Die Baltic Pipeline wurde einen Tag nach den Anschlägen auf Nord Stream eröffnet

Am 27. September 2022 wurde die Baltic Pipe, die Gas aus Norwegen über Dänemark nach Polen liefert, eröffnet. Am 26. war die Nord Stream-Pipeline gesprengt worden. Bild: Polnisches Umweltministerium/CC BY-3.0

Jens Berger hat auf den Nachdenkseiten einen Ausschnitt aus der Parteitagsrede von Wirtschaftsminister Robert Habeck analysiert, der sich als Kanzlerkandidat der Grünen bewarb, die das auch wollten. In der Rede wollte Habeck punkten, indem er auf einen angeblichen Fehler der großen Koalition hinwies, der „die Ursache der Wirtschaftskrise der letzten Jahre“ gewesen soll, mit der die Ampel-Regierung daher nichts zu tun haben kann.

Wie Berger herausstellt, waren die Ausführung des Wirtschaftsministers weitgehend Unsinn, um nicht von Desinformation zu sprechen. Habeck sprach von der Baltic-Pipeline, die Gas aus Norwegen über Dänemark durch die Ostsee nach Polen liefert. Die Pipeline sei, so Habeck, „im Spätsommer 2022“ eröffnet worden. Vielleicht hätte er genauer sein müssen, was er wahrscheinlich nicht wollte. Die Pipeline wurde am 27. September vom polnischen Präsidenten Andrzej Duda, dem damaligen polnischen Regierungschef Mateusz Morawiecki, der dänischen Regierungschefin Mette Frederiksen und dem norwegischen Energieminister Terje Aasland eröffnet – also just einen Tag nach den Anschlägen auf die Nord Stream-Pipelines. Aber zu diesem Zusammenhang später.

Habecks Argumentation geht so: „Es sind nur wenige Kilometer zwischen Polen und Deutschland, wo die Gaspipeline nach Polen kommt, und nach Deutschland kommt. [Im Publikum nickt Annalena Baerbock wissend] Es wäre ein Klacks gewesen, eine Leitung zu bauen, die vielleicht 20, 30, 40 Kilometer überbrückt, um die drohende Gasmangellage abzuwenden. Und als ich davon hörte, dachte ich, dass ist die Lösung all unserer Probleme! Wir brauchen weniger LNG-Terminals. Ich ruf da mal an und frag, ob die das nicht machen. Und was habe ich zu hören bekommen? Robert, Du bist zu spät. Wir haben Euch angefleht, dass Deutschland sich anschließt, dass Deutschland sich diversifiziert an diese Pipelines. Dass ihr nicht abhängig seid von Russland. Wir haben das vorgetragen noch und nöcher. Ihr wolltet es nicht. Die Große Koalition wollte es nicht. Nun ist die Pipeline zu klein auch noch für Deutschland. Was ich sagen will: Wie viele Unternehmen hätten günstige Gaspreise bekommen, hätten wir diese Pipeline gehabt? Wie viele Verbraucherinnen und Verbraucher hätten keine schlaflosen Nächte gehabt, hätten wir diese Pipeline gehabt? [lächelnder Applaus von Annalena Baerbock] Diese Pipeline ist nicht gebaut worden, weil Union und SPD sie nicht bauen wollten! Das ist die Ursache der Wirtschaftskrise der letzten Jahre! Die Große Koalition hat uns wissentlich und willentlich in diese Abhängigkeit getrieben!“

Das ist natürlich Unsinn, weil die 900 km lange Baltische Pipeline, auch von der EU gefördert, die Gasmenge, die von Norwegen nach Deutschland fließen kann, verringert. Wie Jens Berger richtig sagt, geht die Pipeline nicht direkt von Norwegen nach Polen, sondern sie zweigt westlich von Dänemark in der Nordsee von der seit 1999 bestehenden Gaspipeline Europipe II ab, die nach Deutschland geht. Das heißt, dass ein Teil der Gasmenge, die von Norwegen nach Deutschland kommen könnte, nach Polen gelenkt wird, weswegen es Unsinn wäre, dann wieder Gas aus Polen nach Deutschland zu liefern. Dänemark profitiert wegen der Durchleitung, für Polen ist die Pipeline wichtig, um die Gasversorgung zusätzlich zum LNG-Terminal in Swinemünde auf eine sichere Grundlage zu stellen und in Konkurrenz u.a. zu Deutschland auch die baltischen Staaten und andere mit Gas versorgen zu können. Das nicht sehen zu können oder zu wollen, macht Jens Berger „fassungslos“, der zudem darauf hinweist, dass die Grünen die Pipeline früher abgelehnt hatten.

