Generalstabschef Milley: In 10-15 Jahren werden Armeen vor allem aus Robotern bestehen

Unbemannter russischer Kampfpanzer. Bild: Vitaly V. Kuzmin/CC BY-SA-4.0

Im Schatten des Kriegs in der Ukraine wird das Wettrüsten mit KI und autonomen Kampfsystemen vorangetrieben, die Entwicklung dürfte derzeit unaufhaltsam sein, die entmenschlichte Kriegsführung steht vor der Tür.

Der Krieg in der Ukraine ist ein Hightech-Krieg und gleichzeitig ein Krieg mit den Mitteln des 20. Jahrhunderts. Wer hätte nach den Kriegen seit dem völkerrechtswidrigen Angriff auf Serbien unter Beteiligung Deutschlands noch gedacht, dass trotz Drohnen, Satellitenaufklärung, Hyperschallraketen, komplizierten Luftabwehrsystemen und vernetzter sowie elektronischer Kriegsführung gleichzeitig noch Dinosaurier-Panzer fahren, Artilleriefeuer vorherrscht und tausende Soldaten in Schützengräben und Unterständen elendiglich wie im Ersten Weltkrieg ausharren und sterben müssen?

Weder ist bislang ein Cyberwar ausgebrochen noch haben autonome, KI-gesteuerte Kampfroboter das Schlachtfeld übernommen. Aber man kann davon ausgehen, dass in kommenden Kriegen bald autonome Kampfroboter in der Luft, im Wasser, auf der Erde und im Weltraum menschliche und Robotergegner bekämpfen. Gesteuert werden die Roboter von KI, die auch weitgehend die Kriegsführung übernehmen wird. Und natürlich werden dann Menschen von Maschinen getötet, die selbständig ihre Ziele suchen – und die auch, was sich derzeit schon anhand der Drohnen in der Luft und der unbemannten Schiffe sehen lässt, in Schwärmen Ziele weit hinter der Front angreifen können.

Der US-Generalstabschef  Mark Milley geht wohl zurecht davon aus, dass mit KI und Robotik die „wahrscheinlich größte Veränderung in der Militärgeschichte“ geschehen wird. In einem Gespräch mit Defense One sagte er: „Aus militärischer Sicht befinden wir uns in einem entscheidenden Moment der Geschichte. Wir stehen vor einer grundlegenden Veränderung des Charakters des Krieges.“

Nach Milley werden schon bald die größten Streitkräfte der Globalmächte kaum mehr Soldaten in den Krieg schicken, sondern vorwiegend Maschinen. Da sollen die USA natürlich die Nase vorne haben, schließlich ist das Dogma des Landes, das globale Supermacht sein und bleiben soll, die Überlegenheit in der Kriegsführung und in der Waffentechnik. Sie ist, egal wer die Präsidentschaft innehat, Washington immer mehr Geld wert. Sipri berichtete gerade, dass 2022 die US-amerikanischen Militärausgaben 877 Milliarden US-Dollar betrugen. Das sind 39 Prozent der globalen Militärausgaben, dreimal so viel wie China, das am zweitmeisten ausgibt, und zehnmal so viel wie Russland.

Milley sieht bzw. seine Nachfolger sehen sich, wenn der Militärhaushalt weiter wächst, bereits als Kommandeure einer Streitmacht von Kampfrobotern. Auch die Kommandeure könnte man durch KI-Systeme ersetzen, die einen besseren Überblick haben, weil sie von der Datenflut nicht überwältigt werden, und schneller entscheiden können. Das wird wichtig, wenn Menschen in Konkurrenz mit Maschinen einfach zu langsam sind, während Maschinen in Millisekunden wie im Hochfrequenzhandel nicht nur Entscheidungen treffen, sondern sie in Echtzeit den Roboterschwärmen übermitteln.

