Ein Kollaps des Putin-Systems? Von den Gefahren des Wunschdenkens

Bild: Edmund S. Valtman/Library of Congress

Manche sagen, dass die derzeitige russische Präsidentschaft ebenso brüchig ist wie die UdSSR. Doch dabei übersehen sie vieles.

 

Maksim Samorukov vom Carnegie Center veröffentlichte kürzlich einen Artikel in Foreign Affairs mit dem Titel “Putins brüchiges Regime. Wie das sowjetische, das ihm vorausging, steht sein System immer am Rande des Zusammenbruchs.”

Das Argument beruht auf einer einfachen historischen Analogie. Das sowjetische System schien stark und unveränderlich zu sein, und kaum jemand sagte seinen Zusammenbruch voraus. Aber es brach dennoch zusammen. In ähnlicher Weise erscheint das System Putin stark und unverwüstlich, und nur wenige können sich seinen Zusammenbruch vorstellen. Aber es wird zusammenbrechen.

Man kann verstehen, warum dieses Argument für Foreign Affairs attraktiv ist. Wunschdenken findet immer ein Publikum: Die Menschen mögen es, wenn man ihnen sagt, was sie hören wollen. Da es keine Aussicht auf eine erfolgreiche Gegenoffensive in der Ukraine gibt, ist das wahrscheinlichste Szenario für einen ukrainischen Sieg der Zusammenbruch des Regimes in Russland.

Historische Analogien können attraktiv sein, aber auch in die Irre führen, da sie unsere Aufmerksamkeit auf oberflächliche Ähnlichkeiten lenken, während sie strukturelle Unterschiede ignorieren. Und es gibt mehrere wichtige Aspekte, in denen sich Putins Regime von der Sowjetunion der Perestroika-Ära stark unterscheidet.

Erstens war Michail Gorbatschow nur sechs Jahre an der Macht und es gelang ihm nie, eine wirksame Kontrolle über den inneren Kreis der sowjetischen Führung oder die Bürokratie im Allgemeinen zu erlangen. Infolgedessen wurde die wirksame Umsetzung seiner politischen Initiativen blockiert, so dass er gezwungen war, radikalere Maßnahmen zu ergreifen, die wiederum das gesamte System destabilisierten.

Im Gegensatz dazu hat Putin nach seinem Machtantritt im Jahr 2000 sehr schnell eine starke Kontrolle über die rivalisierenden Eliten aufgebaut und die “Machtvertikale” wiederhergestellt. Er ist seit 24 Jahren an der Macht, und die meisten Analysten sind sich einig, dass die institutionellen Grundlagen des Putin-Regimes robust sind und es wahrscheinlich den Tod seines Gründers überleben wird.

Zweitens war ein entscheidender Faktor für den Zusammenbruch der UdSSR die Tatsache, dass sie in Afghanistan einen nicht zu gewinnenden Krieg führte, der sie zwang, Verhandlungen mit dem Westen aufzunehmen. Russland führt in der Ukraine einen Krieg, von dem es immer noch überzeugt ist, dass es ihn gewinnen kann.

Drittens war die Sowjetunion bankrott, hatte ein Handelsdefizit und nahm im Ausland Kredite auf. Im Gegensatz dazu erwirtschaftete Russland trotz des Drucks westlicher Sanktionen im vergangenen Jahr einen Handelsüberschuss von 50 Milliarden Dollar. Die sowjetische Planwirtschaft war starr und wertvernichtend, ein Sumpf aus staatlichen Subventionen. Im Unterschied zur Sowjetunion hat Russland eine dynamische kapitalistische Wirtschaft, die gut in die Weltwirtschaft integriert ist und deren Unternehmer sich geschickt den westlichen Sanktionen entzogen haben.

 

Viertens war die UdSSR eine Föderation, in der ethnische Russen 52 % der Bevölkerung ausmachten. Putins Russland ist ein stärker zentralisierter Staat, in dem Russen 82 % der Bevölkerung ausmachen.

Zugegeben, die Möglichkeit eines islamistischen Aufstandes im Nordkaukasus ist eine potenzielle Sicherheitsherausforderung. Aber die Logik, die den tschetschenischen Führer Ramsan Kadyrow zu einem loyalen Vasallen Moskaus gemacht hat, würde für jeden Nachfolger gelten. Es ist besser, in den Genuss von Subventionen aus Moskau zu kommen und Lamborghinis zu kaufen, als Grosny wieder in ein Trümmerfeld zu verwandeln. Die Tschetschenen haben ihre Lektion aus dem ersten und zweiten Krieg gelernt: Das Streben nach Unabhängigkeit ist den Aufwand nicht wert. Keine der anderen ethnischen Republiken in der Russischen Föderation ist auch nur im Entferntesten daran interessiert, einen Krieg mit Moskau zu beginnen.

Der Anschlag auf das Krokus-Rathaus am 22. April erinnerte nicht nur daran, dass der islamistische Terrorismus nach wie vor eine Sicherheitsbedrohung für Russland darstellt, sondern war auch ein massives Versagen der russischen Sicherheitsdienste. Die USA hatten sie im Voraus vor einem solchen Anschlag gewarnt: Sie hätten bewaffnete Wachen in allen Moskauer Konzertsälen aufstellen müssen. Anschläge wie der Krokus-Anschlag werden jedoch nicht zu einem Regimewechsel in Russland führen.

Die Terroristen kamen nicht aus dem Nordkaukasus, sondern aus Tadschikistan. Das zeigt, dass die 8 Millionen Arbeitsmigranten aus Zentralasien ein potenzielles Sicherheitsrisiko darstellen. Aber ihr Wert in Russlands an Arbeitskraft knapper Wirtschaft überwiegt immer noch das Sicherheitsproblem, zumindest im Moment.

Der Wagner-Aufstand im Juni 2023 war eine außergewöhnliche Entwicklung, die ernsthafteste Bedrohung für die Stabilität des Putin-Regimes seit seiner Gründung im Jahr 2000. Wir werden nie erfahren, was passiert wäre, wenn der Hund das Auto eingeholt hätte: Wenn Jewgeni Prigoschin nicht umgekehrt wäre, sondern seinen Truppen den Befehl gegeben hätte, auf Moskau vorzurücken. Wir wissen jedoch, dass der Aufstand gescheitert ist. Prigoschin ist tot und begraben, und die Stabilität des Regimes wurde schnell wiederhergestellt.

Der Wagner-Gruppe zu erlauben, sich so weit zu entwickeln, dass sie diese Meuterei anzetteln konnte, war ein schwerer Fehler Putins – der zweitschwerste nach seiner Entscheidung, eine umfassende Invasion in der Ukraine zu starten. Aber es bleibt ein Ausreißer und kann nicht als Grundlage für die Politik der USA dienen.

Um in der Diplomatie und im Krieg erfolgreich zu sein, braucht man eine realistische Einschätzung der Stärken und Schwächen des Gegners. Der abrupte Zusammenbruch der Sowjetunion erinnert uns daran, dass wir mit dem Unerwarteten rechnen müssen. Doch Putin (und Chinas Präsident Xi Jinping) haben aus den Fehlern Gorbatschows gelernt. Washington sollte seine Russlandpolitik nicht auf der Annahme aufbauen, dass der Blitz zweimal an derselben Stelle einschlägt.

Der Artikel ist im englischen Original auf Responsible Statecraft erschienen. Wir danken dafür, eine Übersetzung veröffentlichen zu können.

Peter Rutland ist Professor für Regierungslehre an der Wesleyan University und Mitarbeiter des Davis Center for Russian and Eurasian Studies an der Harvard University. Zuvor lehrte er an der University of Texas in Austin sowie an der University of York und der London University im Vereinigten Königreich.

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72 Kommentare

    1. Welche Demokratie ich suche sie hier in unserem Land immer noch kann sie aber nicht finden.Wenn das hier Demokratie sein soll wo Parteien andere Parteien durch Hetze verunglimpfen dürfen nur um an der Macht zu bleiben,wo es keinen Bürgerentscheid gibt,Frauen immer noch weniger verdienen als Männer und nur noch Vorschriften und verbote gelten,uns vorgeschrieben wird mit was wir heizen und unsere Häuser sanieren sollen.Aber keiner fragt wo man das Geld dafür her nehmen soll.

