Problemdiagnose und ein Lösungsvorschlag.
Die Zahl der Todesfälle in Zusammenhang mit Substanzkonsum ist nämlich gestiegen. Und bevor das jetzt jemand auf die neue Cannabisgesetzgebung schiebt: Die Zahlen beziehen sich auf das Jahr 2023. Da waren Gras, Haschisch & Co. noch gar nicht entkriminalisiert. Und an deren Konsum ist es auch so gut wie unmöglich, zu sterben.
Bei der jetzt von den Landeskriminalämtern statistisch erfassten außergewöhnlich hohen Zahl von Drogentoten ist vor allem Heroin im Spiel. Aber auch Kokain und seine Varianten werden genannt.
Allerdings haben die meisten Todesfälle im Zusammenhang mit Kokainprodukten mit Verunreinigungen beziehungsweise Mischkonsum zu tun. In Deutschland konsumieren jedes Jahr rund eine Million Menschen diese Substanz. An einer Überdosis – die zu Veränderungen der Körpertemperatur oder des Herzrhythmus führen kann – zu sterben, ist wesentlich unwahrscheinlicher als bei den Opiaten und Opioiden wie Heroin oder Fentanyl. Diese Substanzen lähmen nämlich bei zu hoher Dosierung den Atemapparat.
Was hilft?
Natürlich werden Hardliner in der Drogenpolitik diese Zahlen aufgreifen und härteres Durchgreifen der Strafverfolgungsbehörden fordern. Wie erfolgreich die Verbotspolitik bisher war, sieht man auch auf der Grafik der Drogentoten.
Fakt ist, dass man nicht einmal die stark kontrollierten Umgebungen wie in Gefängnissen drogenfrei halten kann. Ob es einem gefällt oder nicht: Menschen konsumieren verschiedene Arten von psychoaktiven Substanzen – und nicht für alle ist ein abstinentes Leben möglich.
Wer also primär die Todesfälle senken will, der muss den Personen mit einer starken Abhängigkeit einen sicheren Zugang zu dem Mittel oder zumindest einer Alternative ermöglichen. Das ist Sinn und Zweck der Methadonersatztherapie für Heroinabhängige. Bei illegalen Schwarzmarktprodukten ist die Qualität aber nicht gewährleistet und sind Fehler und Überdosierungen wahrscheinlicher.
Auch jetzt wird in der Diskussion als Grund für die steigenden Todeszahlen genannt, dass die Taliban nach vielen Jahren der Toleranz den Opiumanbau in Afghanistan stark eingeschränkt haben. Da nun der Grundstoff für das halbsynthetische Opiumderivat Heroin versiegt, gelangen gefährlichere Opioide auf den Markt.
Hilfe statt Repression
Idealerweise würden Menschen erst gar nicht so weit abrutschen, dass sie immer tiefer in die Drogenabhängigkeit geraten. Das würde eine psychosoziale Präventionsarbeit erfordern, die vor Ort erreichbar ist und den Betroffenen wirksam helfen kann. In einem kapitalistisch ausgerichteten Gesundheitsmarkt hat Prävention gegenüber der Behandlung von Krankheiten aber eine geringere Priorität, da man an chronisch Kranken am besten verdient.
In den USA wollte man seit den 1990ern die Probleme der Menschen mit der immer weiter ausufernden Verschreibung starker Schmerzmittel in den Griff kriegen. Als die Politik umschwenkte, blieben große Zahlen Opioid-Abhängiger zurück. Heute sind sie die Zielgruppe für Drogenkartelle. Angesichts der großen Anzahl der Verzweifelten spricht man auch von “Deaths of Despair” (Verzweiflungstoten).
Drogenpolitik ist in erster Linie Sozialpolitik. Die Menschen mit problematischem Substanzkonsum sind darum auch ein Gradmesser dafür, wie es einer Gesellschaft insgesamt geht.
Der Artikel wurde zuerst auf dem Blog „Menschen-Bilder“ des Autors veröffentlicht.
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Wieder mal ein großartiger Artikel von Herrn Schleim!
Aber den geistigen Tieffliegern in der Politik, die das Drogenproblem im Sinne von Harry Anslinger durch eine völlig idiotische Prohibitionslinie bewältigen wollen, werden es auch in 100 Jahren noch nicht kapiert haben, dass Menschen primär durch für sie persönlich unerträgliche soziale und gesellschaftliche Verhältnisse, aber auch private Schicksalsschläge (Tod eines geliebten Menschen, Krankheit etc.) in die Sucht abgleiten.
