Gaza, Libanon, Syrien, Jemen: Israel schlägt zu, die Welt schaut zu

Über 100.000 Syrer und Libanesen sollen bereits aus dem Libanon nach Syrien geflohen sein, wo auch Krieg herrscht und die Israelis bombardieren. Bild: UNHCR

Netanjahu lässt sich bislang durch nichts beeinflussen und treibt den Krieg weiter, der ihn an der Macht hält. Jetzt könnten allerdings Flüchtlingsströme auch nach Europa entstehen.

Die israelische Regierung stand von ihrem Bankrott durch die andauernden Massenproteste gegen die geplante „Justizreform“, als das von der Hamas und dem Islamischen Dschihad organisierte Massaker jenseits der Hightech-Grenzmauer im Süden Israels sich ereignete. Das erlaubte der Regierung den Gegenschlag oder zwang ihn ihr auf, auch um die Fehler im Sicherheitsapparat und die Verlegung von Truppen von der Gaza-Grenze ins Westjordanland zu kaschieren.

Plötzlich stand Israel zentral auf der Bühne der politischen Aufmerksamkeit und konnte den Ukraine-Krieg in den Hintergrund drängen, während es um die Opposition im eigenen Land still wurde. Die ausgegebene Devise war, das Gaza- bzw. Hamas-Problem, das die Netanjahu-Regierung mit geschaffen haben, durch Auslöschung der Hamas und vieler Palästinenser, durch die Zerstörung von Gebäuden und Infrastruktur und langfristig durch Kolonisierung durch jüdische Siedler zu lösen. Es entstand das Problem mit den Angehörigen der Geiseln, um die sich ein Teil der Bevölkerung versammelte, um gegen das Vorgehen der Regierung zu protestieren und ein Ende des Kriegs zu fordern.

Netanjahu ließ sich von den Protesten nicht beeinflussen und gewährte den Rechten in seiner Regierung auch, dass Palästinenser im Westjordanland von den Siedlern schikaniert und vertrieben wurden, während das Militär im Gazastreifen Kriegsverbrechen beging. Das wurde zwar im Westen kritisiert, der aber im gewohnten doppelten Maßstab im Unterschied zu Russland weiter Waffen lieferte und keinen wirklichen Druck etwa durch Sanktionen ausübte. Netanjahu konnte weiter machen, was er wollte, ein kleines, militärisch hochgerüstetes und zu allem entschlossenes Nicht-Wieder-Land, konnte fortfahren, auf der Nase der Weltgemeinschaft herumzutanzen. Die USA haben deutlich ihre Macht in der Region verloren, die EU hat keine Bedeutung, der UN-Sicherheitsrat ist seit langem lahmgelegt, Russland hat andere Probleme, China besitzt (noch) zu wenig Einfluss.

Auch die Einleitung von Ermittlungen des Internationalen Strafgerichtshofs wegen des Verdachts auf Kriegsverbrechen störte Israel nicht weiter, das hier auch von den USA, Deutschland und Co. in Schutz genommen wird. Er reiste jetzt auch unbekümmert nach New York zur UN-Generalversammlung, wo er die Welt wissen ließ, dass Israel seine Feinde ungeachtet aller Kritik weiter vernichten wird. Netanjahu hat Israel einen Freibrief ausgestellt, der Westen lässt ihn machen. “Und an das Regime der Ajatollahs sage ich: Wer uns angreift, den greifen wir an”, sagte Netanjahu. “Es gibt keinen Ort im Iran oder im Nahen Osten, den Israels langer Arm nicht erreichen kann.”

Welchem Zweck dient die Eröffnung der zweiten Front im Norden?

Nun hat Israel neben der Front im Norden gegen die Hisbollah und den Libanon noch den Kampf auch gegen die Huthi-Rebellen im Jemen begonnen. Israel wurden von beiden Milizen beschossen, aber der Konflikt hätte sich wahrscheinlich lösen lassen, wenn Israel, so lautete zumindest die Forderung, einen Waffenstillstand im Gaza-Krieg zugelassen hätte, den im Übrigen auch die Unterstützerstaaten fordern, ohne, wie gesagt, wirklichen Druck auszuüben. Aber Netanjahu und seine Regierung sahen offenbar die Möglichkeit, nachdem aus dem Gazastreifen keine große Gefahr mehr drohte, die Städte schon großflächig zerstört, der Großteil der Bewohner obdachlos gemacht wurde und die Welt sich bereits gelangweilt oder abgestumpft abwendete, nicht auf ein Ende des Kriegs und damit auf ein Hochkochen der innenpolitische Konflikte zuzusteuern, sondern weiter zu zündeln.

Mit dem Fanal des Anschlags mit den explodierenden Pagern und Funkgeräten auf die Hisbollah-Führung wurde im Norden die zweite Front eröffnet und ebenso brutal wie im Gazastreifen vorgegangen. Rücksicht auf Zivilisten wird nicht geübt. Ziel ist nach der israelischen Regierung, den Norden Israels wieder sicher zu machen, damit die wegen der Hisbollah-Angriffe evakuierten 60.000 Israelis wieder zurückkehren können. Sicherheit gäbe es nur durch Schaffung eines entmilitarisierten Korridors im Libanon und die Vertreibung der dortigen Bevölkerung, also womöglich durch ein neues israelisches Besatzungsregime. Vorbereitet wird nach Medienberichten eine Bodenoffensive, es wurden zwei weitere Reservebrigaden in den Nord verlegt. Ziel könnte es sein, das Territorium südlich des Litani-Flusses bis zur blauen Grenze von der Hisbollah zu säubern. Das entspräche dem entmilitarisierten Gebiet der UN-Resolution 425 (1978) und 1701 (2006). Der libanesische Ministerpräsident Najib Mikati kündigte bereits die Bereitschaft an, die Resolution 1701 umzusetzen. Er hat allerdings kaum Einfluss. Schon jetzt sind aus dem Süden Libanons 300.000 Menschen vor den israelischen Angriffen geflohen.

