„Es darf nicht sein, dass die Bundesregierung weiterhin das Friedensgebot der Verfassung ignoriert, das Risiko der Eskalation und Ausweitung des Krieges durch immer weitere Waffenlieferungen bis zum ‘Point of no Return’ fördert und keine Anstrengungen zu einem Waffenstillstand und einem Verhandlungsfrieden unternimmt.“
Das Gespräch mit General a. D. Harald Kujat führte Thomas Kaiser für die neueste Ausgabe von Zeitgeschehen im Fokus, wo es auch Gespräche mit dem Linken-Abgeordneten Andrej Hunko über die Folgen der Sanktionen für die deutsche Wirtschaft und dem Völkerrechtler Alfred de Zayas über „A New Agenda for Peace“ von Uno-Generalsekretär António Guterres. Wir danken für die Möglichkeit, das interessante Gespräch übernehmen zu dürfen.
In verschiedenen Nachrichtenportalen war zu vernehmen, dass die Ukraine Ende Juli eine erneute Offensive gestartet habe. Wissen Sie etwas darüber?
General a. D. Harald Kujat Der Beginn der Offensive ist mehrere Monate immer wieder verschoben worden und begann schließlich am 4. Juni. Für die Offensive verfügte die Ukraine anfangs über neun im Westen und drei vom Westen im Lande ausgebildete und mit westlichen Waffen ausgerüstete Brigaden in der Stärke von insgesamt etwa 48.000 Soldaten. Dazu kamen weitere Brigaden der regulären ukrainischen Armee sowie der Territorialverteidigung.
Das Ziel der Offensive ist offensichtlich, die russischen Verteidigungsstellungen zu durchbrechen und die Landbrücke zwischen Russland und der Krim zu blockieren, um die russischen Streitkräfte von der logistischen Drehscheibe Krim abzuschneiden. Zugleich käme die Krim in die Reichweite ukrainischer Waffen. Am Anfang versuchten die ukrainischen Streitkräfte, dieses Ziel durch konzentrierte Angriffe zu erreichen, konnten sich jedoch nicht durchsetzen und erlitten erhebliche Verluste. Auch eine große Zahl der modernen westlichen Waffensysteme ging verloren. Deshalb wurden die Angriffsformationen auf kleine Kontingente reduziert und die Zahl der Vorstöße an verschiedenen Stellen der Front erhöht. Dabei erzielten die ukrainischen Streitkräfte in der vor den eigentlichen Verteidigungslinien gelegenen Überwachungszone punktuell Geländegewinne, allerdings bis dato keinen Durchbruch durch die russische Hauptverteidigungslinie.
Inzwischen werden wieder größere Formationen eingesetzt. Aber die Zweifel an einem Erfolg nehmen zu. Scheitert die Offensive, könnte die Ukraine fordern, westliche Soldaten sollen westlichen Waffen folgen. Denn auch die geplanten westlichen Waffenlieferungen können die personellen Verluste der ukrainischen Streitkräfte nicht ausgleichen. Dagegen hat Russland bisher noch nicht die Masse seiner aktiven Kampftruppen eingesetzt. Man kann daher davon ausgehen, dass Russland nach weiteren ukrainischen Verlusten in Gegenangriffen dazu übergehen wird, die annektierten Gebiete bis zu den ehemaligen Verwaltungsgrenzen auszudehnen und damit das Ziel der „militärischen Spezialoperation“ zu erreichen. Möglicherweise gehört dazu auch Odessa. Falls die russischen Streitkräfte weiter defensiv operieren oder lediglich die bisherigen Eroberungen konsolidieren, so ist mit der Fortsetzung des Krieges in geringer Intensität, jedoch mit langer Dauer zu rechnen.
Ein ukrainischer Feldarzt soll sich dahingehend geäußert haben, pro hundert Meter, die die ukrainische Armee vorrückt, soll es auf ukrainischer Seite fünf bis sechs tote Soldaten geben. Das scheint mir eine enorme Zahl.
Harald Kujat: Das kann sein, verifizieren kann man das nicht. Aber der ukrainische Generalstabschef, General Saluschni, hat sich als Reaktion auf westliche Kritik an den ausbleibenden Fortschritten der Offensive ähnlich geäußert: „Jeder Tag, jeder Meter wird mit Blut bezahlt.“ Ein Grund dafür ist die asymmetrische Operationsführung beider Seiten. Die ukrainischen Streitkräfte sollen ukrainisches Territorium zurückerobern und zahlen für jeden Quadratmeter einen hohen Blutzoll, während die russischen Streitkräfte das Ziel verfolgen, die ukrainischen Streitkräfte zu dezimieren, den Gegner somit wehrlos zu machen. Außerdem sind die Verluste des Angreifers im Allgemeinen höher als die des Verteidigers, was sich durch die russische Luftüberlegenheit, den Einsatz russischer Kampfhubschrauber und die tief gestaffelten und sehr gut ausgebauten russischen Verteidigungsstellungen besonders stark auswirkt.
Wissen wir außer allgemeinen Aussagen etwas Konkretes zu den Verlustzahlen?
Harald Kujat: Beide Seiten veröffentlichen die Verlustzahlen des Gegners, jedoch nicht die eigenen. Gesichert ist, dass die ukrainischen Streitkräfte seit Beginn der Offensive große Verluste erlitten haben und sich in einem kritischen Zustand befinden. Je länger die Offensive dauert, desto geringer wird ihre Fähigkeit, eine strategische Wende zu erzwingen.
Westliche Politiker glauben jedoch immer noch, die Lieferung weiterer und leistungsfähigerer Waffen könnte die Ukraine in die Lage versetzen, einen militärischen Sieg zu erringen, obwohl beispielsweise der amerikanische Generalstabschef schon Anfang November vergangenen Jahres darauf hingewiesen hat, dass die ukrainischen Streitkräfte das erreicht haben, wozu sie in der Lage sind, mehr sei nicht möglich. Dennoch erhält jede neue Waffenkategorie das Etikett „Gamechanger“ wie die HIMARS-Raketenwerfer, Kampfpanzer und Schützenpanzer, die britischen Storm Shadow-Marschflugkörper oder amerikanische Streumunition. Keines dieser Systeme hat die strategische Lage zu Gunsten der Ukraine verändert. Realistischerweise ist dies auch von den F-16-Kampfflugzeugen, die europäische Staaten liefern wollen, nicht zu erwarten. Zumal diese erst nach Abschluss der Pilotenausbildung im Laufe des nächsten Jahres eingesetzt werden können.
Aktuell wird wieder Druck auf die deutsche Bundesregierung ausgeübt, der Ukraine Taurus-Marschflugkörper mit einer Reichweite bis zu 500 Kilometern zu liefern. Ist das nun der erhoffte „Gamechanger“?
Harald Kujat: Taurus ist ein nur sehr schwer zu bekämpfender Luft-Boden-Marschflugkörper mit großer Reichweite und hoher Durchschlagskraft. Aber er ist auch nicht die Wunderwaffe, die die strategische Gesamtlage zugunsten der Ukraine verändert.
Wegen der ausbleibenden Erfolge der Offensive hat die Ukraine die Drohnenanschläge auf Ziele in Russland und insbesondere auf Moskau verstärkt. Zurzeit sind auch die Verbindungswege zwischen Russland und der Krim wieder das Ziel von Angriffen, um die Versorgung der russischen Streitkräfte zu stören. Auch die Krim ist das Ziel von Angriffen, obwohl der amerikanische Außenminister noch vor einiger Zeit davor warnte. Die Angriffe auf russische Schiffe und Häfen des Schwarzen Meeres sowie vor allem auf das russische Kernland sollen ausgeweitet werden.
Vor wenigen Tagen erklärte Selenskij nach einem Drohnenangriff auf Moskau: „Allmählich kehrt der Krieg auf das Territorium Russlands zurück – in seine symbolischen Zentren und Militärstützpunkte.“ Taurus ist sowohl für Angriffe in der Tiefe Russlands als auch gegen Versorgungseinrichtungen auf der Krim geeignet. Die ukrainischen Streitkräfte verfügen bereits über britische Storm Shadow, einen vergleichbaren Marschflugkörper.
Wenn schon britische Marschflugkörper in der Ukraine vorhanden sind, warum soll Deutschland das auch noch liefern?
Harald Kujat: Mit Storm Shadow und dem französischen SCALP-Marschflugkörper sind die ukrainischen Streitkräfte in der Lage, die russischen Versorgungslinien und die Krim anzugreifen. Taurus wäre allerding für einen Angriff in der Tiefe des russischen Raumes hervorragend geeignet. Deutschland würde sich deshalb in besonderem Maße gegenüber Russland exponieren, was sicherlich nicht unwichtig ist. Da die Bereitschaft der deutschen Politik, für die außen- und sicherheitspolitischen Interessen unseres Landes standhaft einzutreten, offensichtlich unterentwickelt ist, und „Druck“ von außen verstärkt „Druck“ im Innern generiert, wird diese Forderung schließlich wie zuvor gegen jede Vernunft und ungeachtet unserer nationalen Interessen durchgesetzt.
Was würde es bedeuten, wenn die Deutschen lieferten?
Harald Kujat: Die Lieferung von Taurus wäre ein weiterer Schritt in Richtung Europäisierung des Krieges. Denn die USA weigern sich bisher, weitreichende Waffen zu liefern, die russisches Territorium angreifen können, weil sie darin eine große Eskalationsgefahr sehen, obwohl sich die Ukraine seit fast einem Jahr um die Lieferung amerikanischer ATACMS-Marschflugkörper mit einer Reichweite von 300 Kilometern bemüht.
Weil sie den ukrainischen Zusicherungen nicht vertrauen, derartige Waffen nur auf ukrainischem Territorium einzusetzen, haben die USA HIMARS-Raketenwerfer nur mit Projektilen geliefert, die eine Reichweite von 85 km haben, nicht die mit 150 km Reichweite. Die USA überlassen es den Europäern, amerikanische F-16 zu liefern, und die Abrams-Panzer lassen auch auf sich warten. Dass die Ukraine entgegen ihrer Zusicherung kürzlich Streumunition bei einem Angriff auf das Stadtgebiet von Donezk gegen zivile Ziele eingesetzt hat, bestätigt die amerikanische Zurückhaltung.
In Deutschland wird die Möglichkeit diskutiert, die Reichweite des Marschflugkörpers durch Änderung „technischer Merkmale“ einzuschränken. Dies und die Möglichkeit, dass die amerikanische Regierung ihre Bedenken wegen der desperaten Lage der ukrainischen Streitkräfte zurückstellt und ATACMS in der Hoffnung liefert, eine militärische Niederlage abzuwenden, könnte die Bundesregierung veranlassen, Taurus im Tandem mit den USA abzugeben. Das wäre allerdings ein großer Eskalationsschritt, mit dem faden Beigeschmack, dass wieder deutsche Waffen Russland angreifen.
Wie weit könnte die Eskalation noch gesteigert werden?
