Für viele US-Wähler hat die Verurteilung Trumps keinen Einfluss auf ihre Wahlentscheidung

Donald Trump erklärt nach der Verurteil, die Geldzahlungen seien ganz legal gewesen. Screenshot von C-Span-Video

 

Nach Umfragen wird ein Drittel der Republikaner jetzt erst recht den verurteilten Straftäter wählen, unter allen Wählern sagt ein Viertel, dass sie jetzt eher Trump wählen werden.

Die Verurteilung von Donald Trump, Geschäftsberichte gefälscht zu haben, um zu verdecken, Schweigegeld an den damaligen Pornstar Stormy Daniels gezahlt zu haben, könnte ihm eventuell mehr schaden, als er und seine Anhänger für möglich gehalten haben. Nach einer Umfrage von Reuters/Ipsos, die nach der Verurteilung am Donnerstag durchgeführt wurde, würden 10 Prozent der befragten Wähler der Republikaner ihn als Straftäter wahrscheinlicher nicht wählen. In den USA kann Trump auch als verurteilter Straftäter Präsidentschaftskandidat bleiben und zum Präsidenten gewählt werden, der sich dann selbst amnestieren könnte.

Das kontrastiert freilich mit 56 Prozent, die sagen, die Verurteilung hätte keinen Einfluss auf ihre Wahlentscheidung, während 35 Prozent sogar sagen, sie würden nun wahrscheinlich eher Trump wählen, der propagiert, dass die Anklage politisch motiviert sei. Bei den unabhängigen Wählern beeinflusst ebenfalls mehr als die Hälfte die Verurteilung nicht die Wahlentscheidung. Aber ein Viertel könnte doch von Trump abrücken, 18 Prozent würden ihn eher wählen.

Nach einer YouGov-Umfrage vom 30. und 31. Mai unter allen Wählern sagen 39 Prozent, die Verurteilung mache für sie keinen Unterschied, 26 Prozent würden ihn nun eher wählen, 27 Prozent eher nicht. Hier erklären 50 Prozent der Republikaner, sie würden nun eher Trump wählen, während 44 Prozent der Demokraten ihn eher nicht wählen wollen, was sie wahrscheinlich eh nicht gemacht hätten. Auch hier sagen nur 10 Prozent der Republikaner, dass sie ihn nun weniger wahrscheinlich wählen würden.

44 Prozent sind nach der YouGov-Umfrage der Überzeugung, Trump müsse wegen seiner Verurteilung eine Gefängnisstrafe erhalten. 40 Prozent sind dagegen. Das zeigt die politische Gespaltenheit der Amerikaner. Allerdings gehen nur 17 Prozent davon aus, dass er tatsächlich ins Gefängnis muss. 47 Prozent stimmen dem Urteil zu, ein Drittel nicht.

Gefragt wurde auch, ob dem amerikanischen Justizsystem geglaubt wird. Die Skepsis ist mit 43 Prozent, davon vertrauen ihm 20 Prozent überhaupt nicht. Zur Untergrabung des Vertrauens in die Institutionen der Demokratie braucht es die viel beschworenen  russischen Desinformationskampagnen offensichtlich nicht. Das machen die Amerikaner schon selber.

Die Stimmung gegen oder für Trump wird sich in der nächsten Zeit weiter ändern, überraschend ist schon, dass es bei Republikanern und auch Unabhängigen eine Mehrheit nicht weiter stört, wenn der Präsidentschaftskandidat ein verurteilter Straftäter ist. Viele sind davon überzeugt, dass Trump zu Unrecht angeklagt und verurteilt wurde. Nach den Umfragezahlen könnte Trump insgesamt bei den Wählern sogar durch die Niederlage im Gericht gepunktet haben. Manche dürfte auch das Auftreten als Elefant im politischen Porzellanladen imponieren, so nach der Devise, mit der mitunter Franz-Josef Strauss in Bayern verehrt wurde: A Hund is a scho.

Der sichtlich weiter vergreisende Joe Biden und sein Team könnten sich jetzt jedenfalls bessere Chancen ausrechnen, doch die Wahl gewinnen zu können. Im Durchschnitt der Wahlumfragen liegt Trump ein wenig vor Biden. Nur 38 Prozent finden die Leistung des amtierenden Präsidenten gut.

