Häusliche 24-Stunden-Betreuung gegen Entgelt bleibt illegal

Bild: Marco Verch/ccnull.de/CC BY-2.0

 

“Wir gestalten die rechtssichere Grundlage für die 24-Stunden-Betreuung im familiären Bereich”, verkündete die Ampelkoalition in der Regierungserklärung 2021. Heraus kam Ende 2024 ein 11-seitiges Arbeitsgruppen-Papier.

 

In Deutschland gab es Ende 2024 5,7 Mio. Pflegebedürftige. Ca. 80% der deutschen Pflege- und Betreuungsbedürftigen werden in häuslicher Umgebung umsorgt, zumeist von Angehörigen, die wiederum bei qualifizierten Pflegeleistungen von professionellen Pflegediensten unterstützt werden. Aber oft können oder wollen Angehörige die mitunter stark belastende Arbeit nicht übernehmen, zumal wenn die Pflegebedürftigen eine ständige Beaufsichtigung benötigen.

Die Lücke füllen erwerbsmäßig tätige sog. 24-Stunden-Betreuungspersonen, über deren genaue Zahl es sehr unterschiedliche Schätzungen gibt. Das Bundesgesundheitsministerium schreibt 2019 von 100.000. Im Januar 2023 berichtet der NDR in einer Reportage von 300.000 bis 600.000. Unbestritten ist allerdings, dass in dem “Markt” der häuslichen Betreuung von Alten und Kranken in Deutschland Arbeitsmigrantinnen – Männer sind so gut wie nicht vertreten – aus den ost-mitteleuropäischen und osteuropäischen Ländern eine wesentliche Rolle spielen. Noch sind es in der Mehrzahl Polinnen, zunehmend aber übernehmen Frauen aus den Balkanländern und der Ukraine diese Funktion.

Ein Großteil dieser Frauen ist offenbar weiterhin ohne offizielle Registrierung und Sozialversicherungsschutz auf der Basis privater Vereinbarungen, d. h. “schwarz”, tätig. Der Vizedirektor des Instituts für Europäische Arbeitsmobilität (ELMI), Dr. Marek Benio, schreibt 2023 in einem Gutachten von rund 250.000 Polinnen, die in deutschen Privathaushalten arbeiten. Von diesen seien etwa 50.000 als Betreuerinnen von Alten und Kranken über eine Agentur vermittelt worden. Diese Frauen sind i. d. R. Arbeitnehmerinnen nach der sog. EU-Entsenderichtlinie bzw. dem deutschen Entsendegesetz, d. h. Anstellungsträger ist die Agentur des Heimatlandes, die dort auch für den Sozialversicherungsschutz sorgen muss. Lohnsteuer soll an das deutsche Finanzamt gezahlt werden, sobald die Tätigkeit absehbar 6 Monate im Jahresverlauf überschreitet. Als rechtmäßiger Anstellungsträger wird nur eine Agentur anerkannt, die im Land des Firmensitzes “einen wesentlichen Teil ihres Umsatzes” durch entsprechende Pflege- oder Betreuungstätigkeit erwirtschaftet, was aber i. d. R. nicht der Fall ist und auch in Deutschland keiner besonderen Prüfung unterzogen wird. Eine weitere Beschäftigungsmöglichkeit ist die direkte Anstellung der Betreuungsperson durch die Pflegebedürftigen bzw. deren Familienangehörige. Als Arbeitgeber führen diese dann Beiträge an die deutsche Sozialversicherung ab.

Unabhängig davon, ob der Arbeitgeber seinen Sitz im Ausland oder in Deutschland hat, gelten für die Betreuungspersonen die deutschen Arbeitsschutzgesetze, also insbesondere das Gesetz über den Mindestlohn, das Bundesurlaubsgesetz und das Arbeitszeitgesetz. Die Umgehung der Arbeitsschutzgesetze durch die Beschäftigung einer im Ausland oder in Deutschland als “Selbstständige” registrierten und im Haushalt der Pflegebedürftigen wohnenden 24-Stunden-Betreuungsperson ist als Scheinselbstständigkeit zu werten und damit von vornherein illegal. Die Legalisierung eines Arbeitnehmer-Beschäftigungsverhältnisses in der 24-Stunden-Betreuung wiederum scheitert vor allem an den Bestimmungen des Arbeitszeitgesetzes, das eine Höchstarbeitszeit von 8 Stunden täglich und 48 Stunden wöchentlich vorsieht.

