Ein folgenreiches Fiasko

Israelische Soldaten “säubern” den von Hamas eingenommenen Militärposten Sufa am 7. Oktober. Schreenshot IDF-Video

Der Horror des 7. Oktober 2023 gemahnt viele Israelis an das Debakel von Oktober 1973. Der Vergleich ist fraglich. Folgenreich wird aber der gegenwärtige Krieg auf jeden Fall sein – für beide Seiten.

 

Das israelische Fiasko im diesmaligen Gazakrieg ist dermaßen eklatant, dass sich diverse Kommentatoren und Sachverständige, die die offiziellen Medien sogleich bevölkerten, schwer taten in der Einordnung dessen, was über Israel in den frühen Morgenstunden des 7. Oktobers hereingebrochen war. Besonders Erhitzte sprachen von den Hamas-Eindringlingen als “Tiermenschen”, die es zu eliminieren gelte.

Andere schlossen sich ihnen an und beschlossen sogleich (im Studio) die humanitäre Katastrophe, die es nun im Gazastreifen zu verursachen gelte. Die meisten bemühten sich um einen Vergleich, den Umstand hervorhebend, dass das diesmal Geschehene “präzedenzlos” sei, und kamen auf Analogien wie ein “israelisches Nine-Eleven”, assoziierten Pearl Harbor, und mit Bezug darauf, dass israelische Orte in den ersten Stunden gleichsam besetzt worden seien, zogen sogar den Vergleich mit jüdischen Siedlungen in Palästina in der prä-staatlichen Ära, als diese den Angriffen von “arabischen Banden” ausgesetzt waren.

Aber fast alle brachten den eher naheliegenden Vergleich zum Debakel des Jom-Kippur-Krieges von 1973 zur Sprache, mithin das Versagen der Geheimdienste, das Unvorbereitetsein der Armee, die totale Überrumpelung des Militärs und der Zivilbevölkerung und den Kollaps einer geronnenen A-priori-“Konzeption” im Hinblick auf das Bevorstehende. Der Vergleich liegt wohl auch nahe, weil die Hamas selbst den Angriff fast auf den Tag genau auf den 50. Jahrestag des Oktoberkrieges von 1973 legte.

Bei allem Pathos der geforderten Äquivalenz und dem Entsetzen angesichts des Eingetretenen muss man den Vergleich zu Jom-Kippur ablehnen. Denn 1973 war Israel in seiner Existenz bedroht. Man bedenke, dass selbst Moshe Dayan am zweiten Tag nach Kriegsausbruch vom “Untergang des Dritten Tempels” sprach (nach dem Untergang der beiden ersten Tempel in der Antike galt die Errichtung des Staates Israel als der Dritte Tempel). Die USA richteten eine Luftbrücke mit massiven Waffenlieferungen nach Israel ein. Und es heißt, selbst ihre (nuklear bewaffnete) sechste Flotte im Mittelmeer sei in Bereitschaft gestellt worden. Davon kann diesmal nicht die Rede sein. Israel ist durch den Angriff der Hamas nicht in seiner Existenz bedroht, obgleich es einen empfindlichen Schlag erlitten hat und die Schockwirkung noch anhält und vermutlich noch lange anhalten wird.

Eine unmittelbare Auswirkung ist gleichwohl zu verzeichnen. Die Protestbewegung, die Israels zivilgesellschaftliche Opposition zur Regierungspolitik in den vergangenen neun Monaten so eindrucksvoll geprägt hat, ist momentan paralysiert. Wenn die Kanonen donnern… Aber gerade in diesem Zusammenhang wird sich vielleicht ein Vergleichsmoment zu 1973 realisieren lassen: Nach dem Fiasko des Oktoberkrieges entfaltete sich eine vehemente Protestbewegung, die die damalige Regierung der Arbeitspartei zu Fall brachte und den Weg zur Machtübernahme durch die Likud-Partei im Jahr 1977 ebnete. Die im Moment erlahmte Protestbewegung Israels wird sich nach dem jetzigen Krieg neu konsolidieren können, um die politisch einzig Schuldigen am gegenwärtigen Fiasko zu stürzen: Benjamin Netanjahu und seine inkompetente Regierung. Angesichts der akuten Katastrophe dürfen sich selbst Likud-Anhänger einer in diesem Sinne demonstrierenden Bewegung anschließen. Vielleicht aber auch nicht.

Interessant ist gleichwohl eine andere Neuerung bei einigen Protagonisten der Medienrhetorik, die mittlerweile auch von der politischen Klasse übernommen worden ist: Was geschah, sei kein Terrorakt, sondern eine gut vorbereitete und beeindruckend orchestrierte Militäraktion. Daher müsse man nunmehr von Hamas-Kämpfern reden, von Soldaten der Armee eines Hamas-Staates. Der Zweck einer solchen Nomenklaturwendung erschließt sich nun aus der Folgerung, die man sowohl in den Medien als auch in der Regierung aus der erlittenen Katastrophe gezogen hat: Der Hamas-Staat müsse vernichtet, seine politische Führung und militärische Infrastruktur eliminiert werden. Nach diesem Krieg dürfe es keine Hamas mehr im Gazastreifen geben.

Das ist insofern bemerkenswert, als es gerade ein Postulat der israelischen Politik insgesamt und der Netanjahus im besonderen war, dass Hamas nicht gestürzt werden dürfe. Hatte sich doch bereits vor Jahrzehnten die Meinung etabliert, dass man mit Hamas eine effektives institutionelles Mittel zur Unterwanderung der Macht der PLO, die man für politisch gefährlicher erachtete, im Sinne der israelischen Interessenpolitik instrumentalisieren könne. Israel fungierte nachgerade als Geburtshelfer der Hamas und war überzeugt, sie mit wirtschaftlichen Maßnahmen im Zaum halten zu können. Diese Illusion ist jetzt aufs Gewalttätigste zerplatzt. Die Geister, die man rief, will man sich nun nicht nur entledigen, sondern sie sollen ein für allemal völlig ausgelöscht werden.

Dieser Zweck heiligt entsprechend alle Mittel. Ungeachtet der Frage, ob sich ein Großteil der Gaza-Bevölkerung überhaupt mit der Hamas identifiziert, soll (neben den militärischen Truppen der Hamas) nicht zuletzt sie den Preis für das Verbrochene zahlen: Die von Israel kontrollierte Wasser- und Elektrizitätsversorgung soll völlig eingestellt werden. Die humanitäre Katastrophe soll dazu beitragen, die von Hamas betriebene zivile Verwaltung außer kraft zu setzen. Und weil die internationale bzw. westliche Solidarität mit dem nun als “Opfer” dastehenden Israel angesichts der unsäglichen Barbarei der Hamas-Aktion besonders hohe Wellen schlägt – islamophob ist man ohnehin – ,wird man viel Verständnis für Israels Maßnahmen im Militärischen wie im Zivilen aufbringen können.

Von selbst versteht sich, dass viele in Israel (die politische Klasse zumal) von einem unbändigen Rachedurst durchdrungen sind. Der seit jeher pulsierende Araber- bzw. Palästinenserhass hat nun gleichsam eine “Legitimation” erhalten, die es ermöglicht, alle Gewissensschranken niederzureißen. Dass sich dies selbst gegen Juden richten mag, hat der (religiöse!) israelische Finanzminister Bezalel Smotrich bewiesen, der sich – sogar angesichts der unbeschreibbaren Leiderfahrung – nicht scheute, die von der Hamas entführten jüdischen Geiseln und Gefangenen als eine Art hinzunehmenden Kollateralschaden zu charakterisieren, der die IDF auf keinen Fall an der Zerstörung Gazas hindern dürfe. Er, der des Englischen Unkundige, bediente sich in diesem Zusammenhang auch süffisant des berühmten Western-Spruchs: “When you’re going to shoot, shoot, don’t talk.”

Das Entsetzen über das am 7. Oktober Geschehene ist so groß, dass man sich scheut, dies Ungeheuerliche in einen Kontext zu stellen. Die Rede des US-amerikanischen Präsidenten am 10. Oktober dürfte als die zionistischste, die ein amerikanischer Präsident je gehalten hat, in die Annalen eingehen. Vergessen waren alle Animositäten, die seine Einstellung zu Netanjahu in den letzten neuen Monaten prägten. Die Shoah wurde bemüht, eine massive militärische und politische Unterstützung zugesichert und eine Drohung an jede Organisation ausgesprochen, die die gegenwärtige Situation zu Israels Schaden auszunützen gedenkt, dies ja nicht zu wagen.

Vergessen waren aber vor allem die Leiderfahrungen der Palästinenser; von der Barbarei eines Jahrzehnte lang perpetuierten Okkupationsregime war ohnehin keine Rede. Es mochte der Eindruck entstehen, als seien plötzlich die Palästinenser allesamt als Hamas, mithin als “Tiermenschen” eingestuft worden, denen nun zurecht widerfahre, was ihnen die Israelis zufügen. Die Sache ist nur die, dass während die mörderische Massakerpraxis der Hamas an ISIS gemahnt, Israel ganz andere Mittel besitzt, um eine vergleichbare Barbarei zu verursachen: Das Bombardement mit modernen Kampfjets nimmt sich ungleich eleganter aus, als das erbarmungslose Wüten auf dem Boden.

