Ein Drittel der aus Mariupol Geflüchteten soll wieder zurückgekehrt sein

Rege Bautätigkeit in Mariupol. Screenshot aus YouTube-Video

Stets wurde von Kiew und den Nato-Unterstützerstaaten nach außen hin erklärt, dass die Rückeroberung aller von Russland besetzten Gebieten angestrebtes Ziel für eine Beendigung des Krieges sei. Am Anfang glaubte man gar, was zum Abbruch der Friedensverhandlungen mit Russland im April 2022 auf Druck oder Rat von Großbritannien und USA führte, man könne dies auch erreichen. Es gab auch schon Pläne, wie man die ukrainische Bevölkerung der „zeitweise besetzten Gebiete“, einschließlich der Krim, nach dem Zurückdrängen der Russen behandeln soll, schließlich waren Millionen nicht geflüchtet, sondern sind aus welchen Gründen auch immer unter russischer Verwaltung geblieben, haben teilweise russische Pässe erhalten und in den Referenden für eine Loslösung von der Ukraine gestimmt.

Das größte Problem wäre für Kiew bei einer Rückeroberung gewesen, wie man vor allem mit den zahllosen ukrainischen Kollaborateuren, die nur vereinzelt durch Terroranschläge des ukrainischen Geheimdienstes getötet werden, und entsprechenden subversiven Aktionen umgehen soll. Zudem haben sich Russen dort angesiedelt. Überlegt wurde insbesondere für die Krim, wie groß die Besatzungsmacht, sein müsste, um Repression auszuüben. Wie „ukrainisiert“ man die „russifizierten“ Menschen? Ausgearbeitet wurde auch eine „Strategie für die kognitive Deokkupation der Krim“. Dasselbe Problem hätte Russland selbstverständlich auch, wenn weitere ukrainische Gebiete in der Mitte und im Westen erobert werden sollten.

Mit der gescheiterten Offensive 2023 sowie der bislang ebenfalls gescheiterten Mobilisierung und dem allmählichen Vorrücken der russischen Truppen ist längst klar geworden, dass eine Rückeroberung nicht realistisch ist und es nur darum geht, das weitere Vorrücken zu verhindern, um bei Verhandlungen noch zu einem Deal zu kommen. Kursk sollte ein Pfand sein, deswegen sollen die ukrainischen Truppen dort durch eine Offensive möglichst schnell zurückgedrängt werden.

Überdies ist klar, dass es ein schlechteres Verhandlungsergebnis geben wird als 2022. Das wissen alle in Kiew und in den Unterstützerstaaten, auch wenn nach außen oft noch am alten Kriegsziel festgehalten wird. Die Ukraine wird Gebiete an Russland abtreten müssen, auf jeden Fall den Donbass, die Krim und die Landverbindung über Mariupol zur Krim, möglicherweise auch die ganzen Oblaste Saporischschja und Cherson. Aber letztere könnten Verhandlungsmasse sein, obgleich Moskau den in den besetzten Gebieten verbliebenen Ukrainern versprochen oder angedroht hat, dass Russland für immer dableiben wird.

Wie aus den Sicherheitsforderungen vor Kriegsbeginn und aus den gescheiterten Friedensverhandlungen 2022 abzuleiten ist, scheint es Moskau am wichtigsten zu sein, dass die Ukraine neutral bleibt und nicht in die Nato aufgenommen wird (“Russlands Ziel war es, Druck auf uns auszuüben, damit wir die Neutralität akzeptieren”). Das wird, sollten die russischen Truppen nicht doch schwächeln, auch dann gelten, wenn die Ukraine am Frontverlauf aufgeteilt wird. Und das in Selenskijs verqueren „Siegesplan“ geforderte „umfassende nicht-nukleares strategisches Abwehrpaket“ wird auch Anathema bleiben.  Für Kiew wird entscheidend sein, was gerade auch die New York Times als Devise „Land gegen Sicherheit“ thematisiert hat, dass es verlässliche Sicherheitsgarantien vor allem von den USA erhält, die vergleichbar mit einem Nato-Beitritt sind. Dabei wird man in Kiew auch sehen, dass die Nato-Beistandspflicht vor allem unter dem wiedergewählten Trump nicht so felsenfest sind. Er hatte schon angedroht, dass die USA sich daran nicht gebunden sehen, wenn ein Mitgliedsland nicht genügend für Rüstung ausgibt (und bei den Amerikanern Waffen einkauft). Dann könne Russland mit dem Land machen, was es wolle.

