
Was hat Israel mit der AfD zu schaffen? Einiges, wie sich herausstellt.
Dass der Faschismus in Israel inzwischen als enttabuisiert gelten darf, ist so offenkundig wie auch erklärbar: Von einem Regime, das selbst den Faschismus praktiziert, kann man nicht erwarten, dass es den Faschismus verurteilt oder ihm gar entgegenwirkt. Auch Nichtfaschisten verstehen dabei, was gespielt wird: Man weiß, dass es sich nicht schickt, sich offen zum Faschismus zu bekennen, flirtet mit ihm aber bzw. zeigt sich ihm gegenüber verständnisvoll, wenn er sich gegen “die Araber” bzw. gegen “die Palästinenser” richtet.
Wie sich im Gazakrieg gezeigt hat, war die Unterstützung für das barbarische Vorgehen der IDF übergreifend, auch “Liberale” fügten sich unverhohlen in den nationalen Konsens des offenen Araberhasses ein. Natürlich hatte das vor allem mit der Katastrophe des 7. Oktobers zu tun, aber man konnte sich sehr bald nicht mehr des Eindrucks erwehren, dass das Desaster willig zum Anlass genommen wurde, die liberale Maske, die über viele Jahre eben nur Maske gewesen war, endlich ablegen zu dürfen.
Das ist freilich nicht ganz neu: Seit bald 60 Jahren unterhält Israel ein höchst repressives Okkupationsregime, das längst schon zum integralen Bestandteil der politischen Kultur des Landes, mithin des zionistischen Selbstverständnisses geronnen ist. Von den nationalreligiösen Siedlern und anderen Anhängern der Großisrael-Ideologie ganz zu schweigen. Es gibt zwar nicht wenige Menschen im Land, die sich gegen die Okkupation äußern, aber seit längerem nicht mehr öffentlich und jedenfalls nicht in einem Maß, das ihrer vorgeblichen Gesinnung Wirkung zu verleihen vermöchte. Von Politikern, die heute noch die Zweistaatenlösung propagieren und die Besatzung dabei für ein gravierendes Hindernis erachten, kann ohnehin keine Rede sein. Auch als Nichtfaschisten beteiligen sie sich blutentleert am objektiv praktizierten Faschismus.
Gleichsetzung von Faschismus und Demokratie
Als sich die israelische Justizministerin Ayelet Shaked im Jahr 2019 in einem Wahlspot mit einem Flakon, auf dem “Faschismus” stand, parfümierte und keck dazu hauchte: “Für mich riecht es nach Demokratie”, handelte es sich zwar um ein Wahlkampf-Gimmick, das gleichwohl einen Wahrheitskern enthielt, den man allzu leicht zu übersehen geneigt war: Die Gleichsetzung von Faschismus und Demokratie war Programm. Der hetzerische Populismus hat immer schon zu suggerieren versucht, dass Volkes Stimme sich nicht in den Wahlergebnissen der formalen Demokratie repräsentiert finde; vielmehr werde die wahre Demokratie, mithin die authentische Stimme “des Volkes”, durch einen konspirativen “deep state” unterwandert; daher das immer wieder angefachte Ressentiment gegen “die da oben”, das dem deutschen Stammtischgedröhn allzu vertraut ist. In den USA gerann “Washington” zum populistisch eingesetzten Reizwort, das sich zum Fanal des Sturmes auf das Kapitol am 6. Januar 2021 steigerte.
Heinrich Heine sprach 1844 noch vom greinenden Volk als dem “großen Lümmel”, den man mit dem “alten Entsagungslied” (“das Eiapopeia vom Himmel”) einlulle. Der Populismus des 21. Jahrhunderts bedarf der Religion nicht mehr (wenngleich auch diese gegebenenfalls zupass kommen mag), er will auch nicht mehr einlullen, sondern ganz im Gegenteil aufhetzen, “das Volk” im Sinne der Macht- und Herrschaftsinteressen faschistischer Führer aktivieren.
Dabei entstehen skurrile, freilich mittlerweile normalisierte Bündnisse, die eine Zeitenwende einzuläuten scheinen. Man bedenke nur, wer während Benjamin Netanjahus Amtsjahre alles an ultrarechten Populisten und Faschisten einen Kranz zum Andenken an die Opfer des Nazismus in Yad Vashem niederlegen durfte: Sebastian Kurz, Viktor Orbán, Rodrigo Duterte, Jair Bolsonaro, um nur einige zu nennen, vom bewunderten Donald Trump ganz zu schweigen. Dass in Israel die Shoah-Erinnerung seit Jahrzehnten zu fremdbestimmten (vor allem politischen) Zwecken instrumentalisiert wird, ist allbekannt. Man kann aber nur noch von Ekel erfasst sein, wenn man der Pietät ansichtig wird, die sich derlei Gäste in der Gedenkstätte aufzusetzen pflegen. Nirgends wird das Andenken der Opfer so kontaminiert wie bei diesen staatlich initiierten und zeremoniell gestylten Besuchen von rassistischen Verachtern von Menschenrechten, Menschenleben und menschlichem Leid.
