In Amsterdam demonstrierten wieder Tausende und wurde ein Universitätsgebäude besetzt. Nach Sachbeschädigungen schritt die Polizei ein.
An niederländischen Universitäten kehrt keine Ruhe ein. Am Sonntag, den 5. Mai entstand auf dem Campus der Universität Amsterdam ein propalästinensisches Protestcamp. Im Laufe der darauffolgenden Woche eskalierten die Demonstrationen und Protestaktionen mehrmals und kam es zu Straßenschlachten mit der Polizei. Zur Räumung von Barrikaden setzte diese auch Bagger ein.
Die Universitätsleitung beklagt nun einen Schaden in Höhe von 1,5 Millionen Euro. Es wurden nicht nur Gebäude von außen beschmiert und beschädigt, sondern bei Besetzungen auch im Inneren demoliert. Haus-, Landesfriedensbruch und Sachbeschädigung lieferten dann auch Gründe für Anzeigen, worauf die mobile Einheit der Landespolizei einschritt und es wiederholt zu Festnahmen kam.
Am Montag dieser Woche gingen dann in mehreren niederländischen Universitätsstädten Demonstrationen weiter, an denen sich auch Dozierende beteiligten. Neben Unterstützung für Palästinenser und Kritik an Israel spielte nun auch die Mitsprache an den Universitäten und Kritik an der Polizeigewalt eine Rolle. In Groningen, Eindhoven, Maastricht und Nijmegen entstanden kleine Protestcamps mit jeweils zehn bis 15 Zelten.
Diese Studierenden werden bislang toleriert, unter der Auflage, dass sie sich friedlich verhalten. In Groningen wurden Protestler beim Aufstellen der Zelte von einem jungen Mann angegriffen, der einen verwirrten Eindruck machte. Später riss er auch Spanntücher ab. Die Polizei schritt ein. In dem kleinen Protestcamp wurde am Fahnenmast der Universität schließlich eine palästinensische Flagge gehisst.
Tausende demonstrierten
Zentrum der Demonstrationen und Proteste ist aber nach wie vor die Hauptstadt Amsterdam. Am Wochenende protestierten laut Medienberichten in der Innenstadt Tausende für Palästina. Dabei blieb es weitgehend friedlich. Eine ähnliche Zahl beteiligte sich auch an der Demonstration am Montag, einem “walk-out” aus Protest gegen das Einschreiten der Polizei.
Dabei drangen Protestler ins Gebäude der Universität am Roeterseiland ein. Der Amsterdamer Lokalsender AT5 hielt Randalierer beim Zerstören universitärer Computer und Bildschirme fest. Daraufhin räumte die Polizei das Gebäude.
Die anhaltenden Proteste sind damit wiederholt von einer unheilvollen Dynamik geprägt: Eine große Gruppe friedlicher Demonstranten bekundet Solidarität mit Palästina und fordert von der Universität, die Zusammenarbeit mit israelischen Institutionen zu beenden. Dann randalieren kleine Gruppen vermummter Personen, die vielleicht von außerhalb der Universität stammen.
Daraufhin schreitet die Polizei ein und werden auch friedliche Demonstranten getroffen. Hier ist zum Beispiel zu sehen, wie am vergangenen Montag Polizeibeamte mit Schlagstöcken und Schilden Studierende zurückdrängen, die vor dem Gebäude am Roeterseiland “Free, free Palestine!” skandieren. Dann folgt öffentliche Kritik am Vorgehen der Polizei.
Die Universitätsleitung hat erst einmal angeordnet, die universitären Gebäude am Dienstag und Mittwoch geschlossen zu halten. Man könne die Sicherheit nicht mehr garantieren.
Am Freitag wurden die Proteste auch im Amsterdamer Stadtrat diskutiert. Dabei kritisierten eher linke Parteien das Vorgehen der Polizei und eher rechte Parteien die Grenzüberschreitungen durch Demonstranten. Bürgermeisterin Halsema stellte sich hinter die Polizei, da die Proteste nicht mehr friedlich gewesen seien und die Universitätsleitung Anzeige erstattet habe.