Interessant ist, was nach dem britischen Medium The Independent theoretisch eine Folge der Verurteilung sein könnte, falls Trump tatsächlich als Präsident wiedergewählt würde. In 37 Ländern soll es Gesetze geben, die verurteilten Straftätern die Einreise verbieten oder zumindest dies können. Das könnte auch Trump so ergehen, wenn keine Ausnahmeregelung geschaffen werden. Das ist so in Kanada und Großbritannien, aber auch in Israel, wo Ministerpräsident selbst mit der Fortführung des Kriegs darum kämpft, nicht wegen Korruption verurteilt zu werden. Auch in Australien, Brasilien, Chile, China, Indien, Indonesien, Südkorea, der Türkei und auch der Ukraine könnte es Schwierigkeiten geben, auch wenn dies nicht wirklich zu erwarten wäre.

In anderen europäischen Ländern außer Großbritannien scheint es solche gesetzliche Regelungen nicht zu geben. Großbritannien hat aber auch schon für Politiker und Militärs, die etwa aufgrund eines Haftbefehls des ICC festgenommen werden müssten, mit der Kategorie „special mission“ eine Ausnahmeregelung geschaffen. Wer unter einer special mission nach Großbritannien einreist, dem wird Immunität gewährt (Wie die britische Regierung das Römische Statut aushebelt).

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26 Kommentare

  1. Wer dumm fragt, bekommt keine brauchbaren Antworten. Wenn man also die Leute fragt, ob sie Trump als verurteilten Straftäter wählen würden, ist anzunehmen, dass die Mehrheit mit “Nein” antwortet. Würde man aber fragen, ob sie Trump auch wählen würden, wenn er zu Unrecht als Straftäter verurteilt würde, dann würde die Mehrheit “Ja” sagen. In beiden Fällen sagen die Antworten nur etwas über die Frage aus, aber nicht über die Bereitschaft Trump zu wählen, und stehen in keinem Zusammenhang mit anderen Einstellungen der Befragten.

      1. Die Idee Trump könne die Wahl verlieren ist lächerlich…

        Noch schlimmer wäre für Amerika aber, wenn ihn eine politisierte Justiz daran würde…

  2. Tronald hat in seinem Leben schon viel angestellt und es steht zu befürchten, dass das noch lange nicht alles war. Aber wofür er jetzt verurteilt wurde, ist eher lächerlich und stinkt geradezu nach Politik. Entsprechend ist es kein Wunder, dass das kaum jemand beeindruckt. Diejenigen, die nicht im Traum daran denken, ihm ihre Stimme zu geben, bleiben selbstverständlich bei ihrer Einstellungen, die anderen ebenso. Im Gegenteil ist anzunehmen, dass er von einem Pobrecito-Effekt profitieren wird.

    Zumindest für den Rest der Welt spielt es keine Rolle, wer von den beiden Kandidaten am 5.11. obenaus schwingen wird. Der Verrückte, der aktuell regiert, der uns täglich näher an den dritten Weltkrieg heranführt, oder sein ebenso verrückter Vorgänger. Der eine will partout es auf eine Kraftprobe mit Russland ankommen lassen, der andere mit China. Beides ist für die gesamte Menschheit fatal.

    Nach der weiteren Eskalation der Lage durch die offizielle Erlaubnis für die Ukraine mit den gelieferten Waffen zu verfahren wies beliebt, hat China nun sehr deutlich verlauten lassen, dass sie im Fall einer direkten Konfrontation zwischen nato und Russland auf russischer Seite, auf der Seite der Gerechtigkeit, wie es ausgedrückt wurde stehen. Das hat auch Selenski verstanden, der heute repliziert hat, China sein ein Werkzeug in der Hand der Russen, womit die vormals bestehenden Beziehungen zwischen den beiden Staaten endgültig Geschichte sind.

    Da bilden sich deutlich zwei Blöcke aus, bereiten sich auf den grossen Clash vor, den viele von uns nicht überleben werden. Und die europäische Politik hilft dabei kräftig mit, ja drängelt sich in die Pole Position. Kurz, was interessiert ein lächerlicher Prozess um eine Pornodarstellerin und Schweigegeld plus einige Weiterungen, wenn die Welt sich gerade darauf vorbereitet, die äussersten nihilistischen Wahnideen zu verwirklichen.