Nach deutscher wie EU-Rechtssprechgung haben dabei Bereitschaftszeiten als Arbeitszeiten zu gelten. Zwar ist im Ausnahmefall bei Pflege- und Betreuungstätigkeit eine Verlängerung der täglichen Arbeitszeit auf 12 Stunden möglich, aber nur an Werktagen und nur unter sonstigen engen Voraussetzungen. Dazu gehören eine behördliche Bewilligung und ein Zeitausgleich innerhalb von 6 Monaten, mit dem eine durchschnittliche Wochenarbeitszeit gemäß Arbeitszeitgesetz erreicht wird.

Rechtlich ungesicherte Beschäftigungsverhältnisse und hohes Risiko von Ausnutzung und Ausbeutung

Mit der Praxis der häuslichen Betreuung und Pflege durch Migrantinnen hat dies nichts zu tun. Zwar sind Arbeitsalltag und Arbeitsbelastungen der Frauen stark abhängig vom mitunter stark unterschiedlichen Betreuungs- und Pflegebedarf ihrer deutschen Bezugsperson, grundsätzlich aber sollen die Frauen incl. der Wochenenden 24 Stunden täglich zur Verfügung stehen und wohnen deshalb auch im Haushalt der zu betreuenden Person. Die Entlastungsphasen durch die Mitwirkung von Familienangehörigen sind i. d. R. kurz, umfassen einzelne Nachmittage bzw. Abende oder einen kompletten Sonntag. Die faktischen Arbeits- und Bereitschaftszeiten werden so auch in den seltensten Fällen erfasst.

Die Entlohnung erfolgt nicht auf der Basis eines Stundenlohns, sondern eines Monatslohns, der lt. einschlägigen Stellenangeboten zwischen 1800 und 2500 Euro brutto liegt. Für die Unterkunft und die Verpflegung im Haushalt der Betreuungs-Bedürftigen sollten für die Frauen keine Kosten entstehen. Die polnischen Agenturen, die oftmals eng vernetzt mit deutschen Pflegediensten oder Personal-Service-Firmen sind, bieten immer häufiger ihren Beschäftigten eine Rotation nach 2, 3 oder mehr Monaten Tätigkeit in Deutschland an. Die Frauen können sich dann im Rahmen eines unentgeltlichen Urlaubs für einen ähnlichen Zeitraum Zuhause in Polen aufhalten und werden in Deutschland in dieser Zeit von einer Kollegin ersetzt.

Um die Beschäftigung von migrantischen Pflege- und Betreuungspersonen haben sich zahlreiche Vermittlungs- und Beratungsfirmen angesiedelt. Bei einem vom Portal “opiekunek.pl” im November 2024 via Internetabstimmung erstellten Ranking werden 146 polnische Agenturen genannt. Um die Interessenvertretung und Beratung dieser Agenturen bemüht sich die “Polnische Arbeitgeberkammer” (IPP), eine von mehreren Arbeitgeberorganisation auf Basis freiwilliger Mitgliedschaft. Eine nicht unbedeutende Rolle spielt mit Büros in Deutschland und Polen die Consulting- und Rechtsberatungs-Firma Brighton & Wood, nach eigener Darstellung “eine hochprofessionelle Nischen-Kanzlei, die sich ausschließlich mit der grenzüberschreitenden Mitarbeiter-Entsendung….beschäftigt”. Erst im Dezember 2024 organisierten Brighton & Wood und die IPP eine Fortbildungsveranstaltung für Agentur-Mitarbeiter in einem Krakauer 4-Sterne-Hotel.

Die Nachfrage nach Personal für die häusliche 24-Stunden-Betreuung, neudeutsch auch “Live-in-care” genannt, ist in Deutschland nach wie vor sehr hoch. Polen gilt als wichtigstes Rekrutierungsland. Das auf Betreuungspersonal spezialisierte Stellenportal “zleceniadlaopiekunek.pl” weist z. B. 47 neue Stellenangebote allein unter dem Datum vom 26. und 27.12.2024 auf. Außer über das Internet werben die Agenturen mittels Zeitungsanzeigen und Großplakaten Personal an, selbstverständlich stets nur für “legale Betreuungstätigkeit” in Deutschland.