In den 1960er Jahren war in der alten Bundesrepublik die NPD, die als politische Herberge von Altnazis galt, verfemt. Man konnte davon ausgehen, dass sie es nicht in den Bundestag schaffen würde, obgleich bekannt war, dass sich sehr viele in der deutschen Bevölkerung noch nicht von ihrer Nazi-Vergangenheit loszulösen vermochten (zugleich sich aber auch nicht getrauten, ihre Gesinnungsaffinität öffentlich zu artikulieren). Darum ging es in Alexander und Margarete Mitscherlichs “Die Unfähigkeit zu trauern”. Das, was damals die Grundlage für die ansetzende Aufarbeitung der deutschen Vergangenheit abgab, die, wie es über die Jahre scheinen mochte, einen beachtlichen Erfolg zu verzeichnen hatte, hat inzwischen eine Metamorphose erfahren: Etabliert hat sich mit merklichem Erfolg die AfD – nicht mehr die Partei von Altnazis, die es kaum mehr gibt, dafür aber die dezidierte politische Herberge für das, was man als die emphatischste Annäherung an einen deutschen Neonazismus ansehen muss. Das Tabu der Nachkriegszeit ist fühlbar aufgeweicht.
Israel und die AfD
Man hätte erwarten dürfen, dass Israel, das Land, das für sich eine Art Monopol über das Shoah-Gedenken beansprucht und je nach interessegeleitetem Bedarf auch bei jeder sich bietenden Gelegenheit den “Antisemitismus” all seiner Kritiker anprangert, sich über den politischen Aufschwung der AfD entrüstet. Davon kann indes nicht die Rede sein. Vor allem, weil sich die AfD nicht antisemitisch gibt, sondern ganz im Gegenteil in einem kaum noch zu ertragenden Maß philosemitisch; sie sieht sich als Beschützerin der Juden in Deutschland. Als Feinde gelten ihr der Islam und die Flüchtlinge aus den islamischen Ländern – ein mehr als willkommener Ersatz für den in Deutschland noch immer öffentlich tabuisierten Antisemitismus.
Das offizielle Israel gibt sich der AfD gegenüber distanziert, handelt dabei allerdings scheinheilig. Denn Tuchfühlung gibt es – mit wem, wenn nicht – mit der Führung der Siedler im Westjordanland, allen voran mit Jossi Dagan, einem führenden Siedlerpolitiker und mit Journalisten der Siedler-Medien. Es heißt zudem, dass es beim Besuch einer Delegation der AfD-Bundestagsfraktion in Israel im Jahr 2023 (mit obligatorischem Yad Vashem-Zeremoniell) zu Treffen mit Vertretern rechtsradikaler israelischer Organisationen gekommen sei.
Das nimmt sich noch harmlos aus gemessen an vergangenen Vorgaben ganz anderer Art für die Affinität von Israel und der AfD. 2018 hielt die AfD eine Veranstaltung über Antisemitismus ab. Rafi Eitan, eine Mossad-Legende, der bei der Entführung Adolf Eichmanns nach Israel eine leitende Funktion bekleidete, wurde zur Teilnahme an der Veranstaltung eingeladen. Er entschuldigte sich, der Einladung aus gesundheitlichen Gründen nicht nachkommen zu können, entsandte jedoch stattdessen eine Videobotschaft, in der er die Einstellung der AfD zum Judentum lobte. Einen gesonderten Gruß ließ er dem damaligen Parteivorsitzenden Alexander Gauland zukommen. Gauland hatte bekanntlich behauptet, dass man auf die deutschen Soldaten im Zweiten Weltkrieg stolz zu sein hätte. Damit ließ es Eitan nicht bewenden, sondern forderte auch die deutsche Regierung auf, die “muslimische Masseneinwanderung” nach Europa zu stoppen. Diese sei nämlich nicht im Interesse Israels, da sie ob ihrer Massivität Wahlergebnisse zu beeinflussen vermag. Er zog daraus die praktische Schlussfolgerung, dass islamfeindliche Parteien in den Staaten, die von dieser Masseneinwanderung betroffen sind, zu erstarken hätten, auf dass die Unterstützung für Israel nicht erodiere. Er fügte noch hinzu, dass die AfD, wenn sie vernünftig und realistisch handeln werde, das Potential hätte, sich in eine Alternative nicht nur für Deutschland, sondern für ganz Europa zu verwandeln.
Der damalige israelische Botschafter in Deutschland, Jeremy Issacharoff, war alles andere als beglückt über Eitans Unterstützung der AfD, nannte sie mithin „traurig und beschämend“. Es sei für ihn nicht nachvollziehbar, dass gerade der, der einst Eichmann vor Gericht gebracht hatte, in Deutschen, die auf die NS-Vergangenheit stolz seien, eine Alternative für Europa zu erkennen vermag. Rafi Eitan hat späterhin einen Rückzieher gemacht und seine Video-Botschaft als Fehler eingesehen.
Fremdbestimmte Instrumentalisierung der Shoah-Erinnerung
Gleichwohl müssen sowohl die Kritik des Botschafters als auch der Rückzieher Eitans für irrelevant erachtet werden. Denn sie sind nur zwei Seiten desselben dominanten Musters in Israels politischer Kultur, vor allem aber der ideologisch befrachteten Beziehung zu Deutschland: die fremdbestimmte Instrumentalisierung der Shoah-Erinnerung. Während der Botschafter des zionistischen Staates Rafi Eitan maßregelt, um die israelische Shoah-Erinnerung unbefleckt zu erhalten, die freilich gerade im diplomatischen Bereich stets abrufbar ist, wenn es um israelische Interessen geht, die mit der Shoah als solcher kaum etwas zu tun haben (niemand weiß es besser als der Funktionär im diplomatischen Dienst), setzt Eitan sein Renommee als Eichmann-Entführer und zionistische Mossad-Prominenz ein, um die deutsche Politik im Interesse Israels zu manipulieren.
