Die Aktionsprinzipien Gewalt und Trägheit

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Anwendung von Gewalt ist ein vielseitiges Aktionsprinzip, nicht nur für Menschen, auch für Raubtiere. Gewalt bringt Erfolg. Das große historische Beispiel ist der Kolonialismus der Europäer.

 

Das Prinzip der Gewaltanwendung wurde dann von der ehemaligen britischen Kolonie USA bis zur ihrer heutigen Größe fortgeführt. Die USA sind auch ein Beispiel dafür, dass Gewalt in den Köpfen der Akteure nie ein Ende findet.

In der Realität gibt es aber Grenzen.

Wer Gewalt ausüben will, muss stärker sein als andere. Männer sind kräftiger als Frauen, sie üben Gewalt aus. Wer Waffen hat, ist in der Lage, mehr Gewalt auszuüben, über diejenigen, die weniger Waffen besitzen. Die physische Gewalt durch Waffen gipfelte in der Neuzeit durch die Anwendung von Chemie und Physik: Chemische Explosionen in Metallröhren, die sogenannten Feuerwaffen, sie ermöglichten es den Europäern, die Welt zu erobern.

Das Wettrüsten wurde im Zuge der technischen Entwicklung bis zu den Atomwaffen gesteigert. Die USA sind dabei in der Rolle des Vorreiters und haben als einzige Macht Atombomben eingesetzt, ohne militärischen Zwang, ohne Rechtfertigung und vermutlich zur Demonstration ihrer gewaltigen Stärke.

Doch hier ist eine Grenze, die seit bald 80 Jahren eingehalten wird. Die Gewalt der atomaren Sprengung, führt zu keinem lohnenden Ziel. Man kann viel zerstören, Menschen zu hunderttausenden mit einem Schlag töten, aber man kann keinen Gewinn machen. Da, wo die Waffe eingesetzt wird, ist alles zerstört, die Erde, das Wasser und die Luft sind verseucht und auch für die Sieger wertlos.

Doch, wer an Gewalt glaubt, will auch diese stärkste Waffe wenigstens besitzen. Und viele Politiker glauben an Gewalt.

Gewalt in Form von Drohung mit Gewalt

Gewalt ausüben kann man schon immer durch reine Drohung von Gewalt, man kann physische Gewalt quasi durch glaubhafte Drohung mit Gewalt ersetzen. So hat sich in letzter Zeit die Strategie der USA entwickelt. Sie bedrohen die gesamte Welt mit hunderten Militärstützpunkten, die als Ausgangspunkt für atomare Angriffe dienen können. Sie nennen dies militärische Präsenz und die Medien übernehmen diese Verharmlosung.

Das Hintergründige daran ist, dass die private Rüstungsindustrie der USA von der Bedrohungskulisse mehr profitiert als das Militär. Die extrem teuren Waffen sind zur Bedrohung da, sie werden nicht eingesetzt und müssen ihre Wirksamkeit nicht beweisen, es genügt, aus der Sicht der Industrie, sie der Regierung so teuer wie möglich zu verkaufen und sie nahe an den Feind zu rücken.

Erstaunlich ist, welchen finanziellen Aufwand die Vereinigten Staaten dazu betreiben. Auch das stößt an seine Grenzen, weil das Leben in den USA durch die Hochrüstung nicht verbessert, sondern verschlechtert wird. Armut, soziale Unsicherheit und Gewalt im eigenen Land werden nicht verringert.

Bei der Gewalt im eigenen Land wurde die Grenze zur zivilisierten Politik in den USA schon längst überschritten. Die Ermordung von John F. Kennedy hat gezeigt, dass der Präsident in den USA nicht mehr die ihm von der Verfassung garantierte Macht besitzt. Die USA sind wie das späte Rom ein Machtgefüge, dessen Funktionsweise nicht einsehbar ist.

Es gibt Länder, die weniger auf Gewalt setzen und relativ gut dabei leben, doch der Trend geht in die andere Richtung und hat auf viele Länder übergegriffen. Gewalt ist das dominierende Aktionsprinzip, das kann man nicht leugnen, man muss es zur Kenntnis nehmen und sehr vorsichtig damit leben.