Schon länger kämpft Kiew mit dem Problem, dass der Nationalismus der Ukrainer in den von Russland besetzten Gebieten nicht so groß ist und manche auch gar nicht „befreit“ werden wollen. Selbst in den umkämpften Städten wollen manche Menschen nicht in die Ukraine fliehen.

“Russische Propaganda”

Gerade musste der Exil-Bürgermeister von Mariupol Wadim Boychenko melden, dass ein Drittel der Menschen, die aus Mariupol während der Kämpfe in die Ukraine geflohen waren, wieder in die Stadt zurückgekehrt sind. Man wird annehmen können, dass es mehr sind. Zudem sind Bürger von Mariupol auch nach Russland geflohen. Aber auch so wird es für Kiew schwierig werden, weiter behaupten zu können, wie das im Westen auch kolportiert wurde, dass Russland die Ukrainer in den besetzten Gebieten nur unterdrückt, eingesperrt, foltert und vergewaltigt werden und sich sehnen, von den ukrainischen Truppen befreit zu werden.

Eine ZDF-Reportage von Armin Coerper, der aus Mariupol Anfang 2024 berichtete, kam in Kiew nicht gut an. “Man sieht hier Leute auf der Straße. Sie führen hier ihr Leben und sie sind offen”, berichtet Coerper. Das ZDF schreibt: „Er habe keine Vorbehalte unter den Menschen gespürt. Die, die sie angesprochen hätten, hätten auch mit ihnen geredet. Die Frage, wie viele Menschen derzeit in Mariupol leben, lasse sich sehr schwer beantworten. Es gebe keine offiziellen Zahlen. Sein Eindruck sei, so Armin Coerper, dass die Mehrheit pro-russisch eingestellt sei. ‚Wenn es noch Menschen in dieser Stadt gibt, die pro-westlich sind, dann sind die wahrscheinlich sehr viel zurückhaltender und fürchten möglicherweise auch Repressalien, wenn sie mit uns sprechen‘, räumte Coerper ein.“

Boychenko sagt, die Rückwanderung, die auch andere Städte und Dörfer in den besetzten Gebieten betrifft,  werden vor allem von der „russischen Propaganda“ und davon verursacht, dass die Geflüchteten in der Ukraine keine Wohnung und Arbeit finden. Deswegen seien sie „gezwungen, in die Besatz zurückzukehren“. Dass die aus dem Osten und dem Süden vor dem Krieg – nicht unbedingt vor den Russen – geflohenen Ukrainer in der Zentral- und Westukraine nicht unbedingt mit einer Willkommenskultur aufgenommen wurden/werden, erwähnte er natürlich nicht. Das sagte auch sein Berater Pjotr ​​Andruschtschenko. Er versuchte abzuschwächen, indem er behauptet, die Menschen würden nur zurückkehren, um aus Angst vor Verstaatlichung ihre Häuser neu zu registrieren, um dann wieder zurückzukommen.

Ukrainische Medien hatten behauptet, Russland würde die ethnische Zusammensetzung der Bevölkerung von Mariupol durch  die massenhafte Ansiedlung von Migranten – die Rede ist von 50.000 – aus Zentralasien und dem Kaukasus verändern wollen: „Dies ist Teil der russischen Politik zur Veränderung der demografischen Zusammensetzung der vorübergehend besetzten Gebiete. Die ukrainischen Einwohner sind aufgrund von Arbeitslosigkeit und humanitären Katastrophen gezwungen, die Gebiete zu verlassen, während an ihrer Stelle russlandtreue Migranten importiert werden, fügte das NRC hinzu.“ NRC ist das National Resistance Center, also keine verlässliche Informationsquelle.

Maxim Tkachenko, Leiter der Arbeitsgruppe für Wohnungsfragen der temporären Sonderkommission zum Schutz der Rechte von Migranten in der Werchowna Rada sprach kürzlich davon, dass bis zu 130.000 Menschen aus dem von Kiew kontrollierten Gebiet wieder in die von Russland besetzten Gebiete zurückgekehrt seien. Das ist sicher auch eine Untertreibung. Aber er wies darauf hin, dass diese Ukrainer keine Angst davor hätten, in Kampfgebiete und sogar in vorübergehend von Russland besetzte Gebiete zurückzukehren. Hauptgründe für die Rückkehr seien Wohnungs- und Beschäftigungsprobleme, es geht also nicht alleine um Ideologie oder die „Freiheit“. Die Zahlungen an Binnenvertriebe wurden nach und nach gekürzt. Oft würden die Wohnungen von Ukrainern vermietet, die im Ausland leben. Die Mieteinnahmen würden auch nicht in der Ukraine ausgegeben.

