Gibt es ein Recht auf Hass?

Graffito am Rondell im Freiburger Seepark. Bild: Andreas Schwarzkopf/CC BY-SA-4.0

Bei der Konferenz des PEN-Berlin hat man erkannt, dass die falsche Frage ist. Doch das Interesse an der Debatte bleib gering. Dabei wären solche Formate vielleicht erfolgreicher im Kampf gegen Rechte.

Nach der Gründung der neuen AfD-Jugendorganisation laufen die Debatten in  erwartbaren Formen. Alle, die schon lange vor der Rechtspartei warnen, sehen sich einmal mehr darin bestätigt, dass die AfD eine ganz gefährliche rechte Partei ist. Diejenigen, die für ein Verbot der AFD trommeln, wollen in dem Kongress noch weitere Argumente dafür sehen. Die mobilen Beratungsstellen gegen Rechts  rufen nach besserer Finanzierung und zeichnen das Bild von der wachsenden rechten Gefahr schon um die eigene Unentbehrlichkeit herauszustellen. Frappierend ist aber, wie sehr man sich weigert, die eigene Arbeit kritisch zu betrachten und zu bewerten. Denn schließlich muss man ja auch konstatieren, dass die bisherige Beratungsarbeit das Anwachsen der Rechten nicht nur in den Parlamenten, sondern  auch in den Schulhöfen nicht gestoppt hat.

Weiter so ohne Fehleranalyse

Das bringt eine Sprecherin des Bundesverbands Mobile Beratung so zum Ausdruck:

„2025 war ein Jahr mit vielen Rückschlägen. Die Normalisierung des Rechtsextremismus hat ein neues Ausmaß erreicht“, sagte Romy Arnold vom Bundesverband Mobile Beratung. Aber – und das sei die gute Nachricht – Engagierte hätten weitergemacht. Gegen Diffamierung, Druck und Verunsicherung helfe Aufklärung, Vernetzung und Austausch – dazu habe die Mobile Beratung beigetragen.“

Aus diesem Statement spricht die Angst, bloß keine Fehleranalyse zu machen und keine Frage aufkommen zu lassen, ob vielleicht das ganze Konzept der Beratungsstellen keine Antwort auf das Erstarken der Rechten ist. Dann müssten die Mitarbeiter ihre Arbeit und vor allem auch ihre Arbeitsplätze in Frage stellen. Die Devise heißt, trotz aller Rückschläge weiterzumachen.

Der Erfolg der Arbeit wird nicht daran gemessen, ob das anvisierte Ziel erreicht wird, das Anwachsen der Rechten in den Parlamenten und Gesellschaft zu verringern. Nein, es ist ein Erfolg, dass die Beratungsstellen weiter ihr Ding machen, auch wenn die Rechten wachsen.

Sprechblasen und Schaufensterzitate gegen Rechts

Wie das dann konkret aussieht, hat   ein Journalist in der Taz gut dargestellt.  Da gab es vor  einigen Wochen in Halle die gutbesuchte rechte Buchmesse Seitenwechsel. Das hat ein linksliberales  Bündnis zum Anlass genommen, um auch in der ganzen Stadt Aktivitäten zu entfalten.  Das Wir-Team hat dann die Ergebnisse ihrer Arbeit so zum Ausdruck gebracht:

„ In den letzten 7 Wochen haben wir alle gemeinsam in über 400 Veranstaltungen Räume für Begegnung und Austausch geschaffen, die leuchtenden Sprechblasen und Schaufensterzitate strahlen aller Orten und auch überregional weiß man nun von Halle als einem Ort, in dem ein WIR so vieles meistern kann.“ – Aus der Abschlussbilanz von Wir Halle

Schön, dass eine rechte Messe mit dazu beigetragen hat, dass jetzt einige Geschäftsleute ihre Schaufenster mit Zitaten dekorieren und  andere Seifenblasen platzen lassen. Aber es ist bei einem solchen Angebot auch als Mensch, der überhaupt nichts für Rechte übrig hat, nicht zu verdenken, wenn er sich doch in der Schlange für die Messe einreiht. Schon aus reiner Neugier. Dass dieses Beispiel von Hallenscher Geschäftigkeit nun bei den Beratungsstellen gegen Rechts als Erfolgsbeispiel herhalten muss, lässt tief blicken. Da werden sehr kleine Brötchen gebacken.

