Für die Bundeswehr ist auch beim Personal keine Zeitenwende eingetreten

Screenshot aus dem Bundeswehr-Rekrutierungswerbevideo auf YouTube

Es gibt nicht nur Materialprobleme, siehe Schützenpanzer Puma, seit Jahren stagniert die Zahl der Soldatinnen und Soldaten, die „russische Aggression“ hat das Militär nicht interessanter gemacht. Das ist nicht nur in Deutschland so.

 

Bundeskanzler Olaf Scholz hat Ende Februar eine „Zeitenwende“ mit einer Erhöhung der Finanzierung der Bundeswehr angekündigt oder angedroht. Neben einem Sondervermögen in Höhe von 100 Milliarden Euro soll die Bundeswehr mit einem Haushalt von jährlich mehr als 2 Prozent des BIP bedacht werden, um leistungsfähig und hochmodern zu werden und die Sicherheit des Landes z schützen. Dabei geht es auch darum, die Bundeswehr überhaupt erst einmal einsatzfähig zu machen: „Wir brauchen Flugzeuge, die fliegen, Schiffe, die in See stechen, und Soldatinnen und Soldaten, die für ihre Einsätze optimal ausgerüstet sind“, sagte Scholz. Lindner meinte, die Bundeswehr solle zu einer der leistungsfähigsten Armeen Europas werden. Deutschland müsse, so sagte es Lars Klingbeil, auch militärisch zur Führungsmacht werden.

Von den Milliarden des Sondervermögens der Zeitenwende sind noch nicht viel bei der Bundeswehr angekommen. Der Verteidigungshaushalt 2023 stagniert bei den 50 Milliarden Euro, die er auch 2021 betrug. Von mehr als 2 Prozent des BIP kann da nicht die Rede sein, das im dritten Quartal 2022 bei  963 Milliarden lag und für ganz 2021 3,6 Billionen betrug. Der Verteidigungshaushalt müsste also deutlich erhöht werden.

Bislang geht es vor allem darum, das Material für die Bundeswehr aufzustocken, der neben Kleidung und anderen Banalitäten auch die Munition fehlt. Man will für 10 Milliarden beim großen Bruder F-35-Kampfflugzeuge einkaufen, hat aber Bedenken, ob in Büchel, wo die amerikanischen Atomwaffen  zur „nuklearen Teilhabe“ lagern, die nun unbedingt wieder erwünscht wird, die Start- und Landebahn entsprechend ausgebaut ist.

Moniert wird, dass das Verteidigungsministerium das Geld zu langsam ausgibt, weswegen Verteidigungsministerin Lambrecht unter Druck gerät. Sie soll nach dem Willen nicht nur der Opposition, sondern auch von Teilen der Ampel abgeschossen werden.. Noch sträubt sich Bundeskanzler Scholz dagegen, schließlich könnte damit die Erosion der Ampel eingeleitet werden, in der es schon lange knirscht. Wenn der Ukraine-Krieg und damit die antirussische Front nicht wären, die nicht nur die EU und die Nato, sondern eben auch die Regierungskoalition verschweißt, wäre die Einheit schon lange dahin.

„Trendwende Personal“ und „Agenda Attraktivität“ ohne große Wirkung

Bei all dem Materialbeschaffungsfetischismus, der natürlich auch wie in den USA ein Konjunkturprogramm ist, aber auch auf dem Schüren von Konflikten basiert, ist erstaunlich, dass die Personalstärke der Bundeswehr keine Rolle zu spielen scheint. Um die „Verantwortung“ Deutschlands in der Welt wahrzunehmen und sich an Nato-Einsätzen gebührend beteiligen zu können, sollte schon seit Jahren das Personal erhöht werden.

Die damalige Bundesverteidigungsministerin von der Leyen rief nach der „Agenda Attraktivität“ 2016 die „Trendwende Personal“ aus, propagiert wurde eine „Abkehr von der jahrzehntelangen personalpolitischen Schrumpfkur“, nach dem die Zahl der Soldatinnen und Soldaten von 509.000 im Jahr 1990 und nach der Umstellung auf die Berufsarmee 2011 auf den Tiefstand von 166.500  Ende 2016 gefallen war. Eine zentrale Vorstellung, die Bundeswehr attraktiver und demografiefest zu machen, war die Idee, nicht starre personelle Obergrenzen zu setzen, sondern „einen atmenden Personalkörper“ zu organisieren, „der sich in der Größe und Qualität flexibel an den jeweiligen tatsächlichen Aufgaben und damit am Bedarf orientiert“.