Für Morawiecki war es eine „Pipeline der Freiheit, der Souveränität, der Sicherheit und des Friedens“ und „ein strategisches Infrastrukturprojekt mit dem Ziel, einen neuen Gasversorgungskorridor auf dem europäischen Markt zu schaffen“. Es geht um Geld und ein Konkurrenzprojekt zu Nord Stream. “Heute wissen wir auch, dass Nord Stream 1 eine Gaspipeline ist, durch die auch ukrainisches Blut geflossen ist“, sagte er in einem Interview.

Man muss sich tatsächlich wundern, dass der Wirtschafts- und Energieminister, der es besser wissen müsste,  Falsches erzählt und die grüne Außenministerin der Desinformation oder dem Unwissen auch noch lächelnd und nickend zustimmt.

Aber es gibt auch noch die zeitliche Nähe zu den Anschlägen auf Nord Stream. Hatte da neben der Ukraine, wie gerade der Spiegel noch einmal berichtete, allerdings Selenskij schonend, auch Polen seine Hand mit im Spiel. Wir hatten in einem Artikel mit einem Bericht zur Eröffnung darauf hingewiesen. Bislang ist man dem möglichen Zusammenhang nicht nachgegangen, obgleich es da einige Hinweise gäbe.

Man kann sich erinnern, dass der jetzige polnische Außenminister Sikorski, auch früher schon Verteidigungs- und Außenminister Polens und Ehemann von Anne Applebaum, auf den Anschlag mit einem Tweet reagierte. Ein Foto vom aufsteigendem Gas in der Ostsee kommentierte er mit dem Spruch „Thank you, USA“. Die polnische Polizei verweigerte dem deutschen Generalbundesanwalt Auskünfte über die Andromeda-Crew, die nach den Anschlägen, die ihr nachgesagt werden, in einem polnischen Hafen angelegt haben und überprüft wurden. Angeblich wurden alle Aufzeichnungen vernichtet.

Nachdem der Generalbundesanwalt einen Europäischen Haftbefehl für einen Verdächtigen – den Taucher Wladimir Schurawlew  – ausgestellt hatte, der sich in Polen aufhielt, wurde dieser von polnischer Seite gewarnt und in einem Wagen der ukrainischen Botschaft in Polen mit einer wenig glaubwürdigen Begründung ungehindert in die Ukraine verbracht. Der polnische Regierungschef Tusk brüskierte schließlich Deutschland, forderte die Einstellung der Ermittlungen und wies jede Kooperation zurück. Er schrieb im August auf X: „An alle Initiatoren und Förderer von Nord Stream 1 und 2. Das einzige, was Sie heute tun sollten, ist, sich zu entschuldigen und zu schweigen.“ Es gibt einzelne Hinweise, denen aber nicht wirklich nachgegangen wird. So hat der frühere BND-Chef August Henning Polen beschuldigt, an den Anschlägen beteiligt gewesen zu sein. Es habe Absprachen zwischen Selenskij und Duda gegeben (Polnischer Regierungschef Tusk brüskiert Bundesregierung).

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27 Kommentare

  1. Hier ein ziemlich Eindrucksvolles Video des heutigen Einsatzes einer Interkontinentalrakete nur ohne Atomsprengköpfe. Alleine bei der extrem steilen Wiedereintrittsflugbahn (Praktisch senkrecht) und der Kinetischen Energie wird einem schon Angst und Bange.

    https://t.me/Juri_Jurovic/671

    Ich prophezeie mal das streuende Hunde, Katzen, Waldeichhörnchen und durchgeknallte Nazis sich gründlich vollgeschissen haben.

    1. Zitate von RT zur Ergänzung:

      Der russische Präsident Wladimir Putin gab infolge des Einsatzes westlicher präzisionsgelenkter Langstreckenwaffen gegen russisches Territorium eine Erklärung ab.

      “Von diesem Zeitpunkt an hat der regionale Konflikt in der Ukraine, der zuvor vom Westen provoziert worden war, Elemente globalen Ausmaßes angenommen, wie wir wiederholt betont haben”, sagte Putin.

      Er wies darauf hin, dass die eingesetzte Waffe eine ballistische, nicht atomar bestückte Rakete mit Hyperschallausstattung sei. Gegen die neuesten “Oreschnik”-Raketen gebe es bislang keine Mittel. “Ihre Geschwindigkeit beträgt 10 Mach (zwei bis drei Kilometer pro Sekunde). Die Luftverteidigungssysteme, einschließlich der US-amerikanischen in Europa, werden nicht in der Lage sein, solche Raketen abzufangen”, betonte er.

      Zuvor haben britische Medien über den Angriff mit Storm Shadow-Raketen gegen eine russische Kommandozentrale in der Region Kurst berichtet. Putin bestätigte in seiner Ansprache den Angriff und sagte, dass es leider Tote und Verwundete unter dem Personal der externen Sicherheitseinheiten der Einrichtung und dem Wartungspersonal gegeben habe. Der Führungs- und Einsatzstab des Kontrollzentrums habe hingegen keine Schäden erlitten.

      Der Angriff von ATACMS-Raketen gegen ein Munitionsdepot in der Region Brjansk wurde durch Luftverteidigungskräfte abgewehrt. “Ein Brand im Munitionsdepot, der durch herabfallende Trümmer einer ATACMS-Rakete verursacht wurde, ist gelöscht worden und es gab keine Verletzten und keine schweren Schäden”, teilte Putin mit.

    2. Hier ein ziemlich Eindrucksvolles Video des heutigen Einsatzes einer Interkontinentalrakete nur ohne Atomsprengköpfe.

      Laut Putin war’s eine Mittelstreckenrakete. Anhand deines Videos stellt sich aber die Frage, womit sie bestückt war. Man sieht 5 Gruppen von jeweils 6 “Leuchtkörpern” herabregnen. Dein zweites Video zeigt, dass es beim Auftreffen zu keinen Explosionen gekommen ist. Also war’s ein 30-facher Mehr”spreng”kopf ohne “Füllung”, dessen Bestandteile durch die Luftreibung glühten? Sehr merkwürdig.

      1. So weit mir bekannt sind für jeden echten Atomsprengkopf ein paar Täuschkörper dabei (Diese Gruppen von denen Sie sprechen) um jede Abwehrmaßnahme zu überlasten. Aber mal ehrlich Sie haben doch gesehen wie schnell diese Dinger runterkommen, da kann man einen Scheißdreck abfangen. Diese Waffen sind momentan nicht abzufangen. Punkt.

      2. Ich weiß es natürlich auch nicht, aber es handelt sich um eine Hyperschallwaffe – 10 Mach!

        Das THAAD (Terminal High Altitude Area Defense) ist eine kinetische Waffe ohne Sprengkopf und soll heran fliegenden Raketen zerstören mittels kinetischer Energie. Treffen muss man aber dann auch!

        Falls dort eine Bunkeranlage ist, werden die Hyperschall-Projektile die Betondecken zuerst durchdringen und dann erst erfolgt eine mögliche Zündung des Sprengkopfes, falls dieser überhaupt notwendig ist, weil die kinetische Energie ausreichend ist.

        wie gesagt ich nix wissen 🙂

      3. Der vordere und äussereTeil eines solchen Gefechtskopfes ist bei der Geschwindigkeit hoch erhitzt, die extreme Helligkeit kommt von ihm selbst und der Umgebungsluft. Ein Video wenige Minuten später zeigt übrigens ausgedehnte Brände und auch Explosionen. Ob das authentisch ist, werden wohl FIRM-Aufzeichnungen zeigen.

      1. “Ich verstehe auch Ihre Freude darüber nicht.”

        Von welcher Freude reden Sie da zum Geier? Ich versuche einer völlig verblödeten Bevölkerung klar zu machen was Sie im Zweifelsfall in den nächsten Tagen erwarten können. NUR halt mit echten Atomwaffen an Board. Und nochmal, diese Rakete ist nicht abzufangen, nicht mal Ansatzweise.

        “Ehrlich gesagt, ausser ein paar Lichtblitze ist nichts zu sehen.”

        Jep Sie haben Recht, ziemlich langweilig diese Scheiße, ich geh jetzt auch wieder Call of Duty zocken.
        Ich kann Sie aber beruhigen, wenn Sie Glück haben kriegen Sie in ein paar tagen größere Lichtblitze zu sehen.
        Junge, Junge.

        So Sieht das bisschen geblitzte mit “Ladung” aus.

        https://youtu.be/rvhSpM7C_TY?t=54

    3. Den wichtigsten Satz in der Fernsehansprache Putins, den Einleitungssatz, ignoriert ihr genauso, wie die westliche Presse (soweit ich sie gecheckt habe):

      “Ich möchte die Soldaten der russischen Streitkräfte, die Bürger unseres Landes, unsere Freunde auf der ganzen Welt sowie diejenigen, die weiterhin Illusionen über die Möglichkeit einer strategischen Niederlage Russlands hegen, über die Ereignisse informieren”
      (Nach Röpers Übersetzung)

  2. Wenn man den Bock zum Gärtner macht was kommt dabei heraus?
    Wärmepumpe, Wärmepumpe, Wärmepunpe 🙂
    .Warum nicht gleich zurück zum Nachtspeicherofen???

    …und wer hat in Deutschland gefeiert als die NS-Pipeline gesprengt wurde?

    Ich sag es jetzt nicht

  3. Ich bin auch fassungslos. Dieselbe Argumentation, die Rötzer vom Berger zitiert, stellt klar, daß die Baltic-Pipeline und NS2 keine Konkurrenzeinrichtungen gewesen sind. Unter geeigneten Umständen wäre gar das Gegenteil der Fall gewesen, ein Ergänzungsverhältnis, aber wie die Dinge in 2022 lagen (das umgehende und radikale Outphasing des Gasbezuges aus Russland war beschlossene Sache) hat das polnische Wirtschaftsministerium allenfalls wenig Grund gehabt, gegen die Sprengung Einwände zu erheben.

  4. Hat der grüne Kanzlerkandidat Habeck keine Berater?

    Offenbar ist ihm der Blödsinn selbst eingefallen und es war niemand da – kein Energieexperte – der mal kurz drüber gucken konnte. Wer solche Fehler macht, disqualifiziert sich für das Kanzleramt.

    Und die ahnungslose Baerbock applaudiert. Schönes Bild

  5. Da tun sich ja neue Motivlagen auf: die Groko wollte das Gas aus der Baltic nicht, weil die Dänen unverschämte Gebühren verlangten. Soweit glaubhaft. Nun aber war Nordstream gesprengt und da haben die Dänen wohl alles Gas nach Polen geleitet, weil sie da mehr bekamen. Und uns ließen sie verhungern. So wollten sie es dem Habeck natürlich nicht sagen und sie haben ihm diese Geschichte erzählt. Welche er dann glaubte.
    Woran nun Dänen, Ölkonzerne und Polen verdienten. Letztere werden für viel Länder dort zum einzigen Anbieter. Da hatte der Sikorski einen echten Grund, sich zu bedanken.
    Und die Dänen haben diese unverschämten Gebühren genommen, weil sie wussten, dass der Tsg kommt, an dem das bezahlt wird. Gab es da ein Vorwissen?
    Dann dieser auffallende Zusammenfall von Sprengung und Baltic-Eröffnung. War damit ein pädagogischer Effekt für die uneinsichtigen Deutschen mit dabei? Würde ins Bild passen.

  6. Was mir in dem Zusammenhang viel zu kurz kommt ist der (fehlende) Verweis auf die Jamal-Europa-Pipeline! Die Baltic Pipe wurde vor allem deshalb gebaut, um zusätzlich zum US-Fracking-LNG (das zunächst sehr unzuverlässig geliefert wurde!!) eine weitere Erdgasversorgung zu erschließen, um die von Russland über Weißrussland und Polen nach Deutschland führende Jamal-Europa-Pipeline endgültig aufgeben (sabotieren) zu können.