Neue Gewaltdebatte

 Nun gibt es auch noch vor allem junge aktionsorientierte Antifaschisten, die damit nicht zufrieden sind. Das Bündnis Widersetzen gehört dazu. Ihm gelang es, einige Tausend Menschen gegen den Gründungskongress der AfD-Jugend nach Gießen zu mobilisieren. Ihnen gelang es wieder einmal, Blockadebilder zu produzieren, und sofort kam auch wieder über die Debatte über  die unterschiedlichen Formen von Gewalt auf.

Freie Radios beklagten massive Einschränkungen ihrer Pressefreiheit durch die Polizei. Demonstranten monieren Polizeigewalt, konservative Politiker und Medien zeichnen wieder das Bild einer massiven linken Gewaltwelle und fordern ein Antifa-Verbot.

 Welcher Hass ist legitim?

Beide Seiten werfen den Kontrahenten öfter auch Hass vor. Dass die Rechte im Allgemeinen und die AfD im Speziellen Hass verbreiten, ist ein beliebter Vorwurf bei linksliberalen Bündnissen gegen Rechts.  Oft lautet auch deren Parole „Stoppt den Hass“. Und dann laufen nicht weit entfernt  Antifaschisten, die die Parole rufen „Ganz Deutschland hasst die AfD“. Die Orte können variieren,  meistens werden die Städte genannt, in denen die Demonstrationen gerade stattfinden.

Es ist unklar, ob der seit der letzten Bundestagswahl mandatslose FDP-Politiker Wolfgang Kubicki  eine solche Demonstration schon mal beobachtet hat. Zumindest hat er sich seine Gedanken darüber gemacht, dass solche Parolen auch auf Demonstrationen gerufen werden, die sich ausdrücklich gegen den Hass wenden. Er trug sie in seinen Input am Kongress des Schriftstellervereinigung Pen-Berlin vor, der am 29. November in Berlin tagte. Zur angekündigten Saalschlacht über die Frage „Gibt es ein Recht auf Hass?“ ist es doch nicht gekommen. Doch Wolfgang Kubicki und die langjährige Grünen-Politikerin Renate lieferten sich eine Argumentenschlacht, wie man sie heute nur noch selten erlebt. Einfach deshalb, weil sich die unterschiedlichen Milieus eher entfreunden, abgrenzen, distanzieren als miteinander zu diskutieren.

Die Positionen waren klar. Kubicki verteidigte ein Recht auf Hass, das nicht strafbar ist, und grenzte es von Delikten wie Beleidigung, Bedrohung etc. ab. Ihm sprangen Zuhörer bei, die daran erinnerten, wie viele Kunstwerke es gibt, in denen Hass eine wichtige Rolle spielt.  Künast hingegen, die vor allem eingeladen war, weil sie einige Beleidigungsklagen gewonnen hatten, erklärte, dass es ihr nicht um die Kriminalisierung von Hass geht. Sie wolle aber die Herabwürdigung von Personen geahndet wissen. Betroffen seien vor allem Frauen und Personen, die in der Öffentlichkeit oft wenig Unterstützung haben. Wenn die herabgewürdigt werden, ziehen sie sich aus der Diskussion zurück. Ihre Meinungsfreiheit sei dann einschränkt, so Künast.

Eigentlich sollte am Ende des Streitgesprächs darüber abgestimmt werden, welche Position das Publikum am meisten überzeugt. Doch kurzfristig verzichtete die Moderation darauf. Ein Grund lag wohl auch daran, dass sowohl vom Podium als auch vom Publikum die Fragestellung moniert wurde.  Denn Menschen, die sich für ein Recht auf Hass aussprechen, können sich auch dafür einsetzen, dass Marginalisierte besser vor Beleidigungen geschützt werden. Ein Grund für die Absage des Meinungsbildes kann auch daran gelegen haben, dass die Debatte wie der Pen-Kongress insgesamt erstaunlich schlecht besucht war, obwohl dort unter dem Obertitel „Wer räumt das jetzt weg?“ viele Fragen diskutiert wurden, die in der Gesellschaft unter Cancel-Kultur und Grenzen des Sagbaren verhandelt wurden.