Warum meint er, sich das leisten zu dürfen? Weil es sich in Deutschland gerade wegen der Shoah-Erinnerung niemand erlauben würde, ihm diese Aktivität zu verbieten (für die staatsoffizielle deutsche Befindlichkeit gibt es ja keinen Unterschied zwischen Juden, Zionismus und Israel), es sei denn er profiliert sich als Anhänger der in Deutschland (noch) tabuisierten AfD – und genau davon soll er abgebracht werden, wie sich an der Maßregelung des Botschafters erweist. Und Eitan sieht sich gezwungen, seinen “Fehler” einzusehen. Aber gemessen an Israels Ideologie und Interessenpolitik per se war das überhaupt kein Fehler, sondern durchaus zweckrational gedacht; denn der Feind meines Feindes mag realpolitisch gesehen als mein Freund gelten.
Yair Netanjahu wurde zum Helden der AfD
So erklärt es sich, dass im Jahr 2018 eine “Bundesvereinigung Juden in der AfD e.V.” gegründet werden konnte. Und so kommt es, dass der Sohn des israelischen Ministerpräsidenten, Yair Netanjahu, Betreiber der giftigsten Hetzmaschine der inner- und außerisraelischen Propaganda, die Araber und Linke gleichermaßen nahezu pathologisch hasst und verfolgt, im Jahr 2020 zum Helden der AfD avancieren konnte: Einen Twitter-Text des Sprösslings, in dem es heißt “Schengen ist tot. Hoffentlich auch bald die globalistische EU. Dann wird Europa wieder frei, demokratisch und christlich sein!”, postete AfD-Politiker Joachim Kuhs seinerseits auf Twitter mit dem strahlenden Konterfei des Textverfassers darauf. Dieser bestärkte wiederum die Aktivität der Partei und warb für sie ganz im Geiste des ein Jahr zuvor verstorbenen Rafi Eitan.
Verwundern kann diese Liaison des Netanjahu-Sohnes mit der neonazistischen Partei nicht. Bereits 2017 postete er über Facebook eine “Die Nahrungskette“ betitelte Karikatur, die einem Antisemitismus vom Schlage der “Protokolle der Weisen von Zion” in nichts nachstand. Zu sehen ist auf ihr der ungarisch-jüdische Milliardär George Soros hinter einem Echsenwesen, vor dem eine andere (jüdische?) Drahtziehergestalt steht, während vor ihnen, in einer Art Wagonreihe nacheinander postiert, der ehemalige Premierminister Ehud Barak, Eldad Yaniv, eine zentrale Figur in der damaligen Demonstrationsaktivität gegen Netanjahu, und Meni Naftali, Zeuge in einem von der Polizei gegen das Ehepaar Netanjahu geführten Korruptionsakte, zu erkennen sind. Jeder von ihnen hält eine Angelrute in den Händen, an deren Schnur ein je spezifisches Symbol materiell-korrupter Verführung vor der Nase der jeweils vorderen Person/Gestalt hängt.
Es handelt sich um eine wirklich antisemitische, verschwörungstheoretisch beseelte Karikatur, die nicht von ungefähr die lobende Aufmerksamkeit David Dukes erregte, des prominentesten Neonazis der USA, ehemals führenden Mitglieds des Ku-Klux-Klans, White-Supremacy-Ideologen, bekannten Holocaust-Leugners und Antisemiten. Er erfreute sich an den „antisemitischen Botschaften“ der Karikatur und ergötzte sich an der Darstellung des Juden George Soros als Person, die die Welt beherrscht. Yair Netanjahu durfte sich seinerseits an der Anerkennung seitens der ihm angemessenen Verbündeten delektieren.
Heinrich Heine hat manches prophetische Wort ausgesprochen. Eines der verstörendsten ist sein Gedicht “An Edom!” von 1824. Es gehört in den hier erörterten Zusammenhang:
Ein Jahrtausend schon und länger
Dulden wir uns brüderlich,
Du, du duldest, daß ich atme,
Daß du rasest, dulde ich.
Manchmal nur, in dunkeln Zeiten,
Ward dir wunderlich zu Mut,
Und die liebefrommen Tätzchen
Färbest Du mit meinem Blut!
Jetzt wird unsre Freundschaft fester,
Und noch täglich nimmt sie zu;
Denn ich selbst begann zu rasen,
Und ich werde fast wie Du.
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Bei allem Respekt, Herr Zuckermann, da geht doch einiges durcheinander. Die Palästinenser wohnen seit Hunderten von Jahren in Palästina – die meisten Flüchtlinge aus den arabischen Staaten leben erst seit 10 Jahren bei uns. Die damit verbundenen Konflikte erzeugen Menschenverachtung und zwar nicht nur auf der rechten Seite. Um die zusätzliche Belastung der Arztpraxen mit Neuankömmlingen zu bewältigen, schlug der Kabarettist Moritz Neumeier im November 2023 in einem von 3sat ausgestrahlten Programm folgendes vor: „Wenn man sich darüber aufregen möchte, dass nur so eine ganz kleine Gruppe von Menschen das Geld der Krankenkassen, die Wartelisten der Ärzte völlig überdurchschnittlich strapazieren, und du was dagegen tun möchtest, dann musst du ja nicht mehr Menschen schneller abschieben, sondern Deutsche über 70 – dass du die einfach tötest.“ Die Sendung nennt sich „Happy Hour.“ Das Publikum klatschte verhalten aber höflich, das ZDF nahm Neumeier in Schutz.
https://www.focus.de/kultur/kino_tv/menschenverachtende-entgleisung-moritz-neumeier-witzelt-ueber-toetung-von-ue70-jaehrigen-zdf-nimmt-ihn-jetzt-in-schutz_id_249973658.html
Teilweise leben sie sogar seit Jahrtausenden im heutigen Palästina!