  1. “Wir werden nie erfahren, was passiert wäre, wenn der Hund das Auto eingeholt hätte: Wenn Jewgeni Prigoschin nicht umgekehrt wäre, sondern seinen Truppen den Befehl gegeben hätte, auf Moskau vorzurücken.”

    Also ich würde behaupten, ihnen wäre sehr schnell die Munition ausgegangen, wenn sie auf Moskau vorgerückt wären.

    1. Wer nur deutsche Hauptmedien als Informationsgrundlage und nicht ein paar aus bspw. US-Blogs heranzog, war nicht in der Lage, die Aktion einzuschätzen. Prigoschin zoffte sich mit ein paar hohen Militärs, nie mit Putin.

      Er wollte, dass ihm die öffentliche Meinung einen neuen Vertrag nach dem Kampf in Bachmut einbringen sollte. Der Verstand nach Weißrussland, die Afrika-Jobs und die Integration vieler Wagners in die Armee war dann die Lösung.

      Prigoschin wollte nie die Regierung gefährden.

      1. @Müsli
        So ist es. Es war ein “Putsch”, bei dem sich nicht nur sämtliche hochrangigen Politiker und Militärs, sondern auch der “Putsch”-Anführer selbst ausdrücklich hinter den Präsidenten gestellt haben.
        Und die “Qualitätsmedien” titeln darüber: “Putins Regime wackelt”.
        Ich bin sicher, Scholz würde auch gerne mal so wackeln.

  2. Was soll nun das schon wieder???
    Die Sowjetunion scheiterte an einer neuen Elite, die nichts mehr mit der Revolution und dem Großen Vaterländischen Krieg zu tun hatte, sondern sich gierig und korrupt an westlicher Dekadenz orientierte. Gorbatschow ist nicht gescheitert, sondern war der Kopf dieser neuen Elite, der oberste Verräter an Russland und den Völkern der SU. Er hat sein Ziel, die Vernichtung der SU im Auftrag des Westens, erreicht.
    Die militärische Intervention in Südwestrussland war nicht Putins größter Fehler; sein größter Fehler war, nicht bereits 2014 als Reaktion auf den faschistischen Maidan-Putsch interveniert zu haben. Mit einem rechtzeitigen Eingreifen hätte viel Blutvergießen verhindert werden können.

    1. Naja. Den Vaterländischen Krieg habe ich immer als den Rausschmiss der Nazis und den Sieg über konkret die deutsche Wehrmacht gesehen.

      Gorbatschow lockerte mit der Perestroika die dirigistische Politik und die Chauvi-Revanchisten, die seit dem 2. Weltkrieg im Baltikum und der Ukraine immer lieber die Nazis behalten hätten, erklären den Austritt aus der UDSSR. Diese Austrittsmöglichkeit bestand laut Verfassung seit der Gründung der UDSSR.

      Nach dem Putschversuch des KGB/KPDSU hatte Gorbatschow so viel Image eingebüßt, dass die Ablösung erfolgte. Wie Gorbatschow schon zuvor geplant hatte, kam es zu einer neuen Verfassung und UDSSR wurde zur Russischen Föderation umgeformt.

      Auch wenn man erfahrungsgemäß bei Leuten vorsichtig sein muss, die vom “Westen” gelobt werden, und trotz der Härten, die viele Menschen der Sowjetunion durch die Umformung in den Folgejahren erfuhren, hat Gorbatschow wichtige Weichen für eine freiere Gesellschaft gestellt, die dann bis zur Regierung Putins leider in einen Raubtierkapitalismus umschlug und sich erst dann zu etwas Verträglicherem einpendelte.

      An China sehen wir aktuell, dass der Sieg, den sich das kapitalistische Lager seit 1991 so gerne aufs Banner schreibt, alles andere als ausgemacht ist.

    2. Du konstruierst die Absichten von Gorbatschow aus dem Ergebnis “seiner” Taten und kommst darum zu falschen Schlüssen. Es stimmen an deinem Beitrag höchstens gewisse “Tendenzen” in Teilsätzen (ja sie waren nicht dabei damals und ja am Westen hat ihnen Einiges völlig zu unrecht “imponiert”), die Hauptaussage, die Einordung von Gorbatschow als Agent des Westens, ist komplett falsch und entspricht deinem Bedürfnis Schuldige zu suchen und nicht die Sache zu erklären. Weil du, kaum hast du einen Schuldigen gefunden, der dir genügt, mit der Sache fertig bist, sind deine Erklärungen Zerrbilder der Realität und deine Unterstellungen an die damaligen Akteure entsprechen in der Nidertracht ihrer angeblichen Absichten nur deinem denunziatorischen Zweck.

      https://de.wikipedia.org/wiki/Augustputsch_in_Moskau

      1. Gorbatschitlow kein Agent des Westens??? Wer so einen Scheiß daherbrabbelt, ist ein Vollpfosten oder ein Lügner, vermutlich aber beides.

  3. In der Psychologie gibt es einen interessanten Begriff, den der “Projektion”, der mir beim Lesen des Artikels sofort einfiel:

    Was wenn das “Biden-Regime” scheitert, und es einen Machwechsel, wenn nicht sogar, wie schon lange befürchtet einen US-Bürgerkrieg wie anno 1861 – 1865 gibt statt eines Scheiterns des “Putin-Regimes”?

    Die Wunden dieses US-Bürgerkrieges sind ja noch lange nicht verheilt, und es wird sich schon ein “Irrer” finden der die “CSA” (Confederate Staates of America) wieder – unter anderem moderneren Vorzeichen, dem des Jahres 2024/2025 angepasst – auferstehen läßt – Ob Trump dieser “Irre” ist? Wir werden es sehen….

    Übrigens, was alte Knacker angeht, und ein marodes System der Ära Breschenjew, da erinnert mich da eher “die wandelnde Mumie” (Zitat: Matthias Bröckers) Biden mehr an Verfall als Chinas Xi oder Russlands Putin, und das schreibt einer der eher ein Freund der USA ist – der alten USA unter US-Präsident John F. Kennedy…..meinereiner nämlich….;-)

    Sarkastische Grüße
    Bernie

    1. Könnte man denken.
      Mit der Projektion.

      Aber der Artikel könnte auch ein psychologischer Trick sein indem er vorgibt Argumente für einen Erfolg Russland zu liefern aber unterschwellig eine gegenteilige Botschaft suggeriert.

      Ich zitiere mal:
      ” Russland führt in der Ukraine einen Krieg, von dem es immer noch überzeugt ist, dass es ihn gewinnen kann. ”

      Zwischen ” immer noch überzeugt sein ” und den in der Überschrift erwähnten ” Wunschdenken ” ist eigentlich nur ein schmaler Grat.

      Doch dies ist nur ein Beispiel.
      Der ganze Text ist von einer Suggestion durchzogen die die vorderschwellige Botschaft konterkariert.

      1. Ja, Propaganda über Bande könnte man meinen. Für Leute, denen mit der inzwischen allzu plumpen Wortwahl regulärer Ergüsse nicht beizukommen ist.
        Zwischen den Zeilen hat Herr Putin laut Artikel nämlich einiges sehr falsch gemacht.
        Außerdem werden zweifelhafte Thesen als gegebene Fakten behandelt (eine INVASION war der Beginn der SMO keinesfalls.
        Ein Professor für Regierungslehre weiss das auch. Was die Ereignisse um Wagner angeht gibt es auch lediglich Spekulationen, der Professor für Regierungslehre weiss aber einiges sicher.

        Am Ende dann aber die Quelle: Responsible statecraft. Wenn man die Zielgruppe des Artikels und das in derselben vorherrschende Narrativ zum Ukraine Konflikt bedenkt, ist der Artikel schon beinahe rebellisch.

        1. “Wenn man die Zielgruppe des Artikels und das in derselben vorherrschende Narrativ zum Ukraine Konflikt bedenkt, ist der Artikel schon beinahe rebellisch.”