Vor zwei Jahren, als der Pen-Berlin  noch relativ neu war, war das Medien- und Publikumsinteresse größer.  Der schlechte Besuch ist auch ein Zeichen dafür, dass solche Debatten heute kaum noch in der realen Welt geführt werden. Im Internet wird selten miteinander, sondern meistens übereinander geredet oder neue angebliche Skandale aufgespürt. „Manche gieren geradezu nach Cancelfällen“, bringt es der Literaturprofessor Peter Martus  in der Wochenzeitung Freitag auf den Punkt.  Da haben es Formate wie der Pen-Kongress schwer, wo man sich tatsächlich noch über Begriffe wie Hass streitet und dabei Argumente austauscht und die Zuhörer sogar zum Nachdenken bringt.  Vielleicht wären das aber die besseren Instrumente, um die Rechten in Parlamenten und Gesellschaft aufzuhalten. Da die bisherigen Mittel wenig Erfolge brachten, wäre es ja einen Versuch wert.

 

Peter Nowak

Peter Nowak ist freier Journalist für verschiedene Zeitungen und dokumentiert sie auf seiner Homepage. Mit Clemens Heni und Gerald Grüneklee gab er im Juni 2022 das Buch „Nie wieder Krieg ohne uns … Deutschland und die Ukraine“ im Critic Verlag heraus.
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35 Kommentare

    1. Fuck, echt jetzt, Du(!) so weit oben, auch noch mit einem so eleganten Ché-Zitat?
      Und das ist mir entgangen?
      Das ruiniert meinen Post weiter unten…

      😂😂😂

  1. Um es kurz zu machen: Ja.

    Es sind die illiberal-totalitären Gesellschaften, in denen Leuten vorgeschrieben wird, wen sie mögen müssen (Regierungsmitglieder zum Beispiel) und wen sie verachten dürfen.
    In freiheitlichen Gesellschaften dagegen darf ich selbst entscheiden, wen ich mag, bzw. wen ich verachte (sogar Regierungsmitglieder).

    Die Gedanken sind frei.
    Die Gefühle auch.
    Sollten daraus Worte oder Taten folgen, die die Grenzen des Legalen überschreiten, dann sind diese es, die geahndet werden dürfen.

    Und was allein schon den Begriff „Hass“ angeht. Ne Nummer kleiner geht’s wohl nicht mehr, heutzutage. Ich bin mir sicher, dass „Verachtung“ den Sachverhalt in vielen Fällen deutlich besser trifft.

  2. Warum nimmt man so einfach den Begriff „Hass“ auf und an?
    Damit springt man auf einen Zug auf, daneben und wird überrollt,
    Es ist zu erleben, dass zumeist Verachtung aus den meisten als Hass eingestuften Kommentaren spricht. Aber in den seltesten Fällen ist Hass gegeben, wenn Verachtung gezeigt wird.
    Wir täten gut daran, nicht auf die Hassdiskussion anzuspringen, den dargebotenen Knochen nicht zu nehmen.

    1. 1984. Täglich erlaubte fünf Minuten Hass auf den regierungsamtlich bestimmten Feind Den Rest des Tages fröhnt man dem Glück im besten aller Länder zu leben.

  3. Ob ich ein Recht auf Hass habe oder nicht, spielt überhaupt keine Geige!
    Wer will mir das Recht dazu absprechen?
    Hass ist wie die Liebe Bestandteil des menschlichen Gefühlsspektrums!
    Was soll der ganze Quatsch?
    Wenn jemand gehasst wird, weil er eine andere Hautfarbe hat, tja,….gibt so Menschen, aber wer will ihm das Recht dazu absprechen? Ist unappetitlich, ja, aber wer will das verbieten! Man kann dafür sorgen, das so einer die Schnauze hält, klar, aber wird er dann weniger hassen?
    Die ganze Diskussion ist Bullshit!

  4. Hass macht bekanntliche häßlich, was man bei Menschen an deren Physiognomie sehr gut
    erkennen kann. Somit sollte sich die Frage eigentlich erledigt haben.
    Aber jeder wie er möchte.