Das Gesetz der trägen Masse

Ein anderes Aktionsprinzip, das wie die Waffengewalt sehr große Ähnlichkeit mit physikalischen Vorgängen und Gesetzen hat, ist das Prinzip der Trägheit. Die Trägheit der Masse ist ein Begriff, der wörtlich in der Physik und in der Politik Anwendung finden kann und das ist nicht ungerechtfertigt.

Galileo Galilei hat die Trägheit der Masse entdeckt und zuerst formuliert. Galilei hat es so beschrieben, dass ein schwerer Körper, wenn er nicht durch Kräfte gezwungen wird, sich von selber einfach immer weiter geradlinig in die gleiche Richtung bewegt.

Dieses Aktionsprinzip der trägen Masse ist so fundamental wie das Gewaltprinzip. Es gilt auch in der menschlichen Gesellschaft und wer darauf setzt, liegt nicht daneben, genau wie diejenigen, die auf Gewalt setzen. Die Kombination dieser beiden Aktionsprinzipien Gewalt der Stärksten und Trägheit der Masse ist das geltende Herrschaftsprinzip des Westens.

Die Trägheit ist um so größer je größer die Masse. Das gilt in der Mechanik wie in der Weltpolitik. Das gilt im Denken und Reden, im Handeln und Androhen. Die Masse der USA plus England, Frankreich und Deutschland, plus der Rest der Nato und EU, das ist eine riesige Masse an Geld, Waffen und Menschenmassen, die nach dem Prinzip der Trägheit nicht zu stoppen oder auch nur vom geradlinigen Weg der Gewaltanwendung abzubringen ist.

Nach dem Gesetz der trägen Masse kann sie ihre Richtung nicht ändern, nicht einmal im Denken, nicht einmal im Reden, auch nicht in der Breite der Medien. Die Masse ist riesig und gewaltig und sie will Gewalt anwenden, weil die Gewalt nach ihrem trägen und traditionellen Denken, zum Erfolg führt, wie bisher.

Der Lenker der Trägheit

Der perfekte Lenker dieser gewaltigen Masse war oder ist noch US-Präsident Joe Biden. Er weicht keinen Zoll vom Weg ab, er steigert die Gewalt, die Rüstung, die Bedrohung, er fährt stur gerade aus und er sucht sich die gewaltigsten Gegner: Russland und China. Das ist so konsequent, so konservativ, so beharrlich und alltäglich, so einfallslos und sicher, leicht vermittelbar und mächtig, wie es nur sein kann. Man verlieh ihm dafür den höchsten deutschen Orden; denn Deutschland ist sein massigster Partner und man dokumentierte so die eigene Geradlinigkeit und das unbeirrbare Mitmachen.

Aber auch diese fast unschlagbare Kombination der Aktionsprinzipien von Gewalt und Trägheit hat doch eine Grenze. Wenn es nicht der frontale Zusammenstoß ist, dem man nicht ausweichen kann, dann ist es der geistige Stumpfsinn, den dieses Denken erfordert und hervorbringt. Joe Biden hat den Stumpfsinn und der Stumpfsinn hat ihn schon erreicht. Es würde langweilen und zu weit führen, alle Prominenten und Politiker und das Heer der konformen Journalisten, aufzuzählen, die das Prinzip von Gewalt und Trägheit unbeirrt verfolgen und den eigenen Stumpfsinn nicht erkennen.

Das ist die absolute, stumpfe, träge Masse der Mehrheit.

Andere Aktionsprinzipien

So stark Gewalt, Bedrohung und Trägheit der Masse auch sind, sie haben kein verlockendes, nicht einmal ein erkennbares Ziel. Deshalb sollten wir jetzt nach anderen Aktionsprinzipien suchen. Jeder, der die Grenzen von Gewalt und Trägheit sieht, kann andere Aktionsprinzipien nach eigener Intention als Überlebens-Strategie zum Denken und Handeln anwenden.