Es ist zum Verzweifeln!
Welches Mittel hilft gegen das Verzweifeln?
Spaß beiseite.
Es erscheint mir vor allem als große Doppelmoral: Würde sich die Drogenproblematik verstärkt in den wohlhabenden Vierteln abspielen, dann hätten wir wahrscheinlich im Handumdrehen einen anderen Ansatz.
So bekämpfen sich, salopp gesagt, Ausgegrenzte und Arme. Die Wohlhabende können aus sicherem Abstand zuschauen und ab und zu mit einer Parole Betroffenheit simulieren. Ab und zu gibt es höchstens einmal einen “Kollateralschaden”.
Und für Wohlhabende mit eskalierendem Drogenproblem gibt es ja die Betty-Ford-Klinik (15.000-20.000 Euro p.P. und Monat?).
“Würde sich die Drogenproblematik verstärkt in den wohlhabenden Vierteln abspielen, dann hätten wir wahrscheinlich im Handumdrehen einen anderen Ansatz.”
Das ist meiner Meinung nach zu kurz gedacht.
Ich habe in einem wohlhabenden Viertel gewohnt und dort gab es unter den Söhnen und
Töchtern ein vermehrtes Drogenproblem. Dies wurde natürlich nach außenhin so gut es
ging vertuscht. Das Problem ist vorhanden, nur es wird im Außen nicht wahrgenommen.
Es gab auch Therapie Auftenhalte in teuren Privat Kliniken und dergleichen mehr.
Die meisten haben nichts gebracht.
Diese Kinder wuchsen in “vermeintlichem” Wohlstand auf und haben trotzdem zu Drogen
gegriffen. Da stellt sich natürlich die Frage: Warum machen die das ?
Ich denke, daß ist eher ein seelisches Problem. Auch unter wohlhabenden Menschen gibt
es ein vermehrt seelische Verwahrlosung.
Meiner Meinung nach ist das Problem auch nicht von Staats wegen in den Griff zu bekommen,
sondern jeder Einzelne muß zusehen, wie er diesem Teufelskreis wieder entrinnen kann.
Ansonsten gibt es eine sehr hohe Dunkelziffer, von Menschen, die von Pharmazeutischen
Produkten abhängig sind. Darüber wird so gut wie gar nicht berichtet.
Hier wäre es natürlich wichtig zu spezifizieren, zu welchen Drogen diese Kinder aus wohlhabenden Vierteln gegriffen haben. Unter Drogen kann man alles mögliche verstehen. Ich kenne z. B. Leute, die jeden Kiffer gleich als Junkie bezeichnen – was nur zeigt, daß sie keine Ahnung haben, wovon sie überhaupt reden.
Den letzten Absatz kann man allerdings einfach so stehen lassen.
Danke für die Ergänzung.
Es ist natürlich die Frage, was man als “Drogenproblem” ansieht.
Schießereien, Halbtote oder Leichen auf der Straße lassen sich nicht so einfach “vertuschen”.
Drogenpolitik und die hoffnungsvollen Menschen aus der Ferne, die ja benötigt werden, weil das Land es an Fachkräften fehlt…
Erstaunlich für mich, ist der Fakt, das man Drogentote so ohne weiteres feststellt, aber Inn Hinsicht auf die Corona Pandemie, man sich weiterhin ‘verschlossen’gibt.
Für mich persönlich, ein ganz besonderer Spin vom täglichen Wahnsinn.
Der Einwand mit dem “an oder mit gestorben” ist berechtigt; ich habe ihn mit dem Hinweis darauf, dass man an Kokain nicht so schnell stirbt, zumindest angedeutet.
Man könnte das bei Gelegenheit vertiefen. In Deutschland sind die Untersuchungen meines Wissens relativ zuverlässig. In manchen US-Bezirken WÄHLT man den Leichenbeschauer, wie bei uns einen Klassensprecher. Mindestqualifikation ist ein High School-Abschluss. Da sollte man die Zahlen kritischer sehen.