Im ukrainischen Focus heißt es: „Niedrige Löhne, hohe Mieten und gekürzte Sozialleistungen zwingen Binnenvertriebene zur Rückkehr in ihre Heimat. Mehr als 150.000 Menschen entschieden sich dafür, unter Beschuss oder unter russischer Besatzung zu leben.“ Jeden Monat würde die Zahl zunehmen.

Ähnliche Beiträge:

37 Kommentare

  1. Das ist ja nun wirklich ein Scheinproblem, weil die Ukraine nix zurückerobern wird. Aber 2014 gab es tatsächlich einen Plan. Der Maidan-Putsch wurde natürlich angezettelt, um einen Sieg von Janukowitsch bei der sechs Monate später vorgesehenen Präsidentschaftswahl zu verhindern, indem man auf diese Weise Unruhen im Donbass provozierte, um einen großen Teil der russischen Bevölkerung von der Wahl auszuschließen. Nach dem Sieg von Poroschenko wolle man durch Bürgerkrieg die russische Bevölkerung vertreiben, die NATO- und EU-Beitritt blockierte. Das gelang aber nicht, obwohl am Anfang tatsächlich eine große Flüchtlingswelle verursacht wurde. Die baltischen Staaten haben übrigens ihre Russen zu staatenlosen Individuen erklärt.
    Jetzt verläuft es aber so. Musk und Trump werden den Ukrainekrieg quasi an einem Tag beenden. Jede lenkbare Drohne oder Rakete der Ukraine benötigt einen Starlink Empfänger. Wenn diese Lieferungen gestoppt werden, sind Luftangriffe und Luftabwehr der Ukraine lahmgelegt. Dann verhandelt Trump mit Putin, was dieser bekommt und was die USA bekommen. Ich muss herzlich lachen, wenn ich daran denke, wie in unseren staatlichen Propagandamedien z. B. ein Handelsabkommen zwischen USA und Russland kommentiert werden wird.

    1. Die russisch annektierten Gebiete könnten aber auch in autonome russisch-sprachige Gebiete mit dann ukrainischer Staatenzugehörigkeit umgewandelt werden, und außerdem ein Veto- oder Abfallsrecht bekämen, sollte sich die NATO einmal unrespektierlich nähern.

    2. Es ist ein Irrtum zu glauben Trump wprde dort Frieden schaffen. Er wird den Russen ein Ultimatum stellen und wenn sie seine Bedingungen nicht skzeptieren dann kommt was bereits angekündigt wurde, er wird der Ukraine weitreichende ohne Beschränkung Waffen in großer Anzahl liefern.

  2. Ein ZDF-Korrespondent, der nur herumdruckst und dafür auch noch angefeindet wird. Auf der anderen Seite ein Thomas Röper, der berichtet, dass Mariupol im Rkordtempo wieder aufgebaut wird. Klingt glaubhaft, denn den Russen ist Ähnliches schon im total zerstörten Grosny gelungen. Nach dem Tschetschenienkrieg.

    Was ist denn wirklich los in der Ukraine? Um nun nicht auf Russdenpropaganda zuückgreifen zu müssen, zitiere ich mal das Atlantic Council:

    https://www.atlanticcouncil.org/blogs/ukrainealert/ukraine-s-got-a-real-problem-with-far-right-violence-and-no-rt-didn-t-write-this-headline/

    “Ukraine is sinking into a chaos of uncontrolled violence posed by radical groups and their total impunity. Practically no one in the country can feel safe under these conditions.”

    So die Aussagen von Amnesty. Das war im Jahr 2018. Dass die Ukrainer, insbesondere die ethnischren Russen, die russischen Truppen als Befreier sehen, erstaunt mich nicht im Geringsten. Ich halte die Referenden im Spätsommer 2022 für absolut korrekt. So ist die Stimmung dort tatsächlich.

    Man hört, dass Selenskij nun doch zu Gesprächen über Gebietsabtretungen bereit ist. Mit Einfrieren der Front am jetzigen Verlauf. Sobald die Waffen schweigen, könnte tatsächlich unter internationaler Aufsicht abgestimmt werden.