Geatmet wird seitdem nicht viel. Auch mit Veränderungen der Arbeitsstruktur (feste Arbeitszeiten, Überstundenregelung, Telearbeit) und Erhöhungen der Vergütung, auch beim Einsatz im Ausland (Auslandsverwendungszuschlag) wurde die Bundeswehr nicht wirklich attraktiver, sondern pendelt mit einem Personalstand knapp über 180.000 Frauen und Männer. Im Juli 2022 waren es 183.116, im  Oktober waren es 182.963. Dabei war die Zahl der Berufs- und ZeitsoldatInnen leicht gesunken, was durch einen Anstieg von Freiwillig Wehrdienstleistenden (FWDL) kompensiert wurde.

Die großen Werbekampagnen der Bundeswehr auch in den sozialen Medien erreichten ebenfalls nicht mehr junge Menschen so, dass sie zu Tausenden zur Bundeswehr gehen wollten.  Im Verteidigungsministerium will man die Entwicklung dennoch  als Erfolg verkaufen. So antwortete Siemtje Möller, Parlamentarische Staatssekretärin bei der Bundesministerin der Verteidigung, auf eine Anfrage: „In der Rückschau bis in das Jahr 2016 ist die Entwicklung des militärischen Gesamtpersonalumfangs, gemessen an den Vorgaben und Erwartungen im Kontext einer demografiefesten sowie zukunfts- und fähigkeitsorientierten Bundeswehr, alles in allem erfolgreich. Seit dem historischen Tiefstand im Jahr 2016 mit seinerzeit rund 166.500 Berufs- und Zeitsoldaten ist die Bundeswehr bis zum 31. Juli 2022 um rund 7700 Berufs- und Zeitsoldaten aufgewachsen“, schreibt die Wehrbeauftragte in ihrem Jahresbericht 2021.

Bundeswehr-Rekrutierungsvideo Semper Talis. Screenshot

Bis 2025, später 2027 sollte die Zahl der Soldatinnen und Soldaten eigentlich auf 203.000 gestiegen sein, für 2024 sind 198.000 angestrebt. Das ist nicht mehr  zu erreichen, wahrscheinlich muss die Bundeswehr froh sein, die Personalstärke halten zu können, die Ausweitung auf die Frauen seit 2001 scheint nur bedingt die Personalstärke gehoben zu haben. Der Anteil der Frauen liegt jetzt bei 13 Prozent, vorgesehen waren 15 Prozent.

Der Ukraine-Krieg hat offenbar noch keine größeren Spuren hinterlassen. In der ersten Jahreshälfte 2022 haben insgesamt 1959 Männer und Frauen ihren Dienst bei der Bundeswehr vorzeitig beendet. Das ist ein bisschen mehr als in den vorhergehenden Jahren, aber kein signifikanter Anstieg. Umgekehrt gab es auch keinen Ansturm auf die Bundeswehr, um das Land, die EU oder die Nato gegen die propagierte  „russische Gefahr“ zu verteidigen. Ende 2012 „waren von den organisatorisch ausgebrachten 116.974 militärischen Dienstposten oberhalb der Laufbahn der Mannschaften 20.412 Dienstposten vakant. Das entspricht 17,5 Prozent“, schreibt die Wehrbeauftragte.

Die Bundeswehr steht mit ihren Rekrutierungsproblemen nicht alleine

Schweden hat beispielsweise 2018 aus eben diesem Grund wieder eine begrenzte Wehrpflicht eingeführt, bei der auch Frauen eingezogen werden. Dort hat der russische Einmarsch in die Ukraine nicht nur dazu geführt, dass das Land sich entschieden hat, in die Nato einzutreten, sondern auch dass das Interesse enorm gestiegen ist, sich in der schwedischen Heimwehr zu engagieren, in der man sich für einige Tage im Jahr verpflichtet, an Übungen teilzunehmen.

In Großbritannien, das nach Johnson wieder Weltmacht werden soll und massiv den Krieg in der Ukraine befördert hat, sinkt die Personalstärke der britischen Armee. Am 1. Oktober 2022 stand sie 192.300 Soldatinnen und Soldaten, über 6600 weniger als ein Jahr zuvor. Es verließen mehr als zuvor die Streitkräfte, während gleichzeitig die Zahl der Rekruten sank. Es haben sich 5090 weniger der Armee angeschlossen, 29.8% weniger als ein Jahr zuvor.