Was nämlich von den israelischen Faschisten und ihren „Freunden“ immer übersehen wird, ist die Tatsache, daß das keine homogene ethnische Masse ist, die „nach der Vertreibung der Juden aus dem Heiligen Land“ (die so nie stattgefunden hatte!!) von außen (etwa aus Persien) zugewandert ist, sondern ein ziemlich bunter Haufen. Zwar überwiegend Semiten, aber eben nicht nur Araber sondern auch Nachfahren jener Juden, die damals nicht gingen, sondern in ihrer Heimat blieben! Sie paßten sich an, wechselten den Glauben, bewahrten sich aber auch bis heute in den Familien jüdische Traditionen, und verehrten nach wie vor berühmte alte Rabbiner und pflegten deren Gräber. Und auch die stehen heute als „Palästinenser“ vor der physischen und sozialen Vernichtung durch jenes Israel, das von Juden gegründet wurde, die aus Europa kamen, um „das Land ihrer Vorfahren“ mit Gewalt in Besitz zu nehmen, und deren Rechtfertigungserzählung eben das „jüdische Exil nach der Zerstörung des Zweiten Tempels“ ist. Eine religiöse Legende, die einer ernsthaften Überprüfung nicht standhält. Tatsächlich sind die „heimgekehrten“ Zionisten Nachfahren von Juden, die ihre alte Heimat schon lange, Jahrhunderte teilweise, vor der Zerstörung des Tempels in Richtung Europa verlassen hatten, um in der Fremde ihr Glück zu suchen. Völkerwanderung.
https://www.moviepilot.de/movies/das-exil-der-juden-mythos-und-geschichte
Diese Doku, die 2013 auf arte lief, ist heute im Netz kaum noch zu finden. Auch auf Youtube, wo man sie zuletzt immer noch finden konnte, ergibt die Suche keinen Treffer mehr. Spurenvernichtung?
danke moshe zuckermann –
leider leider!!! ist es so, wie von ihnen benannt – unsere chronisch gewordene unfähigkeit zu trauern hat die afd soweit hochkommen lassen, daß sich merz mit ihr gemein machen kann …
diese kippabewehrte haltung wurde für mich erstmals spürbar bei der empört-verlogenen reaktion auf philip jenningers rede im bundestag1988
alles liebe für sie
karin wienbreyer
Ich weiß nicht, ich weiß nicht. „Unsere“ Unfähigkeit zu trauern manifestiert sich heutzutage meines Erachtens vor Allem in Russenhass und der seltsamen Befindlichkeit, die nun vielleicht mögliche Beendigung des Ukrainekriegs als Bedrohung wahrzunehmen. Die AfD steht, was das betrifft, eher gut da.
Die Islamfeindlichkeit breiter Teile der AfD ist für mich erst einmal nur die Art von Fremdenfeindlichkeit, zu der jede Gemeinschaft neigt, wenn sie von Zuwanderung überfordert wird.
Auch die Unfähigkeit besonders der Linken, zwischen Überforderungssignalen und Rassismus zu unterscheiden, würde ich mit der unverdauten Vergangenheit in Verbindung bringen.
Letztlich verbirgt sich hinter all dem die gleiche Empathieunfähigkeit.
Für mich zeigt sich das eigentlich faschistische einer Gruppierung nicht nur in ihrer Ideologie, sonddern vor Allem in ihrer Neigung zu Gewalt. Auch was das betrifft, hat die AfD Nachholbedarf, im Gegensatz zur israelischen Gesellschaft, die man inzwischen als Ganze auf die Anklagebank setzen müsste.
Auch wenn es dem Normalsterblichen als irre erscheint, man muss immer einrechnen, dass es zwischen Nazismus und Zionismus keinen systemischen Antagonismus gibt. Beide politischen Richtungen streben die Ausgrenzung, Vertreibung und/oder Vernichtung von Volksgruppen (Juden waren zuerst als Mobilisierungsobjekt prädestiniert, Araber als Hindernis) an.
Insofern decken sich die Strategien und es ist kein wesentlicher Widerspruch, dass es neben der Vernichtung der Juden auch eine Zusammenarbeit gab und gibt. Die Geschichte weist viele Ereignisse auf, dass selbst die Landung jüdischer Paramilitärs in Palästina der (untergeordneten) strategischen Linie der nazistischen Eroberung in Nahost (Brückenköpfe) entsprach, selbst in einer Zeit der industriellen Vernichtung der Juden. Allerdings konnte dieser Widerspruch nicht eine vorrangige Unterstützung der Zionisten ermöglichen und überwunden werden. Dieser Widerspruch existiert heute nicht mehr und der Zusammenarbeit sind keine Grenzen gesetzt.
Dabei darf man auch nicht außer Acht lassen, dass die Vernichtung der Juden nicht das eigentliche Ziel des Nazismus war, sondern gewissermaßen nur eine Vorübung zur Vernichtung der Slawen, die ja dem Ostdrang im Weg standen und heute stehen.
Eine Zusammenarbeit zwischen Nazis und Zionisten bietet sich unter neuen Vorzeichen von selbst an. Es gibt kein Hindernis mehr.
Das ständige Beklagen des Zionismus, der zionistischen Verbrechen, des neuen faschistischen Regimes in Israel und seiner heimlichen Zusammenarbeit mit der AfD nervt mich.
Die AfD steht für die Vorherrschaft des deutschen weißen Mannes, weiße Frauen dürfen Kinder gebären, in einer christlich-abendländischen Kultur. Israel sieht man dabei als christlich-weißen-jüdischen Vorposten im arabischen Kulturraum. Der koloniale Charakter des zionistischen Siedlungsprojektes wird geleugnet.