Sehr konstruktiv ist entschiedener Minimalismus: So wenig Gewalt wie möglich, so wenig Verschwendung wie möglich, so wenig Energie wie möglich. Ein Minimalprinzip, das auch geht, obwohl es einseitig ist: so wenig CO2 wie möglich. Diesem Minimalismus steht natürlich krass der geltende Maximalismus entgegen: So viel Wirtschaftswachstum wie möglich, so viel Geldverdienen wie möglich, so viel Gewinn wie möglich, so viele Waffen wie möglich, mit so großer Reichweite wie möglich.

Andere Aktionsprinzipien sind Flexibilität und Spontaneität, Verständigung statt Meinungsmache, Anziehung statt Abstoßung und Resonanz mit Menschen und Natur. Diese Prinzipien haben keine eindeutige Richtung, aber gerade das macht sie elementar anwendbar. Als Störfaktor, gegen den Mainstream, zur Befreiung von der Trägheit, um erst einmal Spielraum zu gewinnen und einen minimalen Konsens gegen die Gewalt herzustellen, für einen Wechsel der Richtung.

Lasst euch nicht vom Stumpfsinn leiten!

Rob Kenius betreibt die systemkritische Webseite https://kritlit.de

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28 Kommentare

  1. “Gewalt bringt Erfolg.”

    Kommt darauf an, wie man Erfolg definiert. Und ob man noch Moral und Anstand, Menschlichkeit und Würde besitzt – oder nicht.

  2. Bei Wilhelm Reich habe ich die folgenden Gedanken gefunden:
    “Die wichtigste Erzeugungsstätte der ideologischen Atmosphäre des Konservatismus ist die Zwangsfamilie. Ihr Grundtypus ist das Dreieck: Vater, Mutter und Kind. (…) Wir sehen also die Familie nicht als Baustein und Grundlage, sondern als Folge einer bestimmten ökonomischen Struktur der Gesellschaft an (…) daß die Zwangsfamilie zum Bestand des autoritären Staates und der autoritären Gesellschaft unabtrennbar gehört.”
    Für den, der noch mehr zu dem Thema Erziehung von Wilhelm Reich lesen will, ist der folgende Link:

    http://www.mlwerke.de/rei/rei105.htm

    1. Nun ist unser neoliberaler Staat ja keineswegs mehr geprägt vom Ideal der Kleinfamilie, sondern im Gegenteil von dessen Auflösung und Vereinzelung der Individuen. Konservative Werte wie Familie, Volk und Staat sind verpönt. Und trotzdem zeigt der neoliberale Staat eine unverkennbare Tendenz zum Autoritären.

      Reich hat eine völlig andere Gesellschaft beschrieben, nämlich die von vor 100 Jahren. Daraus universelle Schlüsse ziehen zu wollen, halte ich für sehr gewagt.

    2. Wilhelm Reich gehört in die Folge von Menschheitsverdummern seit Malthus, Darwin, Koch, Einstein, Freud, …

      Und ganz gesund war der ja auch nicht. Wie viele in der Reihe auch nicht.

  3. Sehr geehrter Herr Kenius, leider sind ein paar Gedankengänge nicht zuende gedacht. Zum Beispiel folgender Satz beruecksichtigt nicht, dass mit einer atomaren Verseuchung die weitere Besiedelung des entsprechenden Gebiets unmöglich wird, und somit der Rest des Globus einen höheren Wert erklimmt, was natuerlich der Spekulation Tuer und Tor öffnet.

    „Die Gewalt der atomaren Sprengung, führt zu keinem lohnenden Ziel. Man kann viel zerstören, Menschen zu hunderttausenden mit einem Schlag töten, aber man kann keinen Gewinn machen. Da, wo die Waffe eingesetzt wird, ist alles zerstört, die Erde, das Wasser und die Luft sind verseucht und auch für die Sieger wertlos.“

    „Der perfekte Lenker dieser gewaltigen Masse war oder ist noch US-Präsident Joe Biden. Er weicht keinen Zoll vom Weg ab, er steigert die Gewalt, die Rüstung, die Bedrohung, er fährt stur gerade aus und er sucht sich die gewaltigsten Gegner: Russland und China. Das ist so konsequent, so konservativ, so beharrlich und alltäglich, so einfallslos und sicher, leicht vermittelbar und mächtig, wie es nur sein kann.“

    Hier wird es psychologisch, Herr Kenius, keine politische geschweige denn klassenanalytische Beurteilung.
    Der US-Imperialismus ist nicht aus Jux und Dollerei fuer Gewalt und Aufruestung, sondern weil er das Ziel hat sich die Konzerne der Welt einzuverleiben, und sich die Länder der Welt als Vasallen zu halten. Dafuer benutzt er seine ueber 1000 Militärstuetzpunkte auf dem Globus. Und dass er sich Russland und China zuwendet in seinen Allmachtsphantasien, hat auch ganz pragmatische Gruende: China ist der wirtschaftliche Konkurrent Nummer 1 und Russland hat die so begehrten Rohstoffe.

    1. “Der US-Imperialismus ist nicht aus Jux und Dollerei fuer Gewalt und Aufruestung, sondern weil er das Ziel hat sich die Konzerne der Welt einzuverleiben …”

      Der US-Imperialismus muss sich die Weltkonzerne nicht einverleiben, denn der politische US-Imperialismus ist ein Werkzeug dieser Wirtschaftskonzerne. Er bedient die Interessen dieser Konzerne. Die politische Elite der USA ist der große Profiteur dieses Zustandes (nach den Konzernen natürlich).

      In diesem Sinne ist auch die US-Wahl nichts anderes als eine große Show um das Volk bei Laune zu halten – im Sinne des liberalen Narrativs von “Demokratie”.

  4. “Sie USA sind wie das späte Rom ein Machtgefüge, dessen Funktionsweise nicht einsehbar ist.”

    Tzzzz, von wegen nicht einsehbar. Jeder der Augen und ein Gehirn im Kopf hat sieht ganz genau was dort schon seit 200 Jahren los ist. Und von wegen “deep”-state, (das ich nicht lache), das sind schlicht und ergreifend Massenmörder und kriminelle die wegen Verbrechen gegen die Menschheit eigentlich schon seit 80 Jahren verurteilt und gehängt gehören. Nur traute sich bis jetzt keiner die auch zur Rechenschaft zu ziehen.

    Bis jetzt.

  5. Der Haken bei diesem Wahnsinn ist allerdings m.E., zum Ende des ersten kalten Krieges ging der Plan des Westen´s, den Gegner tot zu rüsten gut auf, mittlerweile jedoch rüstet sich die NATO selbst zu Grunde, schon allein deshalb, weil der Gegner sowohl an eigener Stärke, als auch insgesamt an Größe den Westen weit überlegen ist und speziell die USA an ihren Staatsschulden erstickt.

      1. Wenn die Chinesen ihre angesammelten US-Staatsanleihen auf einmal auf den Markt werfen würden, wären mit Sicherheit nicht genügend Käufer da und der Wert der Anleihen würde ins Bodenlose fallen, und mit ihnen auch der Wert des Dollars. Die USA ständen vor dem Staatsbankrott.

        Für die Chinesen ist das aber nur der letzte Schritt im Wirtschaftskrieg, wenn sonst alle Mittel ausgeschöpft sind, denn bisher haben sie damit ja ihre wirtschaftliche Expansion finanziert.

          1. Ich sage doch: Für die Chinesen wäre das der letzte Schritt im Wirtschaftskrieg. Danach haben die USA ein wertloses Finanz-Imperium. Aber die Chinesen weiterhin den Wert der materiellen Produktion, in den sich dann die USA einordnen müssten.

            Das macht verständlich warum die USA sich so vehement gegen China wehren und nur noch die militärische Karte ausspielen können.

          2. Aktuell wohl nur noch 80 Milliarden $, pro Kopf 614, – $.
            Das war mal bei Weitem mehr.
            Selbst wenn das komplett verdampft, billiger kann man keinen Konflikt gegen US gewinnen.
            Die Chinesen sollten nicht ewig zögern.

