Enges Rennen bei der US-Präsidentschaftswahl

Bild: Marco Verch/ccnull.de/CC BY-SA-2.0

Bevor wir unsere Einschätzung zu dieser Wahl ausführen, soll eine kurze Erklärung zur amerikanischen Wahlprozedur gegeben werden. Jeder Bundesstaat stellt, ungefähr proportional zur jeweiligen Bevölkerungsgröße, eine bestimmte Anzahl von Wahlmännern, z.B. Kalifornien mit 54 die meisten und bevölkerungsarme Bundesstaaten wie Alaska nur drei. Bis auf Nebraska und Maine, wo Aufteilungen unter den beiden Parteien möglich sind, erhält in allen anderen Bundesstaaten die Gewinnerpartei sämtliche Wahlmänner. (The winner gets it all).

In der überwiegenden Mehrzahl der einzelnen Staaten sind die politischen Verhältnisse seit vielen Jahren recht konstant und damit gut einschätzbar. Bei sieben Bundesstaaten jedoch, den sog. Swingstates, hat es im Laufe der letzten Wahlen häufig einen Wechsel bei den Gewinnern gegeben. Es handelt sich dabei um Arizona (11), Georgia (16), Michigan (15), Nevada (6), North Carolina (16), Pennsylvania (19) und Wisconsin (10). In Klammern ist die Anzahl der jeweiligen Wahlmänner aufgeführt, in den Swingstates sind es 93 von insgesamt 538. Somit ist es verständlich, dass die beiden Kandidaten hier sehr aktiv sind und es dort ebenfalls viele Umfragen gibt.

Vor dem Verzicht von Biden auf seine Kandidatur am 21. Juli hatte Trump nach unseren Bewertungen einen komfortablen Vorsprung von 312 zu 226 bei den Wahlmännern. Danach hat die neue Kandidatin Harris den Abstand stetig verkleinert und ist nunmehr hauchdünn an Trump vorbeigezogen.

Zunächst soll die Prognose des bekannten US-Politikwissenschaftlers Alan Lichtman vorgestellt werden, der seit 1984 neun der letzten zehn Präsidentschaftsgewinner richtig vorhergesagt hat. Er lag nur 2000 bei der bisher engsten Entscheidung falsch, als Bush nur fünf Stimmen vor Gore lag. Er verwendet immer dieselben 13 Schlüsselfragen. Wenn davon sechs oder mehr gegen die amtierende Partei ausfallen, verliert diese die Wahl. So fällt die Frage, ob der amtierende Präsident als Kandidat antritt gegen Harris aus. Hingegen werden z.B. die wirtschaftlichen Verhältnisse vor dieser Wahl als positiv eingestuft und damit pro Harris gewertet. Nach dem Parteitag der Demokraten hat sich Lichtman mit einem Sieg für Harris festgelegt.

Etwa einen Monat vor der Wahl ist der Wahlkampf in die entscheidende Phase eingetreten. In jedem Swingstate gibt es jetzt fast täglich eine Umfrage. Diese sind sowohl hinsichtlich der Teilnehmerzahl als auch bezüglich ihrer Prognosequalität sehr unterschiedlich. Wir verwenden daher u.a. einen Zuverlässigkeitsindex von Nate Silver, dem wohl besten amerikanischen Sport- und Politikprognostiker. Wegen der Fülle der Umfragen gibt es etwa ein Dutzend Plattformen, auf denen Experten den aktuellen Stand einschätzen. Ohne die 93 Wahlmännerstimmen in den Swingsates kommen diese Experten mehrheitlich auf 226 für Harris und 219 für Trump. Das deutet auf einen knappen Wahlausgang hin, auch weil die Unterschiede zwischen den beiden Parteien in den Swingstates sehr gering und weit von einer statistischen Signifikanz entfernt sind.

Bei vielen Wahlen, wie auch z.B. 2016 und 2020 war die sog. blaue Mauer wahlentscheidend. Diese besteht aus Wisconsin, Michigan und Pennsylvania mit insgesamt 45 Wahlmännerstimmen. (Blau ist die Farbe der Demokraten, rot steht für die Republikaner).

Bei der Vorwahl 2020 hat Biden bis auf North Carolina alle sechs anderen Swingstates gewonnen. Hingegen siegte Trump 2016 mit Ausnahme von Nevada ebenfalls in allen Swingstates, obwohl seine Gegnerin Clinton landesweit einen Vorsprung von 2,1 Prozentpunkten hatte. Jetzt führt Harris bei den Gesamtstimmen im ganzen Land mit gut drei Prozentpunkten. Aber allein entscheidend ist die Mehrheit der Wahlmännerstimmen.