          Eben nicht.
          Weil er von vorn bis hinten Manipulation ist.
          Sogar der Zeitpunkt der Veröffentlichung ist manipulativ. Weil es scheint gerade zur Zeit das die RF sich auf der Siegerstrasse befindet. Ich aber schätze die Situation der RF weitaus prekärer ein.
          Und ganz wichtig bei so gut wie allen Veröffentlichungen von Responsible Statecraft wird die Sowjetunion und ganz allgemein Kommunismus als das absolut schlechteste dargestellt.
          Ich meine er schreibt hier in den Artikel von
          82 Prozent ethnisch reinen Russen in den stärkeren und zentralisierteren “Putins Russland” den er die nur 52 Prozent im grossen Wertevernichter Sowjetunion gegenüberstellt.
          Hallo ! Geht’s Noch ?
          Das kommt wie eine Rede an die Hitlerjugend.
          Die Werte die sich die RF und die Ukraine gegenseitig vernichten widmet er kein Jota.
          Der Autor konterkariert seine vorderschwellige Botschaft mit einer unterschwelligen.

          Oder auch hier auf tp
          https://www.telepolis.de/features/Macron-und-die-Ukraine-Wie-er-de-Gaulle-mit-seiner-eigenen-Idee-verraet-9700477.html

          Aus den Artikel:
          “Heute sind die nächstgelegenen russischen Streitkräfte fast 1.600 Kilometer von Frankreichs Grenzen entfernt, und sowohl der sowjetische Kommunismus als auch die französische kommunistische Partei sind längst tot.

          Es scheint daher sehr wahrscheinlich, dass de Gaulle, anstatt sich auf die Seite der USA gegen Russland zu stellen, die Gelegenheit ergriffen hätte, zu garantieren, dass Frankreich die Führung bei der Sicherung des europäischen Friedens übernimmt und einen Kompromiss mit Moskau anstrebt.”

          Hier wird suggeriert etwas verklausuliert und nebenbei

          Das die Kommunisten in Frankreich und der Sowjet-Union die eigentliche und grösste Gefahr waren für den Frieden in Europa.

          Ich Frage mich ob die bei Responsible Statecraft sowas im Psychologiestudium lernen oder dies mit der Muttermilch aufsaugen.
          Aber sehr Wahrscheinlich beides.

  4. Ich sehe, dass die USA fallen wird, so, oder so.
    Spätestens wenn der Dollar$ als Leitwährung fällt und die meisten ölexportierenden Länder sich ihre Energien mit Rubel, Yen oder Euro€ bezahlen lassen sind die Amis dem Untergang geweiht.
    Nicht zu vergessen, das auch Intern das Land am Auseinanderbrechen ist.
    Es bleibt nur abzuwarten, wen oder was die USA mitreißen werden.

  5. Peter Rutland Weslyan University Responsible Statecraft

    Warum werden die angelsächsischen Think Tanker, die für uns denken sollen, überhaupt übersetzt?

    Warum nicht gleich in der Herrschaftssprache bleiben?

  6. Gut, grau ist alle Theorie.
    Und was der Herr Professor zu publizieren belieben, sagt eigentlich mehr über seine Ein-Bildung, als sonst was, aus. Selbst wenn es nach dem Tode des äußerst erfahrenen Administrators und Planers Putin zu einem Sturz seiner Mitstreiter kommen könnte, werden die Nutznießer nicht unbedingt USA oder Westeuropa sein. Da könnte ein bedeutend potenterer Staat seinen Drachenflug über Russland und Sibirien starten. Und das wiederum dürfte die derzeitige russische Nomenklatura nur all zu realistisch in ihre Überlegungen für die Zukunft einfliessen lassen.

  7. Ich kann und will mich mangels ausreichender Kenntnis zur russischen Innenpolitik nicht äußern, aber gerade habe ich zufällig einen russischen Artikel mit der Überschrift “DER WAHRE ZAR RUSSLANDS. Kirienko erwog, die Regierung des Landes anstelle von Putin zu ergreifen. WAS MACHT ER?”
    Wie man sieht, wird nicht nur in den USA spekuliert.
    Es geht um eine Graue Eminenz, Сергей Кириенко (Sergeij Kirienko), bei dem offenbar viele Fäden der Macht zusammenlaufen und vielleicht kann RH oder ein anderer Kenner Russlands mit dem Text etwas anfangen und an uns weitergeben.

    https://cont.ws/@andkiril47/2793739

    PS Ich weiß nur, daß Viele, die ihn heute verfluchen, ihm noch einmal nachweinen werden.

    1. Naja, Kreml-Astrologie unterscheidet sich von anderer Astrologie dadurch, dass deren Spekulationen immerhin an wirkliche Sternbewegungen anknüpfen, ähnlich wie Kaffeesatzlesen an wirklichen Kaffeesatz. Kreml-Astrologie dagegen ist Spekulation, basiert auf Vermutungen und Gerüchten, also Meta-Spekulation.

      Kirijenko entstammt dem Kreis von Ultraliberalen um Gaidar, Tschubais und Nemzow, auch wenn die Kontakte zu Gaidar und Tschubais wohl abgenommen haben. Ich sehe nicht, dass er in der russischen Politik irgendwo eine “Hausmacht” hätte. Nemzow ist tot, Gaidar und Tschubais haben sich zu Beginn der Spezialoperation abgesetzt.

      Kirijenko muss wohl in den Augen des Präsidenten und seiner engen Mitarbeiter über Qualifikationen verfügen, sonst wäre er nicht in der Position. Dass er Chancen auf eine Putin-Nachfolge hat, halte ich für zweifelhaft, dass er der grosse Strippenzieher sei, für Stuss.

  8. Dieser Artikel geht vom zwei Lügen des Mainstreams aus.
    Erstens ist die Sowjetunion nicht zusammengebrochen. Systeme brechen nicht einfach so zusammen, nicht mal Nordkorea. Vielmehr versuchte Gorbatschow die Sowjetunion zu reformieren und mit dem Westen zu verknüpfen, ein eminent vernünftiger Gedanke, um Industrie und Ressourcen zusammen zu bringen, aber eine Vision, die an der Naivität Gorbatschows scheiterte, der Vernunft für eine Religion hielt. Er ging deshalb gegenüber dem Westen ständig in Vorleistung, ließ sich von der Schlange über den Tisch ziehen, und erreichte letztlich nur das Scheitern seiner Pläne. Russland war zeitweise ein Fragile State, der von Putin gerettet wurde.
    Zweitens gibt es kein System Putin. Russland ist eine Demokratie, in der es direktdemokratische Elemente gibt, nämlich Verfassungsreferenden und Präsidentschaftswahlen, was es in der BRD beides nicht gibt. Außerdem gibt es relevante unabhängige Medien, Nowaja Gaseta, RBK, Kommersant und Wedomosti sind Beispiele. Radio Liberty, Radio Free Europe, Deutsche Welle, Swissinfo sowie die BBC senden in Russisch. Wegen des Ukrainekriegs kam es zu Maßnahmen durch die Kriegszensur. In Westen werden die unabhängigen Medien Russlands als “Feigenblätter” bezeichnet. In der BRD gibt es allerdings nicht mal relevante Feigenblätter, und es besteht Kriegszensur, obwohl die BRD offiziell gar keinen Krieg gegen Russland führt. Es liegt nicht nur an der Hetze der Blockparteien und Systemmedien, dass der demokratische Charakter Russlands für Dummköpfe nicht ohne weiteres erkennbar ist, sondern auch an der alles überragenden Person Putins, der von der überwältigenden Mehrheit der Russen unterstützt wird. Die Politiker der BRD werden jeweils von einer überwältigenden Mehrheit abgelehnt, bilden aber in ihrer Gesamtheit trotzdem einen gewaltig stinkenden Misthaufen.

    1. Ja, Guter Beitrag.
      Ähnliches wollte ich auch schreiben, hatte mich dann aber entschieden den Zusammenbruch der Amis zu fokussieren.

    2. Außerdem gibt es relevante unabhängige Medien, Nowaja Gaseta, RBK, Kommersant und Wedomosti sind Beispiele. Radio Liberty, Radio Free Europe, Deutsche Welle, Swissinfo sowie die BBC senden in Russisch.