Im Rahmen seines Wahlkampfs im Jahr 2019 brüstete sich Benny Gantz damit, im Rahmen der Gaza-Operation von 2014 (er war damals Generalsstabschef der IDF) 1364 Terroristen getötet zu haben. Aber nach Angaben der IDF und des israelischen Außenministeriums machte der Anteil der “militärisch Aktiven” nur 44% der Gesamtzahl der Getöteten aus. 2125 Palästinenser seien getötet worden, von denen 936 Terroristen und mindestens 761 Zivilisten waren – 369 von ihnen Kinder unter 15 und 284 Frauen. Die übrigen Toten wurden durch die Sicherheitskräfte Israels als solche eingestuft, deren Identität unbekannt sei. Eine Aufrechnung darf dies auf keinen Fall sein. Aber wenn in dieser Finsternis der allgemeinen barbarischen Verrohung noch ein Hoffnungsschimmer erhalten werden soll, muss damit begonnen werden, die Gesamtstruktur dessen, was diese schreiende Unmenschlichkeit generiert, begreifen zu wollen.

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54 Kommentare

  1. Die einen hatten den Krieg gegen die Orks entfacht und hat sie aufeinmal ‘vergessen’.
    Die anderen nutzen ihre Züchtung des Terrors, um andere mit in Haft zu nehmen.

    Eine kurze Erklärung zur EUgenik
    https://de.m.wikipedia.org/wiki/Eugenik

    Das der Westen sich solidarisch erklärt, Diplomatie ausschließt und sogar soweit geht, ihren Bürgern vorzusprechen wie man ‘denken’ soll, ist eine Bankrott Erklärung an den Rest der Welt.
    Das wird zu erheblichen Störungen in den internationalen Beziehungen führen.

    1. Menschlichkeit 2 > Rache

      “Sie [die israelischen Soldaten] sind sehr tapfere Menschen … sie sind Idealisten … sie wollen ihrem Land dienen und sich bewähren (to prove themselves). Das Problem ist, dass man sich nicht gegen jemanden bewähren kann, der viel schwächer als du ist. Sie befinden sich in einer Situation, in der es nur Verlierer gibt. Wenn du stark bist und den Schwächeren bekämpfst, dann bist du ein Schurke (scoundrel), sobald du den Gegner tötest. Wenn du zulässt, dass er dich tötet, bist du ein Idiot. Also gibt es hier ein Dilemma, das andere vor uns ertragen mussten und für das es, soweit ich sehe, keinen Ausweg gibt. Die israelische Armee ist keinesfalls die schlimmste von allen. Sie hat beispielsweise nicht das getan, was die Amerikaner in Vietnam getan haben … Sie hat kein Napalm eingesetzt, sie hat nicht Millionen von Menschen getötet. Also, es ist alles relativ, aber um bei der Ausgangsdefinition zu bleiben: Wenn man stark ist und den Schwachen bekämpft, ist alles was man tut, kriminell”

      Daß ist ein Zitat von https://de.m.wikipedia.org/wiki/Martin_van_Creveld

      Bei der Vergeltung wird nie zugeben, daß es eigentlich Rache ist!

      1. @Tanz der Teufel

        Die Rache ist mein, spricht der Staat im Namen des Volkes, und der Jurist nennt das “staatliches Strafverfolgungsmonopol”

        Helmut Ostermeyer – Strafunrecht, erschienen in der Reihe Hanser

  2. Darf man das einmal feststellen: auf Gaza wäre nie eine einzige Bombe gefallen, wenn nicht zuvor von dort ein Raketenangriff stattgefunden hätte. Worauf dann Israel gezwungen war, das mit Luftschlägen abzustellen. Was dann Zivilisten traf, richtig, weil die Hamas ihre Abschussrampen immer in bewohnten Gegenden installiert. Von Israel wird nun verlangt, einfach da zu sitzen und den Raketenbeschuss hinzunehmen. Dass Israel das nicht tat, hat dem Moshe wahrscheinlich schon mal die Existenz gesichert. Aber er folgt der von den Terroristen gelegten Spur völlig kritiklos. Warum müssen die Raketen abschießen? Sie könnten längst einen eigenen Staat haben und in Frieden mit Israel leben. Es ist sehr eindeutig, wer in diesem Konflikt das Arschloch ist.

    Beklagt wird, dass heute die Bezeichnung Nazi inflationär verwendet wird. Was ja stimmt. Ganz sifcher nicht inflationstreibend wäre es, wenn man die, die schon in ihrer Gründungsakte die Zentralthesen der NSDAP verwenden, dazu zählt. Aber nein, es sind immer nur “Radikalislamisten”.

    Nö Moshe, das sind Nazis. Sag das mal.

    1. Du dummer Deutscher, du hast jedes Recht verloren einen „echten Juden“ Belehrungen zu erteilen. Aber bekanntlich muß am deutschen Wesen die Welt genesen! Das ging immer schief.
      Übe dich deshalb in Demut und Reue und mische dich nicht in Konflikte ein, die du nicht verstehst und deren Ursachen deine Nazivorfahren gelegt haben.
      Halt einfach deine Klappe!

      1. Nach dem Holocaust schworen die Juden: Nie wieder Opfer sein!
        Und die Holocaust-Verbrecher schworen: Nie wieder Krieg!
        Die Geschichte hat sie widerlegt. Die Juden wurden wieder zu Opfern, und die Deutschen führen Krieg. Frieden ist in der Geschichte nicht vorgesehen.

        1. In der Tat, die Anfänge der Probleme liegen viel tiefer, im Prinzip war 1945 der Keim schon gelegt. Die Weltgeschichte ist in sich über lange Zeiträume entfaltende höchst komplexe Ursache-Wirkungszusammenhänge aus der Vergangenheit verwoben. Da sie nur eine Richtung hat, ist es unmöglich zu einer bereist passierten Abzweigung zurückzukehren, wenn man merkt, dass der eingeschlagene Weg ein fataler ist. Man kann nur immer neue Abzweige Suchen, ist aber durch den bereits gegangenen Weg auf die dann noch vorhandenen Optionen festgelegt.
          Die multiple Krise der Gegenwart hat neben dem chronisch entzündlichen Nahostkonflikt noch die Klima-, besser Umweltkrise und dann noch den Konflikt USA versus Sowjetunion/Russland als Hauptkomponenten, die auch noch in gewisser Weise zusammenhängen.
          Ja, wäre es 1945 anders gekommen, wäre die Welt eine andere. Hätten, was natürlich real nicht möglich war, das 3.Reich und das kaiserliche Japan den Krieg gewonnen und die Welt nach ihrem gusto gestalten können, gäbe es heute weder Israel, noch USA noch Russland als wirkmächtige Spieler auf der Welt. Nebenbei, der esotherische Spinner Himmler hätte vielleicht sogar das Ideal germanisch-vegetarischer Ernährung gefördert. Das muss man ohne jede moralische Wertung einfach nur nüchtern konstatieren, dass es einige der wesentlichen Krisenfaktoren der heutigen Welt nicht mehr gäbe. Es gäbe im Idealfall einen deutsch und einen japanisch dominierten Block, die sich die Welt aufgeteilt hätten und weitgehend friedlich koexistierten. Ob die Welt eine bessere wäre ist natürlich fraglich, da es zudem völlig spekulativ ist, wie sich dann die Entwicklung über Jahrzehnte weiter vollzogen hätte. Es ist halt völlig bizarr wie die Weltgeschichte sich entwickelt, welche Ursachen welche Konsequenzen haben.

      2. Hallo Bella,

        warum urteilst Du überhaupt über Deutsche, mit Deinem begrenzten Verstand scheinst Du das westliche Wesen nicht zu verstehen. Mit Deinen Beiträgen zeigst Du nur das Du das nicht kannst. Übe Dich in Demut und Reue und mische Dich nicht in Sachen ein, die Du nicht verstehst. Für deren Ursachen Deine Vorfahren mitverantwortlich waren. Deine Ausfälligkeiten qualifizieren Dich nicht, vielleicht wäre da Zurückhaltung angebracht.

        Gruß

        Var

    2. Es würde überhaupt kein Gaza geben, wenn Menschen nicht mit Gewalt von ihrem Zuhause vertrieben worden wären.
      Aber dieses menschenverachtende Vertreiben spukt in vielen Köpfen als rechtmäßig und richtig herum.

      1. Wer wurde denn aus dem Gaza vertrieben? Jüdische Siedler, die dort seit der Römerzeit ansässig waren.
        Aber die dürfen nicht jammern. Jammern dürfen immer nur die Palästinenser. Nakba!

        Sie mussten gehen, nachdem die israelischen Soldaten abgezogen waren. Denn ein Jude wird den Abend des Tages im Gazastreifen nicht erleben. Weil da, wie gesagt, Nazis regieren.

        Der Gaza ist im Sinne des Dritten Reichs judenfrei. Du findest das richtig?

        1. “Wer wurde denn aus dem Gaza vertrieben? Jüdische Siedler, die dort seit der Römerzeit ansässig waren.
          Aber die dürfen nicht jammern. Jammern dürfen immer nur die Palästinenser. Nakba!”

          Die jüdischen Siedlungen mit zum Schluss ca 7.000 Siedlern im Gaza-Streifen wurden sechs Jahre nach israelischen Okkupation ab 1973 von den Okkupationskräften eingerichtet.
          https://en.wikipedia.org/wiki/Population_statistics_for_Israeli_settlements_in_the_Gaza_Strip

          Sie wurden vom istaelischen Staat dicht gemacht, nachdem die Sharon-Regierung den Plan zur völligen Abriegelung der Palästinensergebiete mit Mauern etc. beschlossen hatte. Davon muss dir doch schon mal was zu Ohren gekommen sein.