Nach den gewichteten Umfragewerten von Nate Silver liegt Harris in Michigan, Wisconsin und Pennsylvania mit ein bis zwei Prozentpunkten vorn. Die blaue Mauer steht also. Einen ähnlichen Vorsprung gibt es auch in Nevada, während die drei anderen Staaten Arizona, Georgia und North Carolina an Trump fallen könnten. Bei diesem aktuell relativ plausiblen Szenario würden Harris 276 und Trump 262 Wahlmännerstimmen erreichen. Allerdings könnten sich noch Verschiebungen ergeben, weil die Differenzen zwischen den Parteien sehr klein sind.

Das Zünglein an der Waage könnte somit wieder Pennsylvania sein. Wenn Trump dort, unter sonst gleichbleibenden Verhältnissen, gewinnen sollte, würde er die Wahl mit 281 zu 257 gewinnen. Daran sieht man ebenfalls, dass diese Wahl noch völlig offen ist. Nate Silver und die großen treffsicheren Wahlbörsen schätzen einen Wahlsieg von Harris mit einer Wahrscheinlichkeit von etwa 55 +/- 2 Prozent ein. Bis zur Wahl am 5. November bleibt es also spannend.

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23 Kommentare

  1. Für uns dürfte es unterm Strich egal sein. Trump würde wohl den Ukrainekrieg beenden, und zwar so, dass Europa sämtliche Kosten trägt, aber er würde im Nahen Osten das Feuer noch verstärken. Zudem würde er den Protektionismus hochfahren, das dürfe Deutschland ebenfalls schaden.
    Harris macht in der Ukraine weiter wie bisher, und auch das kostet uns Geld. Im nahen Osten tritt sie zwar nicht ganz so scharf auf wie Trump, aber auch mit ihr wird es keine Lösung geben.
    Lösungen sind nur zu erwarten, wenn BRICS stärker und die USA schwächer werden. Aber der Westen glaubt ja noch, diese Entwicklung aufhalten zu können.
    Die Wahl ist daher für uns nach meinem Wissensstand “nutzneutral”.

    1. Man könnte auch argumentieren, dass Trump auf lange Sicht besser für Europa ware. Sein Protektionismus und seine MAGA-Ideologie werden möglicherweise dazu führen, dass Europa endlich versteht, dass unsere transatlantischen Freunde uns gar nicht so wohlgesonnen sind und wir auf eigenen Beinen stehen müssen. Also ganz im Sinne eines Arschtritts, der zu einem Umdenken führen könnte. (Könnte!)

      Ein weiteres Argument: dem – in meinen Augen – gegnerischen Team wünsch ich einen möglichst inkompetenten Anführer an den Hals, der dem Land richtig zusetzen. Klingtt hart, aber meiner Meinung nach ist das sinnvoll: wenn Trump die internationalen Beziehungen der USA zu Ost, Süd und auch West nochmal heftig schädigt, dann begünstigt das auch Gruppen wie die BRICS, was zu einer gerechteren Weltordnung führen könnte.

      Zusammenfassung: ich bin für Trump, weil er der Horror ist.

      1. Man könnte auch argumentieren, dass Trump auf lange Sicht besser für Europa ware. Sein Protektionismus und seine MAGA-Ideologie werden möglicherweise dazu führen, dass Europa endlich versteht, dass unsere transatlantischen Freunde uns gar nicht so wohlgesonnen sind und wir auf eigenen Beinen stehen müssen. Also ganz im Sinne eines Arschtritts, der zu einem Umdenken führen könnte. (Könnte!)

        Das sehe ich auch so. Auch die menschliche Antipathie, die über Inhalte hinaus geht, hilft ggfs. Europa zu motivieren eigenständiger von den “Haufen von Staaten von Teil-Nordamerika” zu werden. So müssten die heißen. Was ein Name für eine angebliche Nation.
        Ansonsten ist es scheißegal wer da auf dem Thron sitzt.

  2. Harris amtiert doch! Also zumindest offiziell als Vizepräsidentin der Regierung Biden, und ist damit voll (mit-)verantworlich für das innen- und außenpolitische Chaos, das Biden, also vielmehr seine Strippenzieher, angerichtet haben.

