Generation Z in Großbritannien: Starker Führer gewünscht

Gibt sich als starker Führer, der den Kongress nicht weiter beachtet. Vorbild für Generation Z? Bild: Weißes Haus

Der britische Channel 4 hat eine Umfrage über die britische Generation Z, die jetzt 13- bis 27-Jährigen, gemacht, deren Ergebnis beunruhigend ist, aber zum gegenwärtigen Trend nach rechts und starken Figuren und Führern passt. Die junge Generation hat das Vertrauen in die Demokratie und in die herkömmlichen Parteien und Politiker verloren und scheint nach anderen Wegen zu suchen, um bei der Akzeptanz von autoritären Regierungsformen zu landen. Am Donnerstag wird das Ergebnis veröffentlicht, die Times berichtete bereits vorweg.

Über die Hälfte der befragten 13- bis 27-jährigen Briten (52%) stimmt der Aussage zu, dass „Großbritannien ein besserer Ort wäre, wenn ein starker Führer im Amt wäre, der sich nicht mit dem Parlament und Wahlen beschäftigen müsste“. Dazu passt, dass ein Drittel der Meinung ist, die Armee sollte das Land regieren.

Revolutionär gestimmt sind die jungen Menschen nach der Umfrage immer noch. Nur scheint die Stimmung mit einer linken Politik nichts mehr zu tun zu haben. 47 Prozent stimmten dem Satz zu: „Die ganze Weise, wie unsere Gesellschaft organisiert ist, muss radikal durch eine Revolution verändert werden.“ Die soll dann wohl durch starke Führer wie Donald Trump, Benjamin Netanjahu, Xavier Milei oder Wladimir Putin – vielleicht auch durch Oligarchen wie Elon Musk oder Frauen wie Alice Weidel oder Marie LePen von oben angeführt werden, das Volk marschiert dann im militärischen Stil mit. Aber wahrscheinlich handelt es sich um unausgegorene Vorstellungen. Der Hang der jungen Menschen nach rechts war in Deutschland auch bei den letzten Wahlen zu erkennen (Was zieht die jungen Menschen zur AfD und nach rechts?).

Bei den 45- bis 65-Jährigen sind immerhin auch 33 Prozent für eine Revolution. Es gärt also in den westlichen Gesellschaften, die Unzufriedenheit ist hoch, subversiv sind nicht mehr die Linken, sondern die Rechtsextremen. Vermutlich geht es auch darum, der Unsicherheit durch ein festes Weltbild und eine stabile Ordnung zu entkommen.

Die Anti-Woke-Stimmung scheint groß zu sein, vor allem unter Männern, die um ihre Stellung fürchten und sich offenbar bedroht durch Frauen sehen, wenn die zu selbständig werden. 45 Prozent der jungen Männer meinen, die Förderung der Gleichstellung der Frauen sei zu weit gegangen, jetzt würden die Männer diskriminiert. Genauso viele stimmen der Aussage zu: „Wenn es darum geht, den Frauen gleiche Rechte zu geben, ist es weit genug gegangen.“ (Frauen und Männer driften politisch in unterschiedliche Richtungen)

Und das Vertrauen in die etablierten Medien sinkt. 58 Prozent sagen, sie würden Äußerungen von Freuen auf sozialen Medien ebenso oder mehr wie den Medien vertrauen. Bei den jungen Männern sagen 42 Prozent, sie würden Leuten wie den antifeministischen, frauenverachtenden und chauvinistischen Influencern Andre Tate oder Jordan Petersen aus der Manosphere ebenso vertrauen.

Die britische Times zitiert einen der befragten jungen Männer: „Ein 27-jähriger Mann aus Norwich sagte, er sei zwar ein Verfechter der politischen Korrektheit, aber ‚Wachsamkeit‘ dürfe nicht bedeuten, dass die Meinungsfreiheit eingeschränkt werde. ‚Jeder sollte das Recht haben, sich zu äußern, solange es sich nicht um Hassreden handelt‘, sagte er. ‚Das ist der Grund, warum viele junge Männer verwirrt sind. Das ist die Eintrittspforte in die extreme Rechte.‘“

Durchgeführt wurde die Umfrage von Craft, d.h. es dürfte eine Online-Umfrage unter 3000 Briten sein. Wie verlässlich und repräsentativ das Ergebnis ist, kann ich nicht beurteilen.

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157 Kommentare

  1. Wenn den Abgehängten nichts mehr bleibt, (ihr werdet nichts mehr besitzen und Glücklich sein) ist eben Haß auf alles angesagt.

    1984 hat das Ganze auch beschrieben mit Haßwoche und dem täglichen zwei Minuten Haß

    1. Zitat: 1984 hat das Ganze auch beschrieben mit Haßwoche und dem täglichen zwei Minuten Haß

      Orwell hat damit die Linken gemeint. Nennt sich heute Cancel Culture und Wokeism.

      1. „Orwell hat damit die Linken gemeint. Nennt sich heute Cancel Culture und Wokeism.“

        Sie meinen sicher so „Linke“ wie Angela Merkel, Friedrich Merz, Robert Habeck und Strack Zimmermann oder?

        Dann erübrigen sich weitere Fragen, den aus der Perspektive des Führerbunkers erscheinen die alle ganz schön weit links.

      2. Orwell hatte mit 1984, allerdings nicht nur die Linken gemeint sondern alle Totalitären ansich, besonders auch die Rechten und erstrecht die Nazis!

        Antikommunistisch ist nur Animal Farm

        1. 😂 🤣 😂 🤣 😂 🤣 😂

          Es ist höchst erheiternd zu lesen auf welche Albernheiten die Ideologen hier verfallen, nur um ihre Theorie zu retten…

            1. Ich hatte auch den Eindruck, dass er die Tiere, die ihren Bauern aussperrten, sehr mochte. Er beschreibt dann, wie sich die Schweine langsam aber sicher zu neuen Ausbeutern wandeln.

              Ich hatte immer Probleme, die Geschichte als eine Parabel auf den Stalinismus anzusehen, wie das allgemein getan wird. Die Sowjetunion hatte bis zur Auflösung in den frühen 90ern Probleme, die schiere Weite des Landes in den Griff zu bekommen. Alles, was auf diesem Weg an Wohlstandsgewinn anfiel, kam der Bevölkerung in so großem Maße zu Gute, wie das unter keinem Zar je denkbar gewesen wäre.

              Unter Stalinismus versteht man allgemein die blutigen Säuberungen, die sehr viele Todesopfer unter echten oder vermuteten Gegnern Stalins forderten.

              Stalin versuchte auf Biegen und Brechen, die Industrialisierung voranzubringen, was dann auch zu Unterversorgung der Bevölkerung führte. Bis 1945 dominiert – das gilt bis heute – für viele der vaterländische Krieg. Das war das Erscheinungsjahr von Animal Farm.

              Die Geschichte der Animal Farm dreht sich im Kern um die gute Idee von Eber Old Major, die dann langsam von den Nachfolgern allein zu deren Nutzen und ruinös für harte Arbeiter zu einem neuen Ausbeutungssystem umgebaut wird.

              Zudem hatte ich beim Lesen der durchnummerierten Regelliste viel mehr die Assoziation zu den 10 Geboten. Für mein Gefühl war das eher eine Mischung aus Christentum und kommunistischer Graswurzel-Revolution.

    2. Orwells Hasswochen betraf allerdings nur das dort beschriebene Führungsbeamtentum. Das Proletariat war explizit ausgenommen. Vielleicht sollte man den Roman erst mal lesen, bevor man sich drauf bezieht…
      So wie man bei uns derzeit auch diese Schicht zu den wöchentlichen „Demos gegen Rächts“ heranzieht.

  2. Briten waren schon mal grosse Anhänger von Hitler: „We are all cousins“. Auch haben betuchte Ladys den Adi finanziert (am Anfang). Die englische Mittelschicht ist ziemlich weggebrochen und seit Tony Blair ist die Labourparty ein Gemischtwarenladen.
    So blöd wie deutsche Nazis werden sie nicht, nach meiner Erfahrung.
    Das ist ihnen zu teuer, kommt zuwenig dabei heraus.

    1. Wenn ich mir den fanatischen Hass der britischen Eliten auf Russland ansehe, dann habe ich an ihrer Aussage Zweifel. Der Durchschnittsbrite und die degenerierten Geldeliten sind zwei Paar Schuhe.

    2. „Briten waren schon mal grosse Anhänger von Hitler: “We are all cousins”.
      Nicht nur das, wenn man sich die Ideologie anguckt, die in „Mein Kampf“ verwurstet wird, dann ist das eigentlich nichts anderes als die Kolonialideologie, die in Westeuropa zu der aktuellen Zeit bei den Eliten in Frankreich, England und Belgien verbreitet war. Auch dieser Arierkult wurde nicht von den Nazis erfunden, sondern existierte bereits in den Köpfen der Gelehrten dieser Zeit bereits. In „Mein Kampf“ hat Hitler das ganze nur niedergeschrieben, zusammengefasst und kommentiert. Zu glauben, dass der Massenmörder Churchill, der sowohl im Iran als auch in Indien, Hungersnöte durch den Diebstahl von Getreide auslöste, bei denen viele Millionen Menschen umkamen, irgendwie besser war als Hitler, entbehrt jeder Grundlage. Seine Ideologie war ähnlich die der Nazis, was sich auch an vielen seiner Kommentare zeigt, „Ich hasse Inder. Sie sind ein abscheuliches Volk mit einer abscheulichen Religion.“

  3. Und wahrscheinlich ist dieser Wunsch kein Resultat einer Manipulation, sondern ein echtes Aufbegehren gegen die Konventionen der älteren Generationen. Der Staat kann nicht die Vaterrolle übernehmen, es überfordert ihn.

    Ich kenne die Fragen noch aus meinem politikwissenschaftlichen Studium, sie haben sich seit Jahrzehnten nicht geändert.

    Mich würde folgende Änderung interessieren: 1) Ich wünsche mir eine Führerin, die endlich hart durchgreift. 2) Ich wünsche mir einen Führer, der endlich hart durchgreift.

    Dann noch aufgeschlüsselt in Männlein und Weiblein. In den USA und ich glaube auch in UK könnte man jetzt noch weiter aufschlüsseln in Ethnien, in Deutschland* ist das verboten.

    *Deutschland ist ein Land in Mitteleuropa. Da passiert momentan auch sehr viel.

    1. Ganz meine Rede.
      Ob mehr feministische Aussenpolitik verhindern Rechts ist, wie im Artikel gesagt wird, ist fraglich.
      Und das Hin und Her vor wahlen stärkt auch nicht gerade die Demokratie.
      Zu viel im Artikel müsste deutlich präziesiert werden um was auszusagen.
      Gibts auf der Affeninsel eigentlich niemand der als Beispiel für den starken Mann(innen) herhalten kann?
      Und Korrektur lesen wäre dem Artikel auch gut bekommen.

      1. Nigel Farrage von Reform UK…ist wohl gut vernetzt mit einem Teil der Brit. „Eliten“…
        Der hat auch den „Brexit“ gemanagt. Diese Kreise wollen nicht mit der EU untergehen…

        1. Es lässt sich schwer beurteilen. Farage wird von den englischen Medien so behandelt, wie Sahra und Weidel in DE…

          Interessant aber war der Schwenk den nicht nur die Medien in den USA (ausser der New Yok Times natürlich!!!) sofort nach Trumps Wahl vollzogen haben, und auch Silicon Valley zog ganz schnell nach. Ob Farage tatsächlich in England etwas gewinnen kann, ist schwer zu beurteilen.

          Aber „the elephant in the room“ ist ja wohl, dass in DE weit und breit keiner dafür zu sehen ist, was bedeutet, dass das bekannte Gesindel DE weiter mit Vollgas Richtung Abgrund fahren darf.

        2. @“Nigel Farrage von Reform UK…ist wohl gut vernetzt mit einem Teil der Brit. „Eliten“…
          Der hat auch den „Brexit“ gemanagt. Diese Kreise wollen nicht mit der EU untergehen…“

          Sie treiben aber Rest-Europa zusammen mit den Amis in den Krieg mit Russland und fördern damit den Untergang. Offensichtlich fühlen sich die Briten immer noch als Weltmacht.

          Deutschland ist bei denen genauso verhasst wie Russland aber am Liebsten hätten sie mit Hitler Russland bekämpft.

          All das ist die Kolonial- und Herrenmenschen-Politik des Kapitalismus!

  4. „Die Anti-Woke-Stimmung scheint groß zu sein, vor allem unter Männern, die um ihre Stellung fürchten und sich offenbar bedroht durch Frauen sehen, wenn die zu selbständig werden.“

    Naja, die Jüngeren dürften mit Harry Potter groß geworden sein, dessen Schöpferin ja nun selbst zur Zielscheibe der Woken wurde. Vor der dürften sie wohl kaum Angst haben, wie überhaupt der klassische Feminismus eine große Erfolgsgeschichte war, die in keiner Weise auf Kosten der Männer ging, im Gegenteil, und das dürften auch junge Engländer wissen.

    Mit dem woken Genderismus sieht das ganz anders aus. Dass man den mit „übertriebenem Feminismus“ assoziiert, kann ich verstehen. Und wenn das dann auch noch mit Links assoziiert wird, was ja leider nicht ganz falsch ist, dann bleibt für den Protest dagegen ja nur noch rechts. Und dann haben wir den Salat.

    1. […] wie überhaupt der klassische Feminismus eine große Erfolgsgeschichte war, die in keiner Weise auf Kosten der Männer ging, im Gegenteil, […]

      Von der Verächtlichmachung des Männlichen an sich mal abgesehen, auch sonst: „nein“.

      „Wokeism“ ist die konsequente Fortsetzung des Feminismus durch Ausweitung auf andere Gruppen.

      Die Revolution frisst ihre Kinder Frauen.

      Apropos Kinder: die mir damals bekannten Feministinnen hatten für Kinder bestenfalls Gleichgültigkeit übrig. In disfunktionalen Familien durfte es nur ein Opfer geben: die Frau. Die Frau ist nie, nie, nie für irgendwas verantwortlich, das ist immer der Mann, das Arschloch. Kinder kommen schon irgendwie zurecht, so what. Diesen Opfernarzissmus haben andere Gruppen dann für sich beansprucht.

      1. Diesen Opfernarzissmus haben andere Gruppen dann für sich beansprucht.

        Volle Zustimmung. Es geht den allermeisten innerhalb immer mehr Opfergruppen um Selbstüberhöhung in Herrenrasse Dimensionen.

    2. „der klassische Feminismus eine große Erfolgsgeschichte war, die in keiner Weise auf Kosten der Männer ging“ – Selbstverständlich ging der Feminismus auf Kosten der Männer. Dafür sind die Frauen schließlich angetreten, um gleiche Chancen in der Konkurrenz. Wenn eine Frau, weil sie Frau ist einen Job bekommt, dann bekommt ein Mann den Job nicht, weil er Mann ist. Feministen sind schließlich Fans der Konkurrenz nur sollen die Männer die Aussortierten sein. Das ist Sexismus. Wer gegen die Konkurrenz im Kapitalismus nichts hat, der soll über die Ungleichbehandlung schweigen. Schließlich ist es der Zweck der Konkurrenz Verlierer zu produzieren. Das sind nicht die Männer. Nicht Männer sortieren. Die Konkurrenz sortiert.

    3. “Die Anti-Woke-Stimmung scheint groß zu sein, vor allem unter Männern, die um ihre Stellung fürchten und sich offenbar bedroht durch Frauen sehen, wenn die zu selbständig werden.”

      Totaler Quatsch!

      Wo geht es denn bei den Woken tatsächlich um Frauenrechte und Gleichbehandlung?
      Ausbeutung kommt bei den Woken überhaupt nicht zur Sprache.

      Wer eine gute Erziehung hatte achtet jeden Menschen, ob, Frau, ob Mann, ob Kind, ob Schwuler, ob Trans, ob Russe, Afrikaner, Asiate, usw., usw., gleichermaßen!!!

      Dafür brauchen wir keine Wokeschisten die andere Menschen drangsalieren und immer Toleranz fordern aber selbst nie tolerant sind.

  5. Als studierter Politikwissenschaftler stieg in mir folgender Gedanke auf (Sorry, Gedanken sind ja – nach einer schönen mitteleuropäischen Volksweise – frei, ich kann also nichts dafür):

    Ich sehnte mich urplötzlich nach einem starken Militär in Deutschland, analog zur Rolle des Militärs in der Türkei.

    Der hoffentlich logische Gedankengang dahinter:

    1) Der radikale Wokismus ist eine Pseudoreligion, die dem Nationalstaat Schaden zufügen kann.
    2) Der Islam ist eine Religion und steht nationalstaatlichen Prinzipien ein wenig, naja, distanziert gegenüber.
    3) Die türkischen Streitkräfte sehen sich seit der Gründung der Republik 1923 als Wächter der laizistischen Staatsordnung.
    4) Deutschland bräuchte schon lange genau so einen wehrhaften Laizismus in Bezug auf die viele Pseudoreligionen seiner Geschichte.

    Ich gehe einen Schritt weiter: Deshalb also haben wir die Amis im Haus und können uns selbst nur wenige Tage verteidigen!

    1. Gedanken sind ja – nach einer schönen mitteleuropäischen Volksweise – frei, ich kann also nichts dafür

      Das ist aber eine grandiose Fehlinterpretation!

      Neenee, Ihre Gedanken sind zwar frei, aber Sie können sehr wohl etwas für das, was Sie hier schreiben. „Frei“ zu sein bedeutet doch nicht, dass man keine Verantwortung trägt für das, was man denkt (und äußert oder tut). Im Gegenteil!

  6. Zitat: Die Anti-Woke-Stimmung scheint groß zu sein, vor allem unter Männern, die um ihre Stellung fürchten und sich offenbar bedroht durch Frauen sehen, wenn die zu selbständig werden

    Ich fürchte mich nicht vor starken Frauen. Ich fürchte nicht um meine Stellung. Welche sollte das auch sein? Ich bin beleidigt durch offensichtlich dumme, emotional gesteuerten Rudelwesen. Und ich bin sauer, weil ich deren Emotionen finanziell ausbaden muss.

    Welche starken Frauen gibt es denn so in der Politik? Eine Trampolin-Springerin, eine Frau die Deutschland abschaffen möchte, eine Panzerfahrerin die selbst nie im Panzer fahren wird?

    Werter Herr Rötzer, von starken Frauen haben wir vor 30 Jahren geträumt und dabei vermutlich an Xena gedacht. Das was heute in Politik, Medien und Wirtschaft nach oben gespült wurde, sind keine starken Frauen.

    1. Werter Herr Rötzer, von starken Frauen haben wir vor 30 Jahren geträumt und dabei vermutlich an Xena gedacht. Das was heute in Politik, Medien und Wirtschaft nach oben gespült wurde, sind keine starken Frauen.

      Man sollte nicht den Fehler begehen Damen wie Flintenuschi und Baerbock für schwach zu halten. Das sind sie keineswegs. Sie sind auch nicht dumm. Was sie aber in der Tat nicht sind: Vorbilder.

      Frauen „mit Haltung“ und „klarer Meinung“ – Phrasen, die heute ja viel gedeichselt werden – sind für mich Emma Goldman oder Franziska Mann. Die sind beide freilich seit acht Jahrzehnten tot.

      PS: Und wer’s (noch) heroischer mag – vielleicht diese Damen hier nicht vergessen, wenn man schon immer in den Leidmedien vergisst, wer Auschwitz damals befreit hat (ich glaube, es waren die Deutschen, kann mich aber irren…).

  7. Hunger in den Alltag zurückgekehrt – Jedes fünfte Kind bekommt nicht genug Essen (2023)
    https://www.welt.de/wirtschaft/article231340499/Ungleichheit-in-Grossbritannien-Jedes-fuenfte-Kind-bekommt-nicht-genug-Essen.html

    Millionen Briten hungern bereits für den Lebensunterhalt (2022)
    https://www.welt.de/wirtschaft/plus238648933/Grossbritannien-Millionen-Briten-hungern-bereits-fuer-den-Lebensunterhalt.html

    Eins von 21 Kindern in London lebt in Notunterkünften, quasi eines pro Klassenzimmer. / Dort bekommen sie Krankheiten, die eigentlich der Vergangenheit angehören. (2025)
    https://www.tagesschau.de/ausland/europa/grossbritannien-armut-kinder-rachitis-100.html

    Warum britische Kinder immer dicker und kleiner werden (2024)
    https://www.welt.de/wirtschaft/article252122162/Uebergewicht-Warum-britische-Kinder-immer-dicker-und-kleiner-werden.html

  8. Könnte bitte irgendwer so freundlich sein, mir diesen Satz ins Verständliche zu übersetzen:
    „Bei den jungen Männern sagen 42 Prozent, sie würden Leuten wie den antifeministischen, frauenverachtenden und chauvinistischen Influencern Andre Tate oder Jordan Petersen aus der Manosphere.“

    Zur Überbrückung der Wartezeit höre ich mir ein schönes Lied an:
    https://www.youtube.com/watch?v=R7JKhGugS_A

    Sollte es länger dauern, schaue ich mir diesen Film an:
    https://www.youtube.com/watch?v=hSuFRJBPwvE

    1. Der Satz ist unvollständig, deshalb meine Empfehlung einer Korrekturlesung.
      Vervollständigen muss den Satz der Autor.
      Hoffentlich musstest du den Film nicht 10 x anschauen.

  9. 45 Prozent der jungen Männer meinen, die Förderung der Gleichstellung der Frauen sei zu weit gegangen, jetzt würden die Männer diskriminiert.

    Und wieviel Prozent der jungen Frauen stimmten zu?

  10. „…deren Ergebnis beunruhigend ist, …“

    Wie kann man so einen Schwachsinn schreiben ?

    Angesichts des letzten halben Dutzends an Premier Ministern die diese Generation miterleben musste, kann man doch nur jubeln, dass die anscheinend genügend Intelligenz haben um zu erkennen, dass die Demokratie, die der Werte Westen anzubieten hat, auf eine geradezu bösartige Weise lächerlich ist !

    Von Trump wird das wohl, ausser den üblichen Verbohrten, niemand behaupten….

    1. Dem Urteil, dass die „wertewestliche“ Demokratie zunehmend – na ja, ich würde nicht lächerlich sagen, sondern vielleicht „verlogen“, „dysfunktional“ oder „irreführend“ – ist, stimme ich ja zu.

      Bedauerlich finde ich dann aber schon, dass die jüngeren unter uns zunehmend Abhilfe von der rechten Seite erwarten. Mit der von Ihnen postulierten Intelligenz scheint das nicht so sehr viel zu tun zu haben, denn wo genau haben denn in den letzten paar hundert Jahren ausgerechnet „starke Führer“ oder ähnliche Despoten eine Verbesserung für die Menschen gebracht, für die sie Verantwortung trugen?

      Von Trump wird das wohl, ausser den üblichen Verbohrten, niemand behaupten….

      Stimmt. Trump ist nicht „auf eine geradezu bösartige Weise lächerlich“, sondern auf eine lächerliche Weise bösartig. Er arbeitet vom ersten Tag seiner Amtszeit daran, den mittleren und unteren gesellschaftlichen Schichten das Leben schwer zu machen, um seinesgleichen (den HNWIs* und den UHNWIs*) das Leben zu verschönern.