          Die arabischen Juden (Musta’arabi Juden), die schon vor der Ankunft der Zionisten Ende des 19. Jh. in Palästina lebten, errichteten keine eigenen Siedlungen. Sie lebten unter den arabischen Muslimen und sprachen judeo-Arabisch. Ebenso auch in anderen Teilen des Nahen Ostens (Ägypten, Irak etc)
          https://en.wikipedia.org/wiki/Judeo-Arabic_dialects

          “Sie mussten gehen, nachdem die israelischen Soldaten abgezogen waren. Denn ein Jude wird den Abend des Tages im Gazastreifen nicht erleben. Weil da, wie gesagt, Nazis regieren.”

          Vor drei Tagen, also am 11. Oktober war eine Delegation orthodoxer Juden in Gaza und hat sich mit dem Vorsitzenden der Hamas Ismail Haniyeh.
          https://thenewstribe.io/2023/10/11/orthodox-jewish-delegation-in-gaza-we-stand-with-the-palestinian-state-and-people/

          Wenn sie nicht von israelischen Bomben getroffen wurden haben sie’s überlebt.

          Lies’ was, anstatt bigott in einem fort die deutsche Massenmordgeschichte auf die Palästinenser zu projizieren. Lesen bildet.

          1. “In der Küstenebene siedelten vorwiegend Philister in ihrer Pentapolis, bestehend aus Aschdod, Gaza, Aschkelon, Gat und Ekron. Nördlich davon gründeten Phönizier ihre Küstenstädte.” Steht hier:

            https://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_Israels#Eisenzeit_(1150%E2%80%93586_v._Chr.)

            Blöd, was? Warum lügst Du für die Hamas-Nazis?

            Die von Dir verlinkten Zahlen sind doch eindeutig: ab 2006 kein einziger Jude mehr in Gaza. Ja warum? Weil er den Abend des Tages nicht erlebt hätte, weil da Nazis regieren. Ich wiederhole mich.

            Ach und jetzt nach dem Massaker lassen sie orthodoxe Juden herein, um gut Wetter zu machen? Und darauf fällst Du herein?

            Warum diese Sympathie für die Hamas-Nazis?

            1. LOl. Ist das jetzt ein Intelligenztest?
              Erstens ist es interessant, dass wir nun in die Eisenzeit (!) Palästinas zurückgehen.
              Zweitens stützen sich die Angaben zumeist auf den Tannach, der selbst deiner angeführten Quelle zufolge “nicht als historisch gesichert” gilt.
              Drittens (!) sind selbst die von dir angeführten Philister, die von den Juden pəlištīm genannt wurden und von denen sich der Name Palästina abzuleiten schient, natürlich selbst keine Juden/Israeliten gewesen, also keine Angehörigen der sagenumwobenen zwölf Stämme Israels.

              Was soll also der ganze Unsinn? Bist du nicht in der Lage deine verlinkten Artikel zu lesen?

              “Die von Dir verlinkten Zahlen sind doch eindeutig: ab 2006 kein einziger Jude mehr in Gaza. Ja warum? Weil er den Abend des Tages nicht erlebt hätte, weil da Nazis regieren. Ich wiederhole mich.”

              Und ich widerhole mich ebenfalls:
              Die jüdischen Siedlungen im Gaza-Streifen wurden von israelischen Staat (!) AUF OKKUPIERTEM TERRITORIUM ab 1973 angelegt
              -> “Netzer Hazani was founded as a paramilitary Nahal settlement called Gadish on May 29, 1973.
              https://en.wikipedia.org/wiki/Netzer_Hazani_(Israeli_settlement)

              Und im Jahre 2005 wurden diese Siedlungen per israelischem Parlamentsbeschluss dicht gemacht, um anschließend Gaza komplett abriegeln zu können.
              https://en.wikipedia.org/wiki/Israeli_disengagement_from_Gaza

              “weil da Nazis regieren”

              Wer in Palästina die Nazis sind haben mittlerweile sämtliche relevanten Menschrechtsorganisationen und Menschenrechtsinstitutionen unmißverständlich ausgesprochen.

              Amnesty International:
              “Israel’s apartheid against Palestinians: Cruel system of domination and crime against humanity” (2022)
              https://www.amnesty.org/en/documents/mde15/5141/2022/en/

              Human Rights Watch:
              “A Threshold Crossed
              Israeli Authorities and the Crimes of Apartheid and Persecution” (2021)
              https://www.hrw.org/report/2021/04/27/threshold-crossed/israeli-authorities-and-crimes-apartheid-and-persecution

              B’tselem, die israelische Menschenrechtsorganisation:
              “A regime of Jewish supremacy from the Jordan River to the Mediterranean Sea: This is apartheid” (2021)
              https://www.btselem.org/publications/fulltext/202101_this_is_apartheid

              der UN-Menschenrechtsrat:
              “Israel’s 55-year occupation of Palestinian Territory is apartheid” (2022)
              https://www.ohchr.org/en/press-releases/2022/03/israels-55-year-occupation-palestinian-territory-apartheid-un-human-rights

              Und witzigerweise bestätigt auch die “Stiftung Wissenschaft und Politik”, also der außenpolitische think tank der Bundesregierung, die Einstufung der israelischen Politik als Apartheid (2022):
              “Prima facie begeht Israel damit in den besetzten Gebieten das Verbrechen der Apart­heid, DAS ALS VERBRECHEN GEGEN DIE MENSCHLICHKEIT EINGESTUFT IST.”
              https://www.swp-berlin.org/publikation/amnesty-international-und-der-apartheid-vorwurf-gegen-israel

              In Israel agiert also dasselbe Regime wie in Südafrika, nur dass die von den weißen Siedlern Entrechteten und Unterdrückten hier keine “Neger” sind, sondern “Sandneger”, Araber.

              Das wussten Beobachter schon zuvor, selbst der us-amerikanische Ex-Präsident Jimmy Carter sprach ja bereits 2006 von Apartheid. Der britische Premier David Cameron erklärte 2010:
              “The Israeli blockade has turned Gaza Strip into a ‘prison camp'”.
              https://www.theguardian.com/politics/2010/jul/27/david-cameron-gaza-prison-camp

              Aber es ist schön, dass sich mittlerweile diesbezüglich alle einig sind – abgesehen natürlich von den unappetitlichen Verteidigern des Apartheid-Staates.

        2. Gaza war im UN-Teilungsplan eben nicht fuer den Staat Israel vorgesehen, da
          Gaza von Aegypten verwaltet aber nicht annektiert wurde, leider!
          Die juedischen Siedler, die sich in Gaza niedergelassen haben, hatten aber jetzt nicht vor einen rein juedischen Staat zu gruenden. Der Grund der Vertreibung 1929 aus Gaza lag in Jerusalem und an der Klagemauer.

    3. Nun, auch ein “Artur C” kann ohne weiteres Muslim werden. Da reicht lediglich das Bekenntnis zu Allah.
      Für einen Araber (zumal noch Semit) dürfte es hingegen wesentlich schwerer werden bei den Nazis “mitspielen” zu dürfen.

    4. @Artur_C
      Sie haben in ihrem braunen Sumpf keine Ahnung von nichts!

      Es könnte sogar sein, dass Israel Netanyahu dafür zur Rechenschaft zieht!

      Wer die Gründung eines palästinensischen Staates verhindern will, muss die Stärkung der Hamas und den Transfer von Geldern an die Hamas unterstützen.“ (Premierminister Benjamin Netanyahu bei einem Treffen der Likud-Fraktion im März 2019.)

      Quelle: https://www.haaretz.com/israel-news/2023-10-13/ty-article/.premium/dogged-by-nightmares-israel-walks-a-thin-line-between-gaza-and-lebanon/0000018b-255b-d680-af9b-27dfe0390000

      Und merke Dir, auch in Israel gibt es andere Positionen!! Rache und blinder Hass bringen nur Gleiches hervor aber niemals Frieden! (das gilt für beide Seiten)

      HCJ petition: 38 human rights organizations petition against the elimination of the reasonableness standard

      Quelle: https://www.yesh-din.org/en/hcj-petition-38-human-rights-organizations-petition-against-the-elimination-of-the-reasonableness-standard/

      Datum der Einreichung: 8. August 2023

      Yesh Din hat sich mit 37 anderen Menschenrechtsorganisationen unter der Leitung der Vereinigung für Bürgerrechte in Israel zusammengetan, um beim Obersten Gerichtshof eine Petition gegen die Änderung des Grundgesetzes „Die Justiz“ einzureichen, die den Grundsatz der Angemessenheit aufhebt. Die Petition konzentriert sich auf die schädlichen Auswirkungen der Änderung auf den Schutz der Menschenrechte. Die antragstellenden Organisationen argumentieren, dass die von der Änderung erwartete erhebliche Einschränkung des Schutzes der Menschenrechte und die negativen Auswirkungen, die sie auf die Rechtsstaatlichkeit, die Gewaltenteilung und das ethische Verhalten haben würde, ihre Aufhebung rechtfertigen.

      Die Organisationen beschreiben den Schaden, den die Änderung bestimmten Gruppen und Gemeinschaften zufügen würde, darunter den Palästinensern, die in den OPT und Ostjerusalem leben.