Natürlich wird gegen Drogenkonsum viel zu wenig unternommen, und er wird mit noch gefährlicheren Drogen therapiert, von denen wegen des extrem langen Entzugs die Abhängigen nicht mehr weg kommen. Überhaupt arbeitet die Pharmaindustrie im Einvernehmen mit unserer Regierung daran, ganz Deutschland unter Drogen zu setzten. Beispiele Schmerztherapie mit Opiaten und Opioiden und “Therapien” mit Ritalin und Cannabis. Vielleicht sterben den “linken” Parteien mal die Wähler weg. Ich zucke schon mal mit den Schultern.
Dass die Pharmaindustrie eine Schweineindustrie ist: D‘accord!
Aber die Opioidseuche in den USA als Folge durch das massenhafte Verschreiben von Oxycodon gegen Schmerzen sagt mehr über den Zustand dieser Gesellschaft aus als über die Wirkung des Medikaments.
Glückliche, selbstbewusste und psychisch stabile Menschen werden nicht süchtig!
Es stimmt zwar, dass “set & setting” auch für das Abhängigkeitsrisiko gilt…
…aber auch ein Mensch, der Fest im Sattel sitzt, kann durch einen Schicksalsschlag darauf geworfen werden.
Finden Sie nicht?
“…aber auch ein Mensch, der Fest im Sattel sitzt, kann durch einen Schicksalsschlag darauf geworfen werden.
Finden Sie nicht?”
Volle Zustimmung! Das habe ich ja auch in meinem obigen Beitrag angesprochen.
Aber die geradezu epidemische Drogensucht in den USA, in den letzten Jahren noch ergänzt durch den Konsum von Fentanyl, demonstriert doch nachdrücklich, wie unerträglich das reale Leben dort für all die Betroffenen sein muss.
So weit ich weiß, sind die US-Amerikaner ja auch auf einem Spitzenplatz beim Gebrauch von Antidepressiva.
Den gesamten Artikel durchzieht von der Überschrift bis zur angeführten Statistik ein großer Denkfehler. Es ist überall pauschal von “Drogentoten” die Rede, aber es werden lediglich die Todesfälle aufgrund von *illegalen* Drogen erwähnt und berechnet, obwohl die *legalen* Drogentoten um ein Vielfaches höher liegen.
Zum Vergleich:
https://www.bundesdrogenbeauftragter.de/themen/suchtstoffe-und-suchtformen/alkohol/
“Im Jahr 2020 starben in Deutschland rund 14.200 Menschen (10.600 Männer und 3600 Frauen) an einer ausschließlich durch Alkoholkonsum bedingten Krankheit. … Früheren Berechnungen zufolge sterben in Deutschland pro Jahr insgesamt über 40 000 Menschen vorzeitig an den Folgen ihres Alkoholkonsums.”
https://www.bundesgesundheitsministerium.de/service/begriffe-von-a-z/a/alkohol/
“In Deutschland starben im Jahr 2016 19.000 Frauen und 43.000 Männer an einer ausschließlich auf Alkohol zurückzuführenden Todesursache.”
Egal, ob man die 14.200 *legalen* Toten des Bundesdrogenbeauftragten oder die 62.000 *legalen* Toten des Bundesgesundheitsministeriums zum Vergleich heranzieht, die 2227 *illegalen* Toten sehen dagegen ziemlich blass aus. Dazu kommen nochmal Zehntausende *legale* Drogentote durch Nikotinkonsum, und spätestens wenn man noch die *legalen* Toten durch den Abusus des Suchtmittels Zucker hinzurechnen würde, befänden sich die *illegalen* Drogentoten in einem Bereich, der ansonsten zur Ermittlung des Blutalkoholgehalts dient: nämlich im Promillebereich.
Nur schade, dass weder Weinkönigin Klöckner noch Wiesnmaßstemmer Söder oder sonst jemand aus deren trinkfreudiger Entourage an diesen Fakten interessiert ist … da sollte man doch wenigstens hier bei Overton noch faktenbasiert diskutieren und informieren.
Allein die Tatsache, dass Ihre beiden Quellen um den Faktor 4 bis 5? auseinander liegen, sollte einen doch vorsichtig stimmen.
Es ist auch noch einmal eine andere Frage, ob man ungewollt an einer Überdosis stirbt, wie bei Opioiden; dann ist das nämlich oft eine Folge der Verbote.
