Die deutsche Nation muss „kriegstüchtig“ werden – die öffentliche Ansage findet willige Helfer in allen Abteilungen des Geisteslebens. Dazu ein aktueller Rundblick.
Freerk Huisken hat jüngst bei 99zu1 die geistige Aufrüstung im Klassenzimmer zum Thema gemacht. In den deutschen Schulen soll ja der Nachwuchs auf mögliche Kriege vorbereitet und überhaupt – so die Bundesbildungsministerin – in ein „unverkrampftes“ Verhältnis zur Bundeswehr versetzt werden.
Aber nicht nur das! In allen Abteilungen des Geisteslebens laufen entsprechende Anstrengungen. Seien es nun Presse und Medien, der akademische Betrieb von Forschung und Lehre, politische und berufliche Bildung, Kunst & Kultur, Museen, Verlage und Kongresse – und last but not least stellt sich die Militärseelsorge auf den Bedarf nach kriegstüchtigen Geistlichen ein.
Hier ohne Anspruch auf Vollständigkeit ein Rundblick übers betroffene Gelände und die einschlägigen Akteure, aber auch über kritische Stimmen, die es immer noch gibt.
Nachrüstung bei der Nationalerziehung
Huisken hat bereits in seiner Flugschrift „Frieden – Eine Kritik“ (VSA, 2023, 83ff) die Einstimmung auf den Geist der Militarisierung zum Thema gemacht. Eine Neufassung der patriotischen Moral werde seit dem Ukrainekrieg auf den Weg gebracht und gleichzeitig mit einer „antikritischen Fahndung“ verbunden, die den letzten Abweichlern und Abweichlerinnen gilt. Ob akademische Welt oder Forschungsförderung, ob Kunst- oder Sportbetrieb – überall musste dem Eindringen möglicher Feindpropaganda Einhalt geboten werden. Wenn Veranstaltungen mit einer gefeierten Sängerin oder einem bildenden Künstler aus Russland abgesagt wurden – Stefan Ripplinger bringt in seinem Buch „Kunst im Krieg“ (siehe unten) eine lange Liste entsprechender Auftrittsverbote –, ging es aber nicht darum, dass die betreffenden Personen mit einer Pro-Putin-Propaganda unterwegs waren. Viele ließen eher eine Distanz zum politischen Kurs ihres Heimatlandes erkennen.
Der Vorwurf, hier habe man es mit der 5. Kolonne Putins zu tun, machte sich eben gar nicht an entsprechenden Aktivitäten fest. Es reichte die Tatsache einer falschen Volkszugehörigkeit. Huisken betont, dass die Fahndung nach feindlicher Infiltration ihr Material darin fand, „was hiesige Sittenwächter bei ihrem Volk unterstellen, nämlich einen ausgewachsenen Nationalismus. Nur wenn sie bei allen Russen unterstellen, was ihnen bei ihren Bürgern lieb, wert und ausnutzbar ist, geraten die ohne nähere Prüfung ihres Treibens zu geschmähten Putinfreunden.“ Dass diese Unterstellung im Blick aufs heimische Kollektiv einen praktisch-politischen Zugriff voraussetzt, hat Huisken jetzt an den neuen Leitlinien und Maßgaben für den Schulunterricht ausgeführt.
Das Fazit lautet: Die bisher gültigen politikdidaktischen Prinzipien des Überwältigungsverbots und des Kontroversitätsgebots erfahren eine bemerkenswerte Verschiebung. Als erstes Prinzip gilt jetzt die Vereinnahmung der Schüler für den neuen Kurs der Kriegsertüchtigung und der Parteinahme für die richtige, nämlich „unsere“ Seite in den laufenden Konflikten. Wer sich nicht durch Putins Angriff auf die Ukraine oder der Hamas auf Israel so erschüttert zeigt, dass er alle „Verteidigungsmaßnahmen“ der Gegenseite gutheißt, wird rasch zum bedenklichen Fall. Hier muss das Lehrpersonal also im Sinne eines Überwältigungsgebots nachhelfen. Kontroversität ist an dieser Stelle verboten, sie hat erst wieder da einen Platz – und setzt somit politikdidaktische Debatten fort, die schon immer um die korrekte Auslegung dieses Prinzips geführt wurden –, wo die Politik sich nicht festgelegt, sondern einen Raum für Kontroversen eröffnet oder zugelassen hat (z.B. schwere Waffen in die Ukraine – ja oder nein?).
Huisken erläutert in seinem neuen Videobeitrag detailliert die aktuellen Maßnahmen der Aufrüstung im Klassenzimmer. In dieser Hinsicht könnte man übrigens einmal mit vollem Recht den ideologisch schwer belasteten Terminus der „Nachrüstung“ bemühen. Was mit den Schülern und Schülerinnen angestellt wird, wenn sie mental und emotional an die Kriegsträchtigkeit des Schutzes „unserer“ Sicherheit herangeführt werden, fußt gerade auf dem sicheren Fundament einer vorausgegangenen Nationalerziehung. So gesehen findet hier kein Bruch statt, kein fundamentaler Kulturwandel, den andere Kritiker der Aufrüstung am Werk sehen, sondern eine konsequente Fortsetzung dessen, was die Schule an erster Stelle leistet, noch bevor sie ans Selektieren, Ideologisieren und Qualifizieren geht: die Bildung eines Volkskörpers mit dazugehörigem Geist und Gemüt. Da muss bei Gelegenheit dann eben moralisch nachgerüstet werden.
Die geballte Medienmacht
„Die Presse kann mehr als lügen“ – so lautete das Motto einer Videoreihe von Renate Dillmann, die ebenfalls bei 99zu1 gesendet wurde. Die acht Episoden zum „real existierenden Wahnsinn“ der deutschen Öffentlichkeit – ergänzt um einen Beitrag über den Krieg in Nahost – starteten Anfang 2023 und wurden zum Jahresende abgeschlossen. Die Autorin, die u.a. mit Publikationen und Veranstaltungen zum Feindbild China hervorgetreten ist, wird die Reihe jetzt in einer medienkritischen Veröffentlichung zusammenfassen, die zum Oktober 2024 erscheinen soll: „Medien. Macht. Meinung – Auf dem Weg in die Kriegstüchtigkeit“ (verlegt bei PapyRossa, Köln).
Die Videoreihe bildet in dem Buch den ersten Teil und liefert einen „Crashkurs Medienkompetenz“. Er beginnt mit dem fundamentalen Problem der Informationsbeschaffung bzw. -auswahl und thematisiert dann die verschiedenen Verfahrensweisen, die in der heutigen Mediengesellschaft vorherrschen und die sich gerade nicht im Unterdrücken unbequemer Informationen und in der Verbreitung von Lügen erschöpfen. Wobei diese unschöne Praxis natürlich Bestandteil der moralisch-geistigen Aufrüstung ist, die derzeit in den Leitmedien öffentlich-rechtlicher und privatwirtschaftlicher Bauart stattfindet und die für einen erstaunlich großen Teil des lesenden Publikums als notwendiges Korrektiv eine Gegenöffentlichkeit – für die ja auch das Overton-Magazin steht – auf den Plan gerufen hat.
