Frieden hat keine Bedeutung, wenn Rechte wie Maria Corina Machado den Nobelpreis gewinnen

María Corina Machado 2023, als sie Präsodentschaftskandidatin wurde. Ihr wurde die Kandidatur verboten. Machado unterhält gute Beziehungen zu rechtsextremen Partei in der EU wie zur spanischen Vox. Bild: Humberto Matheus/Shutterstock.com

Als ich die Schlagzeile „Maria Corina Machado erhält den Friedensnobelpreis“ sah, hätte ich fast über die Absurdität gelacht. Aber ich tat es nicht, denn es ist nicht lustig, jemanden zu belohnen, dessen Politik so viel Leid gebracht hat. Jeder, der weiß, wofür sie steht, weiß, dass an ihrer Politik nichts auch nur im Entferntesten friedlich ist. Ein Kommentar.

Wenn das im Jahr 2025 als „Frieden“ gilt, dann hat der Preis selbst jedes Quäntchen Glaubwürdigkeit verloren. Ich bin venezolanische Amerikanerin und weiß genau, wofür Machado steht. Sie ist das lächelnde Gesicht von Washingtons Regimewechsel-Maschine, die geschliffene Sprecherin für Sanktionen, Privatisierung und ausländische Interventionen, die sich als Demokratie verkleiden.

Machados Politik ist durchdrungen von Gewalt. Sie hat zur ausländischen Intervention aufgerufen und sogar den israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu, den Architekten der Vernichtung des Gazastreifens, direkt aufgefordert, Venezuela unter dem Banner der „Freiheit“ mit Bomben zu „befreien“. Sie hat Sanktionen gefordert, diese stille Form der Kriegsführung, deren Auswirkungen – wie Studien in The Lancet und anderen Fachzeitschriften gezeigt haben – mehr Menschen getötet haben als ein Krieg, indem sie ganze Bevölkerungen von Medikamenten, Nahrungsmitteln und Energie abschnitten.

Machado hat ihr gesamtes politisches Leben damit verbracht, die Spaltung zu fördern, die Souveränität Venezuelas zu untergraben und dem Volk das Recht auf ein Leben in Würde zu verweigern.

Machado ist kein Symbol für Frieden oder Fortschritt. Sie ist Teil einer globalen Allianz zwischen Faschismus, Zionismus und Neoliberalismus, einer Achse, die ihre Herrschaft unter dem Deckmantel von Demokratie und Frieden rechtfertigt.

So sieht Maria Corina Machado wirklich aus:

  • Sie war 2002 an der Spitze des Staatsstreichs, durch den ein demokratisch gewählter Präsident kurzzeitig gestürzt wurde, und unterzeichnete das Carmona-Dekret, mit dem die Verfassung außer Kraft gesetzt und alle öffentlichen Einrichtungen über Nacht aufgelöst wurden.
  • Sie arbeitete Hand in Hand mit Washington, um einen Regimewechsel zu rechtfertigen, und nutzte ihre Plattform zur Forderung einer ausländischen Militärintervention, um Venezuela mit Gewalt zu „befreien“.
  • Sie bejubelte Donald Trumps Invasionsdrohungen und seine Marineeinsätze in der Karibik, eine Machtdemonstration, die unter dem Vorwand der „Bekämpfung des Drogenhandels“ einen regionalen Krieg auszulösen droht. Während Trump Kriegsschiffe entsandte und Vermögenswerte einfror, stand Machado bereit, als seine lokale Stellvertreterin zu dienen, und versprach, die Souveränität Venezuelas auf dem Silbertablett zu servieren.
  • Sie drängte auf die US-Sanktionen, die die Wirtschaft abwürgten, da sie genau wusste, wer den Preis dafür zahlen würde: die Armen, die Kranken und die Arbeiterklasse.
  • Sie half beim Aufbau der so genannten „Übergangsregierung“, einem von Washington unterstützten Marionettentheater, das von einem selbsternannten „Präsidenten“ geleitet wurde, der Venezuelas Ressourcen im Ausland plünderte, während die Kinder im eigenen Land hungerten.
  • Sie gelobt, die venezolanische Botschaft in Jerusalem wieder zu eröffnen, und stellt sich offen auf die Seite desselben Apartheidstaates, der Krankenhäuser bombardiert und dies als Selbstverteidigung bezeichnet.
  • Jetzt will sie das Öl, das Wasser und die Infrastruktur des Landes an private Unternehmen übergeben. Dies ist dasselbe Rezept, das Lateinamerika in den 1990er Jahren zum Laboratorium des neoliberalen Elends machte.

Machado war auch einer der politischen Architekten von La Salida, der Oppositionskampagne von 2014, die zu eskalierten Protesten, einschließlich Guarimba-Taktiken, aufrief. Dabei handelte es sich nicht um „friedliche Proteste“, wie die ausländische Presse behauptete, sondern um organisierte Barrikaden, die das Land lahmlegen und den Sturz der Regierung erzwingen sollten. Straßen wurden mit brennendem Müll und Stacheldraht blockiert, Busse, die Arbeiter transportierten, wurden in Brand gesteckt, und Menschen, die verdächtigt wurden, Chavista zu sein, wurden verprügelt oder getötet. Sogar Krankenwagen und Ärzte wurden angegriffen. Einige kubanische Ärztebrigaden wurden fast bei lebendigem Leib verbrannt. Öffentliche Gebäude, Lebensmittelwagen und Schulen wurden zerstört. Ganze Stadtteile wurden aus Angst in Geiselhaft genommen, während Oppositionsführer wie Machado vom Rand aus jubelten und dies als „Widerstand“ bezeichneten.

Sie lobt Trumps „entschlossenes Vorgehen“ gegen das, was sie als „kriminelles Unternehmen“ bezeichnet, und verbündet sich damit mit demselben Mann, der unter der Aufsicht des ICE Kinder von Migranten in Käfige sperrt und Familien auseinanderreißt, während venezolanische Mütter nach ihren durch die US-Migrationspolitik verschwundenen Kindern suchen.

Wenn Henry Kissinger einen Friedenspreis gewinnen konnte, warum nicht auch María Corina Machado? Vielleicht wird er nächstes Jahr an die Gaza Humanitarian Foundation für „Mitgefühl unter der Besatzung“ verliehen.

Jedes Mal, wenn dieser Preis an einen als Diplomatie getarnten Architekten der Gewalt verliehen wird, spuckt er denjenigen ins Gesicht, die tatsächlich für den Frieden kämpfen: den palästinensischen Sanitätern, die Leichen aus den Trümmern bergen, den Journalisten, die in Gaza ihr Leben riskieren, um die Wahrheit zu dokumentieren, und den humanitären Helfern der Flottilla, die mit nichts anderem als Mut und Überzeugung die Belagerung durchbrechen und den hungernden Kindern in Gaza Hilfe bringen.

Aber echter Frieden wird nicht in Sitzungssälen ausgehandelt oder auf Bühnen verliehen. Echter Frieden wird von Frauen geschaffen, die während der Blockaden Nahrungsmittelnetzwerke organisieren, von indigenen Gemeinschaften, die Flüsse gegen die Ausbeutung verteidigen, von Arbeitern, die sich weigern, in Gehorsam ausgehungert zu werden, von venezolanischen Müttern, die sich mobilisieren, um die Rückgabe von Kindern zu fordern, die im Rahmen der US-amerikanischen ICE- und Migrationspolitik festgenommen wurden, und von Nationen, die Souveränität der Knechtschaft vorziehen.

Das ist der Frieden, den Venezuela, Kuba, Palästina und jede Nation des globalen Südens verdient.

Der in Common Dreams im englischen Original erschienene Artikel wurde unter der Lizenz CC BY-NC-ND-3.0 veröffentlicht. Übersetzung: Overton mit der Hilfe von DeepL.

Michelle Ellner

Michelle Ellner ist Koordinatorin der Lateinamerika-Kampagne von CODEPINK. Dort ist ihr Beitrag auch erschienen, in dem sie Kritisiert, dass der Friedensnobelpreis nicht Machado gebühren würde, sondern den Journalisten in Gaza. Sie wurde in Venezuela geboren und hat einen Bachelor-Abschluss in Sprachen und internationalen Angelegenheiten von der Universität La Sorbonne Paris IV, in Paris.
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90 Kommentare

  1. Wieso? Ist doch alles folgerichtig:

    „Krieg ist Frieden, Freiheit ist Sklaverei, Unwissenheit ist Stärke.“

    Ich laufe seit geraumer Zeit mit einem T-Stirt durch die Gegend mit: „Make 1984 Fiktion again“.
    KwT.

    1. auf einer Postkarte:
      ‚Ich will mein 1984 zurück!‘

      Selige Zeiten: jung und verliebt,
      trampen, Disko, Motorradfahrten,
      endlose Sommer und Spass….

