Ditchdigger und das künstliche Herbeiführen von Erdbeben

Unterirdischer Atomwaffentest Storax Sedan zur zivilen Nutzung von Atombomben am 6. Juli 1962 im Rahmen der Operation Plowshare. Bild: NNSA

Gibt es tektonische Waffen? Gerüchte über das Beben in der Türkei und Syrien. In den 1960ern experimentierte man mit einer zivilen Nutzung von Atombomben

 

Das Beben in der Türkei ist für den regierenden Recep Erdogan ein Desaster, nicht nur ein humanitäres, sondern auch ein politisches. Angesichts der notorischen Schlamperei in der Bauwirtschaft (in Chile verursachen die Erdstöße von über 9 Punkten auf der Richter-Skala kaum größere Schäden) und der Korruption bei der Verwendung von Präventionsgeldern ist seine Wiederwahl gefährdet, von Verschiebung des Urnengangs ist die Rede. Und Hilfe für die Opfer soll wohl von einem Einlenken Erdogans bei der NATO-Norderweiterung abhängig gemacht werden.

“Auffällig sei, dass für die USA nicht etwa die staatliche Hilfsagentur USAID die Hilfen koordiniert, sondern Joe Bidens Nationaler Sicherheitsberater Jake Sullivan”, schreibt der Merkur. “Er soll auch den Nato-Streit zu Ende bringen.” Gerüchte sind im Umlauf, u.a. vom Bürgermeister von Ankara, wonach das Erdbeben von den USA künstlich herbeigeführt worden sei. Was ist da dran? Gibt es tektonische Waffen?

Die Idee, dass Erdbeben künstlich, also von Menschenhand, herbeigeführt werden und damit militärisch eingesetzt werden können, entstand im Mai 1960, praktisch als Nebenprodukt eines “Unfalls”. Die Sowjetunion hatte ab 1958 in der UNO einen umfassenden Verzicht auf Atomwaffen gefordert, die zum damaligen Zeitpunkt nur die USA und die Sowjetunion besaßen. Die Eisenhower-Administration und John McCone, Chef der American Energy Commission (AEC), wollten diese Initiative mit allen Mitteln verhindern.

Nikita Chrustschow drängte darauf, dass sich die vier Siegermächte im Zweiten Weltkrieg auf der Gipfelkonferenz am 16. Mai 1960 in Paris darauf einigen. Das Pentagon versuchte, diesen Gipfel zu sabotieren. Nicht gerade zufällig landeten deshalb ausgerechnet an diesem 16. Mai vier US-Langstreckentransporter und drei U-2-Spionageflugzeuge in Argentinien, um dort eine neue Geheimwaffe des Physikers Edward Teller, den sog. Ditchdigger, auszuprobieren, einen mit kleinen Atombomben bestückten Bohrer, der mit unterirdischen Detonationen im zivilen Ingenieurswesen eingesetzt werden sollte.

Das Projekt “Plowshare” war Teil von General Eisenhowers Idee von “Atoms for Peace”. Mit dem Beweis, dass der Ditchdigger mit seinen Atombomben Kanäle und Gruben einfach und billig praktisch im Handumdrehen ausheben könne, wollte McCone sowohl die Chrustschow-Initiative in Paris und die laufenden Genfer Abrüstungsverhandlungen vom Tisch fegen. Eigentlich hatten die USA mit der UdSSR ein Moratorium unterzeichnet und versprochen, solange keine unterirdischen Atomtest durchzuführen. Aber Papier ist geduldig.

In Patagonien, in Puerto Deseado, sollte der Ditchdigger erstmals zum Einsatz kommen. McCone und die argentinische Marine waren so von dieser Idee der “zivilen Nutzung der Atombomben” begeistert, dass sie es unterließen, die Gegend vorher auf ihre geologischen Bedingungen zu untersuchen. Der Ditchdigger kam zum Einsatz, jedenfalls wurde das nie von den US-Behörden dementiert, und unmittelbar danach begann im Süden Chiles – geologisch verbunden durch den Río Deseado – das größte jemals gemessene Erdbeben, mit 9,5 Punkten. Die Erde brach auf einer Länge von rund 1000 Kilometern auf und ein 200 Kilometer breiter Block der Erdkruste zwischen dem Kontinentalrand und den Anden wurde um 20 Meter nach Westen bewegt und gekippt.