Auch in den USA gibt es schon seit vielen Jahren Probleme, werden die Rekrutierungsziele trotz finanzieller Verbesserungen und der Absenkung der Fitness-Anforderungen und der Ausbildung nicht erreicht. Über 20 Prozent einer Generation sind wegen Fettleibigkeit, Sucht und anderer medizinischer Gründe sowieso nicht für den Militärdienst geeignet. Die Situation ist angeblich so schlimm wie seit Beginn der Umstellung auf die Berufsarmee. Angestrebt wurden 2022 60.000 Rekruten, gefunden wurden aber nur 45.000.

Die Bereitschaft in den Krieg zu ziehen und sich dem Drill und den hierarchischen Strukturen zu unterwerfen, sinkt vor allem bei denjenigen, die gut ausgebildet sind und höhere Gehälter außerhalb des Militärs beziehen können, weswegen man im Pentagon von einem Kampf um die Talente spricht. Angeblich würde auch Corona einen Beitrag leisten, weil die jungen Menschen dicker und häuslicher geworden seien. Bislang war das Vertrauen ins amerikanische Militär hoch, aber das geht auch zurück.

Trotz des Ukraine-Kriegs und des dort gefeierten Nationalismus und Heroismus herrscht in den meisten Ländern außer der Ukraine das postheroische Zeitalter. Man will sich nicht opfern für nationale Interessen. Zumal der Ukraine-Krieg vorführt, dass sich der Krieg trotz Hightech nicht viel von den blutigen Schlachten des Ersten und Zweiten Weltkriegs unterscheidet. Die asymmetrischen Kriege nach  dem Ende des Kalten Kriegs hatten suggeriert, dass die technisch überlegenen Streitkräfte bei militärischen Interventionen nur mit geringen Verlusten rechnen mussten. Aber dort, wo gut ausgerüstete staatliche Armeen gegeneinander kämpfen, sind die Soldaten an der Front weiterhin buchstäblich Kanonenfutter des maschinellen Kriegs, der nur durch Satellitenüberwachung, Drohnen, Artillerie mit großer Reichweite oder Präzisionsraketen optimiert wird.

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32 Kommentare

    1. Würde die Aggression von der Erde verschwinden, wenn alle Armeen der Welt aufgelöst würden?
      Ich habe habe leider begründete Zweifel an der Aussage, dass die Verblödung abnimmt. Im Gegenteil, die Verrohung nimmt stetig zu und verbündet sich mit der Feigheit vor dem Leben.
      Krieg wird nie mehr Probleme lösen, als durch ihn geschaffen werden.
      Da er anscheinend zu einem Mittel der Konjunkturbelebung im Kapitalismus verkommen ist, habe ich wenig Hoffnung für die nachkommende Menschheit und für ihre Lebensgrundlage auf dem einzigen Planeten, den wir noch haben. Und ich bin ein absoluter Optimist!

      1. Meiner Meinung nach treffen beide Statements zu. :))
        1. die Verrohung nimmt gefühlt und auch lt. Medien zu
        2. die jungen Leute wollen nicht unbedingt für Missionare und die kriegsgeilen Politiker und Medien in einen Krieg ziehen
        Punkt 2. wird sich ändern, wenn der Lebensstandart weiter sinkt. Dann gibt es wieder den schönen Spruch:
        „und hast du keinen Anzug mehr, dann melde dich bei der Bundeswehr“
        Ergo: am Abstieg arbeiten

      2. „Da er anscheinend zu einem Mittel der Konjunkturbelebung im Kapitalismus verkommen ist…..“

        Dafür habe ich gerade eine nette Illustration gefunden:

        Die crème de la crème der US-Rüstungskonzerne sponsert eine Party in der ukrainischen Botschaft:

        https://www.vox.com/world/2022/12/16/23507640/dc-party-invite-military-contractors-money-ukraine-russia-war-us

        „…..the explicit sponsorship indicates how intimate major military contractors have become with Ukraine, and how much they stand to gain from the war.“

  1. Es steht zu befürchten, dass sich das ändert, denn es werden in unseren Schulen bereits immer mehr Verblödete ausgebildet, die nicht mal richtig lesen, schreiben und rechnen können. – Die eignen sich dann prima dazu, ihnen „Markenklamotten der BW“ zu geben, dass sie dann glauben etwas Besseres zu sein und somit Menschen erschießen zu dürfen, die sie gar nicht kennen, zum Vorteil von Wesen, die sich zwar kennen, aber sich nicht gegenseitig erschießen.