    Aber vermutlich ist der im Artikel beschriebene Amt-Malus der Grund, warum Harris nicht längst im Amt nachgerückt ist. Biden ist ja inzwischen endlich auch offiziell amtsunfähig. Auch wenn es bis eine Minute vor der Verkündigung seines Verzichts auf die Kandidatur “russische Desinformation” war. So hat er seit einem Jahr keine Kabinettssitzung mehr geleitet. Es gab gar keine! Und als Ende September endlich mal wieder eine angesetzt wurde, erschien zwar “der mächtigste Mann der Welt”, setzte sich aber nicht ans Kopfende, und leitete auch nicht die Sitzung “seiner” Regierung. Stattdessen tat das eine Frau. Aber eben nicht Kamala Harris, die dafür von Amts wegen zustädig wäre, wenn der Präsident verhindert wäre, sondern eine Person ohne jegliche demokratische Legitimation: “First Lady” Jill Biden!

    https://www.bild.de/politik/ausland-und-internationales/first-lady-leitet-sitzung-werden-die-usa-von-jill-biden-regiert-66f17935e1d06e35845f06ff

    Hab ich irgendwie gar keine Meldung darüber gehört oder gelesen! Es gibt auch keine Treffer von Tagesschau,.de dazu. Wie überhaupt die Suche nach “Jill Biden Kabinettssitzung” nur einen einzigen Treffer eines namhaften deutschen Mediums hervorbringt. Eben den von Bild! Es wird nicht darüber berichte, so wie 4 Jahre lang die Demenz von Biden unterschlagen wurde…

      1. Schon klar. Ich finde es nur bemerkenswert, daß man sich mittlerweile nicht mal mehr den Hauch eines demokratischen Anscheins gibt. Die Kabinettsitzungen werden von einer Hausfrau ohne Mandat geleitet, die Kandidatin der “Demokraten” wird ohne die zwingend nötigen Vorwahlen einfach per Akklamation ernannt…

        Aber wenn Trump im November (Januar) per Wahl an die Regierung kommt, ist angeblich “die Demokratie in Gefahr”! Jedenfalls nach Darstellung der “Qualitätsmedien” die 4 Jahre lang die Demenz des “mächtigsten Mannes der Welt” leugneten, und sogar diesen Coup mit seiner Frau unterschlagen….

        1. Dir Amtszeit Biden haben sie gelernt, daß sie es machen können und werdenbimmer dreister. Mit Deckung durch die Medienprooagandamaschine.

          1. Das ging ja vorher schon los. Daß “Russiagate” eine Erfindung des Clinton-Clans war, dürfte in den meisten Köpfen immer noch nicht angekommen sein. Die Medienkampagne dazu war undurchdringlich. Und heute wird lautstark eine “Spaltung der Gesellschaft” beklagt, die genau in dieser Kampagne während der Präsidentschaft Trumps ihren Anfang nahm und vor allem während des Wahlkampfjahres 2019/20 mit Hilfe der BLM-Kampagne eskaliert wurde.

  3. Matt Taibbi und Walter Kirn bei Racket News haben die Vermutung, dass mittlerweile die Umfragewerte von den Parteien selbst bewusst inkorrekt wiedergegeben werden.

    Die Dems haben zu hohe, die Reps zu niedrige. Beides gewollt.

    In Pennsylvania kam es 2016 in einem Wahlbezirk auf wenige Tausend Stimmen an. Aus Dank gab Hillary uns Russiagate.
    Wenn man sich die Anti-Trump-Hysterie fast sämtlicher Medien in den USA und Europa ansieht (was bitte hat das mit Journalismus zu tun….), müsste Harris mit 1000% führen.

    Und was wäre immer noch los nach 2 (!) Attentaten auf sie…

    Noch der Hinweis:
    Jill Stein wird von den Dems mit allen Mitteln bekämpft. (Auch die beckmesserische AOC hat ihren wahren Opportunismus offenbart.)
    Aber in einer “intellektuellen” Tradition in der JFK immer noch für “Camelot” steht, kann man nichts anderes als Infantilität und Inkompetenz erwarten.

    Gibt es denn außer dies hier auf OT noch sonst ernsthafte Inhalte zur US-Wahl in der BRD???
    I dont think so…

      1. Ineinssetzung beider.
        Jackie im ersten LIFE Interview nach Ermordung etablierte den Mythos, die Regierung unter JFK sei so golden gewesen wie die ideale Herrschaft von Camelot (so weit zu gehen, dass er auch Artur wurde, tat sie, glaube ich nicht.Excalibur fehlte irgendwie auch – oder es war JFKs toter Schwanz? Who knows.)
        Es war eine raffinierte Kampagne. Die bis heute in den USA wirkt!
        Später wandten etwas weniger dumme wie Sy Hersh diese Verklärung gegen den Mythos JFK.

    1. Die vermurkste Handhabung von Hurrikan Helene sollte Kamala und die Democrats Stimmen kosten. Das wird die gemeldeten Wahlvorhersagen aber nicht tangieren.

