Frieden hat keine Bedeutung, wenn Rechte wie Maria Corina Machado den Nobelpreis gewinnen

María Corina Machado 2023, als sie Präsodentschaftskandidatin wurde. Ihr wurde die Kandidatur verboten. Machado unterhält gute Beziehungen zu rechtsextremen Partei in der EU wie zur spanischen Vox. Bild: Humberto Matheus/Shutterstock.com

Als ich die Schlagzeile „Maria Corina Machado erhält den Friedensnobelpreis“ sah, hätte ich fast über die Absurdität gelacht. Aber ich tat es nicht, denn es ist nicht lustig, jemanden zu belohnen, dessen Politik so viel Leid gebracht hat. Jeder, der weiß, wofür sie steht, weiß, dass an ihrer Politik nichts auch nur im Entferntesten friedlich ist. Ein Kommentar.

Wenn das im Jahr 2025 als „Frieden“ gilt, dann hat der Preis selbst jedes Quäntchen Glaubwürdigkeit verloren. Ich bin venezolanische Amerikanerin und weiß genau, wofür Machado steht. Sie ist das lächelnde Gesicht von Washingtons Regimewechsel-Maschine, die geschliffene Sprecherin für Sanktionen, Privatisierung und ausländische Interventionen, die sich als Demokratie verkleiden.

Machados Politik ist durchdrungen von Gewalt. Sie hat zur ausländischen Intervention aufgerufen und sogar den israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu, den Architekten der Vernichtung des Gazastreifens, direkt aufgefordert, Venezuela unter dem Banner der „Freiheit“ mit Bomben zu „befreien“. Sie hat Sanktionen gefordert, diese stille Form der Kriegsführung, deren Auswirkungen – wie Studien in The Lancet und anderen Fachzeitschriften gezeigt haben – mehr Menschen getötet haben als ein Krieg, indem sie ganze Bevölkerungen von Medikamenten, Nahrungsmitteln und Energie abschnitten.

Machado hat ihr gesamtes politisches Leben damit verbracht, die Spaltung zu fördern, die Souveränität Venezuelas zu untergraben und dem Volk das Recht auf ein Leben in Würde zu verweigern.

Machado ist kein Symbol für Frieden oder Fortschritt. Sie ist Teil einer globalen Allianz zwischen Faschismus, Zionismus und Neoliberalismus, einer Achse, die ihre Herrschaft unter dem Deckmantel von Demokratie und Frieden rechtfertigt.

So sieht Maria Corina Machado wirklich aus:

  • Sie war 2002 an der Spitze des Staatsstreichs, durch den ein demokratisch gewählter Präsident kurzzeitig gestürzt wurde, und unterzeichnete das Carmona-Dekret, mit dem die Verfassung außer Kraft gesetzt und alle öffentlichen Einrichtungen über Nacht aufgelöst wurden.
  • Sie arbeitete Hand in Hand mit Washington, um einen Regimewechsel zu rechtfertigen, und nutzte ihre Plattform zur Forderung einer ausländischen Militärintervention, um Venezuela mit Gewalt zu „befreien“.
  • Sie bejubelte Donald Trumps Invasionsdrohungen und seine Marineeinsätze in der Karibik, eine Machtdemonstration, die unter dem Vorwand der „Bekämpfung des Drogenhandels“ einen regionalen Krieg auszulösen droht. Während Trump Kriegsschiffe entsandte und Vermögenswerte einfror, stand Machado bereit, als seine lokale Stellvertreterin zu dienen, und versprach, die Souveränität Venezuelas auf dem Silbertablett zu servieren.
  • Sie drängte auf die US-Sanktionen, die die Wirtschaft abwürgten, da sie genau wusste, wer den Preis dafür zahlen würde: die Armen, die Kranken und die Arbeiterklasse.
  • Sie half beim Aufbau der so genannten „Übergangsregierung“, einem von Washington unterstützten Marionettentheater, das von einem selbsternannten „Präsidenten“ geleitet wurde, der Venezuelas Ressourcen im Ausland plünderte, während die Kinder im eigenen Land hungerten.
  • Sie gelobt, die venezolanische Botschaft in Jerusalem wieder zu eröffnen, und stellt sich offen auf die Seite desselben Apartheidstaates, der Krankenhäuser bombardiert und dies als Selbstverteidigung bezeichnet.
  • Jetzt will sie das Öl, das Wasser und die Infrastruktur des Landes an private Unternehmen übergeben. Dies ist dasselbe Rezept, das Lateinamerika in den 1990er Jahren zum Laboratorium des neoliberalen Elends machte.