Von sozial- bzw. kommunikationswissenschaftlicher Seite wird jetzt z.B. in einem Sammelband konstatiert, dass hierzulande „Mediensystem und öffentliche Sphäre in der Krise“ sind (so der Titel einer Veröffentlichung, die im August im Westend-Verlag erscheint). Der von Hannah Broecker und Dennis Kaltwasser herausgegebene Band will den „Zustand des öffentlichen Debattenraumes“ untersuchen, wobei natürlich auch die neuen Online-Foren eine Rolle spielen.
Dillmann wird in ihrem angekündigten Buch neben der kritischen Bilanz der gängigen Praktiken einen theoretischen Teil bringen, der sich der immer wieder als zentrale Errungenschaft der bürgerlichen Gesellschaft herausgestellten Pressefreiheit widmet. Leitfrage: Warum wird Meinungs- und Pressefreiheit in demokratischen Staatswesen garantiert und zugleich beständig eingeschränkt? Im dritten Teil des Buchs wird diese Analyse dann nochmals an drei Fallbeispielen einer Kriegs- bzw. Vorkriegslage – Ukraine- und Gazakrieg sowie die Einstimmung der Bevölkerung auf das Feindbild China – verdeutlicht und auf die aktuellen Frontbildungen der US-dominierten „regelbasierten“ Weltordnung bezogen.
Neues von der „Universitätshure“
Bei der Zeitenwende des Jahres 1933, als Universitätsrektor Professor Heidegger in seiner berühmten Freiburger Antrittsrede die Etablierung der Naziherrschaft als Einlösung seiner philosophischen Blütenträume und als Aufbruch in der deutschen Universitätslandschaft begrüßte, kommentierte der emigrierte Philosoph Ernst Bloch (in „Erbschaft dieser Zeit“): Natürlich habe Hitler wie Wilhelm II. zum Kriegsbeginn 1914 sofort „die Universitätshure“ gefunden, „die den Kitsch latinisiert und den Betrug mit Finessen à la Schmitt oder Freyer oder Heidegger verbessert“.
Dass der Wissenschaftsbetrieb auch heute äußerst dienstbereit ist, verdeutlicht exemplarisch der „Fall Guérot“. Im Overton-Magazin hieß es dazu 2022, als die Politikwissenschaftlerin sich nicht einfach in die neue antirussische Front einreihen wollte: „Die Zeitenwende bringt eine Gesinnungswende mit sich, die den Raum des Sagbaren weiter einschränkt.“
An diesem Fall zeigt sich, wie das Zusammenspiel von Medienmacht (die FAZ startete hier eine regelrechte Kampagne, siehe dazu den Sammelband von Gabriele Gysi) und Wissenschaftsbetrieb unter der gegebenen nationalen Leitlinie abweichende Meinungen aussortiert. Und das führt dann dazu, dass am Schluss doch noch im klassischen Sinne von den Behörden maßregelnd eingegriffen wird. Im April 2024 gab es, wie Overton etwas abschätzig über die ehemalige Bundeshauptstadt schrieb, „ein Urteil aus der Provinz“: Die Universität Bonn, der Arbeitgeber Guérots, bekam vor dem Arbeitsgericht Recht, die Kündigung der Professorin ging ohne vorherige Abmahnung ruckzuck durch. Also ein Urteil, das ganz dem neuen nationalen Niveau entspricht!
So bekommen „Professoren, die als Anhänger des ‚freien Meinens‘ im Wissenschaftsbetrieb den einen oder anderen kritischen Traktat veröffentlicht haben, zu spüren, dass sich ihre Wissenschaft ebenfalls unter den herrschenden politischen Konsens zu beugen hat“, schreibt Freerk Huisken dazu in seiner Flugschrift „Frieden“ (84). Er zitiert den vorausgegangenen Kündigungsbeschluss des Bonner Unirektorats. Dort hieß es, die Freiheit von Forschung und Lehre sei „ein Privileg, das jedoch auch mit großer Verantwortung einhergeht“. Huisken kommentiert: „Und ‚große Verantwortung‘ besteht darin, ohne Maßregelung und Zensur von oben der richtigen Parteilichkeit das wissenschaftliche Gewand zu verpassen.“
Die Bonner Lokalpresse hatte hier übrigens gewisse Bauchschmerzen, weil der Akt der politischen Zensur sich hinter einem – leicht durchschaubaren – Vorwand versteckte: Plagiat, da an ein paar Stellen die Zitatnachweise fehlten. An den früheren Veröffentlichungen der geschätzten Professorin hatte sich aber nie jemand gestoßen. „Alles schien und war in Ordnung – bis Guérot politisch verhaltensauffällig wurde“, schreibt abschließend der örtliche General-Anzeiger (12.8.2024). Die schriftliche Begründung des Gerichtsurteils liegt nun seit Anfang August vor und kann nachgelesen werden.
„Ressource Religion
So weit sind in der Welt des Wahren, Schönen und Guten also schon einmal entscheidende Weichen gestellt. Was das Letzte, die Religion, betrifft, lassen die zuständigen Stellen natürlich ebenfalls nichts anbrennen und kommen nicht mit unnötigen Friedensschalmeien, die die Kriegsertüchtigung stören. „Immer mehr Gefechtsübungen und nun auch dauerhafte Auslandseinsätze wie in Litauen erforderten neue Ansätze für die seelsorgerische Arbeit in der Truppe. Viele Soldatinnen und Soldaten wachsen laut Felmberg [evangelischer Militärbischof] ohne jede religiöse Sozialisation auf, ohne jeden Glauben. Militärseelsorge müsse auch für Ungetaufte und nicht Gläubige da sein, ohne billige Mitgliederwerbung zu machen. Wichtig sei die Begleitung der Truppe.“ (EKD)
Auf katholischer Seite wird das genau so gesehen: „Der Militärseelsorge kommt in Zeiten des Krieges eine herausgehobene Bedeutung zu“, verlautbarte Bischof Meier nach einer Reise in die Ukraine im April 2024. Dabei stellte er auch gleich fest, dass ein „radikaler Pazifismus“ natürlich keine „Antwort auf die militärischen Angriffe Russlands sein könne“. Gemäßigter Pazifismus, vulgo: Friedensgesäusel, ist demnach kirchlicherseits noch erlaubt. Und so viel ist damit klar, was Overton ebenfalls im April über die katholische Kriegstheologie im Dienst an Nato und Nation vermeldete: „Wenn sich Menschen auf dem Feld der Ehre gegenseitig abschlachten, darf einer nicht fehlen – der liebe Gott.“
Wenn man der arschnackten Todesgefahr ins Gesicht blickt, wenn Witwen und Waisen über den Verlust ihrer Angehörigen zu benachrichtigen sind – dann ist der göttliche Beistand beim Aus- und Durchhalten immer noch eine sichere Bank. Das sah auch Hitler so, der bis zu seinem Lebensende Mitglied der katholischen Kirche blieb. Er schloss als seine erste außenpolitische Großtat – vorausschauend auf den kommenden Krieg – ein Konkordat mit dem Vatikan ab. Der hatte halt die bewährten Kräfte und schon im ersten großen Völkermorden von 1914 bis 1918 bewiesen, dass sich der ultramontane Standpunkt Roms bestens mit der nationalen Sorge um den eigenen Kriegserfolg verbinden lässt.
