
Während die NATO unter US-Führung den Ukrainekrieg beendet sehen will, versucht sie nun den Indopazifik zu dominieren.
US-Präsident Donald Trump hat ein „finales Angebot“ vorgelegt, um zu einem Frieden in der Ukraine zu kommen. Teil des Angebotes soll der Verzicht der Ukraine auf eine NATO-Mitgliedschaft sein. Damit würde Trump die Entscheidungen des NATO-Gipfels von Bukarest 2008 revidieren, wo auf Druck des damaligen US-Präsidenten George Bush der Ukraine der Weg für eine NATO-Mitgliedschaft eröffnet worden war.
Vorerst, so scheint es, ist damit das Konzept der permanenten NATO-Osterweiterung bis an die russische Grenze beendet worden. Wer aber meint, die USA würden künftig auf die NATO als Instrument ihrer Außen- und Sicherheitspolitik verzichten, könnte sich gravierend getäuscht sehen. Denn zeitgleich mit den US-Bemühungen, den NATO-Stellvertreterkrieg gegen Russland in der Ukraine zumindest einzufrieren, ist die NATO auf dem Weg nach Asien, um dort neue Bündnispartner zu finden.
Japans neuer NATO-Kurs
Bereits auf dem NATO-Gipfel im Sommer 2024 hatte die Orientierung, China als künftigen Hauptfeind des Nordatlantikpaktes zu suchen, Eingang in das Abschlussdokument gefunden. Wenn wir uns die jüngste Asienreise des NATO-Generalsekretärs Mark Rutte Anfang April 2025 nach Japan anschauen, die erste nach seiner Amtsernennung im Oktober 2024, verstärkt sich der Eindruck, dass es bei einem vorläufigen Stopp der Osterweiterung gegen Russland nunmehr um den Abschluss bilateraler Kooperationsvereinbarungen des Militärpaktes mit Staaten im Indopazifik geht.
Ähnlich wie in Europa nach dem Ende des Kalten Krieges gegenüber Russland, geht es um eine Strategie der Expansion und Spannung gegenüber China in Asien, in sehr enger Abstimmung mit den USA. Japan ernannte zum ersten Mal mit Osamu Izawa einen eigenen Botschafter bei der NATO, der die neue Form der Zusammenarbeit mit der NATO anpries: „Die Vereinigten Staaten sind unsere Verbündeten und die Europäer und die Kanadier sind unsere Partner, wenn also irgendetwas auf der Welt passiert, könnten wir manchmal zusammenarbeiten.“ Izawa umwarb insbesondere die neue Form der Kooperation bei der Rüstungsproduktion: „Wir müssen deshalb die Interoperabilität vergrößern, um uns gegenseitig zu unterstützen und um dies umzusetzen, dient die Standardisierung innerhalb der NATO uns als wichtige Richtschnur.“ So weit die Japan Times am 13. April 2025.
Japan entsorgt die Friedensverfassung
Der japanische NATO-Botschafter betonte, es gehe dabei darum, Rivalen wie Russland und China „zu übertreffen und mehr zu produzieren“ („outpace and outproduce“). Als Morgengabe der neuen Zusammenarbeit mit dem westlichen Militärpakt kündigte Japan zugleich den Willen für eine Beteiligung an der „NATO Security Assistance and Training Organization for Ukraine“ in Deutschland und eine Aufstockung seiner Militärhilfe für Kiew an. Japan gilt dabei als Türöffner für weitere Staaten aus dem Indopazifik wie Australien, Neuseeland und Südkorea, die immer stärker in die NATO eingebunden werden sollen. Der kommende NATO-Gipfel in Den Haag im Juni soll diese NATO-Erweiterung nach Asien in einer neuen Qualität dokumentieren.
Mit der verstärkten Einbindung in Japan wird, wie im Falle Deutschlands mit dem Friedensgebot des Grundgesetzes, ganz nebenbei die Friedensverfassung entsorgt und die Ära der militärischen Zurückhaltung seit der Niederlage des japanischen Militarismus im Zweiten Weltkrieg beendet. Japan hat sich jedenfalls nicht nur den NATO-Aufrüstungszielen angeschlossen, sondern ist offenbar bereit, sich einem Eskalationskurs der USA gegen China bedingungslos unterzuordnen. Dabei sind der Versuch der USA, mit einem Welthandelskrieg China zu isolieren und die NATO zu einer globalen Organisation mit Schwerpunkt im Indopazifik auszubauen, nur zwei Seiten ein und derselben Medaille.
Das ist ebenfalls am Sonntag den 13.04.2025 in Gaza passiert:
https://vimeo.com/1078096001
Bei einem Drohnenangriff in Deir al-Balah (in der Mitte des Gaza Landstreifens) auf einen Wagen sterben sechs Brüder die Mahlzeiten verteilen wollten. Der jüngste der Getöteten ist gerade zehn Jahre alt.