      Von einer skurrilen Witzigkeit ist in diesem Zusammenhang übrigens, dass unsere europäischen „demokratischen Führer“ laut zeternd deklamieren, dass der böse Russe uns demnächst überrennen werde, während sie gleichzeitig vornehm beschweigen. dass der US-amerikanische Obermotzer einem EU- und NATO-Staat allen Ernstes mit Gewalt droht, falls dieser nicht freiwillig eine riesengroße Insel an die USA abgeben will. „Ländergrenzen verschieben, das geht aber gar nicht“, oder wie?

      * https://en.wikipedia.org/wiki/High-net-worth_individual

      1. Es gäbe vieles, auch Gutes zu ihrem Kommentar zu sagen, aber manche ihrer grundsätzlich lachhaften Meinungen machen es zu zuviel Aufwand. Mit Putin zu Reden, wie die zB die AfD das will, das ist rechts? Während moralische Kriege zu führen links ist?

        Nein, danke, für soviel Dummheit ist mir meine Zeit zu schade.,

        Denken sie mal drüber nach, was sie so unter rechts und links verstehen….

  11. Ich denke, der nächste große Führer wird eine, wie auch immer geartete KI sein.
    Hinter der, dann wohl auch immer noch die herrschende Klasse steckt,
    Das möchten sie uns doch jetzt so, oder so ähnlich weißmachen.
    Ach, by the way, Wusstest ihr eigentlich, dass man in der Schweiz mit einem Tastenphone nicht mehr telephonieren kann?

        1. Dann muss man zukünftig wohl auf analoge Mittel wie so was hier zurückgreifen, wenn man die Rettung oder ähnliches benötigt… 😉

          Spaß beiseite: Mich nervt die Verdrängung des Analogen ganz gewaltig, nicht zuletzt, weil es eine Verdrängung des Authentischen darstellt.

            1. Wer ist „wir“? Und was nützt „uns“ so ein Recht? Kriege ich vom Recht auf Arbeit etwa was zu essen? Kann ich das essen?

              Solche Räume müssen schlicht erstritten und durch Gegendruck gebildet bzw. erzwungen werden. Bildet (analoge) Banden…^^

              PS: Fand es witzig, dass Sie die Böttinger kennen. Wem Sie wieder so alles begegnet sind… 🙂

                  1. Ich bin neugierig
                    Warum eigentlich die Nachfrage gerade auf die Böttinger?
                    Es gibt ja noch ein paar mehr interessante Gestalten, denen ich im laufe meines Lebens begegnet bin..;.-)

                    Bonne nuit Monsieur

                    1. Na, die Böttinger haben Sie doch erwähnt unter dem anderen Artikel. Der ist inzwischen rausgerutscht und ich wollte so kommunizieren, dass ich Ihren Beitrag gelesen habe, auch wenn ich es nicht immer zum Antworten schaffe. 😉

                      Die anderen interessanten Leute können Sie ja im Tagesverlauf oder wann immer es Ihnen beliebt vorstellen. 🙂

                      Gruß und nun endgültig bonne nuit
                      Altlandrebell

        2. Nicht nur Tastentelephone – Auch das analoge Radio wird in der Schweiz bald abgeschaltet. Zumindest die Öffentlich-Rechtlichen gibt es in der Schweiz bald nur noch in digital.

  12. Der geschätzte Autor vermutet zu wissen, weshalb diese große Anzahl von Briten eine solche Aussage zur Stellung von Frauen in der Gesellschaft macht. Nun, vielleicht hat er ja Recht. Vielleicht auch nicht. Wir wissen es nicht, weil es im Text nicht steht.
    Ich habe eine durchaus andere Überzeugung, die ich hier mehrfach schon vortragen konnte. Ich mache das jetzt nicht so umfangreich wie sonst, greife aber aus dem unerschöpflich großen Angebot an Irrsinn des Wokeschismus mal wieder zwei meiner Lieblingsthesen heraus. Die erste passt schon prima: wenn man die Ausbeuterin im Vorstand, die Millionärin, die Genderprofessorin zusammen mit der Ausgebeuteten, der prekär Beschäftigten usw.als Gemeinschaft phantasiert und deren Arbeitskollegen, den Vater und Bruder, den Partner zum geborenen Feind erklärt. Oder den weißen männlichen Obdachlosen als noch immer privilegiert auch gegen über dem schwarzen Showstar.
    Ich weiß, dass man nicht so ohne weiteres alles, was einem nicht passt, patholgisieren darf. Aber mir fällt eine andere Erklärung als kollektiver Wahnsinn nicht mehr ein.
    Aber ok, mag ich falsch liegen. Habe mich in meinem Leben oft genug geirrt. Aber auch das habe ich hier oft genug geschrieben, dass man, wenn man den alten weißen Mann zum Feind erklärt, keine Verwunderung entstehen sollte, wenn der dann auch zum Feind wird. Und der junge, wie ich dem Text entnehme, auch.

    Ich finde, dass es verdammt an der Zeit wäre, zu verstehen, was auf dieser Welt gerade passiert und sich nicht permanent irgendwas auszudenken, warum das so ist.
    Wokeschismus ist nicht emanzipatorisch, sonder klar das Gegenteil davon. Er verkleistert die Gehirne und verschleiert die tatsächlichen Gegensätze in der Gesellschaft. Deshalb konnten auch CEOs, Milliardäre, Politiker da bedenkenlos mitspielen, so wie sie ihn, und es sieht so aus als hätten sie damit schon begonnen, in die Tonne treten, wenn er dysfunktional wird.
    Übrig bleiben dann ein paar Gläubige, die es nicht verstehen können.

    Keimzeit:
    „Irre ins Irrenhaus. die Schlauen ins Parlament.
    Selber Schuld daran, wer die Zeichen der Zeit nicht erkennt „

    1. – Irre ins Irrenhaus. die Schlauen ins Parlament. –
      Und wer entscheidet wer wozu gehört?
      Wen ich Yt-Kommentare so betrachte, kommen wir mit deinem Rat noch nicht wirklich weiter.

  13. Ein paar Groschen… die übliche Erörterung der Problemhaftigkeit von Umfragen, die man nicht selber gefälscht hat, lasse ich mal beiseite…

    Die junge Generation hat das Vertrauen in die Demokratie und in die herkömmlichen Parteien und Politiker verloren und scheint nach anderen Wegen zu suchen, um bei der Akzeptanz von autoritären Regierungsformen zu landen.

    Ja, das ist eben das bittere. Vor 100, 120 Jahren hätten die jungen Leute noch etwas anderes gedacht / anders gehandelt. Da gab es nämlich noch linke Gegenentwürfe zu Demokratie, Staat, Markt und dem ganzen System. Selbst vor 50 Jahren gab es noch welche, wenn auch – gerade im Westen – bereits am Absterben oder am Im-Ballaballa-versinken (Stichwort K- und M-Gruppen). Es gibt sie im Grunde auch heute noch, aber sie verstauben in irgendwelchen Bänden und kaum einer will noch etwas von ihnen wissen (Ausnahmen wie Mitforisten hier bestätigen die Regel.)

    Heute möchten „Linke“ – beziehungsweise Leute, die sich dafür halten, schreiben wir lieber: Linkende – ja entweder endgültig nur noch an die Fleischtöpfe ran oder bloß als „erratic Marxists“ (mit Betonung auf: erratisch = irrig, schlingernd, schief gewickelt) vom Format eines Varoufakis, Tsipras, Wagenknecht bloß innerhalb des Systems herumreformieren. Diese Leute nannte man früher Sozialdemokraten, heute wird uns die SPD dagegen immer noch als „sozialdemokratisch“ verkauft, was sie spätestens seit Stuttgart 1907 nicht mehr ist (die Älteren und damaligen Teilnehmer hier im Forum erinnern sich).

    Heutige „Linksradikale“ sind grosso modo verwöhnte Bürgerkinder, die sich „Antifa“, „Anarchist“ oder „Marxist“ nennen, aber mit echtem Antifaschismus, Anarchismus oder Marxismus so viel am Hut haben wie ein Zitronenfalter mit dem Falten von Zitronen. Sie geben sich einen schein-alternativen, schein-revolutionären Anstrich, der in Wahrheit nur eine exaltierte Präsentation einer bestimmten Systemidentität (siehe unten) darstellt und scharen sich dann – nicht von ungefähr – bei erster Gelegenheit hinter dem von ihnen ach so bekämpften System. Ist wie bei „Libertären“, die bei erster Gelegenheit unter die Fittiche des von ihnen (angeblich) so sehr gehassten Vadder Staat hüpfen, wenn ihre „investments“ bedroht sind. Echte Libertäre, Anarchisten und Co. bekämpfen dagegen Staat, Markt und System.

    Doch weil diese heutigen Typen nicht echt – und schon gar nicht authentisch – sind, kommt es, dass „Anarchisten“ an der Seite von NATO und Ukronazis im Donbass kämpfen oder noch die dümmsten staats-verordneten [sic!] Pandemiemaßnahmen befolgen bzw. „Wir sind geboostert!“ krakeelend durch die Fußgängerzone latschen. Oder „Antifaschisten“ plötzlich als die besten Blockwarte von Staat, Markt und Regierung agieren (wer Beispiele nicht kennt oder es nicht wahrhaben will, möge eine Suchmaschine benutzen – nach Möglichkeit mal nicht Google, Sie wollten im neuen Jahr doch entgiften…) und in der EU die Verteidigerin des Guten, des Lichts und der „Menschenwürde“ erblicken.

    „Die“ junge Generation in Deutschland (die es so natürlich auch wieder nicht gibt) wurde freilich durch die großen geistig-moralischen Wenden von 1982 und 1989 geprägt. (In England, Frankreich etc. sind die Daten etwas andere, aber nicht weit entfernt.) Das sollte man sich immer vor Augen halten. Ihre Mitglieder kamen in eine Welt ohne Alternative, da in ihrer Welt, wahlweise die Linke gerade unterging (Kindheit Chefred) oder bereits untergegangen war (Kindheit Altlandrebell). Die wuchsen schlicht in einer anderen Welt auf als die Anarchisten der 1900er. In einer anderen als die Kinder der Kriegszeit bzw. die Kinder der Nachkriegszeit (Herr Rötzer und 2/3 des Forums hier). Sie wurden von der Wiege an in Elternhaus, Kindergarten und (Hoch)Schule für ihre Verwertung in Markt, Staat und System abgerichtet und auf die drei großen Säulen des Systems eingeschworen:

    Ökonomisch: „Capitalism rules!“ Hat ja der Sieg über den Kommunismus gerade gezeigt. Also – Privatisieren, Monopolisieren, Vermarkten, Kommodifizieren. Also – Ellbogen raus, nach oben buckeln, nach unten treten! Und vor allem brav im Hamsterrad treten, den letzten beißen die Hunde, äh ich meine Hartz IV. Und vergesst nie, welche Werte im Leben wirklich zählen – nämlich Cash, Cash, Cash!

    : „Vierbeiner gut, Zweibeiner schlecht“, äh ich meine: USA / EU / NATO gut, Russland, Iran, Kinäs böse. Und natürlich: Der deutsche Stall muss Verantwortung in der Welt übernehmen, „seine“ Interessen vertreten und den anderen zeigen wie man Eier legt. Ob am Hindukusch, im Sahel oder demnächst im „Indopazifik“.

    Identitätspolitisch: Identität statt Authentizität! -ismus, -ismus über alles! Für jeden ist im Supermarkt eine Fahne und eine Ideologie dabei. Für die eine Sektion gibt’s Regenbogenfähnchen und Genderismus / Gretaismus (Die Perversion der letzten linken Reste, beziehungsweise die Vermarktung der schlimmsten Ideen, die irgendwelche Westlinke mal ersannen bzw. ersinnen durften für das System, nachdem man sie in den Kulturbereich abgeschoben hatte – Sie kennen das alles hier im Forum zur genüge, nur ein paar Highlights: Unschuldsvermutung ist bloß was für Gerichte, Männer sind pöse, 4b-Bewegung, Pulse of Europe, FFF sind toll!). Für die zweiten gibt‘s das Deutschlandfähnchen und Nationalismus (Aufrüsten! Ausländer raus! Leidkultur!), für die dritten die grüne Flagge der Umma (Tod den Ungläubigen! Folgt dem Propheten!), für die nächsten Konsumismus in den Flaggen des Discounters / der Mall Ihrer Wahl (IPhone, E-Bike, Beauty, Fashion, Paradise Hotel, Pokémon Go!) usw. usf.

    Was es nicht gibt, ist ein authentisches Ich. Jeder kommt irgendwo her (zumeist aus seiner Mama), hat irgendetwas zwischen den Beinen hängen und glaubt an irgendwas (und sei es die Nichtexistenz Gottes). Aber authentische Leute machen keinen gottverdammten Stadel draus und suchen auch nicht andere mit ihrer Heilslehre, mit ihrer Identität zu beglücken oder zu bekehren bzw. zu verdammen.

    BTT: Was soll man nun von Kindern erwarten, die in den Post-Wende-Gesellschaften aufwuchsen? Sie kennen nur das normpathische, sozialdarwinistische System und als einzige Alternative eben die legalen Alternatividentitäten, inklusive des alten Fluchtpunkts des Kapitalismus – den Faschismus. Der passt ja auch gut zum Kampf aller gegen alle. Und der eine Führer gut zum Heroismus-Kult. Mit dem Faschismus haben die Kapitalisten und Imperialisten eben – im Gegensatz zu den linken Systemalternativen – nie Probleme gehabt. Weil er keine Systemalternative ist, sondern mal eine Ergänzung bzw. Korrektur. Oder ein Akzelerator.

    Wer unter den jungen Leuten dagegen wirklich anders tickt und in seiner Schulzeit gegen das System aufmuckt, der hat entweder sehr schnell gelernt solche Flausen zu unterdrücken (Ist schlecht für Noten, schlecht für Lebenslauf, schlecht für die Gesundheit…) und sich inzwischen „besonnen“ sowie andere Identitäten angeeignet oder ist jetzt eben raus aus der Gesellschaft. Oder macht temporär mit anderen verwöhnten Bürgerkindern ein Aufstandssabbatical – früher „Hörner abstoßen“ genannt. Zwei, drei Jahre beim Studium Revoluzzer in Connewitz und ein paar Polizeiautos abgefackelt, danach dann zurück in den heimischen Altbau oder direkt in Papis Kanzlei. Oder zu Projekten wie Belltower, Volksverpetzer etc. Wenn alle Stricke reißen, stehen auf jeden Fall Mami und Papi immer noch zur Seite. Die weniger begüterten hängen derweil ohnehin im Hamsterrad fest und werden bei Bedarf mit den üblichen Arbeiter- und Lumpenzüchtigungsmaßnahmen bearbeitet, bis sie entweder kollabieren (Aufgabe, Klapse, Suizid) oder „freiwillig“ zurück ins Glied kehren.

    Die zugehörige Einschleifung war früher nicht dergestalt eindeutig, auch nicht im selbstredend schon vor 150 Jahren etatistischen, militaristischen und kapitalistischen Westeuropa. Da haben die neuen asozialen Medien, Privatfernsehen und Co. natürlich einen gewissen Anteil, aber noch schwerer wiegt m.E., dass eben eine authentische Linke fehlt. (Derweil die Linkenden jährlich 20 000 Gründe liefern, warum niemand mehr „links“ sein will.) Früher konnte man noch rübermachen oder sich mit echten Anarchisten, Marxisten, Systemkritikern welcher Couleur auch immer zusammentun. Ist heute nicht mehr. Darum bleibt dann nur noch Scheiße.

      1. „Heutige „Linksradikale“ sind grosso modo verwöhnte Bürgerkinder, die sich „Antifa“, „Anarchist“ oder „Marxist“ nennen, aber mit echtem Antifaschismus, Anarchismus oder Marxismus so viel am Hut haben wie ein Zitronenfalter mit dem Falten von Zitronen“

        Das ist schon seit x Jahrzehnten so.

        1. Das ist schon seit x Jahrzehnten so.

          Die Zeit jener Wenden ist ja jetzt auch bereits fast ein halbes Jahrhundert her.

          Oder bezogen Sie das auf Anarchisten und Marxisten zu Beginn des 20. Jahrhunderts? Da würde ich dann ein Fragezeichen setzen, ob das alles nur Druidenteeverkäufer waren.

          Zwar gab es jede Menge Bürgerliche, bürgerlich gewordene oder für bürgerlich gehaltene natürlich schon damals, aber eine Voltairine de Cleyre mochte „umstritten“, eine Emma Goldman wegen ihrer Lesetouren als „selbstvermarktende Pseudo-Anarchistin“ gescholten und ein Engels Fabrikantensohn gewesen sein, gleichwohl haben sie jede Menge tolle Analysen und / oder interesssante Bücher rausgehauen. Welche Analysen hauen die Jette Nietzards, ÖkoLinx-Standbetreiber, Jan van Akens und Co. von heute raus? (Abgesehen davon, dass keiner von denen wohl Anarchist oder Marxist genannt werden will – oder nur zum Schein, kp.)

          1. Natürlich werden sie Anarchisten nicht erkennen…. und die, die sie erkennen, werden keine Anarchisten sein. Anarchisten die sich zusammenschliessen und eine Gruppe mit Einfluss bilden, sind keine Anarchisten.

            Anarchisten leben subversiv und unerkannt… und die Digitalsiierung ist ihr grosser Feind. Lassen sie sich mal einen Pass ausstellen, fliegen sie im Ausland herum. Bald wird man auch ohne „Smart“phone nicht mehr weit kommen…

            Dafür gibt es akademische Klugschwätzer die behaupten, die Entwicklung der Menschen ginge Richtung Freiheit.

            1. Rischtisch.
              Bis zum 12.4.2020. lebte ich weitestgehend unerkannt.
              Meine subversiven Aktionen, erledige ich seit etwa einer Dekade, mangels Personal weitestgehend alleine.
              Das liegt einfach daran, das es mir mehr und mehr egal wird, weil ich halt schon alt bin und ich weiß, das die nächsten Jahrzehnte Siechtum und Armut bringen werden, wenn wir die Reichen nicht aus ihren Villen vertreiben.

          2. Bezog sich auf Deutschland, die letzten 40 – 50 Jahre. Wollte aber nicht generell jeden aus bürgerlichen Ställen stammenden Menschen absprechen, redliche Marxisten und Anarchokommunisten zu sein (schließlich paukten die Anarchosyndikalisten der ersten Stunde alle Marx, die ersten Übersetzungen in mehrere europäische Sprachen lieferte kein Geringerer als Bakunin himself).

            Die Erwähnung einer durch und durch korrupten und zwielichtigen Figur wie J. „Giftgas“ v. Aken in diesem Zusammenhang, erzeugt bei mir ausschließlich Brechreiz und Abscheu.

  14. Bei folgender Frage: „… dass Großbritannien ein besserer Ort wäre, wenn ein starker Führer im Amt wäre, der sich nicht mit dem Parlament und Wahlen beschäftigen müsste“, kann man für UK auch Deutschland einsetzen, logisch.

    Perplexity meint hierzu: „Es ist anzunehmen, dass die Frage nach einem starken Führer in verschiedenen Formen seit der Nachkriegszeit in der deutschen Sozialforschung präsent ist, insbesondere im Kontext der Untersuchung autoritärer Einstellungen.“ Davon gehe ich auch aus.

    Für 2025 stellt sich die Frage, warum scheint hier das moralisierende, boomerhafte Raunen im Hintergrund – ganz nach dem Motto „entdecke den Nazi in dir, bzw. wir suchen nach den latent vorhandenen Nazis in der Bevölkerung“ – zu verblassen?

    Ein Grund hierfür ist sicherlich der Globalismus, der seit vielleicht Ende der 90er das Zepter übernommen hat: Das Gesicht, die Aussagen, die Inszenierung rund um eine Führerpersönlichkeit (Beispiel Trump), die mir medial vertraut ist, wirkt attraktiver als etwa das abstrakte, anonyme Brüssel, WHO, UN, NATO oder auch Silicon Valley. Diese Anonymität, diese monströs-kafkaesken globalistischen Verwaltungsapparate gab es in der Frühzeit der Bundesrepublik in dieser Ausprägung noch nicht. Die neue Linke scheint sich leider in diesen Verwaltungsapparaten pudelwohl zu fühlen.

    Ein weiterer Grund ist schlicht, dass die neue Linke ab 2020, vielleicht schon früher, dermaßen überzogen hat, dass sie, im Gegensatz zu einer personalen Führerpersönlichkeit, an Glaubwürdigkeit verloren hat.

    Diese Reihe könnte man fortsetzen, es gibt noch viel mehr Ursachen. Wie wäre es, diese Irrwege der neuen Linken endlich aufzuarbeiten, auch bei Overton?

    BTW, nur am Rande, mit den Marketing-Kampagnen rund um die „Führer“-Figur Habeck spielt die neue Linke mit genau denselben ästhetischen Mustern. Wo liegt der Unterschied zu Trump? Das alles passiert hier vor Ort, in Deutschland.

    1. Sie beleidigen viele hier, wenn sie diese Kasperles als „Linke“ bezeichnen. Habeck ist der Prototyp des elitären Pinkels der sich ausschliesslich für Seinesgleichen engagiert und dem die eigentliche Klientel linker Politiker am Allerwerstesten vorbeigeht.

      Sie sollten dringend versuchen aufzuwachen…

  15. Was ist den das für eine Scheiße? Feier die da in Auschwitz eine Sektgala oder betrauern Sie das das Konzentrationslager befreit wurde? Was zum Teufel ist das für eine Beleuchtung? Und wieso zum Geier werden die Deutschen aber nicht die Befreier eingeladen? Sagt mal habt ihr se noch alle? Und glaubt ihr niemand merkt welche Clownshow ihr hier veranstaltet?

    https://t.me/DDGeopolitics/137274

    1. Die Amis haben nun mal Auschwitz befreit. Oder irgendwelche anderen Alliierten waren’s, vielleicht haben es auch die Deutschen gemacht. Keine Ahnung, zumal man ja hierzulande nicht mehr die Herkunft der Befreier nennt, sondern nur noch passiv über das Ereignis schreibt.

      Was ich sagen wollte: Ihr Telegram-Link lässt sich nicht öffnen oder nur für Telegram-Mitglieder, kp. Haben Sie eine andere Quelle zu dem Ereignis?

      1. Mir fällt einfach zu dem Ambiente nichts mehr ein. Sieht aus wie eine Galaveranstaltung mit Sekt Schampus und Kaviar anstatt einer Gedenkveranstaltung. Und ich halluziniere kein bisschen, ich weiß das diese fälschlichen Bilder von den Transatlantischen Inszenierern Haargenau so gewollt sind.

        https://i.postimg.cc/wxDgQfcH/Trauerfeier.jpg

        Und als ich Scholz, bei seiner Ankunft gesehen habe, wie er und seine bessere Hälfte da erstmal grinsend wie ein Honigkuchenpferd seine Transatlantischen Buddies begrüßt, hat es mir gereicht.

        https://i.postimg.cc/MGkvGMzm/Trauerfeier2.jpg

        Und das Sie Russland nicht eingeladen haben schlägt der ganzen Propagandashitshow vollends den Boden aus. Und das ganze während dieses Arschlöcher waschechte Nazis in der Ukraine unterstützen.

      2. Es waren…die Russen, die Auschiwtz befreit haben und deshalb hat sie niemand eingeladen. Nur die Guten dürfen kommen und nur die Guten sind Befreier.
        Das müsste eigentlich Allen anderen sehr peinlich sein. Eigentlich.

