Spanien steht weltweit hinter China auf dem zweiten Rang, da das Land es sich durch die Anerkennung der illegal besetzen Westsahara mit dem früheren Hauptlieferanten Algerien verscherzt hat. Aber auch Belgien und Frankreich importieren immer mehr des teuren und besonders klimaschädlichen Energieträgers aus Russland.
Widersprüchlicher kann die Politik der Europäischen Union (EU) und seiner Mitgliedsländer kaum sein. Man könnte aber auch sagen, dass es kaum heuchlerischer geht. Aufzeigen kann man das an einer Untersuchung von Global Witness. Nach Angaben der Nichtregierungsorganisation (NGO) steigt die Menge von verflüssigtem Gas (LNG), das aus Russland importiert wird, trotz des Ukraine-Kriegs und dem EU-Sanktionsdiskurs an. So hätten die EU-Länder in den ersten sieben Monaten dieses Jahres schon mehr als die Hälfte des gesamten russischen LNG eingekauft. Fast 5,3 Milliarden Euro seien darüber nach Russland geflossen, hat Global Witness ermittelt.
Mit etwa 52 Prozent sind die EU-Länder inzwischen mit Abstand der größte LNG-Kunde Russlands. So fließt insgesamt weiter viel russisches Gas in die EU, allerdings nicht wie früher über Pipelines. Das verflüssigte Gas, das meist aufwendig und teuer über spezielle Tankschiffe transportiert wird, muss zudem auch aufwendig wieder regasifiziert werden.
Ausgewertet hat Global Witness für die Angaben Verschiffungsdaten von Kpler, eines der führenden Anbieter von Rohstoffdaten. Demnach ist der Import von LNG in die EU inzwischen auf etwa 22 Millionen Kubikmeter LNG angestiegen. Die EU-Länder haben rund 40 Prozent mehr LNG in Russland gekauft als im gleichen Zeitraum 2021. Verglichen wird nicht mit dem Vorjahr, da der Beginn des Kriegs in den Zeitraum gefallen wäre. Verglichen wird mit dem Zeitraum vor dem Angriff auf die Ukraine und den diversen Sanktionspaketen, die seither auf den Weg gebracht wurden. Wie hier berichtet, schaden die Sanktionen Russland allerdings ohnehin nicht sonderlich. Anders als die deutsche Wirtschaft, wächst die russische stabil.
Der Anstieg von LNG-Importen aus Russland um 40 Prozent in die EU-Länder ist deutlich stärker ausgefallen als Importe in andere Länder. Im weltweiten Durchschnitt hätten sich die Importe in den ersten sieben Monaten gegenüber 2021 nur um etwa sechs Prozent erhöht. Somit ist klar, dass besonders Europa über deutlich gesteigerte LNG-Importe viel Geld in die russische Kriegskasse spült. Neu ist diese Entwicklung allerdings nicht. Denn es war schon klar, dass „paradoxerweise“ Russland im vergangenen Jahr „zum zweitgrößten LNG-Lieferanten für europäische Länder” geworden ist. Nach der Auswertung von EU-Angaben waren LNG-Importe aus Russland zwischen Januar und September 2022 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum 2021 schon deutlich gestiegen. Daran ändert sich offensichtlich nichts, obwohl die zum Beispiel die EU‑Energiekommissarin Kadri Simson im März die Mitgliedsstaaten zu einem Stopp der LNG-Importe aus Russland aufgefordert hatte.