      – Nowaja Gazeta: Am 5. September 2022 wurde der Nowaja Gaseta die Drucklizenz und am 15. September 2022 die Webseitenlizenz von einem Moskauer Gericht entzogen.
      – Deutsche Welle: 4. Februar 2022 “Das Büro der Deutschen Welle in Moskau ist geschlossen. Der deutsche Auslandssender fügt sich damit dem von der russischen Regierung erteilten Sendeverbot. Der Entzug der Akkreditierungen der betroffenen DW-Mitarbeiter wird noch an diesem Freitag folgen.”
      – BBC World Service: “the BBC has been banned in both Russia and China, the former following its 2022 invasion of Ukraine and the latter for having “violated regulations that news bulletins should be ‘truthful and fair””
      – Radio Liberty: 6. März 2022 – Die Niederlassung von Radio Liberty in Russland beendet ihre Arbeit.

      Die Schweizer sind anscheinend noch in Moskau. 😉

      1. Die Schweizer sind deswegen noch in Moskau, weil sie keine Zensur- und Verbotsmassnahmen gegen russische Medien wie RT und Sputnik vollzogen haben. Die Ausweisungen von DW, BBC, VoA und RFE/RL waren spiegelbildliche Reaktionen auf die Unterdrückung russischer Medien in den betreffenden Ländern.

        Man kann die Internetauftritte dieser Medien in Russland unzensiert empfangen.

      2. Na den CIA Propaganda Sender Radio Liberty hätte man definitiv schon vor Jahrzehnten ein für alle mal entsorgen sollen.

        Mit den Stinktieren von Deutscher Welle und BBC sieht’s auch nicht gerade anders aus.

        Das war mal ein dringend notwendiger und lange überfälliger Hausputz..

        Da braucht man gar nicht um den Brei herumzureden.

        Der gesamten Rest der Welt muss sich erst einmal befreien von den ganzen westlichen Agitatoren, Betrügern und Spalten, von den grotesk misbenamelten sogenannten “NGOs” (die ja so ziemlich ausnahmslos regierungsfinanziert sind, weshalb man das “N” klarerweise weglassen kann) die Medien, Politik, Bildung, etc unterwandern.

        Um in den Ländern die dem keinen Riegel vorschieben dann gewalttätige Mobs organisieren zu können deren Mitglieder sich vorwiegend aus denen die von den GOs selbst bezahlt werden oder indirekt abhängig sind rekrutieren.

        Ohne die rigorose Zerschlagung aller solcher Einflussnetzwerke (von wegen Zivilgesellschaft, wenn deine Zivilgesellschaft völlig abhängig ist von den Geldmitteln feindseliger Regierungen dann haste höchstens eine Simulation von “Zivilgesellschaft”) ist es Sense sowohl mit der Unabhängigkeit als auch mit jeder Chance auf Demokratie.

        Selbst wenn wo Strukturen gegeben sind die als autoritär bezeichnet werden können (was sowieso auf jeden modernen kapitalistischen Staat zutrifft) ist man immer noch sehr viel besser dran wenn die Machthaber ihre Adresse im Land und nicht in Übersee haben, wie man ja zuletzt wieder besonders gut in der Ukraine sehen kann.

  9. Drittens war die Sowjetunion bankrott, hatte ein Handelsdefizit und nahm im Ausland Kredite auf. Im Gegensatz dazu erwirtschaftete Russland trotz des Drucks westlicher Sanktionen im vergangenen Jahr einen Handelsüberschuss von 50 Milliarden Dollar.

    Ich weiß, dass Herr Rutland Professor für “Gouvernment” an einer amerikanischen Privatuni ist und u.a. Bücher über die sowjetische Ökonomie geschrieben hat. Umso unverständlicher sind mir seine Bemerkungen.

    Die Russische Föderation ist nach Angaben der russ. Staatsbank derzeitig gegenüber dem Ausland mit 304 Mrd. $ verschuldet. Ein erheblicher Teil der russ. Währungsreserven im Umfang von weiteren 300 Mrd. $ ist im feindlichen Ausland eingefroren und von Konfiskation bedroht.
    Über die Höhe der sowjetischen Auslandsschulden (gegenüber dem kap. Ausland) im Jahre 1991 besteht keine Einigkeit, aber die verschiedenen Angaben von Weltbank, US Census Bureau, russ. Rechnungshof, sowjetischer Außenhandelsbank etc. diesbezüglich variieren nicht übermäßig und bewegen sich zwischen 57 und 70 Mrd. $.
    https://su90.ru/debt.html

    Diese Schuldenlast muss damals ca. 10% des Bruttosozialprodukts ausgemacht haben, was nach heutigen Maßstäben natürlich recht wenig ist. Zudem haben im Unterschied zur UdSSR Staaten wie Mexiko und Argentinien, übrigens beides Bundesstaaten wie die UdSSR, tatsächlich ihre Zahlungsunfähigkeit eingestehen müssen und existieren dennoch bis heute (sind also nicht in ihre Einzelstaaten zerfallen).

    Die UdSSR war also nicht bankrott, allerdings dürfte sich die in der zweiten Hälfte der 1980-er Jahre zunehmende Auslandsverschuldung negativ ausgewirkt haben.

    Kurz gesagt ist die SU wohl deshalb “zusammengebrochen”, weil zwischen 1987 und 1991 von der Führung versucht wurde, gleichzeitig sämtliche Sphären der Gesellschaft umzubauen: die Politik (innen wie außen), den Staatsapparat sowie die Ökonomie. Am Ende war buchstäblich nichts mehr da, worauf man sich stützen konnte, auch nicht die zuvor allmächtige Partei, die Generalsekretär Gorbatschow im August 1991 verbot.
    Aus diesem Grunde nannte Kollege Deng seinen ehemaligen sowjetischen Genossen einen Idioten und der sowjetische, in der BRD lebende Dissident Alexander Zinowjew, dem übles schwante, veröffentlichte bereits 1988 bei Ullstein sein Buch “Katastroika: Gorbatschows Potemkinsche Dörfer”.

    Ich möchte hier nicht zu ausführlich werden, aber dass die “Zerfallsprozesse” der späten SU in erheblichem Maße – natürlich nicht alle – auf unbesonnene und falsch kalkulierte Umbauversuche (Umbau: russ. Perestroika) zurückzuführen sind scheint mir festzustehen.

    P.S.
    Ein Beispiel aus der Ökonomie sei angeführt, das allgemein akzeptiert ist. Im Frühjahr 1987 wurde die Gründung von Kooperativen, also von privatem Gruppeneigentum erlaubt und das Außenhandelsmonopol freigegeben. Das führte nach kurzer Zeit zu folgendem Phänomen: Die Direktoren der staatlichen Betriebe gründeten entweder selbst eine Kooperative oder gingen mit einer bestehenden eine Partnerschaft ein und verkauften über diese Kooperative einen Teil der Produktion zu Dumpingpreisen ins Ausland. So entstanden in diesen letzten Jahren der SU die ersten Dollar-Millionäre, der noch bestehende Staatsplan kam zusätzlich durcheinander, der Staat hatte geringere Einkünfte und Defizite im Binnenmarkt verschärften sich.
    Es gibt im Internet z.B. Videoaufnahmen davon, was sich damals an der sowjetisch-chinesischen Grenze abspielte. Ganze Kolonnen von sowjetischen Lastkraftwagen beispielsweise wurden schwarz über die Grenze geschafft. (Auf diese Weise wurde natürlich die Korruption regelrecht gezüchtet und die berühmte russische Mafia geboren.) Güterzüge stauten sich im Niemandsland an der sowj.-chinesischen Grenze.

    Aber erstaunlicherweise wuchs trotz dem zunehmenden Chaos das Bruttosozialprodukt der SU bis einschließlich 1990.

    1. Der Artikel ist ein psychologischer Trick indem er vorgibt Argumente für einen Erfolg Russland zu liefern aber unterschwellig eine gegenteilige Botschaft suggeriert.

      Ich zitiere mal:
      “ Russland führt in der Ukraine einen Krieg, von dem es immer noch überzeugt ist, dass es ihn gewinnen kann. “

      Zwischen “ immer noch überzeugt sein “ und den in der Überschrift erwähnten “ Wunschdenken “ ist eigentlich nur ein schmaler Grat.