Aber es wird zunehmend schwieriger, Polinnen zu gewinnen. “Nach Deutschland kommen immer weniger Pflegerinnen aus Polen: Dauertendenz für die nächsten Jahre”, schrieb die IPP auf ihrer deutschen Website www.pflegeinstitut.eu schon 2019. Als Ursache für den verminderten Anreiz, sich um einen Betreuungsjob in Deutschland zu bemühen, werden die verbesserte Arbeitsmarktsituation für Frauen in Polen, aber auch die deutliche Erhöhung des Kindergeldes von rund 90 Zloty auf 500 Zloty (= aktuell ca. 120 Euro) unter der nationalkonservativen Regierung genannt. Einige polnische Agenturen werben daher inzwischen gezielt in Polen weilende Ukrainerinnen für die Altenbetreuung in Deutschland an. Unter den Polinnen konzentriert man sich bei der Rekrutierung auf ältere Frauen zwischen 40 und 60 Jahren, die in Polen keinen familiären Verpflichtungen nachgehen müssen.

In Deutschland als Altenbetreuerin arbeitende Polinnen sahen sich von Anfang an Vorwürfen und Gespött aus ihrem sozialen Umfeld oder seitens nationalistischer Medien ausgesetzt, denen sie früher allerdings sehr viel leichter wie heute mit dem Hinweis auf die prekäre Arbeitsmarkt- und Einkommenssituation im eigenen Land begegnen konnten  Demotivierend wirkt wohl auch die Situation der zahlreichen Polen und Polinnen im Rentenalter, die trotz jahrelanger Erwerbsarbeit in Deutschland, ob als “Schwarzarbeiter”, Scheinselbstständige oder Entsende-Arbeitnehmer, heute keinerlei Bezüge aus der deutschen Rentenversicherung erhalten.

Die rechtlich ungesicherten Beschäftigungsverhältnisse und das hohe Risiko von Ausnutzung und Ausbeutung beschäftigen in Polen wie Deutschland regelmäßig Medien und einschlägige Organisationen. In Polen bemüht sich die Gewerkschaft OPZZ mit geringem Erfolg um die Organisierung der Frauen. In Deutschland befassen sich die Gewerkschaft Ver.di und der DGB mit seiner Sonderabteilung “Faire Mobilität” mit dem Problem. Man beklagt grobe Missbräuche in Einzelfällen, natürlich vor allem der ausländischen Agenturen, und konstatiert, dass die häusliche 24-Stunden-Betreuung und -Pflege durch Arbeitsmigrantinnen sich in einem Bereich mit unzureichender Rechtslage bewegt.

Das System der temporären Arbeitsmigration nach Entsenderichtlinie als wichtigem, für Privathaushalte wie die deutschen Sozialkassen kostensparendem Element der häuslichen Betreuung und Pflege wird aber nicht in Frage gestellt. Eindeutige Stellungnahmen wie die der Verbraucherzentrale Deutschland, wonach eine 24-Stunden-Betreuung durch eine Person von Anfang an illegal ist, finden sich selten.

Auch in dem im Einleitungssatz erwähnten Arbeitsgruppen-Papier des Gesundheits- und des Sozialministeriums vom November 24 kommen die Autoren um die Feststellung nicht herum, dass sich die 24-Stunden-Betreuung aktuell in einem “Graubereich” bewegt. Bei der “Überprüfung der Einhaltung arbeits- und arbeitsschutzrechtlicher Vorgaben” sieht man ein “Kontrolldefizit”, als dessen Ursache man die “Unverletzlichkeit der Wohnung nach Artikel 13 Grundgesetz” ausgemacht haben will, die “Kontrollen des Zolls und der Arbeitsschutzbehörden vor Ort…nicht möglich” macht.

Als Fazit stellt man fest, “dass es kein einfach umsetzbares Konzept gibt, um das Ziel einer rechtssicheren Grundlage für die 24-Stunden-Betreuung im familiären Bereich breitenwirksam zu erreichen”.  Entsprechend bleiben die praktischen Änderungsvorschläge vage. Zum Schutz der Betreuungspersonen sollte die Rund-um-die-Uhr-Versorgung “eingedämmt” werden. Die zeitliche Einschränkung des Einsatzes der Betreuungspersonen könne mittels “zusätzlicher Angebote professioneller und familiärer Unterstützung” aufgefangen werden. Man habe ein “Modellprogramm” entwickelt, dessen Umsetzung aber noch “weiterer Mitarbeit der Sozialpartner und der Länder, etwa beim Ausbau der konkreten Datenlage, bedarf”. Zudem brauche man für die Umsetzung des Modellprogramms die Zustimmung der anderen Ressorts.

