Eskalation im nuklearen Wettrüsten

Atomwaffentest Plumbbob Fizeau am 14. Sept. 1957
Atomwaffentest Plumbbob Fizeau am 14. Sept. 1957 auf dem Nevada-Testgelände. Bild: National Nuclear Security Administration

Der russische Präsident Wladimir Putin hat erfolgreiche Tests von zwei neuartigen Atomwaffen mit Nuklearantrieben verkündet. Das dürfte sich vor allem gegen die USA gerichtet haben und sollte wohl auch vor dem Treffen Xi Jinping-Trump signalisieren, dass Russland im nuklearen Wettrüsten mithalten kann oder sogar überlegen ist.

Putin hatte zunächst erklärt, dass die Testphase für den landgestützen Marschflugkörper Burevestnik beendet sei und befohlen, diesen bei den Truppen zu installieren (Russland testet demonstrativ atomgetriebenen Marschflugkörper Burevestnik). Das sollte bedeuten, dass der Marschflugkörper in die Produktion geht und einsatzbereit sein soll. Mit seinem Nuklearantrieb („Fliegendes Mini-Tschernobyl“) ist er zwar relativ langsam, ist aber manövrierfähig und kann tief und vor allem lange fliegen, also auch wie Drohnen „herumlungern“ (loitern).

Burevestnik wurde ebenso wie die Unterwasserdrohne Poseidon von Putin als Waffen gepriesen, die einzigartig seien und nicht abgewehrt werden könnten. Sie ergänzen das 2018 von Putin gegen Trumps damalige Aufrüstungspläne angekündigte Arsenal an Waffen, zu dem auch die Hyperaschallrakete Kinshal und die Interkontinentalrakete Sarmat gehören. Letztere wird von Silos aus gestartet und soll eine Reichweite von 18.000 Kilometern haben und 15 MIRV-Nuklearsprengköpfe oder 24 Avangard Hyperschallgleitkörper, die über Mach 20 fliegen, freisetzen können. Poseidon verfügt gleichfalls über einen Mini-Reaktor als Antrieb und kann einen Nuklearsprengkopf abfeuern.

Als Folge der Ankündigungen von Putin im März 2018 hatte Trump in seiner ersten Präsidentschaft die Einrichtung eines eigenständigen Weltraumkommandos angeordnet und bereits von Abfangraketen im Weltraum geträumt. In seiner zweiten Präsidentschaft verfolgt er mit dem schon im Januar angekündigten Golden Dome wieder das Ziel, die USA unangreifbar für Raketen und Drohnen aller Art zu machen. Ein Netzwerk von Satelliten mit Sensoren und im Weltraum stationierten Abfangraketen, eine Weiterführung des SDI-Projekts von Reagan, soll dafür sorgen und das Gleichgewicht des Schreckens für die USA in eine strategische Überlegenheit überführen. Begonnen hat das Wettrüsten mit dem einseitigen Ausstieg der USA 2002 aus dem ABM-Vertrag, der aus Gründen des Gleichgewichts einen Anti-Raketen-Schirm verhindern sollte. Washington provozierte Russland daraufhin auch damit, in Rumänien und zunächst Tschechien, später Polen Stützpunkte des Raketenabwehrschilds einzurichten, die angeblich gegen Iran gerichtet waren, was natürlich Moskau als Lüge betrachten musste.

Seitdem verfolgte Putin das Projekt der Entwicklung von Atomwaffen, die von keinem Schutzschild abgefangen werden können („unbesiegbar für alle bestehenden und zukünftigen Raketenabwehr- und Luftabwehrsysteme“), um das Gleichgewicht des Schreckens zu erhalten bzw. Russland im Wettrüsten vorpreschen zu lassen. Burevestnik und Poseidon waren die neuesten Waffensysteme, die Putin zur Abschreckung aufbot. Und wie schon 2018 reagierte Trump schnell und ordnete die sofortige Wiederaufnahme von Atomwaffentests an.

