereitung sehen. Dann ist es auch egal, wer sie am End ausführen würde.

    Egal. Keine Erwachsenen mehr vor Ort.

  15. Wenn derzeit keine Einschätzungen zur militärischen Lage in Overton erscheinen, zeigt das, dass die Kommentatoren ihre Fähigkeit zur Kaffeesatzleserei und Wahrsagerei pessimistischer oder realistischer einschätzen als Gard. Der hatte ja noch vor Wochen den JDAM und GLMRS entscheidende Fähigkeiten prophezeiht, dass sie „laserbeleuchtet russische Panzer in der Bewegung abschiessen“ könnten. Inzwischen haben sich diese Waffen als Luftnummern erwiesen, wogegen die Äquivalente auf russischer Seite, die gelenkten Gleitbomben FAB-500 bis 1500 tatsächlich beträchtliche Wirkung erzielen.

    Wenn man keine geisteswissenschaftliche Verachtung für Technik hat, versteht man das auch. „Laserbeleuchtung“ erfordert UAV im Gefechtsfeld, und da haben die Russen mit ihren Eloka-Mitteln und sonstiger Drohnenabwehr deutlich die Nase vorn. Obendrein ist passive und aktive Abwehr von Laserortung mit den Shtora- und Arenasystemen schon in Sowjetzeiten entwickelt und seither stets verbessert worden.

    Dazu kommt immer effizientere GPS-Unterdrückung. Dass die JDAMS epic fails waren, wurde zuletzt in den „Pentagon-Leaks“ eingeräumt. Neben technischen Problemen bei der Fertigung (Fachkräftemangel auf amerikanisch) gibt es einfache physikalische Probleme. Eine Gleitbombe ist dann effizient, wenn sie in möglichst grosser Höhe von einem so schnell wie möglich (Mach 2+) in Richtung des Ziels fliegenden Bomber ausgeklinkt wird. Eine Mig-29 (und andere hat die Ukraine nicht, F-16 etc. würden aber nichts ändern), die auf FL35+ aufsteigt und mehrere Minuten mit Höchstgeschwindigkeit in Frontrichtung fliegt, ist Truthahnschiessen für die russische Luftabwehr und Jagdwaffe. Für die Bombe gilt das Gleiche, ausser dass sie ein kleineres Ziel abgibt.

    Die GLSDB (Gleitbomben aus HIMARS/Mars abgefeuert) stellen mit 70-90 km Reichweite und ca. Mach 2.8 nach Brennschluss schon eine Bedrohung dar, sind durch den Raketenantrieb etwas schneller, aber mit ca. 120kg Gefechtskopfmasse nicht stärker als eine einzelne schwere Artilleriegranate. Sie können ebenfalls abgefangen werden wie die „normalen“ Himars-Projektile. Ihr Hauptproblem ist, dass sie weitgehend Paperware darstellen, sie sind selbst in den USA noch nicht abschliessend getestet. Anders gesagt, es gibt keine. Selbst wenn es sie geben sollte, stellt die Zahl der verfügbaren Launcher eine Begrenzung dar, Sättigungsangriffe, die die gegnerische Luftabwehr überfordern, sind damit nicht möglich.

    Derzeit warten in der Öffentlichkeit alle auf die ukrainische Offensive. Prigoshins Erwartung, dass sie kurz nach der endgültigen Niederlage in Artjomowsk (Bachmut) beginnen könnte, ist nicht abwegig. Je länger die Ukraine damit wartet, desto weniger Kräfte hat sie. Derzeit melden die Russen (ich halte die Angaben für relativ seriös) täglich 500-700 getötete ukrainische Soldaten in den Bodenkämpfen. Mit Verwundeten und anderen Ausfällen heisst das 2000+ Verluste am Tag, alle 2-3 Tage eine Brigade. Verluste durch Luft- und Raketenangriffe auf die Bereitstellungsräume sind dabei nicht inbegriffen.

