Drecksarbeit

Bombardierung der Mustafa Hafez School in Gaza
Das Bild soll die Mustafa Hafez School in Gaza am 3. Juli nach einem israelischen Angriff zeigen. Bild: Times of Gaza

Bundeskanzler Friedrich Merz sprach von der “Drecksarbeit”, die Israel “für uns alle” macht. Nur eine rhetorische Entgleisung?

Zivilisatorischer Fortschritt zeichnet sich durch zunehmende Arbeitsteilung aus. Das hat zum einen mit den sich häufenden und ständig komplexer werdenden Herausforderungen der Gesellschaft zu tun (ein Einzelner kann nicht alles bewältigen, was mehrere Menschen durch Arbeitsteiligkeit effizient zu meistern vermögen), zum anderen aber auch mit sozial motivierter Hierarchisierung der Arbeit, die den oberen Schichten der Gesellschaft sogenannte angesehene Arbeitsbereiche vorbehält, den niederen Schichten hingegen das, was man entsprechend “niedere Arbeiten” zu nennen pflegt.

Hieß es aber im mittelalterlichen Klosterwesen noch “ora et labore”, wobei Arbeit als Teil der Tugend klösterlichen Daseins begriffen wurde, so entfaltet sich im Feudalismus der Neuzeit, mithin in der Aristokratie eine negative Haltung der Arbeit gegenüber, besonders in Bezug auf körperliche Arbeit. Der Aristokrat möchte mit seinem blassen, gepuderten Gesicht nicht zuletzt indizieren, dass er bzw. sein Stand nicht der Sonne bei der Feldarbeit ausgesetzt sei. Als dann auch der Adel beginnt, sich dem Bürgertum anzugleichen und bürgerlichen Berufen nachzugehen, handelt es sich um Arbeitsbereiche, die dem orthodoxen Adel zuwider sind, dem Bürgertum aber als renommierte, gar prestigeträchtige Tätigkeit gelten. Wenn es vom englischen Aristokraten um die Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert heißt, er reise von seinem Landgut zu Geschäften in der City, ist damit nicht nur die Fahrt nach London, sondern vor allem die zur Börse gemeint. Aber auch noch im hochbürgerlichen Haushalt wird die Hierarchie von Upstairs, Downstairs strikt gewahrt, wie in der britischen TV-Serie aus den 19070er Jahren meisterlich dargestellt.

Die Arbeitshierarchisierung schafft also nicht nur den Abstand von Oben und Unten, sondern auch die qualitative Unterscheidung von angesehener und niederer Arbeit, mithin die damit einhergehende Diskrepanz zwischen physischer und geistiger Arbeit. Wer schwere körperliche Arbeit zu verrichten hat, hat es entweder persönlich nicht “geschafft” (he didn’t make it), sich der Sphäre dieser Arbeitsschmach zu entwinden, oder er vermag es wegen Klassenherkunft bzw. Milieu von vornherein nicht. Die Unterscheidung der “uneducated” von den “educated classes” gerinnt so zum Kainsmal des Niederen.

Nicht von ungefähr spricht Marx in seiner “Kritik des Gothaer Programms” (1875) von der Überwindung der kapitalistischen Arbeitsteilung in einer zukünftigen Gesellschaft: “In einer höheren Phase der kommunistischen Gesellschaft […] ist die knechtende Unterordnung der Individuen unter die Teilung der Arbeit, damit auch der Gegensatz von geistiger und körperlicher Arbeit, verschwunden…“ Deutlicher lässt sich das Ziel rigoroser Abschaffung der Trennung von geistiger und körperlicher Arbeit nicht beschreiben. Mit einem gewissen ironischen Augenzwinkern heißt es bereits in der “Deutschen Ideologie”, im Kapitalismus sei der Mensch nur entweder “Jäger, Fischer oder Hirt oder kritischer Kritiker”, in der künftigen Gesellschaft hingegen, “wo Jeder nicht einen ausschließlichen Kreis der Tätigkeit hat, sondern sich in jedem beliebigen Zweige ausbilden kann, die Gesellschaft die allgemeine Produktion regelt und mir eben dadurch möglich macht, heute dies, morgen jenes zu tun, morgens zu jagen, nachmittags zu fischen, abends Viehzucht zu treiben, nach dem Essen zu kritisieren, wie ich gerade Lust habe, ohne je ein Jäger, Fischer oder Hirt oder kritischer Kritiker zu werden”.