„Da andere Tests durchführen, halte ich es für angemessen, dass wir dies auch tun“

Gestern schrieb er, ohne Russland und die neuen Waffen zu erwähnen und gleich im ersten Satz eine Lüge zu verbreiten, da die USA nicht mehr Atomwaffen als Russland haben, sondern Russland mehr als die USA: „Die Vereinigten Staaten verfügen über mehr Atomwaffen als jedes andere Land. Dies wurde während meiner ersten Amtszeit erreicht, einschließlich einer vollständigen Modernisierung und Erneuerung der bestehenden Waffen. Aufgrund der enormen Zerstörungskraft habe ich es gehasst, dies zu tun, aber ich hatte keine andere Wahl! Russland liegt an zweiter Stelle, China weit abgeschlagen an dritter Stelle, wird aber innerhalb von fünf Jahren aufholen. Aufgrund der Testprogramme anderer Länder habe ich das Kriegsministerium angewiesen, mit der Erprobung unserer Atomwaffen auf gleicher Basis zu beginnen. Dieser Prozess wird unverzüglich beginnen.“

Der letzte amerikanische Atomwaffentest fand 1992 statt, Russlands letzter Test erfolgte 1990 auf Nowaja Semlja, wo jetzt die Unterwasserdrohne Poseidon, allerdings ohne Nuklearsprengkopf getestet wurde. Der Atomwaffenteststopp-Vertrag (CTBT) liegt seit 1996 vor, aber er ist noch nicht in Kraft getreten, weil China, Indien, Iran, Israel, Nordkorea, Pakistan und die USA ihn nicht ratifiziert haben. Russland ist 2023 wieder ausgestiegen.

Welche Art von Tests Trump meint, ist nicht klar, also ob Nuklearsprengköpfe oder Trägersysteme getestet werden, letzteres hatte Russland gemacht. Nach dem Treffen mit Xi Jinping, bei dem es neben dem Handel auch um den Ukraine-Krieg ging, wohl aber nicht um Atomwaffen, sagte er an Bord der Air Force One zu Reportern, seine Anordnung habe „mit anderen“ zu tun, die „offenbar alle Atomtests durchführen. Wir führen keine Tests durch. Wir haben sie vor Jahren, vor vielen Jahren eingestellt. Aber da andere Tests durchführen, halte ich es für angemessen, dass wir dies auch tun.“

Kreml-Sprecher Peskow antwortete: „Bislang wussten wir nichts von irgendwelchen Tests. Wenn er die Burevestnik-Tests in irgendeiner Weise als Atomtests eines anderen Landes bezeichnet, ist das keineswegs zutreffend. Alle Nationen treiben die Entwicklung ihrer Verteidigungssysteme weiter voran, aber das stellt keinen Atomtest dar.“ Aber Peskow drohte, ohne Näheres auszuführen, falls ein Staat das Moratorium für Atomwaffentests verletzen sollte, was der Verbündete Nordkorea bereits mehrere Male machte: „Ich möchte an die Aussage von Präsident Putin erinnern, die bereits mehrfach wiederholt wurde: Wenn jemand das Moratorium aufgibt, wird Russland selbstverständlich entsprechend handeln.“

Hans Kristensen, Direktor des Nuclear Information Project bei der Federation of American Scientists, fragt auch: „Welche Art von Tests? Möglicherweise wurde dies durch die beiden jüngsten Raketentests Russlands ausgelöst. Aber die USA testen ihre Atomwaffen bereits auf ähnliche Weise.  „Wenn er mit Tests nukleare Sprengstofftests meint, wäre das leichtsinnig, wahrscheinlich für 18 Monate nicht möglich, würde Geld kosten, das der Kongress genehmigen müsste, und würde mit Sicherheit nukleare Tests Russlands und Chinas und wahrscheinlich auch Indiens/Pakistans auslösen.“ Das Wettrüsten eskaliert, und es ist gefährlicher als im Kalten Krieg, als sich im Wesentlichen nur die USA und die Sowjetunion gegenüberstanden, die mitunter bereit waren für Rüstungskontrollverträge. Das scheint derzeit nicht mehr möglich zu sein.