    1. Sie haben eine falsche Vorstellung vom Geldreichtum derUSA. Laut Wikipedia sind es 155 Billionen USD Guthaben. Dem Gegenüber stehen Saatsschulden von 38 Billionen USD, für die der Staat z.Z. eine Billion USD an Zinszahlungen aufwenden muss. Da braucht der US-Staat bloss die Zinsertragssteuer (Kapitalsteuer) zu erhöhen. Wir sollten uns aber nicht Kopf der Herrschenden zerbrechen!

    2. Sehe ich auch so. Der erste Kalte Krieg ist nicht aufgrund von “Freiheit und Demokratie” gewonnen worden, sondern der System-Wettkampf ist aufgrund der sehr viel größeren Kapital-Ausstattung des Westens gewonnen worden. Heute übertrifft China bereits in der Produktion die USA, was das Entscheidende ist. China hat es in der Hand das westliche Finanz-Imperium wie ein Kartenhaus zum Einsturz zu bringen. Noch profitiert China jedoch durch den Handel mit den USA.

      Produktion und materielle Ressourcen verändern sich jeden Tag mehr zugunsten der BRICS-Staaten. Es ist also nur eine Frage der Zeit bis der Westen klein beigeben muss.

  6. Armut, soziale Unsicherheit und Gewalt im eigenen Land werden nicht verringert.

    Die Aussage tut so, als es eigentliche eine Aufgabe von wem auch immer die Armut zu verringern. Es ist doch umgekehrt, dass die Armut der Arbeiterklassen auch in den USA die Grundlage der US-Militärpräsenz weltweit ist. Das wäre mal zur Abwechslung eine Begründung ohne einen Idealismus bemühen zu müssen.

    Die Trägheit der Masse ist ein Begriff, der wörtlich in der Physik und in der Politik Anwendung finden kann und das ist nicht ungerechtfertigt.

    Rechtfertigen kann man vieles, bloß richtig muss es deshalb noch lange nicht sein. Die Anwendung eines Begriffes ist ebenfalls kein Beleg seiner Richtigkeit. Die Massenträgheit ist außerdem kein “Begriff, der Anwendung findet”, sondern eine Eigenschaft der Masse. Die Masse i s t träge, und zwar nicht nur deshalb weil man ein Gedankenkonstrukt namens Trägheit auf sie anwenden kann.

    Dieses Aktionsprinzip der trägen Masse ist so fundamental wie das Gewaltprinzip.

    Nein – Quatsch. Beides hat rein gar nichts miteinander zu tun. Und ein “Fundamentalitätsranking” Zwischen Massenträgheit und Gewaltprinzip ist reine Willkür der Betachtungsweise. Beide Gegenstände haben keine inhärente Fundamentalitätseigenschaft. Das ist eine reine äußere Zuschreibung.

    Es gilt auch in der menschlichen Gesellschaft und wer darauf setzt, liegt nicht daneben, genau wie diejenigen, die auf Gewalt setzen. Die Kombination dieser beiden Aktionsprinzipien Gewalt der Stärksten und Trägheit der Masse ist das geltende Herrschaftsprinzip des Westens.

    Kein Argument – bloße Behauptung.

    Die Masse der USA plus England, Frankreich und Deutschland, plus der Rest der Nato und EU, das ist eine riesige Masse an Geld, Waffen und Menschenmassen, die nach dem Prinzip der Trägheit nicht zu stoppen oder auch nur vom geradlinigen Weg der Gewaltanwendung abzubringen ist.

    Eine erfundene nur behauptete Gleichheit von Masse und Gewalt, soll beweisen, dass der Westen von seinem Kriegskurs nicht abzubringen ist. Naturalismus im übelsten Sinne ist das. Es soll ein Gesetz der westlichen Gesellschaft sein, dass sie unbeeinflussbar wie ein Naturgesetz ist. Demnach hätte es nicht Revolutionen oder gesellschaftliche Umwälzungen geben dürfen.

    Die Masse ist riesig und gewaltig und sie will Gewalt anwenden, weil die Gewalt nach ihrem trägen und traditionellen Denken, zum Erfolg führt, wie bisher.