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Atomkraft “um Berge zu versetzen, den Lauf von Flüssen zu ändern, Wüsten zu bewässern”

Heute führen die Geologen die Ursachen solcher gigantischen Beben auf die tektonische Verschiebung der Erdplatten zurück, aber damals war von “Erdplatten” noch lange nicht die Rede. Das Pentagon wusste zu diesem Zeitpunkt nur, dass unterirdische Sprengungen Erdbewegungen herbeiführten, und als sie die verheerenden Verwüstungen nach der Zündung sahen, waren sie der festen Überzeugung, dass dies der Ditchdigger verursacht haben müsste. Gewaltige Perspektiven taten sich für Teller und McCone auf, wie mit dieser neuen Waffe endlich die Kommunisten besiegt werden konnten.

Chile 1960

Wo die Unterlagen dieser Forschungen sind, ist unklar. Vermutlich wollte Eisenhower verhindern, dass sein demokratischer Nachfolger John F. Kennedy davon Kenntnis erhielt und gegen ihn politisch verwendet. Die Beamten von NARA, dem US-Bundesarchiv, haben zu diesem Unternehmen nur ein einziges, wenig aussagekräftiges Dokument gefunden, und bei DoE, dem Department of Energy (Nachfolgerin der AEC), fehlen ab Mai 1960 über drei Monate die entsprechenden Protokolle. Teller blieb aber am Ball und wurde später mit dem Vorhaben von US-Präsident Ronald Reagan SDI (“Krieg der Sterne”) berüchtigt.

In der Sowjetunion wollte man ebenfalls die Atomkraft sowohl für zivile wie für militärische Zwecke nutzen. Bereits im November 1949, also wenige Wochen nach dem ersten sowjetischen Atomtest, erklärte der Vertreter der UdSSR in der UNO, Andrei Vishinski: “Die Sowjetunion nutzt die Atomenergie nicht, um ihre Lager mit Atombomben zu füllen, sondern für die eigene Wirtschaft: um Berge zu versetzen, den Lauf von Flüssen zu ändern, Wüsten zu bewässern.” Fünf Jahre später, konkretisierte der russische Ingenieur G.I. Pokrovskiy: “Mit Hilfe gezielter (directional) Explosionen kann man Flussbetten vertiefen, Dämme und Kanäle bauen. Die Perspektiven der Atomenergie sind unbegrenzt.” Auf der Halbinsel Kola wurde zu Forschungszwecken ein fast 13 Kilometer tiefes Loches gegraben, aller ohne konkretes Ergebnis, zumindest wurde nichts darüber veröffentlicht. Allerdings ist auch kein verheerendes Ereignis wie das 1960-er Erdbeben in Chile aus der SU bekannt.

Die Forschungen der USA und der SU bezüglich des zivilen und militärischen Nutzens von unterirdischen Atomsprengungen liefen Ende der siebziger Jahre aus. Trotz aller Anstrengungen war klar, dass diese “tektonischen Waffen” nicht zielgerichtet eingesetzt werden können und damit keine Waffen sind. Es war zwar klar, dass wenn unterirdisch oder unter Wasser wie 1960 in Patagonien Atombomben gezündet werden, diese freigesetzte Energie Erdbewegungen oder Erdbeben verursachen würde, aber es war nicht klar zu bestimmen, an welchem Ort des Globus dies passieren würde, vielleicht sogar vor der eigenen Haustür. Daher wurden vertrauensbildende Maßnahmen vereinbart und internationale Konventionen über den Nicht-Einsatz solcher Waffen unterschrieben.

In deutschen Archiven ist zum Thema “tektonische Waffen” so gut wie nichts vorhanden. Es könnte ja durchaus sinnvoll sein, dass sich die Diplomatie oder die Dienste dafür interessieren, ob irgendwelche Verrückte wie Teller und Co. im Kampf gegen den Klassenfeind die Erdkruste zum Platzen bringen wollen. Die Akten des BND aus diesem Zeitraum habe ich durchgesehen und keine Zeile dazu gefunden. In Pullach war man damit beschäftigt, Material gegen die SPD und die verbotene KPD zu sammeln.

Im Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr in Potsdam fand ich zwei Aufsätze über induzierte Erdbeben, so der Fachbegriff. Der eine bezog sich ausschließlich auf die Bautechnik, etwa bei Talsperren und im Tiefbau sowie auf Vulkan-Aktivitäten. Auch beim Fracking kommt es regelmäßig zu Erdbewegungen. Im argentinischen Neuquén etwa, im Fracking-Gebiet Vaca Muerta (Tote Kuh), brechen die Häuser zusammen, wenn auf der Suche nach Schiefergas in der Umgebung gesprengt wird. Allerdings sind diese Erdbewegungen überschaubar, nicht zu vergleichen mit den chilenischen oder den jüngsten Beben in der Türkei. Der andere Aufsatz fasste die sehr allgemeinen Ausführungen eines Symposiums über die militärische Anwendung von unterirdischen Atom-Sprengungen zusammen. Darin geht es um die Aufbereitung der Wellen, Bodenbeschaffung und geologische Bedingungen.