  3. Für die Machtunterworfenen sind die Unterschiede doch sehr überschaubar:

    „Was ist denn ein Präsident? Er ist das Sprachrohr der Konzerne – und sonst gar nichts.“
    ―Gore Vidal

    „Amerika hat ein Einparteiensystem mit zwei rechten Flügeln.“
    ―Gore Vidal

    In anderen Ländern gibt es ein paar Flügel mehr. In wieder anderen findet die Veranstaltung überhaupt nicht statt, was aber nichts an der politischen Ausrichtung ändert. Dabei steht die Macht, wie stets, hinter dem Thron:

    „Die Kennedys waren tatsächlich erfolgreicher im Kampfgetümmel der Politik als die Rockefellers. Aber das war, wie John F. Kennedy begriffen hatte, nicht die ganze Geschichte, wenn es darum ging das Maß der Macht einer Familie zu beurteilen. Er war sich völlig darüber im klaren, dass die Rockefellers im Pantheon der amerikanischen Macht einen einzigartigen Platz einnahmen, der nicht so sehr im demokratischen System wurzelte als in dem, was Forscher später die „Schattenregierung“ nannten – jenes unterirdische Netzwerk finanzieller, geheimdienstlicher und militärischer Interessen, das die nationale Politik lenkte, ganz gleich wer im weißen Haus saß. (…)“
    ―David Talbot, Das Schachbrett des Teufels – Die CIA, Allen Dulles und der Aufstieg Amerikas heimlicher Regierung, Umschlagtext-aus dem Inhalt

    Letztendlich eine Inszenierung für die breite Masse, in der man ein Kreuzchen macht, für entweder den einen oder anderen Wasserträger tatsächlicher Macht, wobei die Erkenntnis schon ziemlich alt ist, daß man letztendlich nur die marginalisierte Entscheidung trifft, wem man sich, im Rahmen des kapitalistischen Blutsäuferregimes, unterwirft. Dies stets freundlich begleitet von anderen Wasserträgern die einigermaßen darin bewandert sind, wie man die öffentliche Meinung zu formen hat:

    Die Teilung der Arbeit, die wir schon oben als eine der Hauptmächte der bisherigen Geschichte vorfanden, äußert sich nun auch in der herrschenden Klasse als Teilung der geistigen und materiellen Arbeit, so dass innerhalb dieser Klasse der eine Teil als die Denker dieser Klasse auftritt (die aktiven konzeptiven Ideologen derselben, welche die Ausbildung der Illusion dieser Klasse über sich selbst zu ihrem Hauptnahrungszweig machen), während die anderen sich zu diesen Gedanken und Illusionen mehr passiv und rezeptiv verhalten, weil sie in der Wirklichkeit die aktiven Mitglieder dieser Klasse sind und weniger Zeit dazu haben, sich Illusionen und Gedanken über sich selbst zu machen. Innerhalb dieser Klasse kann diese Spaltung derselben sich sogar zu einer gewissen Entgegensetzung und Feindschaft beider Teile entwickeln, die aber bei jeder praktischen Kollision, wo die Klasse selbst gefährdet ist, von selbst wegfällt, wo denn auch der Schein verschwindet, als wenn die herrschenden Gedanken nicht die Gedanken der herrschenden Klasse wären und eine von der Macht dieser Klasse unterschiedene Macht hätten.
    ―K. Marx, Deutsche Ideologie/1. Feuerbach, MEW 3, S. 46/47

    Innerhalb der Rahmenbedingungen des global vorherrschenden Gesellschaftssytems bleibt es eine Farce:

    »Der Einsicht, dass liberale kapitalistische Demokratien mit der zivilisatorischen Leitidee von Demokratie nicht in Einklang zu bringen sind, begleitet die liberale kapitalistische Demokratie bereits seit ihren Anfängen: Demokratie und Kapitalismus als Gesellschaftsform sind fundamental miteinander unverträglich, weil sie auf geradezu entgegengesetzten Funktionsprinzipien beruhen (sieh Kapitel 5.2). Die Demokratie beruht auf dem Gleichheitsprinzip bei der Vergesellschaftung von Macht. Der Kapitalismus hingegen beruht in seinen Funktionsprinzipien gerade auf der Ungleichheit des Eigentums an Produktionsmitteln. Die kapitalistische Eigentumsordnung verpflichtet alle, die über kein eigenes Kapital verfügen, für fremdes Eigentum zu arbeiten, und überführt damit Arbeit in Lohnarbeit. Der Kapitalismus verlangt also eine Unterwerfung unter die Machtverhältnisse, in denen eine Minderheit von Besitzenden Macht über eine Mehrheit von Nichtbesitzenden ausübt. Insofern ist die Bezeichnung »kapitalistische Demokratie« bereits ein Widerspruch in sich. Diesem Einwand hat man in der politischen Ideengeschichte des vergangenen Jahrhunderts dadurch Rechnung zu tragen versucht, dass man schleichend die Bedeutung des Begriffs der Demokratie verschoben hat und de facto unter »kapitalistischer Demokratie« eine durch Wahlen legitimierte Form der Elitenherrschaft meint. Kapitalistische Demokratien werden daher auch als »Elitendemokratien« bezeichnet – auch dies ist schon begrifflich ein Widerspruch in sich. Diese Einsichten sind wohlbekannt, auch wenn sie im öffentlichen Meinungsraum und in den Medien kaum präsent sind.«
    ―Rainer Mausfeld, Hybris und Nemesis – Wie uns die Entzivilisierung von Macht in den Abgrund führt – Einsichten aus 5000 Jahren, S. 429/430