      Auch:
      “Die sowjetische Planwirtschaft war starr und wertvernichtend, ein Sumpf aus staatlichen Subventionen. Im Unterschied zur Sowjetunion hat Russland eine dynamische kapitalistische Wirtschaft, die gut in die Weltwirtschaft integriert ist ”

      Ist doch klar die Sowjetunion als der grosse böse
      (Dollar)Wertevernichter.
      Das die RF vorwiegend ukrainische und russische Werte vernichtet
      oder man könnte auch schreiben ukrainische und russische Werte sich gegenseitig vernichten
      wird einfach weggeblendet.
      Wie ein Zaubertrick.

      Doch dies sind nur zwei Beispiele.
      Der ganze Text ist von einer Suggestion durchzogen die die vorderschwellige Botschaft konterkariert.

      Ich würde bei Responsible Statecraft ein Schild anbringen
      MANIPULATION

      1. Ich habe den Professor so verstanden, dass die RF seiner Meinung nach bei weitem nicht so “einsturzgefährdet” ist, wie es die UdSSR war. Darauf habe ich geantwortet: Klar, denn die UdSSR war nicht “einsturzgefährdet”, sondern umbaubedürftig, aber wenn man sämtliche Wände auf einmal herausbricht muss man sich nicht wundern, dass einem die Decke auf den Kopf fällt. Und das wird Putin wohl kaum tun.

        Auch: „Die sowjetische Planwirtschaft war starr und wertvernichtend …”

        Zumindest in Bezug auf die sowjetische Landwirtschaft trifft das zu. Es soll dort jährlich ein erheblicher Teil der Ernte einfach vergammelt sein, manche sprechen von bis zu 30%. U.a. daraus müssen sich die dortigen Versorgungsengpässe ergeben haben. (Die Engpässe führten natürlich dazu, dass alle horteten. Dadurch wurden die Regale noch leerer. usw.)

        Nur: In der DDR gab’s diese Probleme in der Landwirtschaft nicht, obwohl auch die DDR planwirtschaftlich arbeitete.
        Keine Ahnung, warum die Russen das nicht auf die Reihe bekamen. Weitere Lieferentfernungen? “Russischer Schlendrian” vs. “deutsches Pflichtbewußtsein”? LPG ungleich Kolchos? Was weiß ich.

        1. Jeder der Lesen kann versteht den “Professor”
          erstmal so.
          Aber die Suggestion konterkariert die vorderschwellige Botschaft.
          Weil der Professor psychologisch manipuliert.

          Lies dir meinen Kommentar nochmal genau durch.

          Aber ich geb dir noch mehr Beispiele:

          „Die USA hatten sie im Voraus vor einem solchen Anschlag gewarnt: Sie hätten bewaffnete Wachen in allen Moskauer Konzertsälen aufstellen müssen. Anschläge wie der Krokus-Anschlag werden jedoch nicht zu einem Regimewechsel in Russland führen.“

          Die USA haben die Russen Quasi darauf hingewiesen was deren Pflicht ist und die Russen haben diese Pflicht missachtet.
          Doch – so der Autor – führt dies nicht zum Regimewechsel. Eine Begründung aber warum wird einfach nicht geliefert.

          Oder:
          „Viertens war die UdSSR eine Föderation, in der ethnische Russen 52 % der Bevölkerung ausmachten. Putins Russland ist ein stärker zentralisierter Staat, in dem Russen 82 % der Bevölkerung ausmachen.“

          Die UDSSR war eine Föderation Putins Russland
          also Die Russische Föderation aber ein zentralisierter Staat. Der Autor schreibt sowas nicht weil er dumm ist sondern weil er Leute dumm machen will. Er will Leute in einen Irrgarten sperren.
          Die Prozentzahlen von ethnischen Russen zu vergleichen ist selbstverständlich totaler Blödsinn.
          Und genau deswegen hat der Autor dies so hingeschrieben.

          Langsam einen blassen Schimmer bekommen ?

        2. Grundsätzlich dürfte in der Sowjetunion die Produktivität aufgrund der größeren landwirtschaftlichen Flächen noch höher gewesen sein.
          Das bedeutet dann aber auch, dass der Arbeitswert je produzierter Einheit noch geringer war.
          Wenn aber eine Produktion in Arbeitseinheiten bilanziert wird, ist das Vergammeln von 30 % der Ernte aufgrund unpassender Lager irgendwie nur “peanuts”.
          Dass der gesellschaftliche Reichtum aber auch der Kombination mit der Natur, dem Boden und dem Land geschuldet ist, verkennt eine solche Art der Bilanzierung.
          Materialismus ist was anderes.

  10. Der Artikel ist ein psychologischer Trick indem er vorgibt Argumente für einen Erfolg Russland zu liefern aber unterschwellig eine gegenteilige Botschaft suggeriert.

    Ich zitiere mal:
    “ Russland führt in der Ukraine einen Krieg, von dem es immer noch überzeugt ist, dass es ihn gewinnen kann. “

    Zwischen “ immer noch überzeugt sein “ und den in der Überschrift erwähnten “ Wunschdenken “ ist eigentlich nur ein schmaler Grat.

    Auch:
    „Die sowjetische Planwirtschaft war starr und wertvernichtend, ein Sumpf aus staatlichen Subventionen. Im Unterschied zur Sowjetunion hat Russland eine dynamische kapitalistische Wirtschaft, die gut in die Weltwirtschaft integriert ist “

    Ist doch klar die Sowjetunion als der grosse böse
    (Dollar)Wertevernichter.
    Das die RF vorwiegend ukrainische und russische Werte vernichtet
    oder man könnte auch schreiben ukrainische und russische Werte sich gegenseitig vernichten
    wird einfach weggeblendet.
    Wie ein Zaubertrick.

    Oder:
    “Die USA hatten sie im Voraus vor einem solchen Anschlag gewarnt: Sie hätten bewaffnete Wachen in allen Moskauer Konzertsälen aufstellen müssen. Anschläge wie der Krokus-Anschlag werden jedoch nicht zu einem Regimewechsel in Russland führen.”

    Die USA haben die Russen Quasi darauf hingewiesen was deren Pflicht ist und die Russen haben diese Pflicht missachtet.
    Doch – so der Autor – führt dies nicht zum Regimewechsel. Eine Begründung aber warum wird einfach nicht geliefert.

    Oder:
    “Viertens war die UdSSR eine Föderation, in der ethnische Russen 52 % der Bevölkerung ausmachten. Putins Russland ist ein stärker zentralisierter Staat, in dem Russen 82 % der Bevölkerung ausmachen.”

    Die UDSSR war eine Föderation Putins Russland
    also Die Russische Föderation aber ein zentralisierten Staat. Der Autor schreibt sowas nicht weil er dumm ist sondern weil er Leute dumm machen will. Er will Leute in einen Irrgarten sperren.
    Die Prozentzahlen von ethnischen Russen zu vergleichen ist selbstverständlich totaler Blödsinn.
    Und genau deswegen hat der Autor dies so hingeschrieben.

    Doch dies sind nur einige Beispiele.
    Der ganze Text ist von einer Suggestion durchzogen die die vorderschwellige Botschaft konterkariert.

    Ich würde bei Responsible Statecraft ein Schild anbringen
    MANIPULATION

  11. Aus einem Artikel aus der Jungen Welt (leider hinter Bezahlschranke):

    Das »Quincy Institute for Responsible Statecraft« wurde als sogenannte Denkfabrik für Außenpolitik 2019 in Washington gegründet. Finanziert wurde es von einschlägigen Verdächtigen: George Soros, Charles Koch, Rockefeller, Carnegie, Ford. Benannt wurde es nach John Quincy Adams (1767–1848), von 1817 bis 1825 US-Außenminister und danach bis 1829 Präsident.

    https://www.jungewelt.de/loginFailed.php?ref=/artikel/436732.nachdenken-%C3%BCber-auswege.html

    Also Soros, Koch, Rockefeller blah blah blah….. Da weiß man natürlich gleich, woher der Wind weht. Und das erklärt natürlich auch die etwas kryptische Aussage von der Gefährlichkeit des Wunschdenkens. Denn für wen ist dieses Wunschdenken denn gefährlich? Für Russland wohl nicht. Jedoch schon für die Interessen von o. a. Geldgebern, den Wertewesten, die NATO, den deep state usw.