    2. @Bugs_Bunny
      “Die Dems haben zu hohe, die Reps zu niedrige. Beides gewollt.”
      .
      Das könnte bedeuten besonders die Wähler von Trump zu motivieren zur Wahl zu gehen.

      Letztendlich ist es egal welche Pappnase dort gewinnt.

      Dem Kapital ist es egal wer unter ihm regiert solange die Profite stimmen. Das gilt auch für Deutschland

  4. Trump, der neue Präsident?!?

    Die erste Voraussetzung ist, dass die Wahlen stattfinden. Wenn nicht, dann wird Trump sicher nicht der neue Präsident.

    Die zweite Voraussetzung ist, dass Trump bei den Wahlen antritt. Wenn nicht, dann wird Trump sicher nicht der neue Präsident.

    Die dritte Voraussetzung ist, dass Trump bei den Wahlen gewinnt. Wenn nicht, dann wird Trump mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht der neue Präsident.

    Die vierte Voraussetzung ist, dass wenn Trump bei den Wahlen gewinnt, dies auch im offiziellen Wahlergebnis Berücksichtigung findet. Wenn nicht, dann wird Trump wahrscheinlich nicht der neue Präsident.

    Und falls Trump tatsächlich neuer Präsident wird, ist wohl davon auszugehen, dass die “globalistische” Gegenseite diesmal nicht nur versuchen wird ihn zu sabotieren, sondern ihn zu stürzen und dabei einen zusätzlichen Schaden für US Amerika in beliebiger Größe (möglicherweise bis zum wirtschaftlichen Zusammenbruch und / oder offenen Bürgerkrieg) in Kauf nimmt und für den Rest der Welt wohl auch.

    Ich halte Trump unabhängig von seinen Sachpositionen aufgrund seines “erratischen Stils” in einer Welt die bereits auf der Kippe zum großen Krieg steht schlicht für absolut nicht geeignet.

    Die Gegenkandidatin Harris, wenn sie denn antritt, gewählt wird und dies im offiziellen Wahlergebnis auch Berücksichtigung findet bedeutet aller Wahrscheinlichkeit nach den bisherigen desaströsen Kurs der US amerikanischen Politik fortzusetzen. Sie hat kaum politische Erfahrung, verfügt über kaum Kompetenzen und wird wohl die Sprechpuppe für Obamas und / oder für Clintons Politik abgeben. Ich halte sie schlicht für absolut nicht geeignet.

    Beide Kandidaten bedeuten mit großer Wahrscheinlichkeit mehr Krieg nach innen wie nach außen und eine weitere möglicherweise zügige Annäherung der Welt oder von Teilen davon an noch größere Katastrophen.

    Der Unterschied zwischen beiden Kandidaten der meiner Ansicht nach ins Auge sticht ist, dass Trump ausgesprochen originell sein kann während Harris sehr ansteckend lachen kann. Es ist die Sache der US Amerikaner zu entscheiden ob Ihnen Originalität oder Lachen wichtiger ist und die Sache des Restes der Welt, sich egal wie es ausgeht absolut keine Hoffnungen zu machen und von diesem Problemstaat Schritt für Schritt so weit wie nur möglich Abstand zu nehmen.

  5. Je knapper es wird, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass Trump mal wider Wahlbetrug wittern wird, sollte er unterlegen sein. Und im Senat wird eine Klasse neu besetzt. Fast Zweidrittel davon sind derzeit Dems. Insgesamt haben sie im Senat nur eine sehr knappe Mehrheit. Die könnte verloren gehen, was den Prognosen zufolge nicht unwahrscheinlich ist. Es ist und bleibt wohl in beiden Kammern sehr knapp. Einfach wird es die kommende Regierung wahrscheinlich nicht haben, egal wer sie stellt.

  6. Bis zur Wahl am 5. November bleibt es also spannend.

    Spannend für wen? Die Amis haben die Wahl zwischen Pest und Cholera – zwei Pappnasen, die für ihre Hintermänner in zwei konkurrierenden Kapitalfraktionen stehen, deren kleinliche Differenzen dem Wähler gepflegt am Gesäß vorbei gehen. Echte Alternativen wie Jill Stein haben von vornherein keine Chance, Bernie Sanders wurde elegant bei den Vorwahlen 2020 entsorgt (obwohl er die gegen Hillary Clinton gewonnen hatte). Harris brauchte gar keine Vorwahlen, vom letzten Mal wusste man schon, dass sie dort für keine einzige Stimme gut ist. Über Wahlmanipulationen mache ich mir keinen Kopf, die Oligarchie kaspert das Ergebnis sowieso im Stil von Pferdewetten aus.