    1. Ja, das trifft es….

      Wenn ich mir ein Buch wünschen dürfte, dann wäre es “Obama” von Gore Vidal.

      naja…. “RCE” von der Sibylle Berg ist auch nicht zu verachten.

  4. “Für viele US-Wähler hat die Verurteilung Trumps keinen Einfluss auf ihre Wahlentscheidung”

    Hat auch keiner erwartet. Egal wie das Urteil ausfällt, selbstverständlich wirkt sich solch offensichtlich politisch motivierte Justiz positiv für ihn aus.

    Mal sehen ob Herr Pistorius Erfolg hat, mit seinem Vorhaben den Ukraine Krieg auch ohne USA Geld weiter zu führen.

    Dumm genug, um es mit sich und ihren Steuergeldern machen zu lassen, wäre die Mehrheit der Deutschen ja…

    1. M.A.S.Z. von der FDP hat den ehemaligen OB von Osnabrück ja schon als den deutlich geeigneteren Kanzler(-kandidaten) bezeichnet. Was mit Scholz geklappt hat, dürfte auch mit Pistorius gelingen. Irgendwann danach könnte die SPD wieder das selbe Schicksal wie 1933 erleiden, wo man nach der KPD auch die SPD verboten hat. So wie die Grünen hat die SPD einzig die Aufgabe, die Illusion aufrecht zu erhalten, dass in den Parlamenten der Wille des Volkes umgesetzt wird.

  5. “Der sichtlich weiter vergreisende Joe Biden und sein Team könnten sich jetzt jedenfalls bessere Chancen ausrechnen, doch die Wahl gewinnen zu können.”

    Das sehe ich anders, wobei ich nicht genau verstehe wie der Konjunktiv gemeint ist. Ist das so gemeint, dass sie sich größere Chancen ausrechnen oder dass der Autor meint sie hätten größere Chancen?

    Wenn ich den 2 Gentlemen von “Due dissidence” zuhöre, sagt vor allem Russell Dobular Folgendes:

    1. Die Verurteilung wäre eher noch ein Ritterschlag, dass der “deep state” Trump “ruinieren” will aus Sicht seiner Anhänger und vieler unentschlossener Amerikaner. So wird die Trump-Kampagne das verkaufen.

    2. Muss Biden in Michigan gewinnen und liegt dort weit hinten, was selbst z.B. MSNBC – gehört Bill Gates und den Demokraten – zugeben, allerdings mit niedrigeren Margen. Andere Swing states sind diesmal sicher rot (Republikaner), z.B. Florida.

    https://www.270towin.com/

    Anm. von mir:

    Es ist mal wieder Glaskugel- oder Pferderennentschournalismus. Wie immer liegen in Deutschland die Medien garantiert falsch, denn für sie steht das Ergebnis schon lange fest: Es muss Biden sein.

    Daraus kann man natürlich folgern, dass sie im Lager von Biden/Clinton sind, wie auch die deutsche Regierung.

    Das wäre ein Artikel wert wie das sein kann.

    Ein Hinweis wäre z.B. die US-Besuche von dt. Regierungen während sie noch in der Opposition sind, was sie da besprechen, was in deutschen Think Tanks und bei Besuchen in US-think Tanks passiert. Dazu kann man auf Länder schauen, wo das weniger versteckt wird, bspw. gerade auf Georgien. Auch schickten die Dems damals Robby Mook als Wahlkampfberater für die SPD, nachdem er bei der Kampagne der Clintons gescheitert ist. Er scheiterte auch mit der SPD.

