Putins Kampf gegen den Westen für traditionelle Werte, Duma will „Propaganda für nicht-traditionelle sexuelle Vorlieben“ verbieten

Bild: Duma

Die russische Regierung versucht, wie das auch Putin in seiner Rede gestern deutlich machte, sich von der westlichen Kultur abzukoppeln, neben Patriotismus und russischen Werten geht es um die Verteidigung der Familie und der traditionellen Geschlechtsverhältnisse. Die Duma hat das umfassende Verbotsgesetz in erster Lesung einstimmig verabschiedet.

In seiner Grundsatzrede mit dem Titel „Eine Welt nach der Hegemonie: Gerechtigkeit und Sicherheit für alle“ im Valdai-Diskussionsclub am Donnerstag verurteilte Putin, der seinen Angriffskrieg als Verteidigungskrieg sieht, das Dominanzstreben des Westens, den er als Anstifter des Ukraine-Kriegs und für die „Degradierung der Weltinstitutionen“, die „Erosion der Prinzipien der kollektiven Sicherheit“ und die „Ersetzung des Völkerrechts durch die sogenannten Regeln“ verantwortlich machte. Tatsächlich hat er hier einen Punkt, denn die internationalen Regeln, die angeblich im Ukraine-Krieg vom Westen verteidigt werden, sind die Regeln der USA, die sich, wenn es um die eigenen Interessen geht, regelmäßig über das Völkerrecht, das internationale Strafrecht, die Vereinten Nationen haben und internationale Abkommen blockiert haben.

Putin warb wieder einmal für eine multipolare Welt, die auch in der Kultur und bei den Werten Vielheit und Unterschiede zulässt: „Ich bin überzeugt, dass wirkliche Demokratie in einer multipolaren Welt in erster Linie die Fähigkeit eines jeden Volkes – das möchte ich betonen – jeder Gesellschaft, jeder Zivilisation voraussetzt, ihren eigenen Weg, ihr eigenes soziopolitisches System zu wählen. Wenn die Vereinigten Staaten und die Europäische Union ein solches Recht haben, dann haben die Länder Asiens, die islamischen Staaten, die Monarchien des Persischen Golfs und die Staaten anderer Kontinente sicherlich ein solches Recht. Natürlich haben unser Land und Russland es, und niemand wird jemals in der Lage sein, unserem Volk zu diktieren, welche Art von Gesellschaft und auf welchen Prinzipien wir aufbauen sollen.“

Putin sieht sich als Verfechter der traditionellen Werte, auch die der anderen Kulturen und Staaten, und versucht, hier eine Spaltung zwischem dem einst liberalen, jetzt Cance-Culture-Westen mit seinen universellen Werten und dem Rest der Welt mit ihren unterschiedlichen Werten einzuziehen, womit er allerdings auch die Universalität von Werten wie den Menschenrechten kaum mehr anerkennen kann. Realpolitisch ist es dann nach den traditionellen Werten okay, wenn die iranische Führung brutal die Proteste unterdrückt oder Saudi-Arabien Krieg gegen den Jemen oder eben auch Russland Krieg gegen die Ukraine führt.

Multipolar verhält sich Putin auch nicht bei der Frage der Geschlechterverhältnisse und Geschlechtsidentitäten: „Wenn westliche Eliten glauben, dass sie in der Lage sein werden, in die Köpfe ihres Volkes, ihrer Gesellschaften seltsame, meiner Meinung nach, neumodische Trends wie Dutzende von Geschlechtern und Schwulenparaden einzuführen, dann sei es so. Lasst sie machen, was sie wollen! Aber wozu sie definitiv nicht das Recht haben, ist zu verlangen, dass andere in die gleiche Richtung gehen.“ Und da schieben er und die Regierung immer mehr Riegel vor, um diesen Einfluss der „westlichen Eliten“ auf die russische Kultur zu verhindern, in der es, so will es die Tradition und die Religion, eben nur zwei Geschlechter und Heterosexualität geben soll.

„Wir müssen nur klar verstehen, dass es, wie ich bereits sagte, zwei Westen gibt – mindestens zwei und vielleicht mehr, aber mindestens zwei: den Westen der traditionellen, hauptsächlich christlichen Werte, Freiheit, Patriotismus, reiche Kultur und jetzt auch islamische Werte – ein bedeutender Teil der Bevölkerung vieler westlicher Länder bekennt sich zum Islam. Dieser Westen ist uns etwas nahe, wir haben in vielerlei Hinsicht gemeinsame, ja uralte Wurzeln. Aber es gibt einen anderen Westen – aggressiv, kosmopolitisch, neokolonial, als Werkzeug neoliberaler Eliten agierend. Mit dem Diktat dieses Westens wird sich Russland natürlich nie versöhnen.“

Bild: Kreml/CC BY-SA-4.0

Patriotismus ist in Russland gefragt

Die russische Regierung versucht, der westlichen Kultur des Liberalismus und Globalismus eine nationale russische Kultur entgegenzustellen, die auf „traditionellen russischen spirituell-moralischen Werten“ und Patriotismus basiert und damit letztlich auch auf die Bereitschaft, das Land mit seinen russischen Werten militärisch zu verteidigen (Kreml will Kindern und Jugendlichen Patriotismus lehren). Derselbe Prozess findet spiegelbildlich in der Ukraine statt, wo Nationalismus, Heroismus, soldatische Tugenden mit der Ausrottung der russischen Kultur, Sprache und Geschichte verbunden wird. Bei den rechten europäischen Parteien und manchen osteuropäischen EU-Ländern ist die nationalistische bzw. patriotische und konservative Haltung, was v.a. die Geschlechterfrage betrifft, schon länger anzutreffen und könnte durch den Krieg verstärkt werden.

Gerade wurde auf der Wissenschafts- und Bildungskonferenz „DNA of Russia“ gefordert, einen neuen Hochschulkurs unter dem Titel „Grundlagen der russischen Staatlichkeit“ einzuführen, um die Sozialwissenschaften ideologisch auf den richtigen Weg zu bringen. Der Generaldirektor der Russischen Gesellschaft „Wissen“ Maxim Dreval sagte in seiner Begrüßungsrede, es ei heute wichtiger denn je, das Erbe des Landes zu bewahren und an junge Menschen weiterzugeben, weil „gegen Russland ein Informationskrieg beginnt,  ein Krieg gegen unsere Geschichte, Kultur und unser Erbe geführt wird, der kollektive Westen versucht, die herausragende Rolle Russlands bei der Herausbildung der Weltwissenschaft, der Weltraumforschung, der Entwicklung der Kultur und der Welt auszulöschen.“

Ein anderer Redner meinte: „Wir brauchen eine neue identische russische Ideologie.“ Es gehe nicht um eine Integration in das westliche System des globalen Kapitalismus, sondern um den Aufbau eines „neuen, russlandzentrierten Weltsystems“, auf dem dann auch neu zu entwickelnde russische Sozialwissenschaften und Managementtheorien beruhen sollten.

Gesetze zum Schutz „traditioneller Werte“

Die russische Regierung sieht das Thema der Geschlechterfrage und der Sexualität offenbar so wichtig auch für den Staatserhalt und den Krieg gegen die Ukraine und den Westen bzw. für die Abkehr von der westlichen Kultur an, dass nun die Duma Gesetzesentwürfe zum Verbot von Werbung und Darstellung von LGBT, die am 20. Oktober eingereicht worden waren, schon in erster Lesung einstimmig verabschiedet hat.

Auf der Webseite der Duma heißt es, es gehe um Gesetze zum Schutz „traditioneller Werte“. Das Gesetz soll die herkömmlichen heterosexuellen Beziehungen, die als Norm gelten, schützen. Zwar nicht ausgesprochen ist damit auch die Sicherung der dominanten Stellung des Mannes verbunden, Putin gibt sich da gerne als Macho-Vorbild. Feminismus ist in Russland nicht groß geschrieben, auch wenn die Revolution die Frauen vor 100 Jahren emanzipiert oder faktisch eher mit Familien- und Lohnarbeit beglückt hatte.

Vyacheslav Volodin, Vorsitzender der Staatsduma, verwies zur Abschreckung und Begründung darauf, dass sich in Umfragen 16 % der Europäer im Alter von 14 bis 29 Jahren als LGBT bezeichnen. Das soll es in Russland nicht geben, weswegen die Menschen, man ist ja fürsorgend, abgeschottet werden müssen vom Bösen: „Wir haben Traditionen, ein Gewissen, ein Verständnis dafür, dass wir an Kinder, an Familien, an das Land denken und bewahren müssen, was unsere Eltern uns weitergegeben haben. Wir müssen alles tun, um unsere Kinder und diejenigen zu schützen, die ein normales Leben führen wollen. Alles andere ist Sünde, Sodomie, Dunkelheit, und unser Land kämpft dagegen an.“

Mit der Verfassungsänderung, die 2020 in Kraft durch ein Referendum trat, hatte sich Putin nicht nur gesichert, bis 2036 im Amt bleiben zu können, und – schon im Vorblick auf den Krieg? -, dass die russische Verfassung Vorrang hat vor dem Völkerrecht, sondern es wurde auch festgelegt, dass  es eine patriotische Erziehung gibt und dass Familie eine Vereinigung von Mann und Frau ist: „Mutter und Kind sowie die Familie stehen unter dem Schutz des Staates.“ Putin hatte schon vor der Umsetzung klar gemacht, dass es unter ihm keine „Homo-Ehe“ geben werde. Und: „Solange ich Präsident bin, werden wir kein ‚Elternteil Nummer eins‘ haben, es wird einen Vater und eine Mutter geben.“

In einigen Regionen sind schon länger Verbote für homosexuelle Propaganda in Kraft getreten. 2013 war auch ein landesweites Gesetz verabschiedet worden, das Propaganda von nicht-traditionellen sexuellen Beziehungen gegenüber Minderjährigen verbietet. Es wurde auch einstimmig bei einer Enthaltung verabschiedet. Die Haltung spiegelt die Mehrheitsmeinung wieder. So sagten bei einer Umfrage des Levada-Instituts im Jahr 2021 68 Prozent, dass Erwachsene kein Recht hätten, eine homosexuelle Beziehung aufzunehmen. Die Abwehr gegenüber LGBT ist in den letzten Jahren stetig angewachsen. 38 Prozent sagen, sie würden Abscheu oder Angst vor Homosexuellen empfinden, 13 Prozent sind irritiert, 9 Prozent vorsichtig und 32 Prozent gleichgültig. 59 Prozent sagen, Homosexuelle sollten nicht die gleichen Rechte wie andere Bürger. Die jüngeren Russen sind deutlich offener, so dass sich vermutlich auch hier ein Generationenkonflikt abzeichnet.

Unter Strafe gestellt werden sollen die Propaganda für nicht-traditionelle sexuelle Beziehungen oder Vorlieben für Erwachsene und Minderjährige und eine Propaganda für Pädophilie sowie die Verbreitung von Informationen über Geschlechtsumwandlung bei Jugendlichen. Praktisch überall darf eine solche „Propaganda“ nicht veröffentlicht werden, nicht im Internet, Medien, Büchern, audiovisuellen Diensten, im Kino und in der Werbung. Die Auflagen sind streng: „Bei kostenpflichtigen Quellen ist der Zugriff auf solche Informationen nur mit einem speziellen Code möglich, der das Alter des Benutzers bestätigt. Wo es technisch unmöglich ist, wird die Verbreitung solcher Informationen vollständig verboten.“ Werbung darf keine Hinweise auf nicht-traditionelle sexuelle Beziehungen oder Vorlieben zeigen, Filme, die nicht-traditionelle sexuelle Beziehungen beinhalten, erhalten keine Verleihlizenz.

Wenn sich Ausländer der Propaganda schuldig machen, werden sie einfach ausgewiesen, russische Bürger werden mit einer Geldstrafe zwischen 50.000 und 400.000 Rubel belegt, Staatsangestellte zwischen 100.000 und 800.000 Rubel und juristische Personen zwischen 800.000 und 5 Millionen Rubel. Für Propaganda der Pädophilie und der Demonstration von LGBT sowie Informationen zur Geschlechtsumwandlung bei Minderjährigen gibt es eine ähnliche Abstufung der Strafen.