Und die Evangelen, die sowieso nationalkirchlich verfasst sind, können hier gleich vorweg marschieren. So erklärte der besagte Militärbischof Bernhard Felmberg bei der Gesamtkonferenz der evangelischen Militärgeistlichen, „es sei wichtig, dass Soldatinnen und Soldaten einen inneren Zugang zu der Ressource entwickelten, die Hilfe gebe und verheiße“. Nämlich zur Ressource Religion! Das ist kein Jargon von Religionskritikern, so reden heute leibhaftige Gottesmänner (und -frauen nicht zu vergessen)!
„Kunst im Krieg“
Aber wie steht es mit der Kunst – der Welt des schönen Scheins, die sich in aller künstlerischen Freiheit übers Elend staatlich organisierten Totschlagens und Kaputtmachens erheben kann? Eine eigene Welt, die – seit Adornos Ästhetischer Theorie hat man es schriftlich – in ihrer gehobenen Form als das letzte Refugium kritischen, widerständigen Denkens gilt? Um es kurz zu sagen, es sieht düster aus. So jedenfalls die Bilanz von Stefan Ripplinger, der im August den Essay „Kunst im Krieg – Kulturpolitik als Militarisierung“ vorlegte (PapyRossa 2024). Der Autor bietet eine erschreckende Bilanz dessen, was momentan an öffentlicher Formierung in Sachen Kriegstüchtigkeit stattfindet. Er erweitert auch den Blick von der Kunst- zur Pressefreiheit, spricht von der „freiwilligen Selbstgleichschaltung“ der Medien (98), präsentiert eine lange Liste von Eingriffen – sei es durch Behörden, sei es durch Kulturfunktionäre oder wachsame Zeitgenossen aus der Zivilgesellschaft – und wirft zudem einen Blick auf ähnliche Tendenzen bei der Freiheit der Wissenschaft.
Ein Exkurs (9. Kapitel) bebildert dies nochmals an der öffentlichen Kampagne, die speziell die FAZ als Medium des Bildungsbürgertums gegen die Philosophin Judith Butler führte. Deren Einspruch gegen die unbedingt eingeforderte Parteinahme für den israelischen Vernichtungskrieg im Gazastreifen sei von einer staatstreuen Presse als antisemitisch ausgegrenzt worden und habe somit einen Markstein in der neuen Hetze gegen abweichende Meinungen gesetzt. Das Ganze ist auch ein Gegenstück zum „Fall Guérot“, wo die FAZ ebenfalls eine wichtige Rolle spielte – wie der Bonner General-Anzeiger übrigens in seiner letzten Meldung ganz stolz ausplauderte und dabei gleich einen neuen Beobachtungstatbestand für den Staatsschutz formulierte: „politische Verhaltensauffälligkeit“!
Was die eigentliche Kunstsphäre betrifft – Ripplinger behandelt vor allem die gehobene Abteilung, die mit „Kulturindustrie“ nichts zu tun haben soll –, werden in dem Essay das Wirken eines „fundamentalen Kulturwandels“ und ein Verlust des „Autonomiestatus“ (24f) konstatiert. Das ist einerseits nicht schlüssig. Der Autor weiß auch, dass Kunst sich schon immer in der Doppeldeutigkeit von Herrschaftskritik und -legitimierung bewegt hat. Von Homers Ilias übers Nibelungenlied bis zu Ernst Jüngers Stahlgewittern oder zum Hollywood-Kino, das seine Drehbücher vom Pentagon absegnen lässt, ist die Verherrlichung kriegerischer Heldentaten eine Selbstverständlichkeit des Kunstschaffens. Was es dagegen an einschlägigen (An-)Klagen gab, wie man sie von der Lysistrate des Aristophanes bis zur BRD-Nachkriegsliteratur eines Heinrich Böll oder dem Universal Soldier von Donovan kennt, wurde daneben geduldet; vor allem wenn Nationen einen Krieg verloren hatten oder sich beim Erfolg bzw. Ertrag eines geplanten Feldzugs nicht sicher waren.
Aber was Ripplinger andererseits an Kritik zum aktuellen Wirken der deutschen Kulturfunktionäre und -politiker kritisch vermerkt, trifft voll ins Schwarze. Ausführlich thematisiert er etwa die kulturelle (Selbst-)Gleichschaltung am Fall der öffentlichen Auseinandersetzung um die letzte Kasseler Documenta. Bundespräsident Steinmeier hatte hier seine Unzufriedenheit mit einem gewissen künstlerischen Wildwuchs erklärt und dies als Auftakt zur nachfolgenden Säuberung des Kunstbetriebs von einer angeblich antisemitischen Schlagseite verstanden. Das Ganze stellte er unter die programmatische Ansage: „Kunst hat keinen politischen Auftrag“ (70). Dass dies eine Lüge ist, die in der Tradition einer bürgerlichen Ideologie des Kulturlebens steht, die Praxis staatlicher Beaufsichtigung gleichermaßen beschönigt sowie knallhart mit Verbot und Ausschluss umsetzt, macht Ripplingers Essay schlagend deutlich.
Das kann man also abschließend festhalten: Die „Ressource Geist“ steht in Deutschland Gewehr bei Fuß.
Schon Stefan Zweig war über die Kriegsbegeisterung der Intellektuellen und geistig Schaffenden im ersten Weltkrieg schockiert und entsetzt. Nachzulesen in dem Buch “Die Welt von gestern”. Gerade dieser gesellschaftliche Teil sollte doch in der Lage sein, die schrecklichen Erscheinungsformen und Konsequenzen von Kriegen Einzuschätzen und davor warnen. Offenbar können sich auch diese Eliten nicht dem psychologischen und strukturellen Druck der Massenbeeinflussung entziehen. Und wo im Einzelfall doch, stehen diese Protagonisten schnell am Pranger. Bei den Corona-Maßnnahmen lief es genauso. Konformismus ist bequemer und sichert Privilegien. Bloß nicht noch den kritischen Helden spielen wollen, der sich dem Mainstream entgegenstellt!
ist nicht das Problem, dass wir symmetrische Muster bilden und die “kritischen” Menschen auch Konformisten (eines anderen Gottes) sind und wir uns so adversiv aneinander binden. wäre es nicht besser, diese Muster zu unterlaufen?
mit Humor zum Beispiel.
Humor, der nichts mit Mainz wie es singt und lacht und Schenekelklopfen zu tun hat, setzt Intelligenz voraus.