    Da hat Donald Trump durch seine bloße Anwesenheit etwas in Bewegung gebracht. Wenn dieser Vorschlag auf dem Tisch liegt, wird eine überwältigende Mehrheit dafür sein, gerade in Deutschland. Friedrich Merz steht dann mit seinem Taurus ziemlich einsam in der Landschaft. Gut so.

    1. Dazu könnte folgende Beobachtung passen;
      habe jetzt schon den zweiten Bericht der Berliner Zeitung gelesen und bin erstaunt, dass von den übrigen MSM keine Einwände zu den Berichten kommen.
      Ist die BZ eventuell der “Pfadfinder” für viele dieser verfluchten, rückratslosen Gesellen der MSM um mit Gesichtswahrung eine Kehrtwende hinzulegen?

      1. Die „Berliner Zeitung“ ist in den Augen der „Qualitäts-Edelfedern“ das Schmuddelkind
        Wurde ja auch in den „Verfassungsschutzbericht“ des Bayer. Inlandsgeheimdienstes aufgenommen. Die „Edelfedern“ würdigen die BZ keines Blickes. Eher schon die FAZ, die wurde in den letzten 11Jahren mit 36 Mio.€ bedacht…..

      2. Die BZ ist, glaube ich, eine andere.
        https://www.bz-berlin.de/

        Immer wieder mal wird die Berliner Zeitung oder ihre Besitzer (seit 2019), Silke und Holger Friedrich, giftig angegriffen. Die SZ hatte vor einiger Zeit fast schon eine Kampagne laufen, ließ es dann aber. Evtl. weil die Berliner Zeitung dadurch Aufmerksamkeit erhielt.

        @Artikel
        Schätze für alle 25+ Jährigen, die nicht eh schon lange begeistert Soldat sind, ist die Flucht über die Ostfront hinweg auch eine lebenserhaltende Option.
        In militärnahen US-Blogs liest man alle paar Wochen, dass wieder ein paar Zehntausend neurekrutierte Soldaten, kaum dass sie an die Front verfrachtet wurden, verschwinden.

  3. Die Diskussion ist ähnlich relevant, als wenn ich mich darüber auslassen würde, was ich mache, sollte ich der Kaiser von Amerika werden.
    Erinnert irgendwie an Leute, die mit ihren Problemen nicht klar kommen und dann so wichtige Themen angehen, wie Zuckerstücken zählen oder neue Aktenordner anschaffen usw.

  4. die ukrainer versuchen wirklich erneut das märchen vom holodomor, also die schauermär vom absichtlich russischen staatsterror gegen die natürliche kraft der bio-ukrainer gegen alles russische , erneut aufzutischen.
    damit stoßen sie natürlich bei ihren natürlichen verbündeten im westen, ganz zuvorderst den bio-deutschen, auf massive zuneigung. es kann ja nicht sein, daß ukrainische menschen ganz banale gründe haben, nachvollziehbare auch noch, im vom westen koordinierten und bezhalten ukrainischen rassenkampf gegen den russen und allen anderen untermenschen… ;D

    1. @Ernst Blutig
      Ein Witz ist, dass oft West-Ukrainer den Holodomor ins Gespräch bringen. In den Zeiten der großen Hungersnot lebten viele der Vorfahren dieser “bio-ukrainer” in Gebieten” welche in dieser Periode zu Polen gehörten. Diese damaligen polnischen Bürger, russischer oder ungarischer Abstammung, waren bestimmt nicht vom Holodomor betroffen.

  5. “obgleich Moskau den in den besetzten Gebieten verbliebenen Ukrainern versprochen oder angedroht hat, dass Russland für immer dableiben wird.” – ich schätze, wenn es zu einem Frieden kommt und der Ukraine dann feierlich die Rechnung für all die “Unterstützung” von ihren “Freunden” überreicht wird, werden die dann nicht mehr russisch besetzten Regionen sich noch wünschen, sie wären lieber besetzt geblieben. Das dürfte angenehmer sein, als von Blackrock & Co geplündert zu werden.

  6. Nationalisten können nicht anders als nationalistisch denken. Daher sind die ukrainischen Verantwortlichen auch so in ihrem antirussischen Narrativ vergangen, dass sie daraus nicht mehr herauskommen. Aber wer von denen, die sich so überlegen über die “unfähigen Moskalis” dünkt, will diese Denkweise aufgeben?

  7. Offenbar ist es ja nicht so wichtig, was die Menschen von der jeweiligen Regierung halten, sondern umgekehrt, wie man mit denen umgehen soll, die nicht zur Herrschaft “passen”.