    2. also ob Zombies das peilen..
      2+2=5 stand vor C auf meiner alten BW-Kutte, (Zitat selber Autor). da kamen immer nur Fragezeichen über den Köpfen. Bei C dann zeigten genau jene Zombies, warum ich sie so abfällig bezeichne.

      seit Sommer renne ich damit herum, nicht mal eine handvoll Leute hat kapiert, was da steht. Hausverbot bei Bratwurstmoralisten gabs auch schon 2x.

      https://i.postimg.cc/RCbgP0xc/IMG-20250916-165047.jpg

    1. Ja, nahezu. – Ich hatte indes noch Hoffnung, dass man in Norwegen wieder mal zur Vernunft kommen würde….

      Allerdings fand ich ihn bei der EU noch halbwegs angemessen…., wobei ja nicht nur die EU – vorwiegend in Europa – für Frieden gesorgt hatte…..

      1. bei der EU fand ich ihn damals auch ok . aber wenn ich seh was heute aus der EU geworden ist, und was die in Osteuropa treiben,, sollte man in ihr wieder wegnehmen.

          1. Als bis ins Mark neoliberal war sie das im Grunde schon seit 40 Jahren. Und Obama – der die Auszeichnung wohl eher für seine Hautfarbe erhalten hat, als für sein politisches Wirken – ist auch nicht die Ausnahme, eher die Regel. Man denke an den im Text erwähnten Kriegsverbrecher Kissinger.

  2. Das „Nobelpreiskommitee“ belohnt seit 1945 konsequent jene, die die weltweite Barbarei des Kapitalismus‘ voranbringen.

    Da wäre auch der Führer ein heißer Kandidat gewesen.

  3. Bei allen westlichen Preisen der letzten Zeit darf man davon ausgehen, dass die Gepriesenen jeweils das Gegenteil vom Sinn des Preises vertreten. Besonders fiel die Entwicklung seit Obamas Nobelpreis auf, aber es gibt noch andere, z,B. Friedenspeis des deutschen Buchhandels, Karlspreis,…
    Da müssen wir durch, wie seinerzeit durch das System, was sich Sozialismus nannte. Alles hat ein Ende.

    1. vdL hatte zuletzt den Karlspreis bekommen….. – für – wie mir schien – die konsequente Umsetzung der Befehle ihrer Auftraggeber, die EU in ein vom tiefen Staat regiertes, diktatorisches System zu verwandeln….

      Offiziell lt. Karlspreiskomitee: „Für ihre Verdienste um die Einheit der Mitgliedstaaten, die Eindämmung der Pandemie, die Geschlossenheit des Verteidigungswillens gegen Russland und die Impulse zum Green Deal einerseits sowie zur Ermutigung gegenüber den anstehenden Aufgaben….“

      …. oder kurz gesagt: sie bringt die EU globalistisch und imperialistisch auf Kurs, als weiteres Werkzeug im (hoffnungslosen) Kampf für die US-Hegemone

      (Die o.g. Formulierung….
      1. „….die Geschlossenheit des Verteidigungswillens gegen Russland….“ ist reine realitätsfreie Westpropaganda,
      2. „…die Eindämmung der Pandemie….“: wohl doch eher für das konsequente Durchexerzieren des Pandemieplanes, also die Schädigung möglichst vieler Menschen bis hin zum Tod, und die Verteilung möglichst vieler Steuergelder an die WHO und die Pharmaindustrie)

        1. Da habe ich keine Hoffnung, auch wenn diese Nachricht eine erfreuliche Tendenz aufzeigt.

          Denn letztlich wird es – wie „damals“ und auch seit 3 Jahren in der Ukraine zu sehen – eine Zwangsmobilisierung geben.
          Und dann: dann wird sich zeigen, wer bereit ist, seinem Gewissen zu folgen….

  4. Wow. Was ich über Venezuela nicht weiss……

    Wenn eine solche Politikerin diesen Preis bekommt, dann bestimmt nicht, weil sie sich besonders für Frieden eingesetzt hätte.

    Der Friedensnobelpreis ist zu einer politischen Waffe der westlichen Imperialisten verkommen, den Niedergang ihres Systems mit allen Waffen zu verlangsamen, und dabei anderen soviel Schaden wie möglich zuzufügen.

    Absolut widerlich.

    Wie viele Menschen gibt es wohl auf der Welt, die sich seit Jahren, -zehnten für Frieden und die Unterstützung von Menschen einsetzen / die wirklich grundlegende Hilfe benötigen: 10.000, 100.000 und noch viel mehr.

    Dass das „Imperium-Friedenspreis-Komitee“ diese alle ausser Acht lässt, und diesen Preis stattdessen einer
    westlichen „Wunschkandidatin“ für ein Marionettenregime in Venezuela (wie Guaido) verleiht, zeigt nur, wie tief man in Norwegen im Ar….. der USA steckt.

    Eine rein politische Preisverleihung, nix Frieden.

  5. Doch der Nobelpreis passt, denn Nobel war Bellizist und Erfinder des Dynamits.

    Ich finde alle Massenmörder wie Obama, Stalin, Trueman, der Innviertler Schnauzer, Churchill, Bush, Clinton, Trump, Netanjahu,… sollten ihn bekommen.

    1. Pinochet fehlt noch, und der Schah, und generell alle, die für die USA eine Marionettenregierung in ihrem Land gebildet und ihre Bevölkerung tyrannisiert haben…..

  6. Bekanntlich gehört Norwegen (von wo aus der Nobelpreis vergeben wird) zu den Vasallen-Staaten der USA. Und da Trump den Preis für sich beanspruchte, musste diplomatisch vorgegangen werden um nicht Trumps Zorn auf sich zu ziehen (etwa mit 100% Zöllen), deshalb hat man mit dieser Auszeichnung versucht Trumps Politik in Lateinamerika zu unterstützen.

    Es ist genau dieses Handeln, das einen Vasallen ausmacht.

    1. Genau diese Gedanken hatte ich auch.
      Es muss mit Trump zu tun haben.
      Sie konnten Trump den Preis nicht geben, das wäre zu lächerlich gewesen und hätte im Rest der Welt völliges Unverständnis hervorgerufen. Also musste man Trump ein Geschenk für eines seiner aktuellen Lieblingspielfelder geben.
      Kann mir aber vorstellen, dass dem Nobelpreiskommitee das Ganze relativ peinlich sein dürfte (zumindest einigen Mitgliedern), da das Manöver doch ziemlich durchsichtig ist.

      1. Das Komitee wird von norwegischen Parlament mit jeweils aktueller Mehrheit bestimmt, also denen denen nach Jahrzehnten hartnäckiger Bemühungen inklusive Fakestorys von russischen U-Booten gelungen ist den Widerstand der Bevölkerung gegen den Nato-Beitritt zu brechen. ich kann mir nicht vorstellen, daß da Leute bestimmt werden, denen irgendwas peinlich ist…

        1. Peinlich ist das denen natürlich nicht in moralischer Hinsicht, sondern weil es so durchsichtig ist und damit ihre Absichten offengelegt werden.
          Norwegen gehört zu den Gründungsmitgliedern der Nato 1949.
          Einen „Widerstand der Bevölkerung gegen den Nato-Beitritt“ hat es also gar nicht erst gegeben. Aber vielleicht haben Sie das mit Schweden verwechselt?

  7. Der Friedensnobelpreis wird seit Jahren immer wieder an diejenigen verliehen, die Handlangee des globalen Ausbeutungssystems sind. Konsequenterweise sollte man demnächst folgende Institutionen und Persönlichkeiten auszeichnen. Dann weiß endlich jeder, was der Preis wert ist:
    Blackrock, für die konsequente Ausbeutung in der Welt
    Bill Gates, für das konsequente „Befrieden“ durch Zwangssterilisation z. B.
    Die NATO für ihre konsequente Antifriedenspolitik und massive Aufrüstung
    Die israelische Regierung für die Zwangsbefriedung in Gaza und Westjordanland
    Posthum Adolf Hitler für die massenhafte Ausrottung in besetzten Gebieten.
    Posthum Napoleon für die Zerstörung weiter Gebiete Europas und die Überziehung Europas mit Krieg
    Den Mossad, MI6, CIA und andere Geheimdienste für die konsequente Untergrabung pazifistischer Tendenzen
    VonderLeyen, Merz, Kiesewetter, Scholz, Habwck, Baerbock und Pistorius für die Vernichrung des Sozialstaata und friedlicher Diplomatie zugunsten von Aufrüstung und Kriegsvorbereitung.
    dann sollte man den Preis in Kriegsnobelpreis umbenennen. Ihr könnt weitere Personen und Institutionen hinzufügen. Daran kann sich das Komitee dann abarbeiten.