Wenn man nach vielen Jahren Alkoholmissbrauchs an einer kaputten Leber stirbt, dann hat man dieses Risiko bewusst in Kauf genommen; und dann muss man sich auch mit der Frage beschäftigen, was die Person gemacht hätte, wenn sie nicht so viel getrunken hätte. Wäre die Alternative mehr oder weniger gesund gewesen?
Zu guter Letzt müssen Sie diese Zahlen auch zur Zahl der Konsumierenden in Beziehung setzen. Vielleicht geht Ihnen dann ein Lichtlein auf.
Und ihren Kommentar durchzieht der Denkfehler, dass man Zahlen ohne Relation nicht vergleichen kann. Vielleicht eruieren Sie mal, wieviele Leute in Deutschland regelmäßig Alkohol drinken und wieviele regelmäßig Drogen konsumieren und rechnen dann den Prozentsatz der Toten aus. Dann haben sie Zahlen, die man vergleichen kann, wenn Sie sich nicht selbst belügen, wie mit dem Zucker. Außerdem wäre noch zu berücksichtigen, in welchem Alter man stirbt, z. B. durchschnittlich mit 25 oder 65. Das macht eine großen Unterschied, nur bei Corona nicht.
Guter Artikel. Und lol, diesmal ist nicht Putin schuld (oder doch?), aber immerhin die Taliban. Lassen einfach kein Opium mehr anbauen, die Schelme.
Ich kenne mich mit der russischen Geographie nicht so gut aus. Meines Wissens ist das Klima da aber weder für Kokain- noch für Opium-Anbau gut geeignet; Volksdroge Nummer 1 ist da mit großem Abstand doch der Alkohol?
Russland hatte laut Statista 2018 4300 Drogentote, dreimal mehr als Deutschland, aber viel weniger als in den neunziger und nuller Jahren. Die russische Drogenpolitik ist fragwürdig: Null Toleranz, Zwangsentzug. In der Tat spielt Alkohol wie überall eine grosse Rolle, allerdings ist meines Wissens der Prokopfkonsum unter den Deutschlands und anderer westeuropäischer Staaten gefallen. Die “sto gram”-(100 Gramm-Glas Wodka, das mehrfach) Mentalität ist nach meiner Beobachtung in den jüngeren Generationen nicht mehr beliebt und verbreitet.
Danke. Das muss man natürlich zur Bevölkerungszahl in Bezug setzen.
Aber selbst dann hätte Russland mehr Drogentote. Das passt zur Nulltoleranzpolitik: die ist tödlich, ja.
@Aquadraht.
Wie so oft,sollten ssie sich ein wenig besser informieren, bevor sie solch lächerlichen Unsinn von sich geben.
Als die Afghanen dank der Hilfe der von den USA ausgebildeten, bewaffnten und finanzierten Al Kada des Osama bin Laden die Russen aus dem Land geworfen hatten, war eine der ersten Massnahmen der Taliban den Opium Anbau bei Todesstrafe zu VERBIETEN. Als dann die USA nach 9/11 wieder Besatzungsmacht wurden, haben sie den Opium Anbau GEFÖRDERT. Denn wie schon in Zeiten des Vietnam Krieges wusste man von dem Profit Potential von Opium/Heroin.
Als die bösen, bösen Taliban dann Herrn Bidens letzte Amis auch von den Vorteilen einer panikartigen Flucht aus Afghanistan überzeugt hatten, verboten sie aals eines der ersten Dinge… na was wohl?… den Mohnanbau.
Kapiert?
Probleme mit Ironie?
Ironie setzt wissen zum Thema voraus, zu behaupten die Taliban würden opium anbauen zeugt von Ignoranz und ein Mangel an Informationen zu einem Thema disqualifiziert Leute was Ironie angeht. Sie sind einRepräsentant jener Sorte von Halb.Bildung die schlimmer ist als gar keine Bildung… aso ein ganz normaler Schwätzer von denen die Welt leider voll ist…
Ich bin nicht der Verteidiger von a^2, aber: Ich sehe, daß meine (korrekte) Deutung seines Beitrags nicht allein seinen Zeilen entstammte, sondern der Vorkenntnis seiner sonstigen Positionen in den letzten > 10 Jahren (TP und hier). Insofern: Ich bin sicher daß er richtig informiert ist, ich sehe aber auch wie man allein aus dem Beitrag die Ironie nicht erkennt.