Dass der langjährige Hisbollah-Führer in seinem unterirdischen Kommandozentrum mit teils amerikanischen Bomben getötet wurde, machte erneut die Chuzpe der israelischen Sicherheitsbehörden deutlich und dürfte auch das Ansehen von Netanjahu und des Sicherheitsapparats in Israel gestärkt haben. Dass dabei auch zahlreiche Zivilisten umkamen und verletzt wurden, weil sich das Kommandozentrum inmitten von Wohngebäuden befand, störte da nicht – und stieß eher auf Bewunderung denn auf Kritik, wie auch die Pager-Anschläge nicht als Terrorismus bezeichnet wurden. Auch ein Gebäude im Zentrum von Beirut wurde bereits bombardiert.

Ausweitung der Kampfzone bis nach Jemen

Schon seit Jahren greift Israel immer wieder Ziele von schiitischen Milizen, Stützpunkte und Waffentransporte an, zuletzt u.a. auch auf die iranische Botschaft in Syrien. Jetzt wurde auch der  Jemen ein zweites Mal angegriffen. Im Iran hat Israel viele Anschläge etwa auf Atomwissenschaftler und Militärs ausgeführt, zuletzt auf den Hamas-Führer Hanija.

Die US-Regierung unterstützte auch die Angriffe auf die Hisbollah, die Huthis und Ziele in Syrien als das Recht auf Selbstverteidigung Israels. Das ist auch wenig verwunderlich, da die USA im Globalen Kampf gegen den Terrorismus (GWOT) unzählige Angriffe und Anschläge in zahlreichen Ländern Asiens, des Nahen Osten und Afrikas ausgeführt haben und weiter betreiben – ungehindert und unkritisiert von den westlichen Verbündeten, die gerne und unglaubwürdig die Fahne des Völkerrechts und der Menschenrechte hoch tragen und sich als rechtsstaatliche Demokratien im Kampf mit den autoritären Staaten sehen.

Das Ziel Israels könnte sein, die schiitische „Achse des Bösen“ bzw. die „Achse des Widerstands“ vom Libanon über Syrien, Irak und Iran bis zum Jemen unschädlich zu machen und vor allen den Iran zu entmachten. Schon lange droht Israel bzw. Netanjahu, einen Militärschlag gegen die iranischen Atomanlagen ausführen zu wollen, um zu verhindern, dass der Widersacher Atomwaffen erhält. Wie das geht, wurde bereits im Irak und in Syrien demonstriert, wäre aber im Iran wegen der vielen unterirdischen Anlagen, der größeren militärischen Kapazitäten und der größeren Entfernung deutlich schwerer. Die USA haben bislang abgewunken. Der Iran hält sich mit konkreten Drohungen zurück und hat erklärt, keine Soldaten in die Region zu senden. Die Hisbollah hätten ausreichend Kapazitäten.

Manche vermuten, dass Netanjahu mit seinen Angriffen, die langfristig das Bedrohungspotential nicht lösen werden, die USA zwingen wollen, in einen Krieg mit Iran einzusteigen, um zu einer Neuordnung des Nahen Ostens nach Israels Interessen und der endgültigen „Lösung“ des Palästinenserproblems zu kommen. Die USA, die mit dem völkerrechtswidrigen Einmarsch im Irak, der einen Domino-Effekt anstoßen sollte, schon einmal eine Neuordnung der Region nach amerikanischen Interessen mit verheerenden Folgen umsetzen wollten, werden daran kein Interesse haben.

Libanon steht nach dem UNHCR am Rand einer „humanitären Katastrophe“

Was Netanjahu über das Bemühen, an der Macht zu blieben, mit den militärischen Aktionen langfristig anstrebt, ist schleierhaft. Da er eine Zwei-Staaten-Lösung  mit der massenhaften Besiedlung der besetzten Gebiete im Westjordanland unmöglich gemacht hat, bleibt nur das Festhalten an der völkerrechtswidrigen Okkupation. Die Militärschläge werden die jetzt geschwächte „Achse des Widerstands“ nicht zum Verschwinden bringen, sondern eher verstärken. So soll auf Nasrallah wahrscheinlich Hashem Safieddine folgen, der als brutaler und weniger pragmatisch gilt.  Das könnte vor allem dann schnell zum Problem werden, wenn der Libanon wieder einmal zerfällt, weil durch die Schwächung der Hisbollah ein politisches Vakuum und ein failed state mit Bürgerkriegen und sich radikalisierenden Bewegungen entstehen könnte.

Der Libanon ist sowieso wirtschaftlich am Boden, politisch kaum zu steuern und seit Jahren überlastet durch zahlreiche Flüchtlinge aus Syrien. Es sollen bis zu 1,5 Millionen sein, die überdies zu 90 Prozent auf Hilfe angewiesen sind. Die Hälfte der Bevölkerung Libanonans soll unter der Armutsgrenze leben. Jetzt sind durch die israelischen Angriffe hunderttausende Menschen in die Flucht getrieben worden, die libanesische Regierung spricht von einer Million. Nach Angaben der UNHCR sind über 100.000 Menschen zurück nach Syrien geflohen. Matt Saltmarsh vom UNHCR sieht den Libanon am Rand einer „humanitären Katastrophe“.

Der Gaza-Krieg geschieht in einem Gefängnis. Die Palästinenser können nur innerhalb des Gebietes flüchten, aber nicht in andere Länder und nach Europa. Insofern konnte man in Europa, zynisch gesagt, dem Schlachten und der Zerstörung ruhig zuschauen. Das hat sich jetzt mit den Angriffen auf den Libanon, den Jemen und Syrien geändert. Sollten die israelischen Angriffe anhalten, wird es vermutlich zu einer neuen Flüchtlingswelle kommen, die nicht nur die Nachbarländer, sondern auch Europa betreffen wird, auch wenn hier gerade Grenze geschlossen werden soll. Der libanesische Ministerpräsident Mikati warnt, dass eine Million Flüchtlinge zu erwarten seien: „der größten Vertreibung in Libanons Geschichte“.