    Ja, was denn jetzt?
    Wird Gewalt angewendet, weil Gewalt Erfolg verspricht oder weil Gewalt eine träge Masse ist. Das ist doch nicht die selbe Erklärung, also muss eine Falsch sein. Oder sind solche Widersprüche wurscht.

    Wenn es nicht der frontale Zusammenstoß ist, dem man nicht ausweichen kann, dann ist es der geistige Stumpfsinn, den dieses Denken erfordert und hervorbringt.

    Was ist stumpfsinnig daran, etwas zu tun, weil es Erfolg verspricht. Ist doch rational und pragmatisch. Beschimpfung als “stumpfsinnig” ist etwas anderes als eine inhaltlich Kritik an diesem Vorgehen.

    So stark Gewalt, Bedrohung und Trägheit der Masse auch sind, sie haben kein verlockendes, nicht einmal ein erkennbares Ziel.

    Wenn es nur so wäre, dass der Westen kein Ziel verfolgen würde. Klar hat er ein Ziel! er will weiterhin die Weltordnung bestimmen. Zu sagen der Westen verfolge kein Ziel erfüllt den Tatbestand der Verharmlosung und Vernebelung.

    Jeder, der die Grenzen von Gewalt und Trägheit sieht, kann andere Aktionsprinzipien nach eigener Intention als Überlebens-Strategie zum Denken und Handeln anwenden.

    Ist das nicht ein Widerspruch, einerseits zu behaupten der Westen würde wegen seiner Größe und Trägheit gar nicht anders können, als seine Erfolgsprinzipien beizubehalten und gleichzeitig könne “jeder” alternative Prinzipien zur Geltung bringen? Wenn letzteres geht, kann es mit der Trägheit ja nicht so weit her sein?

    So ist das halt, wenn man hehre Prinzipien gegeneinander antreten lässt. Dann wird eben aus dem kapitalistischen Interesse den Profit zu mehren, ein Prinzip gezimmer und diesem Prinzip wird dann ein gegenteiliges Prinzip, das noch viel weniger taugt, entgegengehalten.

    So wenig Gewalt wie möglich, so wenig Verschwendung wie möglich, so wenig Energie wie möglich. Ein Minimalprinzip, das auch geht, obwohl es einseitig ist: so wenig CO2 wie möglich.

    Nicht wozu Gewalt eingesetzt wird, wird kritisiert, sondern “wenig” Gewalt in Anschlag gebracht wird. Nicht wer zu welchen Zweck verschwendet, wird kritisiert, und wieso sie notwendig zum Kapitalismus gehört, sondern es wird nebulös “Verschwendung” angegriffen, als sei der Mensch im Großen und ganzen ein Homo Vastum. Gemessen an welchem Maßstab soll die Energieverschwendung “so wenig wie möglich” sein. Absolut gesehen ist so ein Zweck Unsinn.

    Lasst euch nicht vom Stumpfsinn leiten!

    Dann müsst ihr erstmal aufhören solche Artikel zu lesen und am besten auch zu schreiben. Dass die Welt an der Umsetzung der richtigen Prinzipien krankt ist jedenfalls blühender Unsinn.

      1. Ein Vergleich unterstellt 1. dass die Gegenstände, die verglichen werden etwas Gleiches enthalten. Schon die berühmten Äpfel und Birnen, die für etwas Verschiedenes stehen, sind immerhin noch Obst oder Früchte, oder Kernobstgewächse aus der Familie der Rosengewächse. Dieses Gemeinsame ist herauszuarbeiten, also nachzuweisen und nicht einfach zu unterstellen. Sonst taugt noch nicht mal der Vergleich was. 2. Ist ein Vergleich nur ein Urteil über das mehr oder weniger einer Eigenschaft, ein Urteil über ein Verhältnis zweier Gegenstände, aber keine Erklärung oder Bestimmung eines Gegenstands. Deshalb ist der wissenschaftliche Nährwert eines solchen Urteils prinzipiell sehr beschränkt. 3. Nein. Das Denken beruht überhaupt nicht auf Vergleichen. Ein Vergleich ist nur eine Methode zwei Dinge/Begriffe in Gedanken ins Verhältnis zu setzen. 4. Die Freiheit nicht anonymer Autoren ist offenbar auch unendlich oder wo haben Sie sich zurückgehalten. Oder sind die von mir kritisierten Passagen etwa das Ergebnis ihrer Unfreiheit, die aus ihrer Nichtanonymität folgt. 5. Ist ihre Kritik der Anonymität keine an mir, sondern eine an der Welt, die Anonymität erforderlich macht. Es ist weit gekommen, wenn eine ehrliche Kritik nur noch anonym geht.