Einen Eilbedarf für eine mit Sicherheit kostenintensive Veränderung des Ist-Zustandes, mit dem man jetzt schon mehrere Jahrzehnte gut zurecht kam, sieht man also offenbar nicht. Auch die sukzessive Erschließung des weiblichen Arbeitskräftepotenzials der Ukraine, davon darf man ausgehen, hemmt den Reformeifer.

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29 Kommentare

  1. Gibt es genügend Pflegeplätze, um diesen Personenkreis vor dem sicheren Verrecken zu bewahren?
    Und wer würde das finanzieren?
    Wer behauptet, dass man eine Person nicht 24/7 betreuen kann, hat sicher noch nicht als Fleischer bei Tönnies gearbeitet oder andere schlecht bezahlte Drecksarbeiten verrichtet.
    Wenn Juristen etwas definieren und dabei nicht relativieren, sollten diese die Folgen tragen.
    Nur weil die gewöhnliche Bevölkerung verhätschelt ist und von denen mit “nicht sprechen deutsch” wenig Ahnung, zeugt das noch nicht von einer besonders großen Kompetenz, sondern ist vor allem Ausdruck von Herrenmentalität.

  2. Grundübel ist die Gestaltung der Sozialabgaben in Deutschland. Eine erträgliche Höhe würde vieles erleichtern.

    Und was die Vorgabe von Arbeitszeiten betrifft, luxurieren wir uns zu Tode. Ich würd lieber mit 60 in Rente gehen, als vorher auf dem Papier 36 Stunden Woche zu leisten, die eh nicht machbar ist.

    1. Gar keine Rente, auch kein Arbeitslosengeld oder Krankengeld. Alles Gefühlsduselei, darum Augen auf bei der Geburt dann brauchst du dich auch nicht Ausbeuten lassen.

      Früher sind die Arbeiter einfach durch Auszehrung sozialadäquat von der Bildfläche verschwunden.

      Motorsense 🏴‍☠️

  3. ” zwischen 1800 und 2500 Euro brutto liegt. ”

    Da die keine Steuern zahlen ist das genaugenommen netto.
    Für einen Pflegedienst bezahlst du dasselbe (oder mehr, nach oben offen), nur ist der nur 1h statt 24h da.
    Tja.

    1. Das hört sich ja schwer nach Sozialneid an, aber keiner hält dich davon ab für 3,42€ brutto schwarz zu arbeiten.

      Aber denk dran der Tag hat nur 24 h

      1. Mir scheint du hast meinen Beitrag nicht wirklich gelesen.
        Mir gings nur um den Sachverhalt, NICHT um die moralische Beurteilung. Deshalb auch das “Tja”

    2. Brutto = netto ? So ist es leider nicht. Vom Bruttolohn werden bei Entsende-Arbeitnehmern entsprechende Beiträge für die Sozialversicherung im Heimatland abgezogen, die in Polen mit rund 23% sogar noch höher sind, wie in Deutschland, weil die Krankenversicherung nicht paritätisch von Arbeitgebern und Arbeitnehmern finanziert wird. Und Lohn- bzw. Einkommenssteuer fällt auch an, – in Deutschland oder in Polen, abhängig davon, wo die betreffende Person sich im Jahreslauf überwiegend aufhält.

      1. Wenn das Geld schwarz gezahlt wird, und den Fall meinte ich, geht nirgends wo was ab, also Netto.

        Wenn wir von irgendwelchen Arbeitsvermittlern reden, den Fall gibts auch, dann gibts da Abzüge. Am höchsten ist dann meist die “Provision” der Vermittler.