      In der Petition wird argumentiert, dass verfassungsmäßige Rechte untrennbar mit der Fähigkeit verbunden sind, sie in der Praxis auszuüben, was von verschiedenen Verwaltungsentscheidungen abhängt. Daher ist die gerichtliche Überprüfung, die die Angemessenheit der von Ministern getroffenen Entscheidungen prüft, von entscheidender Bedeutung, um sicherzustellen, dass verfassungsmäßige Rechte ausgeübt werden können.

      Die Organisationen argumentieren weiter, dass, während in den meisten Ländern der Staat innerhalb seiner territorialen Grenzen Einfluss hat und die parlamentarischen Befugnisse daher hauptsächlich auf Bürger Anwendung finden, die am demokratischen Prozess teilnehmen können, die Situation in Israel insofern einzigartig ist, als die Regierung und das Parlament sie schaffen Entscheidungen, die das tägliche Leben und die meisten Grundrechte von Millionen Menschen betreffen, die keine Bürger sind und nicht am demokratischen Prozess teilnehmen.

      Die Tatsache, dass sich die Regierung seit mehr als 56 Jahren weigert, sich aus den besetzten Gebieten zurückzuziehen – und damit den dort lebenden Palästinensern ermöglicht, ihre Staatsbürgerschaft in einem eigenen Land auszuüben – und ihnen gleichzeitig die vollen politischen Rechte verweigert – vor allem das Wahl- und Kandidaturrecht – bedeutet, dass die Regierungsmacht auf eine Weise konzentriert ist, die nicht alle davon Betroffenen repräsentiert.

      Ein Beispiel ist das Gesetz 5777-2017 zur Regulierung der Siedlungen in Judäa und Samaria, das durch eine Mehrheitsmeinung des Obersten Gerichtshofs abgelehnt wurde. Das Gesetz wirkte sich auf die grundlegenden, verfassungsmäßigen Rechte der Palästinenser aus, die weder wählen noch für die Knesset kandidieren können, sodass sie vollständig vom Obersten Gerichtshof abhängig sind. Jeder Eingriff in die Befugnis des Obersten Gerichtshofs zur wirksamen gerichtlichen Überprüfung sowohl von Verwaltungsentscheidungen als auch von Gesetzen, die sich auf die Rechte der unter militärischer Besatzung lebenden Menschen auswirken, sowie jede Erosion der richterlichen Autonomie und der Unabhängigkeit der Justiz von der Regierung könnten schwerwiegende Folgen haben , wobei keine Behörde in der Lage wäre, die Handlungen der Knesset und der Verwaltung im OPT einer rechtlichen Prüfung zu unterziehen.

      Die Organisationen argumentieren weiter, dass die Änderung es der Regierung ermöglichen würde, die Unabhängigkeit und Autonomie der Justiz zu gefährden und dadurch die Fähigkeit des Justizsystems zu untergraben, seine Hauptaufgabe – den Schutz der Menschenrechte – zu erfüllen. In der Petition wird auch beschrieben, wie der hastige, oberflächliche und räuberische Gesetzgebungsprozess zu einem schäbigen, vagen Gesetz geführt hat, das Fragen, die Klarheit erfordern, wie etwa die Befugnisse des Gerichts, in äußerster Unsicherheit verbirgt. Die Organisationen behaupten, dass der Verfassungszusatz über die Befugnisse der Verfassungsgeber hinausgeht (eine verfassungswidrige Verfassungsänderung) und dass die Befugnisse der Verfassungsgeber lediglich missbraucht wurden, um den Zusatz vor einer gerichtlichen Überprüfung zu schützen.

      Am Tag nach Einreichung der Petition wies die Präsidentin des Obersten Gerichtshofs, Esther Hayut, den Antrag der Petenten ab, als Partei in frühere Petitionen zur Aufhebung der Änderung aufgenommen zu werden. Sie gab jedoch dem alternativen Antrag der Kläger statt, dem Verfahren als Amicus Curiae beizutreten.

      Petitionsstatus: Ausstehend.

      Der rechtliche Status der israelischen Besatzung: Rechtsgutachten

      Quelle:
      https://www.yesh-din.org/en/the-legal-status-of-the-israeli-occupation-legal-opinion/

      Dieses Rechtsgutachten untersucht die Frage, wie sich die von Israel in den besetzten palästinensischen Gebieten angewandten Praktiken und Richtlinien insgesamt auf den rechtlichen Status der israelischen Besatzung ausgewirkt haben.

      Im Laufe der 56 Jahre israelischen Besatzung haben israelische Behörden und Beamte – sowohl militärische als auch zivile –, die eine Rolle bei der Gestaltung und Umsetzung der Politik in den palästinensischen Gebieten gespielt haben, diese bis zur Unkenntlichkeit verändert. Diese Transformation wurde durch eine Reihe von Richtlinien und Praktiken bewirkt – die wichtigsten und weitreichendsten davon sind: demografische Steuerung des besetzten Gebiets, physische und rechtliche Trennung nach Nationalität und die Anwendung der israelischen Souveränität im besetzten Gebiet.

      Die Stellungnahme analysiert die Politik Israels in den OPT und kommt zu dem Schluss, dass Israel danach strebt, seine Kontrolle über das Westjordanland dauerhaft zu machen. Die Analyse zeigt außerdem, dass Israel den rechtlichen Rahmen, der es ihm ermöglicht, an diesen Gebieten festzuhalten und sie zu verwalten, d seine natürlichen Ressourcen nicht zum Nutzen der besetzten Bevölkerung nutzen und eine große Gemeinschaft von Bürgern der Besatzungsmacht innerhalb der besetzten Gebiete schaffen.

      Darüber hinaus hat die israelische Militärherrschaft in den palästinensischen Gebieten im Laufe der Jahre die ihr durch die Besatzungsgesetze gegebenen Instrumente genutzt, um einen Apparat aufzubauen, der bewusst gegen die lokale Bevölkerung arbeitet und sich ihrer Enteignung widmet, um die Interessen der Bevölkerung voranzutreiben Jüdische Bevölkerung, die im Auftrag des Staates Israel weite Teile des Westjordanlandes eroberte. Der Verzicht der Militärherrschaft auf ihre Verantwortung gegenüber den Interessen der Palästinenser als geschützte Personen führt zwangsläufig zu dem Schluss, dass sich die militärische Besetzung des Westjordanlandes in eine illegale Kolonialherrschaft verwandelt hat.

      Während der 56 Jahre der Besatzung verfolgte Israel eine Politik, die darauf abzielte, das Westjordanland (einschließlich Ostjerusalem) demografisch zu verändern und die geschützten palästinensischen Zivilisten und jüdisch-israelischen Siedler physisch und rechtlich zu trennen, während es gleichzeitig kriegerisch und einseitig die israelische Souveränität behauptete das Territorium. Die kumulative Wirkung dieser Politik ist die Aufrechterhaltung der israelischen Kontrolle und die Untergrabung ihres vorübergehenden Charakters.

      Darüber hinaus ist die oben beschriebene Natur des Regimes im Westjordanland ein „Regime der systematischen Unterdrückung und Herrschaft einer Rassengruppe über jede andere Rassengruppe“ und viele von den israelischen Behörden ergriffene Maßnahmen stellen „unmenschliche Handlungen“ dar. nach ihrer völkerstrafrechtlichen Bedeutung und mit dem Ziel der Aufrechterhaltung des oben genannten Regimes getroffen, lassen den Schluss zu, dass im Westjordanland das Verbrechen der Apartheid begangen wird.

      In der Stellungnahme heißt es, dass die Tatsache, dass die aufeinanderfolgenden israelischen Regierungen und Behörden die ihnen durch die Besatzungsgesetze verliehenen Befugnisse missbraucht haben, um die Rechte der geschützten Personen zu verletzen und das besetzte Gebiet auszubeuten, indem sie es dem souveränen Israel mit den Tentakeln der Annexion angliederten, die israelische Besatzung des Westjordanlandes zu einer illegalen Besatzung macht, d.h. zu einer Kontrolle, die der Besatzer unverzüglich beenden muss und für deren sofortige Beendigung die internationale Gemeinschaft Maßnahmen ergreifen muss.

      1. Anmerkung: Schuld sind weder die Juden noch die Israelis, verantwortlich ist die krimminelle Regierung Benjamin Netanyahu´s!

        Yesh Din (hebräischיש דין) ist eine israelische Menschenrechtsorganisation in Tel Aviv-Jaffa, die Palästinensern aus den besetzten Gebieten Rechtsbeistand anbietet. Der Name bedeutet auf hebräisch „Es gibt Recht“. Die Organisation wurde im März 2005 gegründet.

        Yesh Din überprüft Untersuchungen der IDF bzgl. mutmaßlicher Verbrechen der israelischen Armee sowie seitens israelischer Siedler.

        Nach dem Gazakrieg 2008–2009 kritisierte die Organisation eine inoffizielle Broschüre, die ein Offizier an israelische Soldaten verteilt hatte. In der Broschüre wurde dazu aufgerufen, „gegenüber dem Feind keine Gnade zu kennen“. Die Armee teilte mit, der Offizier sei streng bestraft worden.

        Zu den Förderern von Yesh Din zählen nach eigenen Angaben die Europäische Kommission, das niederländische und das irische Außenministerium sowie Oxfam-Novib.