Suizid ist eben eine Möglichkeit aus einer komplett kranken Gesellschaft auszusteigen. Je kranker und abartiger die Gesellschaft und ihre Vertreter desto mehr Suizide – das war noch nie anders.
So einfach ist es nicht. Die verfügbaren Hilfsangebote und auch, wie eine Gesellschaft mit dem Todeswunsch umgeht, spielen eine große Rolle.
Und suchen Sie mal nach “Werther-Effekt”.
Wie sieht den die Wirklichkeit in Belgien und Holland aus, wenn die Bürger lieber den Freitod wählen als eine Lebenslängliche Existenz?
vermutlich auch mit Rekordzahl an Drogen-Lebenden… besonders bei einer bestimmten Sorte von “erfolgreichen” Individuen.
Und natürlich im Bundestag und der Führungsriege der “Wirtschaft”.
Eine Razzia im Bundestag wäre mal interessant….
@ T.h.omas
Drogenscreening für alle Abgeordneten und ihrer Angestellten. Unregelmäßig, nach dem Zufallsprinzip, mit Entzug der Immunität, Verstoß vom öffentlichen Futtertrog und extrem hohen Geldstrafen beim positiven Bescheid. Die Ergebnisse wären interessant…😇😇😇
Auch ein (profitabler) Beitrag zur Bevölkerungsreduktion ?
In Zeiten wo Angst und Unsicherheit herrschen, wo die Wolken von Krieg und Gewalt am Horizont aufziehen sind Menschen sehr leicht zu verführen. Gerade zu Drogen. Und unsere Politik ignoriert das ganz bewusst.
Koks-Spuren auf den Bundestagstoiletten ist ja bereits thematisiert.
“Sportlich” gesehen scheint es da aber mittlerweile wohl in eine andere Richtung zu laufen:
“Da Fentanyl die Blut-Hirn-Schranke leicht überwinden kann, wirkt es euphorisierend und hat ein hohes Suchtpotenzial. Aufgrund der weiten Verbreitung der μ-Opioidrezeptoren im Körper hat der Wirkstoff zudem ein breites Spektrum an Nebenwirkungen, zum Teil mit lebensbedrohlichen Komplikationen.”
https://www.gelbe-liste.de/wirkstoffe/Fentanyl_1686
Die indirekte Verharmlosung von Kokain („An einer Überdosis [von Kokain“] – die zu Veränderungen der Körpertemperatur oder des Herzrhythmus führen kann – zu sterben, ist wesentlich unwahrscheinlicher als bei den Opiaten und Opioiden wie Heroin oder Fentanyl.“) ist gefährlich. Im Gegensatz zu Opiaten und Opioiden ist zB (a) das Auftreten von tödlichen Nebenwirkungen nicht (!) dosisabhängig, (b) führt alleine der „dosisgerechte“ Mehrfachkonsum zu (vorab nicht kalkulierbaren) lebensverkürzenden Nebeneffekten und (c) ist die Chance des Überlebens einer Überdosis auch bei Kokain davon abhängig, wie zeitnah der Betroffene sachgerechter Hilfe zugeführt werden kann – falls geholfen werden kann; es gibt kein Gegenmittel gegen Kokain (anders bei Opiaten und Opioiden) und die tödlichen Nebenwirkungen (u.a. Herzinfarkt, Schlaganfall, Hyperthermie) sind schlecht bis kaum therapierbar. (Quelle zB: DOI 10.2174/092986712803988811)
[ironie] Ich bin verwundert, dass Herr Schleim nicht noch zum Konsum von „Kokain für Arme“ rät.[/ironie]
als ende der 50er/anfang der 60er jahre die US-amerikanische bürgerrechtsbewegung der afroamerikaner für das system zu bedrohlich wurde, kam man auf die idee, das land mit drogen zu fluten, um die massen vom kampf abzulenken und zu sedieren. klappte prima, wie wir wissen. die cia wurde zu einem der größten drogenhändler weltweit (siehe afghanistan, wo hauptsächlich der opium-anbau durch militärischen schutz aufblühen konnte).
hier im michelland mußte angesichts der unruhen im volk und eingedenk dieser amerikanischen weltweiten erfolgsbilanz ein kiffer-karlchen geheimdienstgesteuert zunächst gras legalisieren. mal sehen, wie’s weitergeht. zugedröhnte werden träge oder hemmungslos aggressiv, wie wir gerade sehen. ich befürchte unheil, denn wie wir wissen, hatten schon vor jahren journalisten (die gabs damals noch) heimlich die bundestagstoiletten positiv abgestrichen auf alles, was auf dem illegalen markt zu haben war. das erklärt einiges der aktuellen politik und medienlandschaft. die mafia freut’s, das ist die hauptsache. lobbyisten im hohen haus sind halt gut für’s geschäft.