      1. Wozu die Manifestierung?
        Das EU als Teil denkt das bereits von sich selbst. Zeigt es nur nicht so nach außen.
        Herrschaftswissen, siewissenschon…

  8. Eine venezolanische Fascho-Politikerin, die einen US-Angriff auf Ihr Land befürwortet, erhält den Friedensnobelpreis.
    Es passt zu der Zeit, in der wir leben.

  9. Das Ding ist doch tot!
    Wollte Nobel einen Preis für Wirtschaft?
    Bestimmt nicht, das hätte er sonst doch sicher so festgelegt !
    Und wie weiter oben schon sehr richtig bemerkt, ist die Verleihung an Obama, einen Meister der illegalen Tötungen, sowie die an die EU doch ein Witz gewesen, wenn auch kein guter!
    Nobel würde sich nicht einfach nur im Grabe umdrehen, sondern zum Ventilator werden!
    Bei diesem Quatsch höre doch gar nicht mehr hin!
    Gleiches gilt für den Karlspreis und selbst der Orden wider den tierischen Ernst ist doch gekapert worden.
    Interessiert mich einfach nicht mehr!
    Bei der Flutkatastrophe damals, wo Buka Schröder für das Stimmvieh reüssierte, wollte ich hin und mir das ansehen.
    Als die Kumpels und ich das sahen, haben wir drei Wochen mit angepackt!
    Danach sollte es diese Medaille geben, die ich natürlich ablehnte; ich habe mich ernsthaft mit meiner Mutter verkracht, als sie das Bundesverdienstkreuz annahm, für Jahre!
    Man nimmt von diesem Staat keine Orden an, jedenfalls ich nicht, v.a. nicht, wenn man bedenkt, wem und von wem dieses Zeugs verliehen wurde!
    Gleiches gilt für o.g. Preise.
    Das einzige, was ich angenommen habe, war die silberne Ehrennadel meines Schachvereins für 10 Jahre Mitgliedschaft
    und selbst damit hatte ich schon Probleme!
    Nee, nee, dieses gegenseitige Rudelonanieren , mit ihren Laudatios und Beweihräuchereien finde ich nur abartig, den Artikel hätte es für mich nicht gebraucht, obwohl ich ihn las ( warum auch immer).

  10. passt doch
    ”There’s class warfare, all right, […] but it’s my class, the rich class, that’s making war, and we’re winning.” – Warren Buffet im Interview mit Ben Stein in New York Times, 26. Novemberr 2006
    („Es herrscht Klassenkrieg, richtig, aber es ist meine Klasse, die Klasse der Reichen, die Krieg führt, und wir gewinnen“)
    die Reichen und deren Handlanger unter sich

  11. ……… die große Krake US – Imperialismus hat eben ihre blutigen Pfoten eben überall drin….. aber scheissegal, wie bei den Römern schon, nen bissl Rosenwasser drübber, dann geht dat schon. Maria wird sicherlich dat Plömmelchen dem Dummnald mal ausleihen, dann kann er damit im Owahloffice rumhocken und sich plustern…..ach, watt is dat allet schön …….

  12. Wenn Institutionen wie das Norwegische Nobelkomitee einen Preis verleihen, dann drücken die mit dieser Würdigung ihre eigene Stellung aus. Gewürdigt werden Personen für eine Haltung, die man teilt, und die man mit der Preisverleihung ins Recht setzt.
    Es sind politische Standpunkte, die bei den Angesprochenen auch so verstanden werden. Wenn also so jemand wie Machado geehrt wird, dann ist das eine Ansage an Venezuela.

    1. „Es sind politische Standpunkte, die bei den Angesprochenen auch so verstanden werden. Wenn also so jemand wie Machado geehrt wird, dann ist das eine Ansage an Venezuela.“

      Ja, natürlich. Die westliche Wertegemeinschaft sendet mit der Preisverleihung 2 Botschaften: A) Venezuela ist anschlussfähig. Venezuela kann sich öffnen -oder geöffnet werden- und an das System des Welt-Kapitalismus angeschlossen werden. B) Machado hat aus Sicht des freiheitlich -demokratischen Westens die Befähigung und das notwendige -couargiert-zielstriebige- Standing, um den Prozess der Öffnung und des Anschlusses an den Welt-Kapitalismus voranzutreiben. Und -indem Frau Machado in ihrer Selbstlosigkeit permanent wiederholt: „Für das venezolanische Volk“- wird unmissverstänlich klargemacht: Frau Machado könne nicht nur die staatlichen Institutionen in den Dienst des Welt-Kapitalismsus und Welt-Marktes stellen -die ganze Gesellschaft kann -und soll- dienstbar gemacht werden. Solche Führungsqualitäten stellt das Norwegische Nobelkomitee ÜBER denen eines Donald Trumps mit seinem „Ewigen Frieden“.

  13. Lesestoff den man verbreiten muß!
    https://www.nachdenkseiten.de/?p=140370

    „Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache. Von 1776 bis 2019 haben die Vereinigten Staaten 392 militärische Interventionen durchgeführt. 34 Prozent davon fanden in Lateinamerika und der Karibik statt, 23 Prozent in Ostasien und im Pazifikraum, 14 Prozent im Nahen Osten und in Nordafrika, 13 Prozent in Europa und Zentralasien und neun Prozent in Afrika südlich der Sahara. Mehr als die Hälfte aller Interventionen fanden seit 1945 statt, fast ein Drittel seit dem Ende des Kalten Krieges. “

    Wer solche „Freunde“ hat, der braucht keine Feinde.

    1. @Faber
      Trump hat jetzt schon 8 x Frieden gestiftet, wenn auch mit Peacemaker und Kanonenbooten.
      In den nächsten 3 Jahren seiner Amtszeit könnten es bis zum Ende vermutlich 300 oder mehr Friedenstiftungen sein.

      Selenskij wäre natürlich auch so ein Kandidat für den Preis.

      Lasst sie sich mit Orden und Preisen vollhängen bis sie nicht laufen können

  14. Ich verstehe die Aufregung nicht.
    Es sollte doch mittlerweile jedem (selbstdenkenden) Menschen klar sein, dass alle Etikettierungen von Preisen, die sich die Herrschenden untereinander zuschieben, genau das Gegenteil des Inhalts beschreiben.
    Darüber kann man sich (eigentlich) nur dann beschweren, wenn man selbst gern zur herrschenden/verwaltenden Klasse gehören möchte, oder von dort kommt und unzufrieden ist mit der eigenen Stellung.
    Dieser Pseudoaufschrei, den ohnehin nur die Menschen der verwaltenden/herrschenden Klasse hören, ist doch auch nur ein Ruf nach Wahrnehmung.
    . Denn welchen abhängig beschäftigten Malocher solle es interessieren, wer welchen Preis bekommt? Und wer sich darüber aufregt.

  15. Man muss Nicolás Maduro nicht mögen. Selbst Lula nannte ihn schon einen „blöden Esel“ – und wer ihn reden hört, versteht, warum. Aber was daraus die USA und ihre westlichen Beifallsklatscher gemacht haben, ist eine moralische Groteske: Regime-Change als Friedensmission. Erst wird ein Land durch Sanktionen wirtschaftlich stranguliert, bis selbst Medikamente und Nahrungsmittel knapp werden. Dann zeigt man mit dem moralisch erhobenen Zeigefinger auf das Leid, das man selbst verursacht hat – und ruft: „Seht, so sieht Diktatur aus!“ Und um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, bekommt die Symbolfigur dieses Spiels – María Corina Machado – auch noch den Friedensnobelpreis. Man könnte lachen, wenn es nicht so zynisch wäre.

    Ein Preis für Frieden, vergeben an eine Frau, die jahrelang lautstark nach härteren Sanktionen rief – also nach noch mehr Hunger, Elend und Tod im eigenen Land. Das ist, als würde man den Preis für Tierliebe an einen Pelzhändler verleihen. Aber offenbar gilt: Wer im Sinne Washingtons das „Böse“ bekämpft, darf jedes Mittel heiligen. Der Friedensnobelpreis ist damit endgültig zur geopolitischen PR-Trophäe verkommen. Statt Mut zu Dialog und Deeskalation zu ehren, feiert man politische Frontfrauen, die Regimewechsel herbeiwinken.

    Frieden? Nein. Das ist Machtpolitik im Sonntagsanzug, geschminkt mit moralischem Pathos. Wer solchen Zynismus noch beklatscht, sollte sich wenigstens ehrlich machen: Es geht nicht um Menschenrechte – es geht um Einfluss, Öl und das ewige Spiel vom guten Westen gegen die bösen anderen.