  5. Pen-Kongress – „Vielleicht wären das aber die besseren Instrumente, um die Rechten in Parlamenten und Gesellschaft aufzuhalten. Da die bisherigen Mittel wenig Erfolge brachten, wäre es ja einen Versuch wert.“

    Das ist wieder so eine Sichtweise, die die alimentierte Existenzt der selbstermächtigten Kämpfer gegen Rechts sichern soll. Die „Rechten“ in den Parlamenten aufhalten ist ja wohl die Aufgabe der Parlamentarier. Da die „Rechten“ die der Autor wohl meint, in der Opposition sind, gilt es also, die Opposition aufzuhalten? Bestimmt die Opposition die Politik? Eher nicht. Die Menschen sind mit der gegenwärtigen Regierungspolitik äüßerst unzufrieden. Und deswegen muss die Opposition beseitigt werden? Komisches Demokratieverständnis.

    Vielleicht wäre eine Politik, die den Menschen ein Leben in Frieden und Wohlstand gewährleisten würde, das bessere Mittel gegen die „Rechten“ als ein PEN-Kongress.

  6. Bei der Konferenz des PEN-Berlin hat man erkannt, dass die falsche Frage ist. […] Dabei wären solche Formate vielleicht erfolgreicher im Kampf gegen Rechte.

    Tja, die Artikelfrage ist irreführend, ebenso wie der erste Satz unvollständig. So weit, so konsequent.

    Was dann so richtig daneben geht, ist der »Kampf gegen Rechts«. Es muss ein Anrennen gegen Autoritäten sein, die von allen Himmelsrichtungen (rechts, links neoliberal, neokonservativ, religiös, you name it) auf die Gesellschaften der Demokratie-Simulation eindreschen. Es muss eine Entzauberung der Heilsversprechen irgendeiner Führung sein, deren zweifelhafte Magie aus der Angst und Hilflosigkeit entspringt, wegen der zwischenzeitlich selbst die Simulation vollständig korrodiert ist.

    Um die merkwürdige Frage auf der Begriffsebene dennoch zu beantworten: Es gibt kein Recht auf Gewalt, die dem Gefühl „Hass“ entspringt, denn ein Gefühl ist schwerlich zu verbieten, auch wenn es unerfreulich ist.

    Und wenn es einen Kampf oder Ringen geben muss, dann der gegen den Nasenring, der jedem installiert werden soll, damit alle noch besser geführt werden können, in ihrer vollendet konstruierten Angst und epileptischen Hilflosigkeit. Was auch immer jemand mit „Freiheit“ verbindet, sie ist anstrengend zu bekommen und zu erhalten. Vorab muss sich erst von etwas anderem befreit werden. Es ist Zeit, sich an diesen Gedanken zu gewöhnen.

    Oder um es wortkarg mit der repetitiven Analyse einer großen Gegenwartsstimme zu sagen:

    Es ist der Kapitalismus.
    (motonomer 1974™)

  7. „Mobile Beratungsstelle gegen Rechts“…Grundgütiger!
    Habe eigentlich nur ich den Eindruck, dass es in Deutschland nur so wimmelt von nichtsnutzigen, von öffentlichen Geldern gepimpten Sesselfurzern, Schwätzern und Institutionen?? Allein schon diese ganzen Beauftragten für irgendwas und irgendwen und hassenichgesehen, echt zum Kotzen 🤮

    1. Warte nur Freundchen, bald gibt’s nebenwirkungsfreie Impfungen gegen Hass für eine bunte, vielfältige Gesellschaft, und wer da nicht mitmacht, der kann sich aber auf was gefasst machen!
      Follow the science!

      1. Ja, in Deutschland kommt das Recht auf Hass halt ausschließlich dem Staat zu. Beispielsweise in der Pandemiezeit galt zumindest gegenüber einigen nationalen Minderheiten die impfideologische Hassparole des berüchtigten US-Neonazis Nick Fuentes »your body, my choice«. Jener misogyne Nick Fuentes hasst neben Frauen auch noch diverse Minderheiten, doch eigentlich nicht die US-Zivilgesellschaft als solche, wie man dies in Deutschland von allen drei staatlichen Gewalten, vor allem von der Exekutive, kennt; jedenfalls aus meiner Sicht als wohl ewig Ungeimpfter.

  8. „junge aktionsorientierte Antifaschisten“

    Man sollte den Begriff „Antifaschisten“ für diese Klientel vermeiden. Spätestens mit Corona („Wir impfen Euch alle!“, „Ungeimpfte raus aus unserem Kiez!“) ist wohl klar, dass diese Menschen mindestens den Methoden des Faschismus höchsten Respekt zollen und bereit zu deren Anwendung sind („Nazis raus!“). Und damit können sie keine Antifaschisten mehr sein.