    Was die “Verbrechen” von Trump betrifft, ist es weiterhin so, dass er für lächerlich wenig angeklagt wird. Die Schmiergelder und Buchmanipulationen waren nur nötig, nachdem die Demokraten die 2-3 Frauen ‘in Stellung gebracht haben’ mit ihren Anklagen und medial unterstützt haben. Andersrum wurde es auch versucht von der Trump-Kampagne, z.B. mit Tara Reade.

    https://en.wikipedia.org/wiki/Joe_Biden_sexual_assault_allegation

    Das wurde aber erfolgreich unterdrückt.

    https://en.wikipedia.org/wiki/Negative_campaigning

    https://en.wikipedia.org/wiki/Opposition_research

    Letztendlich sollte man daran erinnern, dass Trump, bzw. Kash Patel angedroht haben, bis 30.000 Regierungsjobs auszuwechseln und durch Trump-Anhänger zu ersetzen.

    Ich kann es nur noch einmal wiederholen:

    Es ist wie immer erschreckend wie schlecht über USA in Deutschland berichtet wird. Umgekehrt ist es genauso. Um diese Informationen zu erlangen habe ich nichts groß gemacht, nur ein paar Amerikanern zugehört nebenbei, eigentlich interessiert mich das Thema nicht.

    Erwähnenswert ist auch wie schlecht bei ihren eigenen Popularitätsumfragen die Präsidentschaftskandidaten abschneiden. Also implizit wissen die meisten Amerikaner, dass sie verarscht werden. Sie ziehen daraus aber keine direkten Konsequenzen.

    Meine These ist schon länger, dass die US-Präsidentschaftswahlen das größte free-for-all oder all-you-can-eat-buffet der Welt sind – für Propaganda und access journalists (PR), die sie verbreiten. Die professionellen Wahlberater machen sich alle 4 Jahre dann die Taschen voll, und auch die Kandidaten. Auch das wäre ein Artikel wert.

    Leider funktioniert das ziemlich und das ist tragisch. Von Demokratie ist da nichts übrig. Es ist eine gigantische Freakshow und Korruptionsmaschine, wo Millarden ‘Spenden’gelder umgesetzt werden.

    ps: Man darf auch nicht unterschätzen, dass Trump im Gegensatz zu Biden funktionierende Wahlkampf-Rallys zustande bringt. Die Demokraten müssen sich bisher alleine auf ihre Medien und auf die Kontrolle der Wahlmaschinen verlassen, was natürlich gar nicht sein kann oder darf, natürlich, ich weiß.

    Democrats’ “Stolen” Election Claims | FLASHBACK

    https://www.youtube.com/watch?v=uoMfIkz7v6s

  6. Es geht doch immer mehr in Richtung Stammesdenken: Den Angehörigen des eigenen Stammes lässt man alles durchgehen, wenn er vom gegnerischen Stamm angegriffen wird. Beim gegnerischen Stamm skandalisiert man aber jedes leicht unethische Verhalten und versucht, denen maximalen Schaden zuzufügen.

    Es wird deshalb wirklich langweilig in vielen Forendiskussionen, da die Reaktionen in den jeweiligen Bubbles so vorhersehbar sind. Verurteilungen von Trump oder Höcke werden ihnen in ihrem eigenen Stamm noch mehr Unterstützung geben. Diejenigen, die bei 35.000 brutal getöten Muslimen in Gaza angestrengt wegschauen, bringen gerade die Gewalttaten von muslimischen Einzeltätern in Deutschland als wichtigste Meldung groß raus. Und die hyperventililierte Skandalisierung des Sylt-Videos erzeugt selbst bei Alt-Linken wie mir einen Ohrwurm dieses ausländerfeindlichen Textes, da ich diese Skandalisierer und “Nazi, Nazi!”-Rufer mittlerweile nicht mehr ertrage. Auch nicht alle Punk-Texte waren früher intellektuelle Glanzleistungen und doch hat man sie aus einer rebellischen Haltung heraus mitgesungen. Man kann sich echt fragen, ob rechte Parolen für viele der neue Punk werden, weil das jetzt die einzige Nische ist, mit der man im Establishment noch für Empörung sorgen kann. Gibt es noch linke Parolen, die für eine ähnliche Empörung im politischen Berlin sorgen könnten?

    1. Systemwandel ist nichtmal exklusiv links, aber es bringt die Herrschenden als auch die Indoktrinierten sowas auf die Palme. Nur Linksextreme, Spinner oder neu Rechte können die besteste aller Kleptokratien.. Ich mein natürlich Demokratien anzweifeln. Wenn das Aristoteles wüsste 😉

      Lol, das erste Resultat wenn ich nach “linke Parolen” google ist das hier: https://www.kas.de/de/web/extremismus/linksextremismus/der-sichtbare-linksextremismus-linksextreme-agitation-und-parolen-im-stadtbild (erschlägt einem mit Daten”schutz”-Vereinbarung).