Machado war auch einer der politischen Architekten von La Salida, der Oppositionskampagne von 2014, die zu eskalierten Protesten, einschließlich Guarimba-Taktiken, aufrief. Dabei handelte es sich nicht um „friedliche Proteste“, wie die ausländische Presse behauptete, sondern um organisierte Barrikaden, die das Land lahmlegen und den Sturz der Regierung erzwingen sollten. Straßen wurden mit brennendem Müll und Stacheldraht blockiert, Busse, die Arbeiter transportierten, wurden in Brand gesteckt, und Menschen, die verdächtigt wurden, Chavista zu sein, wurden verprügelt oder getötet. Sogar Krankenwagen und Ärzte wurden angegriffen. Einige kubanische Ärztebrigaden wurden fast bei lebendigem Leib verbrannt. Öffentliche Gebäude, Lebensmittelwagen und Schulen wurden zerstört. Ganze Stadtteile wurden aus Angst in Geiselhaft genommen, während Oppositionsführer wie Machado vom Rand aus jubelten und dies als „Widerstand“ bezeichneten.

Sie lobt Trumps „entschlossenes Vorgehen“ gegen das, was sie als „kriminelles Unternehmen“ bezeichnet, und verbündet sich damit mit demselben Mann, der unter der Aufsicht des ICE Kinder von Migranten in Käfige sperrt und Familien auseinanderreißt, während venezolanische Mütter nach ihren durch die US-Migrationspolitik verschwundenen Kindern suchen.

Wenn Henry Kissinger einen Friedenspreis gewinnen konnte, warum nicht auch María Corina Machado? Vielleicht wird er nächstes Jahr an die Gaza Humanitarian Foundation für „Mitgefühl unter der Besatzung“ verliehen.

Jedes Mal, wenn dieser Preis an einen als Diplomatie getarnten Architekten der Gewalt verliehen wird, spuckt er denjenigen ins Gesicht, die tatsächlich für den Frieden kämpfen: den palästinensischen Sanitätern, die Leichen aus den Trümmern bergen, den Journalisten, die in Gaza ihr Leben riskieren, um die Wahrheit zu dokumentieren, und den humanitären Helfern der Flottilla, die mit nichts anderem als Mut und Überzeugung die Belagerung durchbrechen und den hungernden Kindern in Gaza Hilfe bringen.

Aber echter Frieden wird nicht in Sitzungssälen ausgehandelt oder auf Bühnen verliehen. Echter Frieden wird von Frauen geschaffen, die während der Blockaden Nahrungsmittelnetzwerke organisieren, von indigenen Gemeinschaften, die Flüsse gegen die Ausbeutung verteidigen, von Arbeitern, die sich weigern, in Gehorsam ausgehungert zu werden, von venezolanischen Müttern, die sich mobilisieren, um die Rückgabe von Kindern zu fordern, die im Rahmen der US-amerikanischen ICE- und Migrationspolitik festgenommen wurden, und von Nationen, die Souveränität der Knechtschaft vorziehen.

Das ist der Frieden, den Venezuela, Kuba, Palästina und jede Nation des globalen Südens verdient.

Der in Common Dreams im englischen Original erschienene Artikel wurde unter der Lizenz CC BY-NC-ND-3.0 veröffentlicht. Übersetzung: Overton mit der Hilfe von DeepL.