Schäden durch Beben in Vaca Muerta als Folgen von Fracking

Das veröffentlichte Material – die USA halten die Anwendung ihres Ditchdiggers im Mai 1960 bis heute geheim – ist also eher bescheiden und relativ alt. Es ist aber zu vermuten, dass die Forschungen weiterbetrieben wurden, um am Ende doch eine relative Zielgenauigkeit zu erreichen. Aber, wie gesagt, dazu ist in den Archiven nichts zu finden.

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38 Kommentare

  1. Nach meinem Kenntnisstand ist die nukleare Waffe nicht allein. Es gibt weitere Geo-Waffen, die u. a. mit Mikrowellen arbeiten, durch den Erdkern durch.
    Dazu gibt es die Episode aus periodischen Treffen ehemaliger US- und sowjetischer Geheimdienstfachleute, die -jeder für sich – bestimmte Details zu früheren Vorgängen klären wollten. Sie saßen in der Hotellobby m. E. in der Schweiz und unterhielten sich über zurück liegende Ereignisse. Am späten Abend fragte ein sowjetischer Teilnehmer seinen US-Kontrahenten, ob Tschernobyl etwa von der USA ausgelöst worden sei. Der Angesprochene negierte nicht, sondern zögerte und erwies auf die späte Stunde: Wir können morgen darüber reden. Der gesunde Yankee ging aufs Zimmer und wurde am Morgen tot aufgefunden, offiziell Herzinfarkt.
    In der Meldung darüber im Netz wurde lakonisch auf das schweizerische Patent eines Mikrowellen erzeugendes Gewehrs verwiesen, das Herzinfarkte auslösen kann, übrigens in Zusammenhang auch mit dem Tod von Ulfkotte.

    1. Hihi,

      Mikrowellen durch den Erdkern hindurch? Durch 12000 km Metall? Ja, neee, iss schon klar.

      Red’ mal mit jemandem, der sich mit so was auskennt.

  2. Wie Oberst Meyer anmerkte, besteht auch die Möglichkeit , dass Mikrowellen benutzt werden.
    Sogenannte ELF Wellen im Niederfrequenzbereich, 1-7 Hertz. Mit Hilfe dieser Wellen kann Wasser, welches sich im hyperkritischen Zustand befindet, also weder fest noch flüssig oder gasförmig, zur Explosion gebracht werden.
    Voraussetzungen dafür: 368°C und Druck über 200 bar. Laut Aussagen des Autors findet man diese Bedingungen in 10km Tiefe. In dieser Tiefe wurden in der Türkei auch diese Beben gemessen. Zumindest das Nachbeben wurde exakt mit 10 km angegeben. Das Hauptbeben mit 17 km Tiefe.

    LG

    1. ELF-Wellen sind das Gegenteil von Mikrowellen. Mikrowellen haben eine Wellenlänge von 30 cm bis einigen mm, Deine ELF-Wellen 43000 km (7 Hz) bzw. 300000 km ( 1 Hz). Eine Antenne hat idealer Weise eine halbe Wellenlänge. Viel Spaß beim Antennenbau.

      Poste doch mal den Link zu dem Experten, den Du zitierst. Vielleicht kann ich was dazu lernen. Auch als Ingenieur der Elektrotechnik lernt man ja nie aus.

    2. Bei 1,7 Hz gibt es ganz bestimmt keine “Mikrowellen”. Die Wellenlänge ist indirekt proportional zur Frequenz und Mikrowellen liegen im Gigahertzbereich. Da ist ein Faktor von tausend Milliarden dazwischen. 1,7 Hz läge im Bereich der Ultralangwellen, die ünrigens auch noch um den gleichen Faktor weniger energiereich sind. Die ganze “Erdbeben durch Elektromagnetische Wellen”-Theorie ist klassisches Geschwurbel, das keiner näheren Betrachtung standhält.

  3. Wir wissen ‘nichts’, aber wir wissen das vor etlichen Jahren ein Tsunami in Asien die Welt im Atem hielt.
    Thailand war das mediale Zentrum, verfickt noch mal, aber nicht z. B. Indonesien (Aceh).
    Man sollte diesen politischen Zeitraum von damals in Thailand bis dato ‘!gut einordnen’, denn es ist viel geschehen bis heute. Garcia Islands, obwohl von der ?UN? eine Resolution existiert, weiterhin bis heute eine britisch besetzte Insel ist, mit amerikanischer Beteiligung (Besetzung?).
    Wer “1000” Militärbasen auf der Welt unterhält und zig andere inoffizielle Arme besitzt, dann darf man davon ausgehen das etliches unter dem Teppich gekehrt wird.
    Das traurige Erdbeben und tausende Opfer blendet aus, was hat der GI dort überhaupt zu suchen?
    Diese einzige Frage ist relevant, man beschwert sich über Russland, aber “1000” Basen +++ werden nicht infrage gestellt!
    ‘Herzliche Grüße aus Ramstein’ mit der Gruppe Ramstein und das Lied “ZEIT” zur Einordnung der Dinge….