Das sehen die deutschen Grünen ähnlich. Im Grunde vertritt die Mehrheit des deutschen Volkes diese eurozentrische Ideologie. Europäer glauben ihre Kultur sei einzigartig. Die Israelis sehen sie als Vorposten ihrer Kultur im arabischen Raum. Aus arabischer Sicht war Israel immer ein kolonialer Fremdkörper. Araber wären bereit gewesen friedlich mit den Israelis zusammen zu leben. Aber das ist nicht möglich, weil Israel nicht friedlich ist. Die Mehrheit der Israelis sieht doch mittlerweile das Abschlachten von Palästinensern/Arabern als normal. Ich sehe in diesen rassistischen Ansichten eine zivilisatorische Entartung, die nicht von Dauer sein kann.
Diesen unten skizzierten Plan entnahm ich den Buch von Philip Roth „Operation Shylock“ Der ist ein inzwischen verstorbener amerikanischer Diasporajude.
https://www.dieterwunderlich.de/Roth-operation-shylock.htm
Angesichts der Trump-Pläne sind Lösungen gefragt? Wie wäre es mit den Diasporismus? Das bedeutet die europäischen Juden kehren in ihre Herkunftsländer zurück. Juden aus den arabischen Kulturkreis dürfen bleiben. Im Gegenzug verlassen Palästinenser Europa und ihre Heimstätten könnten von den umgesiedelten europäischen Israelis übernommen werden. Das wäre so eine Art Bevölkerungstausch, wie er schon mal zwischen Griechen und Türken erfolgte. Allerdings sollte dieser Bevölkerungstusch äußerst zivilisiert und friedlich verlaufen. Deutschland könnte seine alte Schuld damit begleichen, indem es die israelischen Einwanderer so freundlich begrüßt wie einst die syrischen Kriegsflüchtlinge. Ich wäre mal gespannt wie sich die AfD in dieser Lage verhalten würde. Würde sie die „Remigration der israelischen Europäer in Deutschland begrüßen, wenn im Gegenzug Migranten mit arabischen Kulturhindergrund in ihre alte Heimat zurückkehren würden.
Der Autor dieses Artikels könnte dann sofort in Frankfurt ein besseres Leben führen als im kriegerischen Israel. Er spricht ausgezeichnet Deutsch u d wird sofort – ähnlich den ukrainischen Kriegsflüchtlingen – ins Deutsche Sozialsystem integriert. Er könnte seine publizistische Tätigkeit ihr viel friedlicher fortsetzen.
Ihren Grundton a la „Vorherrschaft des deutschen Mannes“ teile ich nicht. Dennoch finde ich Ihren Gedanken – Stichwort Diasporismus – sehr interessant.
Ein Beispiel: Laut Wikipedia lebten Ende des 19. Jahrhunderts viele Juden in Odessa, ihr Bevölkerungsanteil lag bei 30%. Heute? Ein Prozent. Das alte Odessa wird als Sehnsuchtsort, als sagenumwobene Stadt mit florierender jüdischer Kultur beschrieben. Wer weiß, vielleicht wird es bald wieder so sein? Was wäre daran schlimm? Die Stadt würde, ganz im Sinne des Kulturbringers Judentum, doch wieder attraktiver werden?
Tja, auch der Rassismus verbindet Menschen.
Die AfD ist vieles, aber das sind keine Neo-Nazis. Das Wort „Nazi“ wurde schon genug verherrlicht (ähnlich wie „Antisemitismus“). Was wir hier sehen sind die beiden populistischen Eckpfeiler des Faschismus, Nationalismus/Rassismus und Anti-Sozialismus („links“). Und da ist ein Netanyahu einem Höcke kilometerweit voraus.
Kann ich unbedenklich beistimmen.
Der im Moment vielleicht größte Unterschied:
Die Nazis wollten von Anfang an Expansion und Krieg.
Das die AfD auch paar solcher Typen in den Reihen hat, muss man aushalten. Der größere Teil der Mitglieder ist konservativ-national und nicht faschistischer als die Spitzen der Grünen. 😉
Über einen Großteil AfD-Wähler schweige ist besser 🤣
Die AfD sollte sich mal klar machen, dass es keinerlei Sinn macht, die Kirchen und Israel zu unterstützen. Diese faschistoiden Organisationen fürchten direkte Demokratie wie der Teufel das Weihwasser. Und sie hassen die AfD, weil sie den Schuldkult ablehnt.
Die AfD, von der Sie träumen, hat mit der real existierenden AfD nichts zu tun.
Kratzer im Lack 🙂 ?
hier ist die erwaehnte Karikatur von Bibis Sproessling:
https://talkingpointsmemo.com/edblog/bibis-son-posts-anti-semitic-meme-on-facebook
Was sagt denn nun die AfD zu Gaza?
Selten bisher so einen einseitigen Mist gelesen.
Was ist hier einseitig, bitte um Erklärung.
Derselbe Kommentar wie zu Torwächter:
Die AfD, von der Sie träumen, hat mit der real existierenden AfD nichts zu tun.
Kuhs, der im Text erwähnt wird, habe ich dereinst vor vielen Jahren, lange vor dem Aufstieg der AFD, als sanften und umgänglichen engagierten Christen kennengelernt.
Als Europaabgeordneter seiner Partei positionierte er sich -auch wenn er sich einiges zum Kriegsverlauf und dem, was er glaubt als als Kriegsziele der Russen erkannt zu haben, zusammenphantasiert- unmissverständlich für ein Ende des Schlachtens in der Ukraine.