Michelle Ellner

Michelle Ellner ist Koordinatorin der Lateinamerika-Kampagne von CODEPINK. Dort ist ihr Beitrag auch erschienen, in dem sie Kritisiert, dass der Friedensnobelpreis nicht Machado gebühren würde, sondern den Journalisten in Gaza. Sie wurde in Venezuela geboren und hat einen Bachelor-Abschluss in Sprachen und internationalen Angelegenheiten von der Universität La Sorbonne Paris IV, in Paris.
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36 Kommentare

  1. Wieso? Ist doch alles folgerichtig:

    „Krieg ist Frieden, Freiheit ist Sklaverei, Unwissenheit ist Stärke.“

    Ich laufe seit geraumer Zeit mit einem T-Stirt durch die Gegend mit: „Make 1984 Fiktion again“.
    KwT.

    1. Ja, nahezu. – Ich hatte indes noch Hoffnung, dass man in Norwegen wieder mal zur Vernunft kommen würde….

      Allerdings fand ich ihn bei der EU noch halbwegs angemessen…., wobei ja nicht nur die EU – vorwiegend in Europa – für Frieden gesorgt hatte…..

      1. bei der EU fand ich ihn damals auch ok . aber wenn ich seh was heute aus der EU geworden ist, und was die in Osteuropa treiben,, sollte man in ihr wieder wegnehmen.

  2. Das „Nobelpreiskommitee“ belohnt seit 1945 konsequent jene, die die weltweite Barbarei des Kapitalismus‘ voranbringen.

    Da wäre auch der Führer ein heißer Kandidat gewesen.

  3. Bei allen westlichen Preisen der letzten Zeit darf man davon ausgehen, dass die Gepriesenen jeweils das Gegenteil vom Sinn des Preises vertreten. Besonders fiel die Entwicklung seit Obamas Nobelpreis auf, aber es gibt noch andere, z,B. Friedenspeis des deutschen Buchhandels, Karlspreis,…
    Da müssen wir durch, wie seinerzeit durch das System, was sich Sozialismus nannte. Alles hat ein Ende.

    1. vdL hatte zuletzt den Karlspreis bekommen….. – für – wie mir schien – die konsequente Umsetzung der Befehle ihrer Auftraggeber, die EU in ein vom tiefen Staat regiertes, diktatorisches System zu verwandeln….

      Offiziell lt. Karlspreiskomitee: „Für ihre Verdienste um die Einheit der Mitgliedstaaten, die Eindämmung der Pandemie, die Geschlossenheit des Verteidigungswillens gegen Russland und die Impulse zum Green Deal einerseits sowie zur Ermutigung gegenüber den anstehenden Aufgaben….“

      …. oder kurz gesagt: sie bringt die EU globalistisch und imperialistisch auf Kurs, als weiteres Werkzeug im (hoffnungslosen) Kampf für die US-Hegemone

      (Die o.g. Formulierung….
      1. „….die Geschlossenheit des Verteidigungswillens gegen Russland….“ ist reine realitätsfreie Westpropaganda,
      2. „…die Eindämmung der Pandemie….“: wohl doch eher für das konsequente Durchexerzieren des Pandemieplanes, also die Schädigung möglichst vieler Menschen bis hin zum Tod, und die Verteilung möglichst vieler Steuergelder an die WHO und die Pharmaindustrie)

        1. Da habe ich keine Hoffnung, auch wenn diese Nachricht eine erfreuliche Tendenz aufzeigt.

          Denn letztlich wird es – wie „damals“ und auch seit 3 Jahren in der Ukraine zu sehen – eine Zwangsmobilisierung geben.
          Und dann: dann wird sich zeigen, wer bereit ist, seinem Gewissen zu folgen….

  4. Wow. Was ich über Venezuela nicht weiss……

    Wenn eine solche Politikerin diesen Preis bekommt, dann bestimmt nicht, weil sie sich besonders für Frieden eingesetzt hätte.

    Der Friedensnobelpreis ist zu einer politischen Waffe der westlichen Imperialisten verkommen, den Niedergang ihres Systems mit allen Waffen zu verlangsamen, und dabei anderen soviel Schaden wie möglich zuzufügen.

    Absolut widerlich.

    Wie viele Menschen gibt es wohl auf der Welt, die sich seit Jahren, -zehnten für Frieden und die Unterstützung von Menschen einsetzen / die wirklich grundlegende Hilfe benötigen: 10.000, 100.000 und noch viel mehr.