Es wird gesagt, dass diese Brüder aufgrund des Mangels an Nahrungsmittel vermehrt Essen ausgefahren haben.
Der Vater der getöteten Brüder sagt dass diese keine Waffen bei sich hatten und nicht beim Widerstand mitgekämpft haben. Ein Cousin sagt das die Brüder mit den Essensauslieferungen der unter Hunger leidenden Bevölkerung helfen wollten.
Länge: 1:18 Minuten
Sie können den Link gerne rumschicken, wenn Sie möchten.
Was hat das mit dem Thema zu tun?
Autorin Fr. D veranschaulicht erneut einen BSW-Grundmangel – auch diese politische Partei hat keinen funktionierenden Stammtisch …
Wie tief muss man als japanische Regierung sinken, um sich freiwillig einem Militärbündnis unterzuordnen, dessen Führungsmacht zwei japanische Städte mit Atombomben auslöschte und dabei Hunderttausende Zivilisten ermordete.
Ein kommender totaler Krieg zwischen Nato und Russland auf europäischem Boden scheint den Kriegstreibern nicht genug.
Es soll wohl in einem kommenden weiteren Krieg gegen China auch die ganze Pazifik-Region verbrennen.
https://www.kunsthalle-karlsruhe.de/kunstwerke/Albrecht-D%C3%BCrer/Die-apokalyptischen-Reiter/FD3AB77448DAB571422E10865442EDB2/
Zum ersten Absatz: Wie souverän ist Japan denn Deiner Meinung nach?
Es war klar dass der Doofnald den Ukraine Konflikt beenden will um gegen China die Hände frei zu haben.
Was Japan betrifft würde ich persönlich Abstand halten vom einzigen Land welches jemals 2 Atombomben abgeworfen hat.
Japan hat nicht die „Freiheit“ , sich gegen den Besatzer zu stellen.
Man macht sich glaubwürdiger mit Kritik an den westlichen Kriegstreibern, wenn man deren Propagandabegriffe meidet. Die Rede ist hier vom „Indopazifik“.
Der Begriff wurde m.E. eingeführt, um zu verschleiern, worum es geht. Etwa um US-Kriegsschiffe im Südchinesischen Meer. Und nicht vor Madagascar oder Hawaii, was mit „Indopazifik“ auch gemeint sein könnte. Denn so riesig ist das Gebiet nämlich…
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Anstand, Moral und Schamgefuehl gehen bei Militaers und Politiker gegen Null.
Auch Serbien wird von der EU/NATO erpresst mit der Forderung doch endlich das Kosovo anzuerkennen. Wie arrogant und skrupellos muss man sein, Kosovo mit Hilfe der NATO aus Serbien rauszubomben und dann von Serbien verlangen, Kosovo als Staat anzuerkennen, wenn es Mitglied der EU werden will. Ich hoffe die Serben pfeiffen auf die Mitgliedschaft einer dahinsiechenden EU!
Die Amis leiden ganz enorm unter einer Amnesie, was die eigenen Verfehlungen in Asien angehen aber nicht nur dort!
Vietnam wurde in juengster Zeit von den Amerikanern heimgesucht, Blinken war des oefteren in Vietnam und auch Biden und Obama versuchten vorher schon ihr Glueck, sie alle wollen ihre alten Stuetzpunkte wieder haben, versprachen was der Himmel was, neue Handelsvertraege, viele Dollars und und.
Aber die Vietnamesen haben die drei NEIN’s in ihrer Verfassung:
NEIN zu Militaerbuendnisse
NEIN zu auslaendischen Militaerbasen
NEIN zu Allianzen/ Verteidigung
Und jetzt will und soll es die NATO richten, in Asien, weil es in Europa jetzt eine Stopp-Grenze im Osten gibt und die NATO eben ein aggressives Buendniss ist, das Streit suchen muss, denn wie will es sonst seine Existensberechtigung erklaeren?
Spaetestens mit dem militaerischen Engagement in Serbien war die Verteidigungsstrategie eine Farce geworden.
Der NATO-Blick jetzt nach Asien, China wird als Feind dargestellt aber ob das aber nach den blutigen Kriegen der Franzosen, Briten und hauptsaechlich der Amerikaner bei den Asiaten noch zieht, wage ich zu bezweifeln.
Und nein, die Japaner haben in China und Korea nichts mehr zu suchen, auch nicht als
NATO-Militaermacht! Das ist mehr als respektlos!
Schon die geografische Unmöglichkeit, weder Japan, noch Australien oder Neuseeland liegen im Atlantik, zeigt, dass das Bündnis nichts mehr mit dem zu tun hat, wozu es gegründet wurde : Europa und Nordamerika vor dem Kommunismus zu schützen. Jetzt wird unverhohlen globale imperiale Politik betrieben. Das ist letztlich das unmittelbare und konsequente Ergebnis der Globalisierung nach dem Zusammenbruch des Warschauer Vertrags.