    Selbstverständlich existiert ein Recht auf Hass. Hass ist eine mächtige Triebfeder des menschlichen Handelns und der Bildung von Gemeinschaften. Allerdings sind die selbstzerstörerischen Wirkungen des Hasses nicht zu unterschätzen. Hass führt regelmäßig zu Gewalt, auch gegen sich selbst. Während die sogenannte „Linke“ von Hass getrieben sind, hat sich die sogenannte „Rechte“ eher auf Verachtung spezialisiert. Wer diesen Kampf gewinnen wird und am Ende Sympathiepunkte einheimst, ist daher absolut klar.

    Was Künast angeht, interessiert mich einen Scheiß, was diese Politschranze zum Thema Herabwürdigung von Personen sagt. Sie hat selbst mehrfach bewiesen keinerlei Hemmungen beim Herabwürdigen anderer Personen zu haben. So what?
    Was mich allerdings interessiert, wie diese berufsmäßige Lügnerin heute zur ehemals durch sie verfochtenen Totalverweigerung steht: https://de.wikipedia.org/wiki/Kriegsdienstverweigerung_in_Deutschland
    Das Foto ist einfach schön. Damals hießen die Buhbuhs Alternative Liste, heute heißen sie Alternative für Deutschland. Ich finde, das hat was!

  9. Es gibt kein Recht.
    Es gibt Willen und Gewalt.
    Und weil die, die ihren Willen „Recht“ nennen und mit Gewalt durchsetzen, den Hass fürchten, den sie damit erzeugen, erklären sie ihn für Unrecht. Denn Unrecht darf man, wie jeder weiß, mit Gewalt bekämpfen.
    Also, macht schön alle mit beim Kampf gegen den Hass!

    1. So sehr ich diesen Gedankengang schätze, befürchte ich, dass das Gros der politischen Akteure es in ihrer Niederschwelligkeit (vielleicht auch einfach Niederträchtigkeit) nicht begreifen oder gar beabsichtigen, was sie da exekutieren.

      Weiterhin bitte ich um Entschuldigung, dass ich der abschließenden Aufforderung nicht nachkomme, ich plane weiterhin für die Begegnung mit den Endgegnern.

    2. “Human beings, who are almost unique in having the ability to learn from the experience of others, are also remarkable for their apparent disinclination to do so.”
      — Douglas Adams

  10. Ich bin gläubige und praktizierende Katholikin und ich bemühe mich sehr, andere Menschen nicht zu hassen.

    Was ich sehr wohl darf, das ist wütend sein:

    Stocksauer bin ich z.B. wegen der schwachsinnigen Rentendiskussion, bei der sich bisher keine Seite mit Ruhm bekleckert hat:

    – Die CDU/CSU ist erwartbar asozial. Wovon sollen Rentner nach deren Meinung leben? Hat schonmal einer von denen versucht, von weniger als der Hälfte eines durchschnittlichen Einkommens zu leben? Wie abgehoben kann man sein? Oder wie menschenverachtend?

    – Bei SPD und Grünen lohnt sich eigentlich kein einziges Wort. An denen ist überhaupt nichts links, die sind nur noch nicht so weit, zu ihrer Egomanie zu stehen, wie das bei der Union ganz selbstverständlich ist. Sagen wir so: Die Union ist wenigstens für jeden halbwegs vernünftigen Menschen (und der Maßstab, den ich dabei anlege, schleift fast am Boden) erkennbar eine antisoziale Partei von egomanen Geschäftemachern, während SPD und Grüne auch noch Bauernfänger sind, die eiskalt die fehlende politische Erfahrung von jungen Menschen und/oder Migranten, die nicht in Deutschland geboren sind, ausnutzen.

    – Zur Linkspartei: Die lassen sich jetzt dafür feiern, für das Rentenpaket zu stimmen, das 48 Prozent der Durchschnittsrente über das Jahr 2031 hinaus festschreiben will. ACHTUNDVIERZIG PROZENT? Und das soll „links“ sein? Egal, was die nehmen, das will ich auch!