„Es ist schockierend, dass Länder in der EU so hart daran gearbeitet haben, sich von russischem fossilem Pipeline-Gas unabhängig zu machen, nur um es dann durch das verschiffte Äquivalent zu ersetzen”, sagte Jonathan Noronha-Gant gegenüber der Financial Times (FT). Der Experte für fossile Brennstoffe bei Global Witness führt weiter aus: „Es spielt keine Rolle, ob das Gas aus einer Pipeline oder einem Schiff kommt.“ Denn es bedeutet letztendlich, dass europäische Unternehmen Milliarden in „Putins Kriegskasse“ überweisen. „Beide finanzieren den Krieg in der Ukraine, und jeder Euro bedeutet mehr Blutvergießen“, fügt Noronha-Gant an. Der Experte von Global Witness prangert die Heuchelei diverser Länder an, die auf der einen Seite der Krieg gegen die Ukraine verurteilen, während sie ihn auf der anderen Seite finanzieren. „Diese Länder sollten ihren Worten Taten folgen lassen und den Handel mit russischem Flüssiggas verbieten.“
Flüssiggas schadet dem Klima deutlich mehr als Pipeline-Gas
Allerdings, darauf weist die NGO auch hin, ist es auch für die Umwelt und das Klima nicht egal, wie das Gas nach Europa oder in andere Länder gelangt. So ist erstaunlich, dass die besondere Klimaschädlichkeit von LNG im FT-Bericht nicht auftaucht, auch nicht im Tagesschau-Bericht, obwohl wir immer deutlicher die Auswirkungen der Klimakatastrophe zu spüren bekommen. Die Organisation weist auf die besondere Klimaschädlichkeit von LNG und der fossilen Energieträger allgemein hin und fordert den beschleunigten Ausbau von erneuerbaren Energien.
Zur Klimaschädlichkeit von LNG erklärte zum Beispiel der Wissenschaftliche Dienst des Bundestags, dass es „aus etwa 90 Prozent Methan (CH4) besteht, das als Treibhausgas etwa 25-mal so klimawirksam ist wie Kohlendioxid (CO2)“. Andere Experten halten die Schädlichkeit für deutlich gravierender, sie würde allgemein unterschätzt. Nach dem Methan-Experten Robert Howarth, Professor für Umweltforschung an der Cornell University in Ithaca, New York, ist Methan „ein 120 Mal schädlicheres Treibhausgas als CO2“. Howarth meint, dass bei Produktion und Transport von Fracking-Gas mindestens 3,2 Prozent des enthaltenen Methans in die Atmosphäre gelange. Er hält sogar sechs Prozent für möglich.
In einer Kurzstudie kommt auch das Fraunhofer Institut zu dem Ergebnis, dass „die Vorkettenemissionen für in die EU importiertes LNG stets höher als die der leitungsgebundenen Gasversorgung“ ausfalle, womit Pipelines gemeint sind. „Im Extremfall sind sie mehr als siebenmal so hoch.“ Es ist aber nicht allein das Entweichen von besonders klimaschädlichem Methan, das zu einer sehr negativen Bilanz führen. Howarth führte aus, dass zur Verflüssigung zu LNG etwa 20 Prozent des geförderten Schiefergases verbrannt werden müsse. Das Fraunhofer Institut meinte deshalb schon 2019: „Aus Klimaschutzsicht ist daher aktuell die Nutzung von leitungsgebunden transportiertem Gas gegenüber LNG wegen der geringeren Vorkettenemissionen zu bevorzugen.“ Doch genau das Gegenteil ist passiert.
Die Heuchelei ist allerdings noch steigerbar. Ein Drittel der gesamten russischen LNG-Importe in die EU gehen mit 7,5 Millionen Kubikmetern nach Spanien. Das Land nimmt Russland etwa 18 Prozent der gesamten Ausfuhren ab. Nur das riesige China liegt mit 20 Prozent noch darüber. Hinter Spanien kommt Belgien weltweit auf den dritten und Frankreich auf den vierten Rang. Der größte Einzelkunde in Russland mit 4,1 Millionen Kubikmetern ist der große französische Energiekonzern TotalEnergies. Der Konzern ist noch mit jeweils etwa 20 Prozent am Kapital des russischen Gasproduzenten Novatek und des Yamal LNG-Konsortiums beteiligt.
In Frankreich kommt, neben der steigenden Gas-Abhängigkeit von Russland, auch noch die zunehmende Abhängigkeit von russischem Uran hinzu. Es ist kein Wunder, dass auch Uran nicht auf die Sanktionsliste kommt. Der französische Staatsbetrieb Framatome bastelt sogar an einem Joint Venture mit der russischen Rosatom, um im deutschen Lingen Brennelemente herzu stellen.