Ich befüchte da ist nichts symmetrisch…
es ist jedenfalls nicht intelligent, ständig gegen “den Mainstream” anzurennen und sich einzubilden, dass sich dadurch etwas verbessert. Lachen ist gut für das Immunsystem.
Fantastisches Buch. Viele Parallelen.
Gegen den Geist dieses Buches ist unser gegenwärtiger Zeitgeist
amöboide Einfältigkeit.
UImmer wieder witzig wenn jemand einen Menschen als weises Vorbild heranzieht, der am Ende das desasters seines eigenen Leben beendete. Unfähig das Geschenk des Lebens zu geniessen, aber klug-sch*****en?
Und: “die Kriegsbegeisterung der Intellektuellen und geistig Schaffenden”? Echt? “Die” Intellektuellen? Alle?
Also die, die ich kenne, und ich kenne etliche, von denen trifft es auf keinen zu….. Mag ja auf die sie kennen zutreffen, oder die, die der Spiegel oder der Süddeutsche Beobachter zu Intellektuellen ernennt…
Darf ich sie daran erinnern, dass “die Intellektuellen” 16 Jahre Merkel erdulden mussten, seit 2016 von den “Wir schaffen das!” Deppen umzingelt leben? Dass ein Grossteil des Volkes wegen einer bösartigen Grippe ins Höschen macht, Impfzwang forderte und behauptete Kinder ohne Impfung würden ihre Omas umbringen? Es waren ihre normalen, also nicht-intellektuellen Spiessbürger, die auch heute noch glauben, in der Ukraine hätte alles ím Februar 22 ween des bösen Putin angefangen, und Israelis seien per Definition gute Menschen auf deren Seite jeder Deutsche zu stehen habe?
DIE Intellektuellen, also alle oder die Überzahl, stehen auf Seite der Kriegstreiber? Echt wahr?
Haben sie mal daran gedacht einen Neurologen aufzusuchen?
Sie haben entweder das Buch nicht gelesen
oder nicht verstanden.
Und die Verzweiflung und den Freitod
eines Stefan Zweig zu richten:
Dazu fehlt es Ihnen – Verzeihung –
an Größe.
Stecken sie sich ihre Grösse hin wo sie wollen, mir ist das egal. Sie und ich und auch Zweig haben ein einziges Leben. Jeder hat selbstverständlich das Recht damit anzufangen was er für richtig hält. Und er darf es selbstverständlich auch wegschmeissen. Zu dem Schluss zu kommen zeugt allerdings nur davon, dass man irgendeinen idealistischen Schwachsinn geglaubt hat, aus dem man irgendwann, nachdem es zu spät war, erwacht und wo dann der Selbstmord als Lösung erscheint.
Seine Verzweiflung war die Konsequenz EIGENER falscher Entscheidungen und eines völligen Missverstehens der real existierenden Welt und der Notwendigkeit diese Rrealität zu akzeptieren!
Eigenverantwortung ist eines der Dinge die tatsächlich existieren… wer Staat ihrer “Grösse” vorzieht, darf das selbstverständlich— aber bitte hinterher nicht jammern.
Beim Bezug auf Zweig ging es ja um die auch unter “Intellektuellen” weit verbreitete und verschiedenste Quellen belegbare Kriegsbegeisterung für den Ersten Weltkrieg. “Hurra Deutschland! – den bösen Franzosen plattmachen und in einer Woche sind wir wieder zurück”. So wurde die herrschende Kriegsstimmung oft beschrieben, nicht nur von Zweig.
Schon die weitere Zusammenfassung –
“Gerade dieser gesellschaftliche Teil sollte doch in der Lage sein, die schrecklichen Erscheinungsformen und Konsequenzen von Kriegen Einzuschätzen und davor warnen.”
– ist ein Blödsinn, weil er “gerade” den Eliten dieser Gesellschaft eine intellektuelle Fähigkeit zu irgendwie “kritischen” Einschätzungen haben zu KÖNNEN unterstellt, von der die aber aus “psychologischem und strukturellem Druck” keinen Gebrauch machen.
Dass sie mehrheitlich vielleicht für die nationalen Anliegen waren und sich deshalb gerne auch patriotisch und freiwillig an die Front gemeldet haben, wie in einigen Biografien von Schriftstellern und Künstlern unschwer nachzulesen ist, wird mit dem vernebelten “strukturellem Druck” einfach ausgeblendet.
Die geistige Wende zur “Anti-Kriegshaltung” kam für viele erst mit den erlebten Kriegsgreueln, den Kriegskrüppeln und Bettlern in den Straßen und nicht zuletzt mit der patriotischen Frustration über den verlorenen Krieg.
Ja, wenn man den erhofften glänzenden Sieg nicht feiern kann, dann leidet auch das intellektuelle Bewusstsein am “Sinn des Krieges”.
Dieses Leiden hat sich dann auch in der Folge des Zweiten Weltkriegs breitgemacht und die Intellektuellen hatten es etwas leichter mit Kriegskritik und Pazifismus, weil ihr mittelloser Staat ja selber zur patriotischen Mäßigung aufgerufen hat und allzu unrealistische Forderungen nach einer Rückkehr zum alten, egoistischen Nationalismus aus seinem erlaubten Meinungswesen auszuschließen versuchte.
Der alte “Hurra-Patriotismus” war jedenfalls solange nicht mehr angesagt, bis es zur Vergrößerung Deutschlands kam und damit auch der “gestiegenen Verantwortung Deutschlands in der Welt”, die sich sogleich in mehreren deutschen Beteiligungen an kriegerischen Ordnungsmaßnahmen zeigen sollte.
Für “die Intellektuellen” lange Zeit ein Streitthema – und ein “spaltendes” dazu, wohl wahr. Bei den neuen, leisen Großmacht-Ambitionen Deutschlands befürchteten die einen eine Rückkehr zum 3. Reich, bzw. ein “4. Reich”; die anderen kauften die guten Begründungen, dass es sich bei den Kriegen um die Verhinderung von un-demokratischen, diktatorischen, neuen “Hitlers” ginge, letztlich also um einen “Anti-Faschismus”, zu dem sich Deutschland wegen seiner eigenen faschistischen Vergangenheit verpflichtet sieht. Für viele Intellektuelle eine halbwegs zufriedenstellende Lösung, weil sich das “Bekenntnis zur historischen deutschen Schuld” damit nicht nur durch die demonstrative “Erinnerungskultur” aufwiegen lässt, sondern auch noch mit guten Taten in Krieg und Friedensfragen.