    Wenn diese Freaks nur endlich einsehen würden, daß es genau ihr eigenes Wunschdenken ist, daß die größte Gefahr für die Welt darstellt. Aber ich glaube das können die gar nicht mehr. Und die zigtausend Toten in der Ukraine oder in Gaza oder wo auch immer gehen denen komplett am Arsch vorbei.

    ‘Um in der Diplomatie und im Krieg erfolgreich zu sein, braucht man eine realistische Einschätzung der Stärken und Schwächen des Gegners.’ Stimmt. Hat das Annalena wirklich geglaubt, die Sanktionen würden ‘Russland ruinieren’? Und so stehen in diesem Text schon einige Dinge, die man so stehen lassen kann. Wenn man den Hintergrund ausser Acht lässt. Sonst werden hier viele Sachen auf den Kopf gestellt.

    1. Der ganze Artikel ist psychologische Manipulation.
      Die Vorderschwellige Botschaft wird durch Suggestion konterkariert.

      Beispiel:

      „Die USA hatten sie im Voraus vor einem solchen Anschlag gewarnt: Sie hätten bewaffnete Wachen in allen Moskauer Konzertsälen aufstellen müssen. Anschläge wie der Krokus-Anschlag werden jedoch nicht zu einem Regimewechsel in Russland führen.“

      Die USA haben die Russen Quasi darauf hingewiesen was deren Pflicht ist und die Russen haben diese Pflicht missachtet.
      Doch – so der Autor – führt dies nicht zum Regimewechsel. Eine Begründung aber warum wird einfach nicht geliefert.

      Der ganze Text will den Leser manipulieren.

      Responsible Statecraft betreibt Gehirnwäsche mit solchen Texten

    2. Hat irgendwer behauptet, das ‘Quincy Institute for Responsible Statecraft’ sei antikapitalistisch?

      Nein, es gibt Kapitalisten, die an der alten Weisheit festhalten, dass für Geschäfte in der globalisierten Welt der Frieden günstiger ist als der esaklierende Kriegszustand in den Metropolen.
      Sie sind ebenfalls der Meinung, dass sie in einem kapitalistisch-prosperierenden Deutschland mehr Geld verdienen als in einem deindustrialisierten. Insofern sehen sie auch Biden und den MIK kritisch, wollen Gegengewichte schaffen.
      Solche Kapitalisten sind mit dem Quincy Institute verbunden.

  12. Ich habe dieser Tage in einem Blog gelesen, dass der Ukraine-Krieg drei Phasen hatte: In der ersten Phase haben westliche Redaktionen dafür Geld bezahlt, wenn jemand über den Ukraine-Krieg schrieb. In der zweiten Phase gab es kein Geld mehr. Es gab irgendwie seltsame Widersprüche zwischen Artikel und beobachtbaren Verhältnissen. Jetzt sind wir in der dritten Phase, Pro-Ukraine-Schreiber müssen die Reaktion dafür bezahlen, dass ihre Artikel angenommen werden.

    Ich frage mich ob dieser Artikel in de Kategorie 3 gehört.

    Der Westen verliert den Krieg. Die Propaganda ist so extrem aufdreht, dass nicht mal mehr Ansätze von Realitätsbezug erkennbar sind. Die USA hat dieser Tage angefangen die Sanktionen gegen Russland zurückzunehmen. Konkret wurde der Zahlungsverkehr zwischen Banken wieder aufgenommen. Nach einem Telepolis-Artikel verlieren westliche Schifffahrtsversicherung ihre Dominanz, da immer mehr Öltanker in BRICS-Staaten versichert werden. Der Krieg ist zu Ende, Russland hat verloren. Das was man in der Ukraine sieht, nennt man gemeinhin “Dead-Cat-Bouncing”

  13. Als Wladimir Putin von einer Freihandelszone sprach, die von Lissabon bis Wladiwostok reichen sollte, da läuteten die Alarmglocken in den USA aber so was von schrillend.

    Seit dem Zweiten Weltkrieg war immer das Ziel der USA-Politik, zu verhindern, dass Deutschland und Russland bzw. die UdSSR enger zusammenarbeiten. Und das, obwohl die Deutschen eine fast historische Angst vor den Russen haben. Aber das sind halt die beiden großen bzw. grössten Mächte Europas. Historisch gesehen gab es immer wirtschaftliche Beziehungen zwischen Deutschland und Russland, was die USA immer versucht haben, zu torpedieren. Und die Intensität diese “Verhinderns bzw. Torpedierens” hat um Größenordnungen zugenommen, seitdem Wladimir Putin die Geschicke Russlands lenkt. Wobei unter allen Energielieferanten dieser Welt Russland mit weitem Abstand der verlässlichste war. Jede Firma dieser Welt würde sich darum prügeln einen derart verlässlichen Zulieferer zu haben.

    Ironischerweise hat die Energiewende in D dann jedoch durch den Verzicht auf russische Energie auf diesem Wege geklappt. Allerdings um den Preis des Industriestandorts Deutschland. Der ist dann wahrscheinlich weg für immer. Richtung China, USA, etc.

    Es besteht überhaupt kein Zweifel daran, dass dieser Krieg in der Ukraine im Namen einer größeren Mission geführt wird – einem Regimewechsel in Russland, von dem sich der Werte-Westen erhofft, dass er die Zerschlagung Russlands in kleinere Nationen ermöglicht, ähnlich wie es die US-NATO nach dem amerikanisch geführten Angriff auf Belgrad 1999 mit Jugoslawien getan hat. Ziel ist es, dass westliche bzw. US-Rohstoffkonzerne die Kontrolle über Russlands riesige Landmasse und vor allem über seine enormen Rohstoffvorkommen übernehmen, zu denen Erdgas, Erdöl, Holz, landwirtschaftliche Flächen und lebenswichtige Mineralvorkommen gehören.

    Der Ausgang des Krieges in der Ukraine ist daher von entscheidender Bedeutung. Die USA und die NATO wollen diesen Krieg fortsetzen, um Russland auszuschlachten, zu zerstören und zu unterwerfen. Daher der rücksichtslose, kriminelle Zustrom von Waffen aus dem NATO-Block in die Ukraine, um jedwede politische Lösung zu vereiteln.

    Man darf allerdings hier nicht vergessen, dass in einem Nuklear-Krieg Europa das Schlachtfeld wäre. Das heisst, dass in so einem Fall die Interessen Europas und der Vereinigten Staaten klarerweise nicht dieselben wären. Den meisten Polit-Freaks in Europa scheint dies leider nicht bewusst zu sein.

    1. Sie meinen, die Energiewende durch Bidens Sprengung der Pipeline??

      Sonst schreiben Sie zutreffend, aber hier überwältigte Sie ein Kurzschluss.

  14. Wer sich über das Niveau und die Qualität der „Russland-Wissenschaften“ im Westen informieren möchte,der sollte bei Gilbert Doctorow vorbei schauen: https://gilbertdoctorow.com/
    Realitätsblinde Schwätzer,die das liefern,was ihre Finanziers gerne hören wollen…

    1. Das Niveau dieses Artikels muss erstmal erreicht werden!
      Ich kenne viele plattere.

      Dieser Autor bemüht sich um Verständnis eines Landes, welches er nicht als Feind ansieht. Er verfügt über seltenes Basiswissen und bemüht sich um wissenschaftliche Objektivität.
      Das ist sehr selten, wenn es um Russland geht.

      Sie nennen ja auch keine Fakten, die den Autor widerlegen würden.

  15. Ich geh noch mal auf diese Textstelle im Artikel etwas genauer ein:

    „Viertens war die UdSSR eine Föderation, in der ethnische Russen 52 % der Bevölkerung ausmachten. Putins Russland ist ein stärker zentralisierter Staat, in dem Russen 82 % der Bevölkerung ausmachen.“

    Die UDSSR war eine Föderation.
    Doch ” Putins Russland ” (das dieses sich Russische Föderation nennt wird so weggeblendet) ist der stärkere zentralisierte Staat und das dadurch dass ethnische Russen 82 Prozent der Bevölkerung ausmachen.
    Der Autor bringt hier quasi ethnische Russen in Frontstellung zur UDSSR.