    2. Eine unglaubliche, schamlose Inszenierung. Eine spezielle Form von Kitsch, leider. „Saurer Kitsch“ trifft es auch nicht wirklich – wie wäre es mit „diabolischer Kitsch“?

      1. „wie wäre es mit “diabolischer Kitsch”?“

        ++++ War genau mein Gedanke beim betrachten dieser Bilder. Wie Sie schon richtig sagten, die inszenieren da Ihre eigene seelische, moralische Abscheulichkeit und suhlen sich da medienwirksam wie fette und gemästete Schweine in ihrem eigenen verkommenen Dasein.

        Ich hab mich schon genug über diese Verbrecher ausgelassen, aber eine Frage brennt mir immer und immer wieder seit Jahren/Jahrzehnten auf der Zunge:

        Wer zum Teufel, glaubt Ihr liebe Schönwetterelite, kauft euch diese Bilder ab?

        1. Wer zum Teufel, glaubt Ihr liebe Schönwetterelite, kauft euch diese Bilder ab?

          Dieselben Leute, die beispielsweise das hier abkauften, oder sich zumindest nicht daran störten.

          Dieselben 75 % plus x, die für die Maßnahmen waren. Dieselben 70 %, die für die Beibehaltung der Sanktionen sind, für Zwangsdienste und Aufrüstung, für Schuldenbremsen, Blockparteien und Co. KG.

          Kurzum: Zu viele Leute.

        2. Ich glaube auch, dass es ausreichend viele gibt, die diese schlecht gespielte Show kaufen. Man kann jetzt viele Überlegungen anstellen, wie es soweit kommen konnte. Ich mag das angesicht dieser schamlosen Inszenierung nicht mehr. Es schüttelt mich nur noch vor Ekel.

          Vielleicht darf ich an dieser Stelle noch einmal daran erinnern, dass der antirussische Exorzismus keineswegs erst mit dem Krieg in der Ukraine begann. Schon unmittelbar nach dem Anschluss der DDR und dem Ende der Teilung Berlins begannen die Enkel der Schlächter von Ausschwitz mit der Neuordnung. Bei der Zusammenführung der Ehrenbürgerlisten wurde auch Marschall Konew, der mit seinen Truppen das Lager befreite, gestrichen. Er war mit seinen Truppen auch an der Einnahme Berlins beteiligt. Gestrichen wurde er, weil er sich nicht um Berlin verdient gemacht hätte, nichts für die Berliner Bevölkerung getan hat. Das war natürlich in Ordnung. Unter den wenigen tausend Juden, die das Lager lebend verließen, können nur noch wenige Berliner gewesen sein. Wenn überhaupt.
          Gestrichen wurden auch die Namen der beiden Soldaten, die die role Fahne auf dem Reichstag hissten. Auch wenn es nachts und nicht wie in dem nachgestellten Propagandafilm am Tag war.
          Einer der bei den Männer lebte damals noch, als man ihn strich.
          Man konnte den Russen / der SU die Demütigung nicht so einfach durchgehen lassen.
          Wie gut, dass wir im im anti faschistischten Deutschland aller Zeiten leben.

  16. Ich lese ja gerne eure Beiträge @Overton und die Kommentare vieler Mitforisten. Gruß an @Altlandrebell an dieser Stelle für seine umfangreichen Posts, das gilt aber auch für viele andere hier, die ich jetzt nicht namentlich aufzählen will.

    Aber mal ehrlich… wir haben doch keine Chance?!

    Ich versuche seit Jahrzehnten jemanden in meinem Umfeld „für die Sache“ zu gewinnen.

    Die Erfolgsquote liegt bei 0. In Worten: Null.

    Es ist vollkommen sinnlos. Der Stacheldraht (Pispers) sitzt bombenfest. Ich habe auch immer weniger Lust, selbst etwas zu schreiben oder mit Leuten zu diskutieren. Man fängt im Prinzip jedes Mal von vorne an, und das macht einen echt depressiv. Zumal die gesellschaftlich induzierte Deprivation immer schwerer zu ertragen ist. Bin jetzt auch nicht mehr der Allerjüngste.

    Was soll man tun? Wie packt ihr das?

    Nachdenklicher Gruß vom Narf

    1. Danke für Ihren freundlichen Gruß! 🙂

      Zum Thema „Was tun?“ will ich übrigens die Tage noch einen Artikel fertigstellen, aufbauend auf einem Leserbrief, den die NachDenkSeiten hier veröffentlichten (andere Leserbriefschreiber haben übrigens ne Menge interessante Gedanken gehabt; mein Brief ist – für die Schnellsucher – die Nr. 53). Und ich kann absolut verstehen, dass man genervt oder kraftlos ist oder sich am liebsten alle Haare vom Kopf reißen möchte, wenn man die Ignoranz bzw. das Mittrotten und Mitjaulen der Mitmenschen, dieser Bürger, sieht.

      Kann nur für mich schreiben, doch meine einfache Gegenfrage im Brief wie hier im Forum lautet: Wenn nicht wir was tun – wer dann? Wenn wir nicht aufstehen – wer dann?

      Wer wird dann die Stimme der Vernunft vertreten, wer wird für die sprechen, die nicht selber sprechen können, nicht sprechen dürfen oder sich schlicht nicht trauen? Wer wird für die kämpfen, für die keiner kämpft? Wer wird die unbequemen Themen beackern, an die sich keiner wagt? Wer wird es noch wagen unbequem zu sein, zu zweifeln, zu kämpfen oder auch mal „Umstrittenes“ zu sagen, zu tun? Wenn selbst diejenigen von uns, die den Wert des Friedens und der Diplomatie [oder ein sonstiges Thema] erkennen, ihn nicht mehr fördern wollen, nicht mehr aufklären wollen, weil sie es für zwecklos halten – wer dann? Wer wird die politischen und wirtschaftlichen Kräfte herausfordern? Und was sollen die Leute im Ausland denken – in Russland, China, Lateinamerika oder anderswo, wenn sie feststellen, dass es im Westen gar niemanden mehr gibt, mit dem man reden kann?

      Aufklärung ist und bleibt ein kontinuierlicher Prozess, der nicht nur durch große Bewegungen, sondern gerade durch die kleinen, so scheinbar unbedeutenden und alltäglichen Gespräche vorangetrieben wird. Jeder Austausch, jeder Artikel, jede noch so kleine Aktion, trägt dazu bei, das Bewusstsein zu erweitern und neue Perspektiven zu eröffnen. Jede einzelne hilft die Gegenstimmen am Leben zu halten, den fehlenden Part einzubringen. Steter Tropfen höhlt den Stein! Die Saat des Nachdenkens, des Zweifelns, der Kritik – sie muss ständig neu ausgesät werden. Das mag sich wie Blei auf dem Rücken anfühlen und es ist eine Kärrner-, nein eine Sisyphos-Arbeit. Und oft zum Verzweifeln. Aber doch bleibt solches Tun unverzichtbar. Denn wenn wir aufhören, für den Frieden zu streiten, wenn unsere Stimme versiegt, dann überlassen wir der Gegenseite das Feld. Dann sähen wir noch schneller [noch viel mehr als bisher an] Unterdrückung, Zerstörung und Vernichtung heranrauschen.

      Ja klingt vielleicht vielen wieder zu moralisch, aber was soll’s.

      Und was man tun soll? Na weitermachen natürlich, so blöd es klingen mag. Mir bleibt auch gar nichts anderes übrig. Ich habe keine Finca oder einen Garten, in den ich mich zurückziehen kann. Auswandern geht auch nicht (da pöser Hartzer) und hilft ja auch gar nicht – wohin sollte man ziehen? Sie erwischen dich am Ende überall, das System ist global und die Widerständigen habe die Hand an der Gurgel. Ausklinken muss man sich leisten können, ich kann es mir nicht leisten, also schreibe ich dagegen an, verweigere mich und nehme an Aktionen teil, solange man mich lässt und nicht wegsperrt.

      Noch ein Zitat vom Liebknecht (August 1914):

      Aber wir lassen es nicht dabei bewenden! Wir müssen sofort zu handeln beginnen. Müssen für sofortigen Frieden kämpfen, die Heuchelei der Regierung bloßstellen. Wir müssen ihnen die Maske vom Gesicht reißen.

      Genau so. Aufstehen und handeln. Heuchelei bloßstellen. Masken vom Gesicht reißen.

      Gruß
      Altlandrebell

      1. Wie schon mal erwähnt, müssen die herrschende Klasse und die kapitalistischen Strukturen vollends beseitigt werden, um überhaupt nur die Voraussetzung zu schaffen ein friedliches Miteinander sicherzustellen.
        Die werden uns, in bewehrter Salamitaktik, alles nehmen, krank machen, krank halten und töten, das ist der Plan der herrschenden Klasse, weltweit und damit meine ich nicht den 3.Weltkrieg, der auch noch als Option denen zur Auswahl steht.
        Entweder das oder ewiges Siechtum, totale Überwachung, Tod, und Sklaverei.
        Der Krieg heißt „Reich gegen Arm“ und nicht anders.
        Die brauchen uns nicht mehr und sie haben keine Lust die letzten Ressourcen, zukünftig weiter mit uns zu teilen.
        Es geht ums Überleben!

        Your choice!

      2. Und was man tun soll? Na weitermachen natürlich, so blöd es klingen mag. Mir bleibt auch gar nichts anderes übrig. Ich habe keine Finca oder einen Garten, in den ich mich zurückziehen kann.

        Guten Abend Altlandrebell,
        da stellt sich doch die Frage: Was würden Sie denn tun, wenn Sie einen Garten hätten oder eine Finca?
        Würden Sie sich dann in der Tat darauf zurückziehen?

        1. @ Two Moon

          Würden Sie sich dann in der Tat darauf zurückziehen?

          Wenn die Finca von drei Wassergräben und zwei Minenfeldern umgeben wäre, von Vauban konstruiert werden würde, über dicke Mauern wie Hougoumont verfügte, dazu noch Drohnenstaffeln, MG-Nester und Reizgaswerfer und sich obendrein noch auf der Nachbarinsel von Helgoland befände, umgeben von Wasser – auch dann wäre man vor Staat, Markt, Kirche und Co. nicht sicher. Sealand hier wurde ja auch nie anerkannt.

          Nein, wie ich an Albrecht Müller schrieb (Link siehe oben):

          Selbst wenn ich mich zurückziehen wollte, kann ich es nicht, denn die Härten ziehen sich ja nicht ihrerseits zurück. Denen kann meiner einer auch gar nicht ausweichen. Und da scheint es mir sinnvoller lieber gleich aufzustehen und sich dagegen auszusprechen als sie einfach als gegeben hinzunehmen. Zumal man auch dann, wenn man einen Garten hätte, ja keineswegs sicher ist. Staat, Markt und andere können sich in dein trautes Heim drängen, ob du es willst oder nicht. Sie können es enteignen und einen unterirdischen Bahnhof oder gewaltige Waffenfabrik daraufstellen. Oder es einem sonst wie verleiden und wegnehmen. Da ist es doch besser, vorher aufzustehen anstelle zu warten bis die Hütte brennt.

          Darum, kurze Antwort: Nein, ich würde auch dann weitermachen, wenn ich hier eine Finca oder einen Kepos hätte. Sich feige aus dem Staub zu machen, sich dergestalt zu verkriechen – ob hier oder im Ausland – und obendrein vielleicht noch mit dem Moralin getränkten Zeigefinger zu wedeln und Stammtischreden über die faulen, dummen Armen zu schwingen ist für mich keine Option. Damit hintergeht man nur diejenigen, mit denen man zuvor auf Demos ging, am Streikposten stand oder sonst wie zusammenstritt. Die man Brüder und Genossen nannte und jetzt beschimpft. Und obendrein bringt’s nichts, das System verschwindet ja nicht, nur weil man plötzlich auch eine Finca hat.

    2. Für welche Gesellschaft möchtes du „was tun“ die der Corona Hetze oder die der Bellizisten oder die der Sozialenkälte?

      Das einzige was bleibt ist die der Inneren Emigration und Kündigung

      1. Das einzige was bleibt ist die der Inneren Emigration und Kündigung

        Und dann? Gibt ja keinen Rückzugsort, keine anti-systemischen „safe spaces“. Staat, Markt, Tempel und Co. werden in Ihre Wohnung, Ihren Garten, Ihr Castle eindringen, ob Sie es wollen oder nicht, ob Sie gekündigt haben oder nicht. Und dann?

        Besser ist es sich gleich zu widersetzen. Jede Maßnahme zählt. ePA verweigern, Ungeimpfte aufnehmen, bar bezahlen, zum Kreisel mit spazieren, Smartphones ignorieren, Elektromüll (E-Auto, -Bike, -Scooter) gar nicht erst produzieren und das sind nur ganz kleine Beiträge.

      2. „Für welche Gesellschaft möchtes du “was tun” die der Corona Hetze oder die der Bellizisten oder die der Sozialenkälte?“

        Ich kann Ihren Punkt verstehen, die daraus resultierende Weigerung ist menschlich nachvollziehbar (wie du mir, so ich dir!) und dennoch möchte ich auch diese Leute nicht einfach als „böse Arschlöcher“ abtun, denn dann bin ich nicht anders als die. Außerdem halte ich die menschliche Psyche und damit verbunden auch unsere menschlichen Gesellschaften für deutlich komplexer, ein Sachverhalt, dem ein schlichtes und pauschales Aburteilen aller niemals gerecht werden kann.

        Zumal ich vor 20 Jahren auch ein anderer Mensch war als heute: Ich hab mich damals auch fast nur um mich selbst geschert und habe mit Freu(n)den konsumiert, was die Geldbörse her gab. Sollte ich also diese Maßstäbe auf jeden Menschen anwenden, gleich seines Alters, seiner Herkunft oder seiner Biographie, ohne Hoffnung darauf, dass Menschen zum Lernen imstande sind? Dann bleibt eigentlich nur der Strick.

        Ebenso wie viele nicht aus dem System raus können, so ist es Menschen wie mir nicht möglich, wieder dort rein zu wollen. Eine Frage des freien Willens vielleicht auch? Ich bezweifle oft, ob es den wirklich gibt.

        „Das einzige was bleibt ist die der Inneren Emigration und Kündigung.“

        Dieser Gedanke war Ausgangspunkt meines ersten Kommentars, denn in letzter Zeit überfällt mich vermehrt Resignation, die bisweilen in Suizidgedanken umschlägt. Aber damit möchte ich mich nicht abfinden, denn wir Menschen sind soziale Wesen. Wir BRAUCHEN einander, und das nicht nur in wirtschaftlichen Fragen.

        Es muss doch noch einen dritten Weg geben als nur die Wahl zwischen Kapitulation und Kollaboration?!

        Grüße vom Narf

        1. Als Anarchist hat man es da weit besser, denn man hat keine Erwartungen. Weder an die Gegenwart, noch an die Zukunft. „You are alone, kid, always have been.“ singt sogar eine Taylor Swift.
          Es gibt KEINE Staats- oder Gesellschafstform die postiv zum Einsteigen motivieren könnte. Wir sind im Grunde noch immer bei Stirner.
          Was? Ihr ruiniert die Wirtzschaft? Was? Ihr seid, wenn „nötig“, sogar bereit für einen Atomkrieg?
          Na, dann macht mal schön… und Tschüss!

          das ist die Büchse der pandora, Verdummung durch Hoffnung!

  17. @DasNarf:
    Ergeht mir ähnlich. Auch die Kommentare hier drehen sich im Kreis und ermüden
    mich. Okay, der Kapitalismus ist an allem schuld und muss weg (@Altlandrebell). Ja, die kapitalistischen Eliten wollen uns alle töten, darum müssen sie getötet werden (@Panicman). Ich sehe in solchen repetitiven Denkfiguren nichts anderes als Ratlosigkeit, Verdruss und Lebensmüdigkeit. Sie sind kraftlos und ändern NJCHTS am Lauf der Dinge. Somit komme ich zum Schluss. dass der Debattenraum hier genau genommen ein Therapieraum ist, der die Gefangenschaft in nihilistischen Denkfiguren erträglicher macht – frei nach dem Motto: Geteiltes Leid, halbes Leid.
    Die Mächtigen haben gegen solche Therapieräume offenbar nichts einzuwenden. Sie stören nicht.

    1. „Die Mächtigen haben gegen solche Therapieräume offenbar nichts einzuwenden. Sie stören nicht.“

      Und warum wurden viel von Telepolis rausgeschmissen, wenn Sie nicht stören?

      1. Das ist wohl der private Kreuzzug von Neuber. Wie alle Kreuzzügler ist auch der so ein bisschen arg, äh: religiös. Wer im Glauben fest steht an die Richtigkeit der eigenen Sache, der kommt auf solche Ideen.

        1. Es wurden und werden ja weiß Gott nicht nur Leute von Neuberpolis rausgeschmissen. Jahre zuvor hatten die großen Leidmedien ihre Debattenräume (Standard, SPON, ZEIT) schon dichtgemacht oder auf Schießschartengröße verengt; nicht wenige dortige Foristen sind darum ja bei den Alternativmedien gelandet. Dann machten auch die Freitage und Telepolisse sukzessive alles dicht oder wurden regierungsamtlich geschlossen. YouTube und sonstige Kanäle wurden lahmgelegt, die NDS werden massiv behindert, obwohl weder Revoluzzer noch systemkritisch.

          Overton ist schlicht noch zu klein. Wen interessieren 2000 Leute, die ein Interview mit dem Chefred gucken oder von mir aus 90 000 (wenn es richtig in die Spitze geht) eins mit Flassbeck, der seit Jahren beim ÖRR verbrannt ist?

          1. So ist es. Ich kenne das SPON-Forum noch als einen Ort, der dem hiesigen gar nicht so unähnlich war.

            Die Schließung der Debattenräume hatte und hat aber auch viel mit dem aktuellen Finanzierungsmodell zu tun. Hier sind wir wieder beim guten, alten Kapitalismus.

            Einfach erklärt:
            Heutige Medien finanzieren sich über Paywalls. Die ganze „Plus“-Seuche, die inzwischen gang und gäbe ist.
            Was liegt also näher, als die Forumsteilnahme ebenfalls an ein Abonnement zu koppeln, um den Marktwert des Abos zu erhöhen?

            Nur die zahlende Elite darf jetzt noch diskutieren, schön unter sich, der Pöbel bleibt draußen.

            Was das alles mit @Panicman zu tun hat, und warum er Recht hat, wenn er sagt, dass „die“ uns alles nehmen werden, erkläre ich ein anderes Mal.

            Liebe Grüße

          2. Ach ja, das dFc oder wie es hieß. Nicht vergessen habe ich die dortigen Wadenbeißerinnen und Wadenbeißer, die MAGDA bspw.! Die mit dem Anti-Jebsen-Hexenhammer, geradezu eine wandelnde Bluthundestaffel. Oder ein gewisser Saul Rednow, obwohl sowas wie der wie üblich selbsterkorene Chef-Troll irgendwann dann aber wohl, wie gut informierte Kreise mir zu stecken müssen glaubten, mal kurzfristig zurück ins Mutterhaus nach Tel A. berufen.
            Es galt grundsätzlich , ab und an „bellte die Karawanen-Bubble, die Hunde zogen trotzdem weiter, nach getaner Arbeit“. So manch ein blogwart ließ die Rolläden runter, ge- und entnervt oder doch wg. diskreter Hinweise und Empfehlungen? Der „altemannb.“ (sein ursprünglich durchaus brauchbar, zum Ende unerträgliuch eingebläut). Beim PS-Projekt von DOC ging es ähnlich ab. Kaum war es dicht, war dann schon gleich die „reloaded version“ fällig. „Man“ könnte Spiegel-Bestseller schreiben. Von den SpOns, WOns und ZOns gäbe es auch reichliches zu vermelden, aber wen juckt das heute noch. Mich nicht!

    2. Ich sehe in solchen repetitiven Denkfiguren nichts anderes als Ratlosigkeit, Verdruss und Lebensmüdigkeit.

      Na ja, da ist was dran, aber ganz so weit würde ich nicht gehen. Tatsache ist aber doch, dass wir derzeit nicht gerade in revolutionären Zeiten leben. Andere haben ja schon geschrieben, was ich auch so erlebe: Wenn man auf die Missstände und mögliche Abhilfen zu sprechen kommt, dann wird bestenfalls abgewunken, wenn nicht gar aggressiv reagiert. Man will es einfach nicht wahrhaben, mit Betonung auf will nicht.

      Noch(!) sind wir hier der stark privilegierte Teil der Weltbevölkerung. Wir sind satt und bestens mit Unterhaltungs-Blingbling versorgt. Warum also aufregen?

      Die Wende wird nicht von unseren Kreisen eingeleitet werden. Der Druck ist anderswo sehr viel größer auf der Welt, nämlich da, wo wir uns seit Jahrhunderten satt machen auf Kosten der dort lebenden Artgenossen.

      Uns hier bleibt nur, so gut es geht auf die vorhandenen Missstände und deren Ursachen hinzuweisen.

      Diese Ursachen liegen nicht in der Existenz einzelner Personen, also nicht in Gates, Soros, Zuckerdings, Musk, Weidel, Scholz, Merz oder wem auch immer. Auch nicht bei den Juden, den „Zigeunern“, den Russen, den Amis, den Finanzheinis oder was weiß ich. Noch nicht einmal bei den Radfahrern (meinen persönlichen Lieblings-Hassobjekten).

      Die Ursachen liegen im systemisch bedingten Fortschreiten unserer Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung, also dem, was z.B. Mumford „die Megamaschine“ getauft hat, um auszudrücken, dass dieses System unbeirrt seiner eigenen Dynamik folgt. Diese Ursachen müssen benannt und verstanden werden, was derzeit hierzulande nicht einmal „den Linken“ zu gelingen scheint.

      So lange, wie ich diese systemischen Ursachen nicht verstehe, so lange stecke ich in der „Rechts-Falle“, auch als selbstmeinender Linker. So lange lande ich immer wieder bei Personen(gruppen) denen ich die Schuld zuschiebe für etwas, wofür sie in Wahrheit nur ein Symptom sind.

      Immer wieder mein Buchtipp für das Verständnis dafür, was ich meine: Fabian Scheidler: Das Ende der Megamaschine. Ein wirklich guter Einstieg.

      1. „den Radfahrern (meinen persönlichen Lieblings-Hassobjekten)“
        Meine Worte. Ohne Radfahrer wäre die Welt perfekt.

        „Diese Ursachen müssen benannt und verstanden werden, was derzeit hierzulande nicht einmal „den Linken“ zu gelingen scheint.“
        Liegt der Erfolg der „Megamaschine“ wirklich am mangelnden Verständnis? Ich bin im Gegenteil überzeugt, dass die große Mehrheit der Menschen sehr gut versteht oder zumindest ahnt, warum es den Reichen gut geht und den anderen weniger gut, warum es die Vermögenden besser im Leben haben als die Proleten. Ist dieses Verständnis nicht der Grund, warum alle reich werden wollen (vielleicht mit Ausnahme von @Altlandrebell und @Panicman)? Die Mehrheit der Menschen versteht auch, dass es sich als Prolet besser lebt, wenn man sich im System anpasst und sich nicht in die Angelegenheiten der Reichen einmischt. Wer ein freches Maul hat und die Faust zur Revolution hebt, landet in der Regel auf der Straße, im Knast oder in der Klapse. Menschen wollen Familien gründen und zur Gesellschaft gehören. Mein Punkt ist: Es ist eine verständnisbasierte Entscheidung, Teil der „Megamaschine“ zu sein, weil sie die Komfortzone bietet, die man für sein passables Spießerleben braucht. Die Opposition gegen die „Megamaschine“ bietet vielleicht mehr Selbstachtung, ansonsten aber nur Chaos, Randständigkeit und Einsamkeit.