    2. Sehe ich in vielem ähnlich.
      Allerdings ist für mich das meiste, was sich in Politik und Medien abspielt, ohnehin schon seit langem nur noch eine einzige PR-Aktion. Und dementsprechend unglaublich ermüdend und langweilig.
      Aber das Verhalten in unserer Gesellschaft ist auch nicht viel besser. So etwas wie Authentizität, tiefergehendes Interesse, wirkliche Empathie, eine grundlegende Neugier am Gegenüber o.ä. findet man mittlerweile eher selten.
      Stattdessen Desinteresse, Gleichgültigkeit, Oberflächlichkeit und aufgesetztes Gehabe. Und das beileibe nicht nur im sogenannten MS. Kein Wunder, wenn für einen Großteil der Menschen ihr Smartphone das Allerheiligste ist (Gollum würde jetzt sagen : “Mein Schatzzzzz !”) und man so schön damit so was Lästiges wie die eigenen Kinder, Haustiere und überhaupt dieses ganze lästige Umfeld ausblenden kann. Ist ja auch viel zu anstrengend, die eigene Umwelt wahrnehmen und ggf sogar in Resonanz gehen zu müssen. Das kann man nun wirklich von niemanden erwarten.

  7. Straftäter! Kapitalverbrecher!

    Boo fucking Hoo.

    Es kommt halt auch darauf an wegen was man verurteilt wurde. Und von wem es dann in welchem Ausmass aufgebauscht wird. Als auch was der Gegenseite (der Prozess war ja offensichtlich politisch motiviert) alles so vorgeworfen wird.

    Wenn man Trump wegen einvernehmlichem Sex gegen Geld drankriegen kann, warum verläuft den die ganze Epstein Sache im Sand? Wenn das von Trump eine illegale Einmischung in den Wahlkampf war, was ist den die ganze russiagate Lüge? Denn wenn nicht alle vor dem Gesetz gleich sind, ja regelrecht Schauprozesse mitten im Wahlkampf abgehalten werden, dann ist das vor allem eines: Tyrannei.

    Wäre ich Ami (wäre ich längst ausgewandert), ich würd ja weiterhin Kennedy wählen. Aber ich kann auch nachvollziehen, das für die meisten die nicht eh schon im Team Teleprompter-Zombie sind dieses Urteil Trump als Option attraktiver machte. Ginge mir auch so.

    1. Kennedy ist Teil des Problems USA und nicht Teil der Lösung. Allein seine idiotische Meinung zu Isarel hält NIcht-Deppen davon ab ihn zu wählen. Immerhin nimmt er dem debilen alte Sack Stimmen weg, und der für Europa bessere Trump wird daher noch höher gewinnen.

      Interessant ist immer wieder, dass es in den USA mit Cornell West einen tatsächlich GUTEN Kandidaten gäbe. Das ist mehr als Deutschland von sich behaupten kaann.

  8. Die “bürgerliche Demokratie” ist überholt. Eher ist von “parlamentarischer Finanzindustrie” zu sprechen? Und der Immo-Hai mit seinen Porno-Schweigegeldern als ihr höchster Repräsentant…

    Wird das zur Bewusstwerdung der USA beitragen? Oder werden die verarmten Wähler noch verzweifelter?

    Wollten die Republikaner einst eine “bürgerliche Partei” sein? Die CDU war es. Sie lässt heute die Gutbürgerlichkeit auch nicht zu weit raushängen, denn sonst fiele auf, dass ihr führender Merz mit beiden Beinen tief im Dreck der Schatten- und Schwarzgeldwäsche steht: Ex-Aufsichtsrat von Blackrock und Ex-Aufsichtsrat der führenden Mafia-Bank Europas (die Londoner Hongkong-Bank HSBC).

  9. Das Versagen der amerikanischen Institutionen / von Karl Doemens

    “Drei weitreichende Strafverfahren wegen der versuchten Wahlfälschung, des Kapitolsturms und des Dokumentenklaus wurden von Politik und Justiz erst ängstlich hinausgezögert und dann von Republikanern blockiert. So muss Trump vor der Wahl im November keinen einzigen ernsthaften Prozess mehr fürchten. Übriggeblieben ist nur der jetzige Schuldspruch in dem bei weitem unwichtigsten Fall”.