        (Anmerkung; Eine “Deutsche” Unterstützung wird nicht erwähnt)

        Einer der bekanntesten Aktivisten der Organisation ist Dror Etkes, der in French Hill aufwuchs und als Soldat im Westjordanland stationiert war.
        Quelle: Wikipedia

        Ergänzung:

        Siedler gehen im Westjordanland auf Mordtour

        Von Tamara Nassar
        13. Oktober 2023

        https://electronicintifada.net/blogs/tamara-nassar/settlers-go-killing-spree-west-bank

        Während alle Augen auf Israels Bombenteppich im Gazastreifen gerichtet sind, haben israelische Siedler mit Hilfe und unter dem Schutz der israelischen Armee im besetzten Westjordanland einen tödlichen Amoklauf verübt.

        Nach Angaben des Gesundheitsministeriums der Palästinensischen Autonomiebehörde haben israelische Siedler und Soldaten seit Samstag mindestens 35 Palästinenser im besetzten Westjordanland, einschließlich Ostjerusalem, getötet.

        Mindestens fünf von ihnen wurden nach Angaben der UN-Beobachtungsgruppe OCHA von Siedlern getötet, mindestens sieben davon waren Kinder.

        Die israelischen Streitkräfte haben im Westjordanland Hunderte von Palästinensern verletzt, viele von ihnen Kinder.

        Die Soldaten feuerten große Mengen gummiummantelter Stahlgeschosse und Tränengaskanister auf die Palästinenser ab.

        „Über 35 Prozent aller Verletzten wurden mit scharfer Munition beschossen“, berichtete OCHA. Einige Palästinenser seien körperlich angegriffen worden, so die Gruppe.

        Die israelischen Behörden schränken auch die Bewegungsfreiheit der Palästinenser im Westjordanland stark ein.

        Israel hat den fünften Tag in Folge mehrere Kontrollpunkte geschlossen und die Zufahrten zu Städten und Dörfern blockiert.

        Israel hat auch alle Kontrollpunkte geschlossen, die das Gebiet Hebron H2, das 20 Prozent der Stadt ausmacht und vollständig unter israelischer Militärkontrolle steht, vom Rest der Stadt abgetrennt, wodurch die Bewegungsfreiheit von 7.000 Palästinensern in diesem Gebiet effektiv eingeschränkt wird.

        [1] Es sind schmerzhafte und schwierige Tage in Israel und im Gazastreifen – auch für die Familien der Mitarbeiter von Yesh Din. Nichtsdestotrotz werden wir Sie weiterhin über die Realität im Westjordanland auf dem Laufenden halten. pic.twitter.com/jkyL9w2d2y
        – Yesh Din English (@Yesh_Din) October 11, 2023

        „Auf den meisten Hauptrouten im Westjordanland erlaubt das Militär nur israelischen Siedlern den Zugang“, erklärte die israelische Menschenrechtsgruppe Yesh Din, die die Gewalt der Siedler im besetzten Westjordanland überwacht.

        Auch der Zugang der Palästinenser zum Gelände der Al-Aqsa-Moschee in Jerusalem wurde den fünften Tag in Folge eingeschränkt.

        Israelische Siedler haben mit Hilfe und unter dem Schutz israelischer Soldaten im Westjordanland einen tödlichen Amoklauf veranstaltet.

        Israelische Siedler schießen auf Palästinenser, beschädigen ihr Eigentum und Bäume in Dörfern, auf Straßen und auf landwirtschaftlichen Flächen, so Yesh Din.
        „Es gibt Beweise dafür, dass die Soldaten die Gewalt weiter zulassen und sich manchmal sogar daran beteiligen“, so die Menschenrechtsgruppe.

        „Die Siedler nutzen die Tatsache, dass die öffentliche Aufmerksamkeit auf andere Dinge gerichtet ist, um Palästinenser von ihrem Land zu vertreiben und es in Besitz zu nehmen und das Feuer der Gewalt weiter anzufachen“, sagte B’Tselem – eine andere israelische Menschenrechtsgruppe – am Mittwoch.
        Fünfunddreißig palästinensische Familien – insgesamt mehr als 200 Personen – begannen damit, ihre Häuser in den Beduinengemeinden Wadi al-Siq und al-Muarajat zu verlassen, „nachdem sie systematisch von israelischen Siedlern schikaniert und angegriffen wurden, was die Befürchtung einer Zwangsumsiedlung aufkommen ließ“, so OCHA.

        Nach Angaben der israelischen Besatzungstruppen wurden am Donnerstag zwei israelische Beamte bei einem mutmaßlichen Schusswechsel mit einem Palästinenser außerhalb der besetzten Altstadt von Jerusalem verwundet. Die israelischen Streitkräfte erschossen den Palästinenser, der als Khalid al-Muhtasib identifiziert wurde, und töteten ihn.

        Die israelische Polizei veröffentlichte ein Bild der behelfsmäßigen Carlo-Maschinenpistole, die er benutzt haben soll:

        Schießattentat auf eine Polizeistation in Jerusalem – Terrorist neutralisiert: Ein bewaffneter Terrorist mit einer Carlo-Maschinenpistole eröffnete das Feuer auf Polizeibeamte am Eingang der ‚Shalem‘-Polizeistation (Auf den Fotos: der Ort des Angriffs und die vom Terroristen benutzte Schusswaffe) pic.twitter.com/RbR6e9zVuA
        – Israel Police (@israelpolice) October 12, 2023

        Israelische Besatzungstruppen feuerten Tränengaskanister in der Nähe von al-Muhtasibs Haus ab, nachdem er getötet worden war, berichteten lokale Medien.

        Am Donnerstag töteten israelische Streitkräfte Randa Abdallah Ajaj, eine 37-jährige Frau aus der Stadt Deir Jarir bei Ramallah. Ihr Foto wurde von lokalen Medien verbreitet:
        Am selben Tag töteten israelische Besatzungstruppen den Teenager Muhtadi Majid Salem im Dorf Jayyous in der Nähe der nördlichen Stadt Qalqilya, wie das Gesundheitsministerium der Palästinensischen Behörde mitteilte.
        Und in Nabi Elias, in der Nähe von Qalqilya, erschossen israelische Streitkräfte den 22-jährigen Samir Saeed Radwan.

        Siedler greifen Beerdigung an

        Am Donnerstagmorgen griffen israelische Siedler in Qusra, einem Dorf nahe der Stadt Nablus im nördlichen Westjordanland, einen Trauerzug für Palästinenser an, die am Vortag durch israelisches Feuer getötet worden waren.

        Die Siedler töteten zwei Menschen – einen Vater und einen Sohn – bei der Beerdigung.

        Bei den getöteten Männern handelt es sich um Ibrahim Ahmad Wadi, 62, und seinen Sohn Ahmad Ibrahim Wadi, 25.

        Sie wurden angegriffen, als der Beerdigungszug durch die Dörfer al-Sawiya und Luban al-Sharkiya in der Nähe von Nablus fuhr.

        Ein Bild des Vaters und seines Sohnes wurde von lokalen Medien verbreitet:

        Medienberichterstattung: „Der Moment, in dem ein palästinensischer Vater und sein Sohn heute von israelischen Siedlern in der Nähe des Dorfes Sawiya an der Straße zwischen Nablus und Ramallah im besetzten Westjordanland brutal massakriert wurden.“ pic.twitter.com/CGvKVDXb99
        – Quds News Network (@QudsNen) October 12, 2023

        Am Vortag waren im selben Dorf Qusra drei Palästinenser von israelischen Siedlern getötet worden, ein vierter wurde von einem Soldaten erschossen. Einer der getöteten Palästinenser wurde als Hasan Odeh identifiziert.
        Mindestens sieben israelische Siedler, einige von ihnen maskiert, drangen am Mittwoch unter dem Schutz israelischer Soldaten in das Dorf Qusra ein und griffen das Haus einer palästinensischen Familie an, wie eine Untersuchung von Defense for Children International – Palestine ergab.

        Israelische Siedler und Soldaten feuerten wahllos“ auf Palästinenser, die sich den Angreifern entgegenstellten, so DCIP.

        Die israelischen Schüsse töteten mindestens drei Palästinenser, darunter den 17-jährigen Obada Saed Abu Srour, der in den Rücken geschossen wurde, wobei die Kugel aus seiner Brust austrat.

        BREAKING: Der 17-jährige Obada Sa’ed Awad Abu Srour wurde durch einen tödlichen Schuss in den Rücken getötet, als israelische Siedler und Soldaten auf Palästinenser im Dorf Qusra im nördlichen besetzten Westjordanland schossen. Es ist nicht klar, ob die tödliche Kugel von einem israelischen Siedler oder Soldaten abgefeuert wurde. pic.twitter.com/tiSugTaNIM
        – Defense for Children (@DCIPalestine) October 11, 2023

        DCIP konnte nicht bestätigen, ob die Kugel von einem israelischen Soldaten oder einem Siedler abgefeuert wurde.

        Die Siedler kamen vom israelischen Außenposten Esh Kodesh, der im Jahr 2000 auf palästinensischem Land errichtet wurde, das den nahe gelegenen Dörfern Qusra und Jalud gestohlen wurde.

        Israelis, die sich illegal in besetzten Gebieten niedergelassen haben, werden von der israelischen Regierung offiziell bewaffnet“, sagte Ayed Abu Eqtaish von DCIP.

        „Israelische Soldaten, Polizisten und privates Sicherheitspersonal schützen nicht nur die israelische Siedlerbevölkerung, sondern leisten auch Beihilfe zu rechtswidrigen Tötungen von Palästinensern, einschließlich Kindern.“

        Die israelische Armee hörte angeblich Schüsse und sah, wie die maskierten Siedler das Dorf in einem motorisierten Fahrzeug verließen, so eine israelische „Sicherheits“-Quelle gegenüber der Tel Aviver Tageszeitung Haaretz.