        1. „Es ist eine verständnisbasierte Entscheidung, Teil der “Megamaschine” zu sein, weil sie die Komfortzone bietet“

          Dafür braucht es keine irgendwie geartete Entscheidung, denn das ist bereits mit der Geburt entschieden, nämlich Teil einer reichen Gesellschaft zu sein. Eine Entscheidung treffen müssen Menschen aus armen Ländern, die in reiche Gesellschaften migrieren wollen. Auch die armen Osteuropäer hatten sich „entschieden“ Teil der reichen EU zu werden. Und die nach dem Krieg armen Westeuropäer hatten sich (wohl eher zwangsweise) „entschieden“ Teil der von den reichen USA geführten antikommunistischen Allianz zu werden. Hinter all diesen Entscheidungen wirkt immer ein einfaches Prinzip: Erst kommt das Fressen, dann die Moral. Oder auch: das Sein bestimmt das Bewusstsein, die jeweiligen Umstände bestimmen die Art des Denkens.

          Nicht vergessen sollte man, dass es sich im reichen Westen um Klassengesellschaften handelt, wo nicht alle in der „Komfortzone“ leben. Aber da ja in der liberalen Demokratie jeder seinen Glückes Schmied ist, ist auch jeder für sich selbst verantwortlich, so die Argumentation der Wohlhabenden, die möglichst alle glauben sollen. Und dieser Glauben ist auch weit verbreitet, der Logik folgend im wohlhabenden Westen mehr als im armen Osten.

          1. Sie haben beide nicht unrecht.

            Wieviel Entscheidungsmacht hat die einzelne Person in menschlichen Gesellschaften denn überhaupt? Vor allem, wenn man die globalisierte Welt als EINE Gesellschaft, respektive als EINEN Markt betrachtet, was sie genau genommen ist. Spätestens, seit ich mit dem Smartphone in jedes Land gucken kann, und es Schleuser gibt, die ihrerseits wieder ihren Lebensunterhalt bestreiten, indem sie mich als Menschen irgendwo hin schicken, wo mich ein besseres Leben erwartet.

            Können Wirtschaftsflüchtlinge (ein schrecklicher Begriff, aber man weiß, was damit gemeint ist) mehr entscheiden als wir hierzulande?

            Beiden Motiven immanent ist der Systemzwang: Man braucht halt Geld zum Leben, also geht man dahin, wo man am ehesten welches bekommt, und tut das, womit man welches bekommt. Die eigentliche Beschränkung ist nicht eine wie auch immer geartete Entscheidung, sondern die Möglichkeiten, die dem Individuum überhaupt zur Verfügung stehen. Darin drückt sich die Machtlosigkeit unsereins aus, was uns hintenrum als Chance zur Eigeninitiative verkauft werden soll.

            Vom Tellerwäscher zum Geschirrspüler.

        2. Prosecco sagt:

          “den Radfahrern (meinen persönlichen Lieblings-Hassobjekten)”

          Meine Worte. Ohne Radfahrer wäre die Welt perfekt.

          Es gibt zwei Kategorien von Radfahrern (und innen 😉): die mit Führerschein & langjähriger (Auto,LKW) Fahrpraxis und die ‚ohne‘.
          Radfahrer ‚ohne‘ nerven mich als Rad- und Autofahrer quasi zu gleichen Teilen.
          Radfahrern ‚ohne‘ fehlt eine wichtige Perspektive; die Perspektive eines gegen Radler und Fußgänger gut abgeschirmten und geschützten Auto- und LKW-Fahrers (Rüstung hilft beim Drängeln). Insofern unterschätzen sie beständig die Gefahr und bringen nicht nur sich, sondern auch alle anderen Verkehrsteilnehmer in gefährliche Situationen, ohne es absichtlich ‚zu wollen‘. Schweißausbrüche der Autofahrer nach erfolgreicher Notbremsung zeugen davon 😰.
          Radfahrer ‚ohne‘, jedoch mit Haltung (!) sind die allerschlimmsten, sie versuchen als Mücke einem Elefanten den Weg zu weisen 💀.

          Radfahrer ‚mit‘ fahren defensiv & vorausschauend, nichtsdestotrotz schnell & sicher; und: so seltsam das klingt, unsichtbar für Autofahrer.

          Mich als Profi-Fahrradfahrer habt ihr Autofahrer noch nie ‚gesehen‘ 😉

          Mit freundlichen Grüßen
          Euer Fahrradheini

          (Dreijähriger Fahrradkurierprofi Mitte der 90er Jahre in Berlin … (Moskitos Fahrradkurier GmbH), über 20 Jahre ausschließlich per Rad unterwegs; – keinen Unfall, keinen Ärger, keine Schramme …)

      2. Kapitalismus ist die Ursache.
        Der Rest ist Wirkung.
        Aber, um das Problem zu beseitigen, müssen die Eigentumsverhältnisse neu definiert werde und dazu muss die herrschende Klasse enteignet und eingesperrt werden!

      3. Die Ursachen liegen im systemisch bedingten Fortschreiten unserer Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung, also dem, was z.B. Mumford „die Megamaschine“ getauft hat, um auszudrücken, dass dieses System unbeirrt seiner eigenen Dynamik folgt. Diese Ursachen müssen benannt und verstanden werden, was derzeit hierzulande nicht einmal „den Linken“ zu gelingen scheint.

        Das sehe ich genau so, mit der Betonung auf: „dass dieses System unbeirrt seiner eigenen Dynamik folgt“. Denn es ist in der Tat mittlerweile ein Selbstläufer. Zwar von Menschen erdacht und initiiert, aber mittlerweile weiß kein Mensch mehr so richtig wie man es aufhalten kann. Es ist des Menschen Kontrolle entglitten. Es ist wie eine Lokomotive an der die Bremse zerbrochen ist und die anscheinend nur noch durch das Streckenende und den nächsten Fels oder den nächsten Abgrund gestoppt werden kann, mit all dem Schlimmen was darauf folgt.

        PS: Was kann man nur gegen Radfahrer haben? Gibt es nicht bei jeden Verkehrsmittel einen Haufen Idioten, sogar bei den Fußgängern?

        1. Nein, nein, nein, nein, Radfahrer sind per se an allem Schuld!
          Diese Erkenntnis, lasse ich mir in meinem langem intellektuellen Dasein, auch nicht mehr nehmen.
          Das darf auch nicht hinterfragt werden!!! 😉

        2. Was kann man nur gegen Radfahrer haben?

          Ich bin ziemlich begeisterter Fußgänger und bewege mich üblicherweise als solcher durch meine Stadt. Versuchen Sie mal, den Standpunkt eines zu Fuß gehenden Stadtbewohners einzunehmen. Wenn’s Ihnen in der Fußgängerzone das Toupet vom Kopf weht, weil so ein Sportsfreund mit Affenzahn im Mini-Abstand an Ihnen vorbeiprescht und Sie ihn nicht einmal gehört haben, als er von hinten angebrettert kam.

          Meine entsprechende Bemerkung war hier aber eher scherzhaft gemeint. Bezüglich des hier verhandelten Themas haben Radfahrer eine eher untergeordnete Relevanz. 🚳

          1. Den besten Satz hörte ich einst von einer Bäuerin (neudeutsch: Landwirtin), als wir gerade an ihrem Haus vorbei liefen. Durch ihren Hof führt ein geteilter Fuß- und Radweg. Sie war gerade mit einem ihrer Pferde beschäftigt.

            Von hinten kam ein Radfahrer angerast, so ein typischer, hechelnder Spacko in werbebedruckter Funktionskleidung mit strammen Waden, die wie eingenähte Tennisbälle aussehen, und klingelte uns wild von der Bahn.

            Die Frau schrie ihm hinterher: „Bremse, net klingle!“

            Fand ich gut, und das sagte ich ihr auch.

            Da ich selbst ein eher entspannter Radfahrer bin, kann ich aber bestätigen: Es gibt auch vernünftige, die nicht den eigenen und den fremden Kopf und Kragen riskieren, bloß um noch ein paar Millisekunden für die persönliche Bestzeit heraus zu holen.

          2. @umbhaki:
            naja, wie schon gesagt Raser und Drängler gibt es zu Hauf auch unter Autofahrern, nur kommen die eher selten auf die Fußwege.
            Ich weiß nicht wie es in Berlin, Köln oder Frankfurt ist (wo es wohl ein recht hohe Fahrraddichte gibt), aber hier in Aachen wird man in der Regel als Fußgänger nicht von Fahrradfahrern belästigt.
            Von hinten heranbrettern und dann knapp überholen – das mache ich zwar nicht, aber es ist trotzdem oft die bessere und sicherere Taktik als vorher noch zu klingeln, denn A: hören das viele der deutlich Älteren schon nichte mehr, oder B: erschrecken sich die Fußgänger und machen dann unvorhersehbare Seitwärtsbewegungen.

    3. @ Prosecco

      Ich sehe in solchen repetitiven Denkfiguren nichts anderes als Ratlosigkeit, Verdruss und Lebensmüdigkeit. Sie sind kraftlos und ändern NJCHTS am Lauf der Dinge.

      Tja, bloß ist es eben noch kraftloser nur auf seinem Liegestuhl im Garten zu hocken, am Barrolo zu nippen und zu sagen „Ändern kann ich eh nix, also lass ich es bleiben“. Das ist dann einzig der Gipfel des Nichtändern(wollens). DAS ist Passivität und Ohnmacht in Reinkultur. DAS ist Verdruss und Lebensverneinung. Wer den Widerstand aufgibt, verfällt in Duldungsstarre. Wer den Widerstand aufgibt, stirbt ab.

      Zumal man sich so eine Attitüde des Am End‘ is ollas umsonst auch erst mal leisten können muss. Und sie – man verzeihe mir das harte Verdikt – ausgesprochen dumm ist, denn am End kommen Staat und Co. zu einem in den Garten, ob man es will oder nicht. Da mag man sich wie Archimedes hinstellen und sagen „Störe meine Kreise nicht“, die Legionäre / Söldner / Schlagstockbandenmitglieder hauen dich nieder / verschleppen dich / stechen dich ab, ob es dir passt oder nicht. Weil du eingeimpft bist. Weil dein Garten einer Schnellstraße / Waffenfabrik im Weg bist. Weil sie deinen Körper für den Kriegsdienst brauchen. Tausend weils sind denkbar und noch viel mehr. Und die Häscher hält man nicht auf, in dem man ein „Bitte nicht stören Schild“ aufstellt, brav alle Geßlerhüte grüßt oder sich ständig wegduckt und kriecht. Keiner hat ein Reduit gegen die Büttel, gegen die systemische Gewalt, also kann man ruhig – jeder nach seinen Möglichkeiten und in seinem Rahmen – gleich hier Widerstand leisten und sich mit anderen verbinden.

      Widerstand leisten, widerständig sein, widersprechen hat obendrein eine tiefere Dimension: Er ist nicht die eine spektakuläre, schnelle Revolution, von der hier manche träumen und die alles ratzfatz ändern soll, sondern zunächst ein Prozess der Äußerung beziehungsweise Rückgewinnung von Autonomie und Selbstbestimmung. Es ist nicht nur der Widerstand gegen das System, sondern zunächst einmal der Kampf gegen die eigene, innere Resignation und ein Bewusstwerden von dem, was Sache ist. Sein Ziel ist somit nicht die sofortige Transformation des Außen, sondern im ersten Schritt die Bewahrung von Hoffnung, Selbstbestimmung und Handlungsfähigkeit des Innern – sowohl individuell als auch kollektiv. Sowohl bei meinen Nächsten als auch bei mir selbst.

      Davon abgesehen geht es mir nicht nur um „Kapitalismus“. Ich argumentiere gegen die Gesellschaftsstruktur, die beileibe nicht nur Kapitalismus umfasst, sondern noch jede Menge andere schreckliche -ismen. Das können Sie lachhaft oder redundant finden (sind die Untaten der Herrschenden nicht eigentlich auch redundant und sich seit Jahrhunderten wiederholend?), ist aber zumindest eine klare Position und sicherlich das Gegenteil von Ratlosigkeit.

      Nachträge (Stakkato):

      Ist dieses Verständnis nicht der Grund, warum alle reich werden wollen

      Wer ist „alle“? Und wer will das? Gucken Sie zu viel Privatfernsehen, dass Sie von Paradise Hotel, DSDS und Co. auf alle schließen? Oder sind Sie Gerald Hörhan auf den Leim gegangen?

      Das Medianeinkommen in Deutschland lag übrigens letztes Jahr bei 43.750 Euro. Können Sie ja mal ausrechnen, was das in Netto bedeutet und ob man damit „reich“ ist bzw. wird.

      (vielleicht mit Ausnahme von @Altlandrebell und @Panicman)

      Genosse @ Panicman scheint materiell nicht als Diogenes zu leben. Und ich kann vor allem nicht reich werden, selbst wenn ich es wollte. Für die, die ganz unten geboren werden, gibt es so gut wie keine Aufstiegsmöglichkeiten, dafür jede Menge gläserne Decken.

      Sie sind in einem anderen Milieu geboren, dementsprechend mögen und dürfen Sie andere Erfahrungen gemacht haben.

      Die Mehrheit der Menschen versteht auch, dass es sich als Prolet besser lebt, wenn man sich im System anpasst

      Ne ganze Menge Leute versteht vor allem, was es bedeutet einen Wasserwerferstrahl ins Auge (Schlosspark Stuttgart), einen Tränengaskanister an den Kopf (Gelbwesten) oder einen Schlagstock in die Fresse zu bekommen (Startbahnwest, Querdenker, Wendland…). Man sollte Kuschen vor Gewalt nicht mit freiwilliger Anpassung und bewusstem Legitimieren gleichsetzen oder zumindest nicht behaupten, dass alle hier begeistert „Ja!“ schreien. Ich habe gestern nochmals bewusst auf die Brechung und Abrichtung von der Wiege bis zur Bahre verwiesen, um deutlich zu machen, dass in der normopathischen Gegenwartsgesellschaft die Zustimmung im Angesicht kontinuierlicher Gewaltakte gegen den stets frei geborenem, doch aber der ersten Lebenssekunde sofort zu entmündigen und beherrschen begonnenen Menschen geschieht.

      Menschen wollen Familien gründen und zur Gesellschaft gehören.

      Meanwhile:

      Immer weniger Menschen in Deutschland leben in Familien. Im Jahr 2023 traf dies auf 49 % der Bevölkerung beziehungsweise 41,3 Millionen Menschen hierzulande zu, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) anlässlich des Internationalen Tags der Familie am 15. Mai mitteilt.

      Ihr „wir“ sind mal wieder ganz bestimmte Schichten, Milieus und Klassen. Aber nicht für die Gesamtgruppe repräsentativ.

      No hard feelings there. 🙂

      1. @Altlandrebell:
        1) Wir befinden uns hier auch in einem Milieu. Man kommentiert nicht bei Overton, wenn man im Herzen kein Rebell ist (Ausnahmen bestätigen die Regel). Sie sagen ja selbst, dass die Systemkritiker ihr letztes Refugium in den Alterativmedien gefunden haben. Wer also im Overton den Widerstand besingt, singt im Chor von Gleichgesinnten. Das Problem: Die normopathische Gegenwartsgesellschaft sitzt nicht im Publikum. Der Widerstand verhallt ungehört. Das hat @DasNarf und mich nachdenklich gemacht …
        2) Im Garten im Liegestuhl hockend Barrolo zu schlürfen, kann nur kraftspendend sein. Ist jedem zu empfehlen!
        3) Sie haben recht: Widerspruch und Widerstand können für das persönliche Glück hilfreich sein. Ich würde jedoch davon abraten, sein Glück vom System abhängig zu machen. Man kann sein Glück nur in einer Umgebung finden, die man gestalten und verändern kann. Am besten fängt man bei sich selbst an. Also z.B. im Garten im Liegestuhl mit einer Flasche Barrolo … Das hat nichts mit Resignation zu tun, aber viel mit Weisheit. Probieren Sies aus!
        4) Warum alle reich sein wollen? Schauen Sie doch mal ein paar Folgen der ZDF-Serie „Bares für Rares“ – und gucken Sie auf die Gesichter, wenn es um die Schätzungen und die erzielten Verkaufspreise geht. Wenn Geld nicht glücklich macht, fresse ich einen Besen!
        5) Genosse @Panicman langweilt und ermüdet mich am meisten. Ich kann mit seinen Paranoia-Textbausteinen nichts anfangen. Widerstand kann auch entsetzlich plump sein.

        1. Wir befinden uns hier auch in einem Milieu. Man kommentiert nicht bei Overton, wenn man im Herzen kein Rebell ist

          Ein liberal-konservative Mitforist wie @ Wolfgang Wirth ist dann auch ein Rebell? Daneben gibt es hier noch mindestens ein halbes Dutzend Vollauf-Rechte, genügt ein Blick in den Grooming-Artikel (ein Uralt-Thema, zu dem man in England schon vor 15 bis 20 Jahren Studien jedweder Couleur fand – warum Deutsche das jetzt für sich entdecken, erschließt sich mir nicht. Vermutlich zu viel Gaukler Musk konsumiert.) oder in die eine sozialdarwinistische bis offen faschistische und Widerstand-verlachende Suada weiter unten.

          Bei Overton kommentieren durchaus unterschiedliche Leute, was viele eint, ist – wenn auch aus unterschiedlicher Warte – eine mehr oder weniger stark ausgeprägte Unzufriedenheit mit gegenwärtigen gesellschaftlichen Entwicklungen.

          Der Widerstand verhallt ungehört. Das hat @DasNarf und mich nachdenklich gemacht …

          Und ich habe zunächst einmal (siehe oben) auf Albrecht Müllers Kommentar auf den NDS und zugehörige Leserbriefe verwiesen und tue das hiermit nochmals. Sowohl viele Leserbriefschreiber als auch meine Wenigkeit haben da einen anderen Blick als Sie.

          Im Garten im Liegestuhl hockend Barrolo zu schlürfen, kann nur kraftspendend sein. Ist jedem zu empfehlen!

          Zunächst: Als Freisinnigem ist es mir völlig wumpe, was Sie oder andere Gartenbesitzer dort treiben und konsumieren, solange Sie nicht die Grenzen Dritter dabei verletzen. Ich selbst trinke keinen Alkohol, dürfte ihn wie einiges anderes auch sowieso nicht konsumieren, schreibe aber freilich niemandem vor, welches Frostschutzmittel er / sie / es in sich reinkippen soll. Machen und trinken Sie das, wozu Sie lustig sind, aber projizieren Sie von Ihrem Lebensniveau nicht auf alle anderen.

          Dann:

          Ich würde jedoch davon abraten, sein Glück vom System abhängig zu machen. Man kann sein Glück nur in einer Umgebung finden, die man gestalten und verändern kann. Am besten fängt man bei sich selbst an. Also z.B. im Garten im Liegestuhl mit einer Flasche Barrolo … Das hat nichts mit Resignation zu tun, aber viel mit Weisheit. Probieren Sies aus!

          Das ist eben der zentrale Unterschied zwischen uns beiden. Ich sehe den Menschen durch die Struktur seiner Umwelt (die Systemebene) geprägt, Sie scheinen davon auszugehen, dass er schon irgendwie losgelöst davon agieren könne, wenn er nur wolle.

          Ich vertrete die These – auch weil ich es einfach am eigenen Leib zu oft erfahren habe – dass das System einen stark bestimmt, kontrolliert und einem auf den entscheidenden Ebenen diktiert und vorschreibt was man zu tun und zu lassen hat. Wenig bis gar kein Platz für freien Willen. Ob man es will oder nicht – ab der Geburt werden die Leute in vorgegebene Bahnen geworfen und zum Objekt institutioneller Gewalt(en). Elternhaus, Kindergarten, (Hoch)Schule, Zwangsdienste, Markt, Staat, Medien, Tempel… Da ist nicht Resignation das Mittel der Wahl, sondern Widerstand – denn erst durch Widerstand kann man sich überhaupt (Möglichkeiten zu) Freiräumen (und seien es bloß freie Denkräume im Geiste) schaffen.

          Das Gestalten und Schaffen seiner Umgebung wiederum ist, anders als Sie das des Öfteren postulieren, weitaus diffiziler und ein reiner Hürdenlauf. Außer man ist von Geburt an privilegiert oder Bewohner einer Gated community – und selbst das ist kein dauerhafter Schutz, wenn man nicht über die Stöckchen der Herrschenden springt. Um sich eine eigene Umgebung zu schaffen, braucht man zuvorderst Ressourcen, Netzwerke und sonstiges Pipapo.

          Zur Erinnerung und um das nochmals für neue Leser darzustellen, wie ich zu meiner These und meinen Eindrücken komme: Ich bin schwerbehindert, Arbeiterkind, in Hartz aufgewachsen – mir hat niemand was vererbt, Connections bereitgestellt oder mich mit irgendwas überhäuft. Doch – mit dummen Sprüchen wie „Du siehst gar nicht (so) behindert aus“ oder „Wer sich nur anstrengt und was schafft, der bringt es zu was im Leben“. Zur Freude der neoliberalen Herzen habe ich mir sogar vieles „hart und selbst erarbeitet“ wie es immer so schön heißt und verlangt wird – nur bringen einem Einsernoten, akademische Titel und Co auch nichts. Das ist nämlich bedrucktes Papier und heute schlichtweg ubiquitär. (Davon abgesehen sind Titel nur zum Aufplustern des Egos gedacht und, wie Illich richtig schrieb, zu überwinden).

          IMir hatten sie sogar einen Stipendium gegeben – aber sonderlich hilfreich ist das für Arbeiterkinder auch nicht unbedingt, sogar eher nachteilig, gerade wenn das Umfeld der anderen Stiftungsmitglieder so völlig von deiner Lebenswirklichkeit entfernt ist. Für mich hat es einzig und allein verhindert, dass mir das Studium einen zusätzlichen Berg Schulden aufgebürdet hat. Das ist das Studium nämlich für nicht wenige – ein Schuldenerzeuger. Dazu ist es ja freilich auch gemacht. Sie @ Prosecco oder andere hätten vielleicht etwas von so einem Stipendium gehabt (so Sie keines hatten), Mittelschichtenkindern hilft es durchaus. Mir dagegen erging es an der Hochschule ähnlich wie Marco Ott oder Christian Baron – die, welch Wunder, aus demselben Milieu wie ich stammen. Es ist einfach so: 21 von 100 Nichtakademikerkindern beginnen mit einem Studium, acht von 100 Nichtakademikerkindern erwerben den Mastertitel, eines den Doktortitel. Dagegen beginnen 74 von 100 Akademikerkindern ein Studium und einen Doktor haben am Ende 10 von 100. Wenn man dann noch nach Klassen weiter selektiert – dann wird deutlich, was „soziale Selektion“ eben wirklich heißt und dieses „Jeder muss sich nur anstrengen, dann klappt’s“ Bullshit ist. Lüge. Induziert von Leidmedien und anderen Propagandisten. Das Gros der Arbeiterkinder stößt irgendwann an eine gläserne Decke und kann seine Umgebung überhaupt nicht so gestalten, wie es sie möchte. Dann ist’s eben vorbei und die schlauen Leute vom Anfang kommen wieder und sagen: „Hajo, hascht disch hold effach ned g’nug an’strängt!“ oder „Wander doch aus“ / „Mach doch rüber“.