    Daß die mittlerweile so gar keine Rolle mehr spielt in der öffentlichen Diskussion ist schon bemerkenswert. Als “Argument” gegen den Bau von Nord Stream 2 mußte damals sie ständig herhalten. Jahrelang wetterten vor allem die “Grünen” gegen die Ostseepipeline, daß sie angeblich “überflüssig” wäre, weil ja die bestehenden Kapazitäten völlig ausreichend wären. Gemeint waren neben der Pipeline über die Ukraine und Nord Stream 1 vor allem Jamal über Polen.

    Man muß davon ausgehen, daß die im Grunde völlig überflüssige und teure Baltic-Pipe nur gebaut wurde, um Jamal schließen zu können, ohne daß es in Polen zu Versorgungsengpässen käme. Deutschland interessierte nicht. Polen hat schon immer eng mit den USA kooperiert. Und hier wurde offenkundig strategisch vorausgeplant, wobei die Tatsache, daß das von Euro Pipe 2 nach Polen abgezweigte Gas letztlich wieder in Deutschland fehlen würde, sicher auch eine Rolle spielte.

    Wenn man wollte, könnte man also kurzfristig nicht nur die verbliebene Röhre von Nord Stream 2 öffnen, sondern auch Jamal. Zusammen ergäbe das etwas mehr Kapazität als beide Röhren Nord Stream 1.

    In dem Zusammenhang ist auch die zeitliche Synchronität zwischen den Anschlägen auf die Nord Streams und der Eröffnung der Baltic Pipe bemerkenswert, denn Polen hatte bereits im Jahr 2021 die russischen Gaslieferungen sabotiert und Ende 2021 kam der Gasfluß über Jamal zum Erliegen. Stattdessen wurde der Abschnitt zwischen Deutschland und Polen in den “Reverse”-Betrieb versetzt, und “deutsches” Gas nach Polen (und wohl auch in die Ukraine) gepumpt, Gas, das Deutschland gar nicht selbst hatte, sondern über Nord Stream 1 aus Russland bezog! Vor der Eröffnung von Baltic Pipe war Polen also selbst von der verhaßten Ostseepipeline der Gazprom abhängig…

  7. Man sollte auch nicht vergessen daß Der-den-man-nicht-Schwachkopf-nennen-darf seinen Lebensmittelpunkt in Dänemark hat. Mal überlegen für wen er denn wirklich arbeitet – abseits der USA….

  8. Das Durchgeknallte an der Geschichte mit den Europipes ist für mich, dass das ja alles EU-Länder sind, die einander mit ihren Durchleitungsgebühren kannibalisieren. In anderen Bereichen, Landwirtschaft z.B., haben wir ja eine leidlich solidarische gemeinsame Versorgungspolitik mit Ausgleichszahlungen usw. (ok, die EU-Landwirtschaftspolitik fördert auch vor allem Konzerne, aber eben multinationale). Im Energiebereich ist es aber anscheinend eher so, dass die EU- Mitgliedstaaten mit ihren staatsmonopolistischen Energiekonzernen übereinander herfallen. Dann dürfte es genau genommen auch nicht einfach “Polen” sein, um das es hier geht, sondern die polnische Regierung handelt für ihren polnischen Energiekonzern, der ja dann auch den ganz großen Reibach macht. Ich kenne mich da jetzt aber nicht aus.

  9. Bei der Erzählung fällt leider unter den Tisch warum der Kinderbuchautor diese kleine “fake Story” auftischte.

    Es war die Ampel-Regierung, in der er an den Sanktionen russischen Gases und damit an der Zerstörung des deutschen Geschäftsmodells gearbeitet wurde.
    Die Deindustrialisierung Deutschlands kommt nicht aus Nichts, sondern ist Robert und Annalenas Werk und das ihrer Regierung. Gerade hat Bosch verkündete in den nächsten Jahren weitere 3.800 Stellen streichen zu wollen, was rtdeutsch genüsslich hervorhebt.
    Jetzt schiebt er den Schlamassel bequem auf andere ab, da diese Geschichte natürlich kein standesgemäßes Werbegimmick für einen grünen Kanzlerkandidaten ist.

  10. Früher wäre ein Minister nach so einem Skandal zurückgetreten.
    Ein Wirtschaftsminister, der in einer angespannten Energie-Situation nicht weiß, wie die Pipelines verlaufen, ist ein Skandal.

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