    – Die AfD: Gottseidank ist mein Kopf angewachsen und nicht angeschraubt, sonst würde er mir vor lauter Kopfschütteln irgendwann runterfallen. Okay: Es handelt sich wohl überwiegend um ehemalige CDU/CSUler, deren Motivation ich ja oben hinlänglich beschrieben habe. Aber ach: Da werden Milliarden um Millarden für Mumpitz z.B. u.a. in der Ukraine rausgeballert (im wahrsten Sinne) und der AfD fällt nichts Besseres ein, als in dem Moment, in dem jahrzehntelang fleißige toitsche (Haha!) Rentner angeblich nicht mehr finanzierbar sind, eben NICHT zu sagen: Hört mal zu Freunderl, hackts bei Euch eigentlich? Ich würd mir mal die Löcher im Geldbeutel stopfen, bevor ich davon labere, den Rentnern ihre Hungerrente zu kürzen! Nein, die heulen mit den Wölfen und reihen sich ein in die Boomer-Bashing-Fraktion. Wie blöd kann man sein?

    Wie gesagt, ich hasse nicht, ich bin wütend. Um nicht zu sagen stocksauer!

    PS: Die Rentenlösung ist übrigens ganz einfach: Der Staat zahlt der Rentenkasse das zurück (nämlich ca. 1 Billion (!) Euro), die er sich seit Jahrzehnten durch versicherungsfremde Leistungen angeeignet hat (wusstet Ihr, dass die Drogentherapie von Junkies z.B. aus der Rentenkasse bezahlt wird von wegen wieder arbeitsfähig machen: Ja, so habe ich auch geschaut. Solche Beispiele gibt es unzählige) und diese Billion verteilen wir peu a peu auf die Boomer: Fertig ist die Laube.
    Finanziert wird das über höhere Erbschaftssteuern, eine Vermögenssteuer und eine höhere Einkommensteuer auf sehr hohe Einkommen sowie eine Kürzung der Pensionen.
    Übrigens habe ich gerade nachgesehen: Es gibt kein Naturgesetz, dass a) Beamtenpensionen fürstlich sein und b) die Rente nicht zum Teil steuerfinanziert sein darf. Und von wegen Vertrauenschutz für die armen Beamten: Seit wann gilt der nur für Beamte? Man kackt auf den Vertrauensschutz bei der Rente, bei dem Kauf von Heizungen (vor der Ampel hat die gleiche SPD Gasheizungen noch gefördert, die die Ampel verboten hat) usw. und bei Beamten zieht man auf einmal die Glace-Handschuhe an?

    Nein, ich hasse nicht. Aber ich bin schön langsam verdammt nah dran!

    1. Danke für den Einblick in die Feinheiten der rentengesetzlichen Widerlichkeit.

      Und fast hat man Sie ganz in die Schizophrenie getrieben, wohin man Sie haben will:
      »Liebe den Hass und hasse den Hasser.«

      Doch ich möchte zuversichtlich sein, dass Sie weiter widerstehen werden.

    2. Am Anfang wurde das Universum erschaffen. Das machte viele Leute sehr wütend und wurde allenthalben als Schritt in die falsche Richtung angesehen.

      Douglas Adams

      Aber eigentlich wollte ich den hier einstellen, weil der hier besser passt: „die Vernunft kann sich mit größerer Wucht dem Bösen entgegenstellen, wenn der Zorn ihr dienstbar zur Hand geht“

      Papst Gregor

  11. Allein schon der Begriff „Hass“ ist blödsinnig, lächerlich und absichtlich falsch gewählt, denn wie will man das denn feststellen oder gar messen??? Geht doch gar nicht!

    Kann man Liebe messen? Vermutlich nicht. Und wie stark die Liebe ist, dass weiß derjenige, der selbst liebt, vielleicht am besten. Können andere in ihn reinschauen? Natürlich nicht! Gefühle sind eben eine intrinsische Angelegenheit.

    Mit Gefühlen der Abneigung ist es genauso!
    Außerdem: Die Gedanken und Gefühle sind frei.

    Von daher sind alle Versuche, „Hass“ irgendwie justiziabel zu machen, äußerst falsch, unanständig und verwerflich.. „Hass“ ist heute ein vollkommen unseriöser politischer Kampfbegriff.

    Hinzu kommt, dass gewisse Leute schlichtweg bloße Ablehnung als sog. „Hass“ bezeichnen, was in böser Absicht erfolgt, um die Ablehnung als solche zu diffamieren.