    Das ist auch eine schöne Auskunft über das Verhältnis von Volk und Staat. Letzter schafft sich notfalls das Volk, dass er braucht. Durch Umerziehung, Vertreibung etc.. Darin unterscheiden sich Russland und die Ukraine nicht.

    Aber auch im Westen ist es üblich so mit dem Volk umzugehen. So gibt es – aus anderen Gründen – das Konzept der “Verdünnung”, also das verteilen von problematischen Volksbestandteilen auf größere Gebiete, so daß die – verdünnt – untergehen in der Masse.

  8. “Im ukrainischen Focus heißt es: ‘Niedrige Löhne, hohe Mieten und gekürzte Sozialleistungen zwingen Binnenvertriebene zur Rückkehr in ihre Heimat. Mehr als 150.000 Menschen entschieden sich dafür,…’ ”
    Ich frage mich, wie das praktisch funktioniert, die Ukraine zu verlassen (über die Frontlinie?) hinein in die umkämpften Gebiete? Bei ukrainischen Flüchtlingen in Westeuropa kann ich mir das schon eher vorstellen (auf Umwegen über Türkei und Russland o.ä.).

    1. “Ich frage mich, wie das praktisch funktioniert, die Ukraine zu verlassen (über die Frontlinie?) hinein in die umkämpften Gebiete?”
      Wenn ich so auf N-TV und anderen Sendern Lese, das in Odessa oder Charkiv wieder ein Zivilist eine Zivilistin getötet wurde kann ich mir vorstellen, das neben der tatsächlichen Front viele Gebiete relativ ruhig sind.
      Daneben dürften das auch Ukrainer, die seit 2013/14 nach Russland geflohen sind sein. Die Leute aus dem Don Bas haben nicht in geringer Zahl vor dem Putsch vom Maidan in Russland gearbeitet, weil dort die Einkommen deutlich größer sind als in der Ukraine. Zudem soll die Grenze relativ durchlässig gewesen sein / sein.
      Das war ja auch der Grund dafür, das die Ukrainer Richtung Kursk marschieren konnten, die Grenzen sind nicht befestigt gewesen und sind es vermutlich immer noch nicht.

      1. Odessa hat keine Grenze mit Russland und in und um Charkow sind doch Kampfhandlungen. Da wäre ein Grenzübertritt m.M.n. eher schwierig, glaube ich.
        Die zitierten ukrainischen Quellen sprechen von Binnenflüchtlingen in der Ukraine: “…dass ein Drittel der Menschen, die aus Mariupol während der Kämpfe in die Ukraine geflohen waren, wieder in die Stadt zurückgekehrt sind….” und “… sprach kürzlich davon, dass bis zu 130.000 Menschen aus dem von Kiew kontrollierten Gebiet wieder in die von Russland besetzten Gebiete zurückgekehrt seien.”
        Ich glaube also nicht, daß es nur überrollte und dann oder vorher nach Russland geflohene Einwohner sind, obwohl der Artikel auch darauf hinweist.
        Und ich erinnere mich an Berichte, daß zumindest die ukrainische Seite der Grenze nach Russland jetzt befestigt und abgesperrt ist. Es war wohl von sowas wie Minengürteln, Überwachungsdrohnen etc. die Rede. Auch an der belorussischen Grenze. Und im Zusammenhang mit der Flucht der Krokus-Attentäter war davon die Rede, daß angeblich extra ein ‘Fluchtweg’ durch die ukrainischen Grenzbefestigungen geöffnet wurde.
        Männer können die ukrainischen Grenzen wohl per se nicht einfach überqueren, damit sie sich nicht dem Armeedienst entziehen können. Und bei 150.000 Rückkehrern erwarte ich eher Familien als nur Frauen und Kinder.
        Wie gesagt, der technische Weg würde mich schon mal interessieren.
        PS: Während des Bürgerkrieges war es wohl möglich, weiterhin hin-und herzureisen, da es Kontrollpunkte wie an einer Grenze gab. Waren wurden ja auch ausgetauscht (Kohle, Erze, etc.), dafür haben die Industriellen schon gesorgt. Aber jetzt? Doch im Gänsemarsch über Schmugglerpfade durch die Steppe zur russischen Grenze???

      1. Männliche ukrainische Binnenflüchtlinge überqueren mit dem Flixbus die ukrainische Grenze, vorbei an den Einberufungskommissaren, und fahren nach Berlin? Ich hätte nicht geglaubt, dass das so einfach möglich ist.