Dem überwiegenden Teil “der Intellektuellen” reichen heute offenbar solche demokratisch plausiblen Begründungen, dass es sich bei Putin um einen “imperialistischen Zaren”, wahlweise auch wieder um einen “neuen Hitler” handelt, der “aggressiv” und ohne vernünftige Nato-Kriegsgründe ein unschuldiges kleines Volk überfallen hat, natürlich in der versteckten, weitergehenden Absicht “unsere” Demokratien langgfristig unter sein böses Joch zu zwingen … (s.a. den aktuellen Overton Kollenda/Mearsheimer-Artikel)
Die Ankündigungen der “Zeitenwende”, dass Deutschland sich nun “keine Zurückhaltung mehr” (Klingbeil, u.a.) auferlegen darf und militärisch zu mehr eigenständiger Weltmacht-Fähigkeit ertüchtigen muss, gehen auch bei “den Intellektuellen” durch, ohne viel Aufhebens darüber zu machen.
Was die geistige Aufrüstung in den Schulen betrifft (die neue, – Forderungen nach einem “Wehrkunde-Unterricht” gab es schon zu Kohl-Zeiten) – ist der 99zuEins-Beitrag auch auf “kritische Stimmen” dazu eingegangen, die hier im Artikel nicht weiter ausgeführt sind.
Der beschränkt sich auf die Beispiele der “Fahndung” nach Abweichlern, die mittlerweile bis in die “intellektuellen” Kulturkreise so en vogue ist, dass von russischen Opernsängern, Künstlern, Schriftstellern oder Musikbands, die mit Solidaritäts-Bekundungen für Palästinenser auffällig und des “Anti-Semitismus” bezichtigt werden, möglichst alles aus dem Kultur-Programm geschmissen wird. Schon weil die Veranstalter selbst um ihren guten Ruf und rechtliche Probleme fürchten, um Kürzungen beim staatlichen Fördermittel-Tropf, privaten Werbe-Sponsoren, usw.
Gemeint ist also, für das Heute, mehr der “intellektuelle Mainstream”, der in Journalismus, Kulturszene, Universitäten und Schulen anzutreffen ist. “Struktureller Druck” ist da die lahmste intellektuelle Begründung, die etwas anders formuliert ja selbst schon beim Faschismus zur Anwendung kam, als “verführtes und zum Mitmachen gezwungenes deutsches Volk”.
“Für viele Intellektuelle eine halbwegs zufriedenstellende Lösung, weil sich das “Bekenntnis zur historischen deutschen Schuld” damit nicht nur durch die demonstrative “Erinnerungskultur” aufwiegen lässt, sondern auch noch mit guten Taten in Krieg und Friedensfragen.”
Klingt logisch und richtig, aber fallen solche Leute für sie ernsthaft in die Kategorie “Intellektuelle”? Eine der wenigen erfreulichen Erscheiunungen an den jüngeren Generationen ist deren gelegentliche Verweigerung so einen Quark wie Historische Schuld noch länger hinzunehmen. Angesichts einer Welt in der die aus finanziellen Gründen durchgezogenen Kriegszüge der USA seit 1945 (laut UN) ca 30 Millionen Tote weltweit ergeben haben, kann kein Intellektueller mehr von einer Pflicht zu einem bestimmten Verhalten zu sprechen, weil eine historische Schuld bei den Deutschen zu finden ist… und anschenend sonst bei keinem einzigen anderem Land auf der Welt?
Oder dies: “Die Ankündigungen der “Zeitenwende”, dass Deutschland sich nun “keine Zurückhaltung mehr” (Klingbeil, u.a.) auferlegen darf und militärisch zu mehr eigenständiger Weltmacht-Fähigkeit ertüchtigen muss, gehen auch bei “den Intellektuellen” durch, ohne viel Aufhebens darüber zu machen.
Gemeint ist also, für das Heute, mehr der “intellektuelle Mainstream”, der in Journalismus, Kulturszene, Universitäten und Schulen anzutreffen ist.”
Das einzige Problem das ich da sehen kann ist, dass man den manipulierzen und verblödeten Massen der Menschen, in einer Welt in der sowas wie Baerbock die Werte symbolisiert darf, etwas wie ein solch absurdes Gebilde, wie einen “intellektuellen Mainstream” verkaufen kann. Eine schönes Oxymoron, mehr nicht…
Aber es ist nun mal heute so, dass jene die nicht des Denkens fähig sind, dazu ermächtigt wurden das richtige von falschem Denken zu unterscheiden, und Nicht-Wokes zu verbieten, was wiederum am Ende die Faesers der Welt ermächtigt alles zu zensieren was nicht passt …
Ich halte von der Verwendung des abgenutzten Begriffs “Intellektuelle” nichts und nehme da auch keine “Kategorisierungen” in gute und schlechte vor, denen ich die Fähigkeit zum Denken dann abspreche, wenn mir deren Gedanken nicht gefallen.
Wie im Beispiel des Ersten Weltkriegs gehe ich von der gesellschaftlichen Schicht an “Geistesarbeitern”, Vor- und Nachdenkern aus, die jeweils in ihrer Zeit als die “intellektuelle Schicht” gilt, egal welcher Couleur die nun sind und was ich subjektiv von denen “halte”.
Allein die Zuordnung in “Intellektuelle”, Leute die denken, ihren Kopf benutzen, halte ich weder für kritikabel noch für löblich und verteidigenswert. Daher meine Einwände gegen die “Zweig”-Argumente, in denen Intellektuelle und Patriotismus angeblich nicht zusammen passen und auch Ihren, dass man eine Verbreitung der Kriegsstimmung unter “DEN Intellektuellen” (auf heute) nicht so verallgemeinern dürfe, weil es ja “Ausnahmen” gäbe.
Ja, die gibt es, und gerade da setzen ja die neuen politischen Vorhaben zur “Kriegsertüchtigung” oder “Wehrhaftigkeit” an, diese Ausnahmen zu überwinden und auf Spur zu bringen, mit neuen Vorgaben für die intellektuellen “Geistesarbeiter” in Bildung, Kultur und Medienwesen.
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Angesichts der anderen US-Kriege mit Millionen von Toten “… kann kein Intellektueller mehr von einer Pflicht zu einem bestimmten Verhalten sprechen” und von einer einzigartigen Schuld Deutschlands?
Doch, gerade das war und ist immer noch eins der intellektuellen Lieblingsthemen in Deutschland, das einerseits von der schönfärberischen Relativierung des deutschen Kriegs im Vergleich zu den Todeszahlen aus anderen Kriegen lebt – “wenn andere Nationen solche Schlächtereien angestellt haben, durften Wir das doch wohl auch!”.
Andererseits hat sich die demokratisch-mittigere Entschuldungstour Deutschlands als die bislang erfolgreichere und offizielle herausgestellt, nach der sich die deutsche Politik öffentlichkeitswirksam der alten Schuld erinnern muss, um aus dem Bekenntnis den Beweis seiner gelungenen Läuterung zu fertigen, – die dann erst recht zu neuen nationalen Ansprüchen gegen böse Kontrahenten berechtigt.
Rechten Intellektuellen, die es mittlerweile auch geben soll, trotz ihrer Ablehnung gegen alles “Intellektuelle”, das den Glauben an die Nation in Zweifel zieht, passt dieses umständliche Bekenntnis zur deutschen Schuld natürlich gar nicht ins Konzept ihres Deutschland-Bilds, weil die NS-Zeit für sie bekanntlich nichts als einen “Fliegenschiß” darstellt, den man aber doch sehr verehren kann, wenn es um die soldatischen Dienste für Deutschland geht.