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72 Kommentare

  1. Die Kriegskosten für Israel sind ca 60Mrd$ bisweilen, zusätzlich verliert Israel wegen Boykott oder verringerter Produktion ca. 200Mio$ täglich.
    Der Grössenwahn wird einmal ein Ende haben und dann kommen die Reparationskosten
    hinzu. Sind ja nach westlichen Standard nur Peanuts, nicht jedoch für Israel.
    Was wesentlich schwerwiegender ist, ist ihr verloren gegangene Ruf und ihr ‘Totschlag Argument Antisemiten’ wird nicht mehr existieren.
    Ja es ist eine Schande, das Menschen wieder ihr leben verlieren für eine Politik die sich Demokratie schimpft.

    1. Die Reparationskosten wird selbstverständlich Deutschland übernehmen.
      Das ist Staatsraison. Wir haben doch auch gerade wiedern ein neues
      U-Boot an Israel verschenkt. Mal sehen wen Bibi damit als nächstes angreift
      um sich und seine Schergen vor dem Knast zu bewahren.

    2. Deutschland wird als zweitgrößter Unterstützer und Waffenlieferant mit zur Verantwortung gezogen werden, auch wenn der Wertewesten dies noch solange es geht ausbremst. Ich hoffe, dass dann zuerst die Verantwortlichen hierfür zur Kasse gebeten werden, derzeit sind dies alle in unserer Regierung, allerdings mit unterschiedlicher Wertigkeit. Das Außenministerium führt, und die für auswärtige Angelegeheiten Verantwortlichen in den anderen Parteien als nächstes, z,B. Herr Michael Roth von der SPD (mittlerweile eine irreführende Bezeichnung für eine Vereinigung von kriegstreuen Menschenhassern).

    3. Der Bürger hat die Pflicht, Demokratie und Rechtsstaat durchzusetzen bei jenen, die das abschaffen wollen. Tut er nicht = Selbst Schuld + für alle Folgen verantwortlich. Ich warte darauf, das die es übertreiben, wann der Deutsche sich endlich mal wehrt. Womöglich werde ich das gar nicht mehr erleben. Wir wissen, KZ, Millionen Morde und zig Millionen Tote reichen dafür nicht.
      „Von der freiwilligen Knechtschaft des Menschen“, der Deutsche sollte nicht so tun als wollte er etwas anderes.

      1. Wenn die Hälfte der Nichtwähler Kleinparteien wählen würden und die “Sonstigen” dann mal über 20% kämen, ich glaube dann würden die großen Parteien schon auf diese Stimmen schielen und die Politik zumindest ein bisschen ändern. Aber sich alle 4 Jahre aufraffen ein Kreuzchen zu machen ist wohl sehr anstrengend, da wählt ein Teil lieber nicht und schimpft vor sich hin und ergötzt sich in der eigenen Ohnmacht.
        Ich halte auch 90% der Politik für ein Theater, und meine einzige Alternative wäre 3000 Parlamentarier auszulosen (600 jedes Jahr neu für 5 Jahre), dann gibts zumindest weniger Klüngel und Vetternwirtschaft. Ob’s dann besser wäre weiß ich auch nicht.

        1. Hier gehe ich mit “jemp 1965” vollumfänglich konform.
          In diesem System sind Veränderung durch Wahlen gar nicht vorgesehen.
          Nie,als würde man einer Partei erlauben an dieser Strukturierung zu rütteln.
          Die werden auf uns schießen, wenn es soweit ist.

          1. Sehe ich auch so. Die Demokratie ist nur Fassade, Wahlen sind Täuschung. Eine potentiell revolutionäre politische Bewegung/Partei, die nicht durch Infiltration, Rufmord oder Kriminalisierung gestoppt werden kann, würde in letzter Instanz durch Schießbefehl neutralisiert werden. Zu viele kritisch denkende Geister haben diesbezüglich noch Illusionen. Wenn es knapp wird für die Machthaber, dann ist ein deutsches Leben nicht mehr Wert als eines in Palästina oder der Ukraine.

    1. Das Volk wählt gar nicht immer dieselben Idioten, sondern immer mal andere, mal in grün, schwarz, rot oder der neuste Schrei: braun. Da wird lustig durchrotiert, da hat die Journaille was zu berichten.

      1. Die einen Regierungen genießen dann Unterstützung vom Großen Geld – im Fall Israels über den Umweg USA – die anderen weniger.

        Ohne die bedingungslose Unterstützung aus den USA wäre all dies nicht möglich. Ich nehme an, dass etliche östlichere asiatische Staaten ganz genau zuschauen und sich ausmalen, wie sie ähnliche Unterstützung erhalten können.

  2. Das israelische Regime kann angesichts der innerstaatlichen Unruhen nur überleben, wenn ein großer Krieg ausbricht und dieser genutzt wird, um diktatorische Maßnahmen zu ergreifen. Darum versucht es mit allen Mitteln, den Iran in einen Krieg zu ziehen; nur unter diesem Aspekt macht der jetzige Feldzug gegen den Libanon Sinn. Der Iran weiß das natürlich und hält sich (noch?) zurück, während Netanjahu wie ein tollwütiger Hund im Zwinger Pirouetten dreht.

    1. Israel wird niemals aufhören, sagte ich schon 1974 zu einem Journalisten im alten Hafen von Marseille, dessen Namen ich besser nicht nenne, obwohl er schon lange Tot ist.

      1. der alte Hafen von Marseille ist jetzt der Tot(?) aber seinen Namen willst du nicht nennen?
        Deutsche Sprache, schwere Sprache!

        1. aber ich verstehe den public Satz als:
          daß es einen Hafen in Marseille gibt und diese Stadt einen Namen hat der zwar ´Tot´ ist aber nicht genannt werden soll, denn warum sollte er nicht genannt werden können, aber der Schreiber will das eben nicht. Ich frage mich nun aber warum der Name nicht einfach Marseille selbst ist, aber dann dann wäre er ja damit bekannt. Irgend was verstehe ich also nicht – wie dumm . . .

        2. Sorry,..aber rein sprachlich liegen Sie 7. Schuljahr falsch.
          Marseille ist die Ortsangabe. Den Namen eines Journalisten IN Marseille nicht nennen.
          Falsch klugscheissen ist eines der peinlichsten verbalen Aktionen.