  4. Ich hatte von Frau Weber mal ‘ne hohe Meinung, aber in dem Artikel steht schon im ersten Satz Müll:

    “(in Chile verursachen die Erdstöße von über 9 Punkten auf der Richter-Skala kaum größere Schäden)”

    Nach Tante Wikipedia gab es in den letzten 122 Jahren lediglich 5 Erdbeben mit mehr als 9 Punkten:
    1952/60/64, 2004/11 Und die hatten schwere Folgen.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Richterskala – siehe dort: Einteilung der Skalenwerte
    Ausführlichere Liste hier:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Erdbeben#St%C3%A4rkste_gemessene_Erdbeben

    Vor einigen Monaten erschien hier ihr Fremdschäm-Artikel über das Oder-Fischsterben, an dem nach Frau Webers Überzeugung ein Kohlekraftwerk schuld war… nie wieder davon gehört .

    1. So wie ich es verstanden hatte, meinte Frau Weber nicht, dass Erdbeben mit 9 Punkten in der Vergangenheit keine schweren Folgen hatten, sondern, dass das aktuelle Beben in der Türkei/Syrien eben auch sehr schwere Folgen hatte, vergleichbar mit den Beben in Chile, die auf 9 Punkte kamen, und zwar, wegen der Schlamperei in der Bauwirtschaft in der Türkei. Dadurch sind dort die Schäden so groß, wie in Chile bei 9 Punkten.

      Man sollte schon gründlich lesen, bevor man so herumstänkert.

      1. Noch mal:

        “(in Chile verursachen die Erdstöße von über 9 Punkten auf der Richter-Skala kaum größere Schäden)”

        Die Schlamperei in der türkischen Bauwirtschaft wird es geben, auch den Zwang, möglichst billig zu bauen. Aber der zitierte Satz bleibt Müll, auch wenn Du den weg zu moderieren versuchst. Frau Weber war offenbar nicht in der Lage, sich über die Richter-Skala schlau zu machen. Die ist logarithmisch, und daher liegen Welten zwischen 9 Punkten und 7 Punkten.

        Wer bei so was patzt, patzt vielleicht auch anderen Details. Oder bei dem gesamten Thema.

        1. Laut ihrer Wikipedia-Liste verursachte das Beben in Chile im Mai 1960 5000 Tote. Das Beben in der Türkei verursachte bereits weitaus mehr Tote. Ein schwaches Erdbeben kann mehr Schäden verursachen als ein starkes, da noch weitere Faktoren hinzukommen, so einfach ist das.

          1. Noch mal der Satz von Frau Weber:

            „(in Chile verursachen die Erdstöße von über 9 Punkten auf der Richter-Skala kaum größere Schäden)“

    2. Typische Einflussagenten-Sprech: “Ich hatte von xxx eine hohe Meinung aber jetzt blablaballatäterä”.

      Das Oder-Fischsterben war in ungeheuerlicher Skandal, ungeheuerlich verschwiegen und heruntergespielt. Ob Frau Webers Vermutung über die Ursachen richtig waren oder nicht spielt eine geringe Rolle angesichts der Tatsache, dass sie diesen breit verschwiegenen Hammer in die Öffentlichkeit zu tragen versuchte.

      Und dass das Oder-Fischsterben eine Folge des Ablassen von versalzten Bergwerk-Absetzbecken war, ist mehr als eine Vermutung wird auch von (noch echten) Greenpeace-Leuten vorgebracht. Es gab eine Flutwelle in der Oder die auf massenhaftes Wassereinlassen schließen lässt und einen hohen Salzgehalt der Brackwasser-Algen zur Verbreitung und zum Blühen brachte -> Fischsterben in gigantischem Ausmaß.

      Troll Dich, Troll! 🙁

      1. Ein Bergwerk ist kein Kraftwerk.

        Auch ich hatte damals kommentiert, dass ich eher Abwässer aus dem Bergbau in Verdacht hätte. Da hätte Frau Weber weiter suchen können, hat sie aber nicht.

        Und die Schäden bestreite ich nicht und will sie nicht herunterspielen. Das ist einzig Deine Interpretation.

      1. Auch für Dich noch mal das Zitat von Frau Weber:

        „(in Chile verursachen die Erdstöße von über 9 Punkten auf der Richter-Skala kaum größere Schäden)“

        1. Dafür gibt es zwei Interpretationen, je nach Betonung der Worte:
          KAUM größere Schäden = geringe Schäden
          kaum GRÖßERE Schäden (als…mitgedacht in dem Zusammenhang)=etwa gleichartige Schäden

          Allerdings halte ich die Annahme, dass dieses Beben gezielt ausgelöst wurde, für wenig glaubwürdig. Immerhin warnen Wissenschaftler seit Jahren und nun noch mal speziell vor einem gigantischen Beben bei Istanbul. Das wird bei einer 20 Millionenstadt ein Inferno.

    3. Es sind nicht nur die äußerst dubiosen Aussagen der Autorin über die angebliche Erdbebensicherheit Chilenischer Gebäude. Die wurden schon hinreichend kommentiert.

      Auffällig sind auch ihre Aussagen über die Kola-Bohung und den Zusammenhang, in den sie gebracht wurden. Zum einen wurde die Bohrung in den 70er und 80er Jahren abgeteuft. Sie steht daher nicht in zeitlichem Zusammenhang mit den Ereignissen aus den frühen 60ern. Zum anderen war das eine wissenschaftliche Angelegenheit, sicherlich mit politischem Hintergrund — damals im kalten Krieg war es für die SU ja wichtig, in technologischen Extremleistungen gegenüber den USA die Nase vorn zu haben. (andere Beispiele: die frühe Raumfahrt, aber sogar in jüngerer Zeit durchaus auch: der erste Covid-Impfstoff am Markt). Bei Kola ging es um die Erforschung der Erdkruste durch eine supertiefe Bohrung, die die anderen wissenschaftlichen Tiefbohrungen ergänzte. Das erklärt die Standortwahl – Kola liegt auf dem baltischen Schild in der Region mit der größten Krustendicke und dem kleinsten Temperaturgradienten, man konnte also hoffen, besonders weit in die Tiefe zu kommen, bevor das Material wegen der zu hohen Temperaturen versagte.

      Zum anderen stimmt die Aussage nicht, dass über die Bohrung nichts veröffentlicht wurde. Im Gegenteil: das Projekt wurde in der wissenschaftlichen Community intensiv diskutiert; es gab immer wieder Berichte über den Fortgang und erste Ergebnisse, und es gab einen Sammelband seitens der sowjetischen Akademie der Wissenschaften, der in englischer Übersetzung bei Springer erschienen ist.

      Zum dritten ist der Sinn der Kola-Bohrung im Zusammenhang mit unterirdischen Nuklearsprengungen vollkommen unklar. Die Bohrung hatte am Fuß einen Durchmesser von 12.5cm. Wie will man da eine Atombombe hineinpferchen? Wie will man unter den extremen Bedingungen in der Tiefe sicherstellen, dass ein Sprengkörper kontrolliert zur Detonation gebracht und – noch wichtiger – von dieser abgehalten werden kann?

      Wie will man bei militärischen oder geheimdienstlichen Aktionen mit der enormen Zeit umgehen, die jede (!!) tiefe Bohrung bis zum Erreichen der Endteufe benötigt?

      Zurück zu Erdbeben, die durch den spekulativen Einsatz von nuklearen Sprenungen getriggert werden. In dem Beispiel aus Chile hatte man es ja eindeutig mit Flachbohrungen zu tun. Das getriggerte Erdbeben hatte aber sein Epizentrum in dem bei tektonischen Beben üblichen Tiefenbereich. Beide Signale kann man aufgrund der sehr unterschiedlichen Richtungsabhängigkeit der seismischen Wellenausbreitung recht gut voneinander trennen, zumindest mit dem während des kalten Kriegs entstandenen dichten und leistungsfähigen Stationsnetzwerk, das u.a. auch für die Detektion von Atomsprengungen ausgelegt ist – jede Nuklearsprengung, auch “kleine” wie Little Boy, erzeugt ein Erdbeben mindestens mittlerer Stärke.

      Will heißen: falls die Katastrophe im kurdischen Siedlungsgebiet durch eine Sprengung getriggert sein sollte, müsste man das aus den seismischen Daten extrahieren können: man müsste nach Vorläuferbeben mit Signaturen suchen, die bei tektonischen Beben nicht auftreten können.

      Also alles in allem ein ziemlich unausgegorener Artikel. Weil ja insbesondere den amerikanischen Geostrategen so einiger Irrsinn zuzutrauen ist, wäre eine sorgfältigere Recherche hier mehr als wünschenswert gewesen.

  5. Eigentlich war das natürlich nur eine ganz simple Geheimdienstoperation. Es gibt neuralgische Punkte auf der Erdkruste, die einer abrupten Einwirkung bedürfen, um in Kombination mit bestimmten Wellen die Rotation des Erdkerns zu stoppen.
    Diese Punkte haben die Amis* synchron stimuliert; hätten die Russen* nicht ausgerechnet dort ihre Pipelines verlegt, hätte es niemand so direkt gemerkt…
    Zeitgleich haben die Amis* den Erdkern massiv bestrahlt und zum Stillstand gebracht. Daraufhin kam die Suppe, auf welcher die ganze Erdkruste schwimmt zu einem kontrahierten Zustand und die Platten im betroffenen Gebiet sind entsprechendem Oberflächendruck ausgesetzt worden und haben sich planungsgemäß verschoben. Die Chinesen* wollten das Konzept “in live” mit einem Ballon auschecken und sind dabei wahrhaftig aufgeflogen. Die Amis* haben dann einen von 99 Luftballons abgeschossen (konkret eine(n) verrückte(r) Fliegergeneral*) und entdeckt, dass daran ein Handy mit einer rumänischen SIM-Karte hing. Leider hat sich der Typ*, der mir das unlängst in der U-Bahn vollbekommen bekifft erzählt hat, mit einer geheimen Strahlenwaffen selbst weggeballert. So bleibt mir nur die Erinnerung an einen vollkommen verrückten Abend, an dem ich zu wenig getrunken hatte, denn als ich des Morgens aufwachte, hatte ich schon wieder Durst. Ditte is Bärlin.
    In der Zeitung stand dazu natürlich auch wieder nichts. Ich werde langsam wohl noch zu einem besorgten Bürger* werden müssen, wenn das so weitergeht.

    *in jedem Fall sind die weiblichen, männlichen und alternativ gelesenen Darstellungen oder generell darüber aktuell im Zweifel befindliche Wesen gemeint.
    Im Gegensatz dazu ist der Text nicht ernst gemeint.
    Außer der Teil mit dem Durst.

  6. Eigentlich war das natürlich nur eine ganz simple Geheimdienstoperation. Es gibt neuralgische Punkte auf der Erdkruste, die einer abrupten Einwirkung bedürfen, um in Kombination mit bestimmten Wellen die Rotation des Erdkerns zu stoppen.
    Diese Punkte haben die Amis* synchron stimuliert; hätten die Russen* nicht ausgerechnet dort ihre Pipelines verlegt, hätte es niemand so direkt gemerkt…
    Zeitgleich haben die Amis* den Erdkern massiv bestrahlt und zum Stillstand gebracht. Daraufhin kam die Suppe, auf welcher die ganze Erdkruste schwimmt zu einem kontrahierten Zustand und die Platten im betroffenen Gebiet sind entsprechendem Oberflächendruck ausgesetzt worden und haben sich planungsgemäß verschoben. Die Chinesen* wollten das Konzept „in live“ mit einem Ballon auschecken und sind dabei wahrhaftig aufgeflogen. Die Amis* haben dann einen von 99 Luftballons abgeschossen (konkret ein(e) verrückte(r) Fliegergeneral*) und entdeckt, dass daran ein Handy mit einer rumänischen SIM-Karte hing. Leider hat sich der Typ*, der mir das gerade in der U-Bahn vollbekommen bekifft erzählt hat, mit einer geheimen Strahlenwaffen selbst weggeballert. So bleibt mir nur die Erinnerung an einen vollkommen verrückten Abend, an dem ich zu wenig getrunken hatte, denn als ich des Morgens aufwachte, hatte ich schon wieder Durst. Ditte is Bärlin.
    In der Zeitung stand dazu natürlich auch wieder nichts. Ich werde langsam wohl noch zu einem besorgten Bürger* werden müssen, wenn das so weitergeht.

    *in jedem Fall sind die weiblichen, männlichen und alternativ gelesenen Darstellungen oder generell darüber aktuell im Zweifel befindliche Wesen gemeint.
    Im Gegensatz dazu ist der Text nicht ernst gemeint.
    Außer der Teil mit dem Durst.

  7. Wenn es schon keine Aufzeichnungen über dieses Projekt “Plowshare” gibt, muss es aber auf jeden Fall Aufzeichnungen über dieses Erdbeben geben. Wenigstens ein einziger Link dazu hätte dem Artikel gut getan.

    War das gemeint?:
    ()https://de.wikipedia.org/wiki/Erdbeben_von_Valdivia_1960

    1. hallo albrecht, die fussnoten sind wegen technischer probleme weggefallen. wenn du mir deine email schickst, schicke ich dir den artikel mit fussnoten, open office. da sind auch die erwähnten aufsätze etc drin. ok? gaby

  8. -Es wurde auf dieser Erde noch nie von Menschenhand “ein 13 Kilometer tiefes Loch gegraben”, das wurde gebohrt.
    -Atombomben zündet man nicht unbemerkt.
    -Die Ionosphärenheizer-Technik (zB HAARP oder EISCAT) ist elektrisch und von daher viel leichter unbemerkt einsetzbar.

    Irgendwie fehlt diesem Artikel das Fleisch.

  9. Nicht, dass ich an der Korruption und ihre Folgen im Falle eines Erdbebens im türkischen Bauwesen zweifeln würde, aber der je erreichte Richterskala-Wert ist nicht das einzige Kriterium, dass die Auswirkungen eines Bebens bestimmt. Es spielt auch eine Rolle, in was für einer Tiefe das Epizentrum liegt und wie lange es anhält, wahrscheinlich gibts noch weitere Faktoren. Jedenfalls – zwei Beben sind nur schwer unmittelbar zu vergleichen.

    Und ob der verrückte Tiefbau-Einsatz von Atombomben wirklich das verheerende Beben in Chile verursacht hat, ist wohl auch bezweifelbar. Vielleicht wurde es dadurch sozusagen vorzeitig ausgelöst. Die gewiss durch menschliche Tätigkeiten ausgelösten Beben sind jedenfalls alle um viele Grössenordnungen schwächer.

    1. ” ob der verrückte Tiefbau-Einsatz von Atombomben wirklich das verheerende Beben in Chile verursacht hat”
      spielt keine Geige – verdächtig (!) ist er allemal…

  10. Zu der diskutierten Theorie über Erdbebenauslösung durch Kernexplosionen: Halte ich für Schwachsinn. Ähnlicher Unfug wie die angebliche Sprengung von 911 durch eine unterirdische nukleare Explosion: sowas verrät sich IMMER durch Strahlung. Und Strahlung kann von jedem Bürger gemessen werden. Wenn es nun kein Hobbyist oder Höhlenforscher mit Geigerzähler sind – aber bei Feuerwehr und Technischen Hilfswerken etc. müssen masssenhaft solche Geräte verfügbar sein, ganz abgesehen von wissenschaftlichen Messstellen und Satelliten zur Überwachung der Abkommen über die zivile Nutzung von Kernkraft sowie Spionagetätigkeit, Firmen die gewerbsmäßig mit Strahlenüberwachung befasst sind, etc.

    Es gibt auch Theorien, die gezielt von interessierten Kreisen gestreut werden um die Wahrheitsfindung zu behindern oder auch einfach, um so genannte Verschwörungstheoretiker lächerlich zu machen.

    ZB: ob die Mondlandung ein Hoax war oder nicht, ich bin als technisch versierter Mensch mir sicher, dass eine Mondlandung zu der damaligen Zeit von den USA eindeutig machbar war. Dass man parallel auch eine Fake-Mondlandung als Rückfallposition produziert hat, schließe ich ausdrücklich nicht aus: zuviel hing für das nationale Selbstwertgefühl ab: aufsteigende Hoffnung oder tiefste, nationale Depression.

    Aber genau darauf baute das CIA/FBI/tiefer-Staat-Konglomerat auf indem VON DENEN die “Verschwörungstheorie” aktiv und breit gestreut wurde, dass die Mondlandung ein Hoax gewesen wäre – was jeder Patriot aus ganzen Herzen ablehnen musste – um dann weiter zu behaupten: wer glaubt, dass die Mondlandung ein Hoax war glaubt auch, dass JFK nicht von einem Einzeltäter erschossen worden wäre. Und schon konnte kein Patriot mehr auf dumme Gedanken kommen. (Albrecht Müller nennt so eine Manipulationstechnik wohl “Verklammerung”)

    So funktioniert das! Wir werden sowas von Grund auf verarscht. Leider sitzen auch hier – und fast überall – einige bezahlte Mitverarscher. Im Internet, in den a-sozialen Medien, in der Digisphäre, sind die immer und überall.

    1. “Ähnlicher Unfug wie die angebliche Sprengung von 911 durch eine unterirdische nukleare Explosion: sowas verrät sich IMMER durch Strahlung.” Stimmt wahrscheinlich.
      Aber untersuche das bitte noch einmal – tu´ Dir selbst den Gefallen.
      Dr. Judy Wood: “Evidence of Breakthrough Energy on 9/11”
      auf youtube
      Es gab damals schon Anzeichen für Technik, die wir nicht im Entferntesten kennen…

    2. Der tiefe Staat ist keine Geheimdienstverschwörung, sondern jenes alle Lebensbereiche durchdringende ausufernde Staatsgebilde. Sie werden es nicht für möglich halten, auch Deutschland kam mal ohne Lohnsteuern aus, von Grundsteuerreformen ganz zu schweigen.
      Die USA wurden ursprünglich mal gegründet um die Rechte des Einzelnen gegenüber dem Staat zu stärken, weswegen jener schwach gestaltet wurde. Davon ist heute selbst in der neuen Welt nicht mehr viel übrig geblieben. Und genau das ist der tiefe Staat, der alles regelt, kontrolliert und bevormundet.

      Manche Menschen sind mit diesem Zustand glücklich und zufrieden, andere sind im Laufe ihres Lebens erwachsen geworden und möchten von der Verwaltungskonstruktion Staat nicht wie unmündige Kinder behandelt werden.

  11. Link zu Infos über menschengemachte Erdbeben:
    http://www.seismo.ethz.ch/de/knowledge/things-to-know/geothermal-energy-earthquakes/geothermal-energy-and-induced-earthquakes/
    http://www.seismo.ethz.ch/de/knowledge/things-to-know/causes-of-earthquakes/induced/
    https://www.n-tv.de/panorama/Starkes-Erdbeben-erschuettert-Oklahoma-article18561741.html
    https://www.deutschlandfunk.de/erdbeben-die-menschengemachte-erschuetterung-100.html

    Schon Geothermie, Bergbau, Staudämme, Fracking können spürbare Erdbeben auslösen. Vermutlich gibt es jenseits von Atomexplosionen bereits verschiedene Möglichkeiten auch etwas stärkere Erdbeben recht gezielt auszulösen, wenn man die geologischen Verhältnisse gut kennt und diese geeignet sind und man in der Region entsprechende Operationen durchführen kann. Allerdings lassen sich menscheninduzierte Erdbeben nicht von natürlichen unterscheiden, wie in obigem ETH-Link angeführt wird. Ob ein einzelnes Erdbeben menscheninduziert ist, lässt sich also nicht allein anhand der Messung feststellen, wenn man die zugehörige Operation (Bohrung, Sprengung, etc.) nicht kennt.

    Ich persönlich kannte die Ditchdigger-Story noch nicht und fand den Artikel daher spannend!

    Diejenigen, die sich hier beschweren, dass der Artikel zu oberflächlich ist, könnten vielleicht eine angemessene Spende an das overton-magazin tätigen, um Frau Weber mit den nötigen Mitteln für eine umfassende Recherche auszustatten, ggf. auch mit Hinweisen, wo sich weiterführende Informationen und auch kritische Infos zu einige Thesen finden lassen 😉

  12. Geoengineering und Climate Engineering gehört zum militärischen Werkzeug.
    Bereits während des Vietnamkrieges haben die Amerikaner Regen als Waffe eingesetzt.
    https://www.nytimes.com/1972/07/03/archives/rainmaking-is-used-as-weapon-by-us-cloudseeding-in-indochina-is.html
    Ich bin immer wieder verwundert, wie wenig z.B. Operation Popeye bekannt ist und daß dies nie Entrüstung auslöst, wo sich die Leute doch sonst gerne mal empören.

    Bezüglich des Erdbebens in der Türkei ist aber alles nur Spekulation. Deutlich erkennbar ist die Uneinigkeit der angeblich so festen NATO Front. Kein Wunder, die Türken werden auch nach dem Krieg noch mit den Russen leben und handeln müssen. Gleich was Erdogan sonst noch ist, der ist eindeutig nicht so realitätsfern und nicht ganz so fremdgesteuert wie unsere politische Kaste. Für die Türken war die NATO Teilnahme immer eine rationale Notwendigkeit, vor allem zu Zeiten des offiziellen Kalten Krieges. Die NATO Mitgliedschaft ist dort aber kein Glaubensbekenntnis. Und vor allem die Türkei ist deutlich souveräner als Deutschland, was zugegeben nicht sonderlich schwierig ist.

    Wir haben in Deutschland vielleicht besser gebaute Häuser, nur kann sich die hier kaum noch jemand leisten und wer da zukünftig drin wohnen darf muß ja eh noch ausgehandelt werden.

    Ob der Hegemon zögern würde Abtrünnige mit allen Mitteln in die Spur zu zwingen, die Frage ist schon lange beantwortet. Spätestens seit dem faktischen Ende von NS2.

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