Florian Rötzer

Florian Rötzer, geboren 1953, hat nach dem Studium der Philosophie als freier Autor und Publizist mit dem Schwerpunkt Medientheorie und -ästhetik in München und als Organisator zahlreicher internationaler Symposien gearbeitet. Von 1996 bis 2020 war er Chefredakteur des Online-Magazins Telepolis. Von ihm erschienen sind u.a. „Denken, das an der Zeit ist“ (Suhrkamp 1988), „Die Telepolis“ (1995), „Vom Wildwerden der Städte“ (Birkhäuser 2006), „Smart Cities im Cyberwar“ (Westend 2015), „Sein und Wohnen“ (Westend 2020) oder „Lesen im Zeitalter der Künstlichen Intelligenz“ (Bielefeld 2023)
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30 Kommentare

    1. Nachdem ich „mich selber“ gerade gelesen habe, sollte ich vielleicht präzisieren: Weiß der orange Gottkaiser selber noch, was er zehn Minuten zuvor „gemeint“ hat? Vielleicht sollte man einfach alle Äußerungen dieser Zierde des Wertewestens mit einem Zeitstempel versehen?

  1. Wie ich schon mehrfach sagte.
    Wenn wir denen nicht Einhalt gebieten, indem wir sie beseitigen, werden die uns alle vernichten.
    So einfach verhält sich das!
    Da könnt ihr noch lange über den Goldpreis oder das BIP spekulieren oder gar über CO2 Ausstoß 2060.
    Das spielt dann überhaupt keine Rolle mehr.
    Am besten, ihr schreibt noch schnell mal eine Petition, oder verabredet euch zu einer großen Demo…kicher…

    1. Tschuldigung, aber von Ihnen kommt nur noch immer das gleiche BlaBla.
      Das man diesen Psychopathen einhalt gebieten müsste weiß jeder. Aber
      keiner weiß wie!! Man sieht es doch schon in Deutschland. Hier ist es längst so
      weit, dass die Regierung nicht mehr zu stoppen ist. Wie bei Startreck bei den
      Borg: Sie werden assimiliert, jeder Widerstand ist zwecklos !!! Nur haben wir
      in der Realität keine Laserwaffen und die eiskalten Assimilierer sind Menschen.
      Wenn eine Mehrheitspartei schon mit einem Verbot rechnen muß und man ihr
      mit den miesesten Mitteln und „gekauften“Gerichten die politische Arbeit völlig
      einschränkt, ist das mit der Demokratie längst Geschichte. Was soll dann noch
      der „kleine Mann“ oder auch „die kleine Frau“ dagegen unternehmen, wenn
      jedes Bekenntnis zur falschen Partei mit dem Ende des gesellschaftlichen und
      Beruflichen Lebens enden kann. Der nächste Schritt wird sein, dass ein ziviler
      Ungehorsam sogar mit einem Schuß in den Rücken enden kann.

      1. Ja, das mache ich schon seit jetzt über 50 Jahren und nun ist es bald soweit.
        Das macht der Mainstream auch, und das mit großem Erfolg. 😉

  2. Was wieder klar wird, ist das er keine Ahnung hat.
    Er versteht nicht, dass es sich um Trägersystem mit einem Kernreaktor handelt, die getestet wurden.
    Trump spricht von „nuclear weapons“, da aber die USA ebenfalls ständig Trägersysteme weiterentwickelt und testet, müssen wir im Augenblick von der Übersetzung „nukleare Sprengköpfe“ ausgehen.
    Es ist nicht anzunehmen, dass er weiß, dass diese nicht mehr real in getestet werden müssen, sondern genügend Daten für entsprechende Simulationen vorhanden sind.

    Vermutlich sind jetzt jemand mit der Erstellung einer einfachen, aber eindeutigen Präsentation beschäftigt, die ihm all dies vermitteln soll.

    1. Trump ist wie der kleine Koreaner. Der will einen großen Bums life
      miterleben. Ich hätte ja auch gar nichts dagegen, wenn er an der Bombe
      direkt den Auslöser drückt.