          Sie scheinen mir diese strukturellen und systemisch-gewollten Hürden und Abhängigkeiten, die immerhin einen signifikanten Teil der Bevölkerung treffen, allzu oft zu übersehen, genauso wie Sie gestern postulierten, die Menschen strebten zur Familie. Da schwingt, wenn auch weniger stark als bei anderen hier, dieses „Jeder ist seines Glückes Schmied“ / „Jeder muss nur an sich selbst arbeiten“ mit. Das ist mir zu billig, sehen Sie mir das nach.

          Abschließend bedenken Sie doch einfach nochmals das oben bereits umrissene: Selbst wenn Sie jetzt ihren epikureischen Kepos haben, Ihr „Störet meine Kreise nicht“-Schild am Gartentor anbringen und den kanadischen Truckern und Gelbwesten sagen: „Selber schuld, wenn ihr euch habt niederkartätschen lassen, hättet ja im Garten sitzen oder was schaffen können“. Selbst dann gibt es irgendwann dieses eine Thema, bei dem Sie zufällig – und vielleicht auch nur für einen Moment – aus der Reihe springen und schon werden Staat, Markt, Kirche oder welche Institution auch immer ihre Häscher zu Ihnen schicken, Ihre Liege zu Brennholz zerschlagen, Ihren Garten abfackeln und Ihren Weinvorrat klauen. Dann mögen Sie weise wie Archimedes gewesen sein, aber auch so selbstüberschätzend wie Phaeton und letztlich ebenso leidend wie Tantalos, denn dem System entkommt man nicht.

          Sie schreiben ja immer über die Nuklearkriegsgefahr – denken Sie die Verseuchung machte vor Ihrem Garten halt? Was machen Sie dann? Gehen Sie dann einfach in den Bunker? Warum also nicht vorher dagegen aufstehen? Lesen Sie Schiller, der liefert Anregungen: „Wir wollen seyn ein einzig Volk von Brüdern, // In keiner Noth uns trennen und Gefahr.“ Niemand fordert Sie freilich auf einen Heldentod zu sterben, Unsinnstaten zu begehen oder sich und Ihre Angehörigen in Gefahr zu bringen, schon gar nicht unnötig. Aber auch Sie können von Ihrer Warte aus kleine Steine ins Getriebe werfen, sich mit anderen vernetzen, aufklären. Oder Ihre Kolumne weiterschreiben. Die Schaffung von Gegenstrukturen und Gegendruck bleibt die einzige Option, das ist meine feste Überzeugung.

          Wenn Geld nicht glücklich macht, fresse ich einen Besen!

          Da sage ich nur: 1) Geld und Glück sind nicht dasselbe. 2) Gerade das Streben nach immer mehr Geld und Reichtümern ist nicht automatisch mit langfristigem Glück verbunden, führt oftmals sogar zum Gegenteil. 3) Die heutige Glücksvorstellung ist auch wieder so ein hinterfragenswürdiges neoliberales Etwas (siehe hier für einen ersten Versuch). 4) Materialistisches Denken ist auch nicht so meins – und einige andere werden das ebenso halten, ergo auch hier keine Verallgemeinerung möglich. 5) Geld ist für viele ohnehin bloß ein Mittel bzw. notwendiges Übel und kein Hochgut. Man braucht es eben, um zu überleben, weil die Gesellschaft auf Geldwirtschaft setzt.

          Genosse @Panicman langweilt und ermüdet mich am meisten.

          Niemand zwingt Sie seine Beiträge zu lesen. Der Mitforist @ Alexander hat zudem wiederholt Optionen dargelegt, wie man sich bestimmte Kommentare ausblenden kann. Auch das Mausrad ist eine hilfreiche Erfindung.

          Gruß in die Schweiz

          1. Zum Thema Glück:

            Um unglücklichsten erscheinen mir stets die Menschen, die wohlhabend sind. Die jammern nämlich am meisten und sind in der Regel geizig. Sie haben auch am meisten zu verlieren, und das kann durchaus schlaflose Nächte bereiten. Verlustangst ist ein ständiger Wegbegleiter.
            Von der vielen Zeit, die notwendig ist, um das Eigentum vor Einbruch, Beschädigung oder Entwendung zu sichern, zu verwalten, zu vermehren und zu pflegen mal ganz abgesehen. Wem das bewusst wird, der läuft Gefahr, die Sinnhaftigkeit dieses Tuns ernsthaft in Frage zu stellen. Deshalb wird das instinktiv vermieden.

            Für Marx war die „disposable time“, also die Freizeit, der wahre Reichtum einer Gesellschaft. Komischerweise sorgt der Kapitalismus trotz seiner immensen Effizienzsteigerungen nicht für eine Entlastung und damit mehr Freizeit. Woran das wohl liegt? Rhetorische Frage. 😉

            Aus der hinduistischen Lehre, der Advaita Vedanta, kann man folgende Erkenntnisse entnehmen:

            Wenn das Glück in einem Ding enthalten wäre, wenn es also eine implizite Eigenschaft dieses Dinges wäre, würde dieses Ding jeden Menschen glücklich machen müssen. Dem ist nicht so. Der eine isst lieber Schokolade, der andere ein Schnitzel und ein Dritter macht sich nicht viel aus Essen. Ich mache mir zum Beispiel nicht viel aus Geld.

            Daraus lässt sich schlussfolgern, dass das Glück bereits in dir wohnt. Das Glück verheißende Ding ist nur ein Auslöser, ein gesellschaftlich konditionierter Trigger. Man kann lernen, grundlos glücklich zu sein, wenn man verstanden hat, dass man diesen Trigger gar nicht benötigt.

            Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Erkenntnis, dass Realität kein Zustand ist, den man festhalten kann. Alles was du hörst oder siehst, ist nur eine flüchtige Erfahrung, für die es ein Vehikel braucht, zB Augen und Ohren. Mit anderen Worten: eine Illusion deines Körpers und deines Bewusstseins. Wer meint, durch Illusionen Glück erfahren zu können, und sie in einer Welt, die dem stetigen Wandel, dem permanenten Fluss der Veränderung unterliegt, „besitzen“ oder „konservieren“ zu können, ist auf dem direkten Weg ins Unglück. Denn du wirst grundsätzlich immer mehr verlieren, als du behalten könntest. Alles was bleibt, sind Erinnerungen, und auch diese verblassen und sind letztlich nur ein Trugbild, eine Lüge. Das Loslassen macht frei. Das Loslassen können macht glücklich. Das Streben nach Glück, vor allem nach extrinsisch motiviertem Glück, macht unglücklich.

            Ein anderer, artverwandter Ansatz ist ebenfalls ein phänomenologischer: Unsere Gesellschaft ist defizitär geprägt. Wir unterteilen in „gutes“ und „schlechtes“, in Glück und Unglück. Beides ist klar definiert und voneinander abgegrenzt.

            Wer gesund ist, darf glücklich sein, wer krank ist, muss unglücklich sein. Wer reich ist, darf glücklich sein, wer arm ist, muss unglücklich sein und so weiter. Der normative Imperativ eben.

            Wenn man es schafft, sich von diesen dialektischen Polen zu lösen, kann man sogar erkältet mit einem Grinsen im Bett liegen und auch aus vermeintlich negativen Dingen etwas Sinnhaftes schöpfen: Das einmalige Privileg, individuelle und einzigartige Erfahrungen machen zu dürfen, welches nur den Lebewesen vergönnt ist. Wenn du dem Tod ins Gesicht lachen kannst, verliert er seine Macht über dich. Wenn du meinst, gezählte Lebensjahre oder angesammelten Reichtum, also Quantität mit qualitativem Glück gleich setzen zu können, wird der Tod dich am Ende auslachen.

            Nur mal so als Denkanstöße. Jetzt muss ich dringend ins Bett, sonst schreibe ich noch mehr Blödsinn.

            Gute Nacht!

            1. Ne das war kein Blödsinn. Mir hat es sehr gefallen, Narf, auch der Marc Aurel, mit dem Tod, der jeden von uns anlächelt und wo das einzige was uns bleibt das zurücklächeln ist.

            2. „Für Marx war die “disposable time”, also die Freizeit, der wahre Reichtum einer Gesellschaft. Komischerweise sorgt der Kapitalismus trotz seiner immensen Effizienzsteigerungen nicht für eine Entlastung und damit mehr Freizeit. Woran das wohl liegt? Rhetorische Frage. 😉 “

              ich machs mal „philosophisch“ : in der freizeit arbeite ich am effizientesten -absolut entlastend! :yes:
              (das is die sache mit dem garten und mit „sozialen wesen“…wunderbar, daß es davon so viele „un-menschliche“ gibt….)

          2. Na, denn wieder Nachtarbeit…mit dem Mausrad? 😉
            Schade, hätte mir etwas mehr Unterstützung erhofft, als den Hinweis mich auf die Ignoreliste zu setzen.
            Danke für nichts…

            1. @ Panicman

              Verzeihen Sie, ich wollte Sie nicht inkommodieren.

              Es ging gar nicht darum, Sie zu ignorieren oder zu sperren, sondern um die Einstellung des Mitforisten. Ihn langweilen ja expressis verbis Ihre Beiträge und meine ermüden ihn auch, weil wir wiederholt auf die systemischen Hintergründe und Ursachen verweisen.

              Nun, wenn mich Beiträge langweilen oder ich nichts mit ihnen anfangen kann, dann lese ich sie einfach nicht oder klicke sie erst gar nicht an. Und noch weniger larmoyierte ich dauernd wie sehr sie mich nervten. Ich würde mich einfach nicht mehr mit denen beschäftigen. Deswegen habe ich dem Mitforisten empfohlen sich die Beiträge ausblenden zu lassen oder weiterzuscrollen, statt Energie an sie zu verschwenden.

              PS: Weiter unten habe ich ihm übrigens versucht aufzuzeigen, warum die herrschende Klasse nicht unbedingt viele Sklaven braucht oder auch durchaus massenhaft Leute „verbrauchen“ kann (Stichwort: Kongogräuel).

          3. @Altlandrebell:
            Wahrscheinlich liegt die Wahrheit irgendwo in der Mitte zwischen den Positionen. Weder der eigene Wille noch das System entscheiden exklusiv über die Lebensqualität und das biografische Schicksal. Entscheidend scheint mir vor allem die individuelle Fähigkeit, aus dem, was ist, das Beste zu machen. Mit „das Beste“ meine ich nicht die Veredelung der bürgerlichen Existenz, sondern das persönliche Wohlbefinden, das „Mit-sich-im-Reinen-Sein“, Lebensfreude.
            Widerstand setzt einen starken Willen voraus. Wer dem System widersprechen und widerstehen will, muss an die eigenen Kräfte, an sich selbst glauben. Der eigene Wille ist immer die zentrale biografische Gestaltungsmacht, unabhängig vom System. Man kann auch WOLLEN, einer Konfrontation mit dem System aus dem Weg zu gehen – was nicht heisst, dass man sich ihm unterwirft. Es bedeutet lediglich, dass man seine Kräfte anderweitig einsetzt. Es gibt 1000 Möglichkeiten, seine Kräfte nach persönlichen Interessen einzusetzen und dafür Lebensfreude zu ernten. Das Geschäft der Revolution absorbiert so viel Energie – und welche Lebensfreude resultiert daraus? Widerstand gegen den globalisierten Kapitalismua ist eine Lebensaufgabe ohne Happy End, zumindest in meiner Vorstellung. Man lebt nur einmal und das nicht allzu lange, darum sollte man jede Chance nutzen, aus dem, was ist, das Beste zu machen. Was aus dem System wird, hat niemand in der Hand, der keine Macht hat.

            1. @ Prosecco

              Wahrscheinlich liegt die Wahrheit irgendwo in der Mitte zwischen den Positionen.

              Nein, das ist mir zu abgedroschen. Das ist wie dieses unsägliche „alle sind in den Ersten Weltkrieg“ hinein gestolpert. Die Wahrheit liegt nie einfach in der Mitte. Es ist komplexer und immer der Einzelfall zu betrachten. Gerade hier, denn im vorliegenden Fall ist eine absolute Klassenfrage. Für Menschen aus der Unterschicht ist es nun einmal so, dass das System ihre Lebensumstände in erheblichem Maße stärker prägt und regelt als bei Angehörigen der upper class. Das stärkste Wünschen und Wollen ist nichts, wenn man nicht die Mittel hat, um sie zu verwirklichen. Dann bleiben sie Träume. Leute, die dagegen nach Ascot gehen und ihren Burberry durch die Gegend tragen, müssen nur nach Butler Johann rufen und schon bekommen sie ihren eigenen Willen erfüllt.

              Entscheidend scheint mir vor allem die individuelle Fähigkeit, aus dem, was ist, das Beste zu machen.

              Das ist genau das „Jeder ist seines Glückes Schmied“ was ich hier schon mehrfach kritisiert habe. Ob Sie das nun auf „bürgerliche Existenz“ oder „Wohlbefinden“ beziehen, ist egal. Dass ist dieses neoliberale Psycho-Geschwätz „Sie müssen bloß die Attitude zu Ihrem Job overthinken, dann managen sich Ihre Problems von selbst!“ Wenn jemand ganz unten in der Scheiße arbeiten muss, muss er ganz unten in der Scheiße arbeiten, dann hilft es nichts, ihn diese in Regenbogenfarben anzumalen, als „Challenge“ zu verkaufen oder zu sagen „Wasch und rasier dich und such dir was anderes, wenn es dir nicht passt“. Wenn jemand in einem Haus wohnen muss, in dem die Wände schimmeln, weil die Miethaie keinen Bock auf Instandhaltung haben, muss er in einem Haus wohnen, in dem die Wände schimmeln, weil die Miethaie keinen Bock auf Instandhaltung haben. Dann muss man sich verbinden und gemeinsam wehren und nicht einfach sagen: „Ach, hübsch, der Schimmel an der Wand bei euch bewegt sich ja“ oder noch schlimmer: „Suchen Sie sich was für Sie passenderes – Trailerhomes oder Bahnhofsbänke sind vom Tinyhouse-Feeling her wonderful für Ihr spirituelles wie ökonomisches Sabbatical“. Wenn jemand Eltern hat, die Choleriker sind, dann muss man deren Gewaltausbrüche nicht als „Opportunities“ verklären, durch die man abgehärtet wird oder das emotionale wie physische Vernachlässigen und Alleinlassen als „Chances“ umdeuten, die „individual perspectives“ und „kreative Freiräume“ eröffnen. So was kann man sich einfach nicht schönsaufen. Da zieht man einfach keine Lebensfreude draus.

              Widerstand setzt einen starken Willen voraus.

              Nö, Widerstand erfordert nicht unbedingt einen starken Willen, sondern zunächst einmal vor allem das bewusste Wahrnehmen der Umstände, die einen umgeben. Bevor man sich gegen etwas auflehnt, muss man ja überhaupt erst verstehen, warum es hier des Widerstands bedarf. Über das Erkennen von Missständen gelangt man zum Initiieren von Widerstand, es ist das Bewusstsein der Notwendigkeit das zählt. Ohne dieses Bewusstsein wird es schwer, Widerstandskraft zu entwickeln.
              Allgemein ist Widerstand in vielen Fällen keine Frage des Willens, sondern der bloßen Notwendigkeit. Wenn Menschen keine andere Wahl haben, als sich zu wehren, ist es der Drang sich zu befreien, der sie antreibt. Das Bedürfnis sich zu schützen oder – für die Biologisten hier im Forum ganz interessant – auch der Instinkt. Die instinktive Reaktion auf Bedrohung und Ungerechtigkeit. Viele Leute stellen sich nämlich in der Tat gegen Dinge, die ihnen aufgezwungen werden, statt sie in Duldungsstarre zu ertragen. Und das ganze sogar ohne dabei übermäßig viel an Willen zu investieren – es ist einfach eine quasi-natürliche Reaktion auf äußeren Druck.

              Hilfreich ist ansonsten auch das Agieren in der Gemeinschaft – wenn sich nämlich die vermeintlich Schwachen und „Schwachwilligen“ zum Kollektiv zusammentun, kann das enorme Kraft und Druck entfalten. Aber mit Kollektiven hat man es ja hier nicht so im Forum, die Arbeiter und Hartzer wollen nichts, können nichts, sind Loser und jeder muss auf sich selbst schauen, ist seines Glückes Schmied.

              Es gibt 1000 Möglichkeiten, seine Kräfte nach persönlichen Interessen einzusetzen und dafür Lebensfreude zu ernten.

              Ja, wenn man in der richtigen Ecke des Landes geboren ist und die notwendigen Mittel an der Hand hat, dann schon.

              Das Geschäft der Revolution absorbiert so viel Energie – und welche Lebensfreude resultiert daraus?

              Wenn man Revolutionen schon kapitalistisch auf ein „Geschäft“ (Input-Output; Gewinn-Verlust) reduziert und als bloße Energieverschwendung abtut, kann es natürlich nichts werden. Beim besten Willen nicht!

              Widerstand kann Menschen sehr wohl Hoffnung und eine neue Lebensperspektive geben – mit Ihrer Einstellung hätten die Haitianer unter Toussaint Louverture, die Revolutionäre in Petrograd und viele andere auch gleich zu Hause bleiben können. Ändert sich eh nix, anpassen, mittrotten, Arm raus, Spritze rein.

              Ich nehme Ihnen Ihre Einstellung genauso wenig weg wie Ihren Barolo oder ihre Vorstellung, aber sehen Sie es mir nach, dass ich nichts mit ihr anfangen kann.

              Man lebt nur einmal und das nicht allzu lange, darum sollte man jede Chance nutzen, aus dem, was ist, das Beste zu machen.

              Das ist die neoliberale YOLO-Phrase, die alles auf individuelles Handeln reduziert und wider mal die strukturelle Ebene ausblendet. Ich weiß, in einer neoliberalisierten Gesellschaft kann man wohl nicht anders denken und sein Glück nur in (im)materiellen Konsum, in (Karriere- und sonstigem) Fortschritt oder persönlichem „Erfolg“ suchen.

              Doch nochmals: der Gedanke ignoriert schlicht, dass nicht alle Menschen die gleichen Ressourcen haben. Soziale, ökonomische, politische, religiöse und sonstige Barrieren verhindern schlichtweg, dass viele überhaupt die Möglichkeit haben, „das Beste zu machen“.

              Die Paläolibertären ficht das nicht an – sie betonen die individuelle Verantwortung, systemische Probleme werden ausgeblendet oder als Ausreden und „Gewäsch“ abgetan (damit sind nicht explizit Sie gemeint @ Prosecco, aber das ist, wie man im Alltag wie im Netz sieht, die konsequente Fortführung des YOLO-Gedankens).

              Was aus dem System wird, hat niemand in der Hand, der keine Macht hat.

              Und das suggeriert, dass alles, was mit dem System passiert, vollkommen außerhalb unserer Kontrolle läge und einzig die Herrschenden Möglichkeiten zur Veränderung hätten. Damit werden Menschen mal wieder zu passiven Beobachtern ihres eigenen Schicksals gemacht und ihnen die Sklavenrolle angepriesen. Doch nur, weil das System einen überall erreicht, heißt das nicht, dass man chancen- oder machtlos ist, gerade dann nicht, wenn man sich mit anderen verbindet. Nochmals Schiller: „Dem Schwachen ist sein Stachel auch gegeben“ sowie „Das Alte stürzt, es ändert sich die Zeit, // Und neues Leben blüht aus den Ruinen.“

              Ihre Position freilich finde ich wie schon einmal geschrieben recht problematisch, weil sie sämtliches Potential für gemeinsamen Widerstand negiert, die Leute entmutigt und die Sand-in-den-Kopf-Stecken-Mittrotten-Fraktion stärkt. Diese Passivitäts-Fetischisten, die dann mit dem Moralinfinger aus der Ferne wedeln und die Leute verlachen, die im Gegensatz zu den Systemlingen und ihren Schafen sich mal auf die Hinterbeine stellen, statt brav in Duldungsstarre zu harren.

              So was ist in meinen Augen recht gefährlich. Denn es stärkt niemand anderen als die Reaktion.

              1. Danke für die eloquente Standpauke, werter
                Altlandrebell. Wenn ich zu der Sorte Mitmenschen gehören würde, die Sie als „recht gefährlich“ einstufen, würde ich mich kaum im Overton aufhalten. Mit dieser Zuordnung schießen Sie daneben.
                Ihr Plädoyer für aktiven Widerstand gegen das System finde ich richtig gut. Wenn sich genug Individuen finden, die sich Ihrer Meinung anschließen, wird das System irgendwann von Grund auf erneuert, vielleicht blutig, vielleicht friedlich.
                Solange es die Mehrheit der Bürger vorzieht, den Besitzstand zu wahren, bleibt das System mit all seinen Fehlern und Krisen intakt. Widerstand mobilisiert sich in der Regel erst, wenn die Mehrheit der Bürger nichts mehr zu verlieren hat.
                Davon ist unsere Gesellschaft noch meilenweit entfernt. Darum ziehe ich es vor, mein privates Habitat zu verschönern und mein Leben zu genießen, so gut es geht. Manchmal lese ich auch Kommentare von @Altlandrebell und @Panicman, wobei es mich zuweilen juckt, ihnen zu widersprechen. Das ist auch Teil meines vergnüglichen Lebensstils. Chacun à son goût.

        2. @ Prosecco
          Omen est nomen
          Entkräften sie meinen Einwand, anstatt mir „plumpe Textbausteine“ vorzuwerfen!
          „Bares für Rares“ genau das ist das Niveau von dem man ausgehen kann, das dieser Rezipient absolut nichts kapiert hat und sich dazu auch noch lernresistent präsentiert.
          Die wollen uns töten, nichts weiter, wer den Schuss seit dem 12.4.2020 (bereits 20Millionen Tote) nicht gehört hat, muss in erst fühlen, wenn sie ihn dann holen kommen.

        3. Prosecco sagt:

          Wenn Geld nicht glücklich macht, fresse ich einen Besen!

          Geld macht nicht glücklich, (viel) Geld macht, im Sinne von Verfolgungswahn, paranoid.

          1. Ketzerische Frage: Wenn Geld nicht glücklich macht und der Kapitalismus das Geld von unten nach oben verteilt, wieso wollen denn diejenigen, die kein Geld haben, den Kapitalismus abschaffen? Man kann doch auch ohne Geld glücklich sein, oder nicht …?
            Entweder macht Geld glücklich, oder der Kapitalismus ist für das Lebensglück irrelevant!

            1. @ Prosecco:
              Diejenigen, die kein Geld haben und den Kapitalismus abschaffen wollen, haben diesen Wunsch ja nicht immer aus den gleichen Gründen.

              Sicher es gibt die Neider, die es nicht ertragen, wenn die anderen mehr haben und die deswegen jeder Sache zustimmen, die das ändert.

              Es gibt aber auch die, die lieber in einer materiell gerechteren und egalitäreren Gesellschaft leben, die zudem weit weniger umweltzerstörend wäre, weil das einfach schöner und lebensfroher ist.
              Diese Leute machen sich nichts aus besonderem Wohlstand.