    Dass das „Imperium-Friedenspreis-Komitee“ diese alle ausser Acht lässt, und diesen Preis stattdessen einer
    westlichen „Wunschkandidatin“ für ein Marionettenregime in Venezuela (wie Guaido) verleiht, zeigt nur, wie tief man in Norwegen im Ar….. der USA steckt.

    Eine rein politische Preisverleihung, nix Frieden.

  5. Doch der Nobelpreis passt, denn Nobel war Bellizist und Erfinder des Dynamits.

    Ich finde alle Massenmörder wie Obama, Stalin, Trueman, der Innviertler Schnauzer, Churchill, Bush, Clinton, Trump, Netanjahu,… sollten ihn bekommen.

    1. Pinochet fehlt noch, und der Schah, und generell alle, die für die USA eine Marionettenregierung in ihrem Land gebildet und ihre Bevölkerung tyrannisiert haben…..

  6. Bekanntlich gehört Norwegen (von wo aus der Nobelpreis vergeben wird) zu den Vasallen-Staaten der USA. Und da Trump den Preis für sich beanspruchte, musste diplomatisch vorgegangen werden um nicht Trumps Zorn auf sich zu ziehen (etwa mit 100% Zöllen), deshalb hat man mit dieser Auszeichnung versucht Trumps Politik in Lateinamerika zu unterstützen.

    Es ist genau dieses Handeln, das einen Vasallen ausmacht.

    1. Genau diese Gedanken hatte ich auch.
      Es muss mit Trump zu tun haben.
      Sie konnten Trump den Preis nicht geben, das wäre zu lächerlich gewesen und hätte im Rest der Welt völliges Unverständnis hervorgerufen. Also musste man Trump ein Geschenk für eines seiner aktuellen Lieblingspielfelder geben.
      Kann mir aber vorstellen, dass dem Nobelpreiskommitee das Ganze relativ peinlich sein dürfte (zumindest einigen Mitgliedern), da das Manöver doch ziemlich durchsichtig ist.

      1. Das Komitee wird von norwegischen Parlament mit jeweils aktueller Mehrheit bestimmt, also denen denen nach Jahrzehnten hartnäckiger Bemühungen inklusive Fakestorys von russischen U-Booten gelungen ist den Widerstand der Bevölkerung gegen den Nato-Beitritt zu brechen. ich kann mir nicht vorstellen, daß da Leute bestimmt werden, denen irgendwas peinlich ist…

  7. Der Friedensnobelpreis wird seit Jahren immer wieder an diejenigen verliehen, die Handlangee des globalen Ausbeutungssystems sind. Konsequenterweise sollte man demnächst folgende Institutionen und Persönlichkeiten auszeichnen. Dann weiß endlich jeder, was der Preis wert ist:
    Blackrock, für die konsequente Ausbeutung in der Welt
    Bill Gates, für das konsequente „Befrieden“ durch Zwangssterilisation z. B.
    Die NATO für ihre konsequente Antifriedenspolitik und massive Aufrüstung
    Die israelische Regierung für die Zwangsbefriedung in Gaza und Westjordanland
    Posthum Adolf Hitler für die massenhafte Ausrottung in besetzten Gebieten.
    Posthum Napoleon für die Zerstörung weiter Gebiete Europas und die Überziehung Europas mit Krieg
    Den Mossad, MI6, CIA und andere Geheimdienste für die konsequente Untergrabung pazifistischer Tendenzen
    VonderLeyen, Merz, Kiesewetter, Scholz, Habwck, Baerbock und Pistorius für die Vernichrung des Sozialstaata und friedlicher Diplomatie zugunsten von Aufrüstung und Kriegsvorbereitung.
    dann sollte man den Preis in Kriegsnobelpreis umbenennen. Ihr könnt weitere Personen und Institutionen hinzufügen. Daran kann sich das Komitee dann abarbeiten.

  8. Eine venezolanische Fascho-Politikerin, die einen US-Angriff auf Ihr Land befürwortet, erhält den Friedensnobelpreis.
    Es passt zu der Zeit, in der wir leben.