  3. Als nächstes schießen sie den Ayatollah Khamenei ab.
    Was wird dann passieren?
    Nichts.
    “Die Zeit arbeitet für uns”.
    Die neue Floskel für Hilfs-und Machtlosigkeit, für Resignation und Lethargie.

    1. dann muesste er eine Rakete auf Isfahan abfeuern und das wird sich Netanhaju zweimal ueberlegen.
      Eine grosse Klappe haben, um Hilfe schreien, andere Laender mit nach unten ziehen und dann nicht mit den Folgen zu recht kommen, moralisch haben das Land und die Juden in der ganzen Welt verloren, das sollte er sich hinter die Ohren schreiben.

    2. “Die neue Floskel für Hilfs-und Machtlosigkeit, für Resignation und Lethargie.”

      Da wäre ich mir nicht so sicher. Vielleicht besteht die (berechtigte?) Hoffnung, daß sich Israel mit diesem Vorgehen selbst zerstören wird.

  4. “habe ich endlich, (wie immer) Recht behalten.”
    Da beginnt die durch den chronischen Vollsuff bedingte Hybris heute aber schon recht früh am Abend.

      1. *Er*, also ich habe Recht, nicht du, und das schon seit 1974.
        Israel, destabilisiert seit ihrer Gründung, den gesamten “Nahen Osten”!
        Wer das anzweifelt, hat einen an der Waffel “Punkt”!

        1. Israel ist meiner Meinung nach durch den Faschisten Netanyahu komplett auf den Hund gekommen.
          Aber die antisemtischen Vernichtungsphantasien der arabischen Fraktion waren seit der Gründung Israels ebenfalls immer schon da, auch ohne jede Kompromissbereitschaft, und mittlerweile kämpft der Wahnsinn gegen den Wahnsinn.
          Aber die Juden wurden in der Geschichte immer wieder verfolgt, diskriminiert, drangsaliert etc. bis zum absoluten Tiefpunkt, dem Holocaust, insofern ist der Zionismus für mich eine logische Konsequenz, und das hätte auch mal die arabische Seite anerkennen sollen, zumal etliche Juden nach der Gründung Israels aus den arabischen Staaten verjagt und regelrecht nach Israel getrieben wurden.

          Also die Destabilisierung dieser Region funktioniert auf arabischer Seite ebenfalls bestens!

  5. Es mußte vor dem 7. Oktober unbedingt etwas zu Entlastung und Ablenkung von Gaza passieren. Das hat erst einmal funktioniert. Eventuell gab es auch Helfer aus dem Libanon die die Nase voll haben von der Expansion der Sheitten. Zig Tausend die nach Syrien flüchten sagen auch etwas aus.
    Zu wenig ist da bekannt, aber wenn die in Hamburg oder NRW auf einander losgehen wird man dazu Erfahrung sammeln dürfen.

  6. Condoleezza Rice sprach 2006 von den Geburtswehen eines neuen Nahen Ostens, aktuell liegt
    der Nahe Osten in den Presswehen! Was dabei herauskommt ist noch nicht abzusehen!
    Dazwischen liegen fast 20 Jahre des Nichtstun, des Abwartens und einer beispiellosen Gleichgueltigkeit des Westens gegenueber den Libanesen, den Syrern, den Jemeniten, den Irakern und vor allem den Palaestinensern. Ein Israel, das so wahllos seine Nachbarn bombardiert, anstatt mit ihnen an der Loesung des Problems zu arbeiten, hat den moralischen Kompass verloren und sollte aus allen UNO-Gremien ausgeschlossen werden. Wo bleiben die Sanktionen fuer die Zionisten?

    1. “Dazwischen liegen fast 20 Jahre des Nichtstuns usw”

      Das ist für mich ein Urbeispiel für (“ererbten”?) Judenhass. Von überhaupt rein gar nichts eine Ahnung haben, so, als läge der “Nahe Osten” auf Alpha Centauri, aber eine Feste Meinung: ‘Israel jehört auf de Fresse.’

    2. “Dazwischen liegen fast 20 Jahre des Nichtstun, des Abwartens und einer beispiellosen Gleichgueltigkeit des Westens”

      Das ist so nicht richtig. Dazwischen liegen die “demokratische Opposition” in Syrien aka IS, auch bekannt als Umsturzversuch, die Pfählung von Gaddhafi, ganz viele Bomben auf Gaza, immer weiter Landraub durch israelische Siedler. Alles vom Westen unterstützt oder durchgeführt. Von “Nichtstun” und “Gleichgültigkeit” zu reden, ist da ungerecht.

      1. das stimmt, Sie haben recht, ich hätte mich anders ausdrücken müssen.
        In den 20 Jahren ist ganz viel passiert…
        aber leider kamen vom Westen keine Friedensangebote, stattdessen wurde Israel mit Waffen versorgt und die Nachbarländer mit Sanktionen, mit Leichen, zerstörter Infrastruktur usf usw
        Nennt sich westliche Werte!

  7. Ich muss anscheinend in der ersten Klasse beginnen. Der Iran hat dier Auslöschung des Staates Israel als Staatsziel definiert und er setzt das um, indem er überall Terroristen züchtet, die alles Mögliche, hauptsächlich aber Israel beschießen. Ohne die geringste demokratische Legitimation und ohne das Einverständnis der Regierungen, einfach so, aufgrund ihres Gewaltmonopols. Der 7. Oktober war nun der Auftakt zur Umsetzung dieses Plans. Aber Rötzer bringt es fertig, tatsächlich Israel als Aggressor darzustellen. Man schreibt das halt seit 50 Jahren. Umdenken? Undenkbar.

    Das gibt es auf der ganzen Welt kein zweites Mal, dass ein Staat einem anderen die Vernichtung androht. Das wäre an jedem anderen Ort ein Riesenskandal. Asso hier ist es ja nur Israel. Ja dann. Der längst zur Gewohnheit gewordene Rassismus, der überhaupt nicht mehr auffällt. Da allerdings sind die Dinge in Bewegung. Die deutsche Presse berichtet jetzt durchweg wesentlich freundlicher über Israel. Es wollen halt alle auf Seiten des Siegers stehen und der ist nun mal Israel. Dumm gelaufen für die Antisemiten.