  7. Richtig beobachtet: ein Imperium hat nicht einen beliebigen Spielraum, in dem es sich bewegen kann. Eben drum, weil es Imperium ist. Es hat etwas zu verlieren. Was gewonnen wurde, indem man gewisse Regeln einhielt. Diese kann man nicht einfach über den Haufen werfen. Es hat also eine gewisse Trägheit. Dieser entgegen wirken Kräfte. Der Ukrainekrieg ist so eine Kraft, denn sie sind dabei, ihn zu verlieren.

    Gewalt garantiert Erfolg, sagt Rob. Ich weiß ein Gegenbeispiel: diese Militärstützpunkte der USA, die kosten und die werden nicht von den USA, sondern von dem beglückten Land bezahlt. Und welche Funktion diese haben, ist auch nicht unbedingt klar. Sie könnten sich gegen die Regierung wenden. Der Eindruck der Freiwilligkeit in den Beziehungen ist nicht vorhanden.

    Nun tun die Chinesen aber etwas, was westliche Beobachter bislang für unmöglich hielten. Die stellen riesige Invests in die Landschaft, ohne sie mit auch nur einem Soldaten abzusichern. Unerhört. Aber eben deswegen hat China diesen großen Erfolg.

    Auch Gewaltfreiheit kann Erfolg haben. Das sollte man viel öfter betonen.

    1. 👍
      Gewalt ist nur gut wenn sie nützt… Den meisten schadet sie.
      ( was mir nach dem Post auffiel(Bearbeiten geht ja). Warum ist Gewalt weiblich? 😉)

  8. Ziemlich lächerlich das Ganze… die vielen einzelnen Absurditäten spar ich mir. Ich schreib dies nur, damit selber denkende Leser des Artikels nicht meinen, sie seien allein mit ihrem Erstaunen, ob dieser Mixtur von Banalitäten und Absurditäten….

    Allein schon die Idee USA-NATO seien die einzigen Machthabenden die Gewalt benutzen, ist lächerlich. Gewalt Anwendung um seine Ziele zu erreichen ist die normalste Sache der Welr. War es immer… wird es immer bleiben.

  9. Toll.
    Jetzt fehlt nur noch eine Analyse über die Antriebskräfte.
    WARUM handeln Menschen so.
    Warum setzt sich dieses Verhaltensmuster immer wieder durch. Und damit ist nicht das warum im Sinne der Spieltheorie gemeint, klar das es Vorteile bringt, sondern das warum im psychologischen Sinne, welcher innere Zwang treibt Menschen immer wieder zu Maßlosigkeit und Gewalt (übrigens nicht nur physischer sondern auch psychischer Gewalt, da ist die Verteilung “Männer sind kräftiger als Frauen, sie üben Gewalt aus” schon gar nicht mehr so eindeutig.
    Leider fehlt regelmäßig ein Eingehen auf diese doch auf der Hand liegenden Fragen in solchen an sich sehr gut gemeinten Beiträgen.
    Wir haben Jahrtausende Weisheit, Philosophie, religiöse Vorstellungen von Güte, Nächstenliebe, Toleranz, Mäßigung, Bescheidenheit.
    Erkennbarer Erfolg: 0
    Das Bedarf doch einer Erklärung und ein Suchen nach anderen Lösungsansätzen als den bisherigen. Das scheint aber außer Außenseitern, Querdenkern, Spinnern …. niemanden wirklich zu interessieren oder zu stören. Und diese Tatsache ist an sich schon wieder ein höchst bemerkenswerter interessanter Befund.

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