  2. Christine Lambrecht’s Sohnemann hat ja auch keine großen Böcke auf Heer, Marine und Luftwaffe. Oder U.v.d.L. keines ihrer zahlreichen Kinder macht als Offizier Karriere bei der Bundeswehr.

    Und wer seine Dienstzeit bei der Bundeswehr überlebt hat ohne ein Schaden an Körper und Seele, wird anschließend nur noch als Fall für den Verfassungsschutz in der Demokratie angesehen.

  3. Die Bundesregierung ist auf den besten Weg ein hervorragendes Umfeld für die Rekrutierung von vielen Soldatinnen und Soldaten in einer Berufsarmee zu schaffen.

    Was zeichnet so ein Umfeld aus?
    Zum ersten eine misserable schulische Bildung. Die haben wir und sie wird auch in naher Zukunft nicht beseer – eher das Gegenteil.
    Und zum zweiten ein wirtschaftliche Situation, wo es für junge Menschen besonders Schulabgänger keine Ausbildungsplätze, Jobangebote und berufliche Perspektive mit einer angemessenen Entlohnung gibt. Dank der Deindustrialisierung Deutschlands durch die Ampel und die USA werden in diesem Land auch diese zweite wichtige Position für einen Wettbewerbsvorteil für die Rekrurierer der Bundeswehr erfüllt.

    Man kann sich da an Merkel orientieren: „Wir schaffen das!“.

      1. Tscheschen haben heute zu Putin mit die höchsten Zustimmungsraten im Land. Was hast du daran nicht verstanden? Dort wollen sich genau so viele Menschen heute noch separieren, wie es Leute in Bayern gibt, die denken ein freies Bayern wäre die bessere Welt.

        Der Separismus ist von außen in nach Tscheschenien hineingetragen wurden und auch damals wurde die ethnische Vielfalt der Region und die wirtschaftliche Schwäche durch die neokapitalistischen Umstürze auf Betreiben der USA in RF gezielt ausgenutzt. Es waren keineswegs die Tschetschenen, die für ihre Unabhängigkeit kämpften, sondern eingesickerte arabische Salafisten, die dort – Zitat der Rebellen damals – „einen islamischen Staat, ein Kalifat“ errichten wollten. Diese Begriffe, die im Westen erst ab 2012 bekannt wurden, als arabische wahhabitische Islamisten im Irak und in Syrien ihr Terrorregime errichteten, waren in Russland bereits seit 1994 ein Thema.

        Das Ziel der Islamisten war es, den gesamten Kaukasus, also das russische, aber islamisch geprägte Gebiet zwischen Schwarzem und Kaspischen Meer unter Kontrolle zu bekommen.

        Nachdem es ab 1996 über zwei Jahre relativ ruhig war, begann im August 1999 ein Angriff der Islamisten auf die islamisch bewohnte und zu Russland gehörende Teilrepublik Dagestan. Nun stand die Bevölkerung auf und noch bevor die desolate russische Armee eingreifen konnte, kämpften die Dagestaner gegen die angreifenden Islamisten. Dies war der Beginn des zweiten Tschetschenien-Krieges, an dessen Ende der Sieg Russlands stehen sollte und die Wiedereingliederung Tschetscheniens in den russischen Staat.

        Dass Russland diesen Krieg gewinnen konnte, lag vor allem daran, dass Putin auf den Anführer der pro-russischen Tschetschenen gehört hat. Er war übrigens der Vater des heutigen Präsidenten der russischen Teilrepublik Tschetschenien, Kadyrow, der im Westen nur als „tschetschenischer Diktator“ bezeichnet wird. Kadyrow senior hatte Putin eine Generalamnestie für alle Tschetschenen vorgeschlagen, die auf Seite der Islamisten kämpften. Putin ging darauf ein und danach liefen praktisch alle Tschetschenen von den Islamisten auf die russische Seite über. Die eingesickerten arabischen Salafisten hatten damit jeden Rückhalt im Land verloren und wurden besiegt.