    Doch die Manipulation geht noch viel tiefer der ganze Text konterkariert die vorderschwellige Botschaft unterschwellig.

    1. Der Autor sagt, dass Russland “stärker zentralisiert” sei als die UdSSR.
      Diese Aussage ist WAHR, denn die Sowjetunion bestand aus Sowjetrepubliken, die teilweise sehr arm waren – Karl Grobe bezeichnete sie als Russlands “Dritte Welt” -, teilweise, in den Baltischen Staaten, waren Einkommen und Lebensstandard höher als in Russland.

      Darüber hinaus hat der Autor die Geschichte auf seiner Seite, denn als Jelzin Russland für unabhängig erklärte, war Gorbatschow als Präsident der UdSSR erledigt.

      Leider! – Einiges ist zu bedauern. Anderes nicht. Jedoch ist das Wissen über unser Nachbarland schwach ausgeprägt.
      Mehr Wissen und weniger vorschnelle Meinung wären gut!

      1. Nein es ist nicht wahr.
        Es ist Pseudologik.

        Beide Staaten sind im Kreml zentralisiert (gewesen).
        Der Autor will suggerieren das die RF ” Stärker sei ” als die Sowjetunion .
        Aber nur Vorderschwellig
        Unterschwellig suggeriert er das die RF schwach ist.

        Er sperrt die Leser in einen Kontinentaleuropäischen Irrgarten.

        Und ihr seid nützliche Fachidioten und läuft darin herum.
        Anstatt zu erkennen was dieser Text ist.

        Nämlich psychologische Kriegsführung.

        Selbstverstädlich weiss der Autor das die RF in einer schwachen Position ist weil die RF in diesen Irrgarten einmarschiert ist.

        1. Sie sollten sich Grundkenntnisse über beide Staaten aneignen:

          “Beide Staaten sind im Kreml zentralisiert (gewesen)”, sagen Sie.

          Weder Turkmenistan noch Sibirien oder die Westukraine waren oder sind “im Kreml zentralisiert”. Da liegen Sie völlig falsch!

    2. “Der Autor bringt hier quasi ethnische Russen in Frontstellung zur UDSSR.”
      Das ist meist das Erkennungsmerkmal von Rechtsradikalen. Sie wollen immer mit Rasse (neuerdings Ethnie genannt) argumentieren.

      1. Was ich den Autor hier vorwerfe ist schlimmer als Rassismus.
        Es ist die Ausnutzung von Rassismus.

        Er hetzt hier ethnische Russen für Putins Russland zu kämpfen weil dieses doch (angeblich) auf der Siegerseite steht.

        Und er bringt ethnische Russen in Frontstellung
        gegen Putins Russland.

        Weil Putins Russland ein korrupter Sauhaufen mit Lamborghinis in Tschetchenien und komplett inkompetent ist den crocusanschlag zu verhindern.

        Aber Putins Russland ist egal wie rum trotzdem viel viel besser als die Sowjetunion.

        Er hält hier sozusagen Reden an eine Hitlerjugend und hetzt diese auch noch gegeneinander auf.

        Das der Kommunismus und die Sowjetunion das aller schlechteste ist oder war steht in allen Texten von Responsible Statecraft.
        Nochmals in ALLEN.

  16. Grundsätzlich ist immer alles möglich.
    Also auch fliegende Teppiche oder eine Alieninvasion.
    Was ich sagen will, ausgeschlossen ist es nicht, das Russland aus unbekannten Gründen plötzlich nicht lösbare Probleme bekommt. Es ist nur extrem unwahrscheinlich.
    Ich finde es bedauerlich, das es von gleicher Seite keine Analysen über die strukturellen Probleme im eigenen Land/Bündnis gibt. Da scheint man ja gerne die Augen zu verschließen.

    1. “Grundsätzlich ist immer alles möglich.
      Also auch fliegende Teppiche oder eine Alieninvasion.”
      Äh nein.
      “Was ich sagen will, ausgeschlossen ist es nicht, das Russland aus unbekannten Gründen plötzlich nicht lösbare Probleme bekommt. Es ist nur extrem unwahrscheinlich.”
      Wieso unbekannt ?
      Wieso extrem unwahrscheinlich ?

      Just a troll ?!

  17. Ich denke solange es wirtschaftlich in Russland einigermaßen läuft, sind da eh keine politischen Umstürze zu erwarten. Die Wachstumsprognosen internationaler Banken und Konjunkturforschungsinstitute sind weiterhin durchweg positiv, mussten in der jüngeren Vergangenheit gar regelmäßig nach oben korrigiert werden. Russland am Abgrund zu sehen hat oft wohl nur die Funktion, die eigene Position besser vertreten zu können.

  18. Hat irgendwer behauptet, das ‘Quincy Institute for Responsible Statecraft’ sei antikapitalistisch?

    — Nein, es gibt Kapitalisten, die an der alten Weisheit festhalten, dass für Geschäfte in der globalisierten Welt der Frieden günstiger ist als ein esaklierender Kriegszustand in den Metropolen.
    — Darüber hinaus sind sie der Meinung, dass sie in einem kapitalistisch-prosperierenden Deutschland mehr Geld verdienen als in einem deindustrialisierten.
    — Insofern sehen sie Biden und den MIK kritisch, wollen Gegengewichte schaffen.
    Solche Kapitalisten sind mit dem Quincy Institute verbunden.

  19. Die Zeiten Lesen und analysieren unterliegen auch einer Zeitenwende.
    Alles steht Kopf, deshalb steht der Artikel Kopf und wir sind Zeitzeugen vom alten Geschreibsel wie dieser vor unseren Augen zusammen bricht.
    Im Hintergrund wird weltweit eine Säuberungsaktion durchgeführt und kaum einer nimmt das wahr.
    Die Initiatoren dazu selbst, kommen sogar von der untergehenden ‘Macht’, wahrscheinlich weil diese Garantien erhielten ihren Misthaufen über Wasser zu halten.

  20. Ja so sind die Geostrategen. Sie leben in ihrer eigenen Welt, verwechseln Vergangenheit mit Gegenwart und ihre Phantasie mit der Realität. Vor Jahren habe ich mal ein Interview mit einem Russen gehört (kein hochrangiger Vertreter), der sagte eher beiläufig: “Russland hat es geschafft, wenigstens sein Bildungssystem aus der Sowjetära in die neue Zeit hinüberzuretten.” Da war mir klar. Russland wird auch in Zukunft stark sein. Der zweite Indikator ist: Weizen. Die Sowjetunion musste ihn importieren – vor allem aus den USA, gerade Gorbatschow war als langjähriger Sekretär für Landwirtschaft zu einem gehörigen Teil für diese Misere mitverantwortlich. Unter dem beinharten Effizienzfanatiker Putin ist Russland zum größten Weizenexporteur der Welt aufgestiegen. Die nordafrikanischen Länder, bei denen eine einzige Missernte zur Revolte führen kann, werden natürlich nicht die Hand ausschlagen, die sie im Ernstfall durchfüttern wird. Von Facebook Likes und Belehrungen wird man nicht satt. In den USA dagegen haben sich viele innere Probleme angesammelt, 100.000 Drogentote jedes Jahr, pro Kopf die meisten Gefängnisinsassen der Welt, überproportional viele davon sind Schwarze. Washington ist “donor occupied territory” (von Großspendern aus der Rüstungs- und Pharmaindustrie besetztes Gebiet) wie Douglas Macgregor gerne sagt. Der tattrige alte Mann im weißen Haus ist nur das Symptom, aber nicht die eigentliche Ursache der Probleme. Die echten Indikatoren deuten alle auf einen Vorteil Russlands hin – trotz seiner viel geringeren Bevölkerung. Das größte Problem Russlands liegt wohl darin, die geburtenschwachen Jahrgänge der Jelzin-Ära zum Kinderkriegen zu animieren – und da versucht Putin durch finanzielle Anreize gegenzusteuern. Auch hält er – anders als in unseren Medien dargestellt – die eigenen Kriegsverluste durch maximalen Materialeinsatz möglichst klein, so ähnlich wie Eisenhower im 2. Weltkrieg. In der Ukraine dagegen ist die Bevölkerungsentwicklung die glatte Katastrophe und obendrein verheizt Kiews oberster Komiker jetzt seine letzten Reserven. Einfach nur irre. Je schneller der Typ weg ist, desto besser für die Ukraine.