Es ist dieser bizarre Widerspruch, wenn er sich genau so klar für den zionistischen Furor einsetzt. Jenseits der AFD und der Frage, ob Kuhs heuchelt oder irgendwas in der Wahrnahme der Realität falsch verdrahtet ist, was ich einfach nicht beurteilen kann, bleibt es mir ein Rätsel, wie man entschieden sein Entsetzen über das Töten in der Ukraine formulieren kann und gleichzeitig das Morden in der Levante goutiert. Er kennt sicher die Bilder der Väter, die die blutigen Bündel der Reste von dem tragen, was mal ihre Kinder waren. Kuhs ist selbst Vater von neun oder zehn Kindern. Wie bekommt man das innerlich mit sich selbst in die Reihe? Ich glaube einfach nicht, dass er in den letzten Jahren zum sadistischen Nazi mutierte. Ist dieser selektive Humanismus tatsächlich der Normalfall für das, was wir als menschliche Zivilisation betrachten?
Religiöse Irrationalität ist das.
ja ich mich gut Shackets Video erinnern, aber die Liason mit dem Faschismus in Israel geht noch tiefer. 1948 veröffentlichte die New York Times einen offenen Brief, der unter anderen von Albert Einstein mit unterschrieben wurde. In diesem Brief wurde Menachim Begin und seiner Partei Cherut klar als faschistische Ideologie definiert. Nun die Cherut ging im Likut auf und Begin wurde 1977 Ministerpräsident. Was hat das mit der AfD zu tun? Seit dem Beginn der AfD war Israel eine Art Vorbild für diese Partei und das antiislamische Potenzial dieser Partei wurde bereits früh in Israel erkannt.
Es ist sicher alles richtig, was über die AFD ausgesagt wird. Und wie schaut es bei den anderen aus? Wer unterstützt per Staatsräson die Auslöschung der Palästinenser und schafft damit neuen Hass? Richtig, Grüne, SPD, CDU und sogar angeblich linke Personen wie Ramelow und Rakete. Das ganze Drama nun Trump und der AFD zuzuschieben, greift zu kurz. Man hätte von Grünen und SPD erwarten können, dass sie sich der systematischen Ausrottung der Palästinenser entgegenstellen und nicht alles auf die Hamas reduzieren, die ja selbst von Israel ernährt wurde. Nichts dergleichen ist geschehen, Fluchtursachen und Hass wurden aktiv verschärft. Herr Gysi hat dies benannt, macht aber nun Wahlkampf mit Leuten, die genauso beschaffen sind wie die AfD, ja sogar noch schlimmer. Im AfD Wahlprogramm steht „keine Waffen in Kriegsgebiete“, so wie seinerzeit bei den Grünen, mal sehen, wie ehrlich dies ist. Ramelow und Rakete sind für Waffenlieferungen in die Ukraine und stehen hinter der praktizierten Staatsräson betr. Israel, also auch für Waffeen dort hin. Was haben die Grünen und die SPD getan? Nach Fehlmeldung der Tagesschau im August vergangenen Jahres, dass die Waffenlieferungen gestoppt seien, kam dann im September die Meldung hinterher, dass die Waffenlieferungen um 40 % erhöht wurden. Ja, diese Meldung muss man suchen, aber die dürfte näher an der Wahrheit liegen. Das Problem mit dem nahen Osten lässt sich mit Demagogie genauso wenig lösen wie das in der Ukraine. Und da finde ich es schon erleichternd, dass die Meinungs- und Informationsfreiheit nun scheinbar wieder einen höheren Stellenwert hat. Und die Waffen zum vorläufigen Schweigen gebracht hat Herr Trump, wenn auch mit Dollarzeichen als Heiligenschein, aber immerhin. Mit AFD-bashing kommen wir nicht weiter, alle Wahrheiten müssen auf den Tisch, auch über die anderen.
Ob die „demokratische“ Affentheaterdekoration gerade „links“ oder „rechts“ angemalt ist, egal – aber eines ist konstant: ohne „Philosemitismus“ geht auf dieser Seite des Globus politisch wirksam gar nichts (siehe Trump-Regierung, siehe „Rechtsruck in Europa, siehe „rechte“ Einflussorgane wie Apollo-News, …). Was sagt das über die im Hintergrund wirkenden, bestimmenden Kräfte wohl aus?
„Es heißt zudem, dass es beim Besuch einer Delegation der AfD-Bundestagsfraktion in Israel im Jahr 2023 (mit obligatorischem Yad Vashem-Zeremoniell) zu Treffen mit Vertretern rechtsradikaler israelischer Organisationen gekommen sei.“
Puh, was sollen mir solche Ausführungen bitte sagen? „es heißt zudem“ ist nichts anderes als Mutmaßung und es kommt dann ja auch tatsächlich keine Quelle. Herr Zuckermann könnte ja zumindest mal einordnen woher diese Annahme kommt, aber nein, es bleibt so stehen.
Ich hatte es hier schon mal in einem anderen Kommentar, es gibt in der AFD sehr unterschiedliche Stimmen zu Israel und dem gesamten Nahostkonflikt. Wie sie sich schlussendlich bei dem Thema aufstellen wird, wenn sie denn mal Regierungsverantwortung hat, wird man sehen und ich tendiere tatsächlich auch eher dazu, dass sie sich hinter die jetzige israelische Regierung (eine die Herr Zuckermann faschistisch nennt und da würde ich durchaus mitgehen) stellt.
kann man ganz leicht finden, mit der Google Suchmaschine
https://www.zeit.de/news/2023-05/02/afd-abgeordnete-besuchen-israelische-holocaust-gedenkstaette
Eigentlich genügt es schon wenn man sich das Gespräch von Musk mit Weidel anhört. Diese zionistische AFD ist bereits damit gut zu erkennen.