    1. „Aber was daraus die USA und ihre westlichen Beifallsklatscher gemacht haben, ist eine moralische Groteske: Regime-Change als Friedensmission. Erst wird ein Land durch Sanktionen wirtschaftlich stranguliert, bis selbst Medikamente und Nahrungsmittel knapp werden. Dann zeigt man mit dem moralisch erhobenen Zeigefinger auf das Leid, das man selbst verursacht hat – und ruft: „Seht, so sieht Diktatur aus!“

      So isses seit der Gründung der USA. 392 militärische Interventionen.
      https://www.nachdenkseiten.de/?p=140370

  16. Hört sich an wie eine südamerikanische Julia Timoschenko.

    Ich bin Katholikin. Der sog. „Friedensnobelpreis“ ist in meinen Augen inzwischen die satanische Umkehr des Begriffes „Frieden“. Ehrlich gesagt verstehe ich die hehren Preisträger nicht, die man hin und wieder einflicht, um das Image dieses „Friedensnobelpreises“ aufzuhübschen. Ich würde dem Nobelpreiskomitee vor die Füße spucken, wenn die mich in eine Reihe mit Kissinger, Obama, der EU etc. einreihen wollten und mit dem Preisgeld in Scheinen würde ich mir öffentlich den Hintern abwischen, genauso wie die das mit dem Begriff Frieden tun, der entkleidet, obzön verdreht und in jeder Weise entehrt wird. Der sog. Westen ist wirklich abgrundtief bösartig!

  17. Eigentlich kann man sich nur noch wundern, dass sich immer noch jemand wundert ob der Farce die für uns aufgeführt wird …

    Wie lange noch?

  18. Wer heute einen Nobel Preis erhält, ist immer in der Linie der vergebenden.
    Hier plädiere ich eher für die Abschaffung vom Nobelpreis. Dieser Preis ist ‚mittlerweile‘ ein Synonym für den Herren der diesen ‚geschaffen‘ hatte und ist durchdrungen durch negative Kräfte.
    Das komplette westliche System ist durchdrungen von ‚Satan‘, das wird ganz offen kommuniziert seit Korona die Welt betrat. Der Rest ist der übliche Propagandakram der satanischen Versen.

  19. Ich bin entsetzt! Nicht einmal wg. der Bepreisten. Sowas war ja wohl zu erwarten,wo doch der ‚best peace provider ever‘ im Schatten von was auch immer (angebl. Friedensstiftung vielleicht, hehe) gerade bei sich vor der Haus- bzw. Hintertür die nächste Zündelei anstiftet. Und regt sich da noch jemand auf, wenn Fischerkähne nebst Inhalt und Besatzung putativ vorsorglich einfach erst mal weggepustet werden? Nöö, warum auch? Den Friedensnobelpreis für die Herzensdame Machado? Da muss das SEK aus Langley&TelAviv aber Handlungsbedarf gespürt haben, eiaeiajei! Enttäuscht bin ich?trotzdem, gibt ChatGpt wirklich nicht mehr her bei der Suche nach roten Heringen?
    Aber warum dann aber entsetzt und über was oder wen? Nun, während bspw. der eNTenkanal brühwarm schon fast mit vorauseilendem Gehorsam aus Oslo zu berichten wusste, hieß es (mal wieder?) in unserer angeblich freien Neuland-Presse dem Goethe zu huldigen mit dessen ‚Über allen Wipfeln ist Ruh …“ Und jetzt – Donnerwetter – ausgerechnet OM mit einer US-Bürgerin venezolanischer Abstaemmung als Erste und erstmal Einzige auch noch aufzuwarten , als ob die OM-Redaktion nichts, aber auch gar nichts von der Jagdgesellschaft ICE und ihren Untaten gehört hätte. Das ist gar nicht gut, das ist sogar mehr als ’schlächt‘!
    Übrigens … in seiner stets überaus informativen Wochenkolumne des Herausgebers von Counterpuncher hat er doch tatsächlich neben erschütternden Berichten über die Aktivitäten von ICE noch Platz gefunden, auch. noch seine ‚oped‘ über die Peaceprize-Trägerin zum besten. zu geben. Das war – wie üblich – am Friday!

    1. Bevor mir wieder einer daher kommt und Beweise, Belege oder sonstwas einfordert, hier ein Ausschnitt aus der oped von St. Clair in seinen letzten ‚Roaming Charges‘:
      „In der Tradition Kissingers, Friedensnobelpreise an Putschisten in Südamerika zu vergeben, geht der diesjährige Preis an jemanden, der Benjamin Netanjahu einmal gebeten hat, ihr dabei zu helfen, die demokratisch gewählte Regierung Venezuelas zu stürzen: Marina Corina Machado…. Das Nobelkomitee wollte damit nicht sagen, dass Maduro illegitim ist. Wenn das ihre Absicht gewesen wäre, hätten sie den Preis an eine beliebige Anzahl wirklich demokratischer Anti-Maduro-Aktivisten vergeben können, darunter auch Feministinnen. Sie entschieden sich für Marina Corina Machado, die mit Trump und Netanjahu auf einer Linie liegt und sich für Völkermord und Morde mit Schnellbooten einsetzt.“
      Den o.g. Bittbrief von MCM an BiNRI kann man direkt unter diesem zitierten Text gerne einlesen.

      Übersetzt mit DeepL.com (kostenlose Version)

  20. Die alten Ausbeutereliten haben eben gut in Marketing investiert.
    Ich kannte diese Person überhaupt nicht aber als auf Wikipedia erzählt wurde,dass sie mit Guaido politisch liiert war,war mir sofort alles klar.

  21. Der „Friedensnobelpreis“ ist doch mittlerweile einer der unzähligen Preise, die folgende geniale Aussage Billy Wilders 100%ig bestätigen: „Preise sind wie Hämorrhoiden, irgendwann bekommt sie jedes Arschloch.“

    1. Im vorliegenden Fall würde ich aber eher meinen wollen, dass der Wilders-Vergleich auch für Furunkel wenn nicht Karbunkel zu gelten hat. Google vermeldet KI-unterstützt nämlich folgendes:
      „Furunkel (Blutgeschwüre) sind Hautabszesse, die durch eine Staphylokokken-Infektion, die eine Haarfollikel und das umgebende Gewebe betrifft, verursacht werden. Karbunkel sind Cluster von Furunkeln, die subkutan miteinander verbunden sind und zur tiefen Eiteransammlung und Vernarbung führen.“
      Sitzt, passt, wackelt nicht, hat Luft – und das in jeder Hinsicht!

  22. Nach der Verleihung des Preises an die japanische Organisation Nihon Hidankyo im letzten Jahr keimte ein wenig Hoffnung auf, daß die Preisverleiher auf den Pfad der Vernunft zurückzukehren bereit wären. Wie man sich täuschen kann…

    Eine rechtsradikale Kriegstreiberin und Putschistin mit dem Preis zu beehren, ist nach Kissinger, der EU, Obama und diversen ukrainischen Preisträgern ein neuer Tiefpunkt.

  23. Die Überschrift ist eine dumpfe Linkshöchstleistung. „Rechte“ verhindern also, dass Frieden Bedeutung hat. Frieden ist also ein linkes Ding, oder was?

    Mir wäre wichtig, dass ein Mensch sich tatsächlich für Frieden einsetzt und nicht, ob er das aus „rechten“ oder „linken“ Beweggründen macht. Die Autorin sieht das scheinbar anders.

    Dass Machado den Preis nicht wegen ihres Friedenswillens bekommen hat, ist so vom Komitee auch mehr oder weniger klar benannt. Der Friedensnobelpreis ist seit Jahren geopolitisch und pseudolinks-wokistisch korrumpiert. Die letzte vertetbare Preisvergabe war 1999.

    1. Na, wenn die Preisträgerin nunmal rechtsradikal IST?

      Im Übrigen kannst du ja mal EINE rechte Partei benennen, die den Pazifismus im Programm hat. Ich lausche.

  24. Ich meine, der sog. Friedensnobelpreis ist mit ca. einer Million Euro dotiert.
    Er hat also einen echten Wert (zumindest für den Empfänger).
    Frau Machado kann sich davon ein schönes Leben machen (was sie vermutlich sowieso schon hat), kann ihre Reisen nach Europa und in die USA finanzieren, Immobilien erwerben etc. pp.
    Die Mehrheit der Venezolaner lebt in bitterer Armut (dank der US-Wirtschaftssanktionen).
    Ich gehe nicht davon aus, daß Sie das grundlegend ändern möchte.

    1. Falls Frau Machado zusammen mit Trump bei dem komnenden Putsch erfolgreich ist und anschliessend Präsidentin wird, können Sie getrost die
      1 Million mit 100+ multiplizieren, dem Kontostand nach oben sind keine Grenzen gesetzt…..

    2. Machado gehört zur Guaido-Clique. Da heißt, daß ihnen die Gelder des Staates Venezuela zur Verfügung stehen, die die USA rechtswidrig konfisziert haben….