„In den nächsten 10-15 Jahren wird man sehen, dass große Teile des Militärs von fortgeschrittenen Ländern robotisch werden“, prophezeit Milley. „Wenn man Robotik mit Künstlicher Intelligenz, Präzisionswaffen und der Fähigkeit der Weitsicht ergänzt, hat man den Mix eines wirklich fundamentalen Wandels.“ Natürlich ist Panik oder ein Wettrüsten angesagt, die USA haben nach Milley gerade einmal 5-7 Jahre Zeit, um das Militär fundamental zu ändern, da die Feinde ebenfalls Robotik und KI mit Blick auf die USA einsetzen würden. Wer zuerst Robotik und KI zusammen „am effektivsten und optimiert für militärische Operationen“ einsetzt, werde „im Beginn des nächsten Kriegs einen entscheidenden Vorteil haben“.

Milley zieht einen Vergleich mit der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen und Nazi-Deutschland. Die europäischen Staaten hätten den Zugang zu den neuen Techniken wie gepanzerten Fahrzeugen, Radio oder chemischen Waffen gehabt, aber die Nazis hätten diese zuerst in ein neue und integriertes Konzept der Kriegsführung gebracht: „Dieses Land, Nazi-Deutschland, hat Europa in sehr kurzer Zeit überrannt … weil es in der Lage war, diese Technologien zu nutzen und sie in einer Doktrin zu vereinen, die wir heute als Blitzkrieg kennen.“ Die USA müssten mit den neuen Techniken ein ähnliches Konzept erarbeiten, um weiterhin militärisch überlegen zu sein. Wie weit man überhaupt autonome und intelligente Kampfroboter unter Kontrolle halten kann, ist eine große Frage. Man hat schon bei den Sprachmodellen wie ChatGPT oder Baud gesehen, dass intelligente Systeme auch beim Lügen, Halluzinieren oder Erfinden kreativ sind und erst mühsam gebändigt/erzogen werden müssen, wenn dies je restlos möglich sein wird. Die militärische Disziplin wird durch Androhung scharfer Strafen bei Menschen aufrechterhalten. Wird etwa eine Drohung, intelligente Kampfmaschinen bei Missachtung der vorgeschriebenen Regeln auszuschalten, funktionieren?

Der Vize-Kommandeur des U.S. Army Futures Command, Generalleutnant Ross Coffman, kündigte vor kurzem eine Umkehrung im Mensch-Maschine-Verhältnis an: „Ich glaube, wir sehen 2040 eine Kehrtwende, wenn Menschen diese Funktionen ausüben, um der Maschine zu ermöglichen, in eine Position relativen Vorteils zu kommen und nicht mehr die Maschine den Menschen in die Position relativen Vorteils verhilft.“ Das ist bei Drohnen bereits der Fall.

Die Vorstellung scheint zu sein, dass die Menschen aus der Ferne oder am Rand des Schlachtfeldes vom digitalen Feldherrnhügel aus, die intelligenten Roboter in den Kampf schicken. Der Gegner wird allerdings bestrebt sein, mit seiner Roboterarmee eben diese Kommandozentralen, die Datenzentren und Kommunikationsverbindungen sowie die Logistikketten zu vernichten.

Wir steuern unweigerlich auf Kriege oder militärische Operationen mit autonomen KI-gestützten Kampfrobotern und einer von KI geleiteten Kriegsführung zu. Das weiß jeder. Klar ist auch, dass der neue noch Kalte Krieg mit nicht nur einem heißen Stellvertreterkrieg auf absehbare Zeit jede Rüstungskontrolle auf absehbare Zeit verhindern wird. Hoffnung besteht vielleicht insofern, als die Militärs die neuesten KI-Systeme noch zurückhalten, um dem Gegner keinen Einblick zu gewähren. Das scheint beim Cyberwar auch noch der Fall zu sein. Und es könnte sein, dass Menschen noch billiger als hochkomplexe Maschinen sind und deswegen weiter an die Front geschickt werden. So oder so schreitet die Entmenschlichung der Kriegsführung voran. Allerdings waren und sind die von Menschen geführten Kriege nicht weniger grausam und destruktiv.

Ähnliche Beiträge:

23 Kommentare

      1. „No fate but what we make = Kein Schicksal, nur das, was wir selbst tun“

        Vielleicht schafft es ja, die KI den Kapitalismus zu beenden 😎 und nicht die Menschheit.

  1. Milley bereitet schon mal seinen Abgang bzw. Übergang in die Waffenindustrie vor. Er erhöht seinen Marktwert, indem er alles tut, um weitere Auftragsorgien an die Hersteller der militärischen Hardware auszulösen. Rein technologisch gesehen, ist die von ihm skizzierte Entwicklung wahrscheinlich, aber da das ganze Gerümpel unendlich teuer ist, gibt es sozusagen natürliche Grenzen dafür. Die u.s.-Finanzen sind jetzt schon jenseits von Gut und Böse.

    Natürlich tun sich da ethische Abgründe auf, aber ich glaube einfach nicht, dass die Lösung in einer Regulierung des Krieges liegt. Im Krieg setzt sich das Recht des Stärkeren durch. Stattdessen sollte alles getan werden, um den Frieden zu regulieren, Kriegsursachen auszumerzen oder wenigstens zu bekämpfen. Eine der wirkungsvollsten Massnahmen wäre da, genau wie im Kontext Ökologie, die Abschaffung des Kapitalismus.

  2. Auf der Hannover Messe, steht ja auch für „Technik“, ist ein Roboter erschöpft zusammen gebrochen.
    Vielleicht ist die Grüne Energie ermüdend wirkend…
    Aber gerade der Konflikt in der Ukraine zeigt doch, wie es um KI bestellt ist, wenn einfach mal das Energienetz zusammen bricht. Auch der super Musk hatte gerade einen Versuch gestartet um zu lernen, wie seine Supetrakete sich uffm wesch inde Orbit explodierte.
    Die USA und EUropa braucht erstmal eine Unabhängigkeit von Energie, nur woher nehmen, wenn alle Ressourcen außerhalb ihres Territorium liegen?
    Anstatt immer wieder von neuem nach künstlichen Feinden zu suchen, sollte die Menschheit sich ihrer Peiniger entsorgen.

    1. „Unabhängigkeit von Energie“

      Ja. Diese halb fürchtigen, halb erwartungsfreudigen Artikel über KI-Kriege ignorieren, dass es schon auf Autobahnen ein Ballanceakt ist, mit den E-Auto in guter Zeit ans Ziel zu kommen.

      So ein KI-Roboterschwarm mit Coptern kann eine Viertelstunde schwärmen, dann muss er wieder an die Ladestation.

      Bei den Flugdrohnen haben sich die Kamikazedrohnen als die effektivisten erwiesen. Das war den US-Waffentechnikern immer zu primitiv. Ihre ungewöhnlichste Entwicklung sind Bomben, die per Killerdrohnen in die Nähe des Zielsubjekts geflogen, dann abgeworfen werden und beim Erreichen nicht explodieren, sondern nach allen Seiten schnell rotierende Messer ausfahren, wie man es aus Science Fiction-Animationsfilmen kennt, damit sie nur eine Person töten.
      https://www.google.com/search?q=Ninja-Bombe
      Dass auch diese Person keine Gerichtsverhandlung erhält, sondern der US-Lynchjustiz ausgeliefert ist, wird demnächst vielleicht dazu führen, dass den Killerdrohnenbomben noch einer KI mit Schnell-Standrechtsspruch mitgegeben wird, die Sekundenbruchteile bevor sie sich selbst zerstört ihren Urteilsspruch per Starlink ins Pentagon sendet, damit rechtlich endlich alles save ist.

      1. Wenn die in der Schwerelosigkeit geparkt sind, stürzen die bei Bedarf auf die Opfer. Was du beschreibst ist nur eine technische Zwischenlösung um daß Verfahren zu optimieren.

  3. Wunderbar!

    Dann brauchts keine menschlichen Kriege mehr.

    Wir schießen diese Kampfroboter in den Orkus – lassen sie sich da bekriegen – und die Erde wird friedfertiger.

    oder anders rum:
    wird der Krieg wie beschrieben virtuell, warum.reicht dann nicht die Kriegsspielsimulation am PC ohne Leid, Verwüstung und Tod in der realen Welt (die dann ja hauptsächlich Zivilisten betreffen würde)?

    DAS wäre eine wahrliche Revolution – für die Zukunft der Menschheit:
    Lasst die, die es unbedingt brauchen, sich bekriegen – der Rest geht leben!