Wie gut daß es noch das BSW gibt. Die einzige Alternative und einzige Friedenspartei – OHNE 45% vom Bundeshaushalt für den Kriegsetat.
Ich habe es nicht ganz zu Ende geschaut, aber den Teil mit Israel habe ich noch gehört. Sagt sie da nicht primär nur, dass sie sich zum Existenzrecht Israel bekennt? Welcher deutsche Politiker tut das nicht?
Die AfD philosemitisch? Das macht sie doch nur sympathischer, richtig? Thomas Mann etwa bezeichnete sich selbst auch als Philosemiten. Es gibt also doch die Gruppe „Juden in der AfD“? Ich erinnere mich noch daran, wie sich etwa Böhmermann darüber lustig machte, das könne doch gar nicht sein, so der damalige ZDF-Tenor.
In dem Text geht es eigentlich nur um Mediales, um Symbole (Werbung im Fernsehen, Kranzniederlegungen) und akademische, abstrakte Begriffe (Faschismus). In Zeiten der Realpolitik – von Bürokratieabbau über Rückkehr zu Fossilen Energien bis hin zur Sicherung der eigenen Bevölkerung – wirkt das alles, sorry, etwas angestaubt.
Die AfD als parteilicher Ableger des Likud. Das würde natürlich sehr vieles erklären…………🤣🤣🤣
Der Likud als Vorbild für die AfD:
Wie sie die Macht übernehmen und dabei gleichzeitig so richtig mörderisch Muslime hassen kann. Das muss richtig geil für die AfD sein. Und was für ein Vorbild lockt sie: Netanjahu, ein Mörder und Meisterdieb in Schlips und Kragen.
Die liberale, tendenziell wohl antizionistische und leider auch in die Jahre gekommene Fraktion, zur welcher der Autor gehört, müsste den Nachkommenden folgende Frage erklären:
Warum gelingt es den Arabern nicht, einen solchen blühenden, freigeistigen und wohlhabenden Staat wie Israel aufzubauen? Zugespitzt: Warum gibt es eigentlich keine „Gaza-Riviera“ – im übertragenen Sinne, so zynisch der Begriff auch klingen mag.
Auch bei der Palästina-Frage scheiterte der Babyboomer-Idealismus letztlich an der Realität. Deshalb wirkt die Debatte, geführt um Symbole, Begriffe und dem richtigen moralischen Handeln, heutzutage wie aus der Zeit gefallen.
Wenn die Araber oder speziell die Palestinänser etwas aufgebaut haben in den letzten
70 Jahren, wurde es von Israel mit der Ausrede, man fühle sich dadurch bedroht, bombadiert
und zerstört. Lybanon, Syrien, Gaza und wenn sie könnten, würden die Israelis sofort den
Iran in Grund und Boden bomben.
Selbst wenn es so wäre – wo ist die arabische Opposition, die auf intellektueller Augenhöhe mit dem Westen kommunizieren kann? Ich würde sehr gerne so etwas sehen.
Die Deutschen, die vor den Nazis geflohen sind, etwa die berühmten Autoren und Künstler in Hollywood zu der Zeit, konnten auch mit den Amerikanern und Briten über ein zukünftiges demokratisches und kulturell florierendes Deutschland reden, während Dresden in Schutt und Asche bombardiert wurde.
Ich sehe um mich herum nur noch zerberstende anti-kolonialistische Träume, ob im Magrheb, in Afghanistan (Kabul war ein Sehnsuchtsort der Hippies), Südafrika (Kriminalität) oder eben in den palästinensischen Gebieten. Der Traum – wir lassen die Menschen außerhalb Europas in Ruhe, sie werden sich schon ihre „Riviera“ selbst bauen – ist an vielen Orten dieser Welt geplatzt.
Kann ich dir sagen, wegen der Religion.
Religionen sind immer exkludierend.
Weder die Araber noch die Israelis haben ein gemeinsames Interesse an einem Zusammenleben.
Ich war dort, in Israel sowie im Libanon, als auch bei den Saudis und ganz früher auch schon in Afghanistan.
Peter-Scholl-Latour hat es seinerzeit auf den Punkt gebracht.
„Scheiterte der Idealismus letztlich an der Realität.“
(Aber welche Realität das ist, das sagen die Realos nicht, wäre zu peinlich!)
Gegenfrage:
— WARUM mussten die Libanesen in alle Welt auswandern und haben ihre arabische „Riviera“-Küche in mehreren Kontinenten etabliert, aber zuhause kann sie nur noch ein Schattendasein führen?
Zitat: „“denn der Feind meines Feindes mag realpolitisch gesehen als mein Freund gelten““.
Das ist der entscheidende Satz warum die Israelis mit der Afd zusammenarbeitet, weil es gemeinsam gegen die Moslems geht.
Auch hier, zählt der gemeinsame religiöse Überbau, der anscheinend tragfähig genug ist.
Den Transhumanisten ist es im übrigen völlig egal wessen Religion Du angehörst
Zu erinnern ist in diesem Zusammenhang an das 1978 unter dem Titel ‚Zionist Relations with Nazi Germany‘ erschienene Buch von Faris Yahya (i. e. John Bagot Glubb). Der Autor war ein britischer Historiker (1939 – 2004), zu dem es auch einen bemerkenswert dürren, aber neutralen Eintrag in der deutschen Wikipedia gibt.