  3. Ich bin sicher, Trump hat Musk und Konsorten schon damit beauftragt, irgend so eine SiFi-Super-Laserwaffe, die aus dem Weltall heraus jeden Punkt auf der Erde treffen kann, zu entwickeln, damit er beim militärischen Schwanzvergleich wieder vorne ist. Bis dahin wird er vermutlich irgendwo ein grosses Badabumm veranstalten, weil ihn die Vorstellung von Putins „Wunderwaffen“ wahnsinnig macht. Oder er macht sie demnächst lächerlich.
    Natürlich versteht er auch den Unterschied zwischen dem Test von atomwaffenfähigen Raketen und dem Test von atomaren Sprengköpfen nicht… und vermutlich interessiert ihn der auch nicht.

  4. Ich glaube Trump rafft es nicht mehr ganz und kann zwischen atomaren Antrieb und atomarer Bombe nicht unterscheiden. Für die PR ist das aber auch egal. Hauptsache die USA hat für die PR wie immer den größten und ist die Nr. 1.
    Was bei Trump dem Herrlichen dafür prompt angekommen ist, ist die Nachricht, dass Russland die Lieferung von Tomahawk-Marschflugkörpern an die Ukraine mit der portofreien Rücksendung entsprechender Waffen in die USA beantworten wird.

    Und das ist gut, dass er das sofort verstanden hat.

    1. „Ich glaube Trump rafft es nicht mehr ganz und kann zwischen atomaren Antrieb und atomarer Bombe nicht unterscheiden.“

      🙂

      An anderer Stelle habe ich gelesen, dass US-Forscher, die an transgenen Organismen forschen wollten, Probleme bekommen haben! Wegen „trans“! (Muss ich nicht erklären, oder?)

          1. Ich weiß: Keine Arme kein Keks und wer nicht Schwarz ist, darf nicht Neger sagen. Und Witze müssen immer korrekt sein, sonst darf man über sie nicht lachen.

            Dabei ist der Tod die einzige Gewissheit und das Leben ein ständiges Paradox. Humor ist der Moment wenn die Gewissheit und das Paradox sich bewusst begegnen.

            1. Es gibt ja auch Leute, die über „Im Mittelalter hatte der Satz ‚Ich glaube, Walpurga hat aufgehört zu rauchen!‘ noch eine ganz andere Bedeutung!“ aus vollstem Herzen lachen können!