  9. die RF hat 1,5 Mio Wohnungen in einem Jahr gebaut, davon sicher 10tausende(ist aber nur Bruchteil), die sie in diesem sinnlosen Krieg zerstört und wiederaufgebaut hat. Was ist in DE aus den versprochenen 400000 Wohnungen(Mit Mickeymouse Sozialanteil) geworden?, Ach ja ein Hasenfurz. Also nix.

    1. In Deutschland will auch kein Politiker bezahlbaren Wohnraum schaffen.
      Wir leben im Kapitalismus und da zählt nur eins, mehr PROFIT durch Verknappung.

      Dazu kommt noch die Gentrifizierung in vormals beliebten Stadtteilen.

      Platz schaffen für die Reichen und da ist der Pöbel und das Lumpenproletari nur lästig.

      Siehe Hamburg, Hafencity ein kulturell toter Stadtteil, auch in St. Pauli ist das bereits voll im Gang.

      In Berlin soll es auch nicht besser sein, kann ich aber nichts zu sagen.
      Derweil ergötzt sich diese Bagade an den ständigen Armutsberichten und freut sich über ihren Erfolg bei der großen Umverteilung.
      Die Armutsberichte nutzen nicht den Armen sondern dienen eher als Erfolgsbilanz für die Profiteure

  10. “Überlegt wurde insbesondere für die Krim, wie groß die Besatzungsmacht, sein müsste, um Repression auszuüben. Wie „ukrainisiert“ man die „russifizierten“ Menschen? Ausgearbeitet wurde auch eine „Strategie für die kognitive Deokkupation der Krim“. ”

    Nur das bereits 1990 dort 80% russichstämmige wohnten. Da musste nichts russifizert werden seit 2014.

    “Dasselbe Problem hätte Russland selbstverständlich auch, wenn weitere ukrainische Gebiete in der Mitte und im Westen erobert werden sollten.”

    Richtig, deshalb ist das auch nicht das Ziel Russlands. Dazu muss man sich nur mal das Verhandlungsangebot Russlands anschauen, das steht da auch drin. Aber das interessiert ja hier keinen, weil man lieber den Traum der Unterwerfung Russlands träumt.

    1. “Nur das bereits 1990 dort 80% russichstämmige wohnten. Da musste nichts russifizert werden seit 2014.” nicht erst seit 1990. Die ethnischen Russen waren schon zur Zeit als Chrustschow das Gebiet per Handstreich an die Ukraine übergab war eine Mehrheit auf der Krim dagegen. Nur es war im Prinzip egal, da man als Bürger der UdSSR (ähnlich wie heute in der EU) keine Grenzen kannte. Das hat sich mit dem Ende der UdSSR erledigt und plötlich gab es Grenzen und Grenzkontrollen. Ab da 1990 haben die Krimbürger darauf gedrängt das die Krim per Volksabstimmung zu Russland kommt. Die Antwort der Kiewer war stets das man Strom und die Wasserversorgung unterbrochen hat.

      1. Die Ktim hat sich noch vor der Ukraine unabhängig von der UdSSR erklärt, wenn auch nur wenige Wochen, danach gab es Ärger und eine weitere Abstimmung gegen die Ukrainezugehörigkeit. So um 1993 sind die Ukrainer einmarschiert und haben dann gesetzeswidrig per per Gerichtsbeschluss die Krim 1994 wieder zurückgezwungen. Tatsächlich wollte die Krim als ein unabhängiges Gebiet sein/bleiben.

        überraschenderweise unterschlägt Wikipedia das nicht, obwohl alle Artikel über Russland von Ukrainern editiert werden.

        https://en.wikipedia.org/wiki/Autonomous_Republic_of_Crimea

        1. Ihre Aussage, dass „Der Krim hat sich noch vor der Ukraine unabhängig von der UdSSR erklärt“, ist falsch. Ihr Wikipedia-Verweis bestätigt, dass Ihre Aussage falsch ist.

      2. Es gibt keine Beweise dafür, dass die „Mehrheit der ethnischen Russen“ auf der Krim im Jahr 1954 gegen den Übergang der Halbinsel an die Ukrainische SSR war.