Marx hätte sich nie einfallen lassen, von “Drecksarbeit” zu sprechen. Zu sehr wusste er um die Umstände, die die unterschiedlichen Sphären der gesellschaftlichen Arbeit formen und nähren. Der deutsche Bundeskanzler hat da keine Skrupel. Das kann man ihm bei der ihm eigenen Wirtschaftsideologie nicht verdenken. Er lebt eben nicht in einer künftigen Gesellschaft, sondern in der heutigen, in der des Kapitalismus, der “niedere Arbeit”, und ja, auch “Drecksarbeit” sehr wohl kennt und entsprechend als Nun-mal-Gegebenes hinnimmt, solange die Protagonisten des Niederen Ruhe geben und nicht über Gebühr aufmotzen. Nun hat er aber von “Drecksarbeit” nicht im sozialen Kontext des eigenen Landes gesprochen, sondern in Zusammenhang mit dem von Israel gegen den Iran geführten Krieg. Wörtlich: “Das ist die Drecksarbeit, die Israel macht für uns alle.”

Sogleich hat man sich darüber echauffiert, als hätte der Bundeskanzler nicht genau das gesagt, was er als deutscher Geopolitiker denkt. Dass da auch ein Residuum kolonialistischer Ideologie mitschwang, ist offenbar nicht weiter schlimm. Peinlich nur die Wortwahl. Warum eigentlich? Nun, weil sie nolens volens eine arbeitsteilige Hierarchie auch unter Nationen suggeriert. Da ist der Staatsführer eines Landes (von Herrenmenschen?), der an ein anderes, offenbar niederes Land, von oben blickend, eine Funktion delegiert, die er als “Drecksarbeit” apostrophiert. Das haben deutsche Politiker seit dem Zweiten Weltkrieg zuweilen so an sich, wenn es um Israel geht. Sie stellen einen (von Auschwitz sich ableitenden) Zusammenhang von Israel und Deutschland her, der schon so manche rhetorischen Blüten hat entstehen lassen. Die deutsche Bundeskanzlerin verkündet, Israels Sicherheit sei Teil der deutschen Staatsräson. Die deutsche Außenministerin proklamiert unmittelbar nach dem 7. Oktober: “In diesen Tagen sind wir alle Israelis.” Und nun also der gegenwärtige Bundeskanzler, der Israel die “Drecksarbeit” machen lässt.

Indes: Israels Sicherheit ist israelische Staatsräson; Deutschland darf finanzieren und Waffen liefern, aber man erzähle nicht, das sei deutsche Staatsräson, denn sonst ist alles, was Israel “zu seiner Sicherheit macht”, deutsche Staatsräson. Will das Deutschland? Und wenn “wir in diesen Tagen alle” Israelis sind nach dem 7. Oktober, dann erhebt sich die Frage, wann “diese Tage” zu Ende gegangen sind. Halten sie jetzt, fast zwei Jahre nach Beginn des Gaza-Kriegs, immer noch an? Und von welchen Israelis ist da die Rede? Auch von den Trägern der Besatzung in der Westbank und den Faschisten in der Knesset? Will das Deutschland? Und wenn Israel die Drecksarbeit “für uns alle” macht, gilt es auch für das, was Israel im Gazastreifen verbrochen hat? Denn wenn dem so ist, dann ist man auch Teil davon und kein “neutraler” Zeuge dessen, was man an Israel nonchalant delegiert hat. Will das Deutschland?