        Russland hat danach viel Geld in die Hand genommen und das verwüstete Land wieder aufgebaut. Heute ist Grosny eine glitzernde Metropole, in der nichts mehr an den Krieg erinnert. Und daher kommen auch die regelmäßig guten Wahlergebnisse für Putin in Tschetschenien: Die Menschen dort wissen, trotz allen Elends, dass der Krieg gebracht hatte, dass Putin das Land vor der Herrschaft der Salafisten bewahrt und die Kriegsschäden schnellstmöglich beseitigt hat.

        Hier findest du eine Analyse zu dem Thema abseits der westlichen Mythen: http://www.ag-friedensforschung.de/regionen/Tschetschenien/steinberg.html

        1. Was hast du an meiner Antwort nicht verstanden, dass diese Zustimmung mit Gewalt und Mord erzwungen wurde.
          Das Selbstbestimmungsrecht wurde hier von der RF mit Füßen getreten, jetzt wollen sie es verteidigen. Damals war Russland in der Rolle der Ukraine heute.

          Du biegst dir deine „Gerechtigkeit“ wie du sie brauchst.

          Und wer sagt den, dass die Ukraine nicht auch viel Geld in die Hand nimmt um den Donbass wieder aufzubauen? Aber um es vorweg zu nehmen, darauf kommt es nicht an.
          Man kann doch den Angriff nicht damit rechtfertigen indem man danach mit viel Geld alles wieder aufbaut. Perverse Ansichten die du vertrittst .Hauptsache am Denkmal Putin entsteht kein Kratzer.

          1. Die „Selbstbestimmung“ wurde auch mit Gewalt und Mord erzwungen. Aus Tschetschenien wurde von den Islamisten und Ethnofaschisten fast 40% der Ausgangsbevölkerung vertrieben oder ermordet, Russen, loyale Tschetschenen (mehrere hunderttausend, viele leben auch heute noch in der RF ausserhalb Tschetscheniens), Griechen, Ukrainer, Georgier, Inguschen. Die hätten bei der „Selbstbestimmung“ auch ein Wort mitzureden gehabt und gegen Separatismus eine Sperrminorität gebildet. Allerdings lag das nicht im Interesse des Jelzinregimes und seiner westlichen Kuratoren.

            In beiden Tschetschenienkriegen spielten Neonazis aus Westeuropa und der Ukraine als Söldner eine Rolle, ebenso wie Al-Qaida-Kopfabschneider, die zu der Zeit noch an der Hundeleine der USA liefen. Also heuchel nicht, oder informier dich.

              1. Dummes Geschwätz, ich ging auf das angebliche Selbstbestimmungsrecht in Tschetschenien in den neunziger Jahren ein, ob das mit Gerechtigkeit zu tun hat, ist eine weitere Diskussion. Ein gutes Drittel der Bevölkerung zu vertreiben oder ermorden ist jedenfalls weder gerecht noch selbstbestimmt.

                Und beim zweiten Tschetschenienkrieg ging es darum, dass die herrschenden Mafiosi, Drogen- und Menschenhändler in Grosny bereits die Nachbarländer und -regionen zu überfallen und zu terrorisieren begannen. Das war der Auslöser. Der Krieg war blutig und schmutzig, allerdings haben die Russen humanitäre Korridore für Zivilisten eingerichtet, und die tschetschenischen Kopfabschneider und Hautabzieher waren in dieser Hinsicht überwiegend menschlicher als Selenski und seine Nazis, sie haben die meist nicht als Geiseln oder Schutzschilde behalten.

          2. „Du biegst dir deine „Gerechtigkeit“ wie du sie brauchst.“

            Das hast Du ja nicht nötig. Du brabbelst Deinen Unsinn, wie er Dir von den puppet-masters in Langley vorgekaut wird.

          3. @Ottono,

            wenn du dich nicht so halb informieren würdest, wüßtest du, dass die Gewalt durch die islamistischen Tscheschenen begann und mit den eingewanderten, ausländischen salafistischen Kämpfern ein unglaubliches Ausmaß angenommen hatte. Von diesen Kämpfern wurde die Acharia besonders hart ausgelegt und vollstreckt. Dies hat zu der Vertreibung von rund einemdrittel der Bevölkerung geführt.