  11. Der “neutrale Status” der Rest-Ukraine wird fuer Russland oberste Prioritaet haben.
    Donbass und Krim sind weg, wo genau die neue Grenze zwischen Ukraine und Russland danach verlaeuft wird verhandelt.
    In den Oblasten Saporischschja und Cherson koennen Referenden Klarheit schaffen.

    Verhandlungen zwischen Russland und NATO/USA ueber die Sicherheitsgarantien
    fuer Russland und EUropa wird es auch geben muessen, gehoert zum Gesamtpaket dazu!

    Lt Selenskis “Siegesplan” koennten in den europaeischen Laendern die kampferprobten ukrainischen Kaempfer (Asow-Bandera) eingesetzt werden, damit die US-Boys nach Hause koennen.
    Das passt zur Meldung von Politico.eu, der finnische Ex-Präsident Sauli Niinistö fordert eine europaeische CIA,
    das waere dann Uschi’s GESTAPO!

  12. Dem Rest der Ukrainer würde ich raten zukünftig schneller vor den Bountyhuntern davon zu laufen. Jetzt ballern die schon auf die Zivilsten wenn die sich nicht für Black Rock umbringen lassen wollen.

    https://t.me/DDGeopolitics/129998

    Ach Diese Leute BTW sollen die USA Truppen in Deutschland ersetzen. Zieht also schon mal die Turnschuhe an und trainiert schon ein wenig euere Ausdauer und Laufgeschwindigkeit.

  13. Am 9.Mai 2014 haben die Menschen in Mariupol wie jedes Jahr den Tag des Sieges gefeiert.
    Da fuhren ,von ukrainischen Oligarchen bezahlt, Kolonnen von „Militärdienstleistern“auf Panzerfahrzeugen in die Stadt. Sofort wurde auf die Demonstrationszüge mit Bordwaffen geschossen. Hunderte Tote und Verletzte. Auf dem Polizeirevier wurden die Polizisten, die den Befehl des Oligarchen Kolomoisky ,auf die Demonstranten mit Maschinengewehren zu schiessen, verweigerten, auf bestialische Weise ermordet. Mindestens 29 Polizisten starben…Und dann kam „Asow“…Bodensatz der menschlichen Gesellschaft, Krimineller Abschaum ,sadistische Mörder und Vergewaltiger…Am Flughafen der Stadt wurde ein Konzentrations- und Folterlager eingerichtet, in dem hunderte, wenn nicht tausende Bewohner der Stadt gefoltert und oft auch getötet wurden. Es reichte, wenn ein Passant, von dem Asow-Abschaum angehalten und aufgefordert ,den Lemberger Slang für eine bestimmte Brotsorte zu nennen, diesen nicht akzentfrei aufsagen konnte….
    All das konnten westliche Journalisten erfahren, wenn sie es sehen wollten. Aber sie wollten es nicht sehen. Sie konnten sehen, wie die ukrainische Soldateska, von der NATO geschult und ausgerüstet, acht Jahre lang die Städte und Dörfer des Donbas bombardierten…Aber sie wollten es nicht sehen. Die wenigen, wie Mark Barthalmei oder Alina Lipp wurden zu Freiwild erklärt und von den westlichen „Behörden“ als Putin-Versteher ausgegrenzt und ins Exil getrieben.
    Die Bewohner von Mariupol sahen das. Und diejenigen, die vor den Kämpfen in den Westen der Ukraine geflohen sind ,erlebten den fanatischen Rassismus der Westukrainer gegen jeden, der nicht ist wie sie. Und nun kehren sie in ihre Heimat Russland zurück. Mariupol war eine multiethnische russische Stadt. Und wird es 100Jahre später wieder sein !
    2021 erschien ein Lied, das innerhalb weniger Wochen zur inoffiziellen Hymne des Donbas und zur zweiten Hymne Russlands wurde: https://www.youtube.com/watch?v=JQUiYm6iK7c
    Wer auch nur einige Ahnung von Russland hat, der weiß, wenn Russen Christus anrufen, dann sind sie bereit, bis zum Ende zu gehen. Es wird kein Entgegenkommen gegenüber „dem Westen“ mehr geben.

  14. Was der Bevölkerung der Krim blüht wenn es dem ukrainischen Neo-Nazi-Regime in die Hände fällt, hat der Ukro-Nazi Kirill Budanow, Leiter der Hauptabteilung Nachrichtendienst des ukrainischen Verteidigungsministeriums, in einem TV-Interview am 19 Mai 2023 erklärt.