    Jetzt hofft Rötzer auf Flüchtlinge als letzten Ausweg. Dass sich da etwas anderes anbahnen könnte, hat er nicht auf dem Schirm. Nämlich dass sich die libanesische Armee an ihren Auftrag erinnern könnte, die Hisbollah zu entwaffnen. Das ging bislang nicht, weil die Hisbollah viel stärker war und natürlich keine Patrone abgab. Das aber ist eben im Wandel.

    Die Geistlichen der Christen und der Sunniten haben der Armee abgeraten, das zu tun. Worauf aber kein Verlass ist. Die könnten nur auf den richtigen Moment warten.

    Insbesondere die Sunniten haben da noch eine Rechnung offen: ihr Ex-Präsident Harari wurde 2005 durch eine Autobombe getötet. Das wurde von einem UNO-Tribunal untersucht und es wurden vier Haftbefehle gegen Hisbollah-Mitglieder erlassen. Was wir bei Herrn Rötzer natürlich nie erfahren.

    Aber die Armee weiß, dass alle Kampfhandlungen sofort aufhören, wenn sie die Hisbollah entwaffnet. Und dass ein fürchterliches Besatzungsregime damit endet.

    Wie wäre es damit?

    1. Ist doch schön vom Iran, irgendeine, wie auch immer geartete Legitimierung sollte der Iran schon erfüllen, seit sie den Schah vertrieben haben… 😉

      1. Keine Ahnung, was das soll.

        Was man sagen kann: die Mullahs sind durchaus ein Derivat der US-Politik. Sie genossen eine Zeitlang ein gewisses Ansehen, weil sie es waren, die den USA die Stirn boten. Als einzige, wie sie meinten. Das ist längst vorbei. Da bieten ganz andere die Stirn und zwar wesentlich Vernünftigere. In dieser Rolle ist der Iran völlig überflüssig.

    2. Zionismus ist seit Irgun und Lehi, seit dem Massaker von Quibya ein Synonym zu Terrorismus und Landraub.

      Es liegt nicht am Iran, dass Hisbollah im Libanon und Hamas in Gaza so stark ist. Es liegt auch nicht am Iran, dass Israel im gesamten Nahen Osten so gehasst wird. Das liegt einzig an der israelischen Politik, die mittlerweile jede Chance auf eine 2-Staaten-Lösung versaut hat und weiterhin auf Terror, Genozid und Landraub setzt.

      Ist ja auch mittlerweile ganz eindeutig eine faschistische Verbrecherbande, die dort die Regierung stellt. Das kann gar keiner mehr bestreiten, der sich die bei klarem Verstand ansieht.

      So blutig der israelische Terror auch ist, er wird der Hisbollah viel Zulauf verschaffen.

        1. Leider habe ich mit jedem dieser Worte recht. Und auch Du weisst, dass die israelische Armee nicht in der Lage ist, die Hisbollah zu entwaffnen. Funktioniert offenbar bei der Hamas auch nicht. Obwohl deren Operationsbasis von der Fläche her ja übersichtlich ist.

          Das israelische Vorgehen ist also nicht nur schlimmster, menschenverachtender Terrorismus. Es führt auch zum Gegenteil von dem, was Du Dir vielleicht erhoffst. Es ist eigentlich unsäglich dumm.

        2. Israel wir fallen, das kann ich dir versprechen , genau so wie die Amis eben auch….aber, das kann noch ein bißchen dauern und es könnte durchaus in den 3.Weltkrieg führen.

    3. Wieso schickt der Iran dann keine Truppen? Wäre doch jetzt eine perfekte Gelegenheit mit Israel ein für Alle mal Schluss zu machen?

      Rhetorische Frage. Der Iran wird sich raushalten, weil ein Krieg ist zur Zeit das Letzte was der Iran braucht. Den braucht Netanjahu und er tut Alles was er kann um den Iran aus der Reserve zu locken.

      1. ich denke nicht, dass der Iran sich provozieren lässt. er ist BRICS-und SCO-
        Mitglied, da laufen im Hintergrund garantiert sehr, sehr viele Gespräche

    4. wenn sie die Hisbollah entwaffnet. Und dass ein fürchterliches Besatzungsregime damit endet.

      Das ist noch utopischer wie die Idee die Hamas zu vernichten. Die Hisbollah gehört zur Muslim-Bruderschaft. Das ist ein breites Netzwerk, welches nicht nur im Süden von Libanon sitzt. Der letzte Versuch die Hisbolah in Libanon zu besiegen endete für Israel erfolglos.

      1. @ Russischer Hacker

        Die Muslimbruderschaft sind Sunniten. Die Hisbollah sind Schiiten, ursprünglich konzentriert im Bekaa-Tal. Die arbeiten vielleicht ab und zu zusammen. Mehr aber auch nicht.

        1. Hamas sind auch Sunniten, das hindert Hisbollah und Hamas nicht daran Verbündete gegen Israel zu sein. Die Muslim-Brüder hatten schon immer beide Unterstützt und haben einen großen Einfluss auch auf Schiiten.

    5. Allein dein erster Satz ist eine Lüge!
      Der Iran verurteilt den Zionismus, aber nicht die Juden.
      Daraus leitet sich ab, daß du zur ersten Klasse zurück solltest und die reale Situation von grundauf in deiner Bildung mitaufnimmst.

    6. “Das gibt es auf der ganzen Welt kein zweites Mal, dass ein Staat einem anderen die Vernichtung androht”

      Doch, Russland hat die Zerstörung der Ukraine zur Staatsdoktrin erhoben.

      Ansonsten volle Zustimmung.

    7. Sehr guter Kommentar. Ich schätze Herrn Rötzer, aber hier ist er vollumfänglich zu widersprechen! Das interessiert aber viele mit ihrem intrinsischen Antisemitismus nicht. Einfach beschämend ist das!