  9. Das Ding ist doch tot!
    Wollte Nobel einen Preis für Wirtschaft?
    Bestimmt nicht, das hätte er sonst doch sicher so festgelegt !
    Und wie weiter oben schon sehr richtig bemerkt, ist die Verleihung an Obama, einen Meister der illegalen Tötungen, sowie die an die EU doch ein Witz gewesen, wenn auch kein guter!
    Nobel würde sich nicht einfach nur im Grabe umdrehen, sondern zum Ventilator werden!
    Bei diesem Quatsch höre doch gar nicht mehr hin!
    Gleiches gilt für den Karlspreis und selbst der Orden wider den tierischen Ernst ist doch gekapert worden.
    Interessiert mich einfach nicht mehr!
    Bei der Flutkatastrophe damals, wo Buka Schröder für das Stimmvieh reüssierte, wollte ich hin und mir das ansehen.
    Als die Kumpels und ich das sahen, haben wir drei Wochen mit angepackt!
    Danach sollte es diese Medaille geben, die ich natürlich ablehnte; ich habe mich ernsthaft mit meiner Mutter verkracht, als sie das Bundesverdienstkreuz annahm, für Jahre!
    Man nimmt von diesem Staat keine Orden an, jedenfalls ich nicht, v.a. nicht, wenn man bedenkt, wem und von wem dieses Zeugs verliehen wurde!
    Gleiches gilt für o.g. Preise.
    Das einzige, was ich angenommen habe, war die silberne Ehrennadel meines Schachvereins für 10 Jahre Mitgliedschaft
    und selbst damit hatte ich schon Probleme!
    Nee, nee, dieses gegenseitige Rudelonanieren , mit ihren Laudatios und Beweihräuchereien finde ich nur abartig, den Artikel hätte es für mich nicht gebraucht, obwohl ich ihn las ( warum auch immer).

  10. passt doch
    ”There’s class warfare, all right, […] but it’s my class, the rich class, that’s making war, and we’re winning.” – Warren Buffet im Interview mit Ben Stein in New York Times, 26. Novemberr 2006
    („Es herrscht Klassenkrieg, richtig, aber es ist meine Klasse, die Klasse der Reichen, die Krieg führt, und wir gewinnen“)
    die Reichen und deren Handlanger unter sich

  11. ……… die große Krake US – Imperialismus hat eben ihre blutigen Pfoten eben überall drin….. aber scheissegal, wie bei den Römern schon, nen bissl Rosenwasser drübber, dann geht dat schon. Maria wird sicherlich dat Plömmelchen dem Dummnald mal ausleihen, dann kann er damit im Owahloffice rumhocken und sich plustern…..ach, watt is dat allet schön …….

  12. Wenn Institutionen wie das Norwegische Nobelkomitee einen Preis verleihen, dann drücken die mit dieser Würdigung ihre eigene Stellung aus. Gewürdigt werden Personen für eine Haltung, die man teilt, und die man mit der Preisverleihung ins Recht setzt.
    Es sind politische Standpunkte, die bei den Angesprochenen auch so verstanden werden. Wenn also so jemand wie Machado geehrt wird, dann ist das eine Ansage an Venezuela.

    1. „Es sind politische Standpunkte, die bei den Angesprochenen auch so verstanden werden. Wenn also so jemand wie Machado geehrt wird, dann ist das eine Ansage an Venezuela.“

      Ja, natürlich. Die westliche Wertegemeinschaft sendet mit der Preisverleihung 2 Botschaften: A) Venezuela ist anschlussfähig. Venezuela kann sich öffnen -oder geöffnet werden- und an das System des Welt-Kapitalismus angeschlossen werden. B) Machado hat aus Sicht des freiheitlich -demokratischen Westens die Befähigung und das notwendige -couargiert-zielstriebige- Standing, um den Prozess der Öffnung und des Anschlusses an den Welt-Kapitalismus voranzutreiben. Und -indem Frau Machado in ihrer Selbstlosigkeit permanent wiederholt: „Für das venezolanische Volk“- wird unmissverstänlich klar gemacht, Frau Machado könne nicht nur die staatlichen Institutionen in den Dienst des Welt-Kapitalismsus und Welt-Marktes stellen -die ganze Gesellschaft kann dienstbar gemacht werden . Solche Führungsqualitäten stellt das Norwegische Nobelkomitee ÜBER denen eines Donald Trumps mit senem „Ewigen Frieden“.