              Und Geld macht oftmals, meistens würde ich fast sagen, ab einer bestimmten, relativ geringen Menge schon, nicht mehr wirklich glücklich. Aber Viele glauben sie müssten sich glücklich schätzen können, wenn sie einen besonders wohlständigen Lebensstil pflegen können.
              Die merken oft gar nicht mehr, dass sie nicht wirklich glücklich sind, sondern dass es nur ihr Ego ist, welches sie mit ihrem Wohlstand dahingehend täuschen konnten.

              1. @Two Moon:
                Dann ist also nicht das Geld / der Kapitalismus das Problem, sondern die menschliche Gier, die Geltungssucht, der Egoismus, der Neid?
                Der Denkfehler von vielen Systemkritikern besteht darin, dass sie davon ausgehen, dass ein anderes System einen anderen Menschen und damit eine andere Gesellschaft produziert. Der Mensch ist eben auch gierig, geltungssüchtig, egoistisch und neidisch in einem System ohne Kapital. Es mag Evidenz geben, welche diese Aussage relativiert, aber sie wäre definitiv schwach. Geld und Kapital sind nur Werkzeuge. Menschen entscheiden, was sie damit anfangen. Und so lange Menschen Menschen sind, so lange werden sie damit Gutes und Schlechtes tun, wie mit allen Werkzeugen. Wer den Kapitalismus abschaffen will, schafft nur ein Werkzeug sb. Der Mensch mit all seinen Stärken und Schwächen bleibt bestehen. Darum haben die meisten Revolutionen nur die Systemfassaden verändert, aber nie den Systemkern. Der Systemkern ist der unvollkommene Mensch, der das System nutzt, um für sich möglichst viele Vorteile herauszuschinden. Daher meine Konklusion: Revolutionen sind Druidentee. Es gibt nur ein System, das nachhaltige Veränderungen hervorbringt: die Evolution.

                1. @Prosecco:
                  Bei „Revolutionen sind Druidentee“ stimme ich dir zu.
                  Evolution ist definitiv erfolgversprechender. Manchmal gibt es aber auch Systeme, die sind so innerlich faul, so ausgehölt sind, dass sie auf einmal von alleine kollabieren (siehe das Assad-System). Da braucht es dann keine Revolution mehr – was natürlich nicht immer heißt, dass es danach besser wird (siehe wiederum Syrien).

                  Doch, Geld und Kapitalismus sind auch Teil des Problems, großer Teil des Problems.
                  Im Kapitalismus ist das Geld zum obersten Ziel, quasi zu einem Ideal erhoben, dass man anstreben muss – und zwar über seinen eigentlichen Nutzen als Mittel für eine halbwegs angenehme und gesicherte Lebensführung hinaus. Es ist eine vollkommen abstrakte Überhöhung. Und somit bleibt Kapitalismus ein riesen Problem, weil es zu einem quasi nutz- und sinnlosen Ziel zwingt, weil die kapitalistische Mechanik so oder so die ganze Welt in massive Übernutzung und Umweltzerstörung zwingt und weil sie die Menschen schon von klein auf (@ Altlandrebell beschreibt das immer sehr gut) auf grausame Weise psychisch deformiert. Die kapitalistischen „Sachzwänge“ machen auf kurz oder lang alles nieder. Zähmen kann man dieses Monster nur teil- und zeitweise, aber am Ende geht die Zerstörung weiter.

                  Wo ich dir aber wiederum zustimme ist, dass ich auch nicht glaube, dass der Kapitalismus an allem schuld ist. Und dass, gelänge es ihn abzuschaffen, die Probleme der Welt ganz schnell gelöst wären.
                  Es ist nicht nur das System, denn Menschen haben es ja irgendwann initiiert und das hatte ja Gründe. So gesehen müsste sich also auch der Mensch erst ändern, bevor das System wieder abgeschafft werden kann, bevor – so glaube ich – man überhaupt erst den Weg erkennen kann wie man dieses mönströse System ändern kann ohne kastastrophale Zusammenbrüche zu erzeugen.
                  Menschen müssen zuerst in sich etwas Neues entdecken, eine neue Möglichkeit, dann kann es auch mit einer Systemabschaffung/änderung funktionieren.

                  Gier, Neid, Geltungssucht usw. sehe ich nicht so sehr wie du als gesetzte, negative Konstanten im menschlichen Wesen. Klar ihre Existenz wird nicht so einfach verschwinden, doch durch einen anderen gesellschaftlichen Umgang damit, können diese tendeziell negativen Eigenschaften einen Großteil ihrer negativen Wirkung verlieren.

                  1. @Two Moon:
                    Ich will die Exzesse des Kapitalismus nicht kleinreden oder gar verteidigen. Ich betone auch immer wieder, dass es Kapitalismus in Reinkultur gar nicht gibt. Eine Gesellschaft ist viel mehr als Kapitalismus. Einige Bereiche des Alltags sind der kapitalistischen Profitmaximierung auch weitgehend entzogen, z.B. bei Gütern des Gemeinwesens, wo viele Defizite „erwirtschaftet“ werden, die dann durch Steuergelder gedeckt werden (Schulen, Infrastruktur, Gesundheitswesen etc.). Hier wird immer vom Brutalo-Kapitalismus gesprochen, dabei sind alle westlichen Systeme in der Regel hybrid.
                    Es ist auch nicht so, dass jedes Unternehmen nur der Profitmaximierung gewidmet ist. Es gibt auch Unternehmen, die selbstkostendeckend arbeiten (NPOs), oder Familienbetriebe, wo die Stabilität und nicht das Wachstum im Vordergrund steht. Auch das ist Teil des Kapitalismus. Und so weiter.
                    Mir ist die pauschale Verteufelung des Systems zu billig. Das System ernährt Millionen von mehr oder weniger zufriedenen Menschen, und viele von ihnen genießen einen gewissen Wohlstand. Das System ist nicht die totale Hölle, wie sie von @Altlandrebell und @Panicman so wortreich dargestellt wird. Diese Herren wollen partout nicht wahrhaben, dass das System auch angenehme und vergnügliche Seiten hat, wenn man den Blickwinkel etwas erweitert. Wenn es die nicht gäbe, wäre es längst weg vom Fenster.

                    1. @ Prosecco

                      Im Stakkato:

                      Wenn sich genug Individuen finden (…) wird das System irgendwann von Grund auf erneuert

                      Nope, das ist keine genuin quantitative Frage. Es genügen glaube ich 3,4 oder 5 % der Bevölkerung für das Initiieren einer Revolution. Diese Zahlen sind nicht so schwer zusammenzubekommen.

                      Problematischer ist eher, dass die andere Seite nicht tatenlos danebensteht. Solange die mobilisieren und – vor allem – solange sie glaubhaft Zwangsmittel (Waffen, Knast, etc.) einsetzen kann, lassen sich Aufstände niederkartätschen und abschmettern. Deshalb wendet die Regierung ja auch permanent Aufstandsbekämpfingsmittel an, weil sie weiß, dass neben der großen passiven Bevölkerungsmehrheit auch die kleine, heterogene systemkritische Fraktion hier existiert, die freilich potentiell ausreichte, um den Laden zum Einsturz zu bringen.

                      Solange es die Mehrheit der Bürger vorzieht, den Besitzstand zu wahren.

                      Ja, die Mehrheit der Bürger vielleicht. Der Bürger, autoritär und freiheitsavers bis ins Mark wie er nun einmal ist, der bürgt eben gern für Vadder Staat, Markt, Tempel und Co. Der hält seinen Kopf hin und gibt denen freiwillig seinen Körper – ob an Kriegs- oder Pflegefront oder welcher Front auch immer.

                      Ob Ihr Sager für die Mehrheit der Menschen gilt, steht auf einem anderen Blatt, zumal viele andere Mitinsassen – gerade auch in den westlichen Gefilden – gar keinen Besitzstand haben, den sie wahren könnten.

                      Widerstand mobilisiert sich in der Regel erst, wenn die Mehrheit der Bürger nichts mehr zu verlieren hat.

                      Ne, so trivial ist es auch wieder nicht. Ich spreche hier immer davon, dass es den Kairos zur Kinesis erst im Moment des Kataklysmos gibt, aber Kataklysmos bedeutet nicht, dass die Leute nichts mehr zu verlieren hätten, sondern, dass eine epochale, erschütternde Ruptur vorliegt, die das System unterminiert.

                      1918 hatten viele Leute selbstredend noch das ein oder andere und manche gar so einiges zu verlieren, hatten sich aber den blauen Jungs mit roten Fahnen angeschlossen. Warum? Unter anderem weil sie nicht länger ihren Körper an die Kaste verlieren wollten. Und noch weniger ihr Leben.

                      Das hätte eine SPD übrigens schon 1914 erwirken können, wenn sie den unter den internationalen Sozialisten vereinbarten Generalstreik angegangen wäre. Das wollte aber die SPD-Führung und der MdR-Apparat nicht.

                      Darum ziehe ich es vor, mein privates Habitat zu verschönern und mein Leben zu genießen, so gut es geht.

                      Nochmals: Das können Sie halten wie Sie wollen; als Freisinniger bin ich der letzte, der Ihnen Ihr „privates Habitat“ wegnimmt. Mir ging es bloß darum, dass Sie nicht von Ihrem Habitat auf das von anderen schließen sollten.

                      Dann ist also nicht das Geld / der Kapitalismus das Problem, sondern die menschliche Gier (…) Es mag Evidenz geben, welche diese Aussage relativiert, aber sie wäre definitiv schwach.

                      There is no such thing as the human greed.

                      Vorauszusetzen, „der“ Mensch sei „von Natur“ aus gierig, wäre wieder eine biologistische Prämisse. Sie ist allein deshalb unstimmig, weil es den Menschen nicht gibt und er auch nicht bloß eine Gesellschaftsform hervorgebracht hat. Nochmals: Es gibt Gesellschaften, in denen Gier und Materialismus nicht verbreitet sind und die Evidenz dazu ist nicht schwach. Ich habe Ihnen das letzten Herbst in der Debatte dargelegt, das hat Sie wohl nicht interessiert.

                      Der Mensch mit all seinen Stärken und Schwächen bleibt bestehen.

                      Auch biologistisch – den Menschen gibt es wie gesagt nicht, demgemäß wird man sich hier auch nicht auf die Stärken und Schwächen einigen können, die man ihm zuordnen will. Was der eine als Schwäche wahrnimmt, liest der andere als Stärke und umgekehrt.

                      Daher meine Konklusion: Revolutionen sind Druidentee.

                      Zu pauschal, kommt ganz auf den Fall und auf die Revolution an.
                      Doch wie ich in der Früh zitierte, kann Evolution in der Tat langfristig sicherer sein.

                      Das System ernährt Millionen von mehr oder weniger zufriedenen Menschen, und viele von ihnen genießen einen gewissen Wohlstand.

                      Ja, in der Tat! Millionen von Menschen genießen ein mehr oder weniger zufriedenes Leben. Sie haben nur einen Halbsatz vergessen, nämlich: Auf Kosten von Milliarden anderer! Die goldene Milliarde (von der schon 2/3 mindestens messingen leben) lebt auf Kosten von sechs, sieben Milliarden Dschungelbewohnern. Der Wohlstand und der Fortschritt des Westens sind mit dem Schweiß und den Leichen der Neger, der Araber, der Inder und der Gelben errichtet worden. Und werden bis heute damit verteidigt. Die asiatischen Untermenschenhorde (vulgo: Russen) sollte man nicht auch nicht vergessen. Dass inzwischen andere Weltecken das ganze nachahmen, spricht nicht für das System.

                      Allgemein haben wir hier wieder das Mehrheitsargument. Weil (angeblich) viele etwas gut finden, etwas so und so tun oder von dem und dem profitierten, müsse die Sache schon gut und richtig sein. FALSCH! Grundständig falsch! Die Entscheidung für eine Sache, ein Gut, eine Politik oder ein System bemisst sich nicht an irgendeiner irgendwie zusammengezimmerten oder erkauften Mehrheit, sondern auf Grundlage von Argumenten und nach Abwägung aller relevanten Faktoren. Und bei einer solchen, besteht dieses System schlicht nicht den Stresstest.

                      Wie ich Ihnen schon einmal geschrieben habe: Entscheidungen wie System können die Rechte und das Wohl von Minderheiten gefährden, gar vernichten, auch wenn sie „demokratisch“ von „der“ Mehrheit unterstützt wurden. Mehrheit und Demokratie sagen gar nichts aus. Mehrheit und bürgerliche Demokratie sind Druidentee. Und ein System, in dem Minderheiten ignoriert oder unterdrückt werden (hier sogar: Mehrheiten), weil sie von einer sich als Mehrheit gerierenden Gruppe überstimmt und beherrscht werden, ist sicherlich am allerwenigsten tauglich.

                      Andernfalls kann man auch hingehen und sagen, dass Hitlers System tauglich war. Der brachte den Deutschen hier ihren Stolz zurück, gab Franzosen und Polen aufs Maul, befreite das Land von dreckigen Juden, Kommunisten und Asozialen und war bis mindestens 1943 ultrabeliebt, zumal er vielen Millionen von Deutschen (auf Kosten Resteuropas) einen gewissen Wohlstand verschaffte.

                      Diese Herren wollen partout nicht wahrhaben, dass das System auch angenehme und vergnügliche Seiten hat

                      Ja, für die Profiteure hat das System geile, vergnügliche Seiten. @Prosecco ist Mitprofiteur, auch wenn er vielleicht nicht ganz an der Spitze verweilt, doch er wählt und macht gerne mit, wie er selbst zugibt.

                      Andere sind nicht auf der Sonnenseite aufgewachsen oder haben eben die die Sonne überlagernden Schatten ausführlich studiert, weswegen sie die Untauglichkeit des Systems feststellten und nun dagegen aufstehen, um eines zu errichten, dass wirklich allen dient. Und nicht bloß einer Kaste und ihren Speichelleckern, Wasserträgern, Achelzuckern, Maskenträgern und / oder abgelenkten eingekauften und gebrochenen „Bürgern“.

                      Wenn es die nicht gäbe, wäre es längst weg vom Fenster.

                      Mit dem Punkt machen Sie sich wirklich lächerlich.

                      Im Alten Rom lebten weniger als 10 % auf Kosten von 90 % der Leute. Wie lange existierte das Römische Reich? Haben Sie sich mal Sklavenhaltergesellschaften angeschaut? Schon mal betrachtet wie stabil die sind? Wie viel Prozent der Bevölkerung umfassten eigentlich die beiden oberen Stände im Frankreich von Louix XVI. am Vorabend des Bastille-Sturms?

                      Fragen Sie mal bei @ Panicman nach, warum das so ist. Er wird eines der Schmiermittel nennen – die Religion. Früher glaubte man an Jesus und ging sonntags in die Kirche. Heute kommt der Tempel in verschiedenen Variationen rund um die Uhr zu dir und als Götter und Propheten findet man im Supermarkt der Ideologie jede Menge Ersatzgötzen.

                      Es ist ganz einfach so: Ein System kann auch dann bestehen bleiben, wenn es für bestimmte Gruppen oder Individuen „unangenehm“ ist. Weil es gewisse Macht- und Gewaltstrukturen gibt, mit denen es aufrechterhalten wird. Weil Menschen keine Möglichkeit haben sich zu wehren. Weil Propaganda, divide et impera, „Traditionen“ etc. vorGauckeln, dass es das beste ist, die Leute spalten, sie glauben lassen es gebe keinen Ausweg und keine Alternativen… gibt es zig Gründe, warum sich solche Systeme über Wasser halten können, obwohl sie schlecht und morsch und sonst was sind.

                    2. Man könnte meinen, der Autor lebt in einer anderen Welt.
                      Aber nein, er ist einer von denen, die davon profitieren.
                      Das ist nämlich die einzige Erklärung die Sinn machen
                      Der Kapitalismus verändert andauernd, einfach weil er immer dem Mehrwert hinterherläuft.
                      Daher auch die Stilblüten.
                      Nur lommt es zyklisch dann immer zu Krieg und Zerstörung, weil der Fall der Profirate eben nur noch mit bpsw, einer Ausbremsung der Wirtschaft zu erreichen ist, wie im Falle der sogenannten Pandemie.

                    3. @Altlandrebell:
                      Ich muss Ihnen etwas Persönliches verraten. Meine Eltern waren Mitglieder einer Sekte, die für sich in Anspruch nahm, die einzige christliche Religionsgemeinschaft zu sein, welche die Bibel richtig auslegt. Diese Sekte praktizierte ihren Glauben sehr rigid. Jede andere Religionsgemeinschaft und alles Weltliche wurde als Satans Werk betrachtet und abgelehnt. Um ihren Glauben zu plausibilisieren, dokumentierten die Sektenmanager fein säuberlich alle Übel der Welt in ihren Publikationen und forderten die Gläubigen und Ungläubigen auf, diese Publikationen auf regelmäßiger Basis zu studieren. Wir mussten uns als Kinder also regelmäßig mit dem Übel der Welt befassen. So entstand mit der Zeit der bleibende Eindruck, dass die Welt nur schlecht sein kann.
                      Doch ich stellte als Teenager bald einmal fest, dass die schlechte Welt an vielen Stellen gar nicht so schlecht war. Im Gegenteil: Je intensiver ich mich mit der vermeintlich üblen Welt befasste, desto positiver nahm ich sie wahr.
                      Was ich damit sagen will: Wer in der Welt nur Übles finden will, findet nur Übles. Für meine Eltern war die üble Welt notwendig, um sich im Glauben „richtig“ zu fühlen.
                      Ich habe irgendwann gemerkt, dass es wichtiger ist, sich gut zu fühlen. Das hat meinen Blick geöffnet und mich mit der Welt versöhnt. Das Sektenleben habe ich ohne Reue hinter mir gelassen.

                    4. @ Prosecco:
                      Also bei diesem Post von dir kann ich dir eigentlich in keinem Punkt zustimmen. Habe des Rebellen Antwort noch nicht gelesen (mache ich gleich). Ich vermute er hat deinen Post schon genügend durch die Mangel gedreht.
                      Aber hier trotzdem noch ein paar Anmerkungen dazu:

                      Es gibt nicht DIE Exzesse des Kapitalismus, der Kapitalismus selbst ist der Exzess!

                      Natürlich waren viele Teile des Alltagslebens lange Zeit nicht oder nur wenig vom Kapitalismus eingenommen. Doch wie die letzten 30 Jahre (zumindest) eindrucksvoll gezeigt haben fräßt sich das System in immer mehr Bereiche des Lebens, selbst in jene, von denen man nie geglaubt hätte, dass es dort einmal auftauchen würde.
                      „Schulen, Infrastruktur, Gesundheitswesen“ ???
                      Also wirklich, gerade diese 3 Bereiche werden doch zur Zeit extrem von Kapitalismus erobert! (Die Schulen vor allem, weil sie so umgebaut wurden, dass sie geeignetes Menschenmaterial für das System liefern) Und viele Bereiche mehr ebenfalls.

                      selbstkostendeckend arbeiten (NPOs), oder Familienbetriebe

                      Aber das sind doch aussterbende Arten! Stück für Stück fressen die großen Konzerne alles oder machen es vollkommen abhängig von sich.

                      Das „System“, da stimme ich dir einigermaßen zu, hat lange Zeit einen großen Teil der westlichen Gesellschaften halbwegs angenehm leben lassen, aber nur indem eine Riesenhypothek auf die Zukunft aufgenommen worden war und aus zwei anderen Gründen:

                      1. Weil es noch eine Armutsschicht in den westlichen Staaten für die ganz unangenehmen Aufgaben hatte.

                      2. Weil es haufenweise Entwicklungsländer und Kolonien gab, die man relativ schrankenlos ausbeuten konnte.

                      Also natürlich war und ist das System für viele nicht die Hölle. Für einige aber immer schon und für immer mehr mittlerweile schon. Und da die Hypothek auf die Zukunft nicht mehr ausgelöst werden kann, kann es ganz schnell für sehr sehr Viele zur Hölle werden.

                      …dass das System auch angenehme und vergnügliche Seiten hat.

                      Ja-Nein 😀
                      Nicht das System hat angenehme und vergnügliche Seiten, sondern das Leben selbst. Auch wenn man in der DDR lebte oder wahrscheinlich sogar in Nordkorea und auch, selbst aktuell, im Kongo.
                      Ein System hat doch keine „vergnügliche“ Seite, das ist keine Fähigkeit eines Systems 😉

                      So viel erst mal für jetzt.

                    5. @ Prosecco:
                      Jetrzt noch mal kurz zu deiner Antwort an den Rebellen. Etwas schwierig langsam mit der Übersicht hier in diesem Faden.

                      Wenn man deine Kindheit in einer dem Weltlichen nicht zugeneigten christlichen Sekte berücksichtigt, wird ja sehr schnell verständlich warum du dich einer „Verteufelung“ des Kapitalismus im Ganzen nicht so einfach anschließen kannst, denn für dich hängt Kapitalismus in einem wesentlichen Teil deiner entscheidenden jugendlichen Entwicklungsphase damit zusammen, sich endlich mal an den weltlichen Dinge vergnügen und erfreuen zu können. Das ist bei dir wohl eng mit einem Gefühl der Emazipation verknüpft – und sowas prägt natürlich ungemein.

                      Aber vielleicht, und das ist jetzt nur eine, möglicherweise fehl gehende, Vermutung von mir, vielleicht sind bei dir die Freude am Weltlichen und am Genuss auf eine Weise mit Kapitalismus verknüpft, die nicht ganz stimmig ist. Wo eine Differenzierung nötig wäre, die du aber aufgrund deiner starken emotionalen Emazipationserfahrung nie gemacht hast.
                      Logisch aber, dass dich solche, erst mal sehr abstrakte Revolutions-, Anachismus- und Systemsturz-Theorien nicht begeistern können.

                      Naja, vielleicht täusche ich mich auch und das war jetzt zu flach gedacht. Und ich entschuldige mich schon jetzt, falls ich da zu aufdringlich und zu leichtfertig über deine Psyche referiert habe, die mich ja, zumindest auf diese Distanz, gar nichts angeht.

                    6. @ Two Moon:
                      Du schätzt das schon einigermaßen richtig ein. Der Abschied von der Sekte war ein Akt der Emanzipation. Beim Kapitalismus sehe ich – im Gegensatz zur Mehrheit der Overton-Leser – einfach nicht nur Nachteile.

                2. Auf die Evolution können wir nicht warten!
                  So ein Quatsch, hört sich an wie bei den Esoterikern und ihren Kristallkindern und den ganzen Bockmist, den die das so seit 3 Dekaden verzapfen.

              2. @ Two Moon

                gibt es aber auch Systeme, die sind so innerlich faul, so ausgehölt sind, dass sie auf einmal von alleine kollabieren (siehe das Assad-System).

                Syrien gehörte nicht Assad allein und es ist nicht „von alleine kollabiert“. Die syrische Regierung ist unter anderem deshalb implodiert, weil der Machtkern – bestehend aus einer heterogenen Allianz, die mehr war als die Familie Assad – auseinander geflogen ist, da es innerhalb der Regierung massive Divergenzen über den weiteren Kurs gab und zudem die Anlehnungsmacht Russland ihre Unterstützung entzog.