    8. Ein weicher Stuhlgang, den du hier reingeschissen hast. Neokolonialisten wie Du starten in der langen Kette von Aggressionen immer gezielt an Zeitpunkten, die vorteilhaft für Israel aussehen. Das Iran “Israel vernichten will” oder der “7. Oktober” (gähn) kommen hier aus heiterem Himmel über die armen Israelis, deren jahrzehntelanger Terror in der Region einfach mal ignoriert wird. Ebenso ignorieren Herrenmenschen wie Du, das Israel den Terror gegen sich selbst gezielt gefördert hat, um immer wieder Vorwände gegen eine Zwei-Staaten-Lösung und für ihre verstetigte militärische Oppression zu erhalten.

  8. Biden hat die Beseitigung Nasrallahs einen “Akt der Gerechtigkeit” genannt und zur Rechtfertigung eine Märchenzahl benannt: Das Opfer sei verantwortlich für “vierzig Jahre Terror” und “den Tod vieler Tausend Amerikaner, Israelis und Libanesen”. Harris gab sogleich das Echo,

    For the record: das ist eine reine Phantasiezahl. Aber okay, nehmen wir sie für die Wahrheit. Wenn das Maß UND Maßstab sein soll, dann ist die Beseitigung aller aktuellen und ehemaligen Mitglieder und Mitarbeiter europäischer, amerikanischer und arabischer Eliten ein “Akt der Gerechtigkeit”, und für die Beseitigung von rd. 5 der 8 Mrd. Weltbevölkerung ließe sich prachtvoll argumentieren.
    Sehr gut, ich bin dafür.

    Jedenfalls: Wer bislang noch Zweifel hatte, weiß jetzt, daß die USA von “Zombies” regiert werden, die nur noch wissen, wo oben und unten ist, aber nix weiter.

  9. In den Kommentarspalten der deutschen Medien jubeln die Leser und fordern ein noch schärfereres Vorgehen.

    Und nicht wenige wünschen sich auch eine Geheimdienst so toll wie der Mossad hier in Deutschland. Putin eliminieren und so.

    Ja einmal will Deutschland zu den Guten gehören. Und steht doch wieder auf der falschen Seite der Geschichte.

  10. Israel hat heute Nacht seine Bodenoffensive begonnen. Stößt bisher auf keinen Widerstand. Die libanesische Armee und die Hisbollah haben sich ins Landesinnere zurückgezogen. Hisbollah setzt den Beschuss von Nordisraelischen Gebieten mit Raketen fort.

  11. Im Windschatten des Ukrainekrieges nutzt Israel die Gunst der Stunde: Das nennt man werte- und regelbasierte Politik! Ganz im Sinne deutscher Kriegspolitik à la Baerbock / BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN.

  12. Wenn Israel jetzt ausgerechnet die Migrationswaffe entsichert, könnte das ihre bislang treuesten Verbündeten – die europäischen Rechtspopulisten von AfD, FPÖ über Orban bis zu Wilders – abspenstig machen…

    1. Über “entsichert” sind wir hinaus, wenn die Leute schon flüchten. Ansonsten Zustimmung.

      Nachtrag:
      Das mit den treuesten Verbündeten ist vielleicht weniger sicher als man glaubt. Mindestens in Deutschland wäre es politischer Suizid, etwas anderes öffentlich zu kommunizieren. Tatsächlich halte ich aber bei Parteien, die Interessen des eigenes Landes und der einheimischen Bevölkerung vertreten wollen, eine Neubewertung der Bedeutung Israels für die jeweilige Nation für unvermeidbar. Für alle die jetzt schon mit dem Rückenmark laut “Antisemitismus!11!!” denken: Das ist etwas ganz anderes als Juden abzuwerten.

  13. Heißt es nicht, dass aus der Geschichte noch nie etwas gelernt wurde? Sollte aber! Denn es steht zu erwarten an, dass die Geschichte der Menschheit auf der Scheibe weder mit einem Endsieg der Völkermörder enden wird, noch ein zionistisches Großreich vom Nil bis zum Euphrat lange Bestand haben würde. Und die vermeintliche Macht des momentanen Weltenherrschers wird – so wie bei allen Bisherigen auch – über lang oder dieses Mal wohl eher kurz schwinden. Und langfristig sind alle – die Guten wie auch die Bösen – sowieso nur eines nämlich tot. Es sei denn, unsere Trolle hier wüssten zu allem Gegenteiliges zu berichten. In diesem Falle würde ich – zu deren Leidwesen – dann doch lieber die kurzfristige Variante wählen.

  14. Wenn sich die Aktionen der letzten Tage und diese Entscheidung für Israel mal nicht bitter rächen.
    Schon der letzte israelische Einmarsch in den Libanon war ein militärisches Desaster. Die Hisbollah hat damals, gut ausgerüstet durch leistungsfähige iranische Technik, unzählige schwer gepanzerte Fahrzeuge Israels zerstört und die Militärtechnik hat sich seitdem dramatisch weiter entwickelt, wie man am Beispiel der Ukraine unschwer erkennen kann. Billige und leistungsfähige Drohnen aller Größenordnungen für Aufklärung und Angriff und präzise Raketentechnik machen es für einem Aggressor extrem schwierig. Das Gelände tut ein übriges dazu.
    Da Iran hinsichtlich Drohnen- und Raketentechnik mittlerweile zu den führenden Mächten gehört, dürfte die Hisbollah mit moderner Technik gut ausgerüstet sein. Westliche Wirtschaftsembargos wirken mittlerweile nicht mehr gut..
    Für Israel wird das Vorhaben militärisch und wirtschaftlich sicherlich extrem teuer werden..
    Nachdem Israel einen hinterhältigen Krieg auf das Führungspersonal des Gegners gestartet hat, würde es mich nicht wundern, wenn es Israels Offiziellen in naher Zukunft ähnlich ergeht. FPV-Drohnen sind klein, billig, schnell und präzise und praktisch kaum abzuwehren.