@Exit
So ist es. Wegen der ungeheuerlichen, perversen Politik, anscheinend sämtlicher in DE möglicher Regierungen, scheint der von ALLEN Gerichten bestätigte Anspruch der Büger zur Hilfe beim Selbstmord, einfach nicht durchzusetzen.
Man kann die Verfügbarkeit von Fentanyl daher durchaus auch positiv sehen:
Sequence of Events in a Fentanyl Overdose
Slowed Breathing: Fentanyl causes breathing to slow down and become shallow. This leads to a lack of oxygen reaching the brain and other vital organs.
Unconsciousness: As oxygen levels drop, the person will become drowsy, nod off, and eventually lose consciousness.
Coma: Without treatment, the lack of oxygen will cause the person to slip into a coma.
Brain Damage: After several minutes without oxygen, brain cells begin dying from lack of oxygen and buildup of carbon dioxide.
Respiratory Arrest: Breathing may stop completely, causing respiratory arrest and cardiac arrest as the heart stops pumping oxygenated blood.
Death: If the person does not receive immediate emergency care like naloxone and rescue breathing/CPR, death will occur from lack of oxygen and organ failure.
Klingt recht akzeptabel und eine rasche Bewusstlosigkeit ist sicher besser als in “christlichen” Hospizen oder Kliniken langsam und qualvoll tagelang ersticken zu müssen, weil Gut-Menschen Klugschei***** ärztliche Unterstützung beim freiwilligen Selbstmord gesetzlich verboten halten! Und das gegen ALLES bestehende Recht !
Ich habe es geahnt: Die Taliban sind schuld! Wieder ein Grund mehr, ihnen das Taschengeld, was bei ausländischen Banken liegt zu verweigern. Ungezogenen Kindern gibt man kein Taschengeld.
Ist das der Schleim, der auf Telepolis seinen Kritiker mit grenzenloser Arroganz begegnete und den ganzen Coronaschwachsinn forcierte? Der darf jetzt auf Overton sein Unwesen treiben? Aber gut. sei es drum. Der Witz an dem Artikel ist doch der, dass die paar Drogentote bei den Sterbefällen im statistischen Rauschen untergehen, wenn man das Ganze neutral betrachtet. Denn alleine die Suizidtoten waren 2022 mit 28 Toten pro Tag keinem “Autor” ein Artikel wert. Dabei wäre das der Faktor 10, verglichen mit den paar hirntoten Junkies, die sich aus Langeweile weggepustet haben. Warum sich nach wie vor min. 10.000 Menschen pro Jahr im reichsten Industrieland der Welt das Leben nehmen, wäre doch weitaus zielführender zu analysieren. Aber das wäre ja auch eine anspruchsvolle Aufgabe, nicht wahr, Stephan?
@Jens Schreiber
Seppuku aus Protest oder ein Freitod aus Hoffnungslosigkeit sind in der Westlichen Demokratie kein Thema.
Du würdest auch nicht deine gut dotierte Professorenstelle für so ein Gesellschaftthema riskieren.
LOL, “Schwachsinn”, “Unfug” – wer tritt hier bitte arrogant auf?
Die Suizidrate ist nicht gestiegen; die der Drogentoten schon.
Tipp: Stand schon im Titel. Zumindest so weit müsste man einen Artikel doch mal lesen können, bevor man kommentiert, oder?
zu -Deutschland mit Rekordzahl an Drogentoten-
“Cannabis ist weiterhin meistkonsumierte illegale Droge in Deutschland – Präventionsangebote nehmen wieder zu.”
Gewollt ist der Konsum von illegalen Drogen nicht. Das müsste eigentlich jedem einleuchten.