            Du verteidigst schon komische Halsabschneider in Tscheschenen die Salafisten und in der ukraine die banderisten. Hauptsache sie bringen Russen um. Und beide Male hat nicht der Russe begonnen.

            1. „Du verteidigst schon komische Halsabschneider“.
              Schau dir doch mal die Kleptokratie in Russland an, mit den Oligarchen.
              Einer hält sich sogar eine Privatarmee, ist zwar eigentlich illegal in Russland, aber da sagt der Zar dann schon mal „Scheiß drauf“.
              Solche Oligarchen-Aristokraten können sogar Häftlinge aus dem Gefängnis holen für ihre Privatarmee.
              Komisch, oder?
              Aber das sind Andere, die diese Halsabschneider verteidigen. Schau mal in den Spiegel du Selbstbestimmungsrechtsverdreher.

              1. Ah ja, Privatarmee. Hab ich zum ersten mal über einen Oligarchen in der Ukraine gelesen. Heisst Kolomoisky oder so ähnlich. Dessen Privatarmee ist im Rechten Sektor angesiedelt.

      2. Ottono, 1994 war dein „Zar“ noch nicht in Regierungsverantwortung und der gute Jelzin galt damals trotz der Ereignisse Ende 1993 als sankrosant.
        Damals begannen die ersten Islamisten in Bosnien für den ebenso guten Isetbegovic zu kämpfen. Sie hießen damals auch noch anders: Mudschahedin.
        Wenn du eine Frage stellst, solltest du auf die (begründeten) Antworten auch eingehen. Oskar ist kein Putinfan, aber auch kein Putin-Verteufler, was er immer auch belegt hat.
        Dabei ist der Neoliberalist Putin dem Liberalismus gewisser Prägung mittlerweile eher negativ eingestellt. Vladimir ist eben ein ausgekochtes Weichei…

    1. @Oskar…: Auf diesem Wege kann man dann von Zeit zu Zeit auch die „überflüssigen“ Staatsangehörigen entsorgen. Am Hindukusch zum Beispiel. Und das Beste für die Machthaber: die Entsorgten bemerken das nicht einmal und glauben bis zuletzt an Sinn und Zweck dieser Aktionen.

    2. Das erinnert an die Quadratur des Kreises. Eine Berufsarmee findet nur ausreichend Zulauf bei Vorhandensein einer armen, schlecht gebildeten Unterschicht, deren letzte Hoffnung der Militärdienst ist.

      Mit denen gibt es jedoch ein Qualitätsproblem. Vor vielen Jahren hatte ich mal irgendwo gelesen, dass die US-Armee ihre Handbücher auf das intellektuelle Niveau von 14-jährigen umschreiben lassen musste.

      Nato-Kampfpiloten üben oft mit eingeschaltetem ADSB-Transponder. Auf einschlägigen Webseiten kann man sehen, was für Kampfnamen die sich für ihre Jets ausgedacht haben. Auch die haben anscheinend den Entwicklungsstand von 14-jährigen.

    1. Ja, Herr Rötzer neigt zu Flüchtigkeitsfehlern, und eine blinde Henne findet auch mal ein Korn.

      Deutschland hat der US-Stellvertreterkrieg in der Ukraine bereits 500 Mrd. wegen höherer Energiepreise gekostet, aber das sind ja nur Peanuts in Relation zum BIP. Die 500 Mrd stammen aus einem Reuters-Artikel, und zu den Mehrkosten im europäischen Rahmen siehe: https://heise.de/-7398516

      Das wird noch Jahre lang so weiter gehen, und selbst bei glimpflichen Verlauf wird bei 12% Inflation pro Jahr die Kaufkraft des Euro in 5 Jahren nur noch die Hälfte betragen.

      Alles Peanuts – so viel muss „uns“ die weitere Vorherrschaft des Welt-Hegemons schon wert sein….

      1. Eben. – Für unseren US-Zuhälter tut die deutschen Regierung alles. – Wenn Selbstmord befohlen wird, wird das umgesetzt – mit deutscher Gründlichkeit: genau dafür haben wir ja diese „hochqualifizierte“ Regierung.

        Kein Wunder, daß vom militärische Zukunftspersonal die gleichen „Werte“ und Qualifikationen gefordert werden, und dann doch noch sehr viele hier „durchfallen“, und lieber andere Wege gehen….

        Qualiät: darum geht es der deutschen Regierung.