  25. Vermutlich werden Preise nicht nur für die Propagandafunktion genutzt, sondern auch um regimekonforme Leute und Medien zu finanzieren.
    Ähnlich, wie die CIA mit Heroinverkauf Geheimdienstoperationen finanzierte.

  26. Der Friedens-Nobelpreis gehört ebenso abgeschafft wie der Literatur-Nobelpreis, beide Preise gehen stetig an Gesinnungsgenossen der westlichen Imperialisten.

    Echten Dichtern wie Goethe oder Tolstoi verdanken wir Werke wie »Faust« oder »Krieg und Frieden«, dem Antisemiten und Gewinner des Literaturnobelpreises Solschenizyn, verdanken wir nur, dass der Kommunismus mit dem Symbol »Gulag« geschmückt werden kann.

  27. Der Friedensnobelpreis ist schon seit mehr als einem halben Jahrhundert ein Witz. Kissinger, mitverantwortlich für 250 Millionen Bomben auf Laos und den Vietnamkrieg hat den bekommen.

  28. Es ist ja so, daß sich diese ganzen „Gutmenschenpreise“, wie eben Friedensnobelpreis, Literaturnobelpreis oder Friedenspreis des deutschen Buchhandels, in den letzten Jahren komplett selbst demaskiert haben und erkennbar wurden als Instrumente der westlichen Geopolitik.
    Das ist eigentlich gut und zu begrüßen, denn so gibt es keinen Spielraum mehr für Illusionen. Es ist ganz klar, für welche „Verdienste“ diese Preise und das dazugehörige Geld vergeben werden.
    Nämlich nicht für herausragende literarische oder friedliche Leistungen, sondern dafür, die „richtige“ Meinung zu haben und auf der „richtigen“ Seite zu stehen.

  29. Nach dem ‚Friedenspreis des Deutschen Buchhandels‘ ist nun auch der Friedensnobelpreis an die Bellizisten verkauft und verraten worden. – Eine Trophäe des Verrats in den Händen der Konterrevolution!

  30. Jetzt mal ketzerisch gefragt

    Warum hat Venezuela Maria Corina Machado nicht so ab 2002 zur Persona non grata erklärt und sie in weiser Voraussicht nach Stockholm ausgewiesen
    so um des Friedens
    Willen ?
    Ist doch eine sozialistische Diktatur oder nicht.

    Eine LLM Recherche hierzu:

    Es wird berichtet, dass sie sich seit einiger Zeit in Venezuela im Untergrund versteckt hält, aber im Land geblieben ist. Bei der Verleihung des Friedensnobelpreises 2025 wurde als ihr Wohnort ebenfalls Venezuela angegeben.

    Im Untergrund also wie die Frühchristen in den Katakomben.

    Scheint so als sei Venezuela doch eine
    Sozialdemokratie.

  31. Der Umsturznobelpreis – der Kriegsnobelpreis – der Trump-Beweihräucherungspreis

    „Dass das Nobelpreiskomitee Machado mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet hat, ist kein Fehlgriff, sondern eine politische Entscheidung – die Entscheidung, nicht gegen US-Präsident Trump zu opponieren, der den Preis in einer historisch beispiellosen Kampagne für sich selbst eingefordert hat, sondern seine politischen Vorhaben dezidiert zu fördern.

    Trump ist auf Machado angewiesen, will er Venezuelas Präsident Maduro stürzen, auf den er bereits – auch dies ein bemerkenswerter Vorgang – offiziell ein Kopfgeld von 50 Millionen US-Dollar ausgesetzt hat. Machado wiederum verfügt, wie sich in den vergangenen Jahrzehnten gezeigt hat, nicht über die nötigen Kapazitäten, Maduro von der Macht zu verdrängen. Sie ist deshalb auf Unterstützung von außen angewiesen. Die aber kann nach Lage der Dinge nur aus den USA kommen. Machado hat berichtet, sie habe Trump nach der Vergabe des Nobelpreises an sie angerufen und ihm gegenüber Dankbarkeit ausgedrückt. Zudem sei sie sich sicher, Trump werde die Auszeichnung kommendes Jahr „verdienen“. Sollte die Trump-Administration tatsächlich Maduro militärisch zu stürzen versuchen, dann erwiese sich ein etwaiger Preis für ihn wie auch der Nobelpreis für Machado ganz offen als Kriegsnobelpreis.“

    Auszug aus: https://www.german-foreign-policy.com/news/detail/10151

    1. „, auf den er bereits – auch dies ein bemerkenswerter Vorgang – offiziell ein Kopfgeld von 50 Millionen US-Dollar ausgesetzt hat.“

      Wenn Maduro Humor und Eier(*) hätte, dann würde er im Gegenzug ein Kopfgeld auf Trump ausgesetzen! Mein Vorschlag wären 1 Dollar und 50 Cent.

      (*) Klingt eher nicht nach Eiern: „Under a deal discussed between a senior U.S. official and Mr. Maduro’s top aides, the Venezuelan strongman offered to open up all existing and future oil and gold projects to American companies, give preferential contracts to American businesses, reverse the flow of Venezuelan oil exports from China to the United States, and slash his country’s energy and mining contracts with Chinese, Iranian and Russian firms.“

      https://www.moonofalabama.org/2025/10/fearing-trumps-wrath-nobel-committee-gives-peace-price-to-regime-change-puppet.html bzw. NYT

  32. Diese Nobelpreise sind doch schon seit etlichen Jahren nur noch eine absurde Lachnummer. Nicht nur, dass fast sämtliche an US-Forscher gehen, was schon tief auf die Objektivität des Kommitees blicken lässt, auch die Friedensnobelpreise sind zu einer Propaganda-Lachnummer degradiert worden, seit ein gewisser Herr Obama und dann auch noch die EU einen verliehen bekam. Im Prinzip sehe ich diese Institution auf gleichem Level wie internationale Sportveranstaltungen, die ebenfalls nur noch Propaganda-Zirkusnummern sind, in denen der „Wertewesten“ sich selbst applaudiert.
    Und dass nun eine rechtsradikale Dame aus Venezuela den Preis bekam – oh Wunder, sie ist Maduro-Gegnerin (LOL) – ist dann ja nur die logische Fortsetzung einer ganzen Reihe derartiger Preisverleihungen der letzten Jahre.
    Nicht zu vergessen der „Karlspreis“ erst kürzlich 😉
    Was mich aber noch mehr nervt als die Verleihungen an sich, ist die völlig unreflektierte Berichterstattung in unseren (Schund)“Qualitäts“medien – kein einziges Wort über den rechten Hintergrund der Frau Machado und natürlich auch kein einziges kritisches Wort über die womögliche Intention der Preisverleihung. So kennt man sie halt, die nichtstaugende deutsche Presstidudes-Journaille LOL

  33. Wen will man eigentlich mit diesen bizarren Preisvergaben beeindrucken? Jeder, der sich auch nur für 5-Pfennig für Politik interessiert, hat für diese albernen Clownsorden nur ein gequältes Grinsen übrig. Ob es sich um politische Preise, wie Friedensnobelpreis, Friedenspreis des Deutschen Buchhandels, Karlspreis … oder um einen der inflationären Medienpreise handelt, mit denen sich die Protagonisten gegenseitig behängen. Die Geiger auf der Titanic.

  34. https://uncutnews.ch/maduro-bot-den-usa-heimlich-riesige-ressourcen-an-um-einen-krieg-zu-vermeiden-aber-nobelpreistraegerin-maria-machado-schwoert-noch-weiter-zu-gehen/
    Und wer in jedem Fall die Gelackmeierten sind, dürfte auch schon feststehen. Es geht, im lateinamerikanischen Feudal-Normal, um die Wahl zwischen extrem oder maximal korrupt. Selbst wenn ein (Pseudo)sozialismus irgendwo funktionieren würde, müssen die plutokratischen Erzkapitalisten die mögliche Alternative und Bedrohung für ihr System baldmöglichst vernichten.

      1. @ Ivo Genc
        Das Volk sind sie, die Gelackmeierten. Der Maulheld Maduro und seine Kumpaninnen werden wahrscheinlich versuchen, sich, meiner Einschätzung nach, vor ihrem Abgang ins Ausland so viel als möglich unter den Nagel zu reissen. Falls er die Venezuelaner breitflächig bewaffnen würde, falls Waffen vorhanden und nicht schon längst unter der Hand verkauft, wäre er sowieso früher oder später, vielleicht mit einem Knall, weg vom Regierungs-Fenster. Rein spekulativ, da ich mir den grossmäuligen, qualligen, schmierigen Fettfleck Maduro rein gar nicht als idealistischen, ausgemergelten Freiheits- und Dschungelkämpfer vorstellen kann.

