Im Januar 2013 äußerte sich der bekannte Strafgefangene Mumia Abu-Jamal zur Wiederwohl Barack Obamas. Er stellte klar, dass ein dunkelhäutiger Gefängniswärter nichts ändern wird.
Im Hinblick auf eine mögliche Wahl von Kamala Harris dürfte die Einschätzung nicht anders ausfallen – auch wenn Harris keine Afroamerikanerin ist, so gilt sie doch vielen als Hoffnungsträgerin.
Zum zweiten Mal in der Geschichte Amerikas wird ein Schwarzer zum Präsidenten des Landes gewählt – ein Ereignis, das noch vor wenigen Jahren undenkbar gewesen wäre.
Die Wiederwahl Barack Hussein Obamas ins höchste Amt der Nation ist tatsächlich ein historischer Meilenstein und Tribut an einen Mann, der ein wahrer Meister des politischen Spiels ist. Nur wenigen Politikern wäre es gelungen, sich gegen den Widerstand zu behaupten, der ihm entgegenschlug – eine mobilisierte und hoch motivierte Opposition, ein Geldregen vonseiten der Superreichen, der durch das Urteil des Supreme Court im Fall Citizens United v. Federal Election Commission ermöglicht wurde, und die Kandidatur eines extrem reichen sowie vollkommen skrupellosen Gegners, Mitt Romneys. Es hat noch wenige Schwarze oder weiße Politiker gegeben, die, ungeachtet gelegentlicher Rückschläge, eine derart mit Erfolg gesegnete Karriere hatten.
Allerdings konnte die Lage der Schwarzen in Amerika kaum als gesegnet bezeichnet werden. Nach allen Indikatoren zur Bewertung der Lebensqualität rangieren sie ganz unten, dort, wo das Leben ein Alptraum ist. Ob Gesundheit, Bildung, Arbeitsplätze, Lebenserwartung, Sterblichkeit oder Inhaftierungsrate – die Zahlen zeigen ein Leben am Rand, ein Leben am unteren Ende der sozialen Leiter.
Dunkelhäutiger Gefängnisdirektor
Darüber hinaus ist es auch unrealistisch, innerhalb von vier Jahren eine Veränderung zum Besseren zu erwarten, ganz gleich, wer Präsident ist, und ganz gleich, welche Hautfarbe er oder sie hat. Das sind nun einmal die Fakten. Es ist ein großartiges und bemerkenswertes Symbol, dass eine Schwarze Person zum Präsidenten gewählt – und wiedergewählt – wurde. Es ist ein umwerfendes Spektakel, aber es bleibt ein Spektakel.
Die Lebensbedingungen der ganz normalen Schwarzen sind heute genauso hart wie vor vier Jahren. Sie müssen sich nach wie vor einen Weg aus dem Gefängnis bahnen, das Amerika für sie ist. Ein neuer, dunkelhäutiger Gefängniswärter ändert daran nichts.
Das Bildungssystem wird für Millionen von Kindern, die die Schule verbittert und ungebildet verlassen, auch weiterhin ein verwirrendes Labyrinth bleiben. Die Polizei bleibt tagein, tagaus eine repressive Präsenz, die das Leben unerträglich macht. Und hinter allem steht, was die Rechtsprofessorin Michelle Alexander den »neuen Jim Crow« nennt – ein System überwältigender Unterdrückung in einem Ausmaß, das die Welt selten gesehen hat. Ein Tag Jubelfeier und vier weitere Jahre Hölle.
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Es geht nur vordergründig um Schwarz oder Weiß! Was zählt sind Ideologie und Politik und diesbezüglich unterscheiden sich US Präsidenten nicht! Von spätestens Truman bis Biden gibt es nur protokollarische Unterschiede!
Das ist nun aber doch etwas unfair. Obama hat sich durchaus bemüht, die Lage der unteren Schichten zu verbessern. Am bekanntesten war da das “Obamacare”, also eine Krankenkasse, die auch für Arme erschwinglich sein sollte. Aber da hatte er in ein Hornissennest gestochen. Der Neoliberalismus ist eine regelrechte Religion und die Gegenseite reagierte wie ein Islamist, wenn man den Koran verbrennt. Jetzt ist Obamacare Geschichte, es war Trumps erste Tat, diese abzuschaffen.