  15. Wieso kann die zionistische Regierung Israels machen, was sie wollen, es wird nicht verurteilt, egal wie schlimm das Verbrechen auch sei?
    Nun, weil sie hervorragende Propaganda machen, die Verantwortlichen. Und das Wort “Antisemitismus” lässt gleich mal alle Kritiker verstummen. Dann werden noch ein paar Schlagworte, wie “einzige Demokratie in der Region”, “ständige Bedrohung mit Auslöschung”, “Terrorismus” … In den Kampf geworfen und wirklich alles scheint erlaubt zu sein. Was aber wäre, wenn Israel den Kampf verliert oder das ganze Ausmaß der Verbrechen offen zutage treten? Fällt dann nicht der Antisemitismus auf Israel zurück? Müssen dann Israelis noch Generationen später sich für die Verbrechen ihrer Vorväter verantworten? So wie es den Deutschen nach 1945 geschah? Wahrscheinlich nicht, denn die Propaganda der Israelischen Regierung ist perfide genug, um dies zu verhindern. Daher können sie machen, was sie wollen. Und wenn alles in Schutt und Asche liegt, rufen sie noch:”das mussten wir machen, wir würden dazu gezwungen.”

  16. Der Unterschied zwischen Deutschland und Israel ist: Israel schaltet islamistische Terroristen aus – in Deutschland erhalten sie Unterkunft und Geld dafür, das sie Deutsche ermorden. Israel ist die einzige Demokratie im Nahen Osten und hat rund zehn Millionen Einwohner – und ist umgeben von über 320 Millionen Arabern, die alle geschworen haben, sämtliche Juden auf der Welt “auszurotten”. Soll das etwa geschehen? Soll Israel etwa das machen, was Frau Baerbock geraten hat? Gar nichts tun und zusehen, wie die Bevölkerung ermordet wird? So wie in Deutschland? Werden sie nicht, die haben aus der Geschichte gelernt und wir haben die falschen Schlüsse daraus gezogen. Verantwortung für seine Taten zu übernehmen heißt eben nicht, sich gar nicht mehr zur Wehr zu setzen. So, und jetzt dürfen die ganzen Israel-Hasser hier über mich herfallen.

    1. Stefan Köhler: “… über 320 Millionen Arabern, die alle geschworen haben, sämtliche Juden auf der Welt “auszurotten”.

      Eine absurde Behauptung, oder haben Sie dafür Belege, Herr Köhler?

  17. Israelbezogener Antisemitismus ist eine Meinung – und kein Verbrechen.
    Er wird – leider – zunehmen, bei all der Unvernunft, die Israels Soldateska an den Tag legt.
    Möglicherweise wird Israel noch so manchen “7. Oktober” erleiden müssen…

  18. Die Kolonie Israel mit 0.1 % Bevölkerungsanteil an der Weltbevölkerung hält die Welt in Atem weil Biden als selbsterklärter Zionist (ein Euphemismus für Kolonialist) den Kolonialverbrechen in und um Palästina Vorschub leistet, die EU in Bedeutungslosigkeit versunken ist und Deutschland – schon wieder – auf der falschen Seite der Geschichte steht! Unglaublich wenn es nicht wahr wäre

  19. Ich widerspreche, Gaza ist *KEIN* Gefängnis, es impliziert oder konnotiert Zustände die nicht zutreffen. Das Gebiet ist eine okkupierte¹ Enklave² in der Israel als Besatzer Freizügigkeit³ einschränkt oder entzieht. Ich wüsste gern woher diese „Gefänginis“-Metapher stammt? Vermutlich aus Quellen die pro-israelische Narrative wie „openair prison“ verbreiten und die Existenz von Lagern wie Sde Teiman (Negev) negieren.

    Übrigens, der Iran arbeitet mit der IAEA daran das von Trump gekündigte JCPOA aufzunehmen. Die IAEA beschreibt die Verhandlungen als positiv, während die IDF Palästina (non binding) in die Vollversammlung bombt.

    Der Libanon ist ein multi-konfessionelles und von Staatsversagen geprägtes Gebiet. Die Hisbollah ist wie Hamas Produkt einer politischen Spaltung und fester Bestandteil der zivilen Lebensrealität dort. Durch Bombardment, militärische Intervention oder Zwang wird man ähnlich „erfolgreich“ wie in Gaza sein. Es ist eine humanitäre Katastrophe mit Ansage, wie Resolution 1559 des UNSC ist Evidenz eines 20jährigen internationalen Versagens im Libanon ist.

    Ein „lokal begrenzter Bodeneinsatz“ zeigt lediglich, dass Israel mit Unterstützung seiner Partner die Initative übernommen hat. Seymour Hersh zitierte im August 2006 Shabtai Shavit (Mossad): “We do what we think is best for us, and if it happens to meet America’s requirements, that’s just part of a relationship between two friends. Hezbollah is armed to the teeth and trained in the most advanced technology of guerrilla warfare. It was just a matter of time. We had to address it.” oder Uzi Arad (Mossad): “in all my meetings and conversations with government officials, never once did I hear anyone refer to prior coördination (sic) with the United States.”

    Aus dem Umfeld der US-Nachrichtendienste: “We told Israel, ‘Look, if you guys have to go, we’re behind you all the way. But we think it should be sooner rather than later—the longer you wait, the less time we have to evaluate and plan for Iran before Bush gets out of office.’ ”
    Quelle: https://web.archive.org/web/20080624023909/http://www.newyorker.com/archive/2006/08/21/060821fa_fact?currentPage=all

    Es existiert kein Plan, es ist eine Wiederholung einer seit Dekaden gescheiterten Strategie in Nahost, für Israel eine innenpolitische Notwendigkeit um vom Versagen in Gaza, den Geiseln abzulenken, eine unverhältnismässige Skalierung ziviler Opfer.

    ¹) https://www.dwds.de/wb/okkupieren?o=okkupiert
    ²) https://www.dwds.de/wb/Enklave
    ³) https://de.wikipedia.org/wiki/Freizügigkeit#Freizügigkeit_als_Menschenrecht

  20. Angriff des Iran auf Israel

    Erste Erklärung des Korps der Islamischen Revolutionsgarde:

    “Auf der Grundlage einer Entscheidung des Obersten Nationalen Sicherheitsrats und mit Unterstützung der Armee sowie als Reaktion auf die Ermordung des Märtyrers Ismail Haniyeh, des Märtyrers Sayyed Hassan Nasrallah und des Märtyrers Generalmajor Abbas Nilforoushan begannen wir, wichtige militärische Ziele im besetzten Palästinensergebiet mit Dutzenden von Raketen anzugreifen.
    Wenn das zionistische Regime auf die Operation reagiert, wird es mit gewalttätigen Angriffen rechnen müssen.”