Harald Kujat: Russland hat nach der ersten Sprengung der Kertsch-Brücke, die auch die Lebensader für die Bevölkerung der zwei Millionen Krimbewohner ist, mit wochenlangen Angriffen auf die ukrainische Versorgungsinfrastruktur reagiert. Angriffe auf Ziele tief in Russland werden ebenfalls eine massive Reaktion auslösen. Die Frage ist nur, ob diese Reaktion sich gegen die Ukraine oder auch gegen diejenigen richtet, die der Ukraine diese Angriffe ermöglichen.
Nach der Lieferung von Taurus blieben als Steigerung neben den F-16 nur noch deutsche Kampfflugzeuge, was aber eine längere Ausbildungszeit erfordert. Deshalb müsste eine seriöse strategische Lagebeurteilung bei der Entscheidung, Taurus zu liefern, den potenziell nächsten Schritt mitdenken. Falls ATACMS und Taurus die strategische Lage wider Erwarten nicht grundlegend zugunsten der Ukraine ändern, würde der Westen eine militärische Niederlage der Ukraine akzeptieren oder würde die Nato beziehungsweise eine Koalition aus Nato-Staaten in den Krieg eingreifen?
Sie haben gerade die verschiedenen Waffensysteme genannt, die der Westen der Ukraine zur Verfügung stellt und von denen bereits ein großer Teil vernichtet wurde. Es hieß doch immer, der Leopard sei unbesiegbar.
Harald Kujat: Der Leopard ist sicherlich einer der weltbesten Panzer. Aber er hat – wie jedes Waffensystem – Stärken und Schwächen. Deswegen ist es wichtig, im Einsatz die größtmögliche Synergie zu erzielen, indem die Waffensysteme im Verbund so eingesetzt werden, dass die Stärken des einen Systems die Schwächen eines anderen ausgleichen. Die Befähigung zum Gefecht der verbundenen Waffen erfordert allerdings eine langjährige Ausbildung und häufige Übungen der Kampfbesatzungen und der Vorgesetzten aller Führungsebenen. Die ukrainischen Soldaten verfügen nicht über diesen hohen Ausbildungsstand und eine jahrelange Erfahrung und Übung dieser Operationsform.
Die in manchen Medien geäußerte Kritik am Einsatz der ukrainischen Streitkräfte bei der Offensive und an der nur vier- bis sechswöchigen Ausbildung an den westlichen Waffensystemen greift deshalb zu kurz. Die ukrainischen Streitkräfte beherrschen das Gefecht der verbundenen Waffen nicht, und das ist neben der russischen Luftüberlegenheit und den starken Geländebefestigungen der russischen Verteidigungslinie ein wesentlicher Grund für die geringen Erfolgsaussichten.
Wenn man sieht, was es alles braucht, um möglicherweise gegen Russland erfolgreich zu sein, scheint dieses Ziel wohl sehr unrealistisch. Aber der Krieg geht weiter, und Tausende junger Menschen sterben. Müsste hier nicht endlich ein Schlussstrich gezogen werden?
Harald Kujat: Die Ukraine hat sich im russischen Angriffskrieg durch die umfassende Unterstützung des Westens bisher als standhaft erwiesen. Aber die Entscheidung darüber, welcher Aufwand geleistet wird, damit der Krieg gegen jede Vernunft und trotz der Unerreichbarkeit der politischen Ziele weitergeführt wird, darf auf Dauer nicht allein der ukrainischen Regierung überlassen werden. Denn das Risiko der Eskalation und der Ausweitung des Krieges auf Europa ist real.
Die ständige Intensivierung der Kriegsführung hat bereits zu einer großen Zahl gefallener Soldaten und getöteter ukrainischer Zivilisten sowie zur weitgehenden Zerstörung der Infrastruktur geführt. Je länger der Krieg dauert, desto größer werden die ukrainischen Verluste und die Zerstörung des Landes, und desto schwieriger wird es, die Europäisierung des Krieges zu verhindern und einen gerechten und dauerhaften Verhandlungsfrieden zu erreichen, der auch den Staaten Sicherheit gibt, die an der Seite der Ukraine stehen. Deshalb ist die ukrainische Regierung gegenüber dem ukrainischen Volk, aber auch gegenüber den Staaten, die sie bei der Verteidigung ihres Landes unterstützen, verpflichtet, jede weitere Eskalation zu verhindern und einen Verhandlungsfrieden mit Russland anzustreben.
“Auffällig ist, wie wenig Rücksicht die ukrainische Regierung auf die Bevölkerung des Donbas nimmt”
Wird die ukrainische Regierung dieser Verantwortung gerecht?
Harald Kujat: Die Ukraine bemüht sich um internationale Unterstützung für ihre Position, die sie zum Ende des Krieges anstrebt. Aber sie schließt weiter direkte Verhandlungen mit Russland aus, die Selenskij Anfang Oktober 2022 per Dekret verboten hat. Sie ignoriert also, dass mit Russland nur ein Verhandlungsfrieden erzielt werden kann, wie die Istanbuler Verhandlungen im März letzten Jahres gezeigt haben. Putin hat gegenüber einer hochrangigen afrikanischen Friedensdelegation am 17. Juni erklärt: „Wir sind offen für einen konstruktiven Dialog mit allen, die Frieden wollen, der auf den Grundsätzen der Gerechtigkeit und der Berücksichtigung der legitimen Interessen der unterschiedlichen Seiten beruht.“ Ich finde es bemerkenswert, dass dieses Angebot weder von der Ukraine noch von den USA aufgenommen wurde.
Im Übrigen kann man die ukrainische Politik bestenfalls als erratisch bezeichnen. Anfangs war Selenskji bereit, einen neutralen Status für die Ukraine zu akzeptieren und gegen Sicherheitsgarantien auf eine Nato-Mitgliedschaft zu verzichten. Vor dem Nato-Gipfel in Vilnius hat er erklärt, er werde nichts weniger als eine Mitgliedschaft beziehungsweise einen konkreten Fahrplan zu diesem Ziel akzeptieren. Beides hat er nicht erhalten. Als die Bürger des Donbas Minderheitsrechte, wie sie beispielsweise in der EU-Standard sind, im Rahmen des Minsk II-Abkommens anstrebten und sich gegen das Verbot ihrer Sprache und Kultur auflehnten, wurden sie als Separatisten bekämpft, obwohl sie keine Loslösung von der Ukraine anstrebten. In den Istanbul-Verhandlungen akzeptierte die ukrainische Regierung jedoch, dass eine friedliche bilaterale Lösung mit Russland innerhalb von 15 Jahren erreicht werden soll. Jetzt will Selenskji diese Regionen und die Krim um jeden Preis zurückerobern, und die Zukunft der Bewohner, die russischsprachige ukrainische Staatsbürger sind, bleibt ungeklärt.
Auffällig ist, wie wenig Rücksicht die ukrainische Regierung auf die Bevölkerung des Donbas nimmt. Die ukrainischen Streitkräfte setzen von Großbritannien gelieferte Munition mit abgereichertem Uran (DU) ein, von der man weiß, dass durch den Uranstaub gravierende langfristige gesundheitliche Schäden entstehen. Streumunition weist bis zu 40 Prozent Versager auf. Das heißt, 60 Prozent werden gegen die russischen Angreifer eingesetzt und bis zu 40 Prozent gegen die eigene Bevölkerung. Das Humanitäre Völkerrecht ächtet Munition, die unterschiedslos gegen Streitkräfte und die zivile Bevölkerung wirkt. Der Einsatz von Streumunition ist deshalb auch dann ein Kriegsverbrechen, wenn sie gegen die eigene Bevölkerung eingesetzt wird, unabhängig davon, ob der betreffende Staat dem Osloer Abkommen über die Ächtung von Streumunition beigetreten ist. Am 6. August, nur einen Tag nach dem Treffen in Dschidda, auf dem die Ukraine um Unterstützung ihres 10-Punkte-Plans warb, griffen die ukrainischen Streitkräfte die Stadt Donezk mit Streumunition an und setzten unter anderem die dortige Universität in Brand.
Das bedeutet doch, dass die russischsprachige Bevölkerung in diesen Regionen als Ukrainer zweiter Klasse behandelt werden…
Harald Kujat: Ja, das muss man wohl so sehen.
Da fragt man sich, gegen wen die Ukraine eigentlich Krieg führt.
Harald Kujat: Die Ukraine führt einen legitimen Verteidigungskrieg auf der Grundlage des Artikels 51 der Uno-Charta. In einer Gesamtbetrachtung würde man die Vorgeschichte dieses Krieges und den geopolitischen Zusammenhang berücksichtigen. Aber lassen wir diesen komplexen Sachverhalt einmal beiseite. Die ukrainischen Streitkräfte kämpfen gegen die russischen Streitkräfte, aber betroffen ist auch immer die ukrainische Zivilbevölkerung, sowohl durch russische als auch durch ukrainische Waffenwirkung.
In der in unseren Medien überwiegend von Laien geführten Diskussion wird allgemein die strategische Zweck-Mittel-Relation nicht beachtet. Man müsste sich beispielsweise vor dem Einsatz von Clustermunition fragen, welchem Zweck der Einsatz dient und ob die Schäden und Verluste der ukrainischen Bevölkerung wirklich gerechtfertigt sind. Daran gibt es erhebliche Zweifel. Das personelle und materielle Kräfteverhältnis, die strategische Gesamtlage, ist so eindeutig durch die militärische Überlegenheit Russlands geprägt, dass die westlichen Waffenlieferungen zwar die Durchhaltefähigkeit der ukrainischen Streitkräfte stärken, aber keine entscheidende Wende der strategischen Lage bewirken können, die einen militärischen Sieg der Ukraine ermöglicht.
Die ausbleibenden Erfolge der mit großen Erwartungen angekündigten ukrainischen Offensive führt hoffentlich auch bei denjenigen zur Einsicht, die ständig weitere Waffenlieferungen fordern, dass die Ukraine den Krieg nicht gewinnen beziehungsweise einen militärischen Sieg erringen kann. Diese Einschätzung ist in den USA stärker und schon länger verbreitet als bei uns.
Bei diesen Forderungen nach weiteren Waffen stellt sich die Frage nach der Redlichkeit.
Harald Kujat: Für mich hat sich bei der ganzen Berichterstattung immer die Frage gestellt, ob die Menschen tatsächlich von dem, was sie sagen, überzeugt sind oder sich vom moralischen Kompass der veröffentlichten Meinung leiten lassen. Es gibt allerdings auch die Frontsoldaten des Informationskrieges, die sich nicht darüber im Klaren sind, dass sie aus dem Schützengraben nur über eine eingeschränkte Sicht verfügen. Da es immer offensichtlicher wird, dass die Ukraine nicht die von Russland besetzten Gebiete befreien oder durch große militärische Fortschritte ihre Verhandlungsposition verbessern kann, sollte sich eigentlich in den Medien ein vorsichtiger Kurswechsel zu mehr Ausgewogenheit abzeichnen.