    Mitunter könnte es auch so sein, dass Menschen, die wirklich hassen und sogar regelrechte Vernichtungswünsche haben, dies aber gleichzeitig sehr wohlerzogen und gesittet tun. Mir fällt in diesem Zusammenhang etwa die eiskalte Abneigung von Habermas gegen Nolte im Historikerstreit 1986 ein. Ich würde hier durchaus von Hass sprechen, aber von einem eiskalten Hass.

    Immer öfter ertappe ich mich bei der Annahme, dass jene, die am meisten das Wort „Hass“ benutzen, dies auch selbst am meisten tun … Okay, es bleibt eine Vermutung (intrinsische Angelegenheit!), aber irgendwie drängt sich mir mir dennoch der Eindruck auf.

    Auf den Rest von Nowaks Artikel mag ich nicht eingehen, da habe ich wirklich Besseres zu tun. Das ist bloß linksextremes bzw. politisch-korrektes Gerede und keinen Kommentar wert. Sehr höflich formuliert.

  12. Hass macht geistig blind. Wie es ein anderer Leser schon aufzeigte, darf man diese schlechte Eigenschaft aber nicht mit Verachtung bzw. Zorn verwechseln. Um aus diesen beiden nicht in den blinden Hass zu verfallen, bedarf es Wissen, um der Verachtung die Grundlage zu geben sie vernunftgemäß auszuüben und dasselbe kommt dem Zorn zu. So ist also nicht Hass das Problem, sondern die verkannte Pflicht zur Vernunft, zum gesunden Menschenverstand.
    Was hat aber gesunder Menschenverstand mit dem Artikel zu tun? Palaver und Palaver für das Schreiben um des Schreibens Willen.
    „Vielleicht wären das aber die besseren Instrumente, um die Rechten in Parlamenten und Gesellschaft aufzuhalten.“
    Was ist denn rechts und was ist links? Der erbärmliche Hinweis darauf, dass die Gesellschaft, das Volk, gespalten wurde und das mit allerlei Budenzauber aufrechterhalten. Budenzauber wie dieser Artikel. Was ist denn ein deutsches Parlament mit eigentlichen 299 Volksvertretern aber aufgeblasen auf weit über das Doppelte noch wert um den allgemeinen Willen des Volks zu vertreten? Weit über das Doppelte hochbezahlte Nichtsnutze, deren Stimmen durch die Parteien gerade einmal auf 6 vereinzelt werden, die daraus vom verblödeten Bewohner des Bundesgebietes durch Wahlen inzwischen auf zwei Stimmen heruntergeschraubt wurden, um letztendlich zu einer einzelnen Stimme zu werden, jene, die die Parteien beherrscht, nämlich der Herr des deutschen Volks.
    Mein lieber Herr Gesangsverein, keiner derer, die man doch noch als deutsche Oppositionisten bezeichnen kann, geht soweit sich öffentlich um das eigentliche deutsche Problem zu kümmern. Das Problem der demokratischen Grundordnung. Demokratisch bedeutet im eigentlichen Volksherrschaft und die dazugehörige Grundordnung nach dem Rechtsstaatsprinzip https://jura-online.de/lernen/rechtsstaatsprinzip/238/excursus/ ist eine rechtsgültige verfassungsgemäße Grundlage. Tatsache aber ist die westliche demokratische /volksbeherrschende Grundordnung, keine rechtsgültige Verfassung wegen des erstunken und erlogenen verfassungsgebenden Kraftakt des deutschen Volks http://www.bundvfd.de/wp-content/uploads/2016/09/opelt-recht-04-050601.pdf der in der Präambel zum GG prangt.
    Die Lösung dazu als erstes, gesunder Menschenverstand um damit wahrheitliches Wissen aufnehmen zu können. Wahrheitliches Wissen, das die Erkenntnis bringt, dass nur eine wahrhafte und vom deutschen Volk tatsächlich in Kraft gesetzte Verfassung http://www.bundvfd.de/wp-content/uploads/2016/09/Opelt-Klage-01-130527.pdf das getrennte Volk wieder vereinen kann, um es dann so stark zu machen, seine Herrschaft/Souveränität wieder in die eigenen Hände zu nehmen. Aber leider ist die deutsche Opposition, zumindest die ehrlich und aufrichtige nach wie vor im Opportunismus verhangen, der aber leider ebenfalls tödlich ist.

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