  35. „Machado ist in ihren ökonomischen Positionen wirtschaftsliberal. Sie nennt Margaret Thatcher als politisches Vorbild und wurde von Journalisten wegen ihrer kämpferisch-optimistischen Rhetorik auch als „eiserne Lady“ bezeichnet.[34] Sie will den Staat verkleinern und den staatlichen Ölkonzern PDVSA privatisieren. In sozialen Fragen lehnt sie Abtreibungen ab, …

    2005[8] und 2011[9][10] nahm sie am Young Global Leaders Forum des WEF teil. (Wie unsere allseits geschätzte ehemalige und kürzlich abgewählte, Außenministerin)

    2009 wurde sie in das World Fellows Program an der Yale University aufgenommen, das darauf ausgerichtet ist, globale Führungskräfte in den Bereichen öffentliche Politik und Regierungsführung auszubilden.“
    (kurzer Auszug dessen, was man bei Wikipedia über sie lesen kann)

    Aber eigentlich nicht verwunderlich, gestiftet wird der Friedens-Nobel-Preis schließlich aus dem riesigen Vermögen des gleichnamigen berühmten Waffenfabrikanten.

    Nominiert wurde sie durch den republikanischen US-Außenminister Marco Rubio gemeinsam mit Senator Rick Scott

  36. Maria Corina Machado: Was die Mainstream-Medien nicht über sie sagen

    Steve Ellner zeichnet ein Porträt eines wichtigen Oppositionsführers und ihrer Stellvertreterin.

    Steve Ellner 8. Juli 2024

    Da der ganze Hype um Maria Corina Machado die einzige wirkliche Hoffnung für Venezuela ist, 25 Jahre autokratischer Herrschaft zu überwinden, verlieren die Mainstream-Medien mehrere Schlüsselfaktoren im Zusammenhang mit den Präsidentschaftswahlen des Landes, die für den 28. Juli geplant sind. Erstens haben die USA eine zentrale Rolle zugunsten von Machados Kandidatur gespielt, und sobald klar war, dass die Regierung von Nicolas Maduro ihr nicht zulassen würde, unterstützte Washington die Vorstellung, dass sie das Recht habe, zu wählen, wer die so genannte vereinte demokratische Opposition an den Urnen vertreten würde. 

    Zweitens war es nie klar, auf welcher Grundlage Machado behauptete, dieses Recht zu haben, vor allem angesichts der Tatsache, dass es Anwärter gab, die so gegen Maduro wie ihre Wahl waren und unendlich qualifizierter waren. 

    Und drittens ist Machados Aufstieg als oberster Führer der venezolanischen Opposition Teil eines weltweiten Trends, in dem rechtsextreme Führer und Bewegungen große Fortschritte erzielt haben.

    Machado ist nicht der Glücksfall für die Opposition, die von den Medien und ihren engen Unterstützern dargestellt wird. Aber Oppositionsführer haben mehr Grund zur Hoffnung als in der Vergangenheit. Im Gegensatz zu den Präsidentschaftswahlen 2018 und den anschließenden Wahlkämpfen haben sich alle großen und kleinen Oppositionsparteien für die Wahlbeteiligung entschieden. Selbst diejenigen, die sich am stärksten gegen die Chavistas (die Anhänger von Hugo Chávez) ausgesprochen haben, erkennen jetzt, dass die Enthaltung bei den Wahlen ein verlorenes Spiel gewesen war. Darüber hinaus sind die vier wichtigsten Oppositionsparteien, die als G4 bekannt sind, und ihre breitere Allianz, die Plataforma Unitaria Democrática (PUD), hinter Machado vereint. Im vergangenen Oktober wurde sie mit satten 92 Prozent der Stimmen für die Wahlsieger in den Vorwahlen der Opposition erklärt. 

    Die venezolanische Regierung hat Machado aus mehreren Gründen von öffentlichen Ämtern ausgeschlossen. Die erste war ihre Annahme einer diplomatischen Position der Regierung von Panama im Jahr 2014, die es ihr ermöglichte, sich an die Organisation Amerikanischer Staaten zu wenden, wo sie eine ausländische Intervention in Venezuela forderte. Im Juni 2023 verhängte der Nationale Steuerverantwortliche das Verbot. 

    Danach bestand Machado darauf, dass die Unterstützung der Bevölkerung zu Hause in Verbindung mit internationalem Druck die Maduro-Regierung zum Nachgeben zwingen würde. Kurz vor dem Stichtag für die Registrierung von Kandidaten in diesem März schaltete Machado die Gänge, indem er eine Leihmutter wählte, um an ihrer Stelle zu laufen. In einem überraschenden Schritt überzeugte sie Edmundo González Urrutia, einen wenig bekannten ehemaligen Diplomaten ohne Charisma und zugegebenermaßen keine Lust, für ein Amt zu kandidieren, zu Präsidentschaftskandidaten von PUD. Als er die Kandidatur akzeptierte, verriet González, dass er nicht die Absicht hatte, im ganzen Land zu stürmen, und fügte hinzu: „Maria Corina macht es sehr gut.“ 

    González hat nur an einer der 10 großen Wahlkampfveranstaltungen Machados teilgenommen. „Machado dominiert die Bühne“, schrieb Resumen Latinoamericano und fügte hinzu, „sie konvertierte sich in die Königin der [Rallye]-Plattformen“ und hat dabei alle anderen PUD-Führer in den Schatten gestellt.

    Trotz der Einheit der Opposition oder zumindest des Erscheinens der Opposition sind zwei große politische Strömungen, die die Kandidatur von González Urrutia unterstützen, in gewisser Weise in Quereliegenschaften. Für die Mitte-Rechts-Parteien (unter der Leitung der G4-Parteien Acci’n Democrática [AD], Un Nuevo Tiempo und einigen der Führer von Primero Justicia) ist die Absetzung von Präsident Nicolás Maduro die einzige Priorität, und die Einheit der Opposition ist unerlässlich. In der Tat spielt es fast keine Rolle, wer der vereinte Kandidat ist, weil die Hauptbotschaft der Opposition ist, dass die Absetzung Maduros aus dem Amt die wirtschaftlichen Nöte des Landes abrupt beenden wird. 

    Die Strategie der Mitte-Rechts-Partei, die Macht zu erreichen, unterscheidet sich von der von Machado und der Rechtsextremen in zwei Aspekten. Erstens, indem sie ihre Botschaft darauf konzentriert, Maduro im Gegensatz zu bestimmten Politiken zu stürzen, hofft die Mitte-Rechts-Partei, die Einheit der Opposition zu garantieren, indem sie spaltende Positionen vermeidet. Und zweitens würde ein weniger aggressiver Diskurs eine bessere Chance haben, die Chavistas davon zu überzeugen, ungünstige Wahlergebnisse zu akzeptieren. 

    Eduardo Fernández, ein Präsidentschaftskandidat 1988, der 2024 Kandidat der PUD sein wollte, forderte die nationale Einheit und die „Versöhnung“, um die Einheit der Opposition zu garantieren und die Chavistas davon zu überzeugen, die Macht ohne Angst vor Vergeltung aufzugeben. Ein weiterer Präsidentschaftskandidat, Antonio Ecarri, der außerhalb der PUD-Fold liegt, hat sich verpflichtet, Vladimir Padrino Lopez als Verteidigungsminister zu behalten. Der Vorschlag soll die Chavistas davon überzeugen, dass die Repression gegen sie nicht stattfinden wird, ähnlich wie Violeta Chamorro es 1990 versuchte, als sie den sandinistischen Humberto Ortega zum Leiter der Armee ernannte.

    In einem weiteren Zeichen dafür, dass er ein Stellvertreter ist, erklärte González Urrutia, dass sein Regierungsprogramm dasselbe ist, wie es Machado bei ihrer Kandidatur für die Präsidentschaft vorgebracht hat. Das Programm seiner Kandidatur umfasst die laissez faire Ökonomie mit aller Macht. In der Tat sagt ihre Position zur Privatisierung alles: „Die Anziehungskraft des Privatkapitals ist die Lösung und Privatisierung ist die Strategie, um sie zu erreichen.“ 

    Die Aussicht auf die Privatisierung von Öl kann nicht gut mit AD und seinem Ableger Un Nuevo Tiempo übereinstimmen, die die Verstaatlichung der Branche 1976 durch eine AD-Regierung zu verdanken haben. Manuel Rosales von Un Nuevo Tiempo, von dem Bloomberg erklärte, dass er „neigt dazu, in seiner Ideologie linker zu sein“ als Machado, startete seine Präsidentschaftskandidatur, die von der Fuerza Vecinal-Partei unterstützt wird, die sich ausdrücklich der Ölprivatisierung widersetzt. Machado-Anhänger kritisierten einen anderen Präsidentschaftskandidaten, Henrique Capriles, dafür, dass er sagte: „Das Öl ist das Volk.“  

    Trotz der Unterschiede hat sich Machado bei jeder Instanz durchgesetzt. Zum Beispiel fiel Henrique Capriles von Primero Justicia, dem es auch verboten war, die Vorwahlen aus, um der Regierung keine Ausrede zu geben, um die PUD vollständig am Rande zu halten. Aber Machado weigerte sich, dasselbe zu tun. Dann bestand sie auf ihrem Recht, den Hauptkandidaten der Opposition zu wählen. Die PUD diskutierte heftig über das Thema, gab aber wieder ihrer Forderung nach. Einige PUD-Führer unterstützten Machado aus Angst, dass sie sich für Wahlenthaltung entscheiden würde, eine Möglichkeit, auf die Capriles während des Vorwahlkampfs anspielte. 