        Die von einem israelischen Journalisten veröffentlichten Aufnahmen zeigen, wie maskierte Siedler in der Nähe palästinensischer Häuser in mehrere Richtungen schießen.
        Bei demselben Siedlerangriff auf Qusra wurden 12 weitere Palästinenser durch israelisches Feuer verletzt. Nach Angaben von Yesh Din setzten die Siedler auch Eigentum in Brand.

        Der Dorfvorsteher sagte, Siedler hätten Familienhäuser angegriffen, in denen sich Kinder befanden, berichtete Haaretz.

        Israelische Besatzungstruppen töteten am Mittwochabend einen 16-jährigen Jugendlichen in der Stadt Bani Naim, östlich von Hebron im südlichen besetzten Westjordanland.

        Er wurde von DCIP als Munis Ribhi Zeidat identifiziert, und sein Bild wurde in den sozialen Medien verbreitet.
        Am 10. Oktober schossen israelische Streitkräfte dem 31-jährigen Muntasir Abd al-Hamid Zaaqiq in Beit Ummar, nördlich von Hebron, in den Kopf. Zaaqiq hatte zuvor sieben Jahre in israelischen Gefängnissen verbracht, wie die Nachrichtenagentur WAFA berichtet.

        Tötung von Kindern

        In den frühen Morgenstunden des 9. Oktober schossen israelische Streitkräfte einem 17-jährigen Jungen am Kontrollpunkt Qalandiya, an dem Israel die palästinensische Bewegungsfreiheit zwischen Ramallah und Jerusalem kontrolliert, mit scharfer Munition in den Kopf.

        Die israelischen Streitkräfte lieferten sich einen Schusswechsel mit palästinensischen Jugendlichen, woraufhin Adam Amjad al-Julani und andere junge Palästinenser Steine auf den Kontrollpunkt warfen.

        Die israelischen Streitkräfte feuerten wahllos mit scharfer Munition auf die Gruppe, trafen Adam in den Kopf und töteten ihn auf der Stelle.

        In der Nacht zuvor töteten die israelischen Streitkräfte einen weiteren Teenager am Kontrollpunkt. Yaser Thaer Kasba, 17, warf einen Molotowcocktail in Richtung eines militärischen Beobachtungsturms in der Nähe des Kontrollpunkts.

        Die israelischen Streitkräfte schossen ihm in den Rücken, als er aus einer Entfernung von 100 Metern floh.
        Im Dorf Beita, südlich der Stadt Nablus, töteten israelische Streitkräfte den 16-jährigen Imad Jared Adaily.

        Palästinensische Jugendliche hatten sich den israelischen Streitkräften in der Nähe eines Gemüsemarktes entgegengestellt, als die israelischen Streitkräfte aus einer Entfernung von 100 Metern mit scharfer Munition auf Imad schossen und ihn zwischen Brust und Hals trafen.

        „Er lag mehrere Minuten lang stark blutend auf dem Boden“, so DCIP, bevor er ins Krankenhaus gebracht und für tot erklärt wurde.

        Ein zweiter Jugendlicher wurde am selben Abend von israelischen Streitkräften in Hebron getötet. Die israelischen Streitkräfte schossen auf eine Gruppe palästinensischer Jugendlicher, die Steine warfen, und verletzten dabei Yousef Nader Idris in der Brust und töteten ihn.

        Er war 16 Jahre alt.

        Ein weiterer 18-jähriger Palästinenser, Mahmoud Basem Ikhmais, wurde nach Angaben des Palästinensischen Zentrums für Menschenrechte bei demselben Angriff getötet.

        Am Samstagabend erschossen die israelischen Streitkräfte den 12-jährigen Ahmad Abd al-Nasir Rabi in der Nähe des Eyal-Kontrollpunkts in der nördlichen besetzten Westbankstadt Qalqilya.

        Ahmad war mit anderen palästinensischen Jugendlichen auf dem Weg zum Grenzübergang, als ein israelischer Soldat aus einer Entfernung von 50 bis 100 Metern auf den Jungen schoss. Ahmad nahm an einer Solidaritätsdemonstration für die Palästinenser in Gaza teil.

        Am Samstag organisierten Palästinenser in Ramallah einen Massenprotest, der sich auf einen Kontrollpunkt in der Nähe der Siedlung Beit El nördlich der besetzten Stadt Ramallah im Westjordanland zubewegte.

        Die israelischen Besatzungstruppen feuerten mit scharfer Munition, gummiummantelten Stahlkugeln, Blendgranaten und Tränengaskanistern auf Palästinenser, die Reifen angezündet hatten, was zum Tod von Amr Yousef Abed, 19, führte, berichtete PCHR.

        In der Stadt Jericho im Westjordanland griffen die israelischen Streitkräfte am Samstag einen weiteren Protest an und setzten dabei scharfe Munition, gummiummantelte Stahlgeschosse, Betäubungsgranaten und Tränengaskanister ein. Durch israelisches Feuer wurde der 22-jährige Karam Naser al-Aydi getötet.

        Während Israels Bombardierung des Gazastreifens zunimmt, steht das Westjordanland weiterhin auf Messers Schneide.

        Mehr als 1.000 palästinensische Arbeiter aus dem Gazastreifen, die in Israel arbeiten, wurden inzwischen in das besetzte Westjordanland vertrieben

  3. The cycle of violence!

    Nach Ende des WK2, nachdem die deutschen Nazis 6 Millionen Juden ermordet hatten, hatte niemand Lust sich um die Überlebenden, um 2 Millionen Displaced Persons zu kümmern. Alle Länder wollten diese Menschen loswerden und ihre letzte Hoffnung war der Staat Israel. Schon vorher war es in den jüdischen Siedlungsgebieten nicht friedlich, die Haganah war genauso eine Terrororganisation wie die Hamas. So wurde Israel mit Gewalt gegründet, die Ureinwohner durch die Nakba vertrieben usw. usw. Diese Gewalt holt jetzt Israel wieder ein….

    Was auf Gewalt gegründet ist, erzeugt immer neue Gewalt!

    The cycle of violence!

    1. The cycle of violence!

      Eine tolle Rechtfertigung, damit werden nie Konflikte gelöst und die nachfolgenden Generationen können sich immer herausreden. Da sie eigentlich nur Opfer sind und nicht anders handeln können. Es könnte zurückgegangen werden, bis auf die Israeliten bei dem das Land besiedelt wurde. Sofern die heutigen Juden von denen abstammen. Sind diese auch nur Opfer, aber da das Land Jahrhunderte lang nicht von diesen vernachlässigt und kaum besiedelt war, warum haben diese jetzt das Recht wie Besatzer aufzuführen?

    2. “… hatte niemand Lust sich um die Überlebenden, um 2 Millionen Displaced Persons zu kümmern. Alle Länder wollten diese Menschen loswerden und ihre letzte Hoffnung war der Staat Israel. …”

      Bella,
      wollen Sie dem Forum erzählen, dass im Mai 1945, nach dem Holocaust, auf dem Gebiet des Dritten Reichs noch 2 Millionen Juden “übrig” waren?!
      Die displaced persons waren Zwangsarbeiter, überlebende KZ-Häftlinge, ehemalige Kriegsgefangene usw.

      Zum Zeitpunkt der Teilung des Mandatsgebiets Palästina drei Jahre später lebten dort ca. 500.000 Juden.

  4. Juden und Muslime schlagen sich die Köpfe ein. Katholiken und Protestanten schlagen sich die Köpfe ein. Gläubige und Ungläubige schlagen sich die Köpfe ein. Das nennet man Tradition.

    1. Kein anständiger Jude schlägt einem anständigen Muslim dem Kopf ein. Und umgekehrt ist es nicht anders wie auch bei den anderen Verhältnismäßigkeiten.
      Ein anständiger Mensch beansprucht auch keine Privilegien, sondern reißt sich für seinen Mitmenschen den Arsch auf. Damit ist er auch nicht selbstbezogen und gleichgültig.
      Ein anständiger Mensch beurteilt seine Mitmenschen an ihrem Verhalten…

      1. @Luck
        Recht so!

        In dem Moment in dem man die Juden oder die Moslems beschuldgt, differenziert man nicht mehr und trägt zum Rassenhass bei!

        Natürlich gibt es in allen Glaubens- wie Volksgruppen auf der Welt auch verbrecherische Regierungen, die kann man auch benennen und zwar mit Namen. Aber ganze Glaubens- uns Volksgruppen so hinzustellen anstatt die verantwortlichen Täter beim Namen zu nennen, das geht nicht!

        Es gibt aber auch viele gute Menschen in allen Glaubens- oder Volksgruppen, das sollten wir immer bedenken!

        Alles andere ist braune Soße!

        1. “Es gibt aber auch viele gute Menschen in allen Glaubens- oder Volksgruppen, das sollten wir immer bedenken!”

          Logisch. Menschen haben normalerweise nicht den Drang, sich gegenseitig zu massakrieren. Doch Menschen sind Herdentiere. Sie definieren sich als Zugehörige einer Herde. Herden grenzen sich durch ihre Identität von anderen Herden ab. Da beginnt das Problem. Herrscht Toleranz zwischen den Herden, ist Frieden möglich. Herrscht Misstrauen, Ablehnung und Aggression zwischen den Herden, gibt es Krieg. Die Geschichtsbücher sind voll mit solchen Kriegen. Die Eliten instrumentalisieren den Herdentrieb der Menschen für ihre Machtspiele. Aber wenn die Herden ihren “Hirten” folgen, schlagen sie sich eben gegenseitig die Köpfe ein. Auch Herden können schrecklich intolerant werden. Man schaue sich deutsche Parlamentsdebatten und Talkshows an. Da herrscht kollektive Kriegsgeilheit.

