Ebenen der israelischen Sackgasse

Israelische Panzer in Rafah. Bild: IDF

Israel ist als Staat und Gesellschaft in verschiedene Sackgassen gelangt. Einige seien hier erörtert.

 

Es ist hier schon mehrmals von der zwickmühlenartigen Sackgasse, in die Israels Politik geraten ist, die Rede gewesen. Sie wird jene, die sich ernsthaft mit Israels Schicksal befassen, noch lange beschäftigen müssen. Man kann die bleierne Ausweglosigkeit auf verschiedenen Ebenen anzeigen.

Da wäre zum einen die Makro-Ebene dessen, was man als den Nahostkonflikt bezeichnet. Seine Überwindung bietet sich in der Zweistaatenlösung an, die den Territorialkonflikt auf friedlichem Weg durch Teilung des Territoriums, um welches es bei diesem Konflikt letztlich geht, zu beenden vermöchte. Auf diese Lösung hat sich Israel in den vergangenen Jahrzehnten de jure mehrfach verpflichtet, um aber ebendiese Verpflichtung de facto immer wieder zu verraten. Man redete stets von Frieden, wollte aber im Grunde keine realen Schritte zu seiner Verwirklichung unternehmen. Man schmückte sich mit dem Attribut der Friedensbereitschaft, aber den Frieden selbst bzw. das, was es bedarf, um ihn zu erlangen, wollte man nicht realisieren.

Man drehe und wende es, wie man will – die vermeintliche Friedenswilligkeit war zu keinem Zeitpunkt an praktische Zielstrebigkeit gekoppelt. Ja, wohl gab es den Oslo-Prozess, aber nicht von ungefähr werden seine damaligen Protagonisten auf der israelischen Seite heute als “Oslo-Verbrecher” apostrophiert. Und es hatte seinen “guten” Grund, dass die diesen embryonalen Friedensvorstoß tragende israelische Führungsperson ermordet wurde. Aber bereits zum damaligen Zeitpunkt waren die Weichen zur Verhinderung der friedlichen Lösung strukturell längst schon gelegt. Der Elefant stand im Raum und steht in ihm bis zum heutigen Tag, ohne als solcher erkannt zu werden: Alle israelischen Regierungen seit den 1970er Jahren waren an der jüdischen Besiedlung der von Israel 1967 besetzten Gebiete beteiligt. Ein brutales Okkupationsregime wuchs heran.

Zentral wirkte in diesem Zusammenhang Ariel Sharon; die massive staatsoffizielle Siedlungspraxis im Westjordanland darf als sein Lebenswerk angesehen werden: Es sind seine energisch betriebenen Initiativen in diesem Bereich gewesen, die die strukturellen Koordinaten zur Verunmöglichung der Zweistaatenlösung niedergelegt haben. Von der Einstaatenlösung muss in der gegenwärtigen historischen Phase sowieso geschwiegen werden. Zu heftig lodert der Hass (nicht nur) infolge des 7. Oktober und des ihm dann folgenden Krieg. Was aber bleibt dann?

Der israelische Militarismus

Die zweite Ebene wäre im Kontext des israelischen Militarismus zu erörtern. Der hat seine Wurzeln in der sogenannten “Sicherheitsfrage”, die ihrerseits auf das zionistische Ideologem der Wehrhaftigkeit des “Neuen Juden” zurückgeht, welches im israelischen Zusammenhang seine objektive Triftigkeit angesichts der geopolitischen Lage des Staates hat, der sich von feindlichen Nachbarländern umringt sieht. Die Feindseligkeit entstand nicht im historischen Vakuum, sondern hatte mit dem kolonialen Eindringen einer ideologisch entschiedenen sozial-politischen Kollektivität in die arabisch dominierten Sphäre des Nahen Ostens zu tun. Es handelte sich eben nicht um “ein Volk ohne Land”, das in ein “Land ohne Volk” einzieht.

Das real drohende Sicherheitsproblem mutierte indes bald genug zur ideologisierten “Sicherheitsfrage”, welche das Militärische nicht nur für eine Notwendigkeit der nationalen Sicherheitsgarantie erachtete (und propagierte), sondern zur Essenz des kollektiven Selbstverständnisses heranreifen ließ. Die Ideologisierung des Militarismus basierte auf dem fundamentalen Postulat, dass Israel seinen Frieden nur über siegreiche Kriege erlangen könne, denn “die Araber verstehen nur die Sprache der Gewalt”.