Und, was ist jetzt? Die Amerikaner sind nicht gesund, die Lebenserwartung der Amerikaner sinkt. Soll das ein Erfolg sein? Hier hat übrigens die Opioidkrise ihren Ursprung. Krankheiten werden nicht behandelt, man gibt eben etwas gegen die Schmerzen. Nun wird behauptet, die Opioide kämen aus Mexico. Regierungschef Obrador bestreitet das. “Es ist euer Problem”. Was hieße, dass die US-Pharma die Drogen herstellt und daran verdient. Und deswegen keinerlei Interesse hat, dass sich am Status Quo etwas ändert.
Wer übrigens am Sonntag AfD gewählt hat, hat für diese amerikanischen Verhältnisse gestimmt. Wenigstens ist mit dem BSW nun eine Partei auf dem Platz, die die Krankenversicherung verteidigen wird.
Das BSW wird, bedingt durch Betrug am Wähler, bald wieder verschwinden. Alle schönen Worte waren nur Makulatur. Es wird ein Plagiatsbetrüger zum MP gemacht und die einzige Chance, etwas gegen den Ukrainewahnsinn zu tun, wird absichtlich mit 100%iger Zustimmung vertan. Die Sozialversicherung als solche war meines Wissens auch keine linke Erfindung. Bismarck führte z.B. die Rentenversicherung ein. Die “Linken” von heute operieren vorrangig gegen die wertschaffende Mitte und Unterschicht.
“… die einzige Chance, etwas gegen den Ukrainewahnsinn zu tun, wird absichtlich mit 100%iger Zustimmung vertan.”
Bitte erklären Sie wie Sie darauf kommen?
Durch die einen Tag nach der Wahl in Thüringen vom Landesverband herausgegebene Erklärung, mit der AFD in keinster Weise irgendwie zu sprechen oder bei Sachthemen, wo sogar eigentlich Konsens herrscht, zusammenzuarbeiten, also Brandmauer gegen eigene Überzeugungen, die man dann getrost als Phrasen deklarieren kann.
Im Moment wird hinter den Kulissen verhandelt. Die AfD ist und bleibt zweite Wahl.
Das BSW will Friedensverhandlungen mit der Ukraine die CDU will das BSW genau aus dem Grund nicht. Jetzt geht es darum wie man da ohne Gesichtsverlust rauskommt. Das BSW kann nicht hinter die Verhandlungsforderung zurückfallen, aber die CDU wird dem BSW etwas abringen vielleicht die Erklärung nicht mit der AfD zusammenzuarbeiten. Das läßt sich immerhin in der Westpresse gut verkaufen. Vielleicht war das aber auch eine Forderung der Linken die nur unter der Bedingung in eine CDU/BSW Regierung eintreten wollen.
@Artur_C: Immer wieder stelle ich fest das Du unter Realitätsverlust leidest … Obama-Care war eine Finte um Wähler zu gewinnen… Obamas Kriege schwächten seine Popularität aus gutem Grund … und produzierten Misstrauen in der US-Bevölkerung. Heute dreht sich alles um Harris und/oder Trump, immer wieder geht um “America first” und eben das bleibt die Krux einer friedlichen Welt! Trump wurde nach vorherigen Aussagen zum Christen und zwar der jüdischen Religion siehe Schwiegersohn Jared Kushner und der “korrupten Evangelic Church” siehe Jair Bolsonaro Brasilien! …
Harris ist kein Stück besser …
Heute am Tag trifft sich ein verlogener Scholz mit Selenskyj in FfM …
MfG KB
@Artur-C: Du als, wie behauptet ein Wähler “Der Linken” bist, hast offensichtlich die Bedeutung von “links” vergessen/verdreht. Du wandelst zwischen den “Welten”. In Deinem Sinn Israel & Völkermord gut, Russland verteidigt sich gegen NATO schlecht! Israel mordet wahllos … Nenne mich nicht “Anti-Semit”, die Anti-Semiten sind bspw die deutsche Regierung! All Deine Argumente entstammen der bekannten Zeitung “Blöd”!
MfG KB
@Artur_C: Immer wieder stelle ich fest das Du unter Realitätsverlust leidest … Obama-Care war eine Finte um Wähler zu gewinnen… Obamas Kriege schwächten seine Popularität aus gutem Grund … und produzierten Misstrauen in der US-Bevölkerung. Heute dreht sich alles um Harris und/oder Trump, immer wieder geht um “America first” und eben das bleibt die Krux einer friedlichen Welt! Trump wurde nach vorherigen Aussagen zum Christen und zwar der jüdischen Religion siehe Schwiegersohn Jared Kushner und der “korrupten Evangelic Church” siehe Jair Bolsonaro Brasilien! …
Harris ist kein Stück besser …
Heute am Tag trifft sich ein verlogener Scholz mit einem Bettler, namentlich Selenskyj in FfM …
MfG KB
Eine Finte, um Wähler zu gewinnen? Solche Finten wünscht man sich öfter.
Überdies hat er den Rückzug aus dem Irak beschlossen.
Typischer Rechtsnihilismus: alles nur Täuschung alles nur Verarsche. Erst der Führer wird es richten.
Ohne mich.
“Überdies hat er den Rückzug aus dem Irak beschlossen.”
Klar, weil aus diesem von den USA verwüsteten Land nichts mehr zu holen war.
Ansonsten hat kein anderer US-Präsident vor ihm so viele Drohnenmorde in Afghanistan genehmigt wie er.
Und auch die extralegale Hinrichtung Bin Ladens fand unter seiner Herrschaft statt.
Da ist immer noch jede Menge Öl zu holen. Aber die Leute haben ihn wegen dieses Versprechens gewählt.
Na ja, eigentlich war ja die Ausschaltung Bin Ladens das Kriegsziel, das einen Rückzug hätte rechtfertigen können. Da war der Tiefe Staat dagegen.
Und die größte jemals gebaute konventionelle Bombe hat nicht er abgeworfen, sondern euer Friedensfreund Trump.
Trump ist ganz bestimmt nicht “mein Friedensfreund”.
@Artur-C: Du als, wie behauptet ein Wähler “Der Linken” bist, hast offensichtlich die Bedeutung von “links” vergessen/verdreht. Du wandelst zwischen den “Welten”. In Deinem Sinn Israel & Völkermord gut, Russland verteidigt sich gegen NATO schlecht! Israel mordet wahllos … Nenne mich nicht “Anti-Semit”, die Anti-Semiten sind bspw die deutsche Regierung! All Deine Argumente entstammen der bekannten Zeitung “Blöd”!
MfG KB
Ein kurzer aber bündig geschriebene Artikel, die USA hat fertig, egal wer regiert.
Die deutschen Ideologen vertreten weiterhin ihre Ideologie, dann folgen diese Ideologien kräftig dee USA hinterher.
Ein paar Groschen hierzu…
In der Tat. Wie er die Rolle „Vollstrecker im Dienste seiner Fraktion der Bourgeoisie“ gespielt hat war wirklich Oscar-reif. Schade nur, dass es kein Film war – sondern bittere Realität.
Ja, wir erinnern uns alle an jenen Schinken aus dem Jahr 2012. An diesen zerlumpten, geschundenen „Barack Obama“ (gespielt von Jamie Foxx), der sich gegen jede Menge fiese Feinde wie den „extrem reichen sowie vollkommen skrupellosen Gegner Mitt Romney“ alias Calvin Candy (oder war es Dominick Cobb? Gespielt auf jeden Fall von Jack Dawson bekannt aus der Rolle des „Leonardo DiCaprio“ in Titanic) behaupten muss bis er am Ende – wie immer bei Tarantino natürlich in einem blutigen Showdown – sich an seinen Unterdrückern rächt, seine Frau Broomhilda (gespielt von Angela Merkel) befreit und mit ihr in den Sonnenuntergang reitet. Oder war das ein anderer Film? Statt Obama unchained doch eher Once upon a time in Washington? Ich kann’s verwechselt haben…
Aber klar, Obama und die Demokraten waren arme Schlucker, hatten die Medien und Konzerne gegen sich, Widerstand aller Orten… echt rührselig. Leute, die zu viel Hollywood intus haben, werden das sogar abkaufen.
Man muss es immer wieder betonen: „Die“ gibt es nicht. Es gibt nicht „die“ Schwarzen in Amerika. Genauso wenig „die“ Frauen, „die“ Rechten oder „die“ Muslime. Es gibt nicht einmal „die“ Mitforisten hier.
Ich formuliere es mal hart: Wo bitteschön ist ein „weißer“ Paketsklave (wahlweise gespielt von Bruce Willis oder irgendeinem Latino (in jedem Italowestern früher „Mexikaner“ genannt)) privilegierter als eine fette, schwarze, lesbische Managerin? Der Klofrau kann es schlicht egal sein, ob das Unternehmen, das sie ausbeutet, von einer Fetten, einer Schwarzen, einer Lesbe oder einer fetten, schwarzen Lesbe geleitet wird. Oder einem grapschenden, alten Weißen. Die Identität ist bestenfalls von tertiärem Interesse. Entscheidend ist das ziemlich wenig beachtete Merkmal „Klasse“. Bourgeoise Klasse. Aber das interessiert ja niemanden. “Soziales” interessiert niemanden – für 40 % der ARD-befragten Opfer ist „pöse Ausländer“ das wahlentscheidende Thema. Nicht Krieg, nicht Pandemieaufarbeitung, nicht Brotpreise und Armut, nicht die Regierung, die für Stay-behind-Messermörder, Krieg, Armut und steigende Brot- wie sonstige Preise verantwortlich ist. Da kann man nur sagen Ablenkung vs. das ominöse „Volk“: 1:0.
Und: Ja, es gibt jede Menge Schwarze – ob hier oder in den USA – denen es mehr als beschissen geht. Noch mehr übrigens in Afrika, aber das Land (Afrika ist immer ein Land, kein Kontinent und die sehen alle gleich aus und sprechen das gleiche, lernt das endlich mal!) interessiert ja niemanden und am allerwenigsten unsere Kolonialabenteuer, -kriege und -institutionen dort, die dafür sorgen, dass sich daran wenig ändert.
Es gibt aber in den USA auch jede Menge weiterhin in Reservate gepferchte Indianer und – man sehe und staune – pauperisierte und unterdrückte jeglicher Hautfarbe und Herkunft. Indem „wir“ die jedoch brav in Einzelgruppen aufspalten und antagonistisch einander gegenüberstellen, mittels Opferolympiade aufhetzen und sie sich gegenseitig die Köpfe einschlagen lassen, verhindern wir, dass diese erkennen und handeln. Erkennen, dass sie allesamt Beherrschte sind. Und dass sie handeln und sich zusammenschließen sollten gegen das bourgeoise System, das sie unterdrückt und beherrscht. So aber bleibt es bei divide et impera 101.
Genau, völlig richtig. Sehe ich absolut genauso. Es reichten eine Woche – von mir aus auch nur vier Tage, wenn man richtig ranklotzt:
Quelle: Souchy, Augustin (2010): Anarchistischer Sozialismus, Unrast Verlag
Ja, man sieht, vier Jahre ist wirklich unrealistisch.
Mit dem richtigen Mindset (noch so eine depperte Vokabel, die täglich aus meinem Radio tönt) schaffte man Veränderungen in nur vier Stunden. Aber das Mindset ist heute nicht vorhanden – Ablenkung und Co sei Dank. Deswegen reichen dann in der Tat nicht mal 40 Jahre. Auch nicht 400, sorry Augustin.
DAS ist der beste Satz im Artikel.
Genau darum geht es bei Wahl- wie Identitäts- und sonstigem Zirkus im kapitalistisch-imperialistischen System. Um Spektakel. Um Ablenkung. Um Spaltung. Der Manegenzuschauer, der sogenannten „Wähler“ und „Bürger“.
Oh, sie bürgen, ja das tun sie. Sie bürgen, in dem sie ihren Kopf hinhalten oder gleich ihren ganzen Körper – ob an Dnepr oder Hindukusch, an Kriegs- oder Pflegefront. Für Banken, Staat oder Konzerne. Früher für Kaiser, Reich und Vaterland – heute für Kanzler, Staat und Identity. Ob Regenbogen-, Deutschland- oder Prophetenflagge. Jeder hat seine Identität, keiner eine Persönlichkeit (Ausnahmen im Forum zählen nicht). Sie laufen treu mit und machen’s Kreuzl – dank AfD wie BSW wird alles besser! *gacker* Oder zumindest jemand anderes für ein paar Stunden mehr gequält. Faule Hartzer, böse Ausländer, freche Kinder, ungeimpfte Querdenker… es findet sich schon wer, der als Blitzableiter dient. Und danach geht’s im Gleichschritt weiter. Wann wird eigentlich gelernt, dass Veränderung mit Ungehorsam beginnt? Nicht damit, dass man in der Herde mittrottet?
Ersetze „Schwarze“ durch „Beherrschte“ und es wird fast schon eine kritische Analyse draus.
Deswegen braucht es die Entschulung der Gesellschaft. Wusste Illich schon in den 70ern.
Und Identity-Kram und Polizei müssen sowieso weg. Ob Faesers Foltercops, Bidens Prügelbullen oder der gute alte Noske und die „ganz normalen Männer“ vom Reserve-Polizeibataillon 101. Braucht keiner. Nochmals Souchy:
Wohlgemerkt: Pluralistisch – nicht woke oder anderweitig identitär-ideologisch (Religion / Nation / Konsum…). Herrschaftslos – nicht eine Diktatur durch eine andere ersetzend. So wird’s gemacht.
Da gehe ich mit. Aber nicht nur für Schwarze, sondern für alle Beherrschten und Insassen des Systems. Darum: Lasst euch nicht spalten – vereint euch! Seid ungehorsam! Und jetzt geht’s raus und spielt Fußball.
PS: Hätten Sie’s gewusst – Jack Dawson alias DiCaprio hat damals den Untergang überlebt! Titanic war nämlich nur eine weitere Traumebene über dem Limbus. Beweis: hier.
“Man muss es immer wieder betonen: „Die“ gibt es nicht. Es gibt nicht „die“ Schwarzen in Amerika. Genauso wenig „die“ Frauen, „die“ Rechten oder „die“ Muslime. Es gibt nicht einmal „die“ Mitforisten hier.
Ich formuliere es mal hart: Wo bitteschön ist ein „weißer“ Paketsklave (wahlweise gespielt von Bruce Willis oder irgendeinem Latino (in jedem Italowestern früher „Mexikaner“ genannt)) privilegierter als eine fette, schwarze, lesbische Managerin? Der Klofrau kann es schlicht egal sein, ob das Unternehmen, das sie ausbeutet, von einer Fetten, einer Schwarzen, einer Lesbe oder einer fetten, schwarzen Lesbe geleitet wird. Oder einem grapschenden, alten Weißen. Die Identität ist bestenfalls von tertiärem Interesse. Entscheidend ist das ziemlich wenig beachtete Merkmal „Klasse“. Bourgeoise Klasse. Aber das interessiert ja niemanden.”
Vielen Dank, Altlandrebell, für diese weisen Worte, die man den ganzen woken pseudolinken Schwachköpfen täglich um die Ohren hauen müsste.
@Altlandrebell
Wieder mal ein interessanter Kommentar, dem ich überwiegend zustimme.
Allerdings handelt es sich bei dem Auszug aus dem Buch (das ich nicht gelesen habe) um einen doch recht kurzen Abschnitt. Insofern wäre es schon auch interessant, was der Autor noch so schreibt.
Und was Ihre Anmerkungen zu dem Buch von Souchy (das ich auch nicht gelesen habe) betrifft : dem hat Horst Stowasser ja auch ein Kapitel (35) in seinem Buch “Anarchie !” gewidmet (“Der kurze Sommer der Anarchie”).
Ich bin da trotzdem Ihrer Meinung und nutze eine abgedroschene Phrase : wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.
Und zum PS : DiCaprio hat wahrscheinlich deswegen überlebt, weil Kate Winslet so schön gepfiffen hat…😉
Nee, Sie haben wohl zuviel Simulacron 3 bzw. 13th Floor konsumiert, oder was ?! 😄
@ Brian
Sehen’s mir bittschön nach, dass ich ned Souchys gesammelte Schriften abtippen kann. 😉
Aber deswegen verwies ich ja auf die kleine Fibel aus dem Unrast-Verlag, wo verschiedene Stationen seines Lebens und Schaffens anhand seiner Veröffentlichungen und Interviews nachverfolgt wurden. Zu Katalonien ausführlicher übrigens hier.
Stowasser steht bei mir nur rum – gut, dass sie mich erinnern, den mal ausführlicher durchzuarbeiten. 🙂 Simulacron-3 habe ich gar nicht gelesen – danke für den Tipp! Und was DiCaprio betrifft – das war nur einer spontanen Erinnerung an Inception geschuldet. Aus jenem Film stammt übrigens auch der schöne Spruch „You mustn’t be afraid to dream a little bigger, darling“ hier. Womit wir wieder beim eigentlichen Thema – und der Frage von Wille, Weg, Veränderung(smöglichkeiten) – wären…
Ihnen noch einen schönen Abend – ich ziehe mir heute “The Ghost Writer” rein… 😉
Den Film mit Ewan McGregor und Pierce Brosnan ? Wenn ja, wage ich mal zu tippen, daß der Ihnen gefällt (ist v.a. was für uns alte Verschwörungswasauchimmer…). Auf jeden Fall viel Spaß !
DiCaprio ist mir zwar in den letzten Jahren immer suspekter geworden, was aber nichts daran ändert, daß ich ihn für einen guten Schauspieler halte. Und ‘Inception’ fand ich definitiv sehr gut (wie überhaupt die meisten Filme von Christopher Nolan). Ich mag halt diese (in vielerlei Hinsicht) verschachtelten und auf mehreren Ebenen spielenden Filme. Deswegen gehört “Matrix” (der 1. Film) auch nach wie vor zu meinen Lieblingsfilmen, da dort nicht nur gute Unterhaltung und eine immer noch tolle Tricktechnik geboten wird, sondern es eben viel Stoff zum Reflektieren gibt (und damit meine ich nicht die relativ banalen Aussagen wie “durch die Tür gehen musst Du schon selbst !”).
Thematisch finde ich übrigens bei ‘Inception’ auch DiCaprios’ “Praktikantin” interessant, die offensichtlich nicht nur den Dingen auf den Grund gehen will, sondern sich auch traut, Naturgesetze buchstäblich auf den Kopf zu stellen (in Paris) und dementsprechend etwas ganz Neues ausprobiert.
Sie sehen, auf Filme u.ä. dürfen Sie mich nicht ansprechen. Das nimmt dann bei mir kein Ende…😉
Ich mag allgemein Filme von Polański. „The Ghost Writer“ ist aber für mich so ein Ritual, mit dem ich den Herbst einläute (wird auch Zeit – war dieses Jahr viel zu heiß und vor allem wieder viel zu lang heiß hier in der Ecke). Zumal der Streifen bei schönem Wetter (meine Ansicht^^) auf Sylt gedreht wurde…
Was die Verschachtelung betrifft, bin ich ganz bei Ihnen. Und Inception ist besonders schön. Zum luziden Träumen habe ich es freilich noch nie geschafft, die Musik vom Zimmer lege ich aber gerne auf. Zugleich muss ich konstatieren: Bin eigentlich weder der große Leser noch Kinogänger (heute auch finanziell eine Herausforderung) und schon gar nicht Fernsehgucker. Erst vor ein paar Jahren habe ich angefangen – wo es sich ausgeht – mir hier und da ein paar Filme zu holen. Oder schaue sie wie gestern Abend mit Nachbarn.
Mein Lieblingsfilm von Nolan bleibt immer noch „Dunkirk“ („Dunkirk’s so far! Why can’t they just load at Calais?” „The enemy had something to say about it.“), besonders wegen Hardy als Ferrier.
So, jetzt habe ich Sie schon wieder auf Filme angesprochen. Darum gibt es jetzt zum Ausklang etwas Filmmusik. *Im Hintergrund beginnt Rabbia e tarantella von Ennio Morricone zu spielen*