  5. Nun, Russland hat keine „Atomwaffen“ getestet. Sondern Trägersysteme mit Kernenergieantrieb, die auch nukleare Sprengköpfe tragen können. Dann begann die Entwicklung der Systeme, die Putin in einer Rede am 1.3.2018 vorstellte, schon kurz nach der Kündigung des ABM–Vertrages von 1972 durch die USA im Jahre 2001. Zeitgleich begann die NATO mit dem Aufbau der Raketenbasen in Polen und Rumänien….
    Für jeden objektiven Beobachter war klar, das die NATO bestrebt war, die Zweitschlagskapazität Russlands im Falle eines nuklearen Angriffs zu neutralisieren.
    Es wurden verschiedene Konzepte entwickelt. Zum einen die schwere Trägerrakete „Sarmat“ , mit einer Brennschlusszeit der Triebwerke von unter einer Minute. Nur wenn die Triebwerke einer Rakete arbeiten, kann sie geortet und bekämpft werden. Die für die Sprengköpfe vorgesehenen Hyperschallgleitkörper „Avangard“ sind mit der Fähigkeit, Kurswechsel im Endanflug vorzunehmen und mit ihrer hohen Geschwindigkeit von etwa Mach= 20 nicht bekämpfbar.
    Die Tiefseedrohne „Poseidon“ kann sehr hohe Geschwindigkeiten von über 100 Seemeilen je Stunde erreichen. In der mittelfristigen Marineplanung Russlands sind vier U- Kreuzer der „Belgorod“-Klasse mit je acht bis zehn Drohnen vorgesehen. Die Fähigkeiten des „Sturmvogels“ wurden schon erwähnt.
    Dazu kommen noch die Hyperschall- Antischiffsraketen „Zirkon“mit mehr als 1000km Reichweite, das Lasersystem „Pereswet“, mit dem feindliche Beobachtungssateliten geblendet oder zerstört werden können. Die Systeme „Kinshal“ und „Oreschnik“ dürften auch zu dieser Entwicklungsschiene, die nach 2001 begonnen wurde, zählen.
    Während die NATO im Irak, Afghanistan, Libyen und anderswo von „Sieg“ zu „Sieg“ geeilt ist und Millionen Menschen, vor allem Frauen und Kinder abschlachteten, hat Russland an seiner Verteidigung gearbeitet!
    Und wenn die USA glauben, wieder Kernwaffentest durchführen zu müssen, so ist das russische Testzentrum auf Nowaja Semlja auch dazu bereit….
    Die degenerierten Kinderanzünder der NATO sind bis auf Terror und „FalseFlag“- Aktionen nicht mehr in der Lage, ihren Krieg gegen Russland noch zu gewinnen. Es sei denn, sie wollen den nuklearen Untergang der Menschheit….
    Und laut Aussagen des Vaters ist Elon Musk gerade in Russland. Der will wohl mal bei Roskosmos fragen, ob die ihm den nuklear angetriebenen Weltraumschlepper „Zeus“ für seine Marsmission abtreten…
    Ich vermute, die Regierungsmedien werden kontern, dass die BRD zwar keine Industrie mehr hat und auch bald keine Ingenieure, dafür aber Spitzenreiter in „Genderwissenschaften“ seien….

    1. „Ich vermute, die Regierungsmedien werden kontern, dass die BRD zwar keine Industrie mehr hat und auch bald keine Ingenieure, dafür aber Spitzenreiter in „Genderwissenschaften“ seien….“

      Man muß eben Prioritäten setzen… 😉

      Und Musk will vielleicht nur den russischen Weltraumanzug kaufen, damit die „Weltraumspaziergänge“ seiner Space-X-Missionen mit diesen aufgeblasenen Motorad-Kombis nicht mehr zu Lachnummer verkommen.

  6. Das knallt in absehbarer Zeit.
    Sie sind schon ganz gierig darauf, sich gegenseitig fertig zu machen, schließlich haben sie sich seit den 50ern darauf konditioniert, eingestellt, vorbereitet, gerüstet und das mit unglaublichen Summen.
    Soll das alles umsonst gewesen sein, muß nun dem lästigen Konkurrenten die Zerstörung der Hegemonie erlaubt werden?
    Da sei Gott und der Teufel vor, dass das geduldet wird.
    Lieber das Gigantischste aller Hazardspiele in Gang setzen.
    Das ist die Zukunft und wir werden es erleben.

  7. Oh es wird so unterhaltsam und spannend.
    Wollten nicht deutsche Politiker bereits ebenfalls eine „Teutsche“ Atombombe?

    „Vorauseilend dienen“, oder wie war das? Na zumindest zur stärksten Militärmacht in Europa will man werden.

    Alle haben sie gewählt -> Merkel, Scholz und Merz. Und wie üblich wills hinterher wieder keiner gewesen sein.

    Ich liebe es (voll geilomat)