So soll Russland sauber werden, offenbar geht man davon aus, dass nicht-traditionelle sexuelle Beziehungen und Geschlechtsidentitäten durch eine mentale Ansteckung entstehen, wie das Putin auch zu meinen scheint. Wenn den Menschen Bilder und Informationen vorenthalten werden, sollen sie wohl „gesund“ und heterosexuell bleiben. Putin hat auch in seiner Rede den Schutz biologischer Artenvielfalt mit dem Schutz kultureller Vielfalt gleichgesetzt. Aber in der biologischen Welt gibt es kaum mehr biologische Nischen, sondern einen globalen Verkehr, der „invasive Arten“ in die einst abgeschotteten Gebiete spült und eine Art internationalen Stil durchsetzt, allerdings mit vielen Variationen. Auch hier gibt es einen irreversiblen Umbruch mit neuen Entwicklungen und einer anderen Vielfalt. Bewahren kann man das Alte nur in Zoos, aber nicht in der Welt.

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89 Kommentare

  1. Homosexualität als solche ist in Russland allerdings auch weiterhin kein Verbrechen und ist nicht verboten. Man darf in Russland schwul sein. Man darf sich auch dazu offen bekennen ohne Repressionen fürchten zu müssen. Verboten ist es dafür zu werben. Also etwa Pride-Paraden, Dragqueen-Kultur und Ähnliches. Auch gibt es keine staatlich anerkannte Homoehe, aber eine gleichgeschlechtliche Partnerschaft ist möglich. Eine solche Partnerschaft gilt halt wie eine normale Lebensgemeinschaft aber nicht als eine Ehe mit gleichen Rechten und Privilegien wie etwa steuerliche Vorteile usw…

    Wobei schwul sein in Russland schon immer schwierig war auch lange vor Putin. Wenn man schwul ist hängt man das besser nicht an die große Glocke. Nicht weil man Probleme mit der Polizei oder dem Gesetz bekommt, aber man wird von der Gesellschaft weitestgehend ausgegrenzt. Daher behalten Schwule das lieber für sich, nicht weil sie die Polizei fürchten müssen dafür dass sie schwul sind. Vielmehr müssen sie mit Verachtung und Diskriminierung durch andere Mitmenschen rechnen. Als offener Schwuler ist es in Russland schwierig Freunde zu finden. Aber es gibt dennoch Einige auch bekannte Persönlichkeiten (insbesondere unter Künstlern), die sich mehr oder weniger offen dazu bekennen, oder denen man es einfach ansieht.

    Warum ist der Russe eigentlich homophob? Nicht weil es jetzt Mode in Westen geworden ist, und Russland deswegen dagegen ist, nein Russland war schon immer ziemlich homophob. Das hat viele Ursachen. In der russischen Gesellschaft wird Homosexualität ganz anders wahrgenommen und mit ganz Anderen Dingen assoziiert.

    Im Westen ist es cool homosexuell oder transsexuell oder tolerant dazu zu sein weil es als besonders liberal gilt. Nach dem Motto: Du bist als Individuum sowas von Frei, dass du dich selbst über die Biologie erheben darfst wie es dir beliebt. Du bist sogar so frei dein Geschlecht zu ändern. Heute Mann, morgen Frau übermorgen wieder Mann usw… Das ist vor Allem eine politische Einstellung.

    In Russland ist es ganz anders. Das ist nicht politisch und das hat schon mal gar nichts mit Liebe zutun. Es kommt vor Allem darauf an wer wen fickt. Also wenn Männer andere Männer vergewaltigen (und das kommt in russischen Gefängnissen sehr oft vor) gilt das nicht als Homosexualität. Ein Vergewaltiger, der einen Mann vergewaltigt gilt nicht als „Schwuchtel“, sondern als besonders männlich, als besonders stark, ein richtiger Macho. Das ist im russischen Sinne vor Allem ein Akt der tiefsten Erniedrigung. So klären russische Häftlinge im Gefängnis unter einander die Hackordnung. Die Starken ficken die Schwachen, gegen deren Willen versteht sich.

    Im Umkehrschluss natürlich, wer freiwillig hinhält, gilt als eine besonders unterwürfige Persönlichkeit. Ein Schwächling, kein „richtiger Mann“. Ein „richtiger Mann“ wehrt sich, und wenn die Umstände es nicht zulassen, rächt er sich dafür bitter. Ein vergewaltigter Mann ist moralisch zur Blutrache verpflichtet. Nur durch Blutrache kann ein vergewaltigter russischer Mann seine Ehre als Mann wiederherstellen. Wenn er das nicht kann, gilt er als schwach und unterwürfig. Jemand dem man nicht trauen kann. Jemand der auch seine Freunde verrät, wenn er bedroht wird. „Schwuchtel“ ist daher eine der schlimmsten Beleidigungen die man gegenüber einem russischen Mann aussprechen kann, dafür kassiert man garantiert eine.

    Ein sexueller Akt zwischen Männern gilt in Russland also als ein Akt der Gewalt und Erniedrigung, und wer sich das gefallen lässt, sich unterwirft oder gar freiwillig hinhält, gilt als Schwächling den man benutzen und treten kann wie man will. Daher werden offene Schwule in Russland verachtet.

    Bei Homosexualität zwischen Frauen ist es in Russland jedoch etwas anders. Das wird schon viel eher toleriert. Lesbische Frauen sind in Russland mehr oder weniger akzeptabel. Die können es sich durchaus leisten auch offen damit umzugehen ohne eine Ausgrenzung und Diskriminierung zu fürchten.

    1. Russischer Hacker,
      damit zeigst du aber auf, dass die russische Kultur traditionell herrschaftsbestimmt ist.
      Wenn sich jemand anpasst und Formen von Gewalt an sich toleriert, weil er dies akzeptieren kann, dann heisst das gerade nicht, dass er ein Schwächling ist. Denn er ist ja stark genug, mit solchen Konstellationen zu leben.
      Und Jesus von Nazareth fordert Demut und kein Dominanzbestreben. Demut bedeutet dabei nicht, sich unterzuordnen, sondern keine Privilegien zu fordern und sich damit nicht über andere zu erhöhen.
      Jede dominante Haltung tut dies aber.
      Eine multipolare Weltordnung kann aber per se nicht dominanzbestimmt sein, wenn sie sich nicht nur so benennt, sondern inhaltlich auch ernst meint.
      Und nur so wird nachhaltiger Frieden möglich sein, weil es keinen Grund mehr für Krieg um der Dominanz, der Privilegien willen, gibt.
      LGBQ-Rechte, oder wie sich das immer nennen mag: gerne.
      LGBQ-Kultur-Dominanz: nein!
      Der Lackmustest für jede Gesellschaft ist die Fähigkeit und Bereitschaft zur sozialen Harmonie.
      Das gilt sofern intern als auch extern.

  2. Es ist noch nicht lange her, da stand Homosexualität in Deutschland noch unter Strafe. Und dann kam die Saulus-Paulus-Wende und inzwischen betreibt der Westen einen intensiven Proselytismus in Sachen Sexualität und Geschlechteridentität. Nicht zum Vorteil gewisser Bevölkerungsgruppen in Staaten, die sich westlichem ökonomischem Imperialismus und Hegemonieanspruch verweigern. Die Politisierung der individuellen Identität wird als Kulturimperialismus wahrgenommen und entsprechend harsch reagiert. Egal wie man inhaltlich zu diesen Fragen steht – sie eignen sich im nunmehr politisierten Zustand hervorragend, um an ihnen die eigne politische Position zu exemplifizieren. Dass Kulturkämpfe stets besonders konfliktträchtig sind und daher bestens geeignet, schnöde Machtinteressen legitmatorisch zu verschleiern, ist nichts Neues. Früher gings eher um die Konfession…

    Sich auf die Diskussionen einzulassen, führt nur zur Vertiefung des Verfeindungsdenken. Das können wir uns nicht mehr leisten.

    1. „Es ist noch nicht lange her, da stand Homosexualität in Deutschland noch unter Strafe. Und dann kam die Saulus-Paulus-Wende und inzwischen betreibt der Westen einen intensiven Proselytismus in Sachen Sexualität und Geschlechteridentität.“

      Exakt. Dann wurde Westerwelle Vorsitzender der FDP und Vizekanzler, Wowereit, SPD, Bürgermeister von Berlin und Herr Spahn, CDU, Gesundheitsminister. Herr Beck, Grüne, ist aktuell weniger für seine sexuelle Orientierung bekannt, aber für seinen Drogenkonsum.
      Die Gleichsetzung von Homosexualität und „progressiver Haltung“ ist so schlecht gealtert, dass unter dem neumodischen Label FLINTA bereits kein Platz mehr ist für schwule Männer und irgendwann wird auch die sexuelle Orientierung von Frau Weidel, AfD, auffallen. 😉

      Statt sich von seinen (politischen) Illusionen zu verabschieden und zu akzeptieren, dass das Ziel des Emanzipationsprozesses gerade war, die sexuelle Orientierung nebensächlich werden zu lassen, hat sich der religiöse Kult für den Ausschluss der Abweichler und das „double down“ in Sachen „Geschlechtsidentitäten“ entschieden.

      „Nicht zum Vorteil gewisser Bevölkerungsgruppen in Staaten, die sich westlichem ökonomischem Imperialismus und Hegemonieanspruch verweigern. Die Politisierung der individuellen Identität wird als Kulturimperialismus wahrgenommen und entsprechend harsch reagiert.“

      Das ist ein sehr schön charakterisiertes Problem.
      Vor allem, wenn westlicher (Neo-) Liberalismus – gerade im Osten – auf der einen Seite als allgemeine Verschlechterung von Lebensverhältnissen und Beseitigung von kollektiven Rechten durch Deregulierung und Privatisierung bekannt wird, der auf der anderen Seite die unbeschränkte Entfaltung dieser individuellen „Identitäten“ propagiert.

      Dies ist um so heuchlerischer, da eben dieser Neo-Liberalismus für eine demographische Entwicklung im Westen gesorgt hat, die durch verschärfte Migration aus dem Osten kompensiert wurde und werden soll.
      Die „progressive“ Verachtung von Produkten der Heterosexualität in Gestalt von Nachwuchs kann man sich nur leisten, wenn dieser an anderen Orten noch produziert wird.

      1. Nicht zu vergessen: die Liberalisierung auf diesem Gebiet im Westen hat nicht nur mit der plötzlichen Erkenntnis von „Menschenrechten“ sexuell anders Orientierter zu tun, sondern ganz wesentlich auch mit deren Kaufkraft als Konsumenten. Daß sich diese „Toleranz“ in kapitalistischen Ländern eher entwickelt liegt auf der Hand.

        Mich wundert nur, daß dieses Thema hier offenbar als das Wichtigste der Valdairede Putins empfunden wird.

        1. Weil der „Kulturkrieg“ zur Propaganda gehört sowie mit dem Slogan „Demokratien vs. Autokratien“ ein griffiges Feindbild formuliert wird und sexuelle Minderheiten den menschlichen Schutzschild darstellen, hinter dem sich Kräfte verstecken, um auf den Gegner einzudreschen.

          Über objektive Tatsachen, wie über Demographie, also Bevölkerungsentwicklung, die selbstredend eine Basis für politisches Handeln ist, darf nur in Form von dem Westen gefälligen „Narrativen“ geredet werden.

          Man liest so oft, die Bevölkerung der Nationen im Osten „schwindet“, ohne sich über die politischen und ökonomischen Konsequenzen klar zu sein.
          Lettland hat z.B. seit 1990 27% seiner Bevölkerung primär durch Auswanderung verloren und es gingen vor allem junge und gut ausgebildete Menschen.
          Übertragen auf Deutschland wären das 22,4 Millionen Arbeitskräfte im besten Erwerbs- aber auch Familiengründungsalter.
          Ich glaube nicht, dass D einen solchen Aderlass im Zeitraum von 30 Jahren hätte wegstecken können. Addiere dazu eine niedrige Geburtenrate und dem Staat bleibt nur die Erkenntnis, dass er über kurz oder lang aussterben wird.

          Die westlichen Staaten konnten die Entwicklung – der (eigenen) niedrigen Geburtenraten – konterkarieren, weil es sich objektiv um reichere Staaten mit höherem Wohlstand handelt und die daher attraktive Ziele für Migration darstellen.
          So lange es dieses Gefälle gibt, ist die Richtung der Migration eindeutig und unumkehrbar.
          Aus dem Osten stammend und in den Westen gehend.
          Also: die reichen Staaten in Europa wachsen und die armen Staaten schrumpfen.

          Unsere „Progressiven“ geben sich mit der Förderung der Akzeptanz von Homosexualität nicht zufrieden und das ist die Crux. Toleranz gegenüber Attacken auf Familie, traditionelle Werte, Heterosexualität, weiße Männer usw., die unsere „Progressiven“ ebenso reiten, wird zwangsläufig (vor diesem Hintergrund) im Westen höher und im Osten geringer sein. Letztere können sich das objektiv überhaupt nicht leisten oder sie würden langfristig untergehen.

          Die Chuzpe, mit der z.B. polnische Ärzte als zukünftige deutsche Landärzte oder bulgarisches Pflegepersonal als deutsches Personal eingeplant wird ist doch atemberaubend. Wenn sie selber welche brauchen, dann sollen sie halt doppelt so viele Menschen ausbilden! /sarcasm
          Dass wir „Fachkräfte“ brauchen bedeutet nämlich nicht, der Westen wird sie qualifizieren – die Kosten mögen bitte „andere“ tragen und sie fertig ausgebildet und unentgeltlich zur Verfügung stellen.

          Dass man im Westen auf der einen Seite die menschlichen Ressourcen im Osten plündert UND sich dabei moralisch überlegen (wg. schwulenfreundlich und Menschenrechte!) fühlt, das ist der Zaubertrank und die Funktion unserer „Progressiven“.
          Es handelt sich um eine ideologische „Veredelung“ von objektiv „Beggar-thy-neighbour-Politik“.

  3. Ich bin etwas irritiert Herr Rötzer, wie Sie aus der Grundsatzrede Putins heute sich über das eigentlich Wesentliche, die eigentliche Message hinwegsetzen, und stattdessen vermeintliche Widersprüchlichkeiten konstruieren um am Ende am wesentlichen Kontext vorbei zum Thema Homophobie zu kommen. Was Putin da eigentlich vermittelte und dessen ganze Tragweite haben Sie wie es mir scheint gar nicht erfasst. Geht es Ihnen denn einfach um Russland-Bashing oder um die wirklich wichtige Dinge?

    Ich übersetze den letzten Abschnitt der Rede, das Resümee. Das sollte eigentlich zum Denken anstoßen, das ist für die ganze Welt relevant, insbesondere für das westliche Publikum.

    Liebe Kollegen!

    Der Zusammenbruch der Sowjetunion zerstörte auch das Gleichgewicht der geopolitischen Kräfte. Der Westen fühlte sich als Sieger und proklamierte eine unipolare Weltordnung, in der nur sein Wille, seine Kultur und seine Interessen eine Existenzberechtigung hatten.

    Diese historische Periode der ungeteilten Vorherrschaft des Westens im Weltgeschehen geht nun zu Ende, die unipolare Welt gehört der Vergangenheit an. Wir stehen an einem historischen Wendepunkt, vor dem wahrscheinlich gefährlichsten, unvorhersehbarsten und gleichzeitig wichtigsten Jahrzehnt seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Der Westen ist nicht in der Lage, die Menschheit im Alleingang zu regieren, aber er versucht es verzweifelt, und die meisten Nationen der Welt sind nicht mehr bereit, dies zu dulden. Dies ist der größte Widerspruch der neuen Ära. In den Worten des Klassikers ist die Situation gewissermaßen revolutionär: Die Oberen können nicht mehr und die Unteren wollen nicht mehr.

    Dieser Zustand birgt globale Konflikte oder eine ganze Kette von Konflikten, die eine Bedrohung für die Menschheit, einschließlich des Westens selbst, darstellen. Diesen Widerspruch konstruktiv aufzulösen, ist die Hauptaufgabe der heutigen Geschichte.

    Der Wechsel von Meilensteinen ist ein schmerzhafter, aber natürlicher und unvermeidlicher Prozess. Die künftige Weltordnung nimmt vor unseren Augen Gestalt an. Und in dieser Weltordnung müssen wir jedem zuhören, jeden Standpunkt berücksichtigen, jede Nation, Gesellschaft, Kultur, jedes System von Weltanschauungen, Ideen und religiösen Überzeugungen, ohne jemandem eine einzige Wahrheit aufzuzwingen, und nur auf dieser Grundlage, unsere Verantwortung für das Schicksal zu verstehen – das Schicksal der Nationen, des Planeten, eine Symphonie der menschlichen Zivilisation zu bauen.

    An dieser Stelle möchte ich Ihnen abschließend für Ihre Geduld beim Anhören meiner Botschaft danken.

    Also nochmal.

    Putin hat gerade gesagt, dass eine REVOLUTION stattfindet. Und zwar eine globale. Wir treten in eine neue Ära, ein neues Zeitalter ein. Und das hat nichts mit Russland zutun, das ist ein natürlicher und ein unvermeidlicher Prozess. Das musste auf jeden Fall früher oder später so kommen.

    Die unipolare Weltordnung ist tot. Der Zug der Menschheit hat diese Haltestelle passiert. Der Westen weigert sich nur dies einzusehen und in die Zukunft zu blicken und wehrt sich dagegen mit Allen Mitteln. Aber er kann das nicht länger aufhalten und der Rest der Welt hat die amerikanische Ordnung mehr als Satt.

    In Zukunft wird es überhaupt keine Hegemonien mehr geben. So wie die Menschheit einst den Feudalismus und die Sklaverei überwunden hat, überwindet sie jetzt die globale Hegemonie als solche. Einst waren Feudalismus und Sklaverei völlig selbstverständlich gewesen, und heute blicken wir darauf zurück als auf etwas archaisches gar barbarisches. So ist es jetzt auch mit der Hierarchie auf internationaler Ebene in welcher die großen und starken dem Rest der Welt ihren Willen aufzwingen. Damit ist es einfach vorbei, die menschliche Zivilisation hat dieses Zeitalter überwunden und schreitet in die nächste Entwicklungsstufe hinein, in welcher es keine Starken Länder gibt welche den Schwachen ihren Willen und Werte diktieren. Die multipolare Weltordnung. Demokratie und Gleichberechtigung auf internationaler Ebene, nicht im Bezug auf einzelne Personen in ihrer Beziehung zum Staat und Gesellschaft, sondern im Bezug auf Beziehungen einzelnen Staaten untereinander.

    Eines Tages, werden die Menschen auf das Zeitalter als Staaten miteinander um Macht und Einfluss kämpften mit gleichem Entsetzen zurückblicken wie wir heute auf das Zeitalter der Sklaverei und Leibeigenschaft zurückblicken.
    Das ist unvermeidbar. Das ist natürlich und das ist logisch. Und jetzt gerade sind wir Zeugen dieser Transformation. Wie blutig diese Transformation sein wird, hängt vor Allem davon ab in wie weit der Westen bereit ist an der alten Weltordnung zu klammern.

    1. Warum findet das alles statt? Weil es natürlich also von Natur aus ist? Weshalb gibt es Homosexualität unter Tiere? Wie ändern die sich, wenn es von Natur aus ist? Warum ändert sich die Natur? „Putin hat gerade gesagt, dass eine REVOLUTION stattfindet. Und zwar eine globale. Wir treten in eine neue Ära, ein neues Zeitalter ein. Und das hat nichts mit Russland zu tun, das ist ein natürlicher und ein unvermeidlicher Prozess. Das musste auf jeden Fall früher oder später so kommen.“
      Sklaverei https://klartext-info.de/?p=729
      Warum ist der Staat so erpicht darauf, dass es die Ehe gibt? So wie die Frau in der Ehe unterdrückt wird, sollen es andere auch, die den Platz der Frau einnehmen wollen und das Erbrecht angreifen. Im Grunde sind Homosexuell lebende Menschen (im Wesentlichen ist damit die Sexualität gemeint.) konservativ, sie verlange das Unterdrückung-Element des bürgerlichen Staates.

    2. Besten Dank für die Übersetzung der Originalrede.
      Könntest du den Text mit der „homophoben Propaganda“ und den Gesetztestext dazu auch hier einstellen ?

      Ist schon etwas fragwürdig, was der Herr Rötzer hier abgeliefert hat 🙂

    3. Sehr gute Rede! Aber noch besser war die Disskusion (leider erst die Hälfte geschafft https://de.rt.com/live/video/152602-putin-nimmt-an-stzung-des-waldai-klubs-teil/ ).

      Neben dieser Entwicklung in Russland ist gleichzeitig die Entwicklung in China und damit der Kongress der KPCh ein ganz wichtiges Ereignis gewesen. Dazu gibt es eine gute Zusammenfassung unter: https://thesaker.is/far-reaching-impact-of-the-20th-national-congress-of-cpc/

      Beide Veranstaltungen machen deutlich, die Welt ist bald eine andere. Ich habe nur die begründete Befürchtung, dass unsere politische Führung und wirtschaftliche Elithe in Deutschland und der EU sich auf die falsche Seite stellt.

    4. Wie immer, könnte Putin selbst nichts originelles ausdenken. Hier ist anscheinend ein Original, woher Putin seine Reden abschreibt:

      „Neben uns traf der Haß dieser internationalen Weltverschwörung jene Völker, die, ebenso vom Glück übersehen, im härtesten Daseinskampf das tägliche Brot zu verdienen gezwungen waren. Vor allem Italien und Japan wurde der Anteil an den Gütern dieser Welt genau so wie Deutschland bestritten, ja förmlich verboten. Der Zusammenschluß dieser Nationen war daher nur ein Akt des Selbstschutzes gegenüber der sie bedrohenden egoistischen Weltkoalition des Reichtums und der Macht.“

      „Im Sommer 1939 schien England der Zeitpunkt gekommen, die erneut beabsichtigte Vernichtung mit der Wiederholung einer umfassenden Einkreisungspolitik gegen Deutschland beginnen zu können. Das System der zu dem Zweck veranstalteten Lügenkampagne bestand darin, andere Völker als bedroht zu erklären, sie mit englischen Garantien und Beistandsversprechungen erst einmal einzufangen und dann, so wie vor dem Weltkrieg, gegen Deutschland marschieren zu lassen.“

      „hr habt es einst wohl alle gefühlt, daß dieser Schritt für mich ein bitterer und schwerer war. Niemals hat das deutsche Volk gegen die Völkerschaften Rußlands feindselige Gefühle gehegt. Allein seit über zwei Jahrzehnten hat sich die jüdisch-bolschewistische Machthaberschaft von Moskau aus bemüht, nicht nur Deutschland, sondern ganz Europa in Brand zu stecken. Nicht Deutschland hat seine nationalsozialistische Weltanschauung jemals versucht, nach Rußland zu tragen, sondern die jüdisch-bolschewistischen Machthaber in Moskau haben es unentwegt unternommen unserem und den anderen europäischen Völkern ihre Herrschaft aufzuoktroyieren, und dies nicht nur geistig, sondern vor allem auch militärischmachtmäßig.

      Die Folgen der Tätigkeit dieses Regimes aber waren in allen Ländern nur das Chaos, Elend und Hungersnot.“

      (C) gewisse deutsche Reichkanzler in 1941.

      Wie Du siehts, muss man nur einige Worte wie „Deutschland“ -> „Russland“, „Englang“ -> „USA“, „Russland -> Ukraine“ ersetzen und voila – hast Du selber „Argumente“, mit denen hat andere Kriegsverbrecher eine Weltkrieg etwa vor 80 Jahren angefangen. Weil ihm auch die damalige „unipolare“ Welt nicht gefallen hat – und er wollte „Neue Ordnung“ schaffen. Tja, damals waren (wie auch während Erste Weltkrieg, aber auch während Napoleonische Kriege) die „Angro-Saxen“ auf russische Seite (oder umgekehrt gesagt). Und diesem Mal wollte Russland sich in ehermalige deutsche Rolle probieren…

      Frage, was mich für letzte Jahren insteressiert – kopiert Putin der Hitler bewusst, oder es kommt es zufällig so aus?

      P.S. die Zeugen Jehovas und Homosexuelle wurde genau so in NS Deutschland verfolgt / verboten, wie in heutige Russland. Wie gesagt…

      1. Alles klar. Hitler hat den Homosexuellen 800, im Wiederholungsfall 6000 Euro Geldstrafe angedroht, wenn sie für ihre Orientierung öffentlich werben. Man lernt nie aus.

        Dümmere Verharmlosung des Nationalsozialismus liest man nicht oft, jedenfalls hier. Bist Du vielleicht aus/in der Ukraine?

  4. Das ist das gute Recht Russlands seine selbstdefinierten Werte zu leben!
    Wenn der Westen meint das gesamte Privat leben eines jeden Bürgers zu politisieren, kann man eher eine postmoderne Form von Eugenik sprechen, denn sie ist die Abkehr vom Schöpfer.
    Wie Herr Rötzer trefflich schrieb, soll halt jedes machen wie es denkt.
    Primär dienen politische Agenden dazu, andere negativ zu beeinflussen und genau hier liegt die Kritik von Russland, oder jeder andere normale Staat.

  5. Bezüglich sexueller Praktiken ist von Bedeutung, dass zwischen Ptivatsphäre und öffentlicher Sphäre fast nicht mehr unterschieden wird. Diese Unfähigkeit zu trennen hat vielfältige öffentliche und deshalb auch politische Folgen. Ich denke da z. B. an Homestories berühmter, reicher, politisch maßgeblicher Personen in Produkten von `Bild der Frau´ bis hin zu `vogue´.
    Nicht alles, was man zuhause tut entspricht den geschriebenen und ungeschriebenen Normen des öffentlichen Lebens. Wo sexuelle Belästigung anfängt kann, muss aber nicht – rechtlich geklärt werden. In jungen Jahren war ich z. B. davon überzeugt. es gebe keine sexuelle Belästigung von Frauen gegenüber Frauen, weil die das von Männern her kennen und deshalb unterlassen. Falsch! Das handgreifliche Überschreiten der persönlichen Grenze anderer Menschen hat mit dem Geschlecht der im Wortsinn Angreifenden nichts zu tun. Der Tatbestand in Bezug auf die Persönlichkeitsrechte ist der gleiche, unabhängig davon, ob er hinter verschlossenen Türen stattfindet oder in der Öffentlichkeit. Wo der Schutz des Gesetzes beginnen soll oder muss, kann jede Gesellschaft entscheiden wie sie möchte. Wem die Gesellschaft nicht gefällt, der kann sie wechseln. Vom Dorf in die Stadt, von Bayern nach Berlin oder von Deutschland nach … . Bekommt ein sexuell unterdrückter Russe zur Zeit ein Visum für Deutschland? Damit ist doch geklärt, wo die wirklich bedeutsamen Unterscheidungen zur Zeit liegen: beim Pass.
    Vernachlässigt habe ich jetzt die Rolle von materiellen Abhängigkeiten und Interessen. Aber das ist eine andere Baustelle.

    1. Das halte ich für ganz falsch. Ich meine es hier nicht auf Russland bezogen. Es geht mir hier um das Eintreten der eigenen Meinung in einem Meer von anderen Meinungen.
      Für mich ist es ein Anzeichen von Freiheit in der Gesellschaft, dass ich eine Minderheitenmeinung haben darf, ohne das Land verlassen zu dürfen. Es ist übrigens immer so das die Mehrheit nichts zustande bringt, es sind immer einzelne oder Minderheiten die, die Gesellschaft weitergebracht haben. Gesetze werden immer dann geändert, wenn sich sowieso niemand mehr daran hält. Ich erinnere an den § 218 und den Kampf darum. Es waren einzelne Frauen vor Gericht gezerrt worden sind, das hat immer mehr, Frauen dazu gebracht sich zu outen.
      Was, wenn die alle hätten auswandern müssen.

      1. Ich bin für ganz viel Toleranz bei diesem Thema. Auch wenn das ein Widerspruch in sich ist.
        So kann Russland bei diesem Thema seinen Weg gehen, wie Europa auch. Problematisch ist doch eher hier die Vorgehensweise von Saudi-Arabien und anderer islamischer Staaten gegen LGBTQ lebende Menschen. Wer thematisiert in Deutschland, dass ein Mensch dort geköpft werden kann? Ist dagegen ein Werbeverbot so viel schlimmer und deshalb muß man dies öffentlich Kritisieren? Wieviel Prozent in der deutschen /europäischen Bevölkerung wissen, dass wenn Menschen in den arabischen Ländern praktizierte Homosexualität nachgewiesen wird, dies oftmals mit der Todesstrafe für diese Menschen endet? Wer kennt sich mit den Folgen für Frauen aus, die außerhalb ihrer Ehe oder vor dieser gewollt oder ungewollt Sex mit Männern hatten? Auch für solche Frauen kann es mit der Todesstrafe z.B. Steinigen enden.

        Und ob der europäische Weg immer so richtig ist? Geschlechtsumwandlung vor Vollendung des 18. Lebensjahres? Ich kann die Frage für mich nicht wirklich beantworten.

        Problematisch sehe ich im Moment auch, dass Russland wie der Wertewesten über dieses Thema ihre „Überlegenheit“ gegenüber dem anderen betonen möchten, dabei eigentlich wichtiger Themen aus dem Fokus geraten.

      2. Ich habe absichtlich das Wort „wechseln“ verwendet. Es ist eine Frage des individuellen Autonomiebedarfs ob man eine friedliebende Quäkerkolonie verlässt, oder den Versuch macht, die gesellschaftliche Umwelt, in die man ohne eigenes Zutun hineingeboren wurde zu verändern, weil einem sexuelle Freiheit wichtig ist. Es gehört zur persönlichen Entscheidungsfreiheit abzuwägen. Folgenloses Handeln gibt es nicht. Weder individuell noch gesellschaftlich.
        Nicht jeder, der bleibt, teilt die Mehrheitsentscheidungen und nicht jeder Opponent der geht, erweist sich andernorts als zufrieden und anpassungsfähig. Man verfolge die Probleme der finanziell saturierten Stadtflüchter angesichts der Geräusche und des Geruchs von Viehzeug und des Lärms von Kirchenglocken. Vom Regen in die Traufe nennt man das. Paarungsverhalten spielt heutzutage bezüglich der Differenz Stadt – Land keine entscheidende Rolle mehr.
        Frauen unter sich, und das sei allen Männern gesagt, haben schon immer gewusst, wie man unerwünschten Nachwuchs im Keim erstickt. Oder kennst du die Redeweise von den Engelmacherinnen nicht? Die Vorstellung haben Männer gerne, dass Frauen in Notlagen sich von männlichen Gesetzgebern eine Erlaubnis holen müssen/mussten. Es geht in der Frage der Abtreibung – wie bei allen bedeutsamen Entscheidungen nicht um die Frage, was man darf, sondern mit welchem Risiko es verbunden ist, sich die Freiheit zu nehmen. Gerade in Sachen Abtreibung ist das deutlich erkennbar an klösterlichen Ablageorten für Früh- und Neugeborene. Was in der einen Lage erlaubt war, wurde in der anderen zum Sakrileg. Frauen mit ausreichend Geld hingegen hatten auch seinerzeit kein Problem mit dem der Epoche entsprechenden geringstmöglichen medizinischen Risiko abtreiben zu lassen. Noch nie gab es persönliche Entscheidungen, die unabhängig waren von der eigenen materiellen Lage, gemeinhin auch Klassenlage genannt.
        Man kann übrigens Gesetzen auch beipflichten, sie ablehnen oder persönlich unterlaufen, wenn sie für einen selbst bedeutungslos sind. Die Rede von der „Betroffenheit“ dient vor allem der Einschränkung des gesellschaftlichen Debattenraums. Auch wer lieber Fusel trinkt statt Milch, kann erkennen, ob letztere sauer ist oder nicht. Selbstverständlich kann eine Gesellschaft sich für eine Begrenzung der Vermehrung entscheiden, genauso wie sie entscheiden kann, jegliches neue Leben für einen gesellschaftlichen Zugewinn zu halten. Auch dafür gibt es vielerlei Entscheidungsgründe. Nicht jeder Malthusianer ist gleichzeitig ein Eugeniker oder frommer Christ. Entscheidungsgründe sind gesellschaftlich und individuell IMMER mehrdimensional.
        Mit Hilfe welcher Kriterien unterscheidest du – menschenrechtlich gesehen – zwischen den gesellschaftlichen Projekten Ein-Kind-Familie und der verheimlichten Sterilisierung afrikanischer oder indischer Frauen im Rahmen sog. medizinischer Hilfsmaßnahmen eines amerikanischen Eugenikers?

        1. Liebe Christa Meist,

          ich weiß nicht, ob du meine Antwort mißverstehen wolltest. Ich bin bei diesen Thema ganz nahe bei dir. Es ist mir auch egal wie sich privat Frauen und Männer zu ihrem Sexleben, zum Kinder bekommen und andere Sachen der Privatsphäre entscheiden, so lange sie damit keinen anderen schädigen oder über Gebühr belästigen.

          Ich wünsche mir auch, dass der Staat Menschen die Hilfe benötigen unterstützt. Frauen und Männer bei der Verhütung wie bei der Erfüllung des Kinderwunsches und zwar kostenfrei. Dies gab es schon mal in einem teil des heutigen Deutschlandes.

          Ich hasse Gewalt, egal ob diese gegen Frauen, Kinder oder Männer (andere Staaten/ Gesellschaften) gerichtet ist. Auch Zwangsmaßnahmen. Solange in Afrika die Anzahl der Kinder die Überlebensfähigkeit im Alter verbessert, d.h., so lange der Mensch nicht selber (z.B. durch eine Rente) im Alter abgesichert ist und die Familie diese Absicherung übernimmt, wird es zu einer hohen Geburtenrate kommen. Das eine zu hohe Geburtenrate für diese Länder und die Welt auch mehrschichtige Folgen im positiven wie negativen Bereich hat, ist wohl zu verstehen.
          Für die Menschheit finde ich die niedrige Geburtenrate in Deutschland nicht problematisch, für unsere Gesellschaft schon. Aber auch dies ist nur meine Meinung und so zu verstehen. Wenn sich Menschen oder die Gesellschaft anders entscheidet, ist das ein Fakt, den ich nicht bekämpfen werde.

          Frauen (wie Kinder übrigens auch) als im Moment noch schwächerer Teil der Gesellschaft bedarf meiner Meinung einen besonderer Schutz. Damit meine ich nicht die gerade beschlossene „Frauenquote für Vorstandsposten“. Auch da war die DDR schon viel weiter als die heuteige BRD. Diese Freiheiten und Entscheidungsmöglichkeiten jeder einzelnen Persons in all seiner Komplexität und Individualität sind nur in eine materiell abgesicherte Lebensform möglich.

          Ich bin für den Schutz aller. Doch in der heutigen Bundesrepublik ist dieser Schutz und damit die Übergriffigkeit auf andere stark vom Geldbeutel und dem entsprechenden Anwalt abhängig. Aber dies Ist in dieser kapitalistischen Gesellschaft genau sio geollt, wie auch du wichtiger Weise verwiesen hast.

          Und diese Übergriffigkeit auf Afrika (Asien, Süd-& Mittelamerika, Ozeanien) hat viel was mit dem auch heute noch gelebten Kollonialsystem und der Ausplünderung dieser Staaten und Menschen zu tun. Daraus entstehen Denkweisen über diese Staaten und Menschen, die wenig im Sinne vont Toleranz, Gleichheit zu verstehen sind.
          Übrigens kann in meinem Verständnis auch ein Malthusianer, ein Eugeniker oder frommer Christ sowie viele jetzt hier nicht genannte, denken und leben wie sie wollen, so lange sie nicht andere schädigen oder über Gebühr belästigen.

  6. Man kann wohl davon ausgehen, dass die deutsche Bundesregierung demnächst auf die neuen russischen Gesetze reagiert und im Gegenzug Propaganda in Deutschland für traditionelle Familien, Familienförderung und Familienberatung verbietet. Gefördert werden in Deutschland dann nur noch konsumfreundlich individualisierte Lebensformen abseits von der traditionellen Familie.

    1. Kleiner Schwenk in die Werbung: in den Achtzigern, entdeckte man bereits die schwule Community, als zahlungskräftige Zielgruppe. Also nix Neues. Allerdings kam damals ein weiteres Argument ins Spiel, das heut weitgehend entkräftet ist: „Schwule müssen keine Kinder versorgen“.

      Das war damals die Zeit, als sich der „Absolut“-Vodka, auf diese Zielgruppe, sehr erfolgreich eingeschossen hat.

  7. „Da würde ich gerne mal wissen, was „Propaganda für nicht-traditionelle sexuelle Beziehungen“ sein soll.“ (Max)

    Ich kann mit kaum vorstellen, daß Max mit diesem Satz nicht heuchelt – und es ist auch egal, denn falls er es nicht tut, würde es gewiß jemand anders tun, der an diesem Ort dieselbe Frage stellt. Weil der RH sie im ersten Kommentar beantwortet hat: Die Definitionen gibt die Duma einerseits den russischen Richtern auf, andererseits überläßt sie sie kalkuliert dem sogenannten „Gesetz der Straße“. Doch ob sich das alle in diesem in wachsendem Maß prorussisch verhetzten Forum ohne weiteres hinzusagen traut …?

    Umgekehrt umgekehrt:
    Vielleicht könnte es angemessener sein, den berüchtigten Balken zu skandalisieren. Zum Beispiel, daß die EU-Kommission gerade mir nichts dir nichts Antisemitismus zur Staatsraison des Staatenbundes zu machen trachtet:

    Tagesschau 05:34 Uhr
    EU-Bericht: Knapp 31.000 Firmen mit russischen Eigentümern
    Russische Geschäftsleute sind nach Angaben der EU-Kommission noch immer in erheblichem Ausmaß in Europa aktiv. Laut einer kürzlich durchgeführten Studie gebe es in Europa fast 31.000 Unternehmen, bei denen die wirtschaftlichen Eigentümer aus Russland stammten, heißt es in einem neuen Bericht zu Risiken der Geldwäsche und der Terrorismusfinanzierung.

    1. Es gibt zwei Formen der Umsetzung des großen Wunsches der EU-Kommissionund ihrer Führerin Frau vdLeyen.

      Man kann das russische Vermögen (staatlich wie privat) über das Kriegsrecht beschlagnahmen, mit allen seinen Konsequenzen …

      Oder man macht eine ethische Vermögensbeschlagnahmung á la Rassengesetzgebung in Deutschland der 30er und 40er Jahre….

      1. Auf den Vollzug kommt es nicht unbedingt an, Oskar, Du machst gewiß einen Fehler, wenn Du ihn zum Maß des Vorgangs machst. Meine Provokation mit „Antisemitismus“ ist, zugegeben, auch ein wenig irreführend, aber ich weiß nicht, wie ich den Begriff hier einführen können sollte, den ich für treffender halte: Inquisitionskultur.
        Einen Hinweis darauf, daß es sowas ist, gibt aber die schlichte Tatsache, daß die EU-Kommission da mit etwas vorprescht, was nicht in ihrer Hoheit liegt und dort auch nicht ernsthaft „landen“ kann, weil dazu eine „bundesstaatliche“ Ermittlungsbehörde erforderlich würde.
        Die Kommission stellt sich hier eher wie eine Art vatikanischer Priesterschaft auf …

        1. Man kann „gleiches Eigentumsrecht für alle Eigentümer, ohne Rücksicht auf die Herkunft“ für bedeutsam halten oder auch „Enteignet alle Oligarchen“ für richtig halten, und darauf hoffen, dass es mit ukrainischen, griechischen, amerikanischen, indischen, … weitergeht. Natürlich weiß man, dass gegenwärtig „eigentlich“ die erste Aussage bedeutend ist . Tja – was mach´mer jetz?

        2. Ich fand das nicht einmal so irreführend. Die Parallelen zu Arisierung und „Entjudung“ sind doch nicht zu übersehen.

          Und ja, ich finde dieses Gesetz Scheisse, auch wenn die Schnappatmung bei uns völlig unangemessen ist.

          Und die Bestimmungen gegen geschlechtsverändernde Massnahmen vor dem Erwachsenenalter finde ich richtig.

      2. oskar, du weißt es, wir wissen es. Nur leider liegt die korrekt „Deutungshoheit“, nicht in unseren Händen. Die Regeln werden schnell „adaptiert“, um in rechtlich „korrekte“ Formen gegossen zu werden. Was früher „Nazi“ war, ist heute legitim. Oder abgewandelt: „Wer Nazi ist, bestimme ich!“

        1. Hi Rebane,

          ja, wir wissen es. Seit den §130 bestimmen es die Karrieristen unter den Richtern auch.

          Und ein @ot… spricht hier von Freiheit.

          Wie hat sich dieses Land nur entwickelt? Wo haben wir Bürger nicht aufgepasst? Warum haben die ganzen Parteien so versagt?

  8. Man muss es dem Autor nachsehen, er hat nun mal das antirussische Gen von Geburt. Dieses entsteht aus dem „traditionellen“ Denken des europäischen Kolonialismus, dem Überlegenheit-Syndrom der „weißen“ und damit auch „weisen“ Rasse. Die aktuelle Variante dieser Denkweise und Politik sind die „universellen Werte“, in denen die der LGBT als Dietrich hier gegen Russland zur Anwendung kommen. Dagegen, gegen diesen propagandistischen Missbrauch menschlicher Werte, geht der Staat vor. Es ist die Abwehr des westlichen Surrogates für das Völkerrecht mit der westlich bestimmten „wertebasierten internationalen Ordnung“.
    Wer mit dem Gen belastet ist, kann das nicht erkennen.

    1. Vielleicht will Herr Rötzer aber auch nur uns Lesern zeigen, dass er eine ausgewogene Berichterstattung sich zu eeigen macht und beide seiten („etwas“) kritisch beleuchtet?

      Die Homophobie in der russischen Gesellschaft ist in meiner Auffassung so unschön wie in unserer Gesellschaft die „Cancell Cultur“. Beides grenzt anders Lebende bzw. Denkende massiv aus dem Alltag der Gesellschaft aus und stellt die Menschen an den Rand.
      Ich persönlich halte die mangelnde Förderung der traditionellen Lebensform Frau + Mann + Kinder (muss nicht Ehe sein) hier in Deutschland für sehr problematisch. Eine Gesellschaft kann sich nur über Kinder (genügend Kinder) in die Zukunft retten oder diese Art von Gesellschaft wird nicht überleben. Selber bin ich Vater von vier Kinder mit einer Frau und kenne somit die Schwierigkeiten, welche damit in Deutschland einfach vorhanden sind und auch die Ausgrenzung dadurch aus der Gesellschaft und deren Teilhabe. Als ich die Auflistung gestern vom @Mengel und dem @RH zu der Familienförderung in RF gelesen habe, war ich schon etwas neidisch.

      Beide Seiten zeigen doch nur mit dem Finger auf den anderen, um von den eigenen Verfehlungen abzulenken.

  9. Aus meiner Sicht das zweitwichtigste Posting kam (im Strang verdeckt) von Peter 5:48 Uhr:

    „Warum ist der Staat so erpicht darauf, dass es die Ehe gibt? So wie die Frau in der Ehe unterdrückt wird, sollen es andere auch, die den Platz der Frau einnehmen wollen und das Erbrecht angreifen. Im Grunde sind Homosexuell lebende Menschen (im Wesentlichen ist damit die Sexualität gemeint.) konservativ, sie verlange das Unterdrückung-Element des bürgerlichen Staates.“

    Mit der Diagnose bin ich nicht einverstanden, sie ist überlebt. Sie trifft das Ehegebot der Staatreligionen bzw. deren tribaler Gestehungsgeschichte im Judentum. Sie trifft auch das inquisitorische Folterstrafrecht gegen die Bestände rural-kommunaler Promiskuität germanischer und keltischer Traditionslinien, welches das ganze Mittelalter hindurch Bestand hatte, und sie betrifft bis auf den Tag das ständische Ehegebot in Funktionseliten, gegen das die „woke“ Kultur in erster Linie gerichtet ist. Das ständische Ehegebot hat eine Doppelfunktion: es implementiert nach dem Muster, das Peter angibt, eine Herrschaftskultur in den „Limbus“ zwischen Privatleben und öffentlichem Leben der Funktionseliten, und es macht die unteren Schichten dieser Stände banal erpressbar, nämlich mit dem wachsenden Luxus eines Familienlebens im traditionellen Sinne.

    Aber abgesehen davon ist in Peters Überlegung der Dreh- und Angelpunkt aller Debatten über das Thema enthalten, den mittelbar auch Christa Meist aufgegriffen hat, indem sie schrieb:

    „Bezüglich sexueller Praktiken ist von Bedeutung, dass zwischen Ptivatsphäre und öffentlicher Sphäre fast nicht mehr unterschieden wird.“

    Richtig, anders gesagt: Die bürgerlichen Staatsagenten, bestallte wie selbsternannte Figuren, doch nicht nur die, auch andere bürgerliche Standesvertreter (abermals bestallt wie selbsternannt), implementieren in Currikula der Kultur- und Bildungsverwaltung ein genuin sexuelles Verhältnis zu Standesmitgliedern, Klientel und subalternen Ständen.
    Diese Diagnose „genuin sexuell“ ist in Peters Überlegung enthalten, und ich will das zuspitzen, indem ich darauf hinweise, daß gerade der homophobe Mensch, Mann wie Frau, ein genuin sexuelles Verhältnis zu beiden Geschlechtern eingeht!
    Was Christa anspricht ist destruktive wie konstruktive Erscheinungsform eines Übergangs zu einer „postbürgerlichen“ Ständeordnung in quasireligiöser, klerikaler Gestalt, und die Duma-Gesetzgebung ist in erster Instanz ein paradoxer Spiegel derselben. In zweiter Instanz erst wären die spezifisch „russischen“, nationalen Motive zu wägen.

    1. Ich bin unzufrieden mit diesem Posting, weil die Bemerkung „daß gerade der homophobe Mensch, Mann wie Frau, ein genuin sexuelles Verhältnis zu beiden Geschlechtern eingeht“, eine Elipse aufmacht, sie bedarf der Ergänzung:
      Es handelt sich um eine Erscheinungsform herrschaftlicher Überformung humaner Bisexualität. Jedes gesellig lebende sexuelle Tier ist bisexuell, das ist Voraussetzung eines geselligen Lebens und muß deshalb in irgend einem Umfang auch „fest verdrahtet“ sein. Interessante Übergänge kann man übrigens bei Hauskatzen beobachten, da macht sich bemerkbar, daß auch nicht gesellig lebende Tierarten ein „bisexuelles“ Moment im Masse entwickeln, wie das vermittels Gendrift evolutionär vorteilhaft wird. Just saying.

  10. Zur richtigen politischen Einordnung der homophoben Gesetzgebung sollte man noch erwähnen, dass dergleichen in Puntins erster Amtszeit nicht zu beobachten war.
    Seit den ersten westlichen Versuchen, eine Farbenrevolution anzuzetteln, befindet er sich jedoch in einem taktischen Bündnis mit der russisch-orthodoxen Kirche, um seine Mehrheit (vor allem im ländlichen Raum) abzusichern.
    Homophobie und reaktionäre Familienpolitik sind die Zugeständnisse, die er dort offenbar zu machen bereit war.

  11. @Rufus
    Hast Du den Redeabschnitt gelesen, den RH oben reingestellt hat? Wenn Du den ernst nimmst, kannst Du das Attribut „taktisch“ nicht halten, da begründet Putin die fundamentale Rolle, die er der Kirche im „russischen Po(o)l“ seiner ideellen „multipolaren Welt“ zuweist, bzw. zuweisen will.

    1. Nunja, es könnte sich auch um eine späte Erleuchtung handeln. 🙂
      Ich will diesen Quatsch auch keineswegs beschönigen.
      Auffällig ist aber, dass anfangs nichts von dem religiösen Eifer zu bemerken war.

  12. […] “Putins Kampf gegen den Westen für traditionelle Werte, Duma will „Propaganda für nicht-tradition… – Die russische Regierung versucht, wie das auch Putin in seiner Rede gestern deutlich machte, sich von der westlichen Kultur abzukoppeln, neben Patriotismus und russischen Werten geht es um die Verteidigung der Familie und der traditionellen Geschlechtsverhältnisse. Die Duma hat das umfassende Verbotsgesetz in erster Lesung einstimmig verabschiedet.” […]

  13. Es ist schade, dass Herr Rötzer hier einen Fehler macht, der auch durch die inzwischen übLiche Wiederholung nicht besser wird, Er redet über Putin, anstatt dass er Putin sprechen lässt (die Rede ist bei anti-spiegel abgedruckt). Er unterwirft den Leser also „betreutem Denken“. Das, Herr Rötzer, hat der Leser nicht nötig. Der größte Teil von Putins Rede beschäftigte sich mit der imperialistischen Praxis des Westens und war gut herausgearbeitet. Warum wird da nicht angesetzt?

    In meiner Jugend war Homosexualität unter Männern verboten. Trotzdem interessierte praktisch niemanden, was zwei Männer in ihren eigenen vier Wänden machen. Es gab auch öffentliche Homosexualität. An den Eingangstüren zum ortlichen Hauptbahnhof standen die „Strichjungen“ und versuchten ziemlich dreist an Kunden zu kommen. Trotzdem war die Abschaffung des 175 natürlich eine gute Sache. Aber im Vergleich zu den aktuellen Weltproblemen, die nmM ursprünglich NICHT von Russland ausgehen, sind Rötzer Argumente hergeholt.
    Bedauerlich. Obwohl unverheiratet und kinderlos, habe ich nichts gegen die Familie und tradierte Werte. Offenbar sind Weltoffenheit und Toleranz aber nicht mehr gefragt.

  14. Aus meiner Sicht ist Russland in Bezug auf die Dominanz der Hetero-Normative ungefähr da, wo der Westen vor ca. 50 Jahren war. Man denke auch daran, dass in der BRD erst vor 30 Jahren der §175 abgeschafft wurde.
    Mir fällt in diesem Zusammenhang immer der Vergleich zu internationalen Normen und Standards ein. Wer die Regeln bestimmt ist immer im Vorteil.

    1. Es dreht sich ganz einfach darum: In Wirklichkeit ist es egal, wer mit wem fickt – solange BEIDE ihren Spß daran haben. NUR: Die tuntenhafte Propagierung, „hach, wir sind gay – und das ist gut so“, geht einem zurecht auf die Nerven, da die öffentliche „Verschwuchtelung“, eigentlich niemanden etwas angeht.

  15. Nordzucker:
    „Er redet über Putin, anstatt dass er Putin sprechen lässt (die Rede ist bei anti-spiegel abgedruckt). Er unterwirft den Leser also „betreutem Denken“. Das, Herr Rötzer, hat der Leser nicht nötig. Der größte Teil von Putins Rede beschäftigte sich mit der imperialistischen Praxis des Westens und war gut herausgearbeitet. Warum wird da nicht angesetzt?“

    Dann tue ich das mal:
    Zitat Putin:
    „Der Westen ist nicht in der Lage, die Menschheit alleine zu regieren, aber er versucht es verzweifelt, und die meisten Nationen der Welt sind nicht mehr bereit, das zu dulden. Das ist der größte Gegensatz der neuen Ära. Die Situation ist in gewisser Weise revolutionär: Die Oberschicht kann nicht und die Unterschicht will nicht mehr so leben, heißt es in einem Klassiker.“

    So ist der Ukrainekrieg zum Bestandteil einer „Revolution von oben“ erklärt, Putin ergänzt auf diese Weise Warren Buffets berüchtigten Spruch:
    ”There’s class warfare, all right, but it’s my class, the rich class, that’s making war, and we’re winning.”
    von der Seite „minderbemittelter Staatswesen“.

    Etliche Leser aus der älteren Generation dürften die „strukturelle“ Äquivalenz der Rolle, die „Geschichte und Kultur“ in Putins Anspruch auf geschichtliche Sendung hat, zu der, die „Volk und Rasse“ im nationalsozialistischen Angriff auf die Resultate kolonialistischer Aufteilung des Weltmarktes hatte, nicht übersehen. Ich erwähne das, weil dieselben Leute imstande sein sollten, zu erkennen, daß die Defensivität und Bescheidenheit der Mission, die Putin beansprucht, die Analogie komplett in den Schatten stellt. Der ganze Schmonzes taugt konkret zu gar nicht MEHR, als Mobilisierung der Bevölkerung für die Selbstbehauptung der Russischen Föderationsregierung und Rechtfertigung der militärischen Freiheit, mit der sie zu diesem Zweck ihren Anspruch geltend macht, gegen die NATO in die Ukraine hinein regieren zu DÜRFEN.

  16. Allein das Homosexuelle und Pädophilie in einem Gesetz genannt werden ist mehr als bedenklich. Das haben sich ein paar Heteros ausgedacht, dass das so zusammengehört.
    Aber Feindbilder schweißen eine Gesellschaft zusammen und das zählt.

    Das Gesetze zu so einem (kontroversen) Thema einstimmig in einem Parlament angenommen werden lässt auch tief blicken.

    Mein Mitleid gilt den Betroffenen.

    1. Vollkommen richtig. Man darf aber nicht vergessen, dass auch in Deutschland der sexuelle Missbrauch von Kindern (Lügde, Kirche, Sport etc.) oftmals in Verbindung mit Pädophilie gebracht wird. Da bei den Fällen, die die kath. Kirche betreffen, 80% der Opfer männliche Kinder zwischen 10 und 13 Jahre alt gewesen sind, scheint sich nicht selten eine Assoziation schwul-pädophil-straffällig einzustellen.
      Pädo und Schwuli sind gängige Herabwürdigungen auf deutschen Schulhöfen, zumindest unter Jungs im frühen Teenager-Alter.

      1. Vollkommen richtig, nur sollte man bei der Reife von Parlamentariern mehr erwarten können als von Jungs im Teenager-Alter.
        Aber wenn alle gleichgeschaltet sind wird‘s einfach schwierig mit der Reife und der Demokratie.

    2. Es ist rechtsstaatlicher Brauch und auch Notwendigkeit (Bestimmtheitsgebot nulla poena sine lege stricta), jeden Tatbestand explizit aufzuführen. Das heisst nicht, dass sie das Gleiche sind.

      Im Übrigen kosten Verstösse Privatleute zwischen einem Sechstel und so viel wie ein Z in der Heckscheibe bei uns.

      Ich mag das Gesetz nicht und finde es falsch. Aber die Schnappatmung ist Heuchelei. Mal wieder.

      1. Du findest für alles was in Russland stattfindet eine Entschuldigung.
        In dem Artikel ging es nun mal um Russland und nicht um D, oder Mali oder sonst ein Land.
        Aber alles lässt sich relativieren, sogar ein gleichgeschaltetes Parlament, gratuliere.

        1. Das Parlament ist nicht gleichgeschaltet, es gibt dort heftigere Debatten als im Bundestag. Und der Gesetzentwurf entspricht einem Mehrheitskonsens der russischen Gesellschaft. Das muss einem nicht gefallen.

          Es ging mir auch nicht um Entschuldigung. Ich mag dieses Gesetz nicht und halte es für falsch, vielleicht mit Ausnahme des Verbots der geschlechtsverändernden Massnahmen und der Verstümmelung Minderjähriger (auch der chemischen Verstümmelung durch Pubertätsblocker).

          Aber es geht um mit Geldbussen bewehrte Ordnungswidrigkeiten. Es ist auch keine Homosexuellenverfolgung, da man nicht homosexuell sein muss, um dagegen zu verstossen, und Homosexuellen nicht verwehrt wird, ihre Orientierung auszuleben. Das russische Arbeitsrecht hat übrigens scharfe Bestimmungen gegen die Diskriminierung Homosexueller am Arbeitsplatz.

            1. Du hast den Unterschied zwischen Konsens und Gleichschaltung nicht verstanden. Es gab auch im BT eine ganze Reihe einstimmig angenommener Gesetze. In den USA noch mehr. Alle gleichgeschaltet?

              Übrigens hat Putin jahrelang die Dumamehrheit gebremst.

              Lerne mal. dass in anderen Ländern andere Wertvorstellungen herrschen. Man muss die nicht gut finden, aber koloniale Haltungen wie auch die deine bringen es nicht.

              1. Ich find halt totalitäre Systeme wie das System Putin sch….
                Das ist keine koloniale Haltung, das ist der Segen der Freiheit, den wir hier genießen dürfen.
                Hier rufen Freilandhühner nach Käfighaltung für die Hühner auf dem anderen Bauernhof. Grauselig.

                    1. Ach du bist also so einer der nur behaupten kann…

                      Aber jetzt brauchen wir dein Unwissen ja nicht weiter ernst zu nehmen…

                    2. Verbreite nur wie ein Bundespastor dein Unwissen weiter….

                      Ab und an braucht der Mensch was zum lachen….

                    3. Wie man an GB sieht ist ein Austritt aus der EU möglich. Ob es sinnvoll ist steht auf einem anderen Blatt.
                      Ich hätte kein Problem wenn das ein oder andere Land sich wieder verabschiedet und seine Entwicklung wieder in die eigene Hand nimmt.

        2. Gleichgeschalteter Bundestag gegen 22:15 Uhr und §130 an ein anderes Gesetz drangehangen…
          Meinst du das….

          Du übersiehst sehr viel. Leider glaube ich nicht, dass Filemann dir halfen kann.

    3. „Allein das Homosexuelle und Pädophilie in einem Gesetz genannt werden ist mehr als bedenklich.“

      Nun ja, von nix kommt nix:
      Dass zumindest Teile der Schwulenbewegung eine Zeit lang die Nähe zu Päderasten nicht eindeutig zurückgewiesen hat, ist ja spätestens seit Franz Walters Studie zu den Grünen offensichtlich.

          1. Der „neue Jude“, hat der gerade die Ukraine mit einem Angriffskrieg überzogen?

            Oder ist das der Nachbar den man gemeinhin unter dem Namen Russe kennt?

              1. Womit du die Begründung und die Berechtigung gefunden hättest die Rechte der Homosexuellen einzuschränken und einen Angriffskrieg gegen die Ukraine zu führen.
                Gleichzeitig lebt der Musterdemokrat Putin von seinen schmalen Bezügen als Präsident und fährt hin und wieder mit seinem Kleinwagen und seinem Anhänger auf die Datsche vor den Toren Moskaus.
                Ja, Lisa Eckhart würde deine Logik lieben.

  17. Wenn Putin der wäre, als der er gern hingestellt wird, dann ist er heut vor Neid erblasst:
    Steinmeier: Ein einig Volk, kein Reich aber eine Führung (NATO).

    Und erst die Presse, die das bekommt!
    Abschied von den alten Träumen
    Es war eine Rede, die überfällig war: Bundespräsident Steinmeier hat die Menschen auf schwere und unsichere Zeiten eingeschworen. Aber wie nachhaltig können die Worte des Präsidenten sein?

    „Die Menschen“? Ich rege an, Steinmeiers und seines Hofberichterstatters Innenleben darauf zu begutachten, was für Komponenten da verbaut sind.
    Was ich davon erwarte, fragt ihr?
    Textschnipsel, was sonst?

  18. Uns im Westen ist in den letzten Jahren die Kultur weggelaufen. Hauptsache, es bringt Geld und sieht schick aus. Freiheit oder Chaos? Wenn man es erkennt, muss man es nicht nachmachen.

  19. Hier das Video mit englischer Synchronübersetzung des Valdai-Clubs von Putins Rede und seiner anschließenden Beantwortung von Fragen – er richtet eine konkrete Aufforderung an uns EU-Bürger:
    https://valdaiclub.com/multimedia/video/plenary-session-of-the-19th-annual-meeting/

    Auf der englischsprachigen Kreml-Webseite (en.kremlin.ru) findet sich – wie immer – die offizielle Englisch-Übersetzung des Transskripts, aber momentan noch nicht vollständig.

    1. Ja, das ist lustig. Er fordert die „Normalbürger“ auf, höhere Löhne zu verlangen und erzählt dann, daß man es in Russland so hält, wie im Westen auch: Mit den Staatsgewerkschaften handelt man Nominallohnerhöhungen aus, die dann die Reallohnsenkungen auf ein irgendwie mit Staatsanliegen plus sozialem Frieden verträgliches Maß begrenzen. Der Geist von Valdai.

      1. Zu „Der Geist von Valdai.“:
        Es ist völlig falsch, den Geist des Valdai-Forums auf Putin zu reduzieren, denn gerade aus dem Valdai-Forum hat er in den letzten Jahren einigen Gegenwind bekommen u. a. zu seiner Geopolitik und zu seinem Konservatismus.
        Der Valdai-Club macht das ganze Jahr über Veröffentlichungen, Diskussionen mit Wissenschaftlern aus anderen Ländern usw. Die teils relativ jungen Programmgestalter dort haben z. B. einen eigenen Zukunftsentwurf erstellt, der sich keinesfalls mit Putins Vorstellungen deckte und auch beim RIAC auf wenig Begeisterung stieß.

        Auch eine Reduzierung der Aufforderung Putins an die EU-Bürger auf seine Bemerkung über die Löhne ist nicht richtig, denn er hat ja noch einiges mehr gesagt.
        Aber selbst wenn man sich nur diese Bemerkung herauspickt, steckt inhaltlich mehr darin.

        1. Du hast mich mißverstanden. „Der Geist von Valdai“ folgt technokratischen Herrschaftsidealen und -ideologien, da ist die Person Putin mittenmang, aber die Charaktermaske der russischen Föderationsherrschaft steht da auch außen vor. Das ist so beabsichtigt und begrüßt, namentlich von Lukyanov. Und Putin spielt im Begrüßungsabschnitt selbst darauf an – das „Leben“ als Praxiskriterium der technokratischen Entwürfe Valdais.

            1. Statt mich zu siezen, könntest Du die Differenz mal kurz benennen? Würd mich interessieren, wie Du „Zukunftsentwurf“ (Sabine) gegen „technokratische Herrschaftsideale“ (TomGard) stellst, und anschließend könnte ich vielleicht sowohl mit Dir, wie Deinesgleichen* besser reden.

              *Ich kenn euch nicht, ich bin ein „Alien“, ein Einsiedler seit 2007.

              1. Zu „Statt mich zu siezen, könntest Du die Differenz mal kurz benennen? Würd mich interessieren, wie Du „Zukunftsentwurf“ (Sabine) gegen „technokratische Herrschaftsideale“ (TomGard) stellst, und anschließend könnte ich vielleicht sowohl mit Dir, wie Deinesgleichen* besser reden.“:

                Der von mir als Beispiel erwähnte Zukunftsentwurf der Valdai-Programmgestalter war eine Art Utopie und in keiner Weise technokratisch, sondern recht naiv.
                Weitere Kommunikation mit „meinesgleichen“ können Sie sich gern sparen, wenn Sie mir dazu Vorschriften machen wollen.
                Ich bleibe im Internet beim „Sie“, weil ich das möchte, aber im realen Leben duze ich mich gern mit realen Menschen.
                PS:
                Mir ist es egal, ob ich hier im Forum geduzt werde, aber ob ich selbst jemanden duze, möchte ich gern selbst entscheiden.

                1. Gut, dann weiß ich, was ich künftig zu „technokratisch“ zu erklären habe. Das ist die Tour, die Geldseite der betroffenen Angelegenheiten nicht anzutasten, daher überzuordnen, aber in eine gesonderte Abteilung auszulagern. Aber bei „Utopien“, stimmt, da wird gewöhnlich so getan, als gebe es keine „Geldseite“.

    2. wie würden die anderen hier, die Rede von Putin einordnen oder interpretieren, die er vor der Invasion gehalten hat? (Danach kam noch eine zweite direkt zum Angriff)

      Mir wird im Netz ständig vorgehalten, das sei doch der Beweis (ich glaube das war die über „De-Kommunisierung“?), dass er die Ukraine untwerfen wolle und ein Imperium aufbauen.

      Ich weise dann jedesmal darauf hin, dass aus der Rede keine Eroberungspläne hervorgehen und der Kreml tatsächlich niemals irgendwo so etwas geäußert hat.

      Und man statt dessen auf verifizierbare Handlungen achten solle, auf Verträge, Diplomatie usw.

      Putin hat nie gesagt „Wir wollen die Ukraine erobern und eine neues Imperium“. Tatsächlich hat er bzgl. Imperium ja das Gegenteil erklärt ( – keiner könne die UdSSR mit dem Verstand zurückwünschen oder so ähnlich)

      – aber die Rede vor der Invasion bot trotzdem zu viel Spielraum, glaube ich, um sie anstandslos und ohne Probleme zumindest vor einem westlichen Publikum restlos erklären oder verteidigen zu können.

      Ich müsste sie nochmal lesen. Aber vielleicht gibt es hier ja in der runde Wissenswertes.

      Das ist nicht unwichtig.

      Weil das z.B. oft Diskussionen betrifft mit Leuten, die aus den Medien oder der Literatur kommen.

      Und in den verrückten Texten der kulturpolitischen Hefte wie z.B. Merkur oder Lettre International geht es hoch und runter nur um genau diesen Aspekt von „russischer usw. Ideologie“.

      Wir sprechen hier darüber nicht.
      Aber diejenigen, die die Meinungsführerschaft beanspruchen, ununterbrochen.

      1. „Und man statt dessen auf verifizierbare Handlungen achten solle“
        Richtig.
        „Verträge, Diplomatie“ Öhm?

        Wie wär’s mit der Geschichte der Invasion?
        Das ist schon deshalb erheiternd, weil das Publikum, das Du erwähnst, einiges davon pi mal Daumen richtig hingesagt bekommen hat, allerdings nur im Zusammenhang von Narrativen über „Scheitern“, „Unfähigkeit“, „Rückschrittlichkeit“, „Schwäche“, „heroischer Widerstand „und so zu, die für sich schon fast alles darüber erzählen, wer der „Aggressor“ ist.

        Ich persönlich habe nur den leicht nachzuvollziehenden Kernpunkt spontan abrufbereit, daß die stoßtruppartig formierten russischen Angriffskräfte im Norden in unzureichender Stärke, Feindberührung vermeidend, die urbanen Zentren meidend, auf Kiev vormarschiert sind, anstelle daß sie sofort die Umgehung der Donbass-Armeen über Poltava in Angriff genommen hätten. Es zeigt deutlich, daß die Kreml-Führung ihrer eigenen verquasten Ideologie von der „russischen Welt“ aufgesessen sind und daran geglaubt haben, daß es keinen besonderen militärischen Nachdruck bräuchte, um einen sustanziellen Teil der Armee zur Duldung einer Besetzung Kievs zu bewegen, trotz der vergangenen 8jährigen Bevölkerungstrennung einschließlich der Emigrationswellen und des Umstandes, daß die NATO- und EU-finanzierte Armee neben Energiewirtschaft und Big Agro der wichtigste „Arbeitgeber“ im Lande war. Und obendrein hat die russische Militärführung sich von der tatsächlichen Passivität der ukrainischen Garnisonen in den Oblasten Charkov und Tscherniev in den ersten etwa 4 Tagen noch dahingehend täuschen lassen, daß sie eine ausreichende Aufklärung und Deckung ihrer vorstoßenden Kolonnen aus der Luft gegen die NATO-trainierten und -bewaffneten Special Forces unterließen – mit katastrophalen Folgen.
        Kurzum, sie haben nach der Luftangriffswelle auf die ukrainische Luftwaffe und die NATO-Installationen die Hauptkräfte des ukrainischen Fußvolkes schonen wollen, weil sie glaubten, sich seiner in einer neutralisierten Ukraine bedienen zu können.

        Du hast es in dem anderen Thread selbst gesagt:
        „Selbst wenn (NATO) Raketen nun an (einer) ungar./rumän. Demarkationslinie stationiert würden, weil Ukraine wie auch immer neutralisiert wäre – für die militär. Bedrohung spielte das für die Russen keinen wirklichen Unterschied.“
        Genau, und darauf zielte Macrons Initiative, schon vor dem russischen Einmarsch, Rumänien, statt der Ukraine, zum Hauptstandort einer südlichen NATO-Abschreckung auszubauen. Auch nach dem Einmarsch hat er das nochmal in der Hoffnung auf deutsche Unterstützung vorgebracht, sogar kürzlich noch. Jetzt hat er stattdessen klargestellt, daß Frankreich keinen Finger rühren wird, wenn Russland zu einem nuklearen „escalate to deescalate“ Angriff auf die Ramstein-Gruppe in Deutschland schreiten würde.

        Alles Tat-Sachen, die hinreichend klar stellen, die Entscheidung der NATO, den Russlandkrieg ggf bis zum letzten Ukrainer zu führen, aber einstweilen nicht darüber hinaus, entspringt keiner Verteidigungsstrategie gegen Russland, sondern folgt Kalkülen mit einer politischen Dynamik, von der sich die Führungsstäbe der NATO und ihre politischen Agenten in Europa wie in den USA eine NATO – Militärherrschaft nicht nur über Europa, sondern über einen „vereinigten Westen“ erhoffen.
        Brüssel soll endlich materiell werden, was es nach dem Wahlsieg Trumps teils ideell, teils strukturell schon geworden war, das unumstrittene Machtzentrum des Imperiums, das den Aufstieg Chinas „einzudämmen“ imstande ist.

      2. Hallo xyz (welcher ist es diesmal?),
        zu „aber die Rede vor der Invasion bot trotzdem zu viel Spielraum, glaube ich, um sie anstandslos und ohne Probleme zumindest vor einem westlichen Publikum restlos erklären oder verteidigen zu können.“:

        Warum müssen wir denn eine Rede Putins „restlos erklären oder verteidigen“?
        Ich denke, wenn man sich so in die Enge drängen lässt, ist man nur noch im Verteidigungsmodus und wirkt dann auf andere wie ein Sankt-Putin-Jünger.

        Putin betreibt – wie jeder andere Politiker auch – Propaganda mit seinen Reden, d. h. er will mit jedem Satz etwas bezwecken.
        (Habe in grauer Vorzeit im Deutschunterricht gelernt, jede Aussage eines Politikers als Propaganda im guten oder schlechten Sinne zu interpretieren, z. B. wurde für Willy Brandts Entspannungspolitik zuvor jede Menge Propaganda gemacht.)

        Den Begriff „De-Kommunisierung“ hat Putin als Retourkutsche auf die westlichen Pläne, Russland zu „de-kommunisieren“, verwendet:
        „Ihr wollt Dekommunisierung? (…) Wir sind bereit, der Ukraine zu zeigen, was eine echte Dekommunisierung ist.“
        Das kann man auch wie „Wer anderen eine Grube gräbt, fällt selbst hinein“ interpretieren.

        Aber egal, Putin hat in seiner gestrigen Valdai-Rede die Gründe seiner Entscheidung vom 24.2. ganz exakt benannt und dabei die damalige militärische Situation im Donbass hervorgehoben.
        Er hat klar gesagt, warum Russland mit der Invasion aus seiner Sicht nicht mehr warten konnte, was natürlich bedeutet, dass die Invasion von ihm als Option in Betracht und militärisch entsprechend vorbereitet worden war.

        1. @Sabine Schulz & TomGard <– (xyz = Quatsch)
          komme grad nicht mit dem Beantworten hinterher. Rascher Versuch:

          @Sabine Schulz
          Ich will Putin nicht verteidigen wenn es zu verteidigen nichts gibt.

          Es geht um die Wahrung meiner eigenen These: Putin habe nicht vor, Ukraine und Osteuropa zu erobern. Um das stichhaltig zu verteidigen, muss ich ggf. die Aussagen Putins zumindest richtig interpretieren können. Sonst schieß ich mir ja ins Knie wenn er das Gegenteil behaupten würde/behauptet hätte.

          Argumentative Einfallstore (siehe Ihre Erfahrung re: Schäfer) müssen geschlossen werden. Oder man lasse das Argument fallen, sonst wird man gezwungenermaßen zum Lügner und Propagandisten.

          Das mit "De-Kommunisierung" verstand ich (Lektüre ist freilich lange her) nicht nur als ironischen Seitenhieb, sondern tatsächlich auch, zumindest für eine mögliche Interpretation hin bewusst so offen formuliert, als Option für ein militärisches Drohszenario, im Sinne von: ich könnte eure Ukraine "zerschlagen wenn ich wollte". Das geht, oder ginge, über eine reine Rhetorik hinaus.
          (aber ob gerade dieser Unsicherheit meinerseits hake ich so nach.)

          Dass es militärstrategisch nur um Donbass ging, will mir nicht einleuchten, zu ultimativ sind die technologischen Möglichkeiten der NATO, als dass der Urquell des Sicherheitsübels für die Russen durch Kontrolle von 4 Provinzen gebannt wäre.

          Aber auch hierfür gilt, ich muss nochmal nachlesen.

          Dank auf jeden Fall für den Valdai-Hinweis. Ich will es nachholen.

          @TomGuard

          die Macron-Rumänien Chose kannte ich nicht. Wo kommt die her?
          And may be you could expand on it.

          Ich bin ehrlich gesagt nicht so firm wie du oder andere hier und andernorts im Kleinklein der Kriegsführung in der Ukraine. Ich hab früh beschlossen, dass nicht eingehend zu verfolgen, bis auf rudimentäre moonofalabama-Updates.

          Ich weiß von 2 Erklärungen für das "Scheitern vor Kiew ": die von dir genannte und bei uns am weitesten verbreitete, und die, dass es ein Ablenkungsmanöver gewesen sei (oder man eben mit 2 Möglichkeiten spielend geguckt hat, was geht).
          Aber wenn man das dann konkrettaktisch abklopft wie du es im Ansatz tust, klärt sich das ja uU. letzlich doch noch.

          Wiederum, rein anekdotisch argumentiert:
          Ich weiß von meinen Kollegen wie eng Ukraine und Russland verflochten waren.

          Da wollte es mir von Beginn an nicht so recht in den Kopf, dass diese Russen nicht auf dem Laufenden wären was in der Ukraine los ist und sie sich dermaßen verschätzen.

          Wir sind doch nicht mehr im Napoleonischen Krieg, wo die Blickachse die Schlacht entscheiden kann.

          Eine kursorische Interpretation der Putin-Rede wie von Sabine Schulz hätte mich zudem auch interessiert. ;-). if thats in the cards.

          1. Zur Vorkriegsinitiative Macrons, Rumänien betreffend, finde ich auf die Schnelle nichts mehr. Ich hatte das damals nicht abgespeichert, weil chancenlos, und jetzt ist es in Google zugedeckt von Frankreichs Bemühungen, im Rahmen der NATO stationierungstechnisch in Rumänien in die Vorhand vor den Amerikanern zu kommen, wegen „Bruderland“ der Francophonie und so zu – also Einflußpolitik innerhalb der NATO. Bezeichnend allemal, daß NATO und Pentagon darauf mit der Stationierung von 4700 Mann der „Höllenhunde“ der 101th Airborne Division reagiert haben, mehr, als Frankreich je aufbieten wollte, die gleich mal getönt haben, auf Odessa zu marschieren, wenn „Putin“ da „eskalieren“ wollte, tat-sächlich aber die russische Garnison in Transnistrien zur Geisel nehmen. Die jüngeren Beispiele waren Anspielungen in Reden.

            Was Putins Rhetorik anbelangt, teile ich Deine Antwort an Sabine, verstehe aber andererseits nicht, was Dein Anliegen ist. Wie kommst Du darauf, Gegenargumente gegen Dämonisierungen in Putins Reden zu suchen, wo die doch, wie schon gesagt, an den Aussagen der Absender selbst zu blamieren sind?

            Deshalb noch ein Beispiel.
            Wenn Stoltenberg (18.10) sagt:
            „And if (Putin) wins in Ukraine, that will send a very dangerous message to all authoritarian leaders, that when they use military force in a brutal way, violate international law, they will achieve their goals. That will make us more vulnerable, it will make the world more dangerous.“
            Dann kann man doch mal fragen, was er denn „fürchten“ wolle? einen weißrussischen Einfall in Polen? Chinesische Horden, die über den Suezkanal kommend … wo einfallen könnten? Will er sagen, daß China eine Entscheidung, Taiwan zurück zu holen, iwie von einem „Sieg“ (wie soll der überhaupt aussehen?) „Putens“ in der Ukraine abhängig macht? Wer sich in irgendwelchen Debatten auf Aussagen aus der NATO-Hegemonalkultur beruft, hat entweder nur Matsch in der Birne oder ist ein Bot, period. Da gibs nix mehr zu reden. Oder?

            1. @TomGard

              thx.

              Matsch und NATO – das passt zu Einem wehrpraktisch.

              Zum Andern werd ICH im Netz des Bot-Seins bezichtigt, wenn ich eben jene „Hegemonalkultur“ in Frage stelle.

              Was denkst du denn wovon der ganze MSM-Matsch auf uns herunterregnet?

              Unsere Anti-Russland-Propaganda ist so alt wie die NATO selbst.
              Wir sprechen also von stolzen Traditionen.

              Denk nur an die Wirkung des Institut For The Study Of War, das so offensichtlich daneben ist, dass sogar Responsible Statecraft, das nun wirklich der Nasenbohrer unter den Atlantikkritikerin ist, nur noch verständnislos deren Manipulationsgetue anprangern konnte – und doch liefert ISW Tag für Tag die Blaupause für den festangestellten Stratego-Fan bei WaPo, NYT, you name ´ em.

              d.h. auf alle deine Fragen:

              „was er denn „fürchten“ wolle? einen weißrussischen Einfall in Polen? Chinesische Horden, die über den Suezkanal kommend … wo einfallen könnten? Will er sagen, daß China eine Entscheidung, Taiwan zurück zu holen, iwie von einem „Sieg“ “

              gilt es, ein eindeutiges „Ja“ zu erwidern.
              DAS ist es, was sehr viele wirklich glauben.

              Und ich spreche nicht von High School Football Quaterbacks.

              Ich spreche hier von altgedienten Haudegen der Civil Rights Movement, wie Bill Fletcher, der im März auf einem Panel, das eigentlich eine gemeinsame Linke diskutieren sollte, Sevim Dagdelen widersprach, als sie vor der Gefahr eines Atomkriegs warnte und ebenso der vorsichtigen Einschätzung Dagdelens, dass in Kiew im Feburar eigentlich keine echten Orangen wachsen. Ergo Fletcher: das ganze Gerede von Faschos usw. sei vollkommener Humbug.

              (Eine Position die Fletcher Monate später in einem langen Gespräch mit Noam Chomsky, wenn gleich respektvoller, wiederholte. Wovon sich der alte Herr aber nicht beeindrucken ließ. Er erkläre Fletcher glasklar, als der nicht verstand warum Europa so handele, (in etwa so): „Because that´s the nature of forein affairs. The Europeans are afraid. Do they like it? No. But they go along. Because the know, the US is a rogue state.“ Was mit der Pipeline unter Beweis gestellt wurde. Ich hatte erwogen Fletchers Büro eine „Infomail“ zu schicken. Aber irgendwann war mir klar, es hätte keinen Sinn. Und Zeit zu verbrennen hab ich nicht.)

              Also, falls du damit tatsächlich noch nicht konfrontiert wurdest: Es hat grauenhafte Ausmaße angenommen.

              -zu Putin nochmal: Ich möchte mir eigentlich nur in meiner korrekten Interpretation sicher sein.
              Aber wenn du selbst darum kämpfen musst, 2+2 bleibe 4?
              Dann geht jeder Maßstab verloren.

              Sabine Schulz hat es ja in Köln selber erlebt. Ich kann mir das gut vorstellen. Krone-Schmalz, deren Bestseller einen ganzen Verlag halfen zu finanzieren, wurde im Frühjahr aus den Regalen entfernt. Und das, obwohl Verleger dem Kopfe nach, in erster Linie ja auch immer Kapitalisten sind.

              -Macron: „„escalate to deescalate““ – mit welchem Aufhänger? Denn Macron weiß natürlich ganz genau, dass Putin mit keinem Wort von dieser Chimäre gesprochen hat.

              + + +

              Geruhsame Nacht. Ich muss mich jetzt wieder meinen Recherchen zur frz. Atombombe der 50er widmen. (Kein Witz.)

  20. „Wir müssen nur klar verstehen, dass es, wie ich bereits sagte, zwei Westen gibt – mindestens zwei und vielleicht mehr, aber mindestens zwei: den Westen der traditionellen, hauptsächlich christlichen Werte, Freiheit, Patriotismus, reiche Kultur und jetzt auch islamische Werte ….. Aber es gibt einen anderen Westen – aggressiv, kosmopolitisch, neokolonial, als Werkzeug neoliberaler Eliten agierend. Mit dem Diktat dieses Westens wird sich Russland natürlich nie versöhnen.“

    Der Artikel macht klar, warum neoliberale und so genannte fortschrittliche Strömungen im Westen gerne bei der Bevormundung anderer Gesellschaften mit anderen Traditionen zusammen arbeiten – es geht nicht darum, den anderen eine bessere Lebensweise vorzuleben, sondern darum, diese zu ihrem vermeintlichen Glück zu zwingen!

    1. Russland ist Franz-Josef-Land, CSU 80er Jahre. Wie weltfremd sind da einige ?

      Wer möchte, soll für die russische Homoehe die Knarre in die Hand nehmen und den WKIII anzetteln.

      1. Nur mal so,
        die Demokraten in den USA sind keine Sozialdemokraten und die Republikaner sind da nicht von der CDU.
        Man muss die eine Raste nach rechts verschieben. Die Republikaner sind dann von der NPD und die Demokraten von der CDU/AfD.
        Zu Homophobie und Rassismus in den USA muss man nach Anschsuungsmaterial nicht lange suchen. Netflix und Hollywood sind da schlechte Beispiele.

  21. „Zwar nicht ausgesprochen ist damit auch die Sicherung der dominanten Stellung des Mannes verbunden, Putin gibt sich da gerne als Macho-Vorbild..“

    Oder :

    „Mit der Verfassungsänderung, die 2020 in Kraft durch ein Referendum trat, hatte sich Putin nicht nur gesichert, bis 2036 im Amt bleiben zu können, und – schon im Vorblick auf den Krieg?“

    Später setzt Rötzer einen russ. Patriotismus der widerwärtigen ukrainisch-rechtsnational-faschistischen Spielart (durch“ Ausrottung russischer Kultur“ – nur der Kultur, möchte man den Autor fragen? ) gleich – verklärt und verharmlost diese somit.
    Das ist zT schon recht ekelig.

    Ich bewundere jeden Kommentar, dessen Verfasser es schafft, sich mit einem derart tendenziosen Artikel auseinander zu setzen.

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