Man ließ sich kaum je einfallen, dass die Gewaltverherrlichung ein Erbteil der israelischen Kollektividentität sei, mithin auf “die Araber” projiziert wurde, was dem Zionismus und seiner Wehrhaftigkeitsideologie aneignete. “Jorim we’bochim” (“Man schießt und jammert” über das Schießenmüssen) hieß es in der Vergangenheit noch im selbstgefälligen Diskurs der israelischen Soldaten über moralische Bedenken angesichts der Brutalität der IDF, die schon seit geraumer Zeit keine regionalen Kriege mehr bestreitet, sondern über viele Jahre die Verwaltung des Militärregimes in den besetzten Gebieten verrichtet.

Rache, Vergeltung und exzessive Gewaltausübung bei der Erringung des “totalen Sieges” über die Hamas

Aber selbst dieser narzisstische Zug der moralisierenden Selbstbeschwichtigung ist durch die Veralltäglichung der Okkupationsbarbarei verblasst: Seit dem 7. Oktober dominiert den Diskurs die als “Heroismus” ausgegebenen Rache, Vergeltung und exzessive Gewaltausübung bei der Erringung des “totalen Sieges” über die Hamas. Die horrende Massentötung von Frauen, Kindern und sonstigen Zivilisten bewirkt längst nicht mehr, dass man pseudo-moralisch “schießt und jammert”, sondern sich dezidiert rühmt, “die Arbeit” verrichtet, den Terror bekämpft und den fälligen Beitrag zur “Vernichtung der Hamas” geleistet zu haben.

Worin ist da die Sackgasse zu sehen? Darin, dass der Krieg sich als ziel- und zwecklos erweist. Trotz sich häufender Kriegsverbrechen und zerstörungswütiger Verwüstung stellt sich heraus, was tieferblickende Kommentatoren von Anbeginn wussten: Die Hamas lässt sich gar nicht vernichten, denn Hamas ist eine Idee. Aber selbst militärisch lässt sie sich nur bedingt besiegen – wie jede andere Armee der Welt kann auch die IDF den sporadischen Guerillakampf und die punktuellen Terrorangriffe nicht verhindern, geschweige denn, besiegen. Wenn dem aber so ist, was bleibt dann – außer der periodisch auflodernden Gewalteskalation als Verheißung für die Zukunft?

Erosion in der Gewaltenteilung des parlamentarischen Systems

Damit hängt auch die dritte Sackgassenebene, die es zu erörtern gilt, zusammen. Wie sich in den langen Monaten vor dem 7. Oktober gezeigt hat, befleißigt sich Israels Regierungskoalition der Demontierung der letzten Reste der formalen Demokratie des Landes. Federführend ist dabei Regierungschef Netanjahu, der (wie in diesem Rahmen schon mehrfach dargelegt) ein privates Interesse daran hat, die israelische Justiz fundamental zu schwächen. Die Folge ist eine Erosion in der Gewaltenteilung des parlamentarischen Systems; die “einzige Demokratie im Nahen Osten” ist dabei zur pseudodemokratischen Farce zu verkommen.

Netanjahus Interesse an dieser Entwicklung liegt darin, dass er bestrebt ist, den Ausgang seines Prozesses (er ist der Korruption, des Betrugs und der Veruntreuung angeklagt) so lange, wie nur möglich, zu verzögern, weshalb er auch die fällige Beendigung des Gaza-Kriegs hinauszuzögern trachtet. Dabei ist ihm jedes Mittel recht, selbst die Besudelung der ihm unterstellten IDF.

Kräftig mischt dabei auch seine Gattin, Sara Netanjahu, mit, von der es heißt, sie involviere sich aktiv in staatlich-militärischen Angelegenheiten, Entscheidungen und Personalbesetzungen. Bei einem Treffen mit Angehörigen von Hamas-Geiseln diese Woche hat sie den Anwesenden mehrfach mitgeteilt, die Führung der Armee sei an einem militärischen Staatsstreich gegen ihren Mann interessiert. Es ist bekannt, dass sich die Netanjahus seit Jahren paranoid gebärden. Möchtegern-Monarchen haben das so an sich. Neu ist freilich die Instrumentalisierung dieser Pathologie zur offenen Befehdung des Militärs – man ist von ihm abhängig, um den Krieg so lange es geht fortzuführen, schändet aber zugleich sein Renommee, um jetzt schon ein “Argument” zur Selbstverteidigung im Rahmen einer früher oder später zu erwartenden staatlichen Untersuchungskommission über die Katastrophe des 7. Oktober.