  13. Lesestoff den man verbreiten muß!
    https://www.nachdenkseiten.de/?p=140370

    „Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache. Von 1776 bis 2019 haben die Vereinigten Staaten 392 militärische Interventionen durchgeführt. 34 Prozent davon fanden in Lateinamerika und der Karibik statt, 23 Prozent in Ostasien und im Pazifikraum, 14 Prozent im Nahen Osten und in Nordafrika, 13 Prozent in Europa und Zentralasien und neun Prozent in Afrika südlich der Sahara. Mehr als die Hälfte aller Interventionen fanden seit 1945 statt, fast ein Drittel seit dem Ende des Kalten Krieges. “

    Wer solche „Freunde“ hat, der braucht keine Feinde.

    1. @Faber
      Trump hat jetzt schon 8 x Frieden gestiftet, wenn auch mit Peacemaker und Kanonenbooten.
      In den nächsten 3 Jahren seiner Amtszeit könnten es bis zum Ende vermutlich 300 oder mehr Friedenstiftungen sein.

      Selenskij wäre natürlich auch so ein Kandidat für den Preis.

      Lasst sie sich mit Orden und Preisen vollhängen bis sie nicht laufen können

  14. Ich verstehe die Aufregung nicht.
    Es sollte doch mittlerweile jedem (selbstdenkenden) Menschen klar sein, dass alle Etikettierungen von Preisen, die sich die Herrschenden untereinander zuschieben, genau das Gegenteil des Inhalts beschreiben.
    Darüber kann man sich (eigentlich) nur dann beschweren, wenn man selbst gern zur herrschenden/verwaltenden Klasse gehören möchte, oder von dort kommt und unzufrieden ist mit der eigenen Stellung.
    Dieser Pseudoaufschrei, den ohnehin nur die Menschen der verwaltenden/herrschenden Klasse hören, ist doch auch nur ein Ruf nach Wahrnehmung.
    . Denn welchen abhängig beschäftigten Malocher solle es interessieren, wer welchen Preis bekommt? Und wer sich darüber aufregt.

  15. Man muss Nicolás Maduro nicht mögen. Selbst Lula nannte ihn schon einen „blöden Esel“ – und wer ihn reden hört, versteht, warum. Aber was daraus die USA und ihre westlichen Beifallsklatscher gemacht haben, ist eine moralische Groteske: Regime-Change als Friedensmission. Erst wird ein Land durch Sanktionen wirtschaftlich stranguliert, bis selbst Medikamente und Nahrungsmittel knapp werden. Dann zeigt man mit dem moralisch erhobenen Zeigefinger auf das Leid, das man selbst verursacht hat – und ruft: „Seht, so sieht Diktatur aus!“ Und um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, bekommt die Symbolfigur dieses Spiels – María Corina Machado – auch noch den Friedensnobelpreis. Man könnte lachen, wenn es nicht so zynisch wäre.

    Ein Preis für Frieden, vergeben an eine Frau, die jahrelang lautstark nach härteren Sanktionen rief – also nach noch mehr Hunger, Elend und Tod im eigenen Land. Das ist, als würde man den Preis für Tierliebe an einen Pelzhändler verleihen. Aber offenbar gilt: Wer im Sinne Washingtons das „Böse“ bekämpft, darf jedes Mittel heiligen. Der Friedensnobelpreis ist damit endgültig zur geopolitischen PR-Trophäe verkommen. Statt Mut zu Dialog und Deeskalation zu ehren, feiert man politische Frontfrauen, die Regimewechsel herbeiwinken.

    Frieden? Nein. Das ist Machtpolitik im Sonntagsanzug, geschminkt mit moralischem Pathos. Wer solchen Zynismus noch beklatscht, sollte sich wenigstens ehrlich machen: Es geht nicht um Menschenrechte – es geht um Einfluss, Öl und das ewige Spiel vom guten Westen gegen die bösen anderen.

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