“Cannabis bleibt die am häufigsten konsumierte illegale Droge. Das führt zu steigenden Gesundheitsgefahren. Etwa 40 Prozent der ambulanten und etwa 30 Prozent der stationären Behandlungen gehen auf den Konsum von Cannabis und Cannabinoiden zurück. ”
“Dabei ist klar: Für Jugendliche bleiben Kiffen und Co. weiterhin untersagt. Und dennoch wird es gelingen, den Schwarzmarkt deutlich zurückzudrängen und die Gefahren des Konsums zu reduzieren, weil kein Erwachsener mehr gestrecktes oder hochpotentes Gras vom Dealer an der Ecke kaufen muss.”
(https://www.bundesdrogenbeauftragter.de/presse/detail/jahresbericht-2023-zur-situation-illegaler-drogen-in-deutschland-erschienen/)
Auch zwischen Genuss der Substanz und Missbrauch scheint es einen Unterschied zu geben.
Daheim wird man weder zu Betrunkenheit oder zum Konsum von Drogen erzogen.
Und würde wohl auch im eigenen Familienumfeld dieses Verhalten nicht als normales Sozialverhalten bezeichnen.
„Drogenpolitik ist in erster Linie Sozialpolitik. Die Menschen mit problematischem Substanzkonsum sind darum auch ein Gradmesser dafür, wie es einer Gesellschaft insgesamt geht.“
Ein Gradmesser wie es einer Gesellschaft insgesamt geht sind z.B.Human Development Index (HDI), Gini coefficient und Bruttoinlansprodukt,
Drogenpolitik ist etwas das in einem Land aufgrund von gesundheitlichen Schäden die durch den Konsum von Drogen verursacht werden getätigt werden muss. Ein Gradmesser wie schlecht es einer Gesellschaft geht sind in diesem Zusammenhang die Anzahl der Drogentote.
Menschen mit problematischem Substanzkonsum sind Kranke die ärztlicher Hilfe bedürfen.
Traurig ist es, solche geistig verwirrten Textrauchwolken, wie die des Hrn. Schleim ungefiltert im Overton lesen zu müssen.
“Moderne Suchtprävention erreicht Zielgruppen systematisch in ihren Lebenswelten und ist bestrebt, eine gesundheitsförderliche Veränderung von Wissen, Einstellungen und Verhaltensweisen zu bewirken.” (Julia Schwerfel , Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA))
Ganz gegenteilig lesen sich die verharmlosenden Artikel vom Autor der Artikel und die Kommentare mancher Kommentatoren.
Kulturell wäre es evtl. interessant einen Alkohol-Ramadhan zu realisieren: Einen Monat keinen Alkohol trinken.
Oder eine Artikelreihe die evtl. leichte Lektüre ist: Drogen brauchen wir nicht. Wir gehen spazieren (weil es so viele und schöne Wälder gibt) oder treffen uns zu Kaffee und Kuchen und unterhalten uns, einfach so.
Fachlich-sachlicher Input der Veröffentlichungen des -Beauftragten der Bundesregierung Für Sucht- und Drogenfragen- wären hilfreich bei der Erstellung solcher Artikel.
Niemand wird gezwungen Drogen zu konsumieren. Tabak- und Alkoholwerbung gibt es auch nicht.
Interessant liest sich z.B. auch:
“Der Zigarettenkonsum stellt heute in den Industrieländern das bedeutendste einzelne
Gesundheitsrisiko und die führende Ursache frühzeitiger Sterblichkeit dar. Jedes Jahr sterben über 100 000 Bundesbürger an den Folgen des Tabakkonsums.”…
“Der Tabakkonsum ist ein sozial erlerntes Verhalten, das überwiegend bereits im Kindes-
und Jugendalter erworben wird.”…
“Für die Tabakhersteller stellen Heranwachsende ein wichtiges Marktsegment dar: Täglich
müssen neue Raucher gewonnen werden, um die Verluste auszugleichen, die dadurch entstehen,
dass Raucher den Konsum beenden oder an den Folgen des Rauchens sterben.”
(Deutsches Krebsforschungszentrum: Factsheet Tabakwerbeverbot)
(https://www.dkfz.de/de/tabakkontrolle/download/Publikationen/Fakten/Factsheet_Tabakwerbeverbot.pdf)
Wenn hier einer dieser militanten Cannabis Fürsprecher seinen Cannabiskonsum zum politischen Thema machen will, kann er ja seinen Joint am Arbeitsplatz vor Kollegen und Vorgesetzten rauchen.
Dann wird er verstehen, dass Drogenkonsum kein Kaffee ist.