Was soll die arme Afd schon groß machen – antisemitisch sein auch noch? Und immerhin haben die neuen Juden im Abschlachten von Feinden jetzt selber Experise. Da wird nicht gefackelt. Die Ratte versteckt sich im Keller unterm Krankenhaus? Da hauen wir mal ein paar Tonnen piekfeine deutschamerikanische Wertarbeit runter und gut ist. Jeder Araber ein potentieller Terrorist. Jeder Muslim ein Messerstecher. Und jetzt Palästina palestinenserfrei. Riviera! Die Juden können sich nach dem Holocaust in Europa so ziehmlich alles erlauben. Und sie wissen das. Zumindest solange einem der grosse Bruder die Stange hält. Derweilen, Pech für die Einheimischen. Was soll man machen. Das Land, in das man nach 2000 Jahren zurückkehrt, wurde dem auserwählten Volk immerhin von Gott höchstpersönlich versprochen. Wer kann da schon was dagegenhaben? Und wenn, sind das, wie der offizielle Verteidigungsminister des einzigen demokratischen Staates in Nahost meint, nichts anders als menschliche Tiere, die man jagen muss. Armes Israel
Immer wieder ganz unterschiedliche Menschen erlebe ich, bei denen hört ihr Menschsein auf, wenn es um MUSLIME geht.
Es kommt regelrecht zu Aussetzern, nicht nur der Moral (Menschlichkeit), sondern auch der emotionalen Befindlichkeit und des Gehirns.
Mit anderen Worten: Der Feind und das FEINDBILD, von Medien & Institutionen gepflegt. Religion spielt dabei keine Rolle.
Sehr gute Frage von @1211 (oben): „Ist dieser selektive Humanismus tatsächlich der Normalfall für das, was wir als menschliche Zivilisation betrachten?“
Sie fragen allgemein: Ob die menschliche Zivilisation ohne Feinde auskommt? – Die Antworten liegen heute schon am heiklen Rand des zulässigen Meinungskorridors (Gandhi, Norbert Elias, Erich Fromm, weite Teile der Frankfurter Schule, Friedensforschung…).
Ich frage spezieller: Wie ist unser Selbstverständnis als Einwanderungsland?
Warum haben die Ampelparteien (und ihr Wurmfortsatz Linkspartei) das Einwanderungsland nicht zum Thema ihrer Regierung gemacht? Stattdessen führen sie – mit der AfD zusammen – einen Kulturkampf um die „Migration“? Die „Migrationsdebatte“ mobilisiert die eigenen Anhänger, bringt keinen Schritt näher zu einer Anerkennung des Einwanderungslands, erwähnt es noch nicht einmal, sondern bestärkt die Feindbilder. Kulturkampf kostet nix, aber bringt Wähler. Den Kampf um soziale Rechte vermeiden die Ampelparteien (und ihr Wurmfortsatz) wie der Teufel den Islam.
Doch, Religion spielt immer noch eine ganz entscheidende Rolle.
Ein großer Irrtum! Richtig ist: Religion spielt dabei keine Rolle.
Ich bin selber Atheist.
Ich war aktiv in einem Nichtreligiösen/Agnostiker/Atheisten/Humanisten-Verband und bekam auf dort Kontakt mit Atheisten in Israel.
Wer waren die Atheisten in Israel?
Das war Gusch Schalom – der Friedensblock – mit Beate Zilvershmidt, Uri Avnery und Adam Keller.
Die wenigsten wissen, dass dieses Herz der Friedensbewegung Israels und der Solidarität mit Jassir Arafats PLO – im Sinne einer Zwei-Staaten-Lösung – atheistisch schlug und schlägt!
Uri Avnery -> http://www.uri-avnery.de/www.uri-avnery.de/texte-von-uri-avnery/archiv.html
Beate Zilvershmidt -> http://www.palaestina-portal.eu/In%20Memoriam%20Beate%20Keller%20Zilversmidt.htm
Adam Keller -> http://www.ag-friedensforschung.de/regionen/Nahost/keller.html
Das Andere Israel -> https://www.hagalil.com/israel/GuShalom/other_israel/uo-intro.htm
Sie sagten mir ausdrücklich, dass sie aus persönlichen Gründen am Austausch in dem Atheisten-Netzwerk teilnehmen. Damit sie auf dem Laufenden bleiben.
Doch in ihrer politischen Arbeit bei ‚Gusch Shalom‘ machen sie keinen Unterschied zwischen religiösen und nationalen Zionisten. Denn in deren Motivation und Militanz gebe es keinen Unterschied. Es gebe auch viele streng nicht-religiöse, nationalistische Araberhasser. Beide Strömungen, die religiöse und die nationalistische, stützen sich gegenseitig.
Kann ja gut sein, das es derartige Randerscheinungen gibt, nur habe ich zeitlebens keine bekennenden (vor allem in Land selbst) Atheisten kennengelernt, obwohl ich längere Zeit eine jüdische Freundin hatte, sie dabei mal ganz ausgenommen.
Aber weltpolitisch sind Religionen auch oder gerade in der USA eine treibende Kraft.
Die schwören auf die Bibel, so wie wie bei den Saudis die Frauen noch gesteinigt werden.
Das alles sollte man nicht vergessen, wenn von *“Religion“* die Rede ist.
Ich befürchte, dass die nationalistische Strömung gerade im speziellen Fall Israel nur eine säkulare Ausformung der religiösen ist. Die Juden sind das Volk Gottes und Israel ist per offizieller Selbstdefinition der Staat der Juden.