Aber die Sackgasse liegt in diesem Fall nicht bei den Personen der Netanjahu-Familie (der noch der in Miami in einem Luxushotel seit Monaten weilende Sohn Yair – ein politisch besonders perfider Dreck- und Schmutzschleuderer, der offenbar beträchtlichen Einfluss auf seinen Vater übt – hinzuzuzählen wäre). Zwar haben sie viel auf dem Kerbholz, aber das gravierendere Problem liegt in der Konstellation, in der sie sich bewegen und agieren. Gemeint ist nicht nur die interessengefestigte rechte bzw. rechtsradikale Koalition, die sich Netanjahu abgefeimt und skrupellos zurechtgebastelt hat, sondern vor allem die Einsicht darin, dass zum einen Netanjahu ja gewählt worden ist und große Teile seiner Wählerschaft ihm (aus welchen Gründen auch immer) die Treue wahren; zum anderen aber, dass niemand in Israels politischer Klasse herausragt, der eine ernstzunehmende alternative Führungskapazität abgeben würde. Andere mögen integrer sein als er, mit weniger Schuld beladen – aber alle, die in den Sinn kommen, unterscheiden sich von ihm nicht wesentlich in der politischen Einstellung zum Nahostkonflikt, zu den Palästinensern und zum Krebsgeschwür der Okkupation.

Israel hat sich meistenteils selbstverschuldet in eine Sackgasse hineinmanövriert, aus der es sich nicht zu befreien vermag, und – das ist nun das eigentlich Erschütternde – sich offenbar nicht befreien will. “Der Mut des autoritären Charakters ist im wesentlichen ein Mut, das zu ertragen, was das Schicksal oder ein persönlicher Repräsentant oder ‘Führer’ für ihn bestimmt hat”, heißt es bei Erich Fromm. “Nicht das Schicksal zu ändern, sondern sich ihm zu unterwerfen, macht den Heroismus des autoritären Charakters aus.” Beängstigend die Vorstellung, dass dieses Muster (gleichsam als Matrix) der Sackgasse zugrunde liegt, in der sich Israel – zugleich militärisch brutal und politisch impotent – bewegt.

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30 Kommentare

  1. Wie auch in der Ukraine, wird man auch in Israel irgendwann begreifen müssen, dass es kein “auserwähltes Volk” gibt, sondern dass die Menschheit nach darwinschen Erkenntnissen funktioniert. Man kann versuchen, mit Propaganda und Bildungsentzug ein Hochgefühl aufrechterhalten, aber der Fall wird umso tiefer sein. Hitler hat es gezeigt. Zudem verändern sich die Kräfteverhältnisse spürbar. Genaugenommen betreiben Netanjahu und seine Gönner incl. derer in DE Antisemitismus, weil sie den Staat Israel durch die Unterstützung des faschistischen Gedankengutes in den Abgrund treiben. Vielleicht taucht ja noch irgendwo im Westen eine integre Person mit Macht auf, um diesen Prozess zu stoppen, derzeit sehe ich niemanden, also werden leider militärische Kräfte entscheiden, wie und ob es weitergeht, im nahen Osten und in Europa. Nordamerika scheint wie immer fein raus zu sein, ist es aber vielleicht auch in Zukunft bei wirtschaftlichen Belangen, wenn der Dollar schwächer wird und man zur Kenntnis nehmen muss, dass man von 2 Ozeanen, einer Waldregion und einer Flüchtlingsgrenze umgeben ist.

  2. Die zionistische Sackgasse besteht auch darin, dass man die Zeit zurückdrehen will, bis man vor dem ersten großen Krieg mit den Römern 67-70 und der Zerstörung des (eigentlich von den Römern gestifteten) Tempels angekommen ist. Das Judentum war damals in der hellenistischen Welt als primitive und lebensverneinende Religion voller Hass auf alles Fremde (kaum) bekannt, und ich verstehe beim besten Willen nicht wieso man sich auch in Deutschland immer wieder auf diesen Pfad begibt.

  3. Wieder mal eine klassische Fehlanalyse. Wenn man Netanjahu eins nicht vorwerfen kann, dann ist es ein Hinauszögern des Krieges. Der IDF ist es nun gelungen, den Philadelphi-Korridor zu besetzen, also die gesamte Grenze zu Ägypten. Ohne das überall erwartete Massaker. Es gab eine einzige Explosion, die auch ein Hamas-Fake gewesen sein kann. Jetzt, sagt Netanjahu, seien die schweren Kämpfe vorbei. Heißt, die IDF kann den Sack zu machen, die Hamas ist vom Nachschub abgeschnitten. Die Befreing von Raqqa und Mossul dauerte jeweils 9 Monate. Da ist ja noch Zeit, denn die Operation begann erst im Januar.
    Was völlig fehlt ist der Streit mit den Ministern Gallant und Gantz, die fordern, dass ein Kriegsziel definiert wird. Denn wenn das versäumt wird, nutzt es natürlich die Gegenseite, um Völkermord zu brüllen. N. legt hier das für Rechtspolitiker so charakteritische Nichtkapieren an den Tag. Gallant hingegen hat eine militärische Besetzzung des Gazsa vorgeschlagen, die jede Gewaltanwendung gegen Israel verhindern soll, die sich aber nicht ins zivile Leben einmischt. Also so etwas wie die deutsche Nachkriegsordnung. Absolut vernünftig und der einzig denkbare Weg zu einer tragbaren Zweistaatenlösung. Wobei sich Gallant inzwischen korrigiert hat. Die Sicherheit soll nicht die IDF, sondern ein internationales Bündnis übernehmen. Ganz schwach, dass Zuckermann zu diesem Punkt kein Wort verliert.
    Die Hamas ist eine Idee? Wie romantisch. Allerdings nicht ihre eigene, sondern die von einem gewissen Adolf Hitler. Von dessen NSDAP hat die Hamas quasi ihre ganze Satzung abgeschrieben. Dass Zuckermann einmal die Hamas-Satzung liest und kommentiert – undenkbar.
    Ein Gebiet, das die Nakba-Industrie zur Sperrzone erklärt hat.

    1. Na klar, die Armee Israels praktiziert nichts als humanitäre Aktionen…

      Haben Sie damals auch an die Idee des humanitären Kriegs (“Intervention”) geglaubt? Aber dazu passt nicht, dass Sie den Völkermord für eine freie Erfindung halten?

      Warum sind Sie so voller Hass?
      Warum verstehen Sie die “Idee der Hamas” nicht? Noch nie etwas von Widerstand gegen die Besatzung gehört? Eine illegal dauerhafte Besatzung.
      Wenn Sie in Deutschland leben, wie kommt es, dass Sie die Palästinenser so hassen wie der Mainstream der Israelis?

      1. Ich sehe keine Besatzung. Israel hat sich komplett aus dem Gaza zurückgezogen. Niemand hat die Hamas daran ghehindert, eine vernünftige Verfassung vorzulegen und diese von der UNO genehmigen zu lassen. Aber sie haben den Terror gewählt, sie schickten Raketen und von Anfang an gab es Terror an der Grenze.

        Auf die Idee, das das die Arschlöcher sein könnten, kommst Du nicht?

        Und natürlich kein Wort zur Hamas-Satzung. Die bleibt immer unerwähnt.

      2. Wenn man wissen möchte, wessen Ideen weit eher auf einer Linie mit denen des Gefreiten liegen, könnte man ja mal diesen Artikel lesen, nur so als Anfang:

        https://consortiumnews.com/2024/06/24/the-treachery-of-the-nazi-zionist-alliance/

        Die aktuelle Charta der Hamas findet sich übrigens hier:

        https://www.middleeasteye.net/news/hamas-2017-document-full

        Und dass es sich natürlich um eine Besatzung handelt, ist nicht nur die offizielle Sicht der UNO, sondern auch unserer Bundesregierung, auch wenn sie die sich daraus ergebenden Konsequenzen und Widersprüche geflissentlich zu ignorieren sucht.

    2. Bekommen Sie eigentlich Geld für diesen Unsinn? Sie erwähnen die 2-Staaten-Lösung und wissen genau, dass diese von Israel seit Jahrzehnten boykottiert wird und Israel selbst zu diesem Zwecke die Hamas gegründet und gefördert hat. Und Sie wissen auch genau, dass Netanjahu und auch ein Großteil der Israelis davon ausgeht, dass alle Palästinenser Untermenschen sind und daher vernichtet werden müssen. Dazu gibt es ausreichend viele Statements im Netz. Es wird nichts nützen, noch einmal 75 Jahre an den Erkenntnissen von Darwin vorbei, wie Hitler, operieren wird nicht möglich sein. Der einzig gangbare Weg wäre, die Palästinenser gleichberechtigt leben zu lassen, und genau das wollen ihre Zionisten nicht,

      1. Ich habe nach dieser Hamasgründunf durch Israel gesucht. Das Einzige, was ich fand, war die Genehmigung, im Gaza Moscheen zu bauen. Eine Nazilüge das Ganze.
        Israel soll also einen Zustand wünschen, in dem es einen sauteuren Iron Domre braucht und teure Sperranlagen. Kannst Du Deinen Nazifritzen erzählen, mir nicht.

        1. Frage von Martina P. • 08.11.2023
          Es kursiert das Gerücht, dass Sie behauptet hätten, dass die Hamas von Israel gegründet worden sei. Stimmt das?
          Portrait von Gregor Gysi
          Antwort von Gregor Gysi
          DIE LINKE
          • 16.11.2023
          Sehr geehrte Frau P.,

          tatsächlich habe ich darauf hingewiesen, dass der israelische Geheimdienst geholfen hat, die Hamas zu gründen. Er ging davon aus, dadurch eine Konkurrenz zur PLO zu schaffen. Alles nach dem Prinzip, teile und herrsche. Ich hoffe, dass die Verantwortlichen des Geheimdienstes inzwischen ihr Handeln bedauern.

          Mit freundlichen Grüßen

          Anmerkung von mir (Wunderlich):
          Leider habe ich keine detaillierteren Infos gefunden, möglicherweise liegt das am DSA, der uns “schädliche Infos” erspart.

            1. Danke, ich habe den link der engl. Wikipedia aufgerufen. Entgegen sonstiger Seiten wollte mir Google das nicht auf der Seite übersetzen, jedoch über kopieren und in den Übersetzer einfügen ging es. Mein Englich ist nicht so perfekt, dass ich alle Details selbst verstehe.

    3. Interessant, hoffentlich aber selten.
      Blickt man genauer hin, erkennt man die Ansicht, dass es quasi ein Naturrecht von Eroberern, Kolonisatoren sei, nach Bedarf mit der störenden Urbevölkerung umgehen zu können, wie man es braucht. Begründung: anders geht es nicht. Das ist nicht neu, so gingen die europäischen “Einwanderer” mit den Indigenen um, in Amerika , Afrika auch, die Holländer in Indonesien, die Amis in Korea (nicht umsonst werden erst heute entsprechende Dokumente frei gegeben, nach denen die Zivilbevölkerung grundsätzlich als Gooks – Affenart- liquidiert wurde) und Vietnam, die deutschen Nazis nach den Juden mit den Slawen, woran heute die ukrainischen Faschisten anknüpfen, und eben auch die Zionisten mit den Arabern, prinzipiell jedes Völkerrecht seit Jahrzehnten nicht beachtend.
      Weiß Ihre Familie/Umgebung welche Monströsität da unter ihnen weilt, sind die genauso, oder leben Sie eremitisch?
      “Ein Sumpf zieht am Gebirge hin, verpestet alles schon Errungene.” Goethe schon hatte darob keine Illusionen.
      Schaurig, aber es gibt solche Menschen. Ja, man muss sie so nennen.

    4. Naja, bisher fast 40000 Tote Zivilisten sehen für mich jetzt nicht nach einer, im Sinne des Humanismus und der Völkerverständigung, gelungenen Aktion aus. Da fallen inzwischen die israelischen Toten in der internationalen Berichterstattung fast vom Tisch. Zumal ja inzwischen nach Aussage israelischer Medien, ein nicht unbeträchtlicher Teil durch israelische Sicherheitskräfte verursacht wurde.
      Oder mit was für einem Vorgehen der IDF hatten Sie gerechnet, das das bisherige Ergebnis nicht als Massaker gelten kann?
      Ich wiederhole mich da zwar aber es ist bedauerlich das neben den direkt von dem Konflikt betroffenen auf beiden Seiten auch alle Juden weltweit, durch das Vorgehen der israelischen Regierung und der IDF in Misskredit und Gefahr gebracht werden. So schafft man keine Sicherheit.

    5. Der IDF ist es nun gelungen, den Philadelphi-Korridor zu besetzen, also die gesamte Grenze zu Ägypten. Ohne das überall erwartete Massaker. Es gab eine einzige Explosion, die auch ein Hamas-Fake gewesen sein kann.

      Was für ein “Massaker” sollte denn die israelische Besetzung des Korridors nach sich ziehen? Es handelt beim Philadephi-Korridor um eine entmilitarisierte Zone, die vom Gaza-Streifen durch dichte Sperranlagen getrennt ist und laut einen ägyptisch-israelischen Vertrag von 750 ägyptischen Soldaten kontrolliert wurde. Selbst deren Ausrüstung wurde vertraglich festgelegt.
      Zwei der ägyptischen Soldaten hat Israel bei der “Eroberung” erschossen. Mach’ dir ein Bier auf zur Feier des Tages.
      https://www.middleeasteye.net/news/egyptian-soldier-second-killed-gaza-border-fire-israeli-forces

      Heißt, die IDF kann den Sack zu machen, die Hamas ist vom Nachschub abgeschnitten. Die Befreing von Raqqa und Mossul dauerte jeweils 9 Monate. Da ist ja noch Zeit, denn die Operation begann erst im Januar.

      Ach was?! Und womit war die IDF zwischen Oktober und Dezember beschäftigt?

      Die Schlacht um Raqqa dauerte vier Monate. Gibt’s irgend einen Punkt, in dem du nicht lügst?
      https://en.wikipedia.org/wiki/Battle_of_Raqqa_(2017)

      Was völlig fehlt ist der Streit mit den Ministern Gallant und Gantz, die fordern, dass ein Kriegsziel definiert wird. Denn wenn das versäumt wird, nutzt es natürlich die Gegenseite, um Völkermord zu brüllen.

      Du bist als Kind schwer mißbraucht worden, oder? Anders kann ich mir solche Äußerungen nicht erklären.

  4. Begonnen hat die Vertreibung eigentlich schon in den 1920er Jahren, kann man auch auf WP nachlesen. Übrigens somit vor Nazideutschland. Ab 1967 war aber nochmal eine Zäsur. Weshalb international viele die Grenzen von 1967 als realistische Forderung stellen. Incl der PLO vor 30 Jahren bereits und der Hamas !

    Artikel von aljazeera aus dem Jahr 2017 !
    “Hamas accepts Palestinian state with 1967 borders. Khaled Meshaal presents a new document in which Hamas accepts 1967 borders without recognising state of Israel.”

    Das zum Thema unkooperative Hamas.
    Mit Verschleierungen und Lügen wird das seit Jahrzehnten unter dem Teppich gehalten. Jeder im Westen (in der Politik) weiß es aber alle gucken weg und haben sich damit mitschuldig an den Ausschreitungen und der aktuellen Situation gemacht.

  5. Großartig, wie dieser “Frankfurter Bub” die befreiende Kraft der Frankfurter Schule wieder zum Leben erweckt!
    So wie die Gründer dieser Schule einst gegen den autoritären Charakter aufstanden – Horkheimer, Walter Benjamin, Erich Fromm, Adorno. Sie wären im Prinzip sehr einverstanden, wie Moshe heute über den Staat und die Gesellschaft Israels aufklärt.

    Eine Kostprobe aus Moshe Zuckermanns Denken:
    “… im Kontext des israelischen Militarismus zu erörtern. … Man ließ sich kaum je einfallen, dass die Gewaltverherrlichung ein Erbteil der israelischen Kollektividentität sei, mithin auf ‘die Araber’ projiziert wurde, was dem Zionismus und seiner Wehrhaftigkeitsideologie aneignete.”
    (Auch ein bisschen unverständlich, auf dieses Adorno’sche Markenzeichen will Moshe nicht völlig verzichten: Was genau passiert mit der Wehrhaftigkeitsideologie in dem zitierten Satz? hmm? kratz kratz)

  6. Es ist antihistorisch und apolitisch von Israel als einem Staat statt eines Kolonialstaates zu reden. Allein die feindliche Besiedlung Palästinas oder gegenwärtig der Siedlerkolonialismus in der Westbank sind eindeutige empirische Belege! Es kann letztlich und historisch nur eine Einstaatenlösung geben, einen palästinensischen Staat „from the river to the sea“, ein Palästina auf der Basis demokratischer sekulärer Mehrheitsverhältnisse!

  7. https://www.youtube.com/watch?v=L4VT-MLMej4
    “In diesem Video, das exklusiv auf unserem Kanal veröffentlicht wird, untersucht der mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnete Journalist Glenn Greenwald, wie Medien und Regierungen unzutreffende Behauptungen über die von der Hamas während eines Angriffs am 7. Oktober 2023 begangenen Gräueltaten verbreiten, um die öffentliche Meinung zu manipulieren und Israels militärische Reaktion zu rechtfertigen. (…)
    Wir veröffentlichen dieses Video heute mit dem Ziel, eine genaue Darstellung dessen zu geben, was am 7. Oktober 2023 in Israel geschah. Dieses Video soll die Gräueltaten der Hamas und anderer Milizen am 7. Oktober nicht verharmlosen. Im Gegenteil, es soll die Kriegspropaganda von den tatsächlichen Ereignissen unterscheiden. Alle Fakten, die in diesem Video genannt werden, können anhand der Quellen, die Greenwald angibt, überprüft werden.”

  8. Tja Israels Premier redete vom Endsieg über die Hamas, und Politiker die vom Endsieg träumten gab es schon sehr viele. Sie alle scheiterten, und so wird auch das zionistische Projekt wohl scheitern.

  9. Nichts Neues.

    Der israelischen Armee ist anzuraten, sich mit dem antiken König Pyrrhus zu befassen. Möglichst bald, möglichst, bevor es zu spät ist.

  10. “Israel ist als Staat und Gesellschaft in verschiedene Sackgassen gelangt.”

    Israel ist nach den USA die #2 auf der Rangliste der Verbercherstaaten und hat sich das, was irgendwann kommen wird redlich verdient..
    14.000 tote Kinder wird man nicht vergessen….

    Einfach ignorieren das Ganze…

      1. Da schlagen sich zwei semitische Völker gegenseitig die Köpfe ein. Ich kann keinen Grund erkennen warum dort prinzipiell auf einer Seite stehen sollte….

        Der Terrorstaat Israel muss schon damit leben, dass sich ihre Opfer wehren so gut sie es können, und die Hamas hat nach einem solchem Attentat wirklich keine Grund über eine Reaktion zu beschweren.
        Argumente wie Menschlichkeit, oder gar ethische Masstäbe interessen dort keinen…. … also einfach das Ganze ignorieren, denn eine Lösung wird es dort auf absehbare Zeit nicht geben können.

        Es gibt grosse Probleme auf der Welt, die das Leiden Unschuldiger verursachen… ode sehen sie dort auf einer, oder beiden Seiten sowas wie “Lernfähigkeit”,?

          1. Man würde verstehen, dass es angesichts der Mehrheit von Verbrecher Regierungen weltweit, ob im Nahen Osten, oder zB auch im Werte Westen, KEINERLEI Chance gibt in absehbarer Zukunft ein gutes Leben in Palästina zu führen. Ein Lernfähiger würde also sogar ohne geniale Intelligenz zu dem Schluss kommen, man müsse wohl die eigene Familie in eines der zumindest halbwegs zivilisierten anderen Länder der Welt, zB nach Mitteleuropa zu bringen, um der Verantwortung als Familienvorstandes gerecht zu werden.

            Ancheinend scheint dies unter Muslimen noch mehr Leute zu überforden als im westlichen digtalisierten Kapitalismus,. und so schreibe ich: “einfach vergessen und lasst sie sich gegenseitg die Schädel einschlagen”.

            Wenn sie eine Lösung anzubieten haben, die in dieser real existierenden Welt tatsächlich möglich wäre, dann lassen sie es uns wissen.Ansonsten hören sie auf solch lächerliche, überhebliche Fragenm zu stellen, Sie machen sich nämlich zum Deppen!

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