Das Israel, dem sich alle zitierten deutschen PolitikerInnen (wie auch immer) verbunden fühlen, gibt es nicht. Schon lange nicht, aber unter Netanjahu endgültig nicht. Sie alle, die sich mit Israel solidarisieren, solidarisieren sich zwangsläufig wenn nicht subjektiv, so doch objektiv mit der von Israel verrichteten “Drecksarbeit”, und die gilt nicht nur für den Iran-Krieg, sondern auch und vor allem für den Gaza-Krieg. Sie gilt somit für das, was viele auf der Welt, u.a. der Internationale Gerichtshof in Den Haag, als Genozid einstufen. Sie gilt für die Tötung von über 55.000 Menschen (vorsichtige Einschätzung; man redet inzwischen bereits von 100.000), unter ihnen mindestens 17.000 (teilweise neugeborene) Kinder; sie gilt für die Vernichtung der gesamten Infrastruktur des Gazastreifens, für Pläne zum Vollzug eines Bevölkerungstransfers; sie gilt für das systematische Aushungern von Menschenmassen, die jetzt schon weder ein noch aus wissen; sie gilt nicht zuletzt für die Pläne der kahanistsischen Siedlerfaschisten im israelischen Parlament, die eine jüdische Neubesiedlung des Gazastreifens anstreben.

Sie gilt aber auch für die Regierungskoalition im heutigen Israel, die de facto einen (“Justizreform” genannten) Staatstreich praktiziert, die Gewaltenteilung zerstört, das Justizsystem außer Kraft setzen möchte, gegen Israels arabische Bürger Methoden einer innerisraelischen Apartheid verwendet, sie schikaniert und verfolgt, und mittlerweile auch vor jüdischen Israelis keinen Halt macht, Demonstranten polizeilich belangt und Bürgerrechte unentwegt verletzt… Die Liste des hier Aufgezählten ließe sich noch lange fortsetzen. Dessen müssen sich deutsche Israelfreunde (trotz oder gerade wegen der Auschwitz-Erinnerung) bewusst werden. In besonderem Maß gilt dies aber für Deutschlands führende PolitikerInnen.

Wenn man einer Ideologie der “Drecksarbeit”, die man andere machen lässt, anhängt, hat man nicht nur den fundamentalen Respekt vor Arbeit verloren, sondern auch den vor denen, die sie zu verrichten genötigt sind, vor allem aber hat man sich dann von der Vorstellung einer Welt ohne “Drecksarbeit” verabschiedet. Dreckiger kann man sich nicht besudeln, und je mehr man sich selbst unbesudelt wähnt, desto dreckiger steht man da.

Unerörtert bleibe hier, was besagtes Diktum des deutschen Bundeskanzlers bedeutet, wenn man bedenkt, welche “Drecksarbeit” Deutsche Juden im 20. Jahrhundert aufgezwungen haben und welche “Drecksarbeit” sie an den Juden verbrochen haben.

Moshe Zuckermann

Moshe Zuckermann wuchs als Sohn polnisch-jüdischer Holocaust-Überlebender in Tel Aviv auf. Seine Eltern emigrierten 1960 nach Frankfurt am Main. Nach seiner Rückkehr nach Israel im Jahr 1970 studierte er an der Universität Tel Aviv, wo er am Institute for the History and Philosophy of Science and Ideas lehrte und das Institut für deutsche Geschichte leitete. 2018 wurde er emeritiert.
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30 Kommentare

  1. Erinnert der Ausspruch nicht an die Geheimrede von Himmler, er habe großen Respekt vor seinen Männern, die täglich bis zu den Knöcheln in Blut watend ihre schwere Arbeit leisteten und trotzdem anständige Kerle geblieben wären?

  2. Erinnert der Ausspruch nicht an die Geheimrede Himmlers, dass seine Männer bei ihrer Arbeit , täglich bis zu den Knöcheln in Blut watend, trotzdem anständige Kerle geblieben wären?

  3. Die wichtigste Implikation dieses Spruchs von der Drecksarbeit hat Herr Zuckermann nicht besprochen. Israel ist nicht nur zuständig für die niederen Arbeiten, sondern es erledigt „für uns“ die niederen Arbeiten. Was einfach so nebenbei, die Zuständigkeit Deutschlands für das Atomprogramm des Irans unterstellt. Ja wenn die Israelis die „Drecksarbeit“ nicht gemacht hätten, dann hätten wohl „wir“ – also Deutschland, den Iran bombardieren müssen. Davor hat der Merz dann „größten Respekt“ – also wenn eine andere Nation unsere Interessen durchsetzt.

  4. Natürlich war von Hallervorden und Co. die Anzeige gegen Merz die richtige Sache. Leider bleibt diese in einem Staat wo die Staatsanwaltschaft Befehle von der politischen Führung empfängt sehr wahrscheinlich folgenlos.
    Es offenbart was für ein Staat Deutschland in Wirklichkeit ist! Ein Staat, wo die herrschenden Machen was sie wollen und die Bevölkerung drangsalieren, wenn diese mal aufmuckt.
    Genauso werden demokratische Gepflogenheiten weggewischt. Eine Bundestagswahl mit unsicherem Ausgang wird einfach so hingenommen und wird nicht noch einmal überprüft, weil es könnte ja den Mächtigen einen Strich durch die Rechnung machen…
    Was ich von Merz und den anderen Typen halte und denen Wünsche, die diesen Wahnsinn rechtfertigen, darf ich hier nicht sagen, weil für meine Meinung werde ich hier in diesem Land bestraft, was auch schon geschehen ist…
    Ich habe jegliches Vertrauen in die Rechtsstaatlichkeit dieses Landes verloren.

  5. Israel ist nicht der einzige Nicht-NATO-Staat, der für die NATO (= „uns“, der Wertewesten) diese Drecksarbeit macht, die natürlich genau das ist. Der andere ist gegenwärtig die Ukraine.

    Der Gegner ist der gleiche (BRICS+) und beiden Stasten droht wegen der Drecksarbeit, die sie verrichten, auch das gleiche Schicksal des zivilisatorischen Zusammenbruchs.

    Eigentlich ist die Bezeichnung „Drecksarbeit“ hilfreich: Wer andere für sich die Drecksarbeit machen lässt, der wird allgemein als unmoralisch, parasitär, verwerflich angesehen. So gesehen scheint mir die Bewertung, die in der Äußerung von Merz drinsteckt, eigentlich von der großen Mehrheit der Weltbevölkerung geteilt zu werden.

    1. Wer bist du, der bestimmen will was hier zu erscheinen hat und was nicht?!?
      Anscheinend sieht Overton da genügend Bedarf.

      Und eine Perspektive aus Moshe Zuckermanns Sicht ist für immer interessant und vermittelt häufig zusätzliche Denkansätze!

  6. Merz, der Bewunderer von Trump und Netanjahu, kann seine Begeisterung über den Massenmord ausgeübt von Zionistenfaschisten in Palästina mit dem Zitat „sie würden für uns ja nur die Drecksarbeit machen“ nicht verhehlen. Er wird seinen momentanen Koalitionspartner SPD (<13%) in den Boden stampfen und ohne Neuwahlen mit der AfD eine neue Regierung bilden. Nachdem Merz schon mehrere Wahlversprechen gebrochen hat, kann man keine seiner Aussagen mehr trauen.

    Die CDU kann man schon jetzt als Steigbügelhalter des nächsten Faschismus in Deutschland bezeichnen. Wer die Zionisten als Faschisten bezeichnet und Freiheit für die Palästinenser fordert, wird von der deutschen Justiz verfolgt, oder auf Demonstrationen, wie in Essen passiert, von der Polizei gnadenlos zusammengeschlagen. Faschismus schlummert immer noch und ist die DNA der Deutschen!

    1. Frage: Warum sollte die AFD mit Merz zusammen ohne Neuwahlen eine
      neue Regierung bilden? Leider findet man ja kaum noch Aussagen und Kritiken
      der AFD Politiker zu den Merz Aktivitäten. Sogar die Alternatin Medien halten
      sich jetzt auffallend mit Berichten über die AFD zurück. Wurden die von unseren
      Regierenden ernsthaft bedroht? Hat das neue Gesetz zu Hassreden, das seit 01.07.
      in Kraft ist, alle in Schockstarre versetzt? Kritisch über Israel darf auch nur noch der
      Vorzeigejude Mosche Zuckermann ausdrücken. Der Zustand in Deutschland ist
      wohl schon viel schlimmer als man es bisher vermuten konnte. Ich rate jedem der
      es ermöglichen kann Deutschland zu verlassen. Ich kann es leider schon aus gesund-
      heitlichen Gründen nicht, sonst wäre ich längst weg.

  7. Interessant auch, was Herr Zuckermann in diesen Interview gesagt hat

    http://nahost-forum-bremen.de/?p=14871

    Er wirkt hier sehr verzweifelt und bezeichnet Israel als faschistisch. Das kann ich voll unterschreiben. Es würde mich interessieren, wie groß die Schäden in Israel selbst sind.

    Wenn ich noch einen winzigen Glauben in das was man Demokratie nennt hatte, so hat mir das Herr Merz vollständig ausgetrieben. Leider ist das deutsche Regime noch sehr stabil und nicht durch ein paar Demos zu erschüttern, wie einst die DDR.

    Das einzige was mir Mut gemacht hat, war die große Palästina-Solidemo unlängst in Berlin. Wir waren 60.000, die Mehrheit war jung, weiblich, mit und ohne Kopftuch.

    Später ging dann ein Lied durch das Netzt „Boom, Boom Tel Aviv“, das ein amerikanischer Irakkriegsveteran geschrieben hat. Ihr könnt es selbst googeln. Es beschreibt die Stimmung der Jugend der Welt zum faschistischen Staat Israel. Da Israel weltweit unter den normalen Menschen verachtet wird, trauen sich viele Israelis nicht auszuwandern. Wie würde Deutschland denn solche Flüchlinge aufnehmen? Die bekannte antizionistische Jüdin Iris Hefets, die nach Berlin auswanderte, wurde schon fünfmal verhaftet.

    Dieses Deutschland muß sterben,
    damit wir leben können!

    1. Merz‘ Satz ist fast so gut wie die Hunnenrede von Wilhelm II.
      „Kommt ihr vor den Feind, so wird derselbe geschlagen! Pardon wird nicht gegeben! Gefangene werden nicht gemacht!“

      nur das mit den Gefangenen stimmt nicht so ganz, heute dürfen sich die Israelis noch tausende Menschen zum Foltern aussuchen…..wird alles toleriert oder hat Merz sich schon über die menschenunwürdige, erniedrigende Behandlung der Gefangenen in den israelischen Lagern geäussert?

  8. Auf der großen Solidemo für Palästina in Berlin wurde erzählt, die Losung „from the River….“ dürfe man sagen. Ein diesbezüglicher Prozeß in Berlin sei gewonnen worden
    Wißt ihr mehr?
    Wäre doch für Overton mal eine Sache, die man recherchiert könnte?

  9. Nun wird die Reparatur eines Abwasserrohrs wohl immer Drecksarbeit bleiben. Dachte Marx, es werde solche Arbeiten im Kommunismus nicht geben? Dann hat er sich getäuscht. War er linksgrün versifft? Ein bisschen schon.
    Dann hat der Kapitalismus die Arbeit in gerade der gegenteiligen Weise verändert. Unendlich lange Fließbänderzur Msassenfertigung, an denen immer derselbe Handgriff getan werden musste. Die Sowjets waren nun aufgerufen, eine bessere Produktionsform zu finden. Was aber nicht gelang. Sie setzten erst recht auf Massenfertigung mit noch höheren Stückzahlen. Üblicherweise sagt man, die Sowjets hätten das falsch gemacht. Haben sie nicht. Sie mussten sich an den realen Möglichkeiten orientieren.
    Nun hat Merz das mit der Drecksarbeit auf den Iran bezogen. Zuckermann müsste spätestens an diesem Punkt nun auch mal diesen Staat erwähnen. Der Israel seit 46 Jahren mit Vernichtung droht. Da war doch eine Uhr, die die Restzeit Israels zurück zählte? Und die haben die Zionisten jetzt zerdeppert. Kein Protest gegen die Zerstörung dieses Kunstwerks? Nein, bei Zuckermann nicht. Der Iran bleibt einfach unerwähnt.

    Jetzt ist der Konflikt am entscheidenden Punkt und natürlich wäre nun einmal ein Vergleich der beiden Kontrahenten angebracht. Ist da nicht das Tausendfache dessen, was er Israel vorwirft? Natürlich, aber eben deswegen meidet er das Thema.

    Der Hauptaspekt des Konflikts wird einfach nicht erwähnt. Wenn man das weglässt, kann man Israel natürlich vorwerfen, dass es völlig absurde Aktionen in Gang setzt. Billige, einseitige Propaganda. Einfältiges Sandkastengebrabbel ohne jeden Erkenntnisgewinn.

    1. Israel ist nicht das, was uns vorgegaukelt wird. Es repräsentiert nicht die Semiten, seine Führer stammen aus Europa und haben keinerlei Orient-DNA intus, das sieht man schon an deren Gesichtern. Es repräsentiert noch nicht einmal die Gesamtheit der Juden, sondern nur die dort hingepflanzte Geldelite. Israel hätte eine Überlebenschance, wenn es sich zu einem demokratischen, nicht rassistischen und säkulären Land ändern würde, tut es aber nicht. Es gibt keine nachvollziehbare Begründung dafür, dass eine Auswahl einer Religionsgemeinschaft einen eigenen Staat mit Unterdrückung und Vernichtung der eigentlichen Ureinwohner rechtfertigen würde. Wenn sich Israel und deren Unterstützer nicht in Richtung Humanität ändern, werden immer wieder Kräfte nachwachsen, die seine Beseitigung wünschen, sprich, wenn die Hamas weg wäre, würde es neue Organisationen geben, und kurzsichtig wie Netanjahu & Co sind, würden die dann ggf. auch wieder diese neuen Organisationen unterstützen in der Hoffnung, die Araber damit spalten zu können, wie sie es mit Unterstützung der Hamas auch taten. Ja, noch hat Israel und seine faschistische Geldelite genug Macht, die Araber ruhig zu halten, aber dieses Spiel geht ganz langsam zu Ende.

        1. „Wenn sie den alten Nazi in Teheran zu den Jungfrauen schicken, ist Frieden.“
          was dem einen die Jungfrauen sind ist dem anderen der Erlöser der Juden…
          Netanjahu dahin schicken, dann ist Frieden.

    2. Marx hat niemals gesagt das die Arbeit ausgehen wird sondern das sich irgendwann Lohnarbeit und Investitionen in solche nicht mehr rechnen werden, die Arbeit und die Gesellschaft als solche neu organisiert werden muß. Marx ging auch von einem Untergang der Unternehmer und Arbeiterklasse aus aber vielleicht muß man das nicht so absolut sehen. Wenn sich Lohnarbeit nicht mehr lohnt haben die Eliten noch immer ihr Erbe das in Aktien, Inmobilien oder sonstwie angelegt ist. Davon könnten sie leben und wenn das ordentlich versteuert wäre könnte Rest der Gesellschaft auch vernünftig leben. Die Arbeit muß dennoch gemacht werden und wird sie auch auch wenn sie keinen Profit abwirft. Und wenn jeder noch eine Art Grundeinkommen bekommt (finanziert durch Steuern von der 0,01-10% Eliten und Technokratenklasse) dann würde der Arbeitsdruck für alle schwinden und man könnte sich auf dem Weg zum Kommunismus machen, einfach so …

      Russland war eines der ärmsten Länder Europas als dort die Revolution ausbrach und durch den 2.Weltkrieg nochmals schwer getroffen. Und niemals hat es dort Kommunismus gegeben sondern Sozialismus der eine Übergangsphase zwischen der Gegenwart (Kapitalismus) und der Zukunft (Kommunismus) darstellt. Und natürlich gab es da etwas nachzuholen vor allem nach dem 2.Weltkrieg als die UdSSR als „Weltfeind“ auserkoren würde.

      Israel wurde 1948 ein Teil der Heimat der Vorvorvorfahren wegen der Geschehnisse in Europa 1933-1945 zugesprochen und Israel hat inoffiziell besondere Rechte bekommen. Eine Entgegenkommen und besondere Rechte (z.B. das auf die UNO zu sch**********) bedingen aber besondere Verantwortung sich selbst und anderen gegenüber, einer Verantwortung der Israel noch nie nachgekommen ist. Im Gegenteil Israel mißbraucht diese Rechte und Verantwortung beinahe sekündlich. Deshalb hilft nur ein Entzug der besonderen Stellung Israels im Staatensystem und eine gleichzeitige Brandmarkung als Kriegsverbrechernation. Und damit zurück nach Tel Aviv

  10. Es gibt 2 Hoffnungsschimmer: 1. BRICS+, die könnten über kurz oder lang den Zionisten die Nahrung entziehen, nämlich das Geld, indem es seinen Wert verliert, und 2. die USA selbst, dort erkennen derzeit immer mehr Leute in allen Schichten, dass sie von Tel Aviv aus regiert werden und es daher nicht besser wird in den Staaten.
    Aber wir brauchen dazu Geduld und Standhaftigkeit. Ich nehme das zumindest auf dem Papier noch existierende Grundgesetz als Waffe gegen alle, die dies mit Füßen treten, und da gehören Merz, Steinmeier, Zimmermann, Kiesewetter und auch die meisten SPD-Granden dazu. Nazi-Sprech ist immer noch strafbar, auch wenn es von den Chefs kommt. Und das Hakenkreuz sowie weitere Symbole des III. Reiches sind immer noch verboten, auch wenn sie von den Banderas getragen und gefeiert werden. So richtig aufwachen wird der Michel erst, wenn es ihm finanziell an die Schmerzgrenze geht, und das versucht man mit Staatsschulden zu vermeiden, aber das ist nicht zukunftsfähig, der große Absturz wird kommen. Wir können uns nicht von Wind ernähren, wenn es keinen mehr gibt. Und wir können keine Innovationsgüter mehr verkaufen, wenn uns die Rohstoffe fehlen und China eine Dekade weiter und billiger ist. Das Aushöhlen des Sozialstaates ist auch keine Lösung, die sinkende Geburtenrate wird Teil der Quittung.

  11. Und wieder ein unfassbar peinlicher Artkkel von Zuckermann: Er greift undifferenziert alle „Israelfreunde“ an und unterstellt denen, die sich mit Israel verbunden fühlen, dass sie wie er selbst nicht zwischen Israel, israelischer Bevölkerung (teilweise Palästinenser), Regierung und Teilen der Regierung unterscheiden können.
    Dass es Israelfreunde gibt, die sehr wohl die Handlungen Natanjahus ablehnen, will er offensichtlich leugnen – denn gäbe es diese, fällt Zuckermanns gesamte „Argumentation“ (bzw. Pöbelei), die darauf abzielt alle Freunde Israels zu diskreditieren, in sich zusammen.
    Ein Blick auf die Realität beweist, wie absurd Zuckermanns Pöbelei ist, denn der Großteil der „Israelfreunde“, also derjenigen die Israel nicht prinzipiell ablehnen, kritisiert Netanjahu.
    Das primitve Alles-in-einen-Topf-Werfen Zuckermanns ist also völlig realitätsfremd.
    Er selbst hasst offensichtlich undifferenziert Israel an sich und alle, die es nicht hassen. Ob Stammtischpöbeleien immer wieder Artikel wert sind, sei dahingestellt.
    Immerhin zeigt er den noch undifferenzierteren Judenhassern, dass es Juden gibt, die Israel hassen.

    Viel interessanter wären Artikel über die Opposition in Israel, aber dafür müsste tatsächlich recherchiert und etwas mit Substanz geschrieben werden.

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