    Was soweit bekannt ist:
    Dem Angriff gingen Raketenangriffe der Hisbollah und des Jemen voraus.
    Der Angriff war in Umfang und Zetpunkt vorangekündigt und Israel brachte angeblich seine Luftwaffe auf Flughäfen in Zypern, Jordanien und Saudi Arabien in Sicherheit. Andere Quellen sprechen davon, dass 20 israelische F-35 zerstört worden seien.
    Der Iron Dome war gesättigt, 80% der iranischen Raketen sollen durchgekommen sein. Nach den mir bekannten Videos kann das auch ungefähr hinkommen.
    Israel hat Vergeltung angedroht. Von US-Senator Lindsey Graham hörte man die Forderung, iranischen Ölfelder zu bombardieren.

    Es gab nebenher noch einen Terroranschlag in Tel Aviv mit 5 Toten.

    1. Die IDF kündigt an, heute Abend auf den iranischen Raketenangriff zu reagieren, und das Ergebnis werde „im gesamten Nahen Osten zu sehen sein“.

      1. Das Ergebnis war nun nicht zu sehen.

        Einziges Opfer des iransischen Angriffs war ironischer Weise ausgerechnet ein Palästinenser, der von einem ausgebrannten oder abgeschossenen Raketenteil erschlagen wurde.

        Weitere Palästinenser starben gestern abend bei israelischen Angriffen auf Gaza.

  21. Keinen aktuellen Thread gefunden, daher hierhin:

    30.09.: Regimechange-Gelüste von Benjamin Netanjahu-Vorbeck und Annalena Lettow-Baerbock (zitiert nach ORF und RT)

    Für den Iran werde eine neue Blüte anbrechen. „Klingt das nicht besser als endlose Armut, Unterdrückung und Krieg?“, fragte Netanjahu und forderte: „Lasst nicht zu, dass eine kleine Gruppe fanatischer Gotteskrieger eure Hoffnungen und Träume zertrümmert.“

    Der iranischen Führung, die die Region täglich tiefer in Krieg und Dunkelheit stürze, sei nicht an der Zukunft der Menschen im Iran gelegen, so Netanjahu. Die Iraner und die ganze Welt hätten Besseres verdient. „Mögen wir gemeinsam eine Zukunft von Wohlstand und Frieden erleben.“

    Eine internationale Schutztruppe unter deutscher Beteiligung könnte dafür sorgen, dass von Gaza nie wieder eine Gefahr für Israel ausgehe, sagte die deutsche Außenministerin.

    Schutztruppe, Schutztruppe… woher kommt mir das so bekannt vor? Ach egal, auf dass es niemals wieder ein Kameltreiber wagt, einen Deutschen scheel anzusehen!

    01.10.: WHAT’S AIRDEFENCE DOING?

    Iranische Antwort (nicht unbedingt auf diese kolonialen Sprechakt per se, aber durchaus auch und im Weiteren nach zweimonatiger Verarsche erfolgend):

    ‘Following the previous statement, your sons in the Islamic Revolutionary Guard Corps, in accordance with the promises made by the officials of the Islamic Republic and the military, with the help of the other branches, carried out operation ‘Truthful Promise-2’.

    In this operation, we targeted several Israeli airbases and radar bases, as well as intelligence centers for plotting and planning assassinations against the leaders of the resistance, particularly martyr Ismael Haniyeh, Sayyed Hassan Nasrallah, and the military commanders of Hezbollah, the Palestinian Islamic resistance, and IRGC commanders.

    Despite this area being protected by the most advanced and dense air defense umbrella, 90% of the missiles successfully hit their targets, causing the Zionist regime to be terrified of the Islamic Republic’s intelligence and operational dominance.’

    Mal den Werbesprech (90 % etc.) im Sprechakt beiseite lassend – das ist ein hübsches Beispiel für Wortführer aus einem nach Unabhängigkeit strebenden Staat, die gerade durch den Rekurs auf die Religion das Bewusstsein der nationalen Frage ausdrücken (Man denkt glatt an Jennys polnisches Insurrektionskreuz, MEW 32). Der vorgebliche westliche Kampf gegen Kopftuch und „Mullahs“ ist ja schon immer nichts anderes gewesen als die Unterdrückung der nationalen Souveränitätsbestrebung jenes Teils des iranischen Volkes, der es 1979 wagte nicht länger dem imperialen Weg zu folgen.

    Dann: Liveticker The Guardian

    The Israeli military says it has received no reports of injuries from the Iranian missile attack.

    Man beachte: von „deaths“ oder “killed” haben sie nichts geschrieben.

    In weiteren Bildern:

    Szene 1:

    Westliche Foren- und Sofabewohner, die allabendlich ihren geifernden Fackelmarsch zelebrierten angesichts hunderter und tausender hingeschlachteter Araber (Geil, geil, supergeil!), schreien nun Zeter und Mordio und wedeln mit dem fleischigen Zeigefinger: Der underman darf das nicht! Der muss uns dienen! Der muss gefälligst immer beide Backen hinhalten!

    Szene 2:

    Bill Whitaker: And what’s the message to Iran?

    Kamala Harris: “Don’t.”

    Bill Whitaker: As President Biden said, just, “Don’t”?

    Kamala Harris: Exactly. One word. Pretty straightforward.

    Iranische Antwort?

    To the Imperial Commander, ‘NUTS!’ The Iranian Commander.“

    Szene 3:

    Kamala „Don’t“ Harris nach dem persischen Rubikon-Moment:

    „We are still assessing the impact but initial indications are that Israel, with our assistance, was able to defeat this attack [by Iran]. I will always ensure Israel has the ability to defend itself against Iran. (…) We will never hesitate to take whatever action is necessary to defend our interests against Iran.“

    Our interests – not Israels, not Netanyahus.

    Meanwhile somewhere else: Yo, yo, yo, yo!

    tldr: Der Scheiß geht weiter und auch heute werden wieder viele Leute für die billigen Interessen anderer sterben müssen.

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