Dieser „moralische Kompass“ führte doch zu einer völligen Emotionalisierung, die eine nüchterne Betrachtung nicht mehr zulässt.
Harald Kujat: Man muss deshalb zwischen denen unterscheiden, die aufgrund fehlenden Wissens und ohne jede Erfahrung komplexe militärische Sachverhalte beurteilen, weil sie der Versuchung nicht widerstehen, sich öffentlich zu exponieren. Während andere sich durch ihre politisch-ideologische Orientierung moralisch im Recht sehen, einseitig Partei zu ergreifen, und gegenteilige Sachverhalte und Auffassungen gezielt unterdrücken. Das ist für eine offene, pluralistische Gesellschaft in einer freiheitlichen Demokratie außerordentlich schädlich.
Die Emotionalisierung führt dazu, dass nicht selten der Anstand auf der Strecke bleibt, und manchmal ist es auch eine Charakterfrage, wie die öffentliche Diskussion geführt wird. Ich musste die Erfahrung machen, dass ein ehemaliger Offizier, zurzeit Abgeordneter, der – wie er mir einmal berichtete, oft in von mir geleiteten Sitzungen hinter mir saß und Protokoll führte – sich öffentlich über mich in infamer und für einen Offizier unehrenhafter Weise äußerte.
Frappierende Parallelen zum Ersten Weltkrieg
Ein neues Narrativ – auch bei uns in den Medien – heißt, dass Bachmut als ein „zweites Verdun“ in die Geschichte eingehen werde.
Die strategische Bedeutung Bachmuts ist in den westlichen Medien überhöht worden. Die ukrainischen Streitkräfte sollten beweisen, dass sie sich gegen die russischen Angreifer durchsetzen können. Das war das politische Ziel, um sicherzustellen, dass der Westen nicht nachlässt, weiter Unterstützung zu leisten und immer leistungsfähigere Waffen zu liefern. Deshalb mussten die ukrainischen Streitkräfte so lange wie möglich durchhalten und große Verluste hinnehmen. Insofern ist die russische Strategie aufgegangen.
Der Vergleich mit Verdun ist völlig überzogen. In Verdun sind auf beiden Seiten Hunderttausende ums Leben gekommen. Allein von der Größenordnung, der Dauer und Intensität des menschlichen Schlachtens ist das nicht vergleichbar.
Die Ähnlichkeit mit dem Ersten Weltkrieg betrifft doch vor allem die Emotionalisierung, über die wir vorher schon gesprochen hatten…
Harald Kujat: Ja, aber das betrifft noch einen anderen Punkt. Man hat den Ersten Weltkrieg die „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“ genannt, den Ursprung aller folgenden Katastrophen: Zweiter Weltkrieg, Kalter Krieg, Koreakrieg, Vietnamkrieg, um nur einige zu nennen. Der Ukrainekrieg darf nicht zur Urkatastrophe des 21. Jahrhunderts werden, mit der Folge eines großen europäischen Krieges und dem Risiko eines auf den europäischen Kontinent begrenzten Nuklearkrieges.
Die Parallelen sind frappierend: Die imperialen Rivalitäten der großen europäischen Mächte und die enge deutsch-österreichische Allianz damals, geopolitische Rivalität der großen Mächte USA und Russland und die unbedingte, risikoreiche Unterstützung der Ukraine heute; die wechselseitigen Eskalationsschritte damals, die dynamische Eskalation heute. Nur wenn es gelingt, die Eskalationsschraube anzuhalten, bevor sie eine nicht mehr kontrollierbare Eigendynamik entwickelt, kann die Urkatastrophe dieses Jahrhunderts verhindert werden.
“Das Entstehen einer neuen multipolaren Weltordnung hat an Dynamik gewonnen”
Sie erwähnten die geopolitische Rivalität der großen Mächte. Wie sehen Sie die weitere globale Entwicklung?
Harald Kujat: Der Ukrainekrieg hat dazu beigetragen, dass das Entstehen einer neuen multipolaren Weltordnung an Dynamik gewonnen hat. Um China und Russland entsteht mit den BRICS-Staaten ein neues politisches, wirtschaftliches und militärisches Machtzentrum, dessen Ziel es ist, die USA als führende Weltmacht abzulösen und die wirtschaftliche und finanzielle Dominanz des US-Dollars als Weltleitwährung zu beenden. Die BRICS-Staaten, deren offizielle Ziele Frieden, Sicherheit, Entwicklung und Zusammenarbeit sind, repräsentieren zurzeit 40 Prozent, die westlichen G7-Staaten einschließlich Japan nur etwa 12,5 Prozent der Weltbevölkerung. Ihr Bruttoinlandprodukt ist größer als das der G7-Staaten.
China beabsichtigt, mit Saudi-Arabien auf dem globalen Ölmarkt und bei der Nutzung der Nuklearenergie zusammenzuarbeiten, unterstützt den Beitritt Saudi-Arabiens zur BRICS-Gruppe, treibt die Bildung einer rohstoffbasierten Reservewährung als Konkurrenz zum Petrodollar voran und stockt seit Monaten die Goldreserven auf, um den Dollar als weltweite Leitwährung abzulösen.
Auf dem nächsten Gipfeltreffen vom 22. bis 24. August in Johannesburg wird auch über die Aufnahme neuer Mitgliedstaaten beraten, mehr als ein Dutzend formeller Beitrittsanträge liegen bisher vor. Insgesamt haben zurzeit mehr als 30 Staaten Interesse an einem Beitritt bekundet, darunter Ägypten, Algerien, Indonesien, Pakistan, Mexiko, Nicaragua, Uruguay, Venezuela, Argentinien und auch zwei Nato-Staaten, der EU-Staat Griechenland und die Türkei. Dass zu den Interessenten auch einige südamerikanische Staaten gehören, ist für die USA sicherlich ein Anlass zur Sorge und könnte auch zu Gegenreaktionen führen.
Die Entwicklung der BRICS als Organisation wird den USA nicht ins Konzept passen. Sie hat sich zu einer wirtschaftlichen und politischen Konkurrenz entwickelt.
Harald Kujat: Das erklärte Ziel dieser Staaten ist es, wie die Chinesen sagen, eine unipolare Welt in eine multipolare zu transformieren. Bilaterale Geschäfte werden bereits in den Landeswährungen abgewickelt und nicht mehr in Dollar. Auch Ölgeschäfte werden nicht mehr wie bisher grundsätzlich mit dem sogenannten Petrodollar getätigt. Saudi-Arabien beispielsweise, früher ein enger Verbündeter der USA, ist jetzt ein Verbündeter Chinas und akzeptiert die Bezahlung in der jeweiligen Landeswährung.
Sie erwähnten, dass die Ukraine mit einer diplomatischen Initiative für ihre Position wirbt. Worum geht es dabei?
Harald Kujat: Am 5. August fand auf ukrainische Initiative ein Treffen der nationalen Sicherheitsberater aus mehr als vierzig Staaten in Saudi-Arabien statt. Das Ziel war, internationale Unterstützung für die ukrainische Position für ein Kriegsende zu gewinnen und zugleich die Unterstützung der Position Russlands durch neutrale und ungebundene Staaten zu schwächen. Wie bereits bei einem ähnlichen Treffen in Dänemark gab es keine Abschlusserklärung.
Konkret ging es offenbar um Selenskijs 10-Punkte-Plan, den dieser bereits im Dezember letzten Jahres bei seinem Besuch in Washington vorgestellt hatte. Darin waren neben verhandelbaren Aspekten auch Forderungen enthalten, die nur nach einer militärischen Niederlage Russlands realisierbar wären. Die ukrainische Regierung beabsichtigt offenbar, ihre diplomatische Initiative auf der Uno-Generalversammlung im September fortzusetzen und noch vor Ende des Jahres ein ähnliches Treffen auf der Ebene der Staats- und Regierungschefs zu initiieren. Letzten Endes führt jedoch kein Weg daran vorbei, dass ein Ende des Krieges die Bereitschaft beider Kriegsparteien voraussetzt, sich an einen Verhandlungstisch zu setzen und zu einem Interessensausgleich bereit zu sein. Zu einem Diktatfrieden ist keine Seite in der Lage, zumal die Geschichte lehrt, dass das Ende eines Krieges durch das Diktat einer Seite immer auch die Ursache für den Beginn eines neuen Krieges ist.
“Wenn die Ukraine Mitglied der Nato würde, befände sich die Nato im gleichen Moment im Krieg mit Russland”
Können wir noch kurz über den Nato-Gipfel in Vilnius sprechen. Was hat er aus Ihrer Sicht gebracht?
Harald Kujat: Selenskij hat vor dem Gipfel erklärt, er erwarte eine feste Zusage oder zumindest einen Fahrplan für die Nato-Mitgliedschaft. Alles andere werde er nicht akzeptieren. Das Gegenteil ist der Fall. Meiner Ansicht nach hat sich die Perspektive für eine Nato-Mitgliedschaft gegenüber dem Gipfelkommuniqué von Bukarest 2008 nicht verbessert. Es ist ausdrücklich darauf hingewiesen worden, dass die Ukraine nicht die Voraussetzungen für eine Mitgliedschaft erfüllt und: „Wir werden in der Lage sein, eine Einladung an die Ukraine, der Allianz beizutreten, auszusprechen, wenn die Alliierten zustimmen und die Bedingungen erfüllt werden.“
Diese Formulierung ruft Artikel 10 des Nato-Vertrages in Erinnerung und steht im Gegensatz zu dem Eindruck, den westliche Politiker bisher fälschlicherweise erweckt haben, es sei ausschließlich die Entscheidung eines Nicht-Mitgliedstaates über seinen Beitritt zu bestimmen. Richtig ist, dass alle gegenwärtigen Mitgliedstaaten die Ukraine im Konsens einladen müssten, vorausgesetzt sie erfüllt alle Bedingungen. Eine Bedingung ist, dass die Allianz durch die Aufnahme eines neuen Mitglieds keinen Konflikt importieren darf, sondern das neue Mitglied die Sicherheit aller Mitgliedstaaten erhöhen muss.
Wenn die Ukraine Mitglied der Nato würde, befände sich die Nato im gleichen Moment im Krieg mit Russland. Das wird auch dann ein Problem sein, wenn der Krieg einmal zu Ende ist und diese Frage einige Jahre später anstehen sollte. Deshalb ist entscheidend, was einmal in den Friedensverhandlungen vereinbart wird, denn der Kern der russischen Forderung und eine entscheidende Ursache für den Krieg ist die Verhinderung der Mitgliedschaft der Ukraine in der Nato. Dieses Ziel wird Russland nicht aufgeben.
Wie hat die Ukraine auf die Forderungen reagiert?
Harald Kujat: Präsident Selenskij hat zunächst sehr schroff darauf reagiert, musste aber später notgedrungen einen versöhnlicheren Ton anschlagen.
Ist die Forderung Russlands auf Nichtmitgliedschaft verständlich?
Harald Kujat: Ich möchte nur auf Henry Kissinger verweisen, der bereits 2014 gesagt hat: „Die Ukraine sollte nicht der Nato beitreten, eine Position, die ich vor sieben Jahren vertrat, als dieses Thema das letzte Mal zur Sprache kam … Wenn die Ukraine überleben und gedeihen soll, darf sie nicht der Vorposten der einen Seite gegen die andere sein – sie sollte als Brücke zwischen beiden Seiten fungieren.“ Das wäre in der Tat eine gute Rolle für die Ukraine, und nicht nur sie, sondern ganz Europa könnte davon profitieren.
Wahrscheinlich wäre dann das Leben für die russischsprachige Bevölkerung in der Ukraine wesentlich besser.
Harald Kujat: Ja, sicher. Das ist der zweite Aspekt, der zu diesem Krieg geführt hatte. Das Minsk II-Abkommen wurde nicht umgesetzt. Die Staaten, die es damals vermittelt hatten, Deutschland und Frankreich, haben nicht auf eine Umsetzung gedrängt, sondern die ehemalige Bundeskanzlerin, Frau Merkel, und der ehemalige französische Präsident, François Hollande, haben zugegeben, dass sie lediglich Zeit gewinnen wollten, um die Ukraine militärisch aufzurüsten.
Den russischsprachigen Menschen in der Ukraine wurde nach dem Putsch 2014 verboten, ihre Sprache zu sprechen, ihre Kultur zu pflegen und so weiter. Damit wurden sie zu Bürgern zweiter Klasse. Die Menschen verlangten die Minderheitenrechte, die ihnen im Minsk II-Abkommen versprochen wurden und die in der Europäischen Union selbstverständlich sind. Vom Westen wurden sie als Separatisten bezeichnet, obwohl sie nicht die Absicht hatten, aus dem ukrainischen Staatsverband auszutreten. Russland hat diese Gebiete am 30. September vergangenen Jahres zu russischem Staatsgebiet erklärt. Das ist eine der großen Hürden, die es in den Verhandlungen zu einem Friedensvertrag zu überwinden gilt.
Man muss sich allerdings fragen, worin der Sinn besteht, um das Prinzip der territorialen Integrität durchzusetzen, Gebiete unter Inkaufnahme unermesslicher menschlicher Opfer und der Zerstörung des Landes zurückzuerobern, in denen überwiegend russischsprachige Bürger leben, denen die ukrainische Regierung trotz einer völkerrechtlichen Verpflichtung elementare Minderheiten- und Bürgerrechte verweigert. Die Geschichte lehrt, dass tragfähige Lösungen erzielt werden können, wenn sich beide Seiten von den Interessen und dem Wohl der Bewohner leiten lassen. Auch die Ukraine hat unter anderem durch die Forderung, Russland müsse zunächst seine Truppen aus der Ukraine abziehen, Verhandlungen erschwert. Ohne das Engagement der beiden großen europäischen Staaten Frankreich und Deutschland für einen Verhandlungsfrieden kommen die Kriegsparteien nicht zusammen, und ihr Weg führt in eine europäische Katastrophe.
Deshalb möchte ich abschließend betonen: Es darf nicht sein, dass die Bundesregierung weiterhin das Friedensgebot der Verfassung ignoriert, das Risiko der Eskalation und Ausweitung des Krieges durch immer weitere Waffenlieferungen bis zum „Point of no Return“ fördert und keine Anstrengungen zu einem Waffenstillstand und einem Verhandlungsfrieden unternimmt.
Herr General Kujat, ich danke Ihnen für das Gespräch.
General a. D. Harald Kujat, geboren am 1. März 1942, war unter anderem Generalinspekteur der Bundeswehr und als Vorsitzender des Nato-Militärausschusses höchster Militär der Nato. Zugleich war Vorsitzender des Nato-Russland-Rates sowie des Euro-Atlantischen-Partnerschaftsrates der Generalstabschefs. Für seine Verdienste wurde Harald Kujat mit einer großen Zahl von Auszeichnungen geehrt, darunter mit dem Kommandeurskreuz der Ehrenlegion der Republik Frankreich, dem Kommandeurskreuz des Verdienstordens Lettlands, Estlands und Polens, der Legion of Merit der Vereinigten Staaten, dem Großen Band des Leopoldordens des Königreichs Belgien, dem Großen Bundesverdienstkreuz, sowie mit weiteren hohen Auszeichnungen, unter anderem aus Malta, Ungarn und der Nato.
Ähnliche Beiträge:
- “Je länger der Krieg dauert, desto größer wird das Risiko einer Ausweitung oder Eskalation”
- “Je länger der Krieg dauert, umso mehr neigt sich das Geschehen zugunsten Russlands”
- „Es ist ein fataler Irrtum zu glauben, dass sich die Zukunftsaussichten der Ukraine verbessern, je länger der Krieg dauert“
- Harald Kujat: „Europa ist in der geopolitischen Machtarithmetik der großen Mächte ins Hintertreffen geraten“
- “Die Interessen der USA und ihrer Verbündeten gehen immer weiter auseinander”
Das sind alles Dinge, die der aufmerksame Verfolger der Weltpolitik ähnlich sehen muss. Es fehlt aber eine Erklärung, WARUM insbesondere unsere grünen und roten Machthaber (Frau Zimmermann mal als Lobbyistin unbetrachtet) entgegen jeglicher Vernuft und Humanität den Krieg auf allen Ebenen, incl. der medialen, weiter eskalieren. Ich begreife es nicht, werden die erpresst? Nehmen die Drogen?
“Schulung” bei Schwab “YoungGlobalLeaders”
auch die eh. fin. Ministerpräsidentin gehört dazu und die Dame hat es hinbekommen dass Finnland die Neutralität verlässt- Aufgabe erfüllt… und dann versinken alle in Bedeutungslosigkeit wie Saakaschwilli und Guaido… aber die EU mit der Kommissionspräsidentin leider auch
Wenn diese Kommissionspräsidentin in Bedeutungslosigkeit versinken würde, wäre die EU um einiges friedlicher.
Nicht ganz: die treibende Kraft war der stramme Transatlantiker Sauli Niinistö, seines Zeichens seit 2012 Präsident Finnlands. Er hat auch die Anschaffung neuer Kampfjets für die finnische Luftwaffe in die gewünschte Richtung F35 gelenkt – kostenmässig ein Wahnsinn für ein so kleines Land wie Finnland – vorallem da auch erprobte bessere und kostengünstigere Alternativen zur Verfügung standen. Er hat im Grunde genommen die Abschaffung des Neutralität Finnlands schon lange vor dem Ausbruch des Ukraine Krieges zementiert – man erinnere sich an seine Aussagen auf der Pressekonferenz nach dem Trump – Putin Treffen in Helsinki (von wegen feste Verankerung in der westlichen Gemeinschaft und so fort) sowie die zur Partnerschaft ausgebaute Zusammenarbeit mit der NATO.
Marin, Stubb und Katainen sind nur karrieregeile Parteisoldaten, die nachdem sie ihre US-amerikanische Schuldigkeit auf dem “great chess board” getan haben nach Brüssel auf Warteposition geschickt werden, um dann bei Bedarf wieder aktiviert zu werden – Stubb zum Beispiel läuft als Kandidat für die 2024 Präsidentschaftswahlen in Finnland, Marin wird als Spitzenkandidatin der Sozialdemokraten im EU Parlament gehandelt.
Bezeichnend auch: nachdem Niinistö und Marin Anfang des Jahres gemeinsam zum “Befehlsempfang” nach Washington geflogen sind kam vom Rückflug die Meldung, dass beide sich auf eine Lieferung von Hornets der finnischen Luftwaffe an die Ukraine verständigt haben – so geht Demokratie heute. Die Meldung löste einen Skandal aus und beide mussten (vorerst) zurückrudern.
Marin wurde übrigens nie vom finnischen Volk gewählt – Spitzenkandidat der SDP war 2019 Antti Rinne, welcher nach einem Misstrauensvotum im Dezember 2019 zurücktrat – Marin erbte das Premierministeramt von ihm. Mit Marin als Spitzenkandidatin hätte die SDP die Wahl 2019 nicht gewonnen.
Zu den Vorgängen um die NATO Mitgliedschaft Finnlands gäbe es noch soo viel anzumerken – die Umtriebe der Transatlantiker waren so offensichtlich und mit Niinistö als Präsident nahm dann das Unheil seinen Lauf.
Nein,Drogen nehmen die nicht mehr als bisher auch…Das Ziel des deutschen Geldadels ist es, aus Europa ein sozusagen 4.Reich zu machen.Natürlich unter ihrer Führung und notfalls auch unter völliger Aufgabe Deutschlands als eigenständiger Staat.Bei den „Grünen“ und einigen Politikern der anderen Parteien ist es auch der fanatische Wunsch,für Stalingrad und den 8.Mai 1945 Rache zu nehmen.Der „Herrenmensch“vom Iwan besiegt…Dem sowjetischen Marschall Shukow werden die Worte zugesprochen:
„Wir haben sie vom Faschismus befreit,das werden sie uns nie verzeihen!“ Gesprochen im Sommer 1945…
Cum-ex-Olaf hat ja nicht der Warburg-Bank die ergaunerten Millionen geschenkt,weil er den Herrn Olearius so nett findet.In der Warburg-Bank haben viele der Hanseatischen Pfeffersäcke „ihr“ Vermögen deponiert. Und es bestand die Gefahr der Zahlungsunfähigkeit,so dass der eine oder andere Euro/Dollar/Pfund…verloren gehen könnte.Da hat der Olaf uneigennützig geholfen…
“Bei den „Grünen“ und einigen Politikern der anderen Parteien ist es auch der fanatische Wunsch,für Stalingrad und den 8.Mai 1945 Rache zu nehmen.”
Es kommt wirklich sehr selten vor, dass ich die Grünen mal verteidige, aber mit der obigen Äußerung steigern Sie sich m.E. wirklich in etwas rein, was abwegig ist.
Dass sie die Auflösung Deutschlands und die Schaffung eines europäischen Bundesstaat wollen, stimmt ja, allerdings wird ja ganz ausdrücklich auf größere deutsche Einflussnahme verzichtet.
“Das Ziel des deutschen Geldadels ist es, aus Europa ein sozusagen 4.Reich zu machen.”
Starker Tobak! Belegen Sie das bitte mal!
Wie sind denn die Sprüche der famosen Aussenministerin zu interpretieren:
“Mein Opa hat 1945 an der Oder für die Freiheit gekämpft.”
Was für eine Freiheit? Die der Nazis? Gegen wen? den “IWAN”?
oder:
“Wir werden Russland ruinieren”
Warum?
oder:
“Wir führen Krieg gegen Russland.”
Warum? Und wenn es so ist: Warum ist sie nicht mit dem übrigen kriegsgeilen Gesindel an der Front, um Krieg gegen Russland zu führen?
Danke,dass sie mir die Mühe erspart haben🙂
@Wolfgang Wirth:Wenn Interesse und Zeit vorhanden, beschäftigen sie sich mal mit dem Thema Narzissmus: https://sonar21.com/empathy-and-the-falsification-of-narcissism/
Wenn ihre Englischkenntnisse nicht ausreichen,dann empfehle ich H.-J. Maaz „Die narzisstische Gesellschaft“
Und seien sie nicht allzu gekränkt ,wenn sie erkennen,dass es mit dem freien Willen vieler Menschen nicht weit her ist und sie weitgehend von unterbewussten Impulsen gesteuert werden…
@ Ronald
Ich habe mir tatsächlich die Mühe gemacht, diesen doch recht langen Text von Baltar zumindest halbwegs sorgfältig zu lesen. Durchaus interessant.
Habe ehrlich gesagt auch wenig Zweifel, dass Narzissmus auch in unserem Politikbetrieb eine große Rolle spielt.
Trotzdem ist die Aussage, dass die Grünen für Stalingrad und den 8. Mai 1945 Rache nehmen wollen, damit rein logisch noch keineswegs bewiesen.
Sie äußern eine Hypothese, also eine Vermutung und der Verweis auf Narzissmus ist noch kein Beweis.
@ wschira
Diesen Satz …
„Mein Opa hat 1945 an der Oder für die Freiheit gekämpft.“
… kannte ich von ihr bislang nicht.
Wenn sie das wirklich so gesagt hätte, dann wäre das natürlich schon ein starkes Stück; also nicht die Tatsache, dass ihr Opa dort auf Befehl gekämpft hat, wohl aber die Art der Begründung (“Freiheit”).
Es wäre nett, wenn Sie mir zu diesem Satz einen Beleg-Link schicken könnten.
Danke!
Hat sie inhaltlich, sie hat, glaube, ich sogar eine Brücke besucht wo ihr Opa mit der Hitler Wehrmacht Deutschland gegen die Russen verteidigt hat. Müßte aber noch mal nachsehen.
@Wolfgang Wirth
Gefunden:
“Opa Waldemar und die Doppelmoral
Dass ihr Opa Waldemar Offizier der faschistischen Wehrmacht war, dafür kann Annalena Baerbock nichts. Im Kontext mit dem Beitritt Polens und neun weiterer Staaten zur EU am 1. Mai 2004, den sie am Vorabend auf der Oderbrücke Frankfurt (Oder) und Słubice erlebte, schrieb sie in ihrem Buch »Jetzt. Wie wir unser Land erneuern«:
»Einander vollkommen fremde Menschen lagen sich in den Armen, als der damalige deutsche Außenminister Joschka Fischer und sein polnischer Amtskollege Włodzimierz Cimoszewicz symbolisch die Grenze zwischen den über so lange Zeit getrennten Hälften unseres Kontinents öffneten. …
Ich dachte in diesem Moment an meinen Opa Waldemar Baerbock, der als Wehrmachtsoffizier … auf dem Rückzug im Januar 1945 auf die Ostseite von Frankfurt (Oder) kam.«[1]
Am 6. Mai 2021 trat Annalena Baerbock auf dem EU–US Future Forum des US-amerikanischen Atlantic Council[2] auf und nahm ebenfalls auf den Rückzug von Opa Waldemar 1945 und die Feier zur »Wiedervereinigung Europas« 2004 Bezug. Damals habe sie gedacht:
»Wow, wir stehen nicht nur auf den Schultern von Joschka Fischer, sondern auch auf denen unserer Großeltern.«
Denn die hätten es ermöglicht, dass einst verfeindete Länder nun in Frieden und Freundschaft miteinander leben können.[3]
Es ist hier ein merkwürdiger Freispruch, der Baerbocks Feststellung innewohnt: Ehemalige Angehörige der Wehrmacht haben es ermöglicht, dass einst verfeindete Länder nun friedlich miteinander umgehen? Die haben gar nichts ermöglicht. Denen konnten ja wohl nur die von diesem Barbarenhaufen malträtierten Völker vergeben. Die deutsch-faschistischen Soldaten, darunter Opa Waldemar, haben keine Versöhnung ermöglicht; sie konnten sich glücklich schätzen, wenn man ihnen vergab.
Frau Baerbock scheint das nicht zu begreifen – bei mehr als 60 Millionen Toten des Zweiten Weltkrieges, darunter 27 Millionen Sowjetbürgerinnen und -bürger und sechs Millionen Polinnen und Polen.”
https://kpf.die-linke.de/erklaerungen/detail/opa-waldemar-und-die-doppelmoral/
@ Otto0815
Danke.
Die Formulierung …
»Wow, wir stehen nicht nur auf den Schultern von Joschka Fischer, sondern auch auf denen unserer Großeltern.«
Denn die hätten es [so zitiert Die Linke indirekt weiter] ermöglicht, dass einst verfeindete Länder nun in Frieden und Freundschaft miteinander leben können.
… ist nicht ganz so schlimm, wie @ wschira sie zitiert hat, ist aber trotzdem wirklich sehr dumm und offenbart ein erschreckendes Maß an Unwissen. Trotz aller bisherigen Patzer und Aussetzer hatte ich etwas derart Unüberlegtes(!) nicht für möglich gehalten.
Schon allein ihre Sprechweise ist ja peinlich und beschädigt die Würde des Auswärtigen Amts.
Ganz einfach : Lust !
Frau Zimmermann gehört zu den grünen und roten Machthabern?
@Wunderlich schreibt :
“Es fehlt aber eine Erklärung, WARUM insbesondere unsere grünen und roten Machthaber (Frau Zimmermann mal als Lobbyistin unbetrachtet) entgegen jeglicher Vernuft und Humanität den Krieg auf allen Ebenen, incl. der medialen, weiter eskalieren. ”
Wie Sie schon schreiben : Die Motivation der Zombie-Lobbyistin ist klar : Sie macht es für Geld.
Baerböck/Harbeck machen es aus Lust : Sie finden es einfach geil in schicken Klamotten im Rampenlicht zu stehen und Macht auszuüben.
Bei Scholz ist die Sache in der Tat komplizierter. Ich denke wir haben alle noch den Ablauf des 1sten-NAZO-Treffens in Ramstein in Erinnerung. Jemand hier im Forum hat die Paulus-Saulus-Wandlung von Scholz sehr treffend beschrieben : “Mit eigener Meinung rein, mit der von Blinken wieder raus !”. Ich kann mir diese Wandlung auch nur so erklären :
a) Hochprofessionelle Turbo-Gehirnwäsche nach CIA-Art
oder
b) Erpressung.
Die Wahrheit werden wir wohl in ca. 100 Jahren erfahren, wenn die Gesprächsprotokolle – sofern vorhanden – für die Öffentlichkeit freigegeben werden.
@B.Hohl
“a) Hochprofessionelle Turbo-Gehirnwäsche nach CIA-Art”
Sind die denn sicher das die bei unserem so vergesslichen Kanzler (CumEX) lange hält oder muss die täglich erneuert werden?
Ich weiß nur, dass die Amerikaner hervorragende Gehirnwäscher sind : Ein Bekannter von mir der bei einem US-Konzern arbeitet, wollte “nie im Leben” für den Konzern ins Ausland gehen; nach 2-3 Wochen “Schulung” war er ganz scharf darauf, für “seine Firma” in den Balkan zu ziehen.
Ich weiß natürlich nicht genau wie die es hinkriegen, aber die US’ler verstehen es, die Nicht-US’ler nach ihrem Ebenbild zu formen und für ihre Interessen einzuspannen.
Kennen Sie den Song “51st State” der Band “New Model Army” ? Die BRD ist der 52ste .
Baerbock dreht grad frei…Sie hält Angriffe auf Russland für vollkommen richtig und vom Völkerrecht gedeckt. Man arbeite mit Hochdruck an der Sache “Taurus”.
Vermutlich ist das längst beschlossene Sache.
Interessantes Interview, danke dafür. Meine zwei Groschen:
1.) Der Ukrainekrieg ist längst „europäisiert“. Und zwar seit 2014, als westliche Geheimdienstleute, Verbindungsoffiziere, Ausbilder und sonstige Kräfte auf Geheiß ihrer Regierungen die Post-Maidan-Regierungen anzuleiten und deren Truppen zu schulen und aufzurüsten begannen. Es war ein schleichender Prozess; sicherlich die erste markante Entscheidung in jener Phase war die Empfehlung an Kiew die Antiregierungsproteste im Süden und Osten mittels „feind-zentrierter Aufstandsbekämpfung“ (enemy-centric COINT) niederzuschlagen, da man sie als von Russland gesteuert erachtete. Das Ergebnis ist bekannt – in der Sloboda-Ukraine (rund um Charkow) konnte die „Ordnung“ widergestellt werden, im Donbass reagierten signifikante Bevölkerungsteile mit nachvollziehbarer Verbitterung und optierten für offenen Irredentismus. Freischärler aus Russland und dem erweiterten post-sowjetischen Raum unterstützten sie, bald auch die russische Regierung (erst abwartend-indirekt, dann direkt). Die Europäisierung, die Kujat erst heute im Kommen sieht, ist also schon länger gegeben. Jetzt könnte sie allenfalls auf ein qualitativ wie quantitativ noch ausgreifendes Niveau gehoben werden.
2.) Was die weitere westliche Vorgehensweise betrifft, gibt es mehrere denkbare Optionen. Möglich ist, dass man die Ukrainer genauso fallen lässt und abschreibt wie die Afghanen und Südvietnamesen. Nach dem Motto: Die Ukrainer haben ihre Schuldigkeit getan (Russland Verluste zugefügt, wenn auch nicht in dem Rahmen, den man sich im Westen vielleicht erhofft hat) – die Ukrainer können gehen. Gerade aus dem mittelosteuropäischen Raum erwächst aber die Gefahr zur Kriegsausdehnung, wenn etwa das nationalchauvinistisch-revanchistische Polen mit Gleichgesinnten (Balten) einen Einmarsch unternimmt. Hier wird es darauf ankommen, ob auch die Westeuropärer und US-Amerikaner das absegnen würden. Letztes Jahr haben sie einer Flugverbotszone“ oder anderweitigen Formen von „boots on the ground“ noch einen Riegel vorgeschoben. Da hatten sie aber auch noch nicht zig Milliarden an Unterstützung und unzähliges Material in Kiew investiert – will man die einfach so in Rauch aufgegangen sein lassen? Es wird auch davon abhängigen, ob die neokonservativen Falken in Washington sich mit ihrer Empire-at-all-costs-Kurs durchsetzen können oder die – sagen wir mal – vernünftigeren Teile im US-Apparat die Oberhand erlangen. Vermögen letztere dies nicht, wird Russland hart reagieren und dann sind gemäß seiner Verteidigungsdoktrin auch Nuklearwaffeneinsätze durchaus denkbar. Innerukrainisch wie gegen westliche Versorgungszentren à la Rzeszów und Rammstein. Das ist einfach Realpolitik 101.
3.) Abschlachtung und Verstümmelung hunderttausender ukrainischer Soldaten und die Gesamtbilanz von Kiews Kampagnen mit „als standhaft erwiesen“ zu beschreiben halte ich im Übrigen für makaber. Es ist auch aus militärischer Sicht falsch, denn bei genauerem Blick offenbart sich hinter vermeintlichem „Standhalten“ und „unveränderten Fronten“ das grausame Antlitz eines Abnutzungskrieges, in dem – bisher – die Russen die deutlich besseren Karten haben. Das sagt Kujat dann später aber auch mehr oder minder direkt.
4.) Dass es die Junta in Kiew einen Dreck schert, ob der Donbass verseucht, vermint und sonstwie zerstört wird, ist nicht überraschend, da aus Sicht der Post-Maidan-Kräfte der Osten des Landes und die Krim ja zwar zum Land gehören soll, aber bitteschön nicht deren Bewohner. Das sind böse Vatniks und sonstige Russophile und wenn es von denen weniger gibt, umso besser. Aus ultranationalistischer Sicht – die nun mal von vielen Galiziern und Post-Maidan-Leuten geteilt und gelebt wird – sind das ohnehin nichtlebenswerte, nackte Leben. Ihr Land soll aber bitteschön bei der Ukraine bleiben und die darauf wie darunter liegenden Ressourcen auch. Letztlich ist der Ausdruck „Behandlung zweiter Klasse“ daher eine Untertreibung. Das hier ist nicht Economy Class, das ist „Viehwaggon“ – was angesichts der ideologischen Grundierung signifikanter Teile der westukrainischen Eliten aber auch nicht weiter verwundert.
5.) Gut, dass Kujat den Verdun-Vergleich zurückgewiesen hat. Das waren andere Verhältnisse, Beteiligte et cetera; gemein war beiden Schlachten die (für Kriege aber typische) entgrenzende Brutalität und Hartnäckigkeit der Kämpfe. Allerdings war und ist Artjomowsk / Bachmut sehr wohl strategisch bedeutsam. Seine Nichteroberung durch die Aufständischen 2014 wurde von diesen bereits damals als schwerer Schlag betrauert, da der Ort ein wichtiger Bahnknoten und Ausrüstungslager war. Im nahegelegenen Soledar gab es mit den unterirdischen Anlagen noch weitere wichtige Einrichtungen, die seither wohl von den Ukrainern ausgebaut wurden.
Mit sonstigen historischen Analogien wäre ich vorsichtig und mit Ableitungen für die Weltordnung zurückhaltend. Da ist noch zu viel im Fluss.
Eigentlich schon viel früher.
Dass die NATO sich die Ukraine einverleiben sollte ist seit 2008 kein Geheimnis.
Es war auch bereits der zweite Putsch. Der erste Maidan, bei welchem versucht wurde ein anti-russisch gebürstetes nationalistisches Regime in der Ukraine zu installiere um Russland zu provozieren war bereits 2004. Damals kam man ohne Blutvergießen aus und daher gab es auch keinen größeren Aufstand. Die Juschenko Regierung erwies sich als schwach, unentschlossen und inkompetent und wurde schon bald wieder abgewählt. Es hat also damals noch nicht geklappt die Ukraine in Brand zu stecken. Die Anzahl der Nazis war noch nicht ausreichend hoch und sie waren noch nicht so stark radikalisiert gewesen. Über die nächsten 10 Jahre hat der Westen subversiv daran gearbeitet die Radikalisierung der rechtsextremistischen Kräfte voranzutreiben um es 2014 erneut zu versuchen einen ethnisch motivierten Konflikt in der Ukraine zu provozieren um Russland zu einer Reaktion zu drängen.
Wenn man es genau nimmt, haben westliche Geheimdienste schon direkt nach dem Zerfall der Sowjetunion ab 1991 damit begonnen die Ukraine gegen Russland zu bürsten.
@ Russischer Hacker
Kujat bezog sich mit seiner “Europäisierung” auf den Ukrainekrieg. Zieht man klassische Kriegsdefinitionen heran, begann dieser am 13.04.2014 mit der Verhängung der “ATO” im Donbass. Der Ukrainekonflikt – oder besser: Der Konflikt um die Ukraine – reicht natürlich viel weiter zurück, wie Sie zurecht schreiben. Die westlichen Beeinflussungsoperationen und Versuche einen pro-westlichen ukrainischen Staat gegen Russland aufzubauen wurden konzertiert im Fahrwasser der Revolutionen von 1917 aufgenommen. Zunächst von den Mittelmächten, dann von den Westalliierten und ihren weißen Verbündeten. Nach dem Zweiten Weltkrieg kamen dann die CIA-Hilfen für die Galizier und Banderisten und mit der neuerlichen Unabhängigkeit eines ukrainischen Staates ab den 1990ern das bekannte Programm.
Nicht bei Ihnen bin ich, was Zahl und Radikalisierungsgrad der Banderisten und übrigen Faschisten betrifft. Die waren nämlich durchaus in adäquater Zahl bereits in den 1990ern und 2000ern gegeben. Es war eher das gesamtgesellschaftlche Klima, welches noch nicht reif war. Um ihre “Revolution der Würde” (noch so ein Begriff, den die Westmedien einfach aus dem Banderisten-Lager übernahm, genauso wie Heil der Ukraine-Gerufe) vorzubereiten, musste erst die Masse des ukrainischen Volkes vorbereitet werden. Das dauerte etwas, die Schulbücher, Kulturprogramme etc., kurz die ganze Galizisierung der Ukrainem musste erst eingeleitet werden, damit das verfing.
Auf den Maidanen selbst waren die klassischen Faschisten laut den Forschungen von Ishchenko, Katchanovski und Kudelia übrigens quantitaiv geringer als die der “normalen” Demonstranten. Aber alle rechtsextremen Organisationen der Ukraine, egal ob eigentlich zerstritten oder nicht, waren präsent und an allen Schlüsselentscheidungen (Hausbesetzungen, Scharfschützenmorde) beteiligt. Das zeigt, wie bereits Malaparte schrieb, dass es bei Putschen, Aufständen und sonstigen Erhebungen vornehmlich auf die Qualität einer Gruppe ankommt, nicht auf ihre Quantität. Und andererseits, dass die Gesellschaft empfänglich sein muss. Für letzteres hatte man in der Ukraine in der Tat erst den Boden zu bereiten, dafür haben “wir” ja auch Milliarden von Euros und Dollars bereitgestellt.
Eigentlich ein Treppenwitz. Der Focus lässt kritische Stimmen zu und der Spiegel macht in Kriegspropaganda.
Kritische Stimmen kommen in der Mehrzahl der Artikel der msm nicht vor.
Es ist schon tragisch, wenn ausgewiesene Kriegsverbrecher wie Kissinger heute zu den vernünftigeren Stimmen im Weltenlärm gehören…
“Da es immer offensichtlicher wird, dass die Ukraine nicht die von Russland besetzten Gebiete befreien oder durch große militärische Fortschritte ihre Verhandlungsposition verbessern kann, sollte sich eigentlich in den Medien ein vorsichtiger Kurswechsel zu mehr Ausgewogenheit abzeichnen.” (Kujat) Bemerkenswerte Sicht der Dinge, ‘ausgewogen’ soll mediale Berichterstattung erst sein, wenn der eigne Favorit im Krieg offensichtlich verliert. Solange noch Hoffnung auf den richtigen Sieger besteht – muss man im Umkehrschluss annehmen – darf ruhig aus allen Lügenkanonen geschossen werden.
Baerbock: Angriffe auf Moskau
legitim
https://www.jungewelt.de/artikel/457458.ukraine-krieg-baerbock-angriffe-auf-moskau-legitim.html
Baerbock wird euch noch ins Verderben stürzen.
Hätte sie schon längst eigentlich, wenn wir nicht wüssten, dass sie einfach strunz-dumm ist und schonmal Dinge sagen kann ohne in der Lage zu sein die Tragweite der möglichen Konsequenzen einschätzen zu können.
61 Kampfjets für Kiew
https://www.jungewelt.de/artikel/457385.krieg-in-der-ukraine-61-kampfjets-f%C3%BCr-kiew.html
Kann das sein, dass uns ein besonnener, gewisser Herr Putin gerade den Arsch rettet ?
Ich jetzt, nä…..hätte das Regierungsviertel in Kiew schon vor bem halben Jahr pulverisiert um sinnlose Kriegstote zu verhindern.
Und wenn dann Russland irgendwann einmal gegen die NATO (mit dem Angriffskriegs-Weltmeister USA als Führungsmacht) zurückschlägt, dann wird bei unseren Politikern und Medien der empörte Geifer fließen.
Wenn eine Taurus-Rakete aus Deutscher Produktion in Russland einschlägt, werden die Werke der Taurus-Systems GmbH in Schrobenhausen, sowie Krauss-Maffei Wegmann Werke in München russischen Raketenangriffen ausgesetzt werden. Russische Marschflugkörper Kalibr und die Hyperschallrakete Ch-47M2 Kinschal haben eine Reichweite von 2000 km. Dann ist die Laier von “Wir sind keine Kriegspartei” definitiv vom Tisch.
Bei F-16 handelt es sich um eine Trägerplattform für Atomwaffen. Bei einem Einsatz gegen Russland, kann Russland nicht wissen ob eine gestartete F-16 Atomwaffen trägt oder nicht. Aus militärischer Sicht wäre es für russische Militärführung fahrlässig davon auszugehen, dass sie keine trägt. Entsprechend wird Russlands Reaktion sein wenn eine F-16 in Richtung Russland startet. Russland wird in diesem Fall entsprechend seiner militärischen Doktrin Massenvernichtungswaffen präventiv einsetzen müssen.
Das bezweifle ich.
Eher wird Russland beispielsweise seine Düngemittellieferungen einstellen und eine Krise in der europäischen Landwirtschaft verursachen.
Ist ungefährlicher und viel effektiver.
Mag sein, beseitigt aber nicht die unmittelbare Gefahr für Russland. Ich neige eher der Sichtweise von R.H. zu.
Seit 2014 bin ich jeden Tag beim Gucken mit Ukraine-Nachrichten in der Tagesschau froh, dass Russlands Präsident Putin heißt.
Aus heutiger Sicht denke ich, hat er nur den Fehler gemacht, dass er 2015 als Poroschenko der Ars*h auf Grundeis ging, die Anti-Maidan-Kämpfer zu Verhandlungen überredete und die ihren militärischen Vorteil nicht wahrnahmen.
Als dann nach Feb. 2022 die “Experten” in den Talkshows darlegten, dass es Putin nach Land dürste und er das Ziel habe, wahlweise das Zarenreich oder die Sowjetunion wieder auferstehen zu lassen, verlor ich jeglichen Glauben an Restvernunft und -redlichkeit bei den Transatlantikern.
Ich möchte Dich an die Regeln des guten Geschmacks erinnern: Auch wenn Dein Schlaferlebnis durch die nächtliche Unruhe in Moskau gestört sein mag, gedroht wird nur am Donnerstag!.
Da die Drohung nun aber raus ist, bist Du Dir sicher um die Treffsicherheit Deiner Wunderwaffe? Ich meine, Deutschland ist nicht so groß wie der Mond. Eine nicht unbedeutende Herausforderung für die RF.
Speaking of Treffsicherheit… Auf der annektierten Krim hat es ja heute mächtig gerappelt im Karton. Eine statische Site mit der fortschrittlichsten SA-21 Installation wurde dem Erdboden gleich gemacht (45°24’56″N 32°32’52″E).
phz (2000)
Gott was für ein ödes russophobes Gesabbel. Du blöde Nazihaubitze solltest Dich mal psychiatrisch begutachten lassen.
Wenn Du nur ein wenig davon verstehen würdest, das nicht wie die USA der Mond nur beschossen werden sollte. Sodern ein auf dem Mond kontrolliert gelandet werden sollte und das bisher nur drei Nationen geschafft haben. Wovon nur eine China das mehrmals erfolgreich im 21. Jahrhundert gemacht haben. Als vierte Nation hat es jetzt Indien, im zweiten Versuch geschafft. Aber hauptsache russophobes Gedankengut verbreiten, sei doch froh das Russland es im ersten Versuch nicht geschafft hat. Sonst könntest Du jetzt nicht gegen die Nation hetzen.
Sie schreiben :
“Da die Drohung nun aber raus ist, bist Du Dir sicher um die Treffsicherheit Deiner Wunderwaffe? Ich meine, Deutschland ist nicht so groß wie der Mond. Eine nicht unbedeutende Herausforderung für die RF.”
Richtig ! Rationell denken ! Macht auf einen Schlag den ganzen Laden platt !
Ist es so recht, Herr Saceur-Arsch-Küsser ?
Sie müssten mal die Inder seh’n, die haben ihren Lander stehen 🎶
phz 2000
Na nach wieviel Versuchen soll das sein? Der hellste bist Du auch nicht.
Der Herr Kujat hat wohl Medienberichte der letzten Wochen auswendig gelernt. NICHTS NEUES,
Elendski fragt bei der Mutter der Nazis nach – dabei vergisst er, dass ihm das gleiche Schicksal bevorsteht – wie
Deutschland 1945.
Und welche Waffen Deutschland liefern darf – entscheiden andere. Immer diese Wichtigtuer.
Nope… keine Spur.
Focus jubelt am 17. August:
„Wir haben verloren“ Ukrainer zu stark: Russland gesteht schmerzhafte Niederlage
Zum Anlass des Jubels dient das Vorrücken der ukrainischen Truppen in das 460-Seelen-Dorf Uroschainoe in der Region Zaparoschja, welches in der Überwachungszone einige Kilometer VOR den russischen Verteidigungslinien liegt, in welchem schon lange kein Mensch mehr wohnt und wo schon lange kein Stein mehr auf dem anderen steht.
Nach zwei Monaten schwerer Kämpfe um das Dorf haben sie es in der Tat geschafft in das Dorf reinzugehen. Was die ukrainische Propaganda auf die sich Focus hier stützt verschweigt ist: Das Dorf haben sie zwar “genommen”, nur gab es dabei keine Überlebenden. Und die russische Verteidigungslinie, die ein Paar Kilometer weiter südlich verläuft, haben sie dabei noch nicht einmal gesehen.
Beim Locus, wie bei anderen wertewestlichen Mainstreammedien gibts glaube ich überwiegend Leute, denen es keine seelischen Schmerzen (mehr?) bereitet zu schreiben was immer der Auftraggeber will. Das führt mittelfristig dazu, daß das eine Mehrheit von umfassend ahnungslosen Menschen sind, weil es denen mangels Wissen tatsächlich leichter fällt, auf Anweisung ihre Überzeugungen in ggf. kurzen Abständen zu ändern.
Wäre das anders würde je ein Blick auf die Landkarte (Russland heute bzw. UdSSR 1941-45 in West-Ost Ausdehnung) und in ein Geschichtsbuch (heldenhafter Sieg der dt. Wehrmacht über die UdSSR … nicht) dabei helfen zu verstehen wie man kleine Stücke Land gegen Leben (der eigenen Leute, d.h. der russischen Soldaten im hiesigen Kontext) eintauscht und dem vorrückenden Feind dabei soviel wie risikoarm möglich an Verlusten beibringt. Bei der aktuellen Rate reicht die UA Bevölkerung eher bis Belgorod als bis Wladiwostok, und danach stellt der Russe seinen Grenzzaun am neuen Westrand des Grenzgebiets auf, ist ja niemand mehr da der was dagegen hätte.
Ausgerechnet ein hoher Militär setzt sich für den Frieden ein, während die Politiker (einschließlich dem Widerling oben im Bild), deren Job das eigentlich wäre, für mehr Blut auf den Schlachtfeldern eintreten. Der Tag, an dem diese Kreaturen der Gerechtigkeit zugeführt werden, wird ein Feiertag für mich sein.
Der Krieg wird, das hat Herr Kujat perfekt in einen kurzen Satz gebracht, gegen alle Vernunft geführt. Das schließt explizit die Schuldfrage aus – da gibt es viele Beteiligte und wenig Schuldlose.
Der Zyniker, Oberfeigling und Selbstdarsteller Selenskij würde gleich morgen den Krieg beenden, wenn er und seine Familie an die Front müssten, ganz vorne hin. Es sind genau diese Mechanismen, die Kriege möglich machen und immer weiter machen werden.
Pensionierte Offiziere neigen tendenziell sehr oft zu solchen Ansichten.
Allerdings immer erst dann, wenn die Altersversorgung sichergestellt ist.
Im aktiven Dienst steht es einem Soldaten nicht zu, Öffentlichkeitsarbeit gegen den Dienstherrn zu betreiben. Er kann – als Berufssoldat – allerdings kündigen und danach seine Meinung äußern. Das haben zu Beginn des Afghanistanfeldzugs Leute, auch solche mit goldenem Eichenlaub auf den Schultern, durchaus getan. Die etwas schnoddrige Begründung damals lautete “Einseitige Änderung der Geschäftsgrundlage.” Heute würde man allerdings einen Fehler machen wenn man annimmt daß die erdiente Pension dann weiterhin sicher ist. Also, zumindest wenn der frischgebackene Zivilist in o.g. Sinn die Öffentlichkeit sucht.
General Kujat ist Baujahr 1942, der hat also zumindest den Wiederaufbau der BRD als junger Mensch miterlebt, das dürfte sehr gründlich dahingehend schulen daß man als Soldat sich bestmöglich auf den Krieg vorbereitet damit er erst gar nicht stattfindet.
Meist wird Kritik schon geäußert, aber nur intern. Mit der Gefahr wenn das falsch aufgefasst wird oder übertrieben wird, das militärische Konsequenzen hat. Angefangen übergehen bei Beförderungen, über versetzen auf uninteressante Dienstposten, gar keine Versetzung da der erforderliche Dienstgrad nicht erreicht wird. Degradierung, Weiterverpflichtung ist Gefährdet …
Die Bundeswehr hat über die Jahrzente wirksame Methoden entwickelt, das so ein Soldat gar nicht an die Öffentlichkeit geht. Da inzwischen Stabsoffiziere und Generäle vorzeitig in den Ruhestand versetzt werden können. Überlegt sich ein solcher schon ob er die Mißstände die er empfindet in die Öffentlichkeit bringt.
Nur zwei Beispiele, wie mit Generälen umgegangen wird, die zuviel Kritik äußern:
– Bundeswehr-Generälen droht unfreiwilliger Ruhestand
– Inspekteur der Luftwaffe muss gehen
und nicht vergessen …Jochen Scholz Oberstleutnant a. D. der deutschen Bundeswehr
« 20 Jahre Völkerrechtsverbrechen Krieg gegen Serbien « unter anderem.
https://www.zeit-fragen.ch/archiv/2019/nr-10-23-april-2019/20-jahre-voelkerrechtsverbrechen-krieg-gegen-serbien-rueckblick-und-analyse
Ich kenne einen Major (Berufsoffizier, BW), der den Dienst quittiert hat, weil er die Schnauze voll hatte. Man verliert halt die Versorgungsansprüche.
Jetzt macht er recht erfolgreich in Drohnen.
Ich selber war nur Reserveoffizier (NVA) und brauchte die paar Kröten eigentlich nicht. Da ist es einfacher zu sagen, so was will ich nicht.
Damals (zur Wende) waren die auch froh, wenn man von selbst gegangen ist.
Die wollten mich erst wegen meiner Spezialfähigkeiten gerne behalten, waren aber dann doch eher froh das sie mich losgeworden sind.
@Peter: Da ist was dran. Passiert ja auch bei Politikern, die sowieso schnell umfallen.
Aber besser, sie wandeln sich in die richtige Richtung, statt unbelehrbar zu bleiben.
Unbelehrbare gibt es genug – schau mal im Forum nach.
Und was machen unsere “Friedens-und Konfliktforscher”? Hast du dir schon mal reingezogen, was die so von sich geben?
Dieser Wissenschaftszweig ist in Deutschland so überflüssig wie ein Kropf.
Dem kann man mehrheitlich nur zustimmen.
Ein großartiges Interview.
Sehr präzise hebt Harald Kujat einiger Säulen der Kriegspropaganda aus den Angeln!
(Z. B. ruft er den Inhalt des NATO-Vertrags in Erinnerung.)
Der General markiert die Pfosten, die für die Zukunft unseres Landes in einer Friedensordnung zu fundieren sind.
Zum Schluss deutet er das Kriegsverbrechen von 2014/15 an: Die Vertreibung von 2 Millionen russischsprachigen Ukrainern aus dem Donbass durch ukrainisches Militär infolge des Maidan.
Das Interview werde ich ausdrucken und während eines entspannten Ausflugs nochmals ganz in Ruhe durchdenken. Ich bin beeindruckt von diesem General, der fest auf dem Boden der Menschenrechte und seiner Aufgabe steht, für Frieden und Wohlstand unseres Landes mit all seiner Kraft zu sorgen und die Katastrophe der nuklearen Eskalation aktiv zu verhüten.
Was ist daran so beindruckend? Nachdem er mit allen militärischen Ehern verabschiedet wurde, ist er vom Saulus zum Paulus mutiert. Davor hatte er offensichtlich keine derartigen Probleme, sonst wäre er gar nicht zum General befördert worden. Jetzt Kritik zu äußern ist somit keine Kunst, da gibt es schon andere Kaliber die das intern auf dem Dienstweg gemacht haben, während ihrer Dienstzeit und das nicht so groß an die Glocke hängen. Solche Soldaten sollten interviewt werden und nicht so einer. Aber es wird sowieso lieber auf die geschaut, die mit statt gegen den Strom schwimmen.