          1. Hirten schützen ihre Herden und hetzen sie nicht gegen andere auf. Denn so werden Herden zu Horden.
            Der GRÖVAZ (größte Volksverräter aller Zeiten) Adolf H. war so ein Exemplar menschlichen Abschaums, welcher nur in master-slave-Kategorien haluzinieren konnte, was leider mit denken verwechselt wurde.
            Jetzt weiß ich auch, warum ich kein Herdentier bin, wenn man von der virtuellen Herde absieht, welcher sich radikaler Menschlichkeit und Solidarität verschrieben hat und diese “Verpflichtung” auch noch als Freiheit definiert.

  5. Phosphor! Weißer Phosphor! Hat Israel abgeworfen! Kriegsverbrechen!

    Ich habe mir mal erlaubt, die zwei “Beweisvideos” anzuschauen. Hier das erste:

    https://twitter.com/alishoeib1970/status/1711770617123393549

    Etwas seltsam: der Phosphor wird über unbewohntem Gebiet abgeworfen. Der militärische Zweck wäre dann die Entfachung eines Flächenbrandes, was nicht gelingt. Das Ganze spielt nicht im Gazastreifen, sondern an der libanesischen Grenze, sodass nicht klar ist, wer da etwas abgeschossen hat. Der Filmer ist aber von Al-Manar, dem Sender der Hisbollah. Dieser nun wusste, dass da etwas kommt. Er hatte sicher Geheiminformationen aus Israel.

    Ironie beiseite: die Hisbollah hat ein paar Feuerwerkskörper mit Magnesiumkugeln gefilmt und abgeschossen. Dass HRW, absolut geil auf Kriegsverbrechen Israels, darauf anspringen würde war klar.

    Dass sich HRW bis auf die Knochen blamiert hat, sollte auch mal festgestellt werden.

    1. Da gab es auch die wunderbare Arbeit von Dan Bar-On, der nicht nur “arische” Täterkinder und jüdische Opferkinder in Gesprächskreisen zusammen brachte, sondern auch israelische Studenten (die allesamt Wehrdienst geleistet hatten) und palästinensische Studenten. https://de.wikipedia.org/wiki/Dan_Bar-On
      Solche Menschen fehlen schmerzlich bzw. werden brutal zur Seite gedrängt und mundtot gemacht.

        1. Wir haben früher Leute aus Nicragua, Plalestina und Israel ausgebildet und alle haben sich trotz Unterschiede gut verstanden. Warum soll das nicht auch zukünftig überall gehen?

          Wir alle sind Menschen!

          1. Und würden sich alle Menschen menschlich benehmen, weil sie keine (Herrschafts)Privilegien brauchen, weil sie ihr Herz und ihr Hirn zur Solidarität animiert, ohne dass der (egoistische) Saldenknecht sie ans ökonomische Prinzip zwangserinnert, und weil sie Freiheit gesamtheitlich zu definieren wissen, wäre die “Vorgeschichte” der Menschheit abgeschlossen…

            1. Und würden sich alle Menschen menschlich benehmen,…

              etwas klein geschrieben aber macht nix, sollten einige nochmal verinnerlichen,welche sich unter Schutz wähnen.

  6. Kein anständiger Jude schlägt einem anstandigen Moslem den Schädel ein. Lassen wir die Definition von “anstandige” mal außen vor. Das kann man unter Garantie annehmen. Wer hier die Schädel einschlägt ist der mittlerweile verbreitete Chauvinismus, der natürlich besonders bei den Zionisten und der israelischen Unterschicht sein Unwesen treibt. Der Gaza, das größte KZ ever, oder auch großes “Warschauer Getto” ist schon immer ein Spielball der israelischen Politik. Für die Bewohner des Gaza ist seit Jahrzenten keine Besserung zu spüren, viele bekommen den Hochmut und die Arroganz der Israelischen Sodateska immer wieder zu spüren. Da baut sich Hass auf, der auch noch von Interessierten Mächten geschürrt und benutzt wird.
    Das soll jetzt keine Entschuldigung für einen Angriff sein.
    Die Reaktion der westlichen Länder sind katastrophal im Hinsicht auf den zu erwarteten Genozid der Bewohner des Gaza. Da geht es nicht um “Auge um Auge”, da wird tabular rasa gemacht werden.
    Das Schlimmeste, es wird sich niemand getrauten eine Mäßigung von Israel zu fordern. Unser Hupfdoll gießt noch bisschen Öl ins Feuer in dem sie signalisiert, dass die Unterstützung mit Waffenlieferung nicht endet wird.
    Mit welchen Recht spricht unserer Aussenmamsellchen von allen Deutschen, wenn sie eine bedingungslose Unterstützung verspricht? Bedingungslos heist, das der Andere machen kann was er will.
    Diese Dame kann nun wirklich nicht für mich sprechen und schon garnicht für die vielen Deutschen mit Migrationshintergrund. Es reicht doch, wenn sie für die Regierung und den Claqueren im “Hohen Haus” spricht. 🙂

    1. Dass Generationen durch israelisches Militär und Siedler traumatisierter Kinde als junge Männer keine Friedensengel sein würden, war abzusehen. Das sind Traumatisierte noch nicht mal in der eigenen Familie.
      Und durch ihren Militärdienst durch absolute Macht verrohte junge Israelis erzeugen auch keine friedfertige Gesellschaft.
      Wie sich so etwas auswirkt haben wir auch nach 2 Weltkriegen in Deutschland gesehen, die 50er Jahre Kinder können auch ein Lied davon singen.

  7. Sehr guter Artikel – danke dafür, die Dinge einmal vernünftig einzuordnen!

    Ansonsten kann man nur mit Sicherheit prognostizieren, dass Israel menschliches Leid und international endgültige Reputationsverluste drohen, sollte es diesen “Feldzug” konsequent führen – egal wie er ausgeht.

  8. Weil sich laut Herrn Zuckermann

    diverse Kommentatoren und Sachverständige, die die offiziellen Medien sogleich bevölkerten, schwer taten in der Einordnung dessen, was über Israel in den frühen Morgenstunden des 7. Oktobers hereingebrochen war.

    Hier nochmals der Hinweis auf meine – absolut unvollständige – Liste der „Merkwürdigkeiten“ rund um 10/7. Man könnte als Nr. 12 auf das Hamas-Video von Mitte September verweisen, auf dem laut AP gezeigt wird, wie Angriffe auf den Wall trainiert werden („niemand hat was kommen sehen“). Oder als Nr. 13 die diversen „Pannen“ vom letzten Samstag mitaufnehmen („überfordert“, „vergessen“, „ausgefallen“, „nicht weitergeleitet“) und als Nr. 14 die schleppenden Untersuchungen, auf die u.a. Thomas Röper verwies. Oder oder oder.

    Dass sich die offiziellen Medien mit diesem Thema schwer tun, ist natürlich wenig verwunderlich. Systemmedien können schwerlich gegen das System anschreiben. Die Medienhäuser und Rundfunkanstalten müssen deshalb Löschdecken wie „Hybris“, „Ignoranz“, „Technikgläubigkeit“ oder „Es war Schabbes“ ausbreiten, um die unangenehme LIHOP/MIHOP-Diskussion zu vermeiden.

    Deswegen abschließend nur noch ein Hinweis zur geliebten Sabbat-Löschdecke: Der ist auch immer nur eine Verhandlungs- und Interpretationssache. Um die Reservisten in Position zu bringen, fliegt El Al natürlich auch heute und die Eisenbahn rollt ebenso (eine der 39 Melachot betrifft Transport / Beförderung).

    Denn 1973 war Israel in seiner Existenz bedroht.

    Und das wird hier auch einfach so unkommentiert stehen gelassen? Da gab es vor ein paar Jahrzehnten aber noch kräftigen Gegenwind, wenn Leute das in einer Diskussion ohne weiteres vorbrachten. Naja, die Zeiten wandeln sich…

    Eine unmittelbare Auswirkung ist gleichwohl zu verzeichnen. Die Protestbewegung (…) ist momentan paralysiert.

    Nun, da sind sie nicht die einzigen. Die hiesigen Medien, die sich über Monate darin ergangen sind, ob man das aktuelle Bibi-Kabinett und die Mehrheitsbevölkerung in Israel als „rechtsextrem“, „rechtsnational“, „rechtsreligiös“, „rechtsrechts“ oder wie auch immer „rechts“ bezeichnen soll, sind sogar schon einen Schritt weiter. Nach der Paralyse folgt das Vergessen(lassen) und heute sind wir plötzlich „alle Israelis“. Heißt das, man darf in Deutschland jetzt problemlos rechts-religiös, rechtsextrem oder rechts-rechts sein solange man kein Pali-Tuch trägt? (Pro-Tipp: Reichskriegsflagge als Pali-Tuch verwenden).

    Die im Moment erlahmte Protestbewegung Israels wird sich nach dem jetzigen Krieg neu konsolidieren können, um die politisch einzig Schuldigen am gegenwärtigen Fiasko zu stürzen: Benjamin Netanjahu und seine inkompetente Regierung. Angesichts der akuten Katastrophe dürfen sich selbst Likud-Anhänger einer in diesem Sinne demonstrierenden Bewegung anschließen. Vielleicht aber auch nicht.