  4. Nun sitze ich im Vorstand eines gemeinnützigen Pflegedienstes und dort war Folgendes zu erfahren:
    in Deutschland bekommt die zu pflegende Person das Geld, um Pfleger zu bezahlen. Das sogenannte Unternehmermodell. In dieser Rolle hat sie natürlich die Möglichkeit, auch schwarz zu beschäftigen. Überdies sei neulich auf einem Kongress festgestellt worden, dass diese Gelder nicht zur Pflege, sondern für andere Zwecke ausgegeben würde. Zu 70 bis 80 Prozent.
    Kein Wunder, dass Deutschlsand das einzige Land ist, in dem man so vorgeht. In den skandinavischen Ländern ist es möglich, einen pflegenden Angehörigen zu beschäftigen. Der wird vom Staat bezahlt und ist damit quasi Beamter. Auch der dann noch notwendige Pflegedienst wird ebenfalls staatlich bezahlt.

    Meiner Meinzng nach machen es die Skandinavier richtig.

    1. “dass diese Gelder nicht zur Pflege, sondern für andere Zwecke ausgegeben würde. Zu 70 bis 80 Prozent.”

      Vielleicht möchtest Du Dir ansehen was als “Pflege” definiert wird. Neben Körperwäsche, Toilettengang und Füttern braucht der Patient auch eine Vollversorgung im Haushalt, also putzen, Wäsche waschen, kochen, abspülen, usw. Alle diese Dinge sind NICHT als Pflege definiert. Ich habe 10 Jahre lang meine Eltern mitgepflegt und so ermöglicht, daß sie bis zu Ihrem Tod zuhause leben konnten. Klugscheißerische Pflegedienstvorstände wie Du sind mir seither extrem zuwider. Aus genannten Gründen. Große Fre..e und keine Ahnung, davon aber mächtig viel ! Geh scheixen !

      PS: Vier Wochen nach seinem Tod bekam mein Vater Pflegestufe 4 großzügig bewilligt ! Was bin ich dem System dankbar!!! Ich kanns gar nicht ausdrücken, wie heftig ich mich bei den Verantwortlichen bedanken möchte …

      1. Hat nun überhaupt nichts mit meinem Beitrag zu tun.
        Aber es zeigt die Schwäche des Unternehmermodells. Wo soll sich der Gepflegte beschweren? Beim Pflegedienst. Nach neoliberaler Doktrin kann er den ja wechseln, wenn er schlecht arbeitet. Pustekuchen. Genau das kann er nicht, schon garnicht bei 24-Stunden Betreuung. Der Markt regelt es nicht.
        In Skandinavien kann man sich beim Staat beschweren. Das ist der Unterschied.

      2. @Luisa
        Inhaltlich disqualifiziert sich der obige “Beitrag” bereits durch nachfolgende Aussagen; ist daher nicht ernst zu nehmen!:

        “..in Deutschland bekommt die zu pflegende Person das Geld, um Pfleger zu bezahlen….Das sogenannte Unternehmermodell..”
        Zu pflegende Personen sind in der Regel weitestgehend zu geschäftsuntüchtig, um zu bezahlende “Pfleger” zu suchen oder sich ein lustiges Leben zu machen.
        Daher werden 4 von 5 Pflegefällen im häuslichen Umfeld und hauptsächlich von Angehörigen gepflegt. Die “Leistungen” von Pflegediensten sind weitestgehend überschaubar, jedoch für selbst einfache Unterstützungsleistungen exorbitant teuer.

        “…auf einem Kongress festgestellt worden, dass diese Gelder nicht zur Pflege, sondern für andere Zwecke ausgegeben würde. Zu 70 bis 80 Prozent.”
        Derartiges wird auf Kongressen festgestellt? Sogar mit Zahlen unterfüttert, die WER aufgrund von fundierten Befragungen erhoben hat?

        ” In den skandinavischen Ländern ist es möglich, einen pflegenden Angehörigen zu beschäftigen…”
        Ist, wie erwähnt, in D Usus, nur dass Angehörige lediglich eine Art geringe Aufwandsentschädigung je nach Pflegegrad von Pflegekassen erhalten, die weit unter den Bezügen von Pflegepersonal liegen, dafür aber meist neben der Berufstätigkeit ausgeübt werden und wesentlich umfänglicher sind, da in Personalunion ausgeführt werden müssen.