Kein Ende in Sicht
In Reaktion auf eine Online-Petition verkündete die Königliche Kunstakademie in Den Haag am Wochenende, die Zusammenarbeit mit der Bezalel Akademie für Kunst und Design in Jerusalem zu beenden. Protestierer in verschiedenen Städten haben angekündigt, nicht einzulenken, ehe die dortigen Universitäten die Zusammenarbeit mit Israel aufkündigen.
Ein Ende der Aktionen ist daher nicht in Sicht.
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Erfreulich, dass wenigstens die akademische Jugend aufzuwachen beginnt. Gaza ist allerdings nur eins von vielen Themen. Ich hoffe, mehr Menschen beginnen eigenständig zu denken und deutlich kund zu tun, dass sie weder in einem klimatischen Dampfkochtopf noch in einem nuklearen Harmagedon enden wollen.
ich weiß nicht wie groß die Anzahl der humanistisch geprägten Studenten ist. Eigentlich müssten sie das in der Schule gelernt haben und hier würde zum ersten Mal in ihrem Leben das Erlernte, was Recht und Unrecht ist, mit der Realität kollidieren.
Ich hatte erst ein Post mit einer eigenen Erfahrung angehängt, aber dann unten andere Eindrücke gelesen.
Ich kann die Tiefe der Proteste nicht beurteilen. Wir werden es sehen.
Viel Hoffnung habe ich nicht. Wie auch unten gut geschrieben wurde, wird extra brutal niedergeknüppelt mit Robocops. Schon von der Verfasstheit der Studierenden, denn Viele sind sehr weich (weicher als wir damals waren?), kann man davon ausgehen, dass davon sich sehr viele einschüchtern lassen.
Ganz fatal ist auch, dass die wenigen Anständigen hier an Wertewesten-Unis weltweit rausgefiltert werden. Wir sehen mal wieder die Negativauslese, diesmal verschärft.
Da wird einem schlecht.
https://youtu.be/o16ea51K6pQ
Ist halt Wertewesten!
Gegen Völkermord protestierende Camps wurden an vielen Unis eingerichtet, gegen Völkermord sich wendende Demonstrationen fanden vielerorts statt. Darunter kann es auch einige „propalästinensische“ Auftritte gegeben haben, die waren jedoch nicht das Wesentliche.
Auf Anweisung von Regierungen des „Wertewestens“ finden allerorts Niederknüppelungen von Menschen statt, die für Menschenrechte einstehen. Medien, die Milliardären und Regierungen folgen, vom Volk zwangsweise, durch massive Geldwegnahme, finanziert werden, verbreiten pausenlos Falschinformationen, Hassreden und Hetzpropaganda. Über antisemitische Handlungen der Regierung und antisemitische Äußerungen der Medien wie z. B. die Hasspropaganda gegen die “Jüdische Stimme” (deren Kontensperrungen durch eine Organisation, die sich “Sparkasse” nennt) und die jüdischen Protestbewegungen weltweit gegen das Vorgehen der israelischen Regierung wird nicht berichtet.
Das ist der Fakt, das ist der Fall.
In Berichterstattungen darüber sollte wenigstens in den Echt-Medien, sogenannten Alternativ-Medien, ein Mindestmaß an Bezeichnungsgenauigkeit gegeben sein: Protestbewegung gegen Völkermord, das steht im Vordergrund.
Dass Universitäten mittlerweile nur noch die bloßen Leichenschredderer ehemals aufklärerischer und auf wissenschaftlichen Methoden beruhender Bestrebungen, mithin nur noch blöd, blödsinnig und stumpf hirnlose Anweisungen befolgende Einrichtungen irgendwelcher sich selbst als „Elite“ bezeichnender Dumpfbacken sind, die aus profaner Habgier sämtliche menschlichen Errungenschaften zunichte machen, dürfte auch dem hinterletzten Dorftrottel ins Restbewusstsein eingedrungen sein. Ach, doch nicht? Na dann, weiter so, Kameraden.