    1. Ein Schachspiel würde genügen um einen Sieger zu ermitteln.
      Damit friedlich bleibt braucht dann jeder Bürger eine nukleare Waffe als Abschrekung. 🤔

  4. An der Vision mit den Roboterkriegern könnte was dran sein! Der Vorteil wäre, Menschenleben würden geschont, wenn eine KI, der man keine Seele zugesteht, die Konflikte der Menschen austragen müßten. Also neue Stellvertreterkrieger, wenn die Ukrainer nicht mehr mögen.
    Ich überlege, wer denn dann die besten Roboterkrieger besitzen würde und komme schnell zu den Schluß: China! Dort ist die KI am weitesten entwickelt, vor Kriegsbeginn hat China 2 Quantencomputer in Dienst gestellt. Witzbolde meinen, diese neuen superschlauen Computer würden den Ukrainekrieg „durchrechnen“ und würden Xi und Putin beraten?
    Am besten wäre es natürlich, mit den dummen Kriegspielen endlich aufzuhören, denn die nutzen niemanden! Aber der Westen hat sich in seiner Dekadenz des Niedergangs so in Irrationalität eingegraben, daß es gut wäre, wenn die mal eine KI befragen würden.

  5. Noch eine Anmerkung zum Vergleich der Militärausgaben USA/China. Ja China gibt viel weniger für sein Militär aus. Das muß bei einen Krieg mit den USA kein Nachteil sein. China verteidigt sein Land und seine Meere, die für den Welthandel, die neue Seitenstraße, wichtig sind. Dazu braucht man keine 14 Flugzeugträger, hyperschnelle Raketen genügen, um diese stählernen Monster auf den Grund des Meeres zu schickten.
    Die USA besitzt weltweit über 800 Militärstützpunkte. Deren Unterhaltung verschlingt viel Geld. China hat nur einen Militärstützpunkt im Ausland, kostet viel weniger.
    Die Höhe der Militärausgaben sagt nichts über die Effektitität einer Landesverteidigung aus. Oder kurz, sollten die USA so verrückt sein China anzugreifen, nutzen ihnen ihre hohen Militärausgaben nichts….

  6. Kampfspiele gibt es auf Computern genug. Diese automatischen Gerätschaften werden nur vor Aufständen schützen.
    Ersetzen wir unsere Politiker durch KI !

  7. Hier scheint beim Autor und einigen Kommentaren noch ein wenig die Hoffnung (oder Illusion?) durch, ein Roboterkrieg wäre ohne Menschenopfer zu haben.
    Dem sollte man gleich einen Strich verpassen und es als Propaganda des Militärs zum Einwerben von mehr Rüstungsetat kennzeichnen. Denn bei Kriegen geht es immer GEGEN MENSCHEN,, es geht um die Macht über sie. Roboterkriege werden sich gegen die Hersteller und Reparierer von Robotern (Menschen…) und gegen die Befehlshaber der Roboter richten. Und die Lieferketten, die die selben sind wie für Lebensmittel und Schulbusse, zum Beispiel.

    Und eines darf man nicht übersehen: Roboter lassen sich schneller und einfacher umprogrammieren als Menschen (notfalls durch Austausch des gesamten Hirnes…). Was da alles passieren wird, entzieht sich ja noch vöĺig unserem Vorstellungsvermögen.

  8. Na gut, dann können die Kriegsliebhaber demnächst mit ihren Blechsoldaten in ihren Gärten gegeneinander antreten, wie wir früher mit den Bleisoldaten auf dem Fußboden.