        Zum Thema Pflegedienste gibt’s auch viele nette Anekdoten:
        z.B. bei Medikamentengaben morgen/eigentlich früh bis 8.00 und abends/eigentlich 19.00 – 20.00 Uhr -zu 12.30 Uhr und 16.00 Uhr. Einfacher wäre es nur noch, alle Gaben am Stück einzuwerfen.
        Oder das Auffinden von nicht verwendeten, aber notwendigen Medikamenten, weil diese einfach nur abgestellt wurden.
        Pflege/Dienste sind ein gutes, aber niemals auf Qualität nachvollziehbares Geschäft, außer man ist aufmerksam, kontrolliert und kümmert sich besser selber um Wesentliches.

        Daher lohnt eine Erwiderung auf derartig sinnlose und -befreite Ergüsse niemals!

    2. Überall Wettbewerb und jeder ein Unternehmer, das ist das angelsächsiche Gesellschaftsmodell. Und wir Deutschen versuchen unsere Lehrmeister noch zu übertreffen.

  5. Für die 50ziger und 60ziger Nachkriegsjahre habe ich keine Nostalgie übrig. Das sind wahrscheinlich die Jahrzehnte in der recht langen Deutschen Geschichte in der Frauen wohl am unselbständigsten gehalten wurden. Meine Urgroßmütter beider Linien waren beide selbständige Geschäftsfrauen gewesen.
    In den 70zigern folgt eine Transformation der Gesellschaft die angeblich zur Emanzipation der Frau führt. Tatsächlich dürfen Frauen jetzt arbeiten gehen. Aber wenn man mal zusammenaddiert, dann ist es ein Beschiss an der gesamten Bevölkerung die dort geschehen ist. Noch in den 70zigern konnte ein Facharbeiter mit 40St. Wochenarbeitszeit seine 5-köpfige Familie ernähren. Und jetzt müssen Mann und Frau Vollzeit arbeiten gehen und ein einziges Kind gilt schon als das größte Armutsrisiko in unserer Gesellschaft.

    Wenn sowohl Mann als auch Frau arbeiten gehen wären 20St x 2 eine gerechte Aufteilung gewesen.
    Und nun schauen wir auf eine Gesellschaft in der niemand mehr Zeit für Kinder und pflegebedürftige Alte hat.
    Wer nicht reich ist und Familie plant, schaut dabei nur noch in die Röhre.
    Und gleichzeitig benötigt Deutschland ca. 1Million williger Einwanderer jährlich um die fehlende Geburtenrate auszugleichen. Finde den Fehler.

    1. Ja, das sehe ich auch so.
      Die mittlerweile obszöne Geldverteilung, auch in unserer Gesellschaft, führt dazu, dass unsere Kinder (in Kitas) und unsere Alten Menschen (in überteuerten und kaum mehr bezahlbaren Pflegeheimen) fremdbetreut werden, da es nicht mehr möglich ist über ein durchschnittliches Gehalt eine Familie zu finanzieren. Das ist ein Armutszeugnis für die sogenannten Sozialgesellschaften . Und das Zeitfenster, indem sich die arbeitende Bevölkerung um die Kinder und Alten aktiv kümmert, wird immer kleiner….

      1. Die Diskussion was unter Deutschland zu verstehen ist und wie es sich alle paar Jahrzehnte in der Geschichte umgruppiert wollte ich hier nicht beginnen.
        Da die eine Linie meiner Familie aus Schlesien kommt und die andere aus der ehemaligen Trizone wäre es auch nicht richtig gewesen von BRD zu sprechen.
        Jedenfalls waren meine Urgroßmütter und auch die Großmüttergeneration beider Linien bei weitem emanzipierter gewesen als es Frauen in den 50zigern und 60zigern in der damaligen BRD. Trotzdem war man/frau damals recht kinderreich. In der DDR war das selbst verständlich etwas ganz anderes. Aber (soweit ich das überhaupt beurteilen kann) waren Familien mit Kindern in DDR etwas besser gestellt als vergleichsweise in der BRD und es gab mehr Kitas, aber der Trend zur vollen Erwerbstätigkeit und damit das Outsourcen familiärer Leistungen an die Gesellschaft fand dort sehr wahrscheinlich sogar etwas schneller statt.

        Auch und gerade der Sozialismus hat auf die Familie als gesellschaftliche Institution wenig Rücksicht genommen.