    Zu viel rohes Rentier ins Müsli gebröselt? Die „Protestbewegung“ wird sich genau dann „konsolidieren“ können, wenn die Elitenfraktionen und jene Teile des militärisch-finanziell-industriell-medialen Komplexes in Israel, die sie unterstützen, das so wollen. Protestbewegungen, die sich mal so mir nichts dir nichts „konsolidieren“ oder formieren, sind im westlichen System nicht vorgesehen. Das ist hierzulande oder bei unseren Nachbarn ja nicht anders (Grüße an die Gelbwesten gehen raus). Mit der „(Nicht-)Konsolidierung“ würde sich allenfalls zeigen, ob das Ziel des ganzen auf dem Rücken der Palästinenser ausgetragenen Stadels der Sturz Netanjahus (These Bernhards von Moon of Alabama), die Stärkung Netanjahus (These Thomas Röpers) oder irgendeine mehr oder weniger ganz andere Geschichte gewesen ist. Bleiben wir solange also lieber mal beim „Vielleicht aber auch nicht.“

    Von selbst versteht sich, dass viele in Israel (die politische Klasse zumal) von einem unbändigen Rachedurst durchdrungen sind. Der seit jeher pulsierende Araber- bzw. Palästinenserhass hat nun gleichsam eine “Legitimation” erhalten, die es ermöglicht, alle Gewissensschranken niederzureißen.

    Oh, nicht nur in Israel. Muss man bloß in die Kommentarspalten der Blätter und die hiesigen Bundestagsprotokolle blicken. Die Araber sind nun einmal nichts anderes als „Kameltreiber“ und „Ziegenschänder“. Politik und Medien drücken das vielleicht vornehmer aus, in der Substanz unterscheiden sie sich mit ihrem Geschwätz nicht von der Gasse oder den Foren der Mainstreammedien. Von anderer Warte kommen dann noch die Judenhasser hinzu, die statt Hintergründe des Krieges zu recherchieren, lieber ihren Antisemitismus und ihren Rachedurst fröhliche Urständ feiern lassen. Die sind keinen Deut besser als ihre medialen und politischen Kompagnons aus dem anderen Lager.

    Wobei Rassismus und Rachedurst nur Zubrote sind; die Hintergründe für die politisch-mediale Haltung liegen vielmehr darin, dass Israel zu „uns“ gehört, wie ich heute morgen unter dem anderen Artikel schrieb. Würden die Palästinenser zum „Garten“ gehören und Israel zum „Dschungel“ wäre es wumpe, ob die Israelis mehrheitlich Juden sind. Dann würden wir hier 24/7 über die „brutale Vernichtngspolitik“ Tel Avivs lesen, Baerbock würde in Gaza-Stadt aufkreuzen, Think Tanks über die „Dekolonisierung Israels“ bloggen und nach der Shoa krähte keine Sau. Etc. pp.

    Alles nicht schön, alles altbekannt und seit Jahrzehnten durchgekaut. Heuer nur mit neuem Aufguß. Darum bleibt mir abschließend lediglich zu schreiben: Mein Mitgefühl gilt den Opfern – beiderseits des Zauns – sowie den – beiderseits des Zauns – einberufenen Soldaten und Milizionäre, auf deren Rücken das alles stattfindet. Und wenn ich die Frau, die hierzulande Außenministerin spielen darf, beim Krokodilstränenverdrücken sehe, kommt mir die Galle hoch.

  9. Das Problem ist überall das selbe.

    Die Politik kümmert sich um unhaltbare Zustände und Konflikte kein bischen und versucht die Probleme auszusitzen. Dann knallt es, die Medien berichten, alles kommt angerannt und versucht sich in Weltrettung, die gewöhnlich im Zurückknallen besteht.

    Danach ist erstmal Ruhe vor Ort und für eine Lösung des Konfliktes hat man keine Zeit und sieht keine Notwendigkeit. Knallt ja nicht mehr. Ein paar Jahre später geht es wieder los.

    Und Schuld an diesen Zuständen sind gerade auch unsere Sensationsmedien, die sich genau so verhalten. So lange das Kind auf dem Brunnenrand tanzt, kümmert es niemand. Kaum ist es im Brunnen verschwunden, kommt alles angerannt und rauft sich entsetzt die Haare.

    Diese Entwicklung in Palästina/Israel hätte man genau so wie in der Ukraine und demnächst in Taiwan verhindern können, wäre es gewollt gewesen.

    1. Das ist das eine.

      Und das andere: wo kommen die Waffen her?
      Und wie ist dieser Konflikt eigentlich entstanden? Gibt es nur einen “Bösen” in diesem Konflikt, gibt es nur Täter und Opfer? Oder scheinbare Retter, die ihre eigenen Interessen haben?

      https://www.anderweltonline.com/klartext/klartext-20232/israel-woher-kommen-die-waffen/

      Man, d. h. Staaten, sollten sich endlich dafür entscheiden, solche Interessen nicht mehr zu unterstützen, sonst ist der dritte Weltkrieg unausweichlich. Alles was sonst passieren kann, ist weniger schlimm als die totale Vernichtung. Taiwan? nicht unsere Baustelle.

  10. Vielleicht sollten sich die Leute Gedanken machen, falls ein regionaler Krieg ausbricht, führt das zu Problemen grösseren Ausmaßes. Der Winter steht vor der Tür, die Rohstoffe werden durch einen regionalen Krieg weniger verfügbar sein, das führt zu Kostensteigerungen und wird alle Produkte und Dienstleistungen betreffen.
    Hier über pro oder von zu fabulieren bringt nichts, weil alle Fraktionen darunter leiden werden, ALLE außer dem 1%.

  11. eine reihe von Artikeln über die förderung der Hamas durch israel.
    kann man ergoogeldn

    2002 United Press International Analysis: Hamas history tied to Israel

    2009 Wall Street Journal How Israel Helped to Spawn Hamas

    2010 International Middle East Media Center Wikileaks cable: Israeli intelligence chief encouraged Hamas takeover of Gaza Strip

    2014 Washington Post How Israel helped create Hamas

    2014 Gregor Gysi im Bundestag: Verdacht, dass der israelische Geheimdienst die Hamas gegründet hätte.

    2018 The Intercept Blowback How Israel Went From Helping Create Hamas to Bombing It

    2019 The Jerusalem Post Netanyahu: Money to Hamas part of strategy to keep Palestinians divided

    2023 Haaretz.com Why did Netanyahu want to strengthen Hamas?

  12. Weitestgehend einverstanden. Das für mich naheliegende Vergleichsgeschehen ist das Warschauer Ghetto, der Aufstand, seine Vernichtung. Nun der israelische Staat – nicht ‘die Juden’ – in der Rolle des Täters. Begleitet von dehumanisierenden, faschistischen – nicht ‘Nazi’ – Kommentaren. Die Hamas existiert in einer juristisch undefinierten Zwischenwelt. Gaza ist nach wie vor besetztes Gebiet, der Rückzug an seine Grenzen hat nichts geändert, die Überwachungsanlagen gleichen denen eines Hochsicherheitsgefängnisses. Es gibt auch Strafgefangene, etwa in Deutschland, die extern arbeiten und abends ins Gefängnis zurückkehren müssen.

    Ziehen die Israelis ihre Vernichtungsabsichten durch, steigt die Wahrscheinlichkeit massiv, dass weitere Akteure sich einmischen. Es könnte zu einer Art Domino-Reaktion kommen, die die ganze Region in Flammen setzt und damit den bereits schwelenden dritten Weltkrieg vollends in Gang setzt. Wer diese Gefahr nicht sieht, wohnt auf der erdabgewandten Mondseite. Kann es wirklich sein, dass die westlichen Granden nicht sehen, was auch auf sie zukommen könnte? Reicht ihnen das Ukraine-Fiasko nicht? Verharren sie weiterhin in ihrer irren Allmachtsfantasie?

  13. Weitestgehend einverstanden. Das für mich naheliegende Vergleichsgeschehen ist das Warschauer Ghetto, der Aufstand, seine Vernichtung. Nun der israelische Staat – nicht ‘die Juden’ – in der Rolle des Täters. Begleitet von dehumanisierenden, faschistischen – nicht ‘Nazi’ – Kommentaren. Die Hamas existiert in einer juristisch undefinierten Zwischenwelt. Gaza ist nach wie vor besetztes Gebiet, der Rückzug an seine Grenzen hat nichts geändert, die Überwachungsanlagen gleichen denen eines Hochsicherheitsgefängnisses. Es gibt auch Strafgefangene, etwa in Deutschland, die extern arbeiten und abends ins Gefängnis zurückkehren müssen.

    Ziehen die Israelis ihre Vernichtungsabsichten durch, steigt die Wahrscheinlichkeit massiv, dass weitere Akteure sich einmischen. Es könnte zu einer Art Domino-Reaktion kommen, die die ganze Region in Flammen setzt und damit den bereits schwelenden dritten Weltkrieg vollends in Gang setzt. Wer diese Gefahr nicht sieht, wohnt auf der erdabgewandten Mondseite. Kann es wirklich sein, dass die westlichen Granden nicht sehen, was auch auf sie zukommen könnte? Reicht ihnen das Ukraine-Fiasko nicht? Verharren sie weiterhin in ihrer irren Allmachtsfantasie?

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