                Armut, Krieg, Katastrophen allein reichen nicht aus, um ein System – welcher Couleur auch immer – zu Fall zu bringen, es kommt auf die Kalkulationen bei den maßgebenden Entscheidern – ergo: im Machtkern – an. Der hielt 2015, obwohl der IS das halbe Land überrollte und der Fall Damaskus‘ drohte. Warum? Weil man die Perspektive hatte, dass durch die russische Intervention eine wesentliche Umgestaltung der Lage möglich werden und ein Triumph über die west-finanzierten Kräfte in Reichweite gelangen könnte. Nach Cäsar-Sanktionen etc. war die Kalkulation heuer anders – signifikante Kräfte setzten wohl darauf, dass mit den Idlib-Islamisten mehr zu gewinnen sei, als mit Assad, der – völlig verständlich von seiner Warte – auf seinen roten Linien beharrte, u.a. den Abzug der Türkei vor weiteren Verhandlungen verlangte. Und bei solchen Friktionen kommt es dann zu Desertationen, gehen Kräfte und vormalige Alliierte von der Stange, wechseln die Seiten… und mit der Implosion des Machtkerns implodiert auch die bisherige Ordnung. (Ich müsste und wollte das länger schreiben, aber mein Artikel zu Syrien nahm 30 DIN-A4-Seiten an – das liest keiner, außer vielleicht Assad.)

                Darüber hinaus übersehen Sie in welchem Umfeld die Assad-Regierung handeln und agieren musste. Dieses Land ist vom Westen systematisch über Jahrzehnte ausgeblutet, stranguliert und bekämpft worden, weil das arabisch-nationalistisch-säkulare System weg sollte. Selbiges versucht man seit Jahrzehnten mit Kuba, mit Venezuela und dem Iran – diese Länder stören, weil sie anders ticken und es gewagt haben sich gegen den Westen auf die Hinterbeine zu stellen. Das beste Beispiel ist der Iran. Das unter solchen Voraussetzungen dort nicht Milch und Honig fließen können, versteht sich ja von selbst. Wo stünden La Habana, Tehran und Damaskus heute, wenn sie nicht sanktioniert worden wären? Ich würde sagen, dass sie nicht dort wären, wo der Westen heute in seiner sozialen etc. Entwicklung ist. Sie wären sehr viel weiter.

                So gesehen müsste sich also auch der Mensch erst ändern

                Der Mensch? Die Natur des Menschen? Oder sollte man vielleicht mal von der Abrichtung des Menschen wegkommen? Ergo – dem System? Denn die Abrichtung ist im System verankert.

                Leute werden von der Wiege an konditioniert und normiert, gebrochen. In Elternhaus, Kindergarten, (Hoch)Schule, Markt, Tempel, Medien, Staat… In der Sekunde seiner Geburt ist der Mensch völlig frei – er existiert. Doch dann erhält er bereits seine Steuernummer, jemand verpasst ihm einen Namen, ein anderer nimmt ihn (und sei es für ein paar Sekunden) der Mutter weg, verstümmelt seine Genitalien („Beschneidung“) oder gibt ihm die ersten Gebote… die ersten Essenzen. Und von da an gebietet und verstümmelt man ihn immer mehr. Was soll von so einem gebrochenen und verstümmelten Wesen, das kuscht und nur im Hamsterrad rennen kann, erwartet werden?

                (Allgemein: Nie im Krankenhaus gebären, so nicht unbedingt nötig, liebe Leser! Hausgeburten sind absolut vorzuziehen, da muss man keine im Meer gebärende Esoterikerin für sein, braucht einfach bloß nach Holland zu gucken. Außer natürlich man möchte etwas Gewalt unter der Geburt, einen unnötigen Kaiserschnitt oder einen noch unnötigeren Dammriss oder – weil gerade „Lockdown“ ist – als Gebärende unter einer Maske allein ohne Partner (Männer stören bei der Geburt eh!1!!) im weißgekachelten Raum hecheln und das sind nur die freundlichen Seiten. Nein, die Geburt ist ein so wichtiges Ereignis im Leben und der Eltern-Kind-Beziehung, dass Sie sie nicht in einer Systemhalle, sondern gemeinsam mit der Hebamme Ihrer Wahl in einem vertrauten Umfeld an der Seite Ihres Teekochenden oder was auch immer sinnvoll tuenden, stützenden Lebensgefährten durchführen sollten. So – und das war in der Tat mal ein Gebot und eine Aufforderung von mir. Was nicht heißt, dass Sie es so halten sollen.)

                Menschen müssen zuerst in sich etwas Neues entdecken

                Ne, sie müssen – wenn sie überhaupt etwas „müssen“ – vielleicht etwas ganz Altes wiederfinden – ihre Authentizität. Ihr Selbst. Sich selbst. Ihre Existenz. Und sich vom Essentiellen, vom Eingetrichterten lösen. Das hieße: sich der Brechung stellen und dem Schmerz, der mit ihr einherging, als man das Ureigene, Innere verleugnen, abstoßen und aufgeben musste, um zu überleben. Denn Überleben war nur möglich, wenn man den Kotau beging, das Eigene verriet und dann im Gegenzug eben Muttermilch, Mutterliebe, Wärme, Mitgefühl, Zugehörigkeit, Verständnis, Hilfe, Essen erhielt (im Elternhaus). Oder eben die Äquivalente später dann in (Hoch)Schule und Co. Wer das nicht tut, den schmeißt man vor die Wölfe und die wenigstens Wolfskinder überleben so.

                Und die wenigsten Leute stellen sich ja dem Brechungsschmerz – das ist auch eine gewaltige Pein und Aufgabe.

                Auch das müsste ich mal festhalten. Allerdings hat der Chefred jetzt vier kleine Artikel von mir (zwei eingereicht, zwei fast fertig) – zu ganz anderen Themen und Gedanken, ganz simple, fragende oder auch nur Allgemeinhalten festhaltende Texte – sodass ich nicht einmal meine Gedanken zum Affentheater um Merz und den „Rechtsruck“ niederzuschreiben brauche, weil in vier Wochen eh keiner mehr danach kräht, genauso wenig wie um Syrien, wo „wir“ gewonnen haben. Aber das mit der Brechung muss ich nochmals festhalten.

                1. @ Altlandrebell:

                  An ihren richtigen Erläuterungen zu Syrien habe ich nichts auszusetzen, das sehe ich genauso. Mein Spruch zu Syrien war vielleicht ein wenig leichtfertig auf die Schnelle daher gesagt, so dass Sie sich zu ihrer Kritik oder besser gesagt Präszision veranlasst sahen.
                  „Einfach so“ ist das Assad-System natürlich nicht kollabiert. Aber implodieren kann natürlich nur etwas, was auch schon keinen festen Kern mehr hat. Das Assad-Regime war ja eben auch schon lange nur noch durch eine Art Exoskelett von Russland/Iran usw. gestützt. Als das in großen Teilen wegfiel, kam das Ende „ganz von alleine“.
                  Das Assad-Regime war nicht unbedingt das Schlimmste in der Region, aber eben schlimm genug, dass es die Bevölkerung nicht mehr genügend hinter sich hatte, um dem Druck stand zu halten. Es war dahingegend wirklich faul und ausgehöhlt. Was immer man auch zu seiner Verteidigung sagen mag. Und es ist ja richtig dass die Lage Syriens schwierig war und das Regime sich daher gezwungen sah brutal zu werden, was es ohne den äußeren Druck so sicher nicht geworden wäre. Das ändert aber nichts daran, dass es so auf Dauer faul werden musste.

                  Der Mensch? Die Natur des Menschen? Oder sollte man vielleicht mal von der Abrichtung des Menschen wegkommen? Ergo – dem System? Denn die Abrichtung ist im System verankert.

                  Also der Mensch muss sich so ändern (nicht seine Natur!), dass er dem System die Stirn bieten kann. Das kann aber heute niemand, zumindest nicht halbwegs effektiv und daher muss man einen neuen Weg finden, auch vielleicht in ein anderes Bewusstsein hindurchbrechen.
                  Auch die Gebrochenen habe noch eine Möglichkeit hindurchzubrechen. Die Chance liegt in dem, was ich „die Wildnis“ nenne, in meiner persönlichen Terminologie.
                  Das System herrscht fast allumfassend, aber eben nur fast. Es gibt diesen Bereich menschlichen Daseins wo man in die Wildnis gehen kann. Damit meine ich nicht die echte Wildnis, Dschungel, Alaska oder so (wobei die durchaus helfen kann), sondern die Wildnis in der eigenen Psyche, wo man sich von den Fesseln der Zivilisation und Gesellschaft lösen kann, aber eben auch deren Schutz(!). Dahin kommt man erst vielleicht durch viele Leiden und auch ist man dann erst einmal quasi vogelfrei. Aber wenn man da ist, dann kann man selbst hier im systemischen Deutschland leben ohne vom System vergewaltigt zu werden. Darin liegt meine Hoffnung.
                  Und das ist nicht nur herbeifantasiert, sondern basiert auf Erfahrungen, die ich als junger Mann gemacht habe und die mich seither mein ganzes Leben lang antreiben.

                  Ne, sie müssen – wenn sie überhaupt etwas „müssen“ – vielleicht etwas ganz Altes wiederfinden – ihre Authentizität. Ihr Selbst. Sich selbst. Ihre Existenz. Und sich vom Essentiellen, vom Eingetrichterten lösen.

                  Wie ich sehe haben Sie hier schon etwas Ähnliches geschrieben wie ich im Absatz hier drüber (zumindest deute ich es so).
                  Im Grunde: Ja! Das Neue, was ich meine, hat sicher auch sehr viel mit Altem zu tun, mit Verschüttetem, Unterdrücktem.
                  Wenn ich darüber nachdenke wie Menschen sein könnten, damit es gut wird, dann schaue ich auch nicht science-fiction-mäßig in die Zukunft, sondern fühle mich spontan von früheren Kulturen und auch heute noch wilden Völkern angezogen. Denn die hatten noch so Vieles, was uns schon lange veloren gegangen und geraubt worden ist. Das taugt mindestens zur Inspiration – aber Entwicklung geht immer nach vorne. Und um die eigene Authentizität wieder zu erlangen, so denke ich, muss man auch neue, unbekannte Wege finden, denn die Bekannten sind verschüttet oder eben so alt, dass sie aus der Zeit gefallen sind.
                  Leben, auch menschliches Leben, ist immer kreativ, solange es noch irgendwo lebendig ist. Und darin liegt die Chance auch bisher Unbekanntes und nicht für möglich Gehaltenes zu erreichen.

                  Aber schön, dass Sie mit Ihren Artikeln endlich wieder ein paar Stapelläufe feiern konnten. Freue mich schon darauf sie lesen zu können.

            2. Prosecco sagt:

              „Entweder macht Geld glücklich, oder der Kapitalismus ist für das Lebensglück irrelevant!“

              Mein Thema ist Geld, nicht Kapitalismus, da es irrelevant ist, wie man zu (viel) Geld kommt.

              Um dieser Thematik gerecht zu werden, müsste ich an dieser Stelle weit ausgreifen, was ich mir aus Gründen (nicht nur mir) erspare.

              Also nur kurz:

              Viel Geld zu haben (wobei dies relativ zu sehen ist), bedeutet einen beständigen, letzten Endes einen panischen Abwehrkampf gegen alle von außen herangetragenen (gierigen) Wünschen, (maßlosen) Bedürfnissen und (berechtigten wie unberechtigten) Forderungen zu führen.

              Angefangen von noch nie gehörten Cousinen 11. Grades aus Patagonien über Freunde und die, die es spontan sind oder werden wollen, über Nachbarn und Dorfbewohner, über Nacht plötzlich mutierte ‚Hungerleider’, über Bürgermeister, Hilfsorganisationen und ehrenamtlich tätige Personen gesellschafts- und sozialpolitischer Vereine bis hinein in den Familienkreis, den engsten und entfernten Familienmitgliedern, alle wollen etwas,- alle wollen nur mein Bestes! – etwas abhaben vom Kuchen.

              Hatte nicht letztens schon der eigene Sohn so komisch geguckt, als ich ihm sein neu entdecktes Hobby bezüglich eines Maserati versuchte, auszureden? Hatte er nicht neulich erst, angeblich philosophisch inspirierte Betrachtungen über das Durchschnittsalter angestellt?

              Warum wohl verschweigen 99,9% der ‚glücklichen‘ Lotto-Gewinner ihren Millionen € Segen? Einige selbst vor ihrer eigenen Gemahlin und ihren sehr wohlgeratenen Söhnen und Töchtern?

              Die beständige Angst, das Geld (wieder) zu verlieren, macht tendenziell paranoid. Und das gilt auch, wenn nicht erst recht, für Milliardäre, da die Fallhöhe mit der Geldmenge wächst.

              Es ist natürlich auf die eine Art sehr beruhigend, die hohe Stromrechnung begleichen zu können, aber auf der anderen, sehr beunruhigenden Art auch nur für einen klitzekleinen Augenblick zu spüren, es nicht (mehr) zu können.

              Meiner bescheidenen Meinung nach ist das große Glück sowieso eine Illusion, und lässt sich weder an materiellen noch ideellen Dingen fest knüpfen (Religionen wie auch Ersatzreligionen sind Illusionen); das Glück besteht darin, lauter kleine Glücksmomente immer wieder und wieder, Tag für Tag neu zu erleben, neu zu fühlen: eine Blume zu betrachten, Kinder zu haben, ein Glas Wein zu genießen etc. Je mehr glückliche Momente, desto glücklicher.

              1. @Dan:
                Eine paar amüsante Überlegungen, die ich so vorbehaltlos unterschreiben würde. Da scheint einer im Kontext des Millionärsdaseins aus leidvoller Erfahrung zu sprechen … 😊

      2. Nochmal, ich hatte nie Geld. ich habe meine materiellen Mittel immer in der Grauzone verdient.
        Bis auf ein paar Jahre als Testfahrer und Enduroguide im Ausland, kamen meine Mittel durch Spenden von den bessergestellten Mitbürgern oder weil ich das System ausgespielt hatte, auch Arbeitslosenhilfe und Grundsicherung kamen dabei zum Einsatz.
        Mehr kann ich hierüber auch, aus verständlichen Grüneden nicht schreiben. 😉

      3. „Tja, bloß ist es eben noch kraftloser nur auf seinem Liegestuhl im Garten zu hocken, am Barrolo zu nippen und zu sagen „Ändern kann ich eh nix, also lass ich es bleiben“. Das ist dann einzig der Gipfel des Nichtändern(wollens). DAS ist Passivität und Ohnmacht in Reinkultur. DAS ist Verdruss und Lebensverneinung. Wer den Widerstand aufgibt, verfällt in Duldungsstarre. Wer den Widerstand aufgibt, stirbt ab.“

        Mal wieder der zu erwartende Schwachsinn.

        „Ohnmacht“, „Passivität“, „Lebensverneinung“…. wie erbärmlich. Sein Leben an „Kämpfe“, also Phrasendreschen zu verschwenden, DAS ist Lebensverneinung! Und Ausreden erfinden, um den Hintrern nicht bewegen zu müssen. Ihr seid keinen Furz besser als das System und ihr werdert mit mit untergehen.
        Wer den Schwachfug eines Widerstandes gegen die Massen-Gesellschaft aufgibt, wer sich weigert Teil der einen oder anderen Seite zu sein, und sich aufmacht in irgendeine andere Welt, der „stirbt ab“ ????
        Tot ist der, der permannet denselben, niemals zu gewinnenden Krieg gegen den jeweils augenblicklichen Status Quo kämpfen will, weil er sich dabei gleichzeitig toll und als Opfer fühlen darf. DAS ist nicht win/win, das ist loose/loose.
        Nein, Neues anfangen, das hat was mit Leben zu tun! Sogar der alberne Hermann Hesse hat dazi ein grosses Gedicht geschrieben. Sollten einige heir mochmal durchlesen und drüber nachdenken „Hartzer“… sich an den den Rest der vom Staat zur Verfügung gestellten Bequemlichkeit klammern, aber grosse Worte dreschen….

        Was euch passiert, das habt ihr euch redlich verdient!

        1. Harte Worte, aber nicht unwahr.

          Schon der große Paul Watzlawik sagte sinngemäß: „Wenn Menschen nicht weiter wissen, tun sie entweder MEHR oder WENIGER vom Selben.“

          An der Stelle versagen wir Linken ein ums andere Mal.

          Grüße vom Narf

          1. @ DasNarf

            Da würde ich nun aber gerne von Ihnen ein paar Worte mehr zu lesen. Was genau ist an dieser so rechten wie sozialdarwinistischen und Mitmenschen verhöhnenden Suada denn „nicht unwahr“?

            1. Guten Abend, lieber Rebell!

              Verzeihen Sie mir bitte im Voraus, dass ich heute nicht die Zeit und auch nicht die Kraft habe, lange Texte zu schreiben. Ich hab eine lange Nacht und einen stressigen Tag hinter mir.

              Daher in Kürze. Was ich aus dem Text heraus lese, sind folgende Stichpunkte:

              „Neues anfangen, das hat was mit Leben zu tun!“

              Gewalt ist eine Spirale. Die kann man nicht mit weiterer Gewalt brechen. Leben ist schöpferische Kraft. Gewalt ist Zerstörung des Lebens. Ich bin seit vielen Jahren dem Buddhismus/Hinduismus/der Lehre Jesu zugewandt, die in ihrem Kern alle die selbe Botschaft vermitteln, und das bin ich nicht aus religiösen Gründen. Ich bin Agnostiker, aber das nur am Rande. Dass Jesus und Buddha existiert haben, würde ich nicht bezweifeln. Jesus war wohl der berühmteste Linke der Weltgeschichte! Meine hauptsächlichen Beweggründe sind empirischer Natur, denn ich habe die Erfahrung gemacht, dass man ausschließlich mit Verständnis, Vertrauen, in der Verbindung und dem Angebot, Gespräche auf Augenhöhe zu führen, einen Streit dauerhaft beenden kann. Und ich habe sehr viel gestritten und gekämpft in meinem Leben. Ich war so gut darin, dass mich andere Menschen und ich mich selbst vor mir fürchtete!

              Wir Linken machen meines Erachtens den Fehler, dass wir keine Alternative zum Kampf anbieten können. Ein Fehler, den meines Erachtens auch Marx machte. Wenn Menschen ans Kämpfen denken, sind sie sofort kognitiv im spieltheoretischen Kampfmodus. Das heißt, sie rechnen sich ihre Chancen aufs Gewinnen bzw. den damit verbundenen Profit aus, vergleichen dies mit dem Opfer, das sie damit riskieren würden, und entscheiden danach, ob sie den Kampf aufnehmen oder nicht. Da kann man auch gleich BWL studieren, damit kommt man leichter und sicherer ans Ziel, nämlich dem kurzfristigen Profit.

              Den echten, ultimativen Kampf mit allen Konsequenzen führt kaum ein Linker. Wozu auch? Ich bin der Auffassung, dass viele Menschen intuitiv wissen, was Kämpfen bedeutet, und dass es im Grunde zwecklos ist. Mit Feigheit oder Faulheit hat das also nichts zu tun, eher mit Weisheit.

              Daher stimmt das: „Ihr seid keinen Furz besser als das System und ihr werdert mit mit untergehen.“

              Auch wenn ich es freundlicher formuliert hätte, und mit weniger Tippfehlern. 😀

              Ein Freund von mir sagte mal etwas sehr weises: „Was bleibt uns anderes übrig, als in Konkurrenz zur Konkurrenz zu gehen?“

              Über diesen Satz habe ich viele Jahre nachgedacht. Aber was ist denn die Konkurrenz der Konkurrenz? Diese Aussage klingt nach einem Paradoxon. Verstehen muss man darunter die Auflösung der Konkurrenz. Minus mal minus ergibt plus. Was wir brauchen, ist keine Revolution, sondern eine Evolution.

              Und das ist für mich der zentrale Punkt. Den Kampf gegen die Mächtigen können wir nicht gewinnen, da wir nur Personen oder Positionen innerhalb dieses Gedankens angreifen würden, die sofort wieder ersetzt würden, und das hat nichts mit Aufgeben oder Resignation zu tun, sondern mit der Erkenntnis, wie Macht funktioniert. Selbst wenn wir gewinnen würden, schafften wir uns dadurch nur neue Feinde, die wiederum uns die Macht streitig machen wollen und werden. Dieser Teufelskreis läuft seit Jahrtausenden und wird stets aufs Neue gefüttert und aufrecht erhalten.

              Ihr wollt den Kapitalismus los werden? Dann tut das Gegenteil, was der Kapitalismus verlangt!

              Wenn wir „Macht“ abschaffen wollen, müssen wir das Prinzip IN UNS SELBST erkennen und überwinden, nur so wird ein Schuh draus. Nicht mehr mitmachen. Nicht mehr konsumieren. Dem System die Energie entziehen. Das eigene Ego ignorieren. Mit anderen Worten: Etwas Neues schaffen. Etwas, das ganz anders funktioniert. Im Sinne Hegels zum Beispiel bessere Menschen werden, deren Lebensmaxime die Liebe und die Gemeinschaft ist.

              Das wäre eine echte EVOLUTION. Das wäre LINKS, so wie ich es verstehe. Wenn wir das nicht schaffen, werden wir den sinnlosen Kampf gegen uns selbst und gegen das Universum noch in 100 Jahren führen. Falls die Menschheit bis dahin nicht zugrunde gegangen ist.

              Auch naturwissenschaftlich könnte ich jetzt zahlreiche Argumente anführen, warum der Kampf vermieden werden sollte, aber ich belasse es vorerst dabei.

              Ich hoffe, ich konnte zumindest ansatzweise vermitteln, was ich meine.

              Schläfrige Grüße vom Narf

              1. Guten Morgen, grüße Sie!

                Ja, was Sie meinen, glaube ich zu verstehen, nur ist das in meinen Augen alles meilenweit von dem paläolibertären bis faschistischen Sozialdarwinisten-Schmu des anderen Foristen entfernt.

                Gewalt ist eine Spirale. Die kann man nicht mit weiterer Gewalt brechen.

                Habe ich verlangt auf Gewalt zu setzen? Sie unterlägen meines Erachtens einem Irrtum, wenn Sie meinen Appell Widerstand zu leisten automatisch mit Gewalt gleichsetzten. Hier für den Einstieg, das Buch listet jede Menge gewaltfreie Kritik- und Widerstandsmöglichkeiten und -mittel auf. Der sollten auch Sie die ein oder andere Alternative zum bewaffneten Kampf drin finden. 😉

                Die Haltung der „Kampf gegen die Mächtigen“ sei nicht zu gewinnen ist mir in seiner Ausschließlichkeit wie gesagt zu pessimistisch und das sage ich als derjenige, der hier auch oft davon schreibt, wie schwierig das ganze Unterfangen ist.

                dass man ausschließlich mit Verständnis, Vertrauen, in der Verbindung und dem Angebot, Gespräche auf Augenhöhe zu führen, einen Streit dauerhaft beenden kann.

                Habe ich irgendwo zum Gegenteil aufgerufen?!

                Ich bin seit vielen Jahren dem Buddhismus/Hinduismus/der Lehre Jesu zugewandt

                Ich respektiere Ihren Glauben, erlaube mir gleichwohl darauf hinzuweisen, dass die drei genannten Religionen auch sehr destruktive Zweige hervorgebracht haben. Religionstechnisch bin ich daher eher bei @Panicman als bei Ihnen oder @ Areion (Wo ist der eigentlich abgeblieben? Haben die Trolle den rausgeekelt? Hoffentlich nicht, hat immer interessante Perspektiven am Start, der Bruder.).

                Selbst wenn wir gewinnen würden, schafften wir uns dadurch nur neue Feinde, die wiederum uns die Macht streitig machen wollen und werden. Dieser Teufelskreis läuft seit Jahrtausenden und wird stets aufs Neue gefüttert und aufrecht erhalten.