  21. @Besdomny 1. Mai 2024 um 19:58 Uhr:
    Ich gebe Dir ja Recht, gerade in Bezug auf die UdSSR. Aber die von Dir angegebenen Auslandsverbindlichkeiten stellen keine Nettoverschuldung dar. Die aktuellste NIIP (Net International Investment Position) der RF, also das Resultat aus grenzüberschreitenden Guthaben und Verbindlichkeiten, die ich gefunden habe, stammt aus 2021, da waren es +484,992Mrd. Dollar (https://worldpopulationreview.com/country-rankings/net-international-investment-position-by-country). Die Quelle bemerkt unter FAQ “What is the US Net International Investment Position?” lapidar: “The United States International Investment Position (IIP) was –$16.12 trillion at the end of 2022.”

    In gewisser Weise war das Ende der UdSSR ein Zusammenbruch. Sie zerbrach nicht in einer Volkserhebung, vielmehr wünschten sich, als die Zerschlagung bereits ausgemacht war, 75% der wahlberechtigten Bewohner in einer Volksabstimmung ihren Fortbestand. Sie zerbrach auch nicht durch Eroberung, sondern durch Intrigen und Verrat ihrer eigenen Führungseliten. Gemessen am Anspruch einer sozialistischen Republik war das ein Kollaps, alle die Täter stammten aus der Führungsschicht der KPdSU. Folge war eine sozioökonomische Vernichtungspolitik, die nach einer Lancet-Studie 18 Millionen Menschen das Leben kostete, 15 Millionen davon in Russland, nicht geredet von rund 10 Millionen Binnenvertriebenen, davon 7 Millionen Russen (das war, was Putin als “grosse geopolitische Katastrophe” ansprach), das ist fast das Doppelte der Opfer der Stalinschen Repression plus der Hungersnot von 1932/33.

    Es gibt aus der Zeit einen Witz, der mir erzählt wurde:
    Jelzin und Schuschkewitsch (damals Präsident Weissrusslands) sitzen im Flugzeug, das gerät in schwere Turbulenzen. Jelzin fragt “Wenn wir jetzt abstürzen, was meinst Du, wo sie am meisten trauern?”
    “In der Ukraine!” “Aber, Krawtschuk sitzt doch gar nicht im Flieger!” “Eben!”

  22. Sprache ist verräterisch.
    Der Gebrauch des Wortes Regime sollte von jedem Autor genau bedacht werden!
    laut Wikipedia “Im allgemeinen Sprachgebrauch findet ‚Regime‘ mit abwertender Konnotation vor allem für nicht demokratisch gebildete und kontrollierte Herrschaftsformen, etwa für Diktaturen oder Putschregierungen, Verwendung.” ist das Wort meist abwertend gemeint/gebraucht.

    Würde der Autor neutral über die Diskussion eines inneren Zusammenbruches des russischen Macht/Regierungsapparates berichten wollen, würde er das Wort Regime nicht benutzen.
    Aber möglicherweise sind wir nur Opfer einer nicht ganz trennscharfen Übersetzung?

    Auch in dem Absatz, wo der Autor in seiner Aufzählung der “Fehler” Putins die Invasion in die Ukraine erwähnt, sollte man wohl im englischen Original nachlesen.

    Aber an diesem Punkt wird sehr deutlich wes Geistes Kind der Autor ist. Aus Sicht des Westens, der NATO Staaten(USA und Vasallen) sieht man den Militäreinsatz als Fehler an. Aber wie stellt sich das aus russischer Sicht dar?

    Erst durch die Veränderungen in der Kommunikation und Propaganda des Westens nach Beginn der Militäroperation, wird den Menschen weltweit klar, was vorher unter einer medialen Zuckerdecke verborgen war.
    Die autoritäre Meinungsherrschaft der westlichen Staaten wird durch Zensur, cancel culture und repressive Gesetze für öffentliche unerwünschte Äusserungen weltweit sichtbar.
    Der Papiertiger NATO, ein Scheinriese wie Turtur bei Jim Knopf wird entzaubert, die mafiöse Geldherrschaft des Dollarsystems wird demaskiert und weltweit diskutiert.
    Der globale Süden konnte nur durch die russische Militäroperation und deren Ergebnisse zu dem Mut finden, den sie derzeit zeigen.
    Und das soll , aus russischer Sicht, ein Fehler gewesen sein?

    Viele Russen, die vor dem Krieg, dem Militärdienst geflohen waren, kehren wieder nach Russland zurück.
    Sie haben sich die scheindemokratische Fratze in Europas Ländern live angesehen, sie sehen den wirtschaftlichen Niedergang in echt, nicht die schöne Welt des Scheins der medienprodukte im Netz und aus Hollywood/ Netflix.

    Welcher Staat in Europa wir in 10 Jahren seiner Bevölkerung noch territoriale Sicherheit, frei von Glaubenskriegen bieten können?

  23. @zero fox 3. Mai 2024 um 9:06 Uhr:
    Ob Gorbatschow Verräter oder Versager war, kann dahingestellt bleiben, er ist eh tot. Ich neige auch eher zu der Darstellung, die Besdomny gegeben hat. Die Katastrophe, die er ausgelöst hat, mit einer zweistelligen Millionenzahl von Opfern auf dem Gebiet der UdSSR, und einer höchstens knapp einstelligen durch die hierdurch ermöglichten “Kreuzzüge” der Neocons und Kolonialisten in Asien und Afrika, kann man aber nicht mit “guten Absichten” weissgewaschen werden.

    Zu Müslis “freierer Gesellschaft”: https://maratkhairullin.substack.com/p/russia-i-am-trying-to-forget
    Auszugsweise:

    [.. Schilderung systematischer Morde an Rentnern, um sich in den Besitz ihrer Wohnungen zu setzen ..]This story did not end well at all. I even haven’t written the article—my department editor waved his hand tiredly: “Forget it, you can’t prove anything anyway, there are no documents, they’ll sue you…”

    Later, American journalist Paul Khlebnikov—a good friend of mine—in his book alleged that Boris Yeltsin personally had to be held accountable for hundreds of thousands of murdered pensioners.

    We met several times and had much discussions on this topic; I gave him part of my archive and, being a bit groggy, I told a good joke (as it then seemed to me): “Watch out, they might kill you for that…” Pasha just grinned back.

    And after the book had been released, he was murdered…

    Hinter dem Mord an Chlebnikow stand wohl der Oligarch Beresowski, möglicherweise sogar seine britischen Kuratoren Christopher Steele und Pablo Miller.

    1. Weisswaschen war ganz sicher nicht mein Anliegen, im Gegenteil, die guten Absichten gehören zu den grössten Mordsveranstaltungen IMMER dazu.

    2. Ja, die Geschichte von den wegen ihrer Wohnung ermordeten Rentnern hatte ich vor vielleicht 18 Jahren zum ersten Mal gehört. Dass es sich aber über’s ganze Land verteilt um hunderttausende Opfer gehandelt haben soll war mir nicht bewusst.
      Unfassbar.

    3. Later, American journalist Paul Khlebnikov—a good friend of mine—in his book alleged that Boris Yeltsin personally had to be held accountable for hundreds of thousands of murdered pensioners.

      Weil’s mir keine Ruhe ließ:
      Eine Kopie von Chlebnikows Buch zu Beresowski (“Godfather of the Kremlin”) liegt auf libgen. Ich bin sie auf die Schnelle per Suchfunktion (“pension”) durchgegangen. Chlebnikow beschreibt zwar den Horror der 90-er Jahre durchaus eindrücklich, den Alkoholismus, das Leiden der Rentner, die ausgesetzten Kinder usw. Aber die Behauptung von Marat Khairullin – über Hunderttausende ermordete Rentner – konnte ich im Buch nicht finden. Die Zahl ist vermutlich um (wenigstens) eine Zehnerpotenz zu hoch.

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