    1. Ich wundere mich gerade über die Blase hier im deutschsprachigen Raum, auch bei sonst ziemlich reflektierten Menschen oder gerade ein Precht-Interview geschaut mit einem todlangweiligen, ziemlich minderbemittelten Interviewer, der Precht kommt auch mit grobschächtigen, spätrömischen Gleichnissen über Trump. Precht gab auch zu “Wähler des kleineren Übels” zu sein.

      Der Glaube an das kleinere Übel, das ist doch ein weitverbreiteter Aberglaube.

      Wenn man z.B. auf internationale Politik schaut, habe ich gerade eine Antwort oben, gut zu Kennedy gepostet, aber Trump mit seinem Schwiegersohn Kushner als Israelbeauftragten ist doch ähnlich darauf wie Biden als nicht-jüdischer Vorzeige-Zionist. Follow the money – ist doch nicht so schwer. Beim Ukrainekrieg gab es doch in der Trump-Zeit auch kaum Abweichungen, bzw. wurde er extrem unter Druck gesetzt, u.a. mit einem Impeachment – was genauso hochjazzst wurde wie dieser Prozess und seither kleinlaut “vergessen”, weil es vorhersehbar nicht klappte und doch im Vergleich eine Lappalie war.

      Man könnte Trump schon wegen Korruption drankriegen, wenn z.b. arabische Scheichs im Trump-Hotel übernachteten während Regierungsverhandlungen – könnte man ja als Interessenskonflikt deuten – nur macht er ja nichts, was irgendwie korrupter wäre als die Konkurrenz und die will sich ja nicht selbst dran kriegen.

      Nach über 8 Jahren ununterbrochen Lawfare gegen Trump ist der aktuelle Stand, dass ihm erstaunlich wenig kriminelles Verhalten nachgewiesen wurde. Er macht wohl nichts groß anders als alle anderen Oligarchen der USA oder internationale Oligarchen. Das passt doch gar nicht zu den Schlagzeilen wie kriminell und verdorben er wäre.

      Das ist doch nicht, was die wirklich stört. Die stört, dass er auch an IHRE Fleischtöpfe der Macht will.

  10. Wer tatsächlich glaubt, all das wäre mehr als
    Theater und würde in irgendeiner Form
    den Kurs der USA beeinflussen,
    ist bestenfalls naiv.

  11. Wen die Insassen der USA wählen, ist hoffentlich ihre Entscheidung.
    Aber wäre ich dort, dann würde ich mich ausnahmsweise für JFK jr entscheiden.
    Zumindest wäre er angeblich ein Anwärter ohne Partei, das hat etwas. Denn der freie Parteilose Kandidat, könnte eventuell den Zusammenbruch der USA verhindern.
    Das zu den Träumen dieser Tage, jedoch holt einem die Realität schneller ein, als einem lieb ist!
    Ein Blick auf Holland genügt, um die Simulationen zu sehen…

    1. Zu RFK jr. (JFK war sein Onkel) sollten sie die oben verlinkten Videos schauen. RFK ist Zionist, also auch letztlich nicht für Frieden im nahen Osten.

      In Holland sollte der Wilders einfach Vtuber als Minister seiner Ein-Personen-Partei einsetzen. Wenn schon dann richtig. 😉

  12. Für mich gehören die Amerikaner noch vor den deutschen zu den propagandisiertesten (gibt es das Wort überhaupt?) und Gehirngewaschesten Menschen auf diesem Planeten und haben bei Trump/Biden eigentlich nur die Wahl zwischen Pest und Cholera. Die Wähler haben sowohl Trump als auch Biden nach nur 4 Jahren den Laufpass gegeben was nur einen Schluss zulässt:
    Die Wähler haben keine Wahl, und wer von beiden nun der größere Clown ist, darüber mögen sich andere Streiten. Aber jetzt Trump wieder ins weise Haus zu holen ist wohl als Armutszeugnis kaum zu überbieten. Naja Ok, 16 Jahre Kohl, Merkel ist ein noch größeres Armutszeugnis gleich hinter der jetzigen Regierung die offenkundig an der Zerstörung von D arbeitet. Die anderen waren einfach nur gerne Kanzler.

    Was aber dieser politische Schauprozess über die verrotteten Institutionen der USA aussagen, kann man am besten mit einem afrikanischen Banana-shithole-country beschreiben und lässt wirklich tief blicken.

    Aber Kopf hoch, bei uns in der EU ist es wirklich keinen Deut besser.