  9. Täglich werden den Menschen im TV die abscheulichsten Gewaltphantasien präsentiert. Mörder tun es nicht mehr, es müssen Serienmörder, Ritualmörder, Mörderpaare, Menschenfresser usw. sein. Nicht mal nach dem Tod darf der Mensch aufhören, eine Mörder zu sein, wie Vampire und Zombies zeigen. Mord ist ein Bedürfnis. Deshalb ist Krieg so beliebt und wird stets begeistert begrüßt oder heuchlerisch gerechtfertigt, sogar als Friedenskrieg. Der Clou beim Krieg ist doch, dass man töten darf. Der medial angestachelte und mühsam unterdrückte Killerinstinkt wird befreit. Außerdem bekommt das Unglück wieder seine Funktion. Es besteht die Chance, dass es persönliche Feinde trifft. Wenn man schon nicht teilnehmen kann, verfolgt man mit Spannung das Gemetzel und die Sprüche der Politiker, die es veranstalten. Der Vorteil von Robotern wird sein, dass sie ohne Skrupel tun, was nötig ist. Zivilisten werden nicht Zuschauer sondern Opfer sein. Und wenn die Roboter am Ende sind, werden wieder Schützengräben ausgehoben und Atombomben eingesetzt. Ich möchte hier eine schockierende These über die Entstehung der modernen Massenkriege aufstellen. Davor gab es die mit Söldnern geführten Kabinettskriege. Die totale Entfesselung der Kriegsfähigkeit ist die schlimmste Auswirkung der repräsentativen Scheindemokratie! Sie ermöglicht den Repräsentanten, ganze Völker im Namen der Freiheit aufhetzten und an der Kriegsführung beteiligten. (Ähnliches gelang davor nur der Religion.) Ihren letzten Volkskrieg mit Wehrpflichtigen führten die USA in Vietnam. Seither werden von den NATO Staaten Söldner eingesetzt. Es entstehen asymmetrische Kriege, Söldner gegen Völker. Die totale Vernichtung von Völkern wird gerade dadurch zur Option.

  10. OT aber wichtig:
    Das UK hat, wie vor Monaten angekündigt, für die bereits seit 4 Wochen in der Ukraine dislozierten und mit im UK ausgebildeten Soldaten bemannten Challenger 2 Uranmunition geliefert.
    https://tass.com/world/1609473

    TASS wiederholt die seinerzeitige Drohung Putins mit einer symmetrischen Antwort.

  11. Hier wird immer so getan, also würde ein Krieg zwischen Militärrobotern den Zivilisten keinen Schaden zufügen, nur überlegen wir mal: Was, wenn der Staat A es schafft die Roboterarmee von Staat B zu zerstören und eine faschistoide Ideologie wie z.B. die in der Ukraine hat. Dann wird die Roboterarmee gleich mit den Zivilisten weitermachen. Die Vorstellung, dass der Zivilist den Krieg entspannt vom Rand auch beobachten kann, ist nicht nur dumm, sondern auch gefährlich. Bestenfalls verliert der unterlegene Staat Wohlstand und Rohstoffe, wenn er aber Pech hat, dann wird gleich noch die Bevölkerung nach rassischen Merkmalen selektiert und vernichtet. Gerade die Deutschen müssten so etwas wissen.

  12. Mal ein anderer Aspekt:
    Ausgangspunkt: Roboter sind programmiert, auf andere Roboter und gegnerische Soldaten zu schießen. Angenommen, das klappt:
    Folge: Eine Seite merkt, dass Zivilisten nicht angegriffen werden, Soldaten in Zivil werden also gegen die gegnerischen Roboter vorgehen. Es wäre im Krieg seltsam, wenn diese Option nicht genutzt würde, es sind ja nur Roboter.

    Was glaubt ihr, wie die Programmierung der Roboter geändert würde?

    Mir kraulen sich die Fußnägel hoch bei dem Gedanken an einen Roboterkrieg, und meine zwei Logikpunkte sind eigentlich offensichtlich und erschreckend, es gibt bestimmt noch mehr ethische Probleme, wenn man zumindest einmal um die Ecke denkt. Wer an Kampfrobotern ernsthaft weiterentwickelt, hat sich bestimmt auch schon Gedanken dieser Art gemacht (oder sind die alle blöde?), und dieser Gedanke ist noch erschreckender…

  13. Sobald eine Roboterarmee weitgehend ohne Menschen auskommt, wird ein klassischer Krieg aus meiner Sicht eher zur Nebenanwendung.
    Viel interessanter ist doch die Perspektive, als Einzelner oder kleine Gruppe Macht über viele Menschen auszuüben, ohne dass dabei menschliche Strukturen entstehen, die sich gegen diese Befehlshaber wenden könnten.
    Das Risiko eines militärischen Aufstands wird minimiert, das Damoklesschwert am Stahlseil befestigt: Die Roboterwaffen versprechen dem, der sich sie leisten kann, Macht ohne Risiko.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert