Die Interessen von Israel und Hamas beim Austausch von Geiseln und Gefangenen

In den Bilderb, die Israel nicht kontrollieren kann, verabschieden sich Frauen und Kinder freundlich von ihren Hamas-Wächtern.

Da Israel, wie in der Geiselfrage deutlich wird, politisch hin- und hertaumelt, weil es keinen Plan für das Ende der destruktiven Militäraktion hat, fährt Hamas mit gesunden und sich verabschiedenden Geiseln Erfolge im Medienkrieg ein.

Der Austausch von Geiseln in der Hand von Hamas und von palästinensischen Gefangenen verrät einiges. Auf beiden Seiten werden Frauen und Kinder bzw. Minderjährige ausgetauscht, in gesonderten Verhandlungen ließ Hamas am ersten Tag zusätzlich auch zehn Thailänder und einen philippinischen Staatsbürger gehen, auch in den folgenden Tagen wurden Ausländer freigelassen. Ob deren Freilassung eine Auswirkung auf das Übereinkommen hatte, ist nicht bekannt. Das dürfte aber von Vorteil für Hamas sein, da sich Israel nur für die Freilassung von israelischen Geiseln, aber nicht von gefangenen ausländischen Arbeitern eingesetzt hat. Dass diese verschleppt wurden, weist erneut daraufhin, dass Hamas und deren Hilfskräfte wahllos und ohne offenkundigen Plan Menschen mitgenommen haben.

Das Übereinkommen über die Feuerpause, die Freilassung von Geiseln und Häftlingen und die Lieferung von humanitären Gütern in den Gazastreifen, vor allem auch in den Norden, ist für beide Seiten natürlich interessengeleitet. Die israelische Regierung steht unter hohem Druck innerhalb des Landes die im Gazastreifen gefangenen Geiseln zu befreien und unter hohem internationalen Druck, mehr humanitäre Hilfe zuzulassen und dafür den Krieg zumindest zu unterbrechen. Mit der Rückkehr eines Teils der Geiseln kann die Regierung zeigen, dass ihr das Leben der Geiseln am Herzen liegt. Sie kann einen gewissen Erfolg melden, wird diesen aber vor allem auf die militärischen Aktionen zurückführen, der Hamas dazu nötigte.

Wie schon einmal geschehen, haben sich israelische Geiseln von Hamas-Kämpfern verabschiedet und auch gewunken. Man wird sich erinnern, dass Ende Oktober die von Hamas bedingungslos freigelassene Geisel Yocheved Lifschitz berichtet hatte, sie seien gut behandelt und medizinisch versorgt worden, die Bewacher seien freundlich gewesen. Für die israelische Regierung war dies ein „Propagandasieg für die Hamas“ („PR-Desaster“: Geisel-Bericht über gute Behandlung durch Hamas). Das sollte ich auf keinen Fall wiederholen, weswegen man sich mit einem „strikten Protokoll“ genau auf den Empfang, die isolierte Unterbringung in Krankenhäusern, das Treffen mit Familienangehörigen, die Ernährung, die Untersuchung möglicher Kriegsverbrechen (Vergewaltigung, Folter etc.)  und das Briefing vorbereitet hatte. Der Ausschluss von Medien am Anfang ist klar.

Bislang ist nur bekannt geworden, dass bis eine gestern freigelassene junge Frau, die medizinisch behandelt werden muss, alle Geiseln zwar mitgenommen, aber gesund sind. Sie machten auch nicht den Eindruck, unter panischer Angst gestanden zu haben. Was israelische Sicherheitskräfte nicht verhindern konnten, waren Videos der Geiseln, wie sie von ihren Hamas-Bewachern dem Roten Kreuz übergeben wurden. Wieder verabschiedeten sich Geiseln von ihren Bewachern, gaben ihnen die Hand, lächelten und wirkten nicht verängstigt. Auch Kinder lächelten. Das passt nicht zu den Hamas-Monstern, wie sie am 7. Oktober in Israel gewütet hatten und von der israelischen Regierung immer wieder dargestellt wurden.

Einer der Angehörigen einer Geisel erzählte dem Nachrichtenportal Walla.co.il: „Sie haben nichts Unangenehmes erlebt, sie wurden menschlich behandelt. Es gab keine Horrorgeschichten, von denen wir dachten, dass es sie geben könnte, sie beschrieben den ersten Moment der Entführung – dass die Terroristen verrückt waren und sagten, sie würden sie abschlachten, aber von dem Moment an, als sie auf die Motorräder stiegen, schlugen sie sie nicht mehr.“ Der stellvertretende Direktor des Safra-Kinderkrankenhauses Moshe Ashkenazi sagte, dass der Zustand der Kinder angesichts der Erwartungen nicht schlecht sei, sie müssten nach den langen Gefangenschaft emotional betreut werden.

 

Mag sein, dass nach 50 Tagen ein Stockholm-Syndrom stattgefunden hat, vielleicht wurden sie auch angewiesen so zu handeln, damit den zurückbleibenden Geiseln nichts geschieht. Aber das wirkt nicht so. Denkbar ist auch, dass zuerst diejenigen freigelassen werden, die mitgespielt haben. Vermutlich wurden die Geiseln, die in die Hände der Hamas gefallen sind, aus eigenem Interesse heraus gut behandelt. Das stellt sicher, dass weitere Austauschverhandlungen kommen können und dass das Bild der Hamas in der Weltöffentlichkeit geschönt wird. Hamas titelt propagandistisch: „Frei, lächelnd und sauber. Hamas lässt eine weitere Zahl von Geiseln frei. Der einzige Feind für diese Geiseln in Gaza war die israelische Luftwaffe, die Dutzende ihrer eigenen Leute getötet hat.“ Ungewiss bleibt freilich, ob die Männer und vor allem die Soldatinnen und Soldaten nicht anders behandelt werden.

Geiseln verabschieden sich von Hamas-Wächtern.

Die Bilder von den gesunden Freigelassenen, die sich von ihren Bewachern verabschieden, sollen auch mit den Bildern der von Israel verursachten Zerstörung und der toten und verletzten Kinder kontrastieren, die in den Hamas-Kanälen zirkulieren und auch die Weltöffentlichkeit beeinflussen. In Israel dominieren hingegen die Bilder von der freudigen Begrüßung der Geiseln durch ihre Familien.

Auch von den freigelassenen palästinensischen Frauen und Jugendlichen profitiert die Hamas

Die Freilassung von gefangenen Frauen und Minderjährigen aus israelischen Gefängnissen, die meist nicht angeklagt sind, aber mitunter schon mehrere Jahre in Haft sitzen, ist nur insofern von Vorteil für Israel, dass keine Männer und wegen schweren Verbrechen Verurteilten und nach dem Schlüssel 1 Israeli für drei Palästinenser freigelassen werden. Aber dem Ansehen Israel schadet es, wenn auch Minderjährige jahrelang ohne Anklage festgehalten werden, weil sie Steine geworfen, Israel illegal betreten oder irgendwie die Sicherheit bedroht haben. Das nennt sich „administrative detention“ und verstößt gegen die Menschenrechte.

Die meisten Freigelassenen kommen nicht aus dem Gazastreifen, sondern aus dem Westjordanland, wo die Hamas allerdings auch Sympathisanten hat, aber dennoch zeigt, dass sie für alle Palästinenser einzutreten scheint. Die israelische Regierung hatte Angst, dass bei der Rückkehr der Frauen und Jugendlichen Sieges- und Freudenfeiern stattfinden und die Häuser mit Soldaten abgeriegelt. Auch vor den Gefängnissen suchten Soldaten die „Ordnung“ aufrechtzuerhalten und gingen gegen die Wartenden teils mit Tränengas vor, aber auch mit Schüssen. Die Freigelassenen berichteten gegenüber al-Jazeera, dass sie vor allem nach dem 7. Oktober schlecht behandelt worden seien. Das kann ich nicht überprüfen, aber man kann davon ausgehen, dass die palästinensischen Gefangenen nicht besonders gut in den israelischen Gefängnissen behandelt werden, die Strafen sollen ja auch abschrecken. Während Hamas genau das Gegenteil erreichen will.

Was kommt nach der Zerstörung ganzer Stadtteile?

Wie geht es weiter nach der Feuerpause?

Aber es bleibt die Frage, wie es nach der vereinbarten viertätigen Feuerpause weitergehen wird. Die Angehörigen der Geiseln und ihre Sympathisanten werden weiter auf Verhandlungen drängen, auch Washington und ein guter Teil der Weltöffentlichkeit wird dies machen. Hingegen kündigt die israelische Regierung und die IDF immer wieder an, sofort den Krieg nach Feuerpause unvermindert hart fortzusetzen. Vermutlich wird Hamas weitere kleinere Grüppchen an Geiseln vielleicht auch ohne Austausch gegen eine Fortsetzung der Feuerpause anbieten und damit jedes Mal die israelische Regierung vor das Dilemma stellen, weil sie entweder die militärische Fortsetzung über die Geiseln oder deren Leben über die militärische Zerschlagung von Hamas und Co. mitsamt der Kollateralschäden stellen muss. Denkbar wäre auch, dass mehr gestorbene Geiseln auftauchen.

Hamas scheint erst einmal medienstrategisch im Informationskrieg am längeren Hebel zu sitzen. Militärisch ist sie, wie bislang zu beobachten, völlig unterlegen. Der Krieg im Untergrund und in den Ruinen hat vielleicht noch nicht wirklich begonnen, aber zu vermuten ist, dass Hamas trotz islamistischer Märtyrerideologie, die noch beim Überfall auf Israel und der damit getriggerten israelischen Reaktion zur Geltung kam, sich nicht in dem asymmetrischen Konflikt in einem sinnlosen Widerstand kollektiv opfern wird.  Jeder, der sich offen auf Straßen, im Gelände oder in Ruinen bewegt und verdächtig ist, wird nicht lange leben. Man wird hingegen versuchen, in der Bevölkerung unterzutauchen, was allerdings für die dem israelischen Geheimdienst bekannten Hamas-Mitgliedern die Gefahr birgt, in dem eingeschlossenen und auf den Südteil geschrumpften Gazastreifen erkannt und getötet oder inhaftiert zu werden.

Die israelischen Truppen werden zuerst die Gebäude und Tunnelein- oder -ausgänge in Nordgaza weitgehend zerstören, wobei die verbliebene Bevölkerung noch stört. Mindestens die Hälfte der Gebäude ist bereits zerstört. Selbst Teile des Al-Shifa-Krankenhauses wurden gesprengt, manche schwer verwundete Patienten mussten zu Fuß in den südlichen Teil von Gaza fliehen. Ein Problem wird sein, die noch verbliebene Bevölkerung auch zu vertreiben und vor allem während der Feuerpause eine Rückkehr von Geflüchteten zu verhindern.

Die große offene Frage ist, was die israelische Regierung mit dem geräumten Nordgaza machen wird. Darf die Bevölkerung in die Schuttberge und die zerstörte Infrastruktur zurückkehren, werden gar alle, die sich jetzt im Süden aufhalten, in den Norden getrieben, um den Süden ähnlich zu zerstören und die Hamas zu jagen? Wird weiterhin angestrebt, die Bevölkerung möglichst ganz zu vertreiben? Will man den Gazastreifen wieder vollständig kontrollieren? Eine Fatah-Regierung hat Netanjahu bereits ausgeschlossen. Es werden sich kaum Staaten finden, den Gazastreifen für Israel zu verwalten, auch die Vereinten Nationen werden das wohl nicht machen. Von Autonomie und einem wie auch immer gearteten Palästinenserstaat ist, wie gefordert, nicht die Rede, zumal nicht mit den rechten Koalitionären, die gerne auch das Westjordanland ganz annektieren und Palästinenser vertreiben wollen. Der Umgang mit den Geiseln und die zumindest jetzt noch fehlende Kriegsstrategie zeigen die Plan- und Fantasielosigkeit der Regierung über die ausagierte militärische Destruktivität hinaus. Von der Hamas ist nichts zu erwarten, Israel hätte es in der Hand, eine konstruktive Lösung zu suchen, unter Netanjahu wird das wohl nicht geschehen.

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17 Kommentare

  1. “Die Freilassung von gefangenen Frauen und Minderjährigen aus israelischen Gefängnissen, die meist nicht angeklagt sind, aber mitunter schon mehrere Jahre in Haft sitzen—–”

    Von denen wußte eine Frau Schmidt vom ARD-Studio Brüssel heute im Internationalen Frühschoppen folgendes zu berichten:

    Die unschuldigen israelischen Zivilisten werden eingetauscht gegen “rechtskräftig verurteilte Palästinenser”…..

    Keiner fragte nach! Ist doch klar, daß im Rechtsstaat Israel keine Frau und kein Kind ohne Anklage und Urteil jahrelang im Knast sitzen, oder?

    Übrigens OT: darauf warte ich schon lange

    “According to the report, in an interview with Turkish news website, Haber7, Volkan Okcu, one of the organisers of the protest, indicated the boats will carry 4,500 people from 40 countries, “including anti-Zionist Jews”.

    Among the 1,000 vessels would be 313 boats filled with Russian activists, and 104 filled with Spanish activists, he said. Only 12 Turkish vessels will join the flotilla, he told Haber7.”

    https://www.middleeastmonitor.com/20231121-1000-boats-to-leave-turkiye-for-gaza-waters-in-new-freedom-flotilla/

    1. ist schon pervers dass mit Bildern von Menschen Interessenpolitik betrieben wird…
      wie weit sind wir, die “westliche Werte Demokratie” gesunken (Aussage Baerbock) “nur weil es die USA wollen”
      wieviel tote muss es noch geben dass die Oligarchen (Ost West) auf ihren Yachten, Landsitzen, Bunkern in NewZeeland befriedigt sind?

  2. Na ja, ist eben ein Informationskrieg – Übrigens, beim Humanistischen Pressedienst (www.hpd.de) findet man heute die Aussage eines Israelis, die ich hier mal als Ergänzung zum Text von Florian Rötzer verlinken will – bzw. auch als Zusatz zu prominenten Israelis wie Moshe Zuckermann – ein einfacher israelischer Familienvater schildert hier was Israelis seit dem 07. Oktober durchleiden müssen – auch diese Stimmen sollten hier gehört werden, da die auch interessante Dinge schildern, die die Hamas-Überfälle am 07. Oktober 2023 betreffen, die mir so nicht bekannt waren (wobei ich mir durchaus bewußt bin, dass auch Israel Kriegspropaganda betreibt, die auch die eigene Bevölkerung, ja sogar Promis, nur schwer durchschauen können, dennoch halte ich das für verbreitenswert, oder gerade deswegen):

    [….]Interview – Dinge, die wir früher diskutiert haben, sind nicht mehr relevant”

    In den Medien wird derzeit viel über die Kämpfe im Gaza-Streifen und die Situation der Palästinenser berichtet. Doch auch die Menschen in Israel stehen nach den Hamas-Massakern vom 7. Oktober nach wie vor unter Beschuss aus dem Gaza-Streifen und dem Libanon. Dani R. erlebt die Situation in Israel in einem Vorort von Tel Aviv, wo der Krieg Horror und Alltag zugleich ist. Im Interview mit dem hpd gibt er einen Einblick in das Leben mit seiner Frau und den fünf Kindern seit dem 7. Oktober. Er ist überzeugt: Israels Gesellschaft wird auch diese Krise überstehen und gestärkt aus ihr hervorgehen. [….]”

    Link:

    https://hpd.de/artikel/dinge-wir-frueher-diskutiert-haben-sind-nicht-mehr-relevant-21751

    Übrigens, ich schließe mich dem Wunsch des israelischen Familienvaters von fünf Kindern an, und hoffe, dass der Frieden bald wieder eintritt – und die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden, auch die die bei Israels Armee, Regierung und Geheimdiensten “gepennt haben”…..

    .Gruß
    Bernie

  3. Die Palästinenser in Südgaza wurden durch die IDF daran gehindert, während der Feuerpause wieder in den Norden zu gehen. Die Check-Points an den Hauptstraßen lassen Bewohner nur von Nord nach Süd durch. Es gibt Berichte von Vloggern (wie Bisan Owda) in Südgaza mit Interviews von Leuten, die versucht haben in den Norden zu gelangen und die resigniert zurückkehrten weil die IDF das Feuer eröffnete als einige darauf bestanden, in den Norden zurückzukehren.

  4. Ja, was meint denn Herr Rötzer, wie es den Freigelassenen im Gaza ginge, wenn sie sagen, sie wären gut behandelt worden?

    Ja klar, dass man “Save the Children” glauben muss. Hier mal die Gegendarstellung:

    https://www.ngo-monitor.org/ngos/save_the_children_fund/

    Lügen, für die die Organisation seit 2017 über 6 Millionen allein von Deutschland bekommen hat. Das sind unsere Politiker: angeblich auf der Seite Israels, in Wirklichkeit finanzieren sie den Terror.

    “Foundation Partners” include Goldman Sachs, Fidelity, the Bill and Melinda Gates Foundation, and Open Society Foundation.”

    Also die gesamte Soros-Blase mit dabei. Was sagen da die rechten Freunde?

    Hier etwas zum wohl einträglichsten Teil der Nakba-Industrie. Das konkret Magazin hat nun diese Liste veröffentlicht. 250 Organisationen, die ausschließlich Lügen über Israel erzählen und fürstlich von der EU oder Mitgliedsstaaten belohnt werden. Wobei man froh sein kann, wenn es nur in Propaganda und nicht in Waffen mündet. All das zahle ich mit meinen Steuergeldern. Ein unbeschreiblicher Skandal. Ich will das nicht zahlen!

    https://www.ngo-monitor.org/ngos/

    Man pflegt mich hier ja als Systemling abzukanzeln. Nö, Freunde, ihr seid es, die die von der EU gemachte Meinung ventiliert.

    Ein paar Beispiele: Palästinian NGOs Network gibt am 8. Oktober bekannt: “In den letzten zwei Tagen hat ein aggressiver Krieg stattgefunden, der Teil des Besatzerstaates ist, Rache zu nehmen und den Kreis der Massaker gegen das palästinensische Volk, insbesondere im Gazastreifen zu erweitern. Wir von der PNGO begrüßen dqs ehrenvolle Bild, das unser Volk abgibt”. Ist der EU 1,25 Millionen wert.

    6 _Millionen für die UWAC: “der 7. Oktober hat die Kraft und den Willen eines großen Volks gezeigt”

    475.000 für PCHR. “Wir werden unser Land wirklich betreten. Allah, Du bist unser Beschützer und Unterstützer.”

    296.000 für Al Haq: “Es steht im _Hadith geschrieben: ihr müsst den Dschihad führen. Die beste Dschihad ist die Vorbereitung auf den Krieg und es ist am besten, sich in Ashkelon auf den Krieg vorzubereiten”

    Klasse was? 250 Stück. Nakba-Industrie auf Hochtouren.

    1. Sie haben die Subventionen „vergessen“,die aus deutschen Steuergeldern für U-Boote((Kernwaffenträger),Fregatten…für Israels Armee gezahlt werden.
      Sie dürfen gern die Hamas-Faschos kritisieren.Dann sollten sie aber auch deren israelischen Geistesverwandten nicht auslassen.

    2. ngo monitor …

      who funds us:

      2022 Financial report in English
      2022 Finanical report in Hebrew

      Die Netanyahu-Regierung ist gegen die Soros-Leute. Das ist richtig. Netanyahu ist auch ein Buddy von Victor Orban. Siehe:

      https://www.nzz.ch/international/ein-heikler-ungarischer-gast-in-israel-ld.1404667

      u.a.

      Ich habe gerade ein Buch gelesen, da war eine Organisation sehr besorgt wegen dem US-Waffenhandel mit den Saudis und dem Lobbying von Prinz Bandar. Es war AIPAC. Es war auch einer der seltenen Fälle, wo die AIPAC trotz massivstem Lobbying und “75 von 100 US-Senatoren” auf ihrer Seite waren anfänglich, verloren haben. Rate mal warum Arthur?

      https://en.wikipedia.org/wiki/NGO_Monitor

      based in Israel, right-wing, pro-Israel perspective

      https://en.wikipedia.org/wiki/NGO_Monitor#Funding

      Das mal vergleichen mit ihrem “financial report” und dem deutschen wiki-Eintrag.

      Das Titelblatt in der “konkret” mit dem brennenden Davidstern und über “linken Antisemitismus” ist auch wieder toll. Wo kann ich denn die Liste einsehen mit den 250 Organisationen, die angeblich antisemitisch sind?
      Ronald hat es schon angedeutet:

      Natürlich kann man “N”GOs kritisieren, gerade von Milliardären und anderen Akteuren finanziert mit doch nicht so guten Absichten als sie vorgaukeln, bei denen Geld versickert, wo 6- und 7-stellige Jahresgehälter gezahlt werden in den Führungsetagen und allerlei anderer Schmu passiert, aber dann sich auf die Seite von einer der mächtigsten Lobbys überhaupt zu stellen und kein Wort zu verlieren über deren extrem korrupte Praktiken.

      Das Wort “Nakba-Industrie” soll das Buch von Norman Finkelstein “Holocaust-Industrie” kontern.

      The Holocaust Industry – Interview with Norman Finkelstein (2002)

      https://www.youtube.com/watch?v=mSwVz7JTRCA

  5. Aus jedem Satz spürt man die Voreingenommenheit, die Vorurteile gegenüber der Hamas. Ist es denn so schwierig, einen Unterschied zu machen zwischen Nihilisten wie dem IS und gemässigten Islamisten wie der Hamas. Ohne Sympathien zu hegen für eine nach westlichen Massstäben recht weit rechts einzuordnende politische Gruppierung mit theokratischen Tendenzen, kann man doch sagen, dass die Radikalität der Hamas sich in erster Linie den Umständen verdankt, der israelischen Unterdrückung, dem geduldigen Versuch der Spätergekommenen die Autochthonen voll und ganz zu vertreiben, die Nakba zu vollenden. Der Wille dazu ist bei praktisch allen israelischen Politikern durch unzählige unmissverständliche Aussagen dokumentiert. Und ein Rabin wurde als Verräter gesehen.

    Vor der Staatsgründung betätigte sich auch ein Begin und mit ihm viele andere danach respektabel Gewordene terroristisch, zumindest nach der Wahrnehmung der britischen Besatzungsmacht. Und auch danach ist die israelische Geschichte voll mit Akten, die man eigentlich nicht anders als staatsterroristisch nennen kann. Das ist kein israelisches Alleinstellungsmerkmal, gewiss nicht. Aber unter den Tisch wischen sollte man es dennoch nicht.

    Grundsätzlicher – mir gehen Deutsche, die sich als Hypermoralisten aufführen gewaltig auf den Senkel. Dafür gibt es nun wirklich nicht den geringsten Anlass. Niemand ist aus der moralischen Asche aufgestiegen. Die heute in Deutschland den Ton Angebenden treibt ein Wille zur Macht, nicht selten revanchistisch gefärbt, was immer ihr Legitimationsdiskurs. Das ist gefährlich, man hätte die beiden deutschen Staaten nie vereinigen lassen sollen. Nun wird an alte Muster angeknüpft, dumpfe Freundschaften ins Baltikum, Russophobie. Nur mit den Juden ist es nun scheinbar gänzlich anders, der mörderische Antisemitismus ist durch einen oberflächlichen Philosemitismus ersetzt, die rechtsextreme israelische Regierung wird durch dick und dünn verteidigt, wie es auch nahezu alle ‘modernen’ rechten Politformationen, die in Europa aus dem Boden geschossen sind tun. An die Stelle der Juden sind die Moslems getreten, natürlich nicht rassistisch sondern kulturalistisch begründet. Gründlich vermengt mit einem typisch deutschen Geistesradikalismus, der nicht selten mit der Form den Inhalt erschlägt, schwingt man sich wieder auf in die Höhen, in die man vermeintlich gehört.

    Die Hamas hat es mit einem gewiss hässlichen Befreiungsschlag versucht, der Status quo, die schleichende Totalenteignung sollte aufgehoben werden. Den wacheren unter ihren Mitgliedern mag klar sein, dass die Chance auf Licht schon nur am Ende des Tunnels sehr gering ist, Vernichtung droht. Aber was wäre die Alternative? Sang- und klangloses Aussterben?

  6. Was hat die Hamas eigtl durch den Austausch der Geiseln erreicht? Im wesentlichen Nichts. Die Hamaskämpfer werden dann halt ein paar Tage später getötet und die freigelassenen Palis werden danach von den rechtsextremen Israelis entweder ermordet oder wieder eingesperrt. Frei bleiben sie definitiv nicht. Ausser Spesen nichts gewesen ….

    Na wenigstens sind ein paar Geiseln der Hamas freigekommen, bald sind alle noch lebenden Geiseln der Hamas frei. Dann kann das Abschlachten der Gazabevölkerung richtig losgehen. Frohes Fest …

    1. so in etwa…. !

      naja, preisgestaltung des abgeschlachtet/ins meer getrieben -werdens ?
      n bissel “fehl” , aber stell dir vor, s hätt(ka, obs sowas gab!) so`n paar leuts “damals” gegeben, die -ka- vielleicht gleise zerstört haben offen-/weit sichtlich , wo “demnäxt” n zug “juden”-güter der planmäßigen insassen-vernichtung entgegenrollt…..?
      (nur zwecks “außer spesen nix gewesen….”….ka, was sich DA nun “anstellen” ließe….naja, vielleicht “hinkts”, aber ich hatte nicht vor “zu vergleichen”, es ist nur eine sich mir wiederholt aufdrängende assoziation 🙄 )
      gutnacht

  7. Ich frage mich warum sich die Kirche aus dem Konflikt heraushält, obwohl auch Jesus und seine Eltern Palästinenser waren. Möchte sie wirklich, dass sein Volk von Zionisten abgeschlachtet und vertrieben wird?

  8. Frau Leukefeld spricht ja im “hintergrund” zudem von “Leviathan” – jenem Öl- und
    Gasfeld, das genau vor der Küste des Gaza-Streifens liegt und das nach internationalem Recht (bisher) von den Palästinensern hätte ausgebeutet werden können… die Frage wird sein, wen der Leviathan am Ende tatsächlich verschlingt…

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