    Seit Machado sich für González Urrutia entschieden hat, hat sie ihren Verbündeten den Befehl gegeben, sich nicht auf die totale Privatisierung von Gesundheit, Bildung und die staatliche Ölgesellschaft PDVSA zu beziehen. Darüber hinaus wirft González die Möglichkeit der Umsetzung der „Übergangsjustiz“ auf, was Milde gegenüber führenden Chavistas impliziert. Machado ist jedoch zu eng mit radikalen Positionen auf dem Recht zu erkennen, dass die neue Linie alles andere als eine pragmatische Wahlkampftaktik ist. Darüber hinaus fehlt González das politische Kapital, um sich dem Willen Machados widersetzen zu können, auch wenn er die Absicht dazu hat. 

    Carlos Ron, Venezuelas stellvertretender Minister für Nordamerika, sagte mir: „Machado täuscht niemanden, indem er nicht über Massenprivatisierung spricht. Im Laufe ihrer politischen Karriere war dies ihr am meisten geschätztes Banner.“ 

    Washington: Machados treuer Verbündeter

    Unter den Führern der venezolanischen Opposition ist Machado Washingtons unverwechselbarer Favorit. Die Biden-Regierung unterstützt sie, obwohl sie am Vorabend der US-Präsidentschaftswahlen 2020 Sympathie für Trump ausdrückte. Sicherlich hat der zentristische Biden aus ideologischer Sicht mehr mit PUD-Führern wie Rosales und Capriles gemein als mit Machado. 

    Washingtons einzigartige Vorliebe für Machado wurde zwischen dem 26. Januar, als das Oberste Justizgericht endgültig entschied, dass sie nicht für das Präsidentenamt kandidieren konnte, und dem 19. April, als González Urrutia die Kandidatin der Opposition wurde, besonders deutlich. Während dieser Zeit fragte ein Journalist Francisco Palmieri, Leiter der US-Mission für Venezuela in Bogotá, ob „jeder Oppositionskandidat die Biden-Regierung zufriedenstellen würde“. Palmieri ging direkt auf den Punkt: „Wir haben und werden Maria Corina Machado als Kandidatin der demokratischen Opposition unterstützen.“  

    Unter Berücksichtigung dieser Haltung haben die USA andere Optionen verworfen, um Maduro zu stürzen. Manuel Rosales zum Beispiel hatte viel für ihn. Neben der Wahl zum Bürgermeister von Maracaibo und dann dreimal zum Gouverneur des bevölkerungsreichen Bundesstaates Zulia wurde seine Präsidentschaftskandidatur von Fuerza Vecinal unterstützt, einer neuen Partei mit einer guten Wahlbilanz. Palmieri rechtfertigte die US-Unterstützung für Machado mit der Begründung, dass sie die Vorwahlen der Opposition gewonnen habe, aber Rosales habe sich nicht daran beteiligt. 

    Darüber hinaus gibt es 9 Kandidaten, die bei den Wahlen am 28. Juli gegen Maduro antreten. Die Hardliner-Opposition wirft einigen vor, mit Maduro „zusammenzuarbeiten“ und nennt sie „Albanien“ (Skorpione). Aber nicht alle von ihnen, wie im Fall von Ecarri, können sogar aus der Ferne als Kollaborateure bezeichnet werden. 

    Das Versäumnis der Biden-Regierung, eine neutrale Position in Bezug auf die internen Spaltungen der Opposition beizubehalten, wirft eine Reihe von Fragen und Fragen auf.

    In erster Linie ist Washingtons bedingungslose Unterstützung für Machado angesichts der Attraktivität anderer Präsidentschaftskandidaten nicht nur ein Eindringen in die inneren Angelegenheiten Venezuelas, sondern auch in die inneren Angelegenheiten der venezolanischen Opposition. Claudio Fermon, der 1993 auf ADs Wahlrecht für das Präsidentenamt kandidiert hatte und einer der 10 Präsidentschaftskandidaten für 2024 ist, sagte: „Ich habe noch nie dieses Maß an externer Intervention in einem venezolanischen Wahlkampf gesehen“, und fügte hinzu, dass es von einigen „überschwängliche Zustimmung“ erhalten habe. 

    Washingtons unerschütterliche Unterstützung für Machado könnte mit ihrer extremen Version des Neoliberalismus zusammenhängen, zu der auch die Privatisierung der Ölindustrie gehört. 

    Machados harte Linie in Bezug auf die Chavistas mag auch nach Washingtons Geschmack sein. Während der Trump-Regierung forderte Machado Washington sogar auf, die Bemühungen zur Aufnahme eines Dialogs mit Maduro abzusagen, und nannte ein solches Unterfangen einen „Betrug“. In Anlehnung an Vorwürfe aus Washington wies sie „Straflosigkeit“ für Chavistas zurück, die sie als „Kriminelle und Mafiosos bezeichnete, die Geld aus dem Drogenhandel und der Lebensmittel der Venezolaner verwendet haben“. 

    Diese harte Linie steht im Widerspruch zu der These des Oppositionsforschers Luis Vicente Leon, dass Verhandlungen zwischen der Opposition und der Maduro-Regierung notwendig und sogar unvermeidlich sind, unabhängig davon, wer am 28. Juli gewinnt. Die Position von Leon ist besonders überzeugend, da die neue Amtszeit des Präsidenten erst 6 Monate nach den Wahlen am 28. Juli beginnt. 

    Machados Entscheidung, eine Leihmutter zu wählen und die Kampagne auf sich selbst zu zentrieren, scheint die Regierung und ihre Entscheidung, ihr die Kandidatur zu verbieten, zu verspotten. Ihr konfliktreicher und konfrontativer Ansatz erleichtert eher einen radikalen Bruch mit der Chavista-Vergangenheit und erleichtert die Umsetzung der radikalen Marke des Neoliberalismus, für die sie steht. 

    Die Mainstream-Medien: Machados Andere treue Verbündete

    Die Mainstream-Medien haben akribisch jeden von Machados Vorwürfen gegen die Maduro-Regierung wegen Verletzung demokratischer Normen in Bezug auf den Wahlprozess gemeldet. Die am weitesten reichende Verletzung des Demokratieprinzips wird jedoch überhaupt nicht berichtet, nämlich die verheerenden US-Sanktionen gegen Venezuela, die viele Venezolaner beeinflussen werden, um für die Opposition als einzige Möglichkeit zur Normalisierung der Beziehungen zu Washington zu stimmen. 

    Ein Beispiel dafür sind die Erklärungen des kolumbianischen Ex-Präsidenten Ernesto Samper, der in den Mainstream-Medien nicht berichtet wird, dass die Sanktionen eine Form des „monetären Kolonialismus“ und ein Eindringen in die inneren Angelegenheiten Venezuelas und anderswo darstellen. 

    Die Mainstream-Medien dienten als Echokammer für Machados Behauptungen, auch für diejenigen, die einige für zweifelhaft halten. 

    Machados Behauptung, dass sie überwältigende und bedingungslose nationale und internationale Unterstützung genießt, stinkt zwei zentrale Argumente von ihr. Erstens, dass sie das Recht hatte, den Kandidaten der Opposition zu wählen. Und zweitens, dass dieses Mal, anders als in den Vorjahren, Wahlenthaltung unnötig war. Aber sind ihre Behauptungen glaubwürdig? Die Fakten stellen sie in Zweifel. 

    Die Unternehmensmedien zum Beispiel nehmen die Richtigkeit der bekannt gegebenen Ergebnisse der Vorwahlen der Opposition im vergangenen Oktober, die Machado 92 Prozent der Stimmen gaben, als selbstverständlich an. Machado hatte sein Veto gegen die Teilnahme des Nationalen Wahlrats (CNE) in dem Prozess eingelegt, den Henrique Capriles und andere Mitte-Rechts-Führer mit der Begründung befürworteten, dass er eine größere logistische Unterstützung einschließlich 5000 Wahlzentren versprach. Stattdessen wurden die Vorwahlen von der NGO Sémate überwacht, die Machado selbst gegründet hatte und die Vizepräsidentin war und die nur etwas mehr als die Hälfte der Anzahl der Wahlzentren eröffnete, von denen einige in den Häusern der Menschen waren.