    In dem Interview sagte er: „Nach dem Sieg werde ich nach Sewastopol gehen, das ist meine Heimatstadt. Dort wird es eine Menge Arbeit geben. Wir haben drei Millionen Menschen, die unter russischer Propaganda gelebt haben. Das sind veränderte Menschen, die darauf warten, physisch vernichtet zu werden“

    Das war keineswegs seine einzige Aussage dieser Art. Schon vor etwa einem Monat hat er in einem Interview gesagt, es sei zwar nicht einfach, aber trotzdem möglich, jeden „pro-russisch“ eingestellten Menschen in der Ukraine „physisch zu vernichten“.

    https://anti-spiegel.ru/2023/kiew-gibt-terroranschlaege-zu-der-westen-schweigt/

    Aber auch das war noch nicht alles. In einem früheren Interview hatte Budanow bereits angedeutet, dass die Ukraine hinter den Mordanschlägen auf russische Journalisten wie Daria Dugina, Wladlen Tatarskij und Sachar Prilepin stehe und angekündigt auch weiterhin jeden Russen weltweit ermorden zu lassen, dessen man habhaft werden könnte.

    Und in dem ukrainischen You-Tube-Kanal Rizni Lyudi rechtfertigte Budanow die Morde wie folgt: «Abschaum wird irgendwann in jedem Land der Welt bestraft. Nur die Eliminierung kann eine wohlverdiente Strafe für solche Taten sein.”

    https://transition-news.org/ukrainischer-geheimdienst-chef-bestatigt-kiew-steht-hinter-den-morden-an

  15. “Die Ukraine wird Gebiete an Russland abtreten müssen, auf jeden Fall den Donbass, die Krim und die Landverbindung über Mariupol zur Krim, möglicherweise auch die ganzen Oblaste Saporischschja und Cherson. Aber letztere könnten Verhandlungsmasse sein, obgleich Moskau den in den besetzten Gebieten verbliebenen Ukrainern versprochen oder angedroht hat, dass Russland für immer dableiben wird.”

    Auch wenn ich verstehe, wie es gemeint ist, ist die Logik dahinter widersinnig: tatsächlich wird hier absolut niemand jemand anderem Land abtreten. Denn die Territorien, um die es geht, wechseln ja nicht ihre Eigentümer, das sind nämlich immer die Leute, die sie bewohnen.

    Was die West- und Zentralukrainer verloren haben, ist die Bereitschaft der Ostukrainer, mit ihnen einen gemeinsamen Staat zu bilden.

    Darüber hinaus könnte man davon sprechen, dass der Donbass-Krieg im Wesentlichen der Versuch der West- und Zentralukrainer ist, den Ostukrainern ihr Territorium zu klauen, und dieser versuchte Diebstahl wurde vereitelt. Das kann man aber schwerlich als Gebietsverlust bezeichnen.

    Das Selbstbestimmungsrecht der Bevölkerungen in Saporischschja und Cherson zur “Verhandlungsmasse” zu machen, käme mir völkerrechtlich fragwürdig vor.

  16. Es gibt ‘nen Youtube-Kanal von Mariupol, der permanent Aufnahmen des Wiederaufbaus der Stadt veröffentlicht.
    https://www.youtube.com/@MariupolVideo/videos

    Diese kurzen Clips sollen selbstverständlich dazu dienen, einen positiven Eindruck zu vermitteln, aber die dabei gezeigten Bilder vom Aufbau sind nun einmal echt und das Tempo des Aufbaus durchaus beeindruckend.
    Erstaunlich an dem im Artikel erwähnten Bericht des ZDF-Fernseh(!)-Journalisten Armin Coerper war ja gerade, dass er zwar in Mariupol weilte, aber keine aktuellen Bilder von der Stadt zeigte bzw. zeigen durfte. Lediglich ein paar Aufnahmen der zerstörten Stadt vom März 2022 wurden dem Gespräch mit ihm vorangestellt.

    Ich frage mich im Zusammenhang mit Mariupol vor allem, welcher Arbeit die Menschen dort nachgehen sollen, wenn die zwei mit Abstand wichtigsten Betriebe der Stadt, nämlich die riesigen Stahlwerke Azowstahl und “Iljitsch Eisen- und Stahlwerke” mit zuletzt zusammen 25.000 Beschäftigten, nicht wieder aufgebaut werden. Und das hat bisher niemand vor. Im Gegenteil, nicht nur die russ. Stahlkonzerne werden sich kaum darüber beklagen, zwei Konkurrenten losgeworden zu sein.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert