21-jähriger Nationalgardist soll die Pentagon-Geheimdokumente an eine Online-Gruppe geleakt haben

Pentagon mit Leak. Bild: Touch of Light/CC BY-SA-4.0

Nach Informanten aus der Gruppe der Jugendlichen wollte der Verdächtige Führer einer verschworenen Gruppe sein, die ihn verehrten. Fragt sich nur, wie er so lange die Geheimdokumente herausschmuggeln konnte.

 

Die Washington Post hat angeblich mit zwei Mitgliedern einer Chatgruppe auf Discord gesprochen, auf der die Geheimdokumente aus dem Pentagon zuerst von dem Administrator geleakt worden sein sollen. Die Namen der beiden Informanten werden von der WP nicht preisgegeben, es soll sich um minderjährige Jugendliche handeln. Einer der Jugendlichen ließ sich sogar mit Erlaubnis der Mutter in einem Video befragen, das Gesicht unkenntlich, aber mit unverzerrter Stimme. Das könnte auf einen Wunsch nach Selbstdarstellung hindeuten, wenn die WP-Reporter ihn dazu überredet haben, um die Geschichte glaubwürdiger zu machen.

Interessant ist, dass der Leaker der Geheimdokumente keinesfalls ein Whistleblower wie Julian Assange oder Edward Snowden ist, sondern angeblich ein junger Mann Anfang oder Mitte 20, genannt OG, der auf einer Militärbasis arbeitet und eine verschworene Gruppe von Jugendlichen unter seiner Führung aufbauen wollte – offenbar wollte er zu einem neuen QAnon werden. Zwar würden die beiden Informanten OG namentlich kennen und wissen, wo er lebt und arbeitet, dies aber nicht aufdecken. So bleibt unbekannt, ob er ein Soldat, ein Geheimdienstmitarbeiter oder ein contractor ist.

WP hat angeblich mehr als 300 der abfotografierten und großenteils noch nicht veröffentlichten Dokumente, einen Audio-Mitschnitt von OG, der mit Gruppenmitgliedern spricht und auch Chat-Aufzeichnungen und Fotos erhalten, die OG zeigen sollen, wie er mit diesen kommuniziert. Die Frage ist, die WP äußert sich dazu nicht, ob die Zeitung diese Quellen, durch die sich OG identifizieren ließe, den Sicherheitsbehörden übergeben wird oder dies vielleicht bereits gemacht hat. In einem Video sieht man OG in einer Schießanlage mit Sicherheitsbrille und Ohrhörern mit einem großen Gewehr: „Er schreit rassistische und antisemitische Flüche zur Kamera und feuert dann mehrmals auf ein Ziel.“

Gegründet wurde die aus Gamern bestehende Gruppe namens “Thug Shaker Central“ angeblich 2020, um der Isolation im Zuge der Covid-Pandemie zu entgehen. Hervorgegangen soll sie aus Fans von Oxide sein, einem bekannten YouTuber, der Videos über Schusswaffen und Militärgerät veröffentlicht. Die sich von OG angezogenen jungen Mitglieder scheinen begeistert von Waffen und militärischen Dingen zu sein. OG hatte sich vor allem dadurch interessant gemacht, dass er Zugang zu Geheimnissen habe, die die Regierung dem gemeinen Volk vorenthalte. Regelmäßig informierte er sie ab Ende 2022 zunächst mit Abschriften von top-secret Geheimdienstdokumenten und erklärte, er halte sich zeitweise in einem gesicherten Teil der Militärbasis auf, in dem Smartphones und andere elektronische Geräte verboten seien, um das Leaken von Dokumenten zu verhindern.

Als ihm die Abschriften zu mühsam wurden, begann er damit, Fotos der Dokumente zu posten, die dann von einem Mitglied aus der Gruppe getragen wurden. Besondere Vorsicht schien er nicht walten zu lassen. Mitunter sieht man Gegenstände neben den Dokumenten, manchmal sind diese auf einer roten Tastatur oder auf einem Bett ausgebreitet aufgenommen worden.

Letzteres würde darauf hindeuten, dass die Fotos nicht in dem gesicherten Teil, sondern vielleicht bei ihm Zuhause gemacht wurden. Sie sollen sie auf normalem Druckpapier ausgeruckt worden sein. Überhaupt ist schwer vorzustellen, wie OG die Abschriften und später die Fotodateien bzw. deren Ausdrucke aus dem Sicherheitsbereich herausgeschleust haben könnte. Die Sicherheitsvorkehrungen müssen über geraume Zeit höchst lasch gehandhabt worden sein oder OG gehörte zu der Mannschaft, die Ein- und Ausgänge kontrollierte und er daher Möglichkeiten kannte, die Sicherheitsvorkehrungen auszutricksen. Dazu kommt, dass OG trotz des Wissens über das Schicksal der anderen Whistleblower ganz unbedenklich und ohne Vorsichtsmaßnahme die teils unter höchster Geheimhaltungsstufe stehenden Dokumentenkopien der Gruppe zugänglich machte, deren Mitglieder zur Hälfte ausländisch gewesen sein sollen, auch Russen und Ukrainer sollen dabei gewesen sein. Angeblich soll er nach dem Informanten auch nicht besorgt gewesen sein, nachdem Dokumente im Internet verbreitet wurden. Er muss mit einer hohen Gefängnisstrafe rechnen. All das lässt Zweifel an der Glaubwürdigkeit des WP-Berichts entstehen.

Die Mitglieder der Gruppen, die sich wohl wichtig vorkamen, weil sie Geheimnisse erhielten und von OG, dem bewunderten Guru, über geheime Regierungsaktionen und das Geschehen auf der Welt belehrt wurden. Ansonsten wurden auf dem Server gemeinsam Witze gemacht, geplaudert oder Filme angeschaut. Irgendwie scheint es auch einen religiösen Hintergrund gegeben zu haben, weil gemeinsam gebetet wurde.

Die Jugendlichen bewunderten OG als eine Art Macho-Vorbild, anscheinend vor allem für seinen Mut und seinen Umgang mit Waffen, der aber auch autoritär werden konnte. Einer der Informanten sagte: „Er ist fit. Er ist stark, Er ist bewaffnet. Er ist trainiert. Das ist alles, was man von einer Art verrückten Film erwarten würde.“ Für ihn sei er wie ein Onkel oder eine Vaterfigur gewesen. OG ließ ihn an Geheimwissen teilnehmen, zu dem andere keinen Zugang haben.

Die Nähe zu QAnon drängt sich auch deshalb auf, weil OG nach Darstellung der Informanten der Regierung in Washington misstraut hat und den Sicherheitsapparat als böse Macht ansah, die die Bürger unterdrücken und im Dunklen halten will. Das klingt nach dem in rechten und Trump-Kreisen weit verbreiteten Bild vom „tiefen Staat“, erinnert hierzulande an Reichsbürgerkreise. Die Regierung würde ihre schreckliche Wahrheiten vor der Öffentlichkeit verbergen. So habe die Polizei gewusst, dass im Mai 2022 ein weißer Rassist eine Schießerei in einem Supermarkt in Buffalo, bei der 10 Schwarze getötet wurden, begehen wollte, hätte ihn aber nicht verhindert, um mehr Geld fordern zu können. Betont wird allerdings von der WP, OG sei der Regierung gegenüber nicht feindlich eingestellt, er neige weder zur Ukraine noch zu Russland.

OG soll erst Mitte März die Veröffentlichung von Geheimdokumenten eingestellt und dann zu einem anderen Server gewechselt haben, um weiterhin in Kontakt mit seiner Gruppe zu bleiben. Der Informant sagt, er sei zuletzt verwirrt und besorgt gewesen. In seiner letzten Botschaft habe er darum gebeten, alle Informationen zu löschen, die mit ihm verbunden sind. Als sie ahnten, dass OG in Gefahr sei und untertauchen werde, hätten die Mitglieder der Gruppe geweint: „Das ist, wie ein Familienmitglied zu verlieren.“ Ihn habe der Verlust auch geängstigt und schlaflos gemacht. Er sei dafür, dass die Geheimdokumente in die Öffentlichkeit kommen, damit man sehen könne, wie die Geheimdienste die Steuergelder ausgeben. Besonders entrüstet war er, dass nach den Dokumenten auch Alliierte ausgespäht werden. Die WP merkt trocken an, dass es weithin bekannt sei, dass die US-Geheimdienste viele befreundeten Regierungen belauscht, was diese auch versuchen würden.

Mittlerweile scheint man auf die Spur des Leakers gekommen zu sein und verdächtigt ein Mitglied der Massachusetts Air National Guard auf einer Militärbasis auf Cape Cod. Es soll sich um Jack Teixeira, der aber noch nicht angeklagt worden sei. Offenbar haben dies die Informanten verraten. FBI-Agenten würden das Haus des Verdächtigen durchsuchen, dessen Alter die New York Times nun mit 21 Jahren angibt.

Update: Inzwischen wurde Teixeira festgenommen. Er dürfte wegen Spionage angeklagt werden. Die New York Times behauptet, den Verdächtigen durch „digitale Spuren“ gefunden zu haben. Das musste wohl nach dem Scoop der Washington Post sein.

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34 Kommentare

  1. Die Geister die ich rief …
    Ein Land muss sich nicht wundern, wenn eine Generation mit Egoshootern, die zuerst fürs Militär entwickelt wurden, aufwächst und das erlernte dann auf dem Schießplatz weitergespielt wird.
    Es wäre jedenfalls sehr erstaunlich, wenn ein so junger Typ an solche Daten kommen kann. Das zeigt den Zustand des Zerfalls und man kann nur hoffen, dass es noch mehr von ihnen gibt. Schließlich darf man nicht vergessen, sie haben Unmöglichkeiten der US Regierung aufgedeckt, sie sind die Boten, nicht die Täter.

    1. Manning war auch Anfang zwanzig und hatte Zugang zu sehr geheimen Akten und hat die dann rausgetragen. Also so ungewöhnlich wäre das nicht.

      1. Stimmt genau und für den weltweiten amerikanischen Kriegsbetrieb sind halt, auch wenn das hier keiner für möglich hält, Millionen von Militärangehörigen nötig, die in diesem Kriegsbetrieb mit diesen Daten täglich arbeiten. Das Handwerk des Krieges ist in seiner Dimension ein Werk von Millionen Menschen.

  2. Könnte natürlich auch halber Hoax sein. Meine Hypothese: Der Typi hat einzelne Top-Secret-Dokumente veröffentlicht und als man das recht bald merkte, haben die US-Dienste einen Rattenschwanz an getürkten Top-Secret-Papieren lanciert, die voll mit halbgarem Unfug waren, um so die Verifizierung durch die Presse und durch gegnerische Dienste und damit das Erkennen der wirklich klassifizierten Inhalte zu erschweren. Sozusagen eine geheimpolizeiliche Nebelwand. Der kleine Nationalgardist ist mit Sicherheit schon vor Wochen, gar Monaten namhaft gemacht worden, aber man hat ihn gewähren lassen, ihn mit Nonsensdokumenten gefüttert, über andere Mündungen weitere Kübel an Nonsens in die Welt gepumpt und nun, als man sich sicher war, dass der Nebel dicht genug geworden ist, hat man ihn festgenommen.

    1. Das erscheint mir wie eine weitere, schlecht gemachte Finte der Geheimdienste zu sein, wofür die WP sich schon seit längerem als Mittler gern zur Verfügung stellt.
      Haben die kein geeignetes Personal mehr, nur noch Stümper?

    2. Auch bei MoonOfAlabama ist der Tenor, dass erste Veröffentlichungen evtl. echte Leaks waren, dann aber Geheimdienste zusätzliches Material erzeugt haben, um den Leak zu verwässern.

      Zudem taucht öfter der Name Bellingcat auf, so dass man sicher sein kann, dass mehrere englischsprachige Geheimdienste dabei sind.

      Der zuverlässigste Indikator, ob Leaks echt sind, ist und bleibt zu gucken, wem der Leak quer liegt und wem er ganz gelegen kommt.

    1. Das scheint eine weitere Ablenkungsstory der Schlapphüte zu sein, die die WP seit langem verbreitet.
      Haben die nur noch Stümper?

  3. Die „Washington Post“in Zusammenarbeit mit „Bellingcat“ hat also ermittelt…In normaler deutscher Sprache übersetzt heißt das:CIA und MI6 haben eine Desinformationkampagne gestartet,um von dem eigentlichen Dokumentenleak abzulenken…

  4. Das scheint eine weitere Ablenkungsstory der Schlapphüte zu sein, die die WP seit langem verbreitet.
    Haben die nur noch Stümper?

  5. Wieso hat Overton noch keine Hauptrubrik „Satire“? Ist doch schade, wo man sich doch so schön amüsieren kann.

    Wer diese Story glaubt, sollte seine Grundschulzeugnisse verbrennen.
    Alle.
    🤤😜🤣🤡

  6. Da hatten die WP-Reporter anscheinend zu viel hiervon:
    Rum Branco „Tristão Vaz Teixeira“ 70cl 40%vol,
    als sie diesen Artikel schrieben.

    Das „Fähnlein Fieselschweif“ soll also verantwortlich für den Leak „hochgeheimer“ Dokumente sein. Selbstredend seien die Kollegen von Tick, Trick und Track auch gleich noch „Rassisten und Antisemiten“.

  7. Im Internet kursieren Fotos, bei dem der 21 Jährige auf einer Segelyacht namens Andromeda in der Baltic Sea zu sehen ist.

    Er trägt eine rote MAGA Mütze. Am Schiffsheck weht eine ukrainische Fahne. Mitschiffs werkelt eine Figur, die Putin ähnelt, an einer größeren Ladung Sprengstoff. Er hat offensichtlich unbemerkt seinen Reisepass verloren. Daneben zwei Memschen, mit Ku Klux Klan Mützen, die sich auf einen Tiefseetauchgang vorbereiten. Einer scheint B.Höcke zu sein. Oder K. Lauterbach? Man hört deutlich, wie sie antisemitische Lieder grölen. Im Hintergrund ein schwarzer transgender Reporter mit jüdischen Wurzeln, der aus einem russischen Foltergefängnis fliehen konnte, der eifrig Notizen macht. Er trägt ein Regenbogen-farbiges FuckAfD TShirt. Über dem Herzen ein kleiner Sticker mit „Slava Ukraine“.

    Sein Artikel erscheint am Samstag in der WP. Wirklich.

    1. Sie haben die Ärztin übersehen, weil die sich unter Deck befindet, wo sie die Dekompressionskammer für die Tieftaucher kontrolliert. So auf den ersten Blick sieht sie Marieluise Beck recht ähnlich.

  8. Bellingcat ermittelt in der USA?
    Mich hat ja die Aufmachung der Dokumente irritiert, neben vielen anderen Aspekten der ganzen Sache.
    Die sehen eher wie Präsentationen aus. Die können natürlich auch geheim sein und deren Inhalt muss nicht mit der Realität übereinstimmen.
    Kann aber sein, das US Offizielle nicht mehr in der Lage sind normale Texte zu lesen und zu verstehen.
    Dann wären die Dokumente eventuell sogar echt. In leichter Sprache, extra groß gedruckt und einem Erklärbär dazu der selbst demenzkranken Präsidenten noch einige Punkte näher bringen kann.

    1. Das haben auch Geheimdienstexperten in Russland deswegen in Zweifel gezogen. Dokumente dieser Art bestehen in der Regel ausschließlich aus Text und haben überhaupt keine Grafiken.

      Wikileaks Sammlung z.b. 90.000 Seiten nur Text.

      Es gibt aber auch andere Meinungen, ein Geheimdienstexperte aus Israel hat im russischen Fernsehen gemeint er ginge davon aus, dass das Meiste davon tatsächlich auf echten geheimen Dokumenten basiert. Es kann sein, dass man für bestimmten Zweck solche Grafiken erstellt, etwa für ein schnelles Briefing des Präsidenten z.b.

      Aber dann würde man sie, wie ich meine nicht irgendwo an einer Air-Base lagern, sondern kurzfristig erstellen und gleich nach dem Briefing auch sofort vernichten.

      Also ich weiß nicht was ich davon halten soll. Der GRU wird das sicherlich einordnen können.

      1. … wie wenn der Präsident ein realistisches Bild der Lage vorgelegt bekommen würde …

        Biden ist doch völlig auf seine Pfleger angewiesen und kann die Echtheit von Daten Null und absolut Nicht beurteilen – und wird daher beliebig benutzt, je nachdem, wer gerade die stärkere Weises-Haus-Macht besitzt.

        Wenn diese „Informationen“ auf Infotainment-Niveau angesiedelt sind – dann sind sie NATÜRLICH falsch! Was denn sonst?

      2. Vielleicht Propagandamaterial für die eigenen Reihen. Darum ist es etwas mehr mit Fakten gewürzt.
        Gibt es ja bei jeder Organisation.
        Ist das Zeug wirklich für die Führung bestimmt, wäre die Aufmachung und Teile des Inhaltes (kann man in Teilen auf russ. Telegrammkanälen nachlesen) peinlich.
        Könnte aber auch sein, das da das gute Alte, der Überbringer schlechter Nachrichten wird geköpft greift.
        Die Infos dürfen einfach nicht zu negativ sein, will man seinen Posten behalten und/oder vorankommen.
        Die Infos müssen der Erwartungshaltung und der Verständnisfähigkeit des Rezipienten zumindest in Teilen entsprechen. Je problematischer der Personenkreis ist desto ….. .
        Sollten auf der Basis Entscheidungen getroffen werden, guten Nacht würde aber einiges was so an Unlogikkeiten in der Politik so abläuft erklären.

  9. Ich habe das schonmal geschrieben: Ich weiss nicht, woher der Kram kommt und wer der oder die Leaker(in oder was noch) ist oder sind. Aber: Tucholsky schrieb mal (sinngemäss) über die hohe Politik: „Genauso, wie der kleine Max sie sich vorstellt, so ist sie“.

    Der postpubertäre Wachsoldat, der die im Müll gelandeten Powerpoint-Präsentationen mit nach Hause oder ins Quartier im Stützpunkt nimmt, um sie abzufotografieren und bei seinen Kumpels auf dicke Hose zu machen, erm .. , kann das sein? Ist das unlogischer als all das spy vs spy, NATO, EUCOM vs Pentagon, CIA vs State Department oder was man hier von den Allwissenden zu lesen bekam? Wer weiss ..

    Was bleibt, ist, dass die Materialien, und ihr erschütternd niedriges Niveau zumindest teilweise authentisch sind, wer immer nachträglich drin rumgepfuscht hat oder auch nicht. Das zeigt, dass die Verantwortlichen nicht nur den dummen Pöbel mit „Daten“ von Oryx füttern, sondern den Kram selber verbreiten und womöglich glauben. Des Kaisers neue Daten .. my ass

  10. Sachdienliche Hinweise bei Sonar21.Com, Larry Johnson, ehemaliger CIA Mitarbeiter erklärt die bunte Welt der Geheimdienste und den (möglichen) Sinn dieser Aktion.

  11. Ich halte den „Leak“ durch einen 21-jährigen Militärangehörigen definitiv für möglich und die in diesem Fall als die logische Variante. Der Zugriff auf solche Dokumente und Lagebeurteilungen ist nicht auf einen minimalen Kreis von Menschen begrenzt, sondern umfasst Millionen die dort als Kriegsgestalter im ganz Kleinen -wie auch im ganz Großen – für das US-Imperium agieren. Und für Leute, die täglich damit arbeiten, ist eine Verbreitung problemlos möglich.

    „According to an April 2020 report, the U.S. granted „Top Secret“ clearances — the highest level possible — to more than 1.3 million people. Another 2.7 million had access to lower, „Secret“ and „Confidential“ information.

    That wide circulation of classified material is likely to complicate a review that is being led by Pentagon officials with the help of the National Security Council, State Department and Office of the Director of National Intelligence into the most recent leak.“

    https://www.military.com/daily-news/2023/04/10/leak-raises-questions-about-access-classified-documents.html

    „Teixeira’s role in supporting IT infrastructure made him one of more than a million people who have access to the nation’s most sensitive secrets. According to an April 2020 report, the U.S. granted its highest clearance — „Top Secret“ — to more than 1.3 million people. Another 2.7 million had access to the lower „Secret“ and „Confidential“ levels.

    Teixeira’s position as an IT professional within his unit also closely mirrors that of the military’s most prolific and notable leaker — Edward Snowden. Snowden famously used his ability to access hundreds of thousands of files and documents as a systems administrator for the National Security Agency to pass to journalist Glenn Greenwald and documentarian Laura Poitras.“

    https://www.military.com/daily-news/2023/04/13/guardsman-arrested-pentagon-leak-case-shook-us-and-allies.html

    Und am Ende, wenn es stimmt, was berichtet wird, ist sein Handeln durchaus politisch motiviert gewesen, wenn er wollte, dass geheime Dokumente, die er sich täglich ankieken konnte, und wo die MSM täglich den größten Unsinn erzählten und Fakten, die er sah, verschwiegen, wollte, dass diese Fakten der Regierung den einfachen Vielen zugänglich gemacht werden.

  12. Snowden hat „Permanent Record“ so 2018/19 geschrieben und kritisiert das es relativ einfach war an Geheimsachen ranzukommen und sie auch „zusammenzustellen“, gerade auch als „Leiharbeiter“. Das beschreibt den Wissenstand von 2013 maximal, aber noch immer scheint in den US-Sicherheitsbereichen Probleme mit den Zugriff auf Geheime Dokumente zu geben. Haben denn die Verantwortlichen Snowdens Buch nicht gelesen oder irgendwelche Schlüsse aus den Snowden-Leaks geschlossen? Scheinbar nicht.

  13. Und? Was soll diese Räuberpistole? Geht es immer noch darum, ob die Dokumente „echt“ seien?

    Frage: was wird durch diese Dokumente anders?

    Ich erkenne bisher keine Änderungen im Ablauf. Die Koksruine wird weiter mental bearbeitet indem angebliche „westliche Unterstützung“ simuliert wird – die sich regelmäßig als Tropfen auf der heißen Herdplatte erweisen. Das dient einzig dazu, arme ukrainisches Fußvolk in den aussichtslosen Kampf zu bewegen.
    Freilich werden Milliarden in die Koksruine gepumpt – von der regelmäßig die Hälfte irgendwie verdampft. Vielleicht geht das Spiel so lange weiter, so lange sich unsere unverantwortlichen Politiker beliebig b ei den heutigen (und zukünftigen!) Steuergeldern bedienen können. Fremdes Geld verschleudern war noch nie ein Problem. Vor allem, wenn ein Teil davon an einen persönlich zurück fließt. Ob damit dann der private Drogenkonsum oder die Stylistin bezahlt wird – oder es auf ein Offshore-Konto fließt, ist ziemlich egal.

    Also bitte. Was soll wegen diese Aufreger-„Leaks“ jetzt anders sein? Und wenn nichts anders ist, was soll die Aufregung?

    Aufmerksamkeitsmanagement!

    IdR passiert ganz woanders das, was wesentlich ist. Also zeigt man genau NICHT dahin! Sondern auf Pseudo-Ereignisse wie diese „Leaks“.

  14. @ „eine verschworene Gruppe von Jugendlichen deren Führer offenbar wollte er zu einem neuen QAnon … “ Blsh. blah, blah 🙂

    Wie jetzt?
    Eine verschworene Gruppe von US-Oligarchen, die amerikanische Politiker/Geheimdienste/Militär/Presse fest an ihren Eiern halten und deren totalitäre Führer was von QAnon fasseln, weil Fakten „on the ground“ die Bevölkerung verstören könnten, wenn deren Machenschaften aufgeklärt würden. Jetzt sind nicht die US-Oligarchen die Verschwörer, sondern die, die Verschwörung aufgeklärt haben. Wenn die Berichterstattung nicht so absolut unterste Kategorie wäre könnte man über diese Oligarchen Bullshit Verschwörung wohl lachen.

  15. @ Frank D.
    Larry Johnson war verständlicherweise fixiert auf die DIA. Das Teixeira-Narrativ ist natürlich eine korrupte Halbwahrheit – dazu gleich mehr – aber die von der WaPo mit Zeugen dokumentierte Hälfte hat man ernst zu nehmen.
    Und dann ist eine – wahrscheinlich die umfangreichste – Quelle ein in der Otis Air National Guard Base beheimatetes, geheimnisumwittertes „Distributed Common Ground System“ – Center.
    Daran beteiligt sind Kräfte der ehemaligen Air Force Intelligence, Surveillance and Reconnaissance Agency, die 2014, im Zuge der Versuche der Obama-Administration, in den „Tiefen Staat“ des Pentagon hinein zu regieren, in die „Twenty-Fifth Air Force“, oder „Air force Intelligence“ reorganisiert wurde, die wiederum, zusammen mit anderen Kapazitäten, 2019 in die „Sixteenth Air Force (Air Forces Cyber) (16 AF)“ eingemeindet wurden.
    Das in Otis gebildete „Distributed Common Ground System“ – Center nahm Kapazitäten der 102nd Intelligence Wing und der 101st Intelligence Squadron auf.
    Der ganze Klumpsch gehört wiederum zum „Air Combat Command“.
    Das ist ein wichtiger Punkt, denn damit hat das Distributed Common Ground System – Center in Otis den organisatiorischen und operativen Status eines Numbered Air Force (NAF), das den 11 Unified Combatant Commands zuarbeitet, also operativ unter deren Kommando steht, aber nicht dem Pentagon, also auch nicht direkt den Joint Chiefs of Staff! Tatsächlich ist es mit der Beheimatung in der Otis Air National Guard Base der Pentagon – Hierarchie personell entzogen, die National Guard wird von der „Homeland Security“ verwaltet.
    (Hübsch. Ich wußte das vorher nicht. Hier sehen wir Details davon, wie sich Teile der Air Force, und damit mittelbar CENTCOM und EUCOM, den Versuchen Obamas und Panettas entzogen haben, dem WH wieder Kontrolle über die Militäraristokratie des Imperiums zu beschaffen, bevor Obama den direkten Weg über den Verteidigungsminister aufgab und „Chuck“ Hagel das Verteidigungsministerium übergab, um wieder eine Loyalitätsbasis zu schaffen.)
    Ich habe weder Lust noch Zeit auf genaue Recherchen zu verschwenden, aber einen „raschen“ Einstieg in das, was man in Otis so treiben mag, liefern wohl diese beiden Dokumente:
    https://irp.fas.org/doddir/usaf/afsoci14-401.pdf
    https://irp.fas.org/doddir/usaf/afman14-403.pdf
    Damit sind die Hinweise auf die konspirative Des-Informationspraxis von EUCOM gegenüber den Generalstab, die den Leaks zu entnehmen sind, zur Gewissheit verdichtet.
    Zugleich weisen Details der Aussagen, über die WaPo berichtet, darauf hin, daß Teixeira furchtbar kalte Füße bekam, als auf seiner und benachbarten Plattformen plötzlich Dokumente oder „Dokumente“ auftauchten, die nicht zu den Briefing- Unterlagen zählten, zu denen er Zugang gehabt hatte.
    Ein Patsy, wie er im Buche steht, aber kein Patsy von EUCOM oder JCS, sondern CIA, dafür spricht die Herkunft eines Teils der Leaks aus CIA und DoS (das eine selbständige Einheit von CIA-Mitarbeitern kommandiert), von denen nicht recht vorstellbar ist, daß sie im Rahmen des Air Combat Command zirkuliert worden sind. Allerdings kann ich mich in letzterem Punkt leicht irren, das kommt auf Details an, die ich mir nicht antun mag – nicht ohne ein Honorar von mindestens 25.000 Dollares.

    1. TG mit Infos deep inside…
      Das Narrativ füttern?
      Und dann
      „nicht ohne ein Honorar von mindestens 25.000 Dollares.“
      Bwahaha. YMMD
      Was n Billigheimer…

  16. Klingt für mich eher wie ein Märchen. Hat er zufällig seinen Ausweis mitgesendet? Ich frage für einen Freund.
    Aber Spaß beiseite, wie soll ein 21-jähriger, der bei den Streitkräften ein Nationalgardist ist, an Topsecret Unterlagen vom CIA gekommen sein?
    Anstatt sich um diesen Elefanten im Raum zu kümmern, wird hier geschrieben, was für ein verkommener Charakter der 21-jährige angeblich ist. Peinlich, vor allem für die Journalisten, die so einen Müll ungeprüft und unkommentiert weiterverbreiten.

    1. Und ausserdem: CIA-Unterlagen auf dem Pentagon-Server? Auch darüber könnte man mal kurz (aber nur ganz kurz, es lohnt sich nicht, es zu vertiefen) nachdenken.

  17. No business like showbuiness!
    Seit wann kann ein ‚Greenhorn‘,ohne reale Zusammenhänge zu verstehen, etwas weiterleiten?
    Snowden war immerhin ein ‚out gecourste‘ privater whistle-blower und mehrere Jahre aktiv im Berufsleben.

    Die ganze Aktion stinkt, das Pentagon ist kein freundlicher Akteur, aber sie besitzen, neben anderen Fraktionen Macht, die wird natürlich und kann nicht direkt sein, wird deshalb ein Klown dazu benutzt?
    Ich denke ja! Die USA wird zur Zeit an vielen Punkten auf dieser Erde phanatisch provoziert und kann aber tatsächlich überall dort wirken, ausser mit dem Sprachrohr „Medien“.

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