    Jede Woche, die sich die Offensive verzögert, verringern sich die verfügbaren Kräfte, bevor sie überhaupt angegriffen haben. Heute wurde der Abschuss des ersten Gepard bekannt. Bald werden Leopard und Challenger dazu kommen.

    1. Wenn ‚Parteien‘ im Krieg sind,so der allgemeine Tenor, darf man davon ausgehen, dass Medien sich nicht unbedingt zu allem äussern!
      Genau solch eine Situation ermöglicht jeden Phantasten seine Wahrheit zu artikulieren!
      Hattest Du das nicht selber geschrieben?, vor ein paar Tage…

      1. Hatte ich. Ich bin auch kein Frontberichterstatter, auch wenn ich die Berichte, nicht bloss den Müll von ISW, durchaus zur Kenntnis nehme. Wie es weitergeht? Man wird sehen.

        Ich hatte mir nur mal die Freiheit genommen, auf einen der nicht wenigen epic fails des Allwissenden hinzuweisen, ein kleiner Nadelstich in Seiner Aufgeblasenheit Weisheiten.

    2. Mal ein paar Fragen.
      Die russischen Gleitbomben sind nach meinen Informationen alte Sowjetbomben, die nachträglich mit einem Gleitsystem ausgerüstet wurden, dass dann über das russische GNASS(?) Ortungssystem gelenkt werden.
      Ist es richtig, dass dieses im Gegensatz zum GPS, das auf eine Frequenz festgelegt ist, die Frequenzen wechseln kann, was eine Störung sehr schwierig macht?
      Werden diese Bomben auch in Bachmut eingesetzt, weil ihre Zielgenauigkeit hoch genug ist?

  16. Lol. Ein Fehler (keine „Lüge“) meinerseits war die Reichweite der GLSDB, die ist nicht 70-90km wie bei HIMARS, sondern bis zu 150km. Allerdings ist nach 60-70km Brennschluss, danach wird das Projektil immer langsamer und dürfte bis zum Ziel Unterschall erreichen. Gross navigieren wie eine cruise missile kann es nicht, das kostet noch mehr Geschwindigkeit. Aber eine deterministische Flugbahn macht es zur Beute von Tor-, Pantsir und Buk-M2/3-AD-Systemen.

  17. Kujat ist van allen noch der Vernünftigste, aber auch er ist im Denken um eine „Machtarithmetik“ gefangen. Wenn man da im „Dschungel“ investiert, das muss man doch militärisch absichern! Was solche Leute nicht verstehen: China investiert riesige Summen in allen Teilen der Welt, ohne das mit auch nur einem einzigen Soldaten abzusichern. Das erweckt den Eindruck der Freiwilligkeit, der in Anwesenheit der Militärbasen eben nicht entsteht. Und deutlich preiswerter ist, das man sich die Kosten für das Militärzeug spart.

    Xi Jinping ist Marxist-Leninist und als solcher der Völkerfreundschaft verpflichtet. Wofür Unsere nur ein höhnisches Grinsen übrig haben. Das Grinsen könnte ihnen noch vergehen. Es könnte sich herausstellen, dass das das chinesische Erfolgsrezept ist.

  18. „Die BRICS-Staaten repräsentieren 40 Prozent, die westlichen G7-Staaten 12,5 Prozent der Weltbevölkerung. Inzwischen ist das Bruttoinlandsprodukt der BRICS-Staaten höher als jenes der westlichen G7-Staaten. Dieser östliche Block hat in letzter Zeit eine enorme Attraktivität entwickelt.“

    aber

    „The essential point is this: The BRICS have the commodities, and the G7 controls finance. The latter can’t grow commodities, but the former can create currencies – especially when their value is linked to tangibles like gold, oil, minerals, and other natural resources.“
    https://thecradle.co/article-view/24080/de-dollarization-kicks-into-high-gear

    Um es mal deutlich zu sagen: die einen erzeugen ihr BIP mittels Realökonomie, die anderen per Finanz“industrie“. Wer ständig Kriege führt, sollte bedenken, dass Einkommen aus der Finanz“industrie“ auf rechtlichen also letztlich virtuellen Übereinkünften beruhen, die im Kriegsfall schnell an Wert verlieren können. Man muss Patente nicht beachten, oder Schulden zahlen oder oder, wenn man sich ungerecht behandelt fühlt und auf Konfrontation geht.

    Wer hier auf dünnerem Eis steht, ist deutlich zu sehen.

  19. „Kommt ihr vor den Feind, so wird derselbe geschlagen! Pardon wird nicht gegeben! Gefangene werden nicht gemacht! Wer euch in die Hände fällt, sei euch verfallen! Wie vor tausend Jahren die Hunnen unter ihrem König Etzel sich einen Namen gemacht, der sie noch jetzt in Überlieferung und Märchen gewaltig erscheinen läßt, so möge der Name Deutscher in China auf 1000 Jahre durch euch in einer Weise bestätigt werden, daß es niemals wieder ein Chinese wagt, einen Deutschen scheel anzusehen!“….
    Hunnenrede des letzten deutschen Kaisers

    Ich stelle mir nur einen winzigen Augenblick vor, im heutigen China würde sich irgent ein Offizieller in ähnlicher Weise über Deutschland äußern, die Deutschen wären außer Rand und Band. Die obige Hunnenrede des letzten deutschen Kaisers kennt in China jedes Kind, in Deutschland nur Wenige.
    China war auch das Land, daß die friedliche deutsche Wiedervereinigung als eines der ersten Länder anerkannte und sich nicht in die politischen Prozesse im fernen Europa einmischte.
    Angesichts dieser Tatsachen ist es doch nicht zu viel verlangt von Deutschland zu verlangen sich aus innerchinesischen Angelegenheiten herauszuhalten. Es wäre ein Zug von Dankbarkeit, wenn Deutschland im Gegenzug die friedliche chinesische Wiedervereinigung unterstützen würde. Aber das verlangt China nicht mal, es will nur, das die deutsche Politik sich aus innerchinesischen Angelegenheiten heraushält.
    Hinzu kommt, das Deutschland nun wirklich nicht in der Lage ist, großmäulig gegenüber China aufzutreten. Im Grunde hat Deutschland die moralische Verpflichtung das am chinesischen Volk begangene deutsche Umrecht wieder gut zu machen, eine Verpflichtung, die Deutschland gegenüber den jüdischen Volk versucht nachzukommen.
    Aber bisher hat noch niemals ein chinesischer Politiker Wiedergutmachung von Deutschland gefordert, anders auch als unlängst polnische Politiker.
    Es wäre also mehr als angebracht, wenn die deutsche Politik China mit RESPEKT begegnen würde.
    Jeder, der mal China bereiste oder geschäftlich mit Chinesen zu tun hatte, kann nur Gutes über China berichten. Es wäre also nur gerecht, höflich und ausgewogen, wenn Deutschland China genauso behandeln würde…

  20. „Militär, Wirtschaft und Information also im Kriegsmodus.“

    Die Gewalt dient der Wirtschaft. Politik hat eine ökonomische, Ökonomie eine politische Funktion.
    Man kann das nie real trennen, höchstens geistig-analytisch, dann aber wieder zusammensetzen.

    Schlichte Gemüter glauben Gewalt als Selbstzweck kömmt vom Trieb und Arbeitsteilung iss was gaanz anneres.
    Wo Analyse fehlt kömmt Zauberei.

  21. Frisbee, Deine Sprüche erinnern an den Kurzen Lehrgang (ich vertiefe das nicht weiter). Nicht mal falsch, aber flach. Kommt der Nick von der Flachheit?

    Deine „Schlichte Gemüter“-Zuschreibung (immerhin kein Nazivorwurf, danke) ist Projektion, du bekämpfst Dein Spiegelbild.

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