  8. Die USA haben ein der Vergangenheit nur Abrüstungs – und kontrollverträge abgeschlossen, wenn es für sie erkennbar von Vorteil war. Und das meint nicht, von gegenseitigem Vorteil. Auch wenn die immer schwächer werdende Sowjetunion letztendlich auch profitierte, was ihr aber dann auch nicht mehr half.
    Wenn dieser Vorteil für die Amis nicht mehr erkennbar war, kündigten sie Verträge mit erlogenen Begründungen und zuletzt machten sie sich nicht mal mehr die Mühe, zu lügen.
    Ich glaube, niemand auf der Welt, auch wenn sich kaum einer wagt, das deutlich anzusprechen, glaubt noch an Verkündigungen der Amis und an den Wert von Verträgen, die sie abschließen. Wer es sich nicht leisten kann, sich aufzulehnen, kriecht zu Kreuze. Wer sich auflehnen will, braucht Nukes. Dazwischen gibt es wohl nichts oder wenig. Die bizarre nordkoreanische Administration hat das nachdrücklich bewiesen und egal, wie man mit ihnen umging, an den Nukes gearbeitet. Hat Trump den dicken Kim III noch gedemütigt, als man ihn glauben ließ, dass man die Sanktionen lockern würde, wenn er auf das Atomprogramm verzichtet, um ihn dann, als er in Singapur einen solchen Vorschlag unterbreitete, brüsk zurückzuzuweisen, macht das heute keiner mehr mit ihm. Und anders als den Russen, glaubt man ihm, dass er sie auch zündet, wenn die Kim-Regentschaft gefährdet wäre.
    Man braucht nun wirklich keine Glaskugel, dass immer mehr Länder, die mit dem andauernden amerikanischen und israelischen Terror nicht mehr leben können oder wollen, Nukes beschaffen werden. Und das wird auch gelingen. Vielleicht nicht heute oder morgen, vielleicht nicht mehr in diesem Jahrzehnt. Aber es wird geschehen, Wie lange eine Welt mit noch mehr Nukes durchhält, vermag ich nicht zu sagen. Mir will scheinen, dass die Chance die eines Frosches beim überqueren der Autobahn im Berufsverkehr sind.

  9. Nun, das aktuelle Geschehen stellt eine Zäsur in dem bisherigen Konflikt da.
    Die Ukraine droht militärisch zu kollabieren und Russland lässt die Zündung einer weiteren Eskalationsstufe durch die Lieferung von Tomahawk-Marschfugkörpers nicht mehr zu. Dabei begnügt man sich nicht mit der Bekämpfung irgend eines weiteren Stellvertreters sondern konfrontiert direkt den Verursacher und Treiber des Konflikts die USA. Die Lieferung von Tomahawk-Raketen wird weitreichende Konsequenzen haben. Russland ist nicht wehrlos, die USA sind nicht unverletzlich. Es wird sich nun zeigen wie der Westen sich entscheiden wird. Außer Frieden, ist ihm so ziemlich alles zuzutrauen.

  10. Entweder man kann mit physischen Test von Atomsprengsätzen Informationen sammeln, die man anders nicht erhält oder nicht. Im ersteren Fall gehe ich davon aus, dass das in den usa im Rahmen der allgemeinen Atomarsenal-Modernisierung geschieht und mit Tronald nichts direkt zu tun hat, er bloss annimmt, es sei nun ein geeigneter Moment, damit PR zu machen. Im zweiteren Fall ist nichts geplant und wird auch nichts derartiges stattfinden, denn solche Tests sind aufwendig und teuer und bringen auch der Rüstungsindustrie kaum etwas.

    Es könnte sein, dass man in vivo herausfinden will, wie lange ein solcher Sprengsatz funktionstüchtig bleibt. So etwas ist ja alles andere als inert, da laufen stets chemische Prozesse ab. Dass niemand auf diesem Planeten grundsätzliche Bedenken gegen solche Tests hat – wenigstens wenn sie unterirdisch stattfinden – muss man als gegeben annehmen.

    Im Fall von Kim ging es ganz zentral darum aller Welt zu beweisen, dass man auch zum Club gehört. Das ist ja dann auch gelungen.

    1. „Dass niemand auf diesem Planeten grundsätzliche Bedenken gegen solche Tests hat“
      Ich habe grundsätzlich ob über- oder unterirdisch eine Menge gegen diese Tests einzuwenden. Außerdem irrst du damit, dass man mit diesen Tests die Haltbarkeit testen könnte. Man muss keine Atombomben zünden um statistisch zu messen wie viele nach 10 Jahren Lagerung noch funktionieren.
      So etwas wäre der reinste Irrsinn.

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