Wie schon gesagt, denken können die alle und das tun sie ja auch ständig und lassen es raus. Nur eben entlang der geistig vorgegebenen und patriotischen Leitlinien für Deutschland, die den für die “Arbeit” und den “Dienst an der Waffe” vorgesehenen Betroffenen gar nichts nützen und eher noch ihre genügsame Existenz versauen.
Der Krieg heißt schon immer: “Reich gegen Arm”!
Dafür, brauchen wir das dem entsprechende geistige Rüstzeug in den Schulen und Universitäten.
der Krieg heißt schon lange Arm gegen Arm und Reich schaut zu und reibt sich die Hände.
Denn Reich hat ihn ja angstiftet. Reich war dieser Brecht irgendwann peinlich:
Reicher Mann und armer Mann standen da und sahn sich an. Und der Arme sagte bleich: Wär‘ ich nicht arm, wärst du nicht reich“
Aber heute ist ja alles anders:
„Reich ist, wer ein großes (Netto-)Vermögen besitzt, es aber gar nicht antasten muss, um von den Erträgen (Zinsen, Dividenden, Mieteinnahmen und/oder Pachterlösen) bis zum Tod auf höchstem Wohlstandsniveau leben zu können.“
EVS
Das hat hat rein gar nichts damit zu tun das man Allgegemeingut privatisiert und die Leistung anderer Leute in die eigenen Taschen fliessen lässt.
Das andere Länder von uns überfallen und ausgeplündert werden, liegt halt auch denen selber. Die Begründungen finden sich je nach Zeitgeist, doch oft in kreativer Auslegung der Genetik.
Armut ist halt persönliche Unfähigkeit:
„Armut wird seit den ALG-2-Reformen als persönliches Scheitern empfunden und nicht mehr als Ergebnis gesellschaftlicher Benachteiligung.“ (Christoph Butterwegge)
Am besten hetzt man Arme gegen ganz Arme auf, egal was für eingebildete Gründe. Dann schliessen die sich nicht zusammen und lehnen sich gegen extrem geistig Armen Abzocker auf.
ohne ein Schulsystem, das hierarchisch organisiert ist und darauf basiert, dass Lehrer und Schüler mit sich selbst in Konkurrenz stehen und das so durch fortwährende Imitation und deren Sanktionierung die Menschen an sinnlose Wettbewerbe gewöhnt, wäre das temporäre Gewehrbeifußstrebertum nicht möglich.
Das reicht nicht.
Das wäre nur Schadensbegrenzung nichts weiter.
Die Ursache liegt im System, respektive dessen barbarischen Strukturen.
also wenn wir nicht so gerne hierarchisch uns entfalteten und nicht nach “oben” buckelten und nach “unten” träten, wäre unser Leben schon erheblich angenehmer. und ich rede jetzt nicht nur von den auffälligen Strukturen, sondern auch von den subtileren, wie der, sich gerne außerhalb des “Systems” zu verorten.
Sehen sie mal nach Finnland in Sachen Bildungssystem….
Die haben das Bildungssystem der DDR übernommen umd landeten bei PISA auf Platz 1. Dann haben sie es unhierarchischer gemacht und besser.
Kinder schlagen von dummen Lehrern, wie in der BrD bis in den 60en, ist kein Erfolgsgarant. Es geht um Wissensvermittlung. In einer Gesellschaft die Kinder dumm halten will, Sieht das anders aus. Also so wie in der BRD, da werden die Kinder allerdings und neuerdings von Mitschülern geschlagen und das Bildungsinhaltdings nimmt immer mehr ab. Zu betrachten ist da schon das hier der Lehrer keine Respektsperson mehr ist.
Dafür können die Kinder Gedichtsanalyse wie sie ungebildeten Lehrern gefällt.
Zufälligerweise sind mir kürzlich wieder eingige Zitate von Karl Kraus untergekommen, die auf diesen Leitartikel nur gewartet haben – bisher mumifiziert in einem Pharaonengrab:
„Krieg – das ist zuerst die Hoffnung, daß es einem besser gehen wird, hierauf die Erwartung, daß es dem anderen schlechter gehen wird, dann die Genugtuung, daß es dem anderen auch nicht besser geht, und hernach die Überraschung, daß es beiden schlechter geht.“
„Kriegsmüde – das ist das dümmste von allen Worten, die die Zeit hat. Kriegsmüde sein, das heißt müde sein des Mordes, müde des Raubes, müde der Lüge, müde der Dummheit, müde des Hungers, müde der Krankheit, müde des Schmutzes, müde des Chaos. War man je zu all dem frisch und munter?… Kriegsmüde hat man immer zu sein, das heißt nicht nachdem, sondern ehe man den Krieg begonnen hat.“
“Es genügt nicht, keine Gedanken zu haben, man muss auch unfähig sein, sie auszudrücken.“
„Die Deutschen sitzen an der Tafel einer Kultur, bei denen Prahlhans Küchenmeister ist.“
„Wenn die Sonne der Kultur tief steht, werfen selbst die Zwerge lange Schatten.“
„Gute Ansichten sind wertlos. Es kommt darauf an, wer sie hat.“
„Der Nationalismus ist ein Sprudel, in dem jeder andere Gedanke versintert.“
„Das Geheimnis des Agitators ist, sich so dumm zu machen, wie seine Zuhörer sind, damit sie glauben, sie seien so gescheit wie er.“
“Kosmetik ist die Lehre vom Kosmos des Weibes.“
Ok, Letzeres geht heutzutage klar unter die Gürtellinie, tut mir leid.
Wikiwuki:
Karl Kraus (* 28. April 1874 in Gitschin, Böhmen, Österreich-Ungarn; † 12. Juni 1936 in Wien, Österreich) war ein österreichischer Schriftsteller, Publizist, Satiriker, Lyriker, Aphoristiker, Dramatiker, Förderer junger Autoren, Sprach-, Kultur- und Medienkritiker.
Danke….
Eigenartig, dass so manche Menschen Stefan Zweig für ein Vorbild halten, während andere statt dessen einfach mal Karl Kraus gelesen haben….
sind doch beide wunderbar! wir können zweifeln und / oder verzweifeln.
Zeigen sie mir mal jemanden der einen guten Text von Karl Kraus lesen kann, und wenn er mit dem Lachen wieder aufhört… sich umbringen würde?
>>Der österreichische Schriftsteller Stefan Zweig bezeichnete Kraus in seinen Memoiren Die Welt von Gestern als den „Meister des giftigen Spotts“.<<
Stefan Zweig muss demnach große Angst vor ihm gehabt haben, obwohl beide zeitweise in der gleichen Kaffeestube verkehrten. Umbringen müssen wir uns deshalb nicht, nur vielleicht achtsamer miteinander umgehen.
Zum hierin beschriebenen Zusammenspiel der Achse des asozialen Bösen, der Bildungs, Politik, und Religion Vortänzer, in dieser Niederträchtigkeit und Menschenverachtung insbesondere die heutige BRD betreffend, kann ich nur sagen, hätte ich, Jahrgang 1949, nicht für möglich gehalten als Teenager aufwachsend in einer damals, doch wesentlich hoffnungsvolleren deutschen Gesellschaft, traurig, traurig, heutzutage verspüre ich nur noch permanenten Brechreiz, widerliche Kreaturen in Politik, Religion, Medien, und Bildung, bestimmen das Schicksal eines absichtlich verdummten Untervolkes dem man vorgaukelt es seie an der Macht. Hoffnungslos bis zum unvermeidbaren großen Knall!
Dann bist du heute um die 75, das muss ich erst mal schaffen, während der Planet zwischenzeitlich vernichtet wird. Falls wir uns trotzdem mal zufällig treffen, hauen wir daher noch mal so richtig auf die Kacke und genehmigen uns eine Zweitwohnung auf Neufundland, was wohl auch insgesamt am klügsten wäre. Das >> asoziale Böse << existiert erschreckenderweise durchaus, da stimme ich rückhaltlos zu.
Konrad, die Welt ist wunderschön… Oder,m wie die Bremer Stadtmuskanten sagten: Etwas Besseres finden wir überall
Aber nicht Neufundland, wie Grubenhund meint, sondern Neuseeland!
Ich selber (ähnlicher Jahrgang) wohne nur 12.000 km weit weg …. 🙂
das mag bei Ihnen erfahrungsgemäß so stimmen, andererseits ist nichts wunderschön , besonders die Welt nicht, die Welt, unser Planet, ist so wie sie ist, für manche fast himmlisch, für andere eher höllisch.
Ich bin auf allen Kontinenten viel gereist, habe jahrelang in Amerika gelebt, 31 Jahre in Australien gelebt, nun in einer soweit immer noch komfortablen Blase in Deutschland Altersrentner, meine Erfahrung sagt mir, die Natur unseres Planeten ist atemberaubend und faszinierend, aber nur für finanziell unabhängige und gesunde Leute egal in welcher Kulturgesellschaft mag die menschliche Existenz zwar zeitweise schön, ja geradezu himmlisch sein, vor allem, wenn man kein wirkliches Mitgefühl für die Menschen hat deren reale Existenz eher zu höllisch tendiert. Radikal gesagt, aufgrund meiner Erfahrung, Beobachtung, und Schlussfolgerung gibt es kein reales Himmelleben nirgendwo, Realität ist Hölle überall, mit privilegierten Plätzchen für manche wenige, je reicher desto privilegierter eben, für die ist eben diese irdische Realität schön und himmlisch, deshalb möchten ja auch diese privilegierten Wesen für immer leben, was natürlich, nebenbei gesagt, nicht geht..aber jedem das Seine, sollen alle doch Wahrheit selber für sich finden oder im Selbstbetrug sterben, auch egal.
Hatte eben versucht, meinem Kommentar innerhalb der gesetzlich garantierten Bearbeitungszeit weitere Zitate hinzuzufügen aber Pustekuchen. Daher sind nun drei weitere Zitate dieses genialen Herrn Kraus separat zu in Kollegium und Schülerschaft zu zitieren und einzuüben und in dieser Angelegenheit dulde ich keinen Aufschub:
„Krieg – das ist zuerst die Hoffnung, daß es einem besser gehen wird, hierauf die Erwartung, daß es dem anderen schlechter gehen wird, dann die Genugtuung, daß es dem anderen auch nicht besser geht, und hernach die Überraschung, daß es beiden schlechter geht.“
„Gesund ist man erst, wenn man wieder alles tun kann, was einem schadet.“
„Das Feigenblatt des Neides ist sittliche Entrüstung.“
“Die deutsche Nation muss „kriegstüchtig“ werden – die öffentliche Ansage findet willige Helfer in allen Abteilungen des Geisteslebens. Dazu ein aktueller Rundblick.”
Ach so, da gibt es die “doitsche Nation” plötzlich wieder – na sowas. Ansonsten ist es ja die letzte Zeit weniger schick, sich auf deutsches zu berufen.
Ich sage ja immer, hört den Politikern genau zu, sie sagen, was sie meinen (gilt auch für Plapperlena und solche Fälle), und hier haben wir es wieder mit einem solchen Fall von “Ehrlichkeit” zu tun: Kriegstüchtig. Würden die Politiker jetzt von “verteidigungsfähig” reden… Aber nein, sie sagen Krieg. Sie sagen, was sie meinen, so minderbegabt sind diese Quatschköpfe. Sie werden Eure Kinder der NATO als Verbrauchsmaterial geben, kein Zweifel.
Warum nur geben unsere Frauen das Leben ihrer Kinder als Verbrauchsmaterial hin für diesen Wahnsinn? Weil sie inzwischen keine andere Wahl mehr haben, als sich von systemkonformen Erfüllungsgehilfen begatten zu lassen, das ist doch die nackte Realität!
Es ist aber wohl so, dass eine Mehrheit des weiblichen Geschlechts sich von männlichen Narzissten und Großmäulern beeindrucken und einfangen lassen. Selbst Hardcore-Feministinnen schmelzen dahin. Nur eine Minderheit der Frauen kann sich aus dem Gockel-Henne-Schema lösen.
“Das kann man also abschließend festhalten: Die „Ressource Geist“ steht in Deutschland Gewehr bei Fuß.”
Welch ein Schwachsinn… von ein paar Leuten auf “die” Intellektuellen zu schliessen….. Deutschland ist ein Land in dem sie verhaftet werden können, wenn sie bestimmte Wahrheiten vor den falschen Ohren aussprechen…
Held oder Märtyrer werden? Für wen? Ein Volk von Deppen das16 Jahre Merkel und danach solche Regierung wählt?
Vielleicht sollten sie mal etwas gründlicher drüber Nachdenken, was Intellektuelle sind und was sie tun? In ihrem anscheinend leicht verwüsteten Kopf zählen sogar Pfaffen dazu?
Das Thema der sogenannten “”Intellektuellen”” beschäftigt mich im Besonderen seit dem Frühjahr 2020… 😉
ja, das ist wohl richtig. Gerade in solche Situation kann man die Wahrheit vieler Menschen erkennen….
Ein extremes Beispiel war Volker Pispers… da kann man sehen, dass man nie auslernt….
galloway feierte schon fröhliche urständ und sagte lachend in seiner sendung MOATS “BRING IT ON, FRITZ!”
mit einem süffisanten hinweis, der dem eines russischstämmigen ostukrainers 2015 nicht unähnlich war als er einem detsuchen tv-reporter vom zdf sagte “ihr habt 1945 aufs maul bekommen. wollt ihr schon wieder eine?”.
fast 10 jahre später kann man nur feststellen: ja, sie wollen
Man könnte es fast meinen…. damit die nächsten 70/80 Jahre wieder halbwegs Ruhe ist. Sind der Deutsche und seine “intellektuellen” Sprechpuppen womöglich sadomasochistisch drauf?😆
Der Letzte, der von Deutschland kriegstüchtigkeit verlangte war das von den Zionisten geförderte Monster Hitler.