                Das ist m.E. eine sehr eurozentristische Perspektive, die all die lebensbejahenden und nicht im BWL-Konkurrenzdenken-verhafteten Völker dieser Welt hinten runterrutschen lässt. Völker, wo alle Menschen gleichwertig erachtet werden, keine Ausbeutung und kein Materialismus herrschen, Egoismus und Konkurrenzdenken zugunsten von Kooperation zurücktreten, wo Frieden und Herzensgüte dominieren. Und nein – das sind keine Gagaregenbogenländer oder Utopias, diese Ecken und Leute gab und gibt es wirklich. Das Problem ist, dass die lebensverneinende, zutiefst destruktive und auf Aggression, Todestrieb und Grausamkeit beruhene westliche „Zivilisation“ des Kapitalo-Imperialismus global ausgebreitet hat und mit ihren Segnungen noch den hintersten Winkel der Welt beehrt. 😡😠🤢

                Das Thema habe ich übrigens Mitforisten schon letzten Herbst näherzubringen versucht. Wenn ich die Debatte ausgebuddelt habe, reiche ich den Link nach.

                Nicht mehr mitmachen. Nicht mehr konsumieren. Dem System die Energie entziehen. Das eigene Ego ignorieren. Mit anderen Worten: Etwas Neues schaffen. Etwas, das ganz anders funktioniert.

                Da rennen Sie bei mir offene Türen ein – ich rufe hier oft genug dazu auf, nicht mitzumachen und sich zu verweigern. Impfung, Bargeld, ePa, Smartphone, Daten, E-Bikes, Moden, Konsum, Trends, Tralala et cetera.

                Das wäre eine echte EVOLUTION. Das wäre LINKS, so wie ich es verstehe. Wenn wir das nicht schaffen, werden wir den sinnlosen Kampf gegen uns selbst noch in 100 Jahren führen. Falls die Menschheit bis dahin nicht zugrunde gegangen ist.

                Da zitiere ich mal wieder Augustin Souchy:

                SOUCHY: (…) Keine Revolution kann alle sozialen Übel ein für allemal aus der Welt schaffen. Nehmen Sie die große Französische Revolution von 1789. Sie beseitigte den Feudalismus und die absolute Monarchie, konnte aber das Aufkommen des ausbeuterischen Privatkapitalismus nicht verhindern.

                (…)

                SPIEGEL: Fänden Sie eine Revolution denn wünschenswert?

                SOUCHY: Das kommt darauf an. Man muß sich fragen, würde eine neue Gesellschaft die Ideale verwirklichen, die wir uns ausgedacht haben?

                SPIEGEL: Glauben Sie, sie würde?

                SOUCHY: Das wird schwer sein. Revolutionen sind nicht der einzig wichtige Faktor der Geschichte. Mitunter kommt der Evolution eine ebenso große Bedeutung zu. Die Errungenschaften einer Revolution sind immer in Gefahr. Ein evolutionärer Fortschritt hat keine wirklich starken Gegner, er ist deshalb gesicherter als der Fortschritt durch Revolution.

                (…)

                SPIEGEL: Also keine repräsentative Demokratie, sondern Basisdemokratie.

                SOUCHY: Ja, dafür bin ich.

                SPIEGEL: Small is beautiful?

                SOUCHY: Yes.

                (…)

                SPIEGEL: Die Menschheit braucht also nur einen besonders langen Atem, um schließlich doch noch die Anarchie zu erleben – ist es das, was Sie meinen?

                SOUCHY: Ja. Früher dachte ich in Zeiträumen von zehn Jahren, heute in Jahrhunderten.

                Okay, es steht auch Unsinn im Interview (insbesondere zu Russland und „Demokratie“, @ Phineas und ich hatten es ja mal davon…). Aber in anderen Passagen – und darauf wollte ich hinaus – erkenne ich Sie wieder @ DasNarf.

                Der Souchy war ja übrigens auch ein pöser Sozialschmarotzer, der sich an „vom Staat zur Verfügung gestellten Bequemlichkeit [klammerte]“ und von einer Verfolgten es NS-Regimes-Rente lebte, wenn ich richtig informiert bin. Das sind so typische Vorwürfe wie Sie die Rechten eben seit Jahrzehnten bringen.

                Das in Kürze, anderes ggf. im Tagesverlauf oder wann anders.

                Grüße! ✊🕊️🍀
                Altlandrebell

                1. Ich sag es nochmal.
                  Die herrschende Klasse wird sich NICHT GEWALTLOS die Butter vom Brot nehmen lassen.
                  Dafür sind sie heutzutage viel zu gut organisiert.
                  Diese Chance, wenn es sie je gab, haben wir in den 70ern vertan.
                  Wenn wir denen ihre Reichtum lassen, werden sie weiterhin jeden damit kompromitieren, solange es den Kapitalismus gibt.
                  Man kann neben dem Kapitalismus keine anderen Strukturen verwirklichen, also wird es auch keine wie immer geartete Evolution geben.
                  Die werden uns holen kommen, wenn wir denen nicht zuvor kommen!
                  Zumal wir auch gar nicht die Zeit dazu haben „Jahrhunderte“ zu warten. 😉

                  1. Aha. Genosse @Altlandrebell lehnt Gewalt ab. Genosse @Panicman plädiert für Gewalt.
                    Situation Report: Eine gewaltbereite Widerstandsbewegung mit der kritischen Größe ist weit und breit nicht in Sicht. Eine pazifistische Widerstandsbewegung auch nicht.
                    Hm.
                    Es sieht ganz so aus, als müssten sich die Genossen gedulden, bis der Enteignungsprozess der Kapitalisten abgeschlossen ist und das Volk mangels Besitz verhungert. Spätestens dann erledigt sich der Kapitalismus von selbst.
                    Ein Prosit auf die Revolution!

        2. Wie heißt es so schön: Wer kämpft, kann verlieren, wer nicht kämpft, hat schon verloren, aber nichtsdestotrotz kann ich 100%ig nachvollziehen, wenn Menschen in diesem System keine Kraft mehr haben, resignieren und aufgeben.

    4. So stellt sich für mich die Frage nicht: Es gibt starke und schwache Männer, Frauen, Hermaphroditen etc. Was zwischen ihnen allen gilt, ist im Idealfall das von einer Gesellschaft gemeinsam erarbeitete Recht. Ein solches – das ist meine Vermutung – würde nicht zulassen, dass z. B. ein starker Kerl der von sich behauptet eine Frau zu sein, mit dem Ziel eine gut trainierte Frau verdreschen. Deshalb gibt es im Sport Leistungsklassen – auch solche die das Geschlecht als Kriterium heranziehen, Qualifikationsausscheidungen und Schiedsrichter.
      Vorausgesetzt, man erklärt sie nicht zum Non plus ultra sind Denkfiguren bei der Etablierung von Regeln sinnvoll und hilfreich. Wer seinem Denken keine Gestalt geben kann, kommt aus dem Meinungsaustausch auch zu keiner Annährung an optimierte Prolemlösungen. Gab mal einen Witz über Sozialpädagogen: „Ichweiß auch nicht, wo der Bahnhof ist, aber schön dass wir darüber gesprochen haben.“

    5. Ich sage nur die Wahrheit, ™1974, die ihr wohl fast alle nicht wahrhaben wollt.
      Es ist nichts wie es scheint!
      Nichts wurde für das Wohl der Menschheit entwickelt in Gegenteil.
      In den „Gen of Funktion“ Laboren wird geforscht, wie man Viren derartig verändern kann um den Gegner auslöschen.
      Der Gegner sind aber wir!
      Dafür gibt es auf militärischer Ebene Milliarden.
      Denen haben wir die Spritzen zu verdanken, die ein Testversuch waren nichts weiter.
      Diese so genannte Impfung ist ein versuchter weltweiter Genozid der mindestens 20 Millionen Menschen das Leben gekostet hat und das größte bisherige Verbrechen der gesamten Menschheitsgeschichte!
      Die Maßnahmen nicht mitgerechnet.
      Moderna war eine Militärfirma.
      Die herrschende Klasse wollen uns alle loswerden, nur einen kleinen Teil versklaven, einfach, weil sie uns nicht mehr brauchen.
      Nochmal! „DIE WOLLEN UNS TÖTEN“!

      1. @Panicman:
        Wen sollen denn die Herrschenden noch ausbeuten, wenn sie nur wenige Sklaven benötigen?
        Du als Genosse solltest eigentlich dankbar sein, wenn sie uns alle töten, denn dann wird dem Kapitalismus der Sauerstoff (Beute) entzogen, und er krepiert. Dann herrscht endlich Kommunismus.

        (Gibt es eigentlich ein Emoji für Kopfschütteln? Ach ja, hier: 🙂‍↔️)

        1. Wen sollen denn die Herrschenden noch ausbeuten, wenn sie nur wenige Sklaven benötigen?

          Ich weiß, die Schweiz wusch schon immer weißer und hatte nie etwas mit Kolonialismus und Imperialismus am Hut, war immer neutral, aber…haben Sie schon mal von den Kongogräueln gehört?

          Die Brutalität des Kolonialismus und das Hinschlachten von Millionen Menschen dort war kein „Fehler“ des Kapitalismus, sondern ein zentrales Element von dessen Ausbeutungslogik. Die westliche Herrscherkaste hat die dortige Bevölkerung unterjocht, um die Ressourcen zu extrahieren, die sie haben wollte und das passte perfekt ins kapitalistisch-imperialistische System, dessen Grundlage nun mal profitmaximierende Ausbeutung, permanente Akkumulation und fortwährende Landnahme sind. Tausende und Abertausende Kongolesen
          Wurden unter systematisch entmenschlicht, terrorisiert und unter widerwärtigsten Bedingungen zum Schuften auf den Kautschukplantagen gezwungen. Und ihre Belohnung bestand in der Regel im nackten Überleben. Oder in einer Hand weniger, wenn sie nicht spurten. Das Ziel war nicht, viele Sklaven zu haben, sondern maximalen Gewinn bei minimalem Aufwand zu erzielen. Cash, Cash, Cash!

          Natürlich können Sie sagen, dass der Kongo Freistaat ein Extremfall war, aber ähnliche Methoden finden Sie in anderen Kolonien und selbstredend auch noch heute, ob in der Peripherie oder im Zentrum. Für Kapitalisten und Imperialisten sind ihre Mitmenschen – ob vor ihrer Haustür oder in der Ferne – keine Subjekte mit „Rechten“, „Würde“, Tralala, sondern Objekte. Ressourcen, die es auszubeuten gilt. Wenn es mal zu wenige von ihnen gibt, dann steigt der Preis der Ware Arbeitskraft, dann muss man gegebenenfalls neu kalibrieren und sie schonender einsetzen / verbrauchen. Oder man schifft von woanders her Leute herbei oder setzt zukünftig auf ganze Roboterarmeen (Drohnen).

        2. Wie schon erwähnt, brauchen die nur noch einen kleinen Teil von uns um ihn zu versklaven.
          Die Ressourcen sind ziemlich am Ende.
          Wir, respektive die Menschheit kann sowieso nicht so weitermachen.
          Das hat die herrschende Klasse schon ganz richtig analysiert.
          Die erwähnte Herrschaftsform wir dem Feudalismus ähneln, so wie sich das schon die ganze Zeit abzeichnet,
          Nur, das es halt leinen König oder Kaiser gibt.

    6. Ja, sie haben meine Gedanken gut erfasst. Danke!

      Ich meine, es fühlt sich immerhin minimal besser an, zu wissen, dass da draußen wenigstens noch ein paar Menschen sind, die ähnlich ticken, als alleine in der Bude zu verrotten. Auch wenn die Gewissheit schwer wiegt, dass es zuwenige sind, um wirklich etwas zu verändern. So gesehen sind diese Therapieräume (sehr treffender Begriff!) durchaus wertvoll und ich bin dankbar dafür.

      Dass wir nicht stören, glaube ich nur zum Teil.

      Zum einen ist dieses Forum noch zu unbedeutend. Das wird sich in dem Moment ändern, in dem die Leserschaft plötzlich „viral“ wird, wie man neudeutsch zu sagen pflegt. Ein Schicksal, dem meiner Meinung nach Telepolis erlegen ist (der Hauptteil wird jedoch eher in wirtschaftlichen Gründen zu suchen sein: mit Linken macht man zuwenig Profit).

      Zum anderen erfüllen wir sehr wohl einen Zweck für die Mächtigen. Wir sind die, auf die man zeigen kann, an denen man ein Feindbild aufbauen kann. Der Kapitalismus funktioniert nur mit Feindbildern. Das sind wahlweise Ausländer, Kommunisten, Hartzer, Klimarebellen usw, je nach Tageslage. Arschlöcher im Wandschrank, um den guten Herrn Pispers abermals zu bemühen. 😉

      „Ich sehe in solchen repetitiven Denkfiguren nichts anderes als Ratlosigkeit, Verdruss und Lebensmüdigkeit. Sie sind kraftlos und ändern NICHTS am Lauf der Dinge.“

      Wohl, weil es aktuell gefühlt der Wahrheit entspricht?

      Liebe Grüße

  18. Nicht themenunverwandt, gerade bei Arne Hoffmann hier gefunden:

    Interessanterweise wird der Genderzwang meist nicht direkt ausgeübt. Er spielt sich subtiler ab. In den Verträgen, die ich unterschreiben muss, wird auf „Genderleitfäden“ oder „Richtlinien“ verwiesen. So etwa in dem Vertrag eines Forschungsinstituts, den ich kürzlich erhielt. Darin stand: „Wir empfehlen, bei der Nennung von Geschlechtern beide zu nennen oder geschlechterneutrale Formulierungen zu verwenden, vor allem in personalpolitischen Bereichen.“

    Da hier „empfohlen“ wurde, wählte ich für meinen Text das generische Maskulinum als korrekte geschlechtsneutrale Form. Die E-Mail, die mir die Kollegin aus dem Institut schickte, las sich dann wie folgt: „Zum Thema Gendern haben wir sehr klare Richtlinien, die wir auch umsetzen müssen. Ich habe diese nun bereits auf den Text angewendet (siehe anbei). Wenn Sie sich damit nicht identifizieren können, würde ich auf Ihre Nennung als Autor verzichten.“ Die Empfehlung entpuppte sich als Zwang.

    Genderbefürworter betonen nach wie vor, dass man tolerant sei. Jedem stehe es frei, zu gendern oder nicht. Ich erlebe beinahe wöchentlich, dass das Gegenteil der Fall ist. Die Vorgaben sind knallhart und müssen umgesetzt werden. Ein Beispiel für das Selbstverständnis derer, die sich tolerant geben aber das Gendern einfordern, weil sie am längeren Hebel sitzen, liefert diese E-Mail-Korrespondenz mit einer Wissenschaftsagentur. Mit dem Anschreiben suchte die Mitarbeiterin nach freien Autoren für ein Technikmagazin.

    Da sie mit „liebe Kolleg*innen“ gegenderte, antwortete ich: „Vorab eine Nachfrage. Wie sieht es mit Ihrer Gender-Policy aus? Dürfen wir Autoren die Texte mit generischen Feminina und Maskulina schreiben?“ Antwort der Agentur-Mitarbeiterin: „Lieber Herr Schröder, wieso, würden Sie nicht gendern wollen?“ Meine Antwort: „Ich verwende ich meinen Texten grundsätzlich keine Gendersprache. Es wäre mir wichtig, dass, sollten die Texte als Namensartikel erscheinen, keine Gendersprache eingebaut wird.“ Agentur-Mitarbeiterin: „Lieber Herr Schröder, wie schade. Ich würde niemals jemanden zwingen, zu gendern. Aber wenn Sie nicht wollen, müssen Sie ja nicht für uns schreiben.“ Meine Antwort: „Kurz nochmal nachgefragt. Werden die Texte im Magazin nun gegendert oder nicht?“ Agentur-Mitarbeiterin: „Lieber Herr Schröder, ja, es ist allerdings noch nicht klar, ob mit Sonderzeichen oder durch Nennung beider Geschlechter.“

    Mal wieder der schlagende Beweis, dass Gendern zutiefst unfrei, autoritär und schlichtweg rechts (da systembejahend) ist. Nationalradikale der jüngeren Generationen wollen einen „starken Führer“, Genderist*innen wie *außen der jüngeren Generation wollen eine „starke FührerIN“. Zielgruppen, Methoden, Sprache mögen sich unterscheiden, aber hinter den identitären Masken steckt bei beiden der alte Muff von tausend Jahren. Das alte religiöse Mantra „Meine Seite hat recht!“ / „Wir sind die Guten!“ / „Deus bzw. Gender los vult!“. Es geht ums Herrschen, um sich Präsentieren, um anderen seine Meinung oktroyieren, um einmal richtig Sieger sein und RACHE nehmen. Weil diejenigen, die einen einst brachen – ob heilige Mutter oder Vadder Staat – sind ja sakrosankt, idealisiert und dürfen nicht angegangen werden. Deswegen muss der eigene Schmerz in anderen gesucht, an andere weitergegeben, in anderen ausgelebt werden.

    Ob Gender- oder Nationalchauvinisten – das sind wirklich ganz arme Tröpfe. Opfer, die zu Tätern wurden. Und deshalb umso gefährlicher.

  19. „Der britische Channel 4 hat eine Umfrage über die britische Generation Z, die jetzt 13- bis 27-Jährigen, gemacht, deren Ergebnis beunruhigend ist, aber zum gegenwärtigen Trend nach rechts und starken Figuren und Führern passt. Die junge Generation hat das Vertrauen in die Demokratie und in die herkömmlichen Parteien und Politiker verloren und scheint nach anderen Wegen zu suchen, um bei der Akzeptanz von autoritären Regierungsformen zu landen.“

    Ich bezweifele das Ergebnis, sicher wieder eine verlogene Mainstreamumfrage, bei der „rechts“ mit „autoritär“, „links“ dagegen mit „liberal“, „gutmütig“, gar mit „demokratisch“ gleichgesetzt wird. Ich kann den selbstgerechten Blödsinn nicht mehr hören!

    Die Menschen wollen einen Wandel! Es findet eine Linksflucht statt! Wollen sie „starke Führer“? Jein, nur insoweit, wie sie diese gegen linke (und migrantische) Übergriffigkeiten brauchen (gegen gleichgeschaltete linksextreme Massenmedien fühlt man sich nämlich reichlich wehrlos, ebenso gegen Messerschwinger und Mafiaclans), in Wirklichkeit wollen sie endlich eine Demokratie, die diesen Namen auch verdient und Medien, die nicht nur einseitige „Narrative“ bewerben, nicht selten mit Verleumdungen, Lügen und Auslassungen…

    Wer immer behauptet, „Rechte“ seien autoritär und wollten gleichzeitig aber von starken Persönlichkeiten der Politik dominiert werden, hat nicht alle Tassen im Schrank! Linkes Zwidenken halt…

    Da wir leider keine Demokratie haben, die diesen Namen verdient, bleibt ja gar nichts anderes übrig, als die wenigen Kampfsäue der Opposition, die sich nicht der linken Cancelkultur unterworfen haben, zu wählen. Mag ich Trump? Nein! Aber ich würde ihn trotzdem wählen! Genauso geht es mir mit der AfD!

    Wären linke Parteien und Medien klug, würden sie Volksabstimmungen einführen, das würde sofort den gesamten Druck aus dem Kessel lassen, aber natürlich viele ihrer weltfremden Projekte und Sichtweisen ebenfalls unter sich begraben… schei** Rudeldenke!

  20. Der wohlfeile, billige Anti-Trumpismus nervt.
    Dass der Mann dazu neigt, Wahlversprechen in die Tat umzusetzen, muss die hiesigen Politiker-Darsteller in Panik versetzen. Sind sie es doch gewohnt, zu Wahlkampfzeiten unbekümmert und ungestraft, das Gegenteil ihrer politischen Praxis zu verkünden, ohne dass sie irgendwer darauf „festzunageln” auch nur versuchte. Dazu wäre freilich ein „vierte Gewalt” nötig, die den Namen verdiente.

  21. Wokeness… Gleichstellung der Frau….. Im Kap. Verwurstungsapperat bewährte politische Mittel der Spaltung um geschaffene Gruppen gegeneinander aufzuhetzen.
    Je größer die immanenten Krisen, desto doller und schriller wirds gerieben.
    Ein belustigendes aber letztlich sinnbefreites für und wider, wo es doch nur um die besten Plätze unten auf der Galere an den Riemen geht und man sich auf den neuen Mann mit der Peitsche freut.

  22. Ich mach mal neu auf, der Ursprungsthread ist nicht mehr überschaubar:

    Prosecco sagt:


    „Entweder macht Geld glücklich, oder der Kapitalismus ist für das Lebensglück irrelevant!“

    Mein Thema ist Geld, nicht Kapitalismus, da es irrelevant ist, wie man zu (viel) Geld kommt.

    Um dieser Thematik gerecht zu werden, müsste ich an dieser Stelle weit ausgreifen, was ich mir aus Gründen (nicht nur mir) erspare.

    Also nur kurz:

    Viel Geld zu haben (wobei dies relativ zu sehen ist), bedeutet einen beständigen, letzten Endes einen panischen Abwehrkampf gegen alle von außen herangetragenen (gierigen) Wünschen, (maßlosen) Bedürfnissen und (berechtigten wie unberechtigten) Forderungen zu führen.

    Angefangen von noch nie gehörten Cousinen 11. Grades aus Patagonien über Freunde und die, die es spontan sind oder werden wollen, über Nachbarn und Dorfbewohner, über Nacht plötzlich mutierte ‚Hungerleider’, über Bürgermeister, Hilfsorganisationen und ehrenamtlich tätige Personen gesellschafts- und sozialpolitischer Vereine bis hinein in den Familienkreis, den engsten und entfernten Familienmitgliedern, alle wollen etwas,- alle wollen nur mein Bestes! – etwas abhaben vom Kuchen.

    Hatte nicht letztens schon der eigene Sohn so komisch geguckt, als ich ihm sein neu entdecktes Hobby bezüglich eines Maserati versuchte, auszureden? Hatte er nicht neulich erst, angeblich philosophisch inspirierte Betrachtungen über das Durchschnittsalter angestellt?

    Warum wohl verschweigen 99,9% der ‚glücklichen‘ Lotto-Gewinner ihren Millionen € Segen? Einige selbst vor ihrer eigenen Gemahlin und ihren sehr wohlgeratenen Söhnen und Töchtern?

    Die beständige Angst, das Geld (wieder) zu verlieren, macht tendenziell paranoid. Und das gilt auch, wenn nicht erst recht, für Milliardäre, da die Fallhöhe mit der Geldmenge wächst.

    Es ist natürlich auf die eine Art sehr beruhigend, die hohe Stromrechnung begleichen zu können, aber auf der anderen, sehr beunruhigenden Art auch nur für einen klitzekleinen Augenblick zu spüren, es nicht (mehr) zu können.

    Meiner bescheidenen Meinung nach ist das große Glück sowieso eine Illusion, und lässt sich weder an materiellen noch ideellen Dingen fest knüpfen (Religionen wie auch Ersatzreligionen sind Illusionen); das Glück besteht darin, lauter kleine Glücksmomente immer wieder und wieder, Tag für Tag neu zu erleben, neu zu fühlen: eine Blume zu betrachten, Kinder zu haben, ein Glas Wein zu genießen etc. Je mehr glückliche Momente, desto glücklicher.

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