    1. Bisher war so ziemlich, was die Democrats gegen Trump gemacht haben Wahlwerbung für ihn. Zuerst haben sie ihn als Kandidaten gegen die gesalbte auserwählte Clinton gefördert und dann gegen ihn verloren und dann ihn angegriffen, was Trump nur stärker machte. Sind die wirklich so doof oder will man Trump den verlorenen Ukraine Krieg anhängen?

      1. Ich würde das, ist ja nicht neu (siehe Gore Vidal, wobei der auf der Seite der Dems war), als Duopol beschreiben. Eine Milliardenindustrie lebt davon, dass sich die 2 Lager gegenseitig zerfleischen und hassen, wobei sie bei mehr Krieg und mehr Waffenproduktion sich einig sind. Und sie mögen keine interne Konkurrenz, also neue Konkurrenzparteien, wer mitbekommen hat auf wie viele Arten sie die sabotieren, auch wieder in diesem Wahlkampf.

        Man sieht das auch gut an den superreichen Spendern:

        Jede Partei hat ihre exklusive Klientel, aber viele der Superreichen und Großunternehmen spenden auch an beide Parteien. Nancy Pelosi ist ein gutes Beispiel. Die ist ja auch uralt. Ihr Mann war in Skandale wegen Insidergeschäften verwickelt. Sie war bis 2023 die Chefin der Demokraten, weil sie die beste Spendensammlerin ist – so genau verfolge ich das nicht, wer welche Titel hält. Sie ist nach wie vor eine der wichtigsten Politikerinnen der DNC. Es gibt eine Liste, bei den Republikanern auch, und wer die meisten Spenden sammelt, kriegt die Top-Jobs, wichtige Commitees (Gremien) oder wird eben Parteichefin. Bag man nennt man das in USA bei der Mafia, die Geldsammler, die mit der Tasche rumgehen. Von der DNC wurde auch mal ein Memo an neue Abgeordnete geleakt, dass sie jeden Arbeitstag mit 3 h Akquise von Spenden von Reichen/Unternehmen/Konzernen beginnen sollen. Die Abgeordneten haben übrigens sehr viele Ferientage im Gegensatz zum normalen Arbeiter.

        Ich finde erstaunlich wie eine Karikatur von 1889 heute noch passend ist:

        https://www.meisterdrucke.pt/impressoes-artisticas-sofisticadas/Joseph-Keppler/181282/Os-chefes-do-Senado,-ilustra%C3%A7%C3%A3o-da-revista-americana-&39;Puck&39;,-23-de-janeiro-de-1889.html

        https://en.wikipedia.org/wiki/Joseph_Keppler

        https://de.wikipedia.org/wiki/Gilded_Age

        Das wird natürlich alles in Deutschland nicht so in den Medien verbreitet und wenn dann als Fake News gelabelt von den Geheimdienst-Querulanten. Es ist doch viel einfacher sich einem Lager anzuschließen und sich als Access Journalist mit deren Propaganda versorgen zu lassen.

        In Deutschland gehört es bei den Tschournalisten zum guten Ton, dass man sich quasi den Demokraten anschließt und gegen Trump und die Republikaner wettert. Wobei die Ideologie der Republikaner schon generell schlechter vereinbar ist mit deutscher Politik, weil wir z.B. etwas mehr Sozialstaat haben.

        1. Zu Gores Zeiten waren die Rollen der Reps und der Dems noch umgekehrt verteilt. Da waren Reps die Kriegstreiber. Gore hätte sicher seine Spass an Trump, Sein Buch über Trump wäre ein Genuss zu lesen!. Er wäre immer auf der Seite derjenigen, die die tatsächlich gemeingefährlichen Menschenfeinde von der Macht fern halten.

          Dass deutsche Journalisten, also jene ausnahmslos Hofberichterstatter der grün-roten Koalition, gegen Trump sind, obwohl nur der DE vor einem Krieg bewahren könnte, liegt allein schon daran, dass sie dann der sofort folgende “feministische” Bannstrahl von Plappermäulchen Annalena treffen würden, wenn sie es wagen würden auch nur ein gutes Wort über einen Pussy-Grabber zu anzudeuten.
          Sofortige Arbeitslosigkeit wäre die Folge! Aber von solchen Leuten sind deutsche Mainstream Medien Verlag schon lange gesäubert!

          Die Verblödung der Massen durch die Medien/Politik Combo ist auf beiden Seiten des Atlantiks ziemlich dieselbe. Wobei Amerika allerdings schon immer so war, in Deutschland dagegen haben erst 16 Jahre Herrschaft einer dümmlichen Ossie Spiessbürgerin ganze Arbeit und aufgeholt.

          Toi, toi, toi!

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