Auch wenn sie seine Grausamkeit nicht erreichen. Ich finde, da hat man dann schon einen guten Abgleich um welche Charaktäre und US-Vasalken es sich bei diesen Kriegstreibern handelt.
Ist das eigentlich eine Art Hobby, immer wieder diesen antisemitischen Stuss von den allgegenwärtigen “Zionisten” in jedem Beitrag zu verwursten?
Es wirkt manchmal einseitig, da es ja mehr christliche als jüdische Zionisten gibt.
https://www.youtube.com/watch?v=yVBXDDXxf0k
Das ist von einem Qualititätsmedium namens Arte
Natürlich zeugt es nicht von Intelligenz, alles Elend dieser Welt den Zionisten anzulasten, Die sind ja nur eine besonders gläubige Sekte des Kapitalismus in der Anbetung des goldenen Kalbs. Und damit Anbeter Satans😉
@Schillo
Leider ist`s so, ob mit oder ohne Rekurs auf Huisken. Und daran wird weder Ihr Beitrag noch dieser Verlagsblog was andern. Schade das. – Gruß nach Bonn, Ihr Sent
Ressource Soziales
Bitte nachlesen bei Jan Ruckenbiel, Soziale Kontrolle im NS-Regime. Protest, Denunziation und Verfolgung. […] im Wechselspiel von Bevölkerung und Gestapo, Köln 2003.
Das liest man heute wohl als Handbuch.
Zu einer ordentlichen Hexenverfolgung gehört natürlich unbedingt die passende Katze, deshalb:
https://weltwoche.ch/daily/der-internationale-katzenverband-hat-ein-ausstellungsverbot-fuer-russische-miezen-beschlossen-der-westen-bestraft-sogar-buesis-wegen-dem-krieg-von-putin/
Die Russisch Blau kommt uns nicht mehr in die Ausstellungen!
Gibts eigentlich noch Russisch Brot in den Regalen? Gestern ist der SWR-Landesschau ein kapitaler Fehler unterlaufen. In einem Beitrag über den Europapark Rust hing doch tatsächlich auch die russische Fahne am Eingang des Freizeitparks….wohl ein altes Bild. Das darf in Zeiten der “Zeitenwende” nicht passieren!!! Ironie off.🥴
Das Originale aus Dresden von Dr. Quendt war nie weg. Zumindest dort wo Dr. Quendt im Regal vorhanden war. Bahlsen scheint mit der erneuten Umbennung eine Rolle Rückwärts gemacht zu haben
Das beliebte Buchstabengebäck Russisch Brot heißt beim Hersteller Bahlsen jetzt wieder „Russisch Brot“ – mit dem Zusatz „ABC“, wie die Hannoversche Allgemeine Zeitung meldet.
Aus Protest gegen den russischen Einmarsch in die Ukraine war die Produktbezeichnung entrussifiziert und in „ABC“ abgeändert worden. Mit der jetzt erfolgten Rolle rückwärts sei jedoch keine politische Aussage verbunden, wie ein Unternehmenssprecher betonte.
Das Produkt besitzt – wenn überhaupt – nur entfernt Bezüge zu Russland. Es wurde in der heute bekannten Form im 19. Jahrhundert in Dresden entwickelt – von einem Bäcker, der zuvor in St. Petersburg tätig war und dort etwas Ähnliches kennen gelernt hatte.
Mit der erneuten Umbenennung findet eine der vielen absurd-albernen, aber auch urkomischen Episoden im von der Politik ausgerufenen totalen Krieg gegen Russland ihren Abschluss.
https://uepo.de/2023/05/13/rolle-rueckwaerts-russisch-brot-heisst-bei-bahlsen-jetzt-wieder-russisch-brot-statt-abc/
Wir fahren morgen hin (Eiropapark). Ich schaue mal nach und werde berichten.
Am Eingang des Europaparks hängt nicht die russische Fahne, Es gibt aber die Abteilung “Euro-Mir” nach wie vor (u. a. mit MIR-Trainingsmodulen, kyrillischen Buchstaben und zumindest einer aufgedruckten, russischen Flagge). Beim Warten in einer anderen Abteilung wurde das Rauchverbot auf deutsch angesagt und sich mit “Spassibo … oh, sorry” bedankt. Ich traute meinen Ohren nicht.
Hoffentlich machen die den Park jetzt nicht dicht.
Ich habe heute im Supermarkt eine wohl männlich gelesene Cis Person mit Staubschutzmaske im Gesicht gesehen. Es hat ca 28 Grad. Ich wette diese Person ist einer der Anhänger*Innen des Kriegsertüchtigungsministers Boris Pistorius.
Angeblich derzeit der beliebteste Politiker im Lande.
könnte auch sein daß diese Maske tragende Person den Gestank der im Supermarkt stehen gelassenen Schirme unerträglich findet, oder diese Person einfach nicht Gesicht zeigen möchte, so wie viele Wege nach Rom führen, gibt es viele Gründe zum Maskentragen. Ich plädiere für die Freiheit des MASKENTRAGENS, BRAUCH JA NIEMAND NACHZUÄFFEN. HIGH SEIN, FREI SEIN, MIT DABEI SEIN. ein bisschen Humor tut auch gut.
Geistige Aufrüstung in Deutschland lese ich und habe verstanden geistige Entleerung in Deutschland.
Wo seit ihr heute angekommen, um sich über Nihilismus zu streiten?
@Konrad
Was absondern Sie denn da für verquastes Zeugs: Ende der 1960er hieß es mainsteamig: HIGH SEIN – FREI SEIN GRAS DARF AUCH DABEI SEIN … und paar Jahre später minoritär: BISSL TERROR DARF DABEI SEIN. – Gruß, SENT
Ja klar alles nur dummes Gelaber waren damals ziemlich viele von uns relativ sorgenlos und ja Grass war meistens mit dabei, und war Hasch in den Taschen gab es immer was zu naschen Hauptsache Spaß, Spaß, leider nur für kurze Zeit in unserem Leben, das war einmal und ist nicht mehr, denn erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt.
Sie würden sich wundern wenn sie wüssten wie viele von uns sich nicht, wie sie anschenend, von der eigenen Angst und der Macht der Anderen haben verblöden lassen…
Das soll kein Vorwurf sein, sondern nur ein Hinweis darauf, wie lückenhaft ihr Wissen doch über die Realität ist. Man kann die Vorteile von Kapitalismus oder Neo-Liberalismus, bzw wie man heuet sagt “Grün”, durchaus geniessen, ohne es sich darin gemütlich und mit dem Urnenpöbel gemein zu machen