@phil
Wenn Sie Courage hätten würden Sie erstmal vorangehen anstatt andere aus dem Hinterhalt zu kritisieren!
Haben Sie die Courage, gehen Sie voran und wo??? Maulhelden haben wir schon genug in den MS-Medien und in der Politik.
In Deutschland darf schon man froh sein überhaupt so eine Stimme wie Kujat zu hören!
Bevor Du mir das unterstellst solltest Du erstmal wissen mit wem Du Dich anlegen willst. Bei der Bundeswehr wurde meine Dienstzeit nicht verlängert, weil ich nicht immer alles mitgemacht habe. Im Zivilen gab es zwei Fälle bei dem ich gegen meine Vorgesetzten vorgegangen bin, da diese ein massives Fehlverhalten gezeigt haben.
Versuchen Du erst mal das selber und steh Du zwei mal vor dem Nichts. Weil ich dann keine entsprechende Reputationen hatte, mußte ich mich sogar Arbeitslos melden. Wenn Du das mal hinter Dir hast, kannst Du Deine Klappe so weit aufreisen. Was Du dann nicht machen wirst, da Du dann wissen müßtest das alles seine Konsequenzen hat. Also staple Du erst mal ein weinig niedriger.
Wer so ein Dreckshaufen wie die Bundeswehr verteiligt und erst im Ruhestand irgendwelche Probleme hat, ist für mich doppelzüngig.
„Auffällig ist, wie wenig Rücksicht die ukrainische Regierung auf die Bevölkerung des Donbas nimmt“
Auffällig ist auch das dröhnende Schweigen unser Moralpolitiker und ihrer medialen Kommandeure seit 2014 zu diesem Verhalten, dabei repräsentieren wir doch den heiligen Gral aus Anstand, Rechtschaffenheit und Friedfertigkeit.
Merken die die Damen und Herren gar nicht, wie sie sich desavouieren?
@Simon
Den Politikern waren die 14000 Toten russischsprachigen Ukrainer noch nicht genug, deshalb redet im Westen auch keiner drüber. Das wäre ja praktisch ein Schuldeingeständnis.
Die NYT fordert ja bereits mehr Opferbereitschaft und Wagemut von den Ukrainern weil es offenbar immer noch nicht reicht obwohl sich die Opferzahl drastisch vermehrt hat.
Den Damen und Herren ist es so lange egal, solange sie ihr eigenes Leben nicht zur Verfügung stellen müssen.
Es ist immer leichter andere Leuten in den sicheren Tod zu schicken als sich selbst zu opfern.
Das ist ja das Perverse.
Ach ja, gestern wurde auf The Duran ein Artikel der Washington Post verhackstückt. Demnach versuchen die USA Saudiarabien vom BRICS-Kurs abzubringen, indem sie signalisieren, eine nukleare Aufrüstung des Ölstaates stillschweigend dulden zu wollen.
Keine Ahnung, was da dran ist. Aber irgendwie scheint es mir possierlich, wenn die alte Supermacht USA, deren Macht und Durchsetzungsfähigkeit dahinschwindet, einem Land, das sich inzwischen wie viele andere den Wünschen der Supermacht widersetzt, jetzt meint, mit einer US-Erlaubnis zum Atomwaffenbesitz umstimmen zu können. Ist das Verzweiflung oder Dummheit?
Vermutlich werden die USA & Co. alles Mögliche unternehmen, um die Pläne von BRICS und allen anderen Bewegungen, wie z.B. auch die von China eingefädelte Annäherung zwischen Iran und Saudi-Arabien wg. Jemen, zu torpedieren. Druck finanziell, militärisch, politisch, Sanktionen. Nicht offen, sondern unter der Decke sozusagen. Täuschen wir uns nicht oder freuen wir uns nicht zu früh: der Koloss ist durchaus mächtig!
Formidables Interview. Danke für die Veröffentlichung.
Einziger Haken – die Haldenwangs werden jetzt Kujat wegen Verharmlosung eines unbegründeten Angriffskriegs sowie Delegitmierung westlicher demokratischer Institutionen verfolgen. Steht zu mindestens zu befürchten.
@Frank D
Da mögen Sie Recht haben.
Es ist gut dass es noch mutige Stimmen gibt und noch nicht alle verstummt sind. Das Recht unsere Meinung zu äussern dürfen wir uns nicht nehmen lassen! Deshalb sollten wir auch Mut zeigen und diese Leute solidarisch unterstützen.
Frau Hecht-Galinski schreibt dazu, mutig wie sie ist:
“Vergessen wir Staatspräsident Selenskyj und seine mehr als unrühmliche Präsidialgeschichte doch bitte nicht. Dank der Aufdeckung der Pandora-Papers erfuhren wir, dass der „Kriegsheld Selenskyj“ zu den achtunddreißig korrupten Politikern gehörte, die Geld auf Offshore-Konten versteckt haben. Was ist aus dieser Information geworden? Nichts! Alles ist „vergeben und vergessen“, nichts darf und soll das strahlende Bild dieses „bettelnden-Krächzers“ trüben.”
“Während Selenskyj nicht nur demokratische Gepflogenheiten mit Füßen tritt, und die Ukraine versucht, alles Russische auszumerzen, russische Straßennamen in ukrainische Kollaborateur-Nazinamen geändert werden und weltweit versucht wird, Russland und Russen zu verbannen, werden Russland und Putin dämonisiert. ”
“Ich weiß, wenn ich solche Sätze schreibe, dann grenzt das inzwischen an Hochverrat.
Aber ich frage mich, wie wollen wir eine Zukunft mit unserem Nachbarn Russland gestalten? Ist das nicht eine brennende Frage, die uns als Deutsche besonders betrifft?”
https://sicht-vom-hochblauen.de/kommentar-vom-hochblauen-tod-und-verderben-fest-eingeplant-von-evelyn-hecht-galinski/
P.S.
“Medienbericht: Wagenknecht-Partei kurz vor Gründung – Ulrike Guérot als Kandidatin im Gespräch
22 Aug. 2023
Nach Angaben des politischen Magazins „Cicero“ steht die Partei von Sahra Wagenknecht kurz vor der Gründung. Für die Europawahl im Jahr 2024 ist demnach die Politikwissenschaftlerin Ulrike Guérot als mögliche Kandidatin im Gespräch.
Die Gelegenheit könnte kaum günstiger sein: Die Meinungsumfragen zeigen, die Zufriedenheit der Deutschen mit der Bundesregierung ist im Keller. Weder die Oppositionsparteien CDU noch die Partei Die Linke werden als echte Alternativen wahrgenommen. Einzig die AfD profitiert von der Unzufriedenheit der deutschen Wähler und erklimmt ein Umfragehoch nach dem anderen.
Eine neu gegründete Partei von Sahra Wagenknecht käme aus dem Stand auf ein zweistelliges Ergebnis, ermitteln Meinungsforschungsinstitute. Eine Alternative im linken Parteienspektrum fehlt in Deutschland. Die Linke, einstmals als linke Partei angetreten, verweigert ihrem traditionellen Klientel inzwischen die politische Repräsentation und ist ganz weit Richtung Mitte gerutscht – mit ihrer Haltung zu Waffenlieferungen, zu Russland und zum Ukraine-Krieg in weiten Teilen der Partei sogar noch rechts über die Mitte hinaus. Das Umfeld für eine erfolgreiche Neugründung einer Partei ist daher ideal, zumal ein großer Teil der potenziellen AfD-Wähler bekennt, die Partei nur aus Mangel an echter Alternative zur Politik der etablierten Parteien wählen zu wollen.”
Zitiere aus den Anmerkungen :
“General a. D. Harald Kujat, geboren am 1. März 1942, war unter anderem …. als Vorsitzender des Nato-Militärausschusses höchster Militär der Nato. ”
Die NAZO ist ein unübersichtliches Konstrukt .
Wer ist denn jetzt der militärische “Obermacker” der im Ernstfall sagt wo es langgeht ?
Der SACEUR oder der Vorsitzender des Nato-Militärausschusses ?
Wichtiger als die Meldungen über den Absturz von Piroschgins Maschine sind folgende Meldungen aus dem Mainstream.
Habeck beklagt Fehleinschätzungen des BND zu russischem Angriff +++
Vize-Kanzler Robert Habeck wirft dem Bundesnachrichtendienst Fehleinschätzungen zum russischen Angriff auf die Ukraine vor. In einem Interview mit dem Journalisten Stephan Lamby für das Buch “Ernstfall. Regieren in Zeiten des Krieges” beklagt der Grünen-Politiker, dass die Nachrichtendienste Großbritanniens und der USA schon während des russischen Truppenmarschs an der Grenze zur Ukraine sehr stark vor einem Krieg gewarnt hätten. “Andere Dienste haben gesagt: das ist eine Übung, es wird nicht zum Schlimmsten kommen. Aber es ist ja zum Schlimmsten gekommen.” Auf die Frage, ob er die deutschen Dienste meine, antwortet Habeck laut Lamby: “Ja.”
–
Baerbock von Sanktionen enttäuscht +++
Außenministerin Annalena Baerbock zeigt sich enttäuscht von der Wirkung der Sanktionen gegen Russland wegen des Angriffskriegs gegen die Ukraine. “Eigentlich hätten wirtschaftliche Sanktionen wirtschaftliche Auswirkungen. Das ist aber nicht so. Weil eben die Logiken von Demokratien nicht in Autokratien greifen”, sagt die Grünen-Politikerin in einem Interview mit dem Journalisten Stephan Lamby für dessen Buch “Ernstfall. Regieren in Zeiten des Krieges”, das an diesem Donnerstag erscheint. “Wir haben erlebt, dass mit rationalen Entscheidungen, rationalen Maßnahmen, die man zwischen zivilisierten Regierungen trifft, dieser Krieg nicht zu beenden ist.”
–
EU zweifelt an Gegenoffensive der Ukraine
Quelle ntv Liveticker
Zitat der Aussenministerin “Eigentlich hätten wirtschaftliche Sanktionen wirtschaftliche Auswirkungen. Das ist aber nicht so. Weil eben die Logiken von Demokratien nicht in Autokratien greifen“.
Welch eine Erkenntnis von wahrlich höchster Intelligenz! Jetzt sind die Kerle auch noch so boshaft und weigern sich in den Ruin zu taumeln, wie Annele befohlen!
Ich bin hoch erfreut, dass es immer noch gebildete und mit Lebenserfahrung ausgestattete Menschen gibt, die nicht der allgemeinen Meinungsmache folgen und alles nachplappern, was uns die gegenwärtig Regierenden vorkauen. General a.D. Kujat ist ein herausragender Analyst, der aufgrund seines tiefen Einblicks in diese Materie zu den sowohl für die Ukraine als auch für das europäische Kernland richtigen Schlussfolgerungen kommt. Es ist unverständlich, dass sich Frau Außenministerin nicht von solchen Fachleuten beraten lässt, bevor sie weiteren Schaden anrichtet und unser Land international unmöglich macht.