Absurdistan Spanien
Ähnlich wie die EU-Kommissarin Simson produziert man auch in Spanien vor allem heiße Luft, wo die Widersprüche aber besonders zugespitzt sind. So wies die Financial Times darauf hin, dass die spanische Umweltministerin ebenfalls schon im März gefordert hatte, dass LNG auf die Sanktionsliste gesetzt werden müsse, was natürlich nicht passiert ist. Die Situation bezeichnete sie damals als „absurd“. Absurd ist sie besonders für Spanien. Würde Flüssiggas, wie von Teresa Ribera gefordert, auf die Sanktionsliste gesetzt, würde die Energieversorgung Spaniens zusammenbrechen. Die Abhängigkeit von russischem Gas hat sich wie in kaum einem anderen Land besonders stark vergrößert und zudem hat man den früheren Hauptlieferanten verprellt.
Auf die zunehmende Russland-Abhängigkeit weist nicht nur Global Witness hin. Andere Quellen zeigen auf, dass die Importe von russischem LNG nach Spanien im ersten Halbjahr 2023 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sogar um mehr als 70 Prozent zugenommen hat. Im ersten Quartal war die Steigerung gegenüber dem Vorjahreszeitraum mit 127 Prozent sogar fast doppelt so hoch aus. Neu ist auch diese Tendenz nicht. Im Juni 2022 hatte zunächst Fracking-Gas aus den USA den früheren Hauptlieferanten Algerien verdrängt. Schon im vergangenen Jahr holte Russland als Spanien-Lieferant auf. Schon 25 Prozent der Gas-Importe kamen – trotz des Kriegs – im Juni 2022 aus Russland. Im ersten Semester, in das der Kriegsausbruch fiel, waren es dagegen nur zehn Prozent. Ausgerechnet mit dem Überfall auf die Ukraine wurden also die Importe aus Russland nach Spanien massiv ausgeweitet.
Algerien war dagegen als Lieferant im Juni 2022 schon auf den dritten Rang zurückgefallen. Gegenüber dem Juni 2021 waren die Importe aus dem nordafrikanischen Land um fast 60 Prozent eingebrochen. Es scheint also, dass Algerien einen illegalen Angriffskrieg führt und dafür von Spanien sanktioniert wird. Um die Absurdität auf die Spitze zu treiben, ist es aber genau umgekehrt. Denn Spanien erhält deutlich weniger Gas aus Algerien, weil es die illegale Besatzung der Westsahara durch Marokko anerkennt und damit dessen Krieg unterstützt. Damit trat die selbsternannte „progressivste Regierung der Geschichte“ ausgerechnet in die Fußstapfen des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump.
Man schaffte es aber in Madrid sogar, die Widersprüchlichkeit – oder die Heuchelei – noch weiter zu erhöhen. Das Land riskierte sogar, dass Gas-Lieferungen aus Algerien komplett eingestellt werden könnten, da Spanien begann, den regionalen Widersacher Marokko mit Gas zu beliefern. Das gefiel der Schutzmacht der Sahrauis und der Befreiungsfront Polisario überhaupt nicht.
Es war andererseits auffällig, dass der spanische Präsident Pedro Sánchez ganz vorne mit dabei war, die Ukraine mit Waffen zu beliefern, damit sie ihr Selbstbestimmungsrecht verteidigen könne. Dabei tritt die ehemalige Kolonialmacht der Westsahara das Selbstbestimmungsrecht der Sahrauis mit Füßen. Ausgerechnet Spanien hat sich unter den Sozialdemokraten gegen die Forderung der Vereinten Nationen nach Entkolonisierung gestellt und erkennt faktisch die völkerrechtswidrige Besatzung Marokkos an. Was man Russland in der Ukraine vorwirft, unterstützt Madrid im Fall Marokko. Sonderlich konsequent ist natürlich auch die Haltung gegenüber Russland nicht, wenn ausgerechnet Spanien ganz besonders die Kriegskasse Russlands über LNG-Importe füllt, statt billigeres und weniger klimaschädliches Gas über die Pipelines aus Algerien zu beziehen.
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Herr Streck, wollen Sie Ihren Artikel nicht z. B. Michael Roth zukommen lassen, der Günter Verheugen moralisierend abkanzelt, wegen dessen Forderung, nun endlich zum diplomatischen Weg zurückzukehren. Könnte ja sein, dass Roth von diesen schrecklichen Tatsachen nichts weiss und womöglich die spanische Schwesterpartei mit ihrem Dressm… also Parteichef noch lobt.
Ich denke, dass die ganzen deutschen und EU-Transatlantikern ganz genau wissen, dass sie gewissenlose Schmocks sind, die aber wild entschlossen sind, Karriere in Medien und Politik zu machen, wo solches Personal dann dafür sorgt, dass die Qualität ins Bodenlose fällt, und stattdessen mächtigenkompatible Haltung zum allgültigen Ersatzstoff wird.
Gutes Beispiel oben: Methan ist ein superböses Klimagas, aber nicht wenn es per LNG in die Atmosphäre kommt oder noch mehr per Frackinggas, weil dadurch (US-dienlich) so getan werden kann, als würde man Russlands Gas nicht mehr nehmen – was gar nicht der Fall ist.
Man darf also beliebig dumm handeln, wenn dabei ein mächtigen-genehmer Schein erzeugt wird.
Die wissen doch genau, was sie tun.
hEUchelei
“Aber auch Belgien und Frankreich importieren immer mehr des teuren und besonders klimaschädlichen Energieträgers aus Russland.”
LNG als Begleitgas bei der Erölförderung ist dann schädlich, wenn es abgefackelt wird, obwohl das flaring verboten ist, aber dennoch gemacht wird, oder unverbrannt in die Atmosphäre gelangt. Es gibt ein LNG das ausströmt sobald eine “Erdölblase”
angestochen wird und ein Fracking-LNG, das bodenverseuchend, künstlich durch hydraulische Aufsprengung von Bodenschichten
freigesetzt wird.
Ersteres muss irgendwie entsorgt werden. Es ist deshalb sinnvoll dieses Abfallgas zu nutzen. Man kann sein Entstehen unterbinden indem man die Erdölförderung unterlässt.
Die Russen haben das Begleitmethan früher wie heute verflüssigt und verscherbelt, weshalb man ihnen jetzt keinen Vorwurf machen sollte.
Das Fracking-LNG der Amerikaner ist
vollkommen überflüssig.
Du wirfst Begriffe durcheinander LNG ≠ Erdgas ≠ Methan.
– LNG (natural gas liquids) ist verflüssigtes Erdgas
– LBM (liquefied biomethane), davon hast Du zwar nicht geschrieben, nur als Ergänzung.
– Methan wird bei biologischen Prozessen gebildet, kann zu einem besimmten Teil dem Erdgas beigefügt werden.
– Erdgas kann in Verbindung zusammen mit Erdöl vorkommen und besteht zum größten Teil aus Methan. Ist je nach Lagerstätte in verschiedenen Konzentrationen mit anderen Gasen vermischt.
Das Gas das bei der Erdölförderung entsteht ist nun mal Erdgas. Erst wenn das verdichtet wird von LNG gesprochen.
Flaring ist vor 2030 für die unterzeichneten Länder nicht verboten (GGFR und danach aus Sicherheitsgründen weiter erlaubt. Sonst könne alleine Bohrinseln nicht mehr sicher betrieben werden.
Wird auch nur da gemacht wo es wirtschaflich sinnvoll ist. Sonst müßte neben jeder Ölquelle. wenn dort gleichzeitig noch Erdgas vorhanden ist. Eine Infrastruktur für LNG aufgebaut oder alternaiv ein Erdgasnetz errichtet werden, sofern es nicht schon da ist.
Entsorgt kann es mittels flaming oder venting, wobei das Erstere aus Umwelt- und Sicherheitsgründen zu bevorzugen ist.
– Bundesverband Geothermie: Flaming
Nicht ganz OT: Leseempfehlung zur Situation in der Ukraine: John Mearsheimer.
https://mearsheimer.substack.com/p/bound-to-lose
Auch wenn (oder gerade weil) Ottono und Haubitze in die Tastatur beissen und mit dem Fuss aufstampfen.
Hoffentlich beissen sie sich die Zähne aus. wäre zu schön.
Verboten aber voll normaaahll
Gasflaring im Niger-Delta
https://www.youtube.com/watch?v=2VOZOyseAH8
Siehe oben mein Beitrag
Wirklich pervers und geradezu ätzend heuchlerisch, dieser Werte-Westen. Aber es rechnet sich.
Nicht nur spült es “Geld in Russlands Kriegskasse” und erleichtert so den Russen diesen Krieg fortzusetzen. Gleichzeitig macht ja auch die westliche Rüstungsindustrie richtig
Knete wenn der Krieg noch lange weitergeht. (Rheinmetall will sogar ein Werk in der Ukraine aufbauen – risikolos durch deutsches Steuergeld abgesichert). Die Ukrainer sind ja nur zum verrecken vorgesehen. Eines Tages werden sie sehen, welches Spielchen man mit ihnen gespielt hat. Und den westlichen Wählern und MSM-Konsumenten wird es ebenfalls klar werden. Das wird nicht langweilig werden. Und auch für niemanden schön.
Man kann gar nicht mehr so viel essen wie man kotzen möchte.
Nochmal leicht OT: Das letzte Aufgebot.
https://iv.nboeck.de/search?q=https%3A%2F%2Fwww.youtube.com%2Fwatch%3Fv%3DVkSPIDrXD94
Was möchte Herr Streck damit aussagen?
Vielleicht in etwa, man hat 800Mio Menschen über den Tisch gezogen und ausgeraubt?
Ein Testament über die angebliche Bildung einer kaukasischen Rasse, die hat alles mit sich machen lassen.
Selbst die agierenden ‘ausländischen’ Unternehmen sind bis dato aktiv in Russland.
Die Herrscher haben ihre Untertanen im demokratischen Mäntelchen im Griff!
+++”Bislang erhält Deutschland LNG vor allem aus den USA” (NDR, 6/23)+++
Und ist aus herkömmlich gewonnenem Gas produziertes LNG hinsichtlich seiner Klimawirkung bereits deutlich schlechter einzuschätzen wie Pipeline-Gas, so gilt das vor allem für das Fracking-Gas aus den USA, das über tausende Ozean-Kilometer transportiert werden muss.
Die weitgehende Umstellung der deutschen Gasversorgung von Pipeline-Gas auf US-Frackinggas ist der grösste Rückschlag für die deutschen Klimaschutz-Bemühungen seit der Rio-Konferenz 1993, — und das unter der Regie eines grünen Wirtschaftsministers. Speziell die Grünen haben dafür gesorgt, dass Klimaschutz zur Maske nicht nur für Geschäfte und Geschäftchen, sondern vor allem Geopolitik geworden ist.
Dass die sonst klimapolitisch so sensibilisierten deutschen Medien und die staatsnahen Umweltverbände mitspielen, zeigt wo wir in der politischen Debatte in Deutschland stehen, – ganz unten.
Verdammt! Es geht primär und allein darum, Russland zu ruinieren! Da kann das verfluchte Klima doch noch ein wenig warten!
Vermutlich haben da auch die Klebeaktivisten dafür wärmstes Verständnis.
@ phil
Erdgas IST Methan !
Wenn man Erdgas anzündet, entsteht
CO2, wenn man Ergas als Methan unverbrannt in die Atmosphäre entlässt, wirkt es zwischen 30-80 mal klimaschädlicher als CO2.
Deshalb war die Sprengung von Nordstream 2 so eine Ökosauerei.
Schulen sind Gebäude, die regelmäßig von jungen Menschen betreten werden.
Der Chemielehrer erklärt Erdgas/Methan in der Klasse 7-8, wenn er den Bunsenbrenner erklärt.
Wäre schön, lieber phil, wenn du deine Wiki-Kopien erst dann verfasst, wenn du das Thema verstanden hast.
Eon Energie:
Da hat der Lehrer was falsches behauptet, oder weiß Eon selber nicht was Erdgas ist?
Genau was ich meinte und beim Link zur Geothermie Bundesverband genaueres erklärt.
Bezüglich Wiki besonders dem Deutschen muß man nicht belehren, habe lange genug dort mitgearbeitet. Kenne also die genaueren Hintergründe wie da gearbeitet wird. Bevor ich da was ungeprüft kopieren würde.
Ach so, Erdgas besteht nur bis zu
99% aus Methan. Na dann…..
Was noch auffällt ist die Tatsache,dass der EU-Raum den Import von Ammoniak und Stickstoffdünger (beides aus Erdgas hergestellt ) aus Russland um mehr als das dreifache erhöht hat.
Andererseits behindert die EU mit ihren Sanktionen den Export von Düngemitteln aus Russland und Weisrussland in Entwicklungsländer….Geopolitische Machtkämpfe der EUrokraten mit der Ernährung von Abermiilionen Menschen.Zynischer und Menschenverachtender geht bald nicht!
“Zur Klimaschädlichkeit von LNG erklärte zum Beispiel der Wissenschaftliche Dienst des Bundestags, dass es „aus etwa 90 Prozent Methan (CH4) besteht, das als Treibhausgas etwa 25-mal so klimawirksam ist wie Kohlendioxid (CO2)“. Andere Experten halten die Schädlichkeit für deutlich gravierender, sie würde allgemein unterschätzt.”
LNG ist lediglich gekühltes Erdgas und wird keineswegs besonders schädliches Erdgas, wenn man man von dem Energieaufwand, der mit der Kühlung des Stoffes verbunden ist, absieht. Da Erdgas nicht gefördert wird, um in die Atmosphäre entlassen zu werden, sondern weil es verbrannt werden soll, kann es gar nicht mehr als Methan das Klima erwärmen, sondern nur noch als Kohlendioxid. Die Kohlendioxidquote beim Erdgas/Methan liegt aber erheblich unter der von Erdöl, Kohle, Braunkohle, Teersanden etc.
Wenn man jedoch glaubt, dass bei der Förderung und dem Transport von Erdgas sehr viel Methan frei gesetzt wird, dann sollte man sich eventuell mit dem hydraulischen Fracking beschäftigen. Dabei wird ein Vorkommen, das zu fördern sich lohnt, erst künstlich geschaffen, indem man in der der Tiefe des Erdbodens mittels Bohrungen und Druck viele kleine natürliche Vorkommen künstlich verbindet. Das geschieht unkontrolliert und das mobilisierte Erdgas/Methan muss nicht im Bohrkanal landen. Das kann sich auch anderweitig an die Oberfläche bewegen.
Eben, wie ich oben schon schrieb.
Wenn Ergas ( Methan ) abgefackelt zu CO2 weniger schädlich als Methan ( Erdgas ) ist, könnte man es auch in Deutschland, in einer Walzanlage, oder in der Schmiede eines Stahlwerkes “abfackeln”.
Das amerikanische Fracking-LNG ist
gasförmig, flüssig und insbesondere überflüssig.
Die 6 Mrd. für Habecks LNG-Terminals sind rausgeschmissenes Geld. Im Grunde war die Sprengung von Nordstream 2 durch die Amerikaner, eine Kriegserklärung an Deutschland,
bloß der Mann mit der fleischfarbenen Badekappe wird nicht wach.
Frackinggas kommt überwiegend unkontrolliert an die Erdoberfläche, wie Simon schrieb.
Es kann im Frackingprozess wasserführende Bodenschichten durchdringen und landet mit den Bioziden zur Entkeimung des Hydraulikwassers, im Trinkwasser.
Kurzfilm: Frau zündet in ihrer Küche
Frackinggas an, das aus ihrem Wasserhahn kommt
https://www.youtube.com/watch?v=4LBjSXWQRV8
Das meiste Frackinggas landet jedoch als Klimakiller in der Atmosphäre und wird nicht in Küchen abgefackelt.
Hinzu kommt, dass die vielen, vielen kleinen Gasvorkommen eine im Vergleich zu konventionellen Erdgas enorm große Oberfläche haben, aus dessen Material das eine oder andere gefährliche Element ins Gasgemisch übergeht. Darum muss das Gas gereinigt werden, und der giftige Rest wird des Nachts abgefackelt, weshalb die Fracking-Gasfelder nächtens hell erleuchtet sind.