„Dabei kritisierten eher linke Parteien das Vorgehen der Polizei und eher rechte Parteien die Grenzüberschreitungen durch Demonstranten.“
Also kritisierte niemand die herrschende Politik, die hohlköpfig sich selbst als „Elite“ bezeichnende Schicht von sich selbst pausenlos bereichernden Soziopathen. Prima. Weiter so, Kameraden.
Polizei vs. Demonstranten – was ein Hohn. Sandkastenspiele.
Völker gegen aberwitzige Regierungen, Menschen wehren sich gegen Idioten aus ihren eigenen Reihen, die sich als „Herrschende“ darstellen – das ist zu thematisieren.
„Schluss mit lustig“ für alle, die sich anmaßen, sich über andere zu stellen.
Nur mal so, als Einwurf. Oder Auswurf. Abwurf?
Normalerweise ist eine Universität ein politikfreier Raum, in dem eine Partei nicht einmal einen Zettel ans Schwarze Brett hängen darf. Aber wenn wir kommen, gilt das alles nicht, da sind die sich sicher. Hausfriedensbruch, Abbruch der Vorlesungen, denen ist alles erlaubt. Die, die meinen, dass die Gesetze für sie nicht gelten, die kennen wir in Deutschland. Genau die sind es nämlich. Wobei die Zerstörungen eindeutige Hinweise an die Führung der Uni sind, dass man Gewalt anwenden wird. Hätte eine Lehrkraft, die sich gegen die Besetzung äußert, noch eine Überlebenschance? So viel zur Meinungsfreiheit, die angeblich hier verteidigt wird.
Was auffällt, ist dass diese Demos inzwischen keinerlei Plakate oder Transparente mehr tragen. Jetzt sind offenbar die auf dem Platz, die weder lesen noch schreiben können. Mitnichten sind das alles Studenten, schon in USA hat die Hamas ihre bezahlten Brüllaffen geschickt.
Ein Absinken des Niveaus müssen sie indes nicht befürchten. Das war von Anfang an so tief gelegt, dass der Mantafahrer blass wird.
“Mitnichten sind das alles Studenten, schon in USA hat die Hamas ihre bezahlten Brüllaffen geschickt.
Ein Absinken des Niveaus müssen sie indes nicht befürchten. Das war von Anfang an so tief gelegt, dass der Mantafahrer blass wird.”
Irgendwie klingt das total KI generiert.
– Hamas schickt Brüllaffen in die Amerikanischen Unis?
– Ein Absinken des Niveaus bei einem Genozid haben wahrlich andere nicht mehr zu befürchten, nämlich die Israelische Faschistenregierung.
– Und da es ein deutsches Forum mit antizionistischer Stimmung ist, kann die Anspielung auf den Manta sicherlich nicht falsch sein.
Fazit: Ich kann irgendwie nicht glauben das ein Mensch sich diesen billigen Blödsinn ausgedacht hat.
Aber, aber!! Das mit der Hamas hat bestimmt Netanjahu gesagt und der hat 110% recht!!
Das Bibi immer Recht hat steht wegen Staatsräson wohl außer Frage. Aber mich würde interessieren wer der KI das über die Mantas erzählt hat und das die vor allem tiefer gelegt gehören?
Hat jemand, der die Universität tatsächlich als “politikfreien Raum” bezeichnet, jemals eine von innen gesehen?
Oder vielleicht nur die WiWi-Fakultät, wo die Mehrheit dem Geld hinterherläuft, ohne jemals die politischen Vorannahmen der vorherrschenden Erklärungsmodelle zu hinterfragen?
Rülpser eine alten, weißen Artur, der merkt, ausgespielt zu haben.
Eine neue, junge Generation wird übernehmen.