        Was ich damit sagen will ist, dass die Transformation unserer Gesellschaft fast ausschließlich von den Interessen der Arbeitgeber (Ost wie West) geformt wurde und die Gesellschaft und dazu gehören nämlich auch Kinder, Alte und Kranke dabei zunehmend auf der Strecke bleiben.
        Bei der Emanzipation hat ausschließlich die Individualisierung eine Rolle gespielt um die Arbeitskraft billig nutzen zu können. Aber dass die Gesellschaft als Ganzes noch funktionieren muss ist dabei unter den Tisch gefallen. Aber das kann man ja ausgleichen indem man Syrer aus ihren Häusern bombt und massenhaft importiert.

  6. @Artur_C: Bezüglich des skandinavischen Systems kann ich Dir nur voll zustimmen!
    Wie rechtlos Angehörige pflegebedürftiger Personen in diesem Shithole Germany sind, ist eine Ungeheuerlichkeit.
    Obwohl er Pflegestufe 4 benötigt hätte, wurde trotz „Prüfung“ nur 3 genehmigt und dauernd kamen von dem Drecksverein Caritas, der die Pflegekräfte schickte, irgendwelche Zusatzforderungen, die überhaupt nicht nachvollziehbar waren, sodass man ihn auch noch finanziell ausgeplündert hat.
    Kann ich nach zwei qualvollen Jahren, in denen ich mich um meinen schwerstkranken Vater nach seinem Schlaganfall gekümmert habe, nur bestätigen.
    Mittlerweile ist er verstorben und ich bin durch diesen Horror chronisch depressiv geworden.
    Es ist eine Schande, wie man hierzulande pflegebedürftige Menschen und ihre Angehörigen behandelt. Es ist nur zum Kotzen 🤮

    1. Ich habe mal bei der Caritas als stellvertretende PDL gearbeitet. “Drecksverein” kann ich bestätigen.
      Ich wurde u.a. genötigt pflegebedürftigen Menschen den letzten Cent aus der Tasche zu ziehen und denen sinnlose Leistungen aufzuschwatzen.
      Habe natürlich nach oben zurückgemeldet, das dies nicht meinem Menschenbild und meinem Berufsethos entspricht.
      Bei einen Quartalsgespräch (!) habe ich dem BWL-Bubbi vorgeworfen, das er keine Ahnung von Pflege hat und ihn als Schreibtischtäter bezeichnet.
      Ich durfte anschließend meine Koffer packen…..

      1. Sorry für mein Vertauschen des zweiten und dritten Absatzes, hat aber der Verständlichkeit offensichtlich nicht geschadet, ansonsten vielen Dank für Ihre Bestätigung!

  7. Abgehörter Mittschnitt aus dem Clubhaus von Sorros Junior`s Lieblingsgolfplatz.

    “Kann man diese verbrauchten Menschen nicht einfach in eine Uniform stecken und an die Ukrainische Front rollen?”

    Etwas später bei der Observierung:

    “… na gut Ok, wenn die nicht mehr zu gebrauchen sind, kann man die nicht einfach durchmixen und zu Nahrung verarbeiten womit wir die gesunden Arbeiter ernähren können?”

      1. Schieb dir dein “antisemitisch” gefälligst dahin wo die Sonne nicht mehr scheint du beschissenes Arschloch.

        Hättest besser Gärtner anstatt bezahlter Internettroll werden sollen, so wäre deine Existenz wenigstens noch halbwegs vor den Göttern vertretbar.

      2. Aber der Tommy hat doch recht. Schon bei den Weisen von Zion wurde vor diesem George Soros gewarnt. Und die Nachkommen müssen noch schlimmer sein. Das haben findige Investigativjournalisten vor Ort ermittelt. Und der Tommy war mit den Weisen live dabei, ganz ehrlich. Believe me, it‘s true.

        1. Das gleiche gilt auch für dich. Ihr Gehirnamputierten Nazis könnt hier gerne im “Rudel” aufschlagen, ihr bleibt trotzdem der letzte Dreck..

          Helfershelfer. Schreibtischtäter. Bezahlte Propagandisten. Und Unterstützer von Massenmördern.
          Kurzum IHR seit der Abschaum der gesamten Menschheit den es zu vernichten gilt.

  8. Ne ne,
    He who shall not be named Ottono’s schrieben für eine Non-Profit-Organisation als Troll Vuvuzela’s eine Muh 🐄 eine Mäh 🐐 eine Tätärätätä 🎺

    Hier euer 🐟

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