    Danach hat die neue Kandidatin Harris den Abstand stetig verkleinert und ist nunmehr hauchdünn an Trump vorbeigezogen.

    Sag ich doch: Pferdewetten – oder halt Grinsekatze gegen Hamsterperücke. Who cares?

    Wir verwenden daher u.a. einen Zuverlässigkeitsindex von Nate Silver, dem wohl besten amerikanischen Sport- und Politikprognostiker.

    Na schön, dann eben Sportwetten. Also ein völlig verkommenes System. Es ist wie im Kasino: Am Ende gewinnt immer die Bank. Der Wähler hat zuverlässig das Nachsehen – kennen wir doch von hier: Die Einheitspartei aus CDU/CSU/FDP/SPD und Grünen gewinnt immer, egal wie viele Stimmen AfD, BSW, Linke und „Sonstige“ bekommen. Jedesmal wird uns das Theater von den Medien als spannende Schicksalswahl verkauft – nur die starke Fraktion der Nichtwähler wird zuverlässig unter den Teppich gekehrt.

    Meine Kritik an dem Artikel ist fundamental: Einerseits wird uns eine Wahl nur vorgespielt, es handelt sich um dasselbe Schauspiel wie im römischen Circus Maximus: Zerstreuung des geneigten Publikums. Andererseits beteiligen sich die Autoren an der Volksverdummung, indem sie die Zockerei mit statistisch aufgehübschtem Stochern im Nebel aufwerten, statt den faulen Zauber als Publikumsverarschung kenntlich zu machen.

  7. Deren Wahlsystem ist mir eigentlich Wurst.

    Was mir aufgefallen das seit Harris sich zur Wahl gestellt hat, alle umgeschwenkt sind von Harris ist ungeeignet zu Harris ist das beste was gibt. Es gibt seitdem eine massive Propaganda, auch in unseren MS Medien. Wer hier immer von russischer Wahlbeeinflussung fabuliert, meint eigentlich sich selbst.

  8. Wenn Trump die Wahl gewinnt, ist das Drama nicht vorbei, sondern es wird es erst richtig spannend. Ich denke mit Bammel an eine Rückkehr Trumps. Das erinnert mich irgendwie an Napoleon, dessen Rückkehr nach Paris zu einem Triumphzug wurde. Es folgte die Herrschaft der hundert Tage, weil sich ganz Europa mit der Opposition in Frankreich gegen ihn verschwor und ihn nach Sankt Helena verbannte. Trump wird es nicht so glimpflich ergehen. Er wird im Gefängnis sterben, weil man wüste Unruhen, Prozesse und Amtsenthebungsverfahren gegen ihn entfesseln und ihn stürzen wird, und ihm alle Unruhen vor und nach seinem Sturz in die Schuhe schieben wird.

  9. Mal absehend von der Frage nach dem Wahlausgang – in allen Nicht-Swingstates und Nicht-Proporz-Staaten, also der grossen Mehrheit, spielt es de facto keine Rolle, wen man wählt. Alle diese Menschen haben auf den Wahlausgang in der Praxis keinen Einfluss. Die bürgerliche Vorstellung, es sei demokratisch, wenn eine Mehrheit entscheidet, ist an sich schon prekär, aber unter den gegebenen Umständen führt das vorwiegende Majorz-System dafür, dass nicht einmal dieses Kriterium sticht. Nochmals – das Problem ist nicht, dass eventuell ein Kandidat gewinnt, der über alles gerechnet nicht die meisten Stimmen erhalten hat, sondern, dass mindestens Vier Fünftel der Wählenden schlicht keinen Einfluss haben. Damit ist die Demokratie, auch noch in dieser kümmerlichen Schrumpfform endgültig eine Farce.

    1. Die Kritik an deren Wahlsystem ist einseitig.
      Bei uns werden alle unter 5% Stimmen den anderen Parteien zugeschlagen, wie repräsentativ ist das dann..?
      deshalb meine Forderung 5% Grenze gehört abgeschafft, weil undemokratisch.

      Die Stimmen in USA sind grob 50% / 50%. Da gewinnt mal der eine und mal der andere, logisch. Unterm Strich passts aber.

  10. Die US-Bürger dürfen sich also entscheiden ob WW3 in der Ukraine (Harris) oder im Nahen Osten(Trump) losgetreten wird.
    Und nebenbei, es werden wohl eh wieder in den entscheidenden US-Bundesstaaten die Brief-“wähler” den Ausschlag geben. 😉

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