  4. Mehr denn je müssen die Soldaten befürchten, für Ziele missbraucht zu werden, die eben nicht der Landesverteidigung dienen. Es stellt sich die Frage, wer überhaupt das Heimatland der Soldaten bedroht. „Wahrscheinlich“ sitzt die Bedrohung im Land selber, weswegen korrupte Kräfte gerne die Soldaten zur Sicherung der Machthaber im Inneren einsetzen möchten.

    1. Genau!
      Als ich dies las: „Man will sich nicht opfern für nationale Interessen.“, musste ich schmunzeln.
      Werden die Ukrainer für nationale Interessen geopfert? Nein, sie werden geopfert weil, weil ihre politische Führung den Zusagen der Amerikaner glaubten und den vorbereiteten Krieg als Chance sahen, in die NATO und EU zu kommen.
      Aber von wegen, ihr werdet alle Waffen erhalten, die ihr braucht um zu siegen. Da sind die Amerikaner sehr sparsam mit den richtigen Waffen, Hauptsache erst mal die Ladenhüter vom Hof und dann zeigt sich, dass sie keine genauen Kenntnisse über die Fähigkeiten des Gegners hatten und nun wird ständig improvisiert.
      Und das alles nicht zum Wohl der Ukraine, sondern des alten weißen Mannes in Washington.

  5. Wozu importiert man unqualifizierte junge Männer aus islamischen Ländern und will sie möglichst schnell einbürgern? Ganz einfach, um sie in die Bundeswehr aufzunehmen. Diese Söldnerarmee wäre dann auch hervorragend geeignet, im Rahmen der Notstandsgesetze innere „Unruhen“ niederzuschlagen.

    1. Ich wohne in einer Großstadt. Hier bringen die meine Pakete (die von anderen „Importen“ vorher zu Niedrigstlöhnen in den Verteilzentren sortiert wurden) und holen den Müll ab. Ohne diese „Schattenarmee“ würde hier mittlerweile noch weniger funktionieren.

      1. Das ist so ein „zweischneidiges Schwert“ mit den Immigranten.

        Viele – jedoch keineswegs alle – tun – oder müssen tun (weil sie nichts anderes bekommen) – Arbeiten, die viele Deutsche nicht (mehr) tun wollen.
        Sie sollen vielleicht auch – wie „Torwächter“ mutmaßt – in die Bundeswehr, um dort ebenso die „Drecksarbeit“ (des US-Imperialismus) zu tun – nach innen und außen.

        Andererseits brauchen wir uns auch nicht zu wundern, daß sie zu uns kommen, wenn wir ihr Länder plattbomben – natürlich auch aus US-Imperialismus -: Syrien, Libyen, Irak, Ukraine, Afghanistan …., oder ihre Staaten mit Sanktionen bekriegen: Syrien, Iran, Rußland …..

        Aber mit diesen Entwurzelten kann der US-Imperialismus ja noch viel mehr machen: die deutschen Sozialsysteme restruinieren, Unruhen erzeugen, Sündenböcke aufbauen, mit ihnen vom eigenen Tun ablenken …

        Der „Wertewesten“ ruiniert sich selbst, andere, und über die ruinierten Anderen auch wieder sich selbst.

        Was soll die ruinierte Bundeswehr da noch helfen? – Vielleicht als Totengräber fungieren. – Diese Arbeit kann ja dann auch wieder von den Ruinierten ausgeführt werden – ob Immigranten oder Deutschen.

  6. Ich kenne 2 Personen, die trotz gutem Job bei BW den Dienst quitiert haben ( beide U40 ). Gründe wahren, durch die Abschaffung der Wehrpflicht trudelte dort zusehends qualitativ eher nur der Bodensatz ein. Also adäquate Kameradinnen/en wenige, es gibt Sie, aber nicht wie bei Dienstantritt. Ich war baff erstaunt, weil noch kurze Zeit Dienstabreissen ist ja Ruhestand mit 50 immer drin. Das zeigt aber auch, der ganze Laden ist wie der Materialpark eher Ausschuß, und es ein weiteres Merkmal des Regierungsversagens, nicht nur aktuell. Fachfrage von mir, ohne die Womans ankreiden zu wollen, haben v.d. Leyen, Kramp-Karrenhauser, Lamprecht gedient, wenigstens Grundwehrdienst?

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