    In der Vergangenheit wurde S’mate wegen der Finanzierung durch die berüchtigte National Endowment for Democracy (NED) denunziert. Tatsächlich hatte der verstorbene Oppositionsführer Teodoro Petkoff den Mitbürger als autoritär bezeichnet und sich geweigert, an den Präsidentschaftswahlen der Opposition im Jahr 2006 teilzunehmen, die Sémate überwachen sollte, mit der Begründung, dass die Organisation nicht zuverlässig sei. 

    Der Zweitplatzierte für die Vorwahlen, Carlos Prosperi von AD, stellte die Genauigkeit der offiziellen Liste in Frage, eine Anschuldigung, die durch die Tatsache verstärkt wurde, dass Sémate es versäumte, eine Prüfung der Vorwahlen durchzuführen und die Stimmzettel sofort verbrannte.

    Luis Vicente Leon stellt auch ihre Behauptung in Frage, 80 Prozent Unterstützung der Wählerschaft zu genießen, und fügt hinzu, dass die Kundgebungen von Capriles für die Präsidentschaftswahlen 2012 „absolut und klar den Mobilisierungen von Machado überlegen“ seien. 

    Leon argumentierte auch, dass es zu viele Variablen gebe, um vorherzusagen, dass Machado am 28. Juli gewinnen würde. Leon hat mit Nachdruck argumentiert, dass Maduro ohne Betrug, aber durch das, was er „Wahltechnik“ nennt, die Wahlen gewinnen könnte. Als Beispiel verweist Leon auf die Möglichkeit extrem lange Schlangen außerhalb von Wahlzentren in Mittelklassegebieten, die Oppositionshochburgen sind. 

    Machado und der Aufstieg der internationalen extremen Rechten 

    Im Jahr 2012 erhielt Machado weniger als 4 Prozent der Stimmen bei den Präsidentschaftswahlen der Opposition. Ihr Aufstieg als „Hauptführer der Opposition“ ist ein Zeichen der Zeit und verstärkt die Bemühungen, ein so genanntes „aufkommendes reaktionäres Internationales“ zu schaffen, oder das, was Steven Forti in der Frühjahrsausgabe der NACLA als „große globale Familie“ der extremen Rechten bezeichnete. 

    Die meisten der hervorstechenden Merkmale von Machados Diskurs und Positionen fallen mit denen von reaktionären Führern und Bewegungen zusammen, die im Lateinamerika des 21. Jahrhunderts entstanden sind. Machados Umarmung des Laissez-faire-Kapitalismus, einschließlich der Deregulierung zur „Ankurbelung privater Initiative“ weist in Richtung Neoliberalismus, „Schock-Behandlung“-Stil. Dieses Muster manifestiert sich in Mileis Engagement, „den Staat von innen zu zerstören“ und seiner gleichzeitigen Schock-Behandlungspolitik sowie in der Verteidigung des rechtsextremen Führers Chiles José Antonio Kast von Pinochets „ökonomischem Vermächtnis“.  

    Machados Positionen zu den internationalen Beziehungen passen auch zu denen der Rechtsextremen in der Region zusammen. Machado macht kein Geheimnis, pro-US zu sein und seinen Gegnern wie Russland, China und dem Iran feindlich gegenüberzustehen. In der gleichen Richtung sagt sie voraus, dass „wenn wir das erreichen, was wir in Venezuela erreichen, dies das letzte Schwert sein wird, das in Regime wie Nicaragua und Kuba gestoßen wird“. 

    Eines der hervorstechenden Merkmale der extremen Rechten ist ihr Ausdruck des Hasses auf die Linke, die Machados Rhetorik reproduziert. So greift sie das Forum von Sao Paulo an und wirft ihm implizit vor, „kriminelle Dynamiken, die von obszöner und grausamer Korruption zur Finanzierung des Drogenhandels übergehend sind… [und] terroristische Gruppen“.  

    Zu ihrer Ehre, aber im Gegensatz zu den Rechtsextremen anderswo, hält sie sich an gemäßigte Positionen zu sozialen Themen wie der Homo-Ehe, die sie akzeptiert, und Abtreibung.  

    Machado ist Internationalist. Sie übernimmt nicht nur reaktionäre Positionen, sondern hat auch offen Beziehungen zu Rechten in Europa, Israel und Lateinamerika unterstützt und geschmiedet. 

    Wie die Rechtsextremen anderswo, ergreift Machado Partei bei Wahlen zugunsten ihrer ideologischen Gegenstücke in anderen Ländern. Machado hoffte auf die „endgültige Niederlage des Kirchnerismus“ bei den Wahlen 2023 in Argentinien, zur gleichen Zeit, als sie Milei „superklar, mutig, voller Energie“ nannte. Sie unterhält Verbindungen zur rechtsgerichteten Volkspartei Spaniens, betont aber auch ihre besondere Beziehung zu der rechtsextremen Vox, die laut Jacobin eine „zentrale Rolle in einem aufstrebenden reaktionären internationalen“ spielte, und nannte ihren Chef Santiago Abascal ihre „Freundschaft“. 

    Die Unterstützung, die Machado von ihren rechten Verbündeten auf der ganzen Welt erhält, ist nachdrücklicher und stark formuliert als die von Zentristen. So behauptete beispielsweise in einem Videointerview mit Machado der rechte Ex-Präsident Kolumbiens Iván Duque, dass die venezolanische Opposition „der Widerstand“ genannt werden sollte, und behauptete, wie Machado es damals mit Nachdruck tat, dass Chávez die Abwahl 2004 wirklich verloren habe, obwohl er mit 59 Prozent der Stimmen zum Sieger erklärt wurde. 

    Machado, wie Milei und Brasiliens Bolsonaro, verkörpert Merkmale des Populismus: Sie ist eine charismatische, polarisierende Figur mit einem manichäischen Diskurs, dem die Unterstützung einer starken politischen Partei fehlt. 

    In vielen Ländern haben die Mitte-Rechts-Partei (die Partido Popular in Spanien und die Führer der Republikanischen Partei in den USA) Vereinbarungen mit der extremen Rechten abgeschlossen oder akzeptiert. In anderen Ländern wurden traditionelle zentristische Parteien zu einem Schatten ihres früheren Selbst reduziert und von der extremen Rechten (Kolumbien, Argentinien) vertrieben. 

    Die politische Polarisierung hinter diesen Tendenzen ist genau das, was in Venezuela geschieht. Dort werden die Wähler am 28. Juli zwischen einem rechtsextremen Kandidaten und Nicolás Maduro wählen, der sich auf der linken Seite des politischen Spektrums befindet. Unabhängig vom Wahlergebnis werden sich die Mitte-Rechts-Führer der PUD nicht leicht von den Prellungen erholen, die sie von der rechtsextremen Maria Corina Machado erhalten haben.  

    https://venezuelanalysis.com/opinion/maria-corina-machado-what-the-mainstream-media-isnt-saying-about-her/

  37. Der Friedensnobelpreis kann Trump derzeit nicht gegeben werden, weil er mit Israel an einem Genocid beteiligt ist.

    Trump ist wie Hit., Trueman und Churchill ein primitiver Massenmörder, eine Marionette der Zionisten.

    Deshalb gibt man den Preis einer seiner billigen Marionetten in Venezuela.

  38. Neunzehnhundertirgendwann kriegte der Dalai Lama auch dieses Medaillon.
    Der gewünschte Regimechange in China ist ausgeblieben.
    Maduro wird noch dann regieren, wenn diese Senorita im Florida-Exil ihre Falten zählt.

  39. Die Foristen haben die Preisvergabe ausführlich bewertet, aber eine Würdigung fehlt noch: Die Redaktion hat den (übrigens hervorragenden) Artikel von Michelle Ellner nicht nur gefunden, sondern auch übersetzt (meinetwegen: DeepL ordentlich auf die Finger geschaut) und online gestellt. Angesichts der von den Qual.-Medien über den Preis und die diesjährige Preisträgerin flächendeckend verbreiteten Desinformation ist dieser Akt der Aufklärung ganz unbedingt notwendig.

    Wer sich heute auch nur in die Nähe jener Medien traut, die laut Eigendarstellung der Quell aller Wahrheit sind, bekommt ungefragt eine Überdosis Propaganda gespritzt – intravenös und dergestalt manipuliert, dass die Hirnschranke mühelos überwunden wird. Auch bei Overton kommen gelegentlich Stimmen zu Wort, die sich solch unfeiner Methoden bedienen, aber für den vorliegenden Artikel möchte ich mich bei Roberto und Florian ausdrücklich bedanken: So geht alternative Medienarbeit!

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