Der Rabin-Mörder Yigal Amir

Jitzchak Rabin, Bill Clinton und Jassir Arafat am 13. September 1993 bei der Verkündung des Oslo-Abkommens. Bild: Weißes Haus

In einer israelischen TV-Sendung hat man diese Woche die Freilassung des Rabin-Mörders Yigal Amir gefordert. Wie kann das sein?

 

In einem Sketch von 1997 der legendären israelischen Satiregruppe “Hachamischia hakamerit” (Das Kammerquintett) spielt das Ensemblemitglied Rami Heuberger den in der Gefängniszelle sitzenden Rabin-Mörder Yigal Amir. Mit einem zynischen Lächeln auf den Lippen spricht er, zum Publikum gewandt: “Eines Tages in zwanzig Jahren werde ich begnadigt werden. Ihr wisst es. Tief in eurem Herzen wisst ihr, dass ich eine Begnadigung kriegen werde […] Ich werde sagen, dass es mir sehr leid tut; dass ich es unter dem Einfluss der öffentlichen Stimmung getan habe. Und ich werde frei kommen. […] Ich werde in Jerusalem wohnen. Und jedes Mal, wenn ich auf die Straße gehen werde, wird mir das ganze Viertel auf der Straße rhythmisch applaudieren […] Nach einem Jahr wird es Kommunalwahlen geben, und der Bürgermeister wird kommen, um sich mit mir fotografieren zu lassen. Ihr wisst das doch. …” Und so weiter und so fort.

Die Vision ließ im Jahr 1997 so manchen Israeli erschaudern: Den Rabin-Attentäter freilassen, den Mörder des Premierministers? Schlicht undenkbar. Der schiere Gedanke galt über Jahre als Tabubruch. Nun, zwanzig Jahre sind es zwar nicht gewesen, aber diese Woche ist das Tabu öffentlich gebrochen worden. Auf dem Höhepunkt einer Paneldiskussion des rechten TV-Kanals 14 proklamierte der zur Gesprächsrunde eingeladene Ari Shamai, ehemaliger Rechtsanwalt von Yigal Amir, dass es an der Zeit sei, den Attentäter freizulassen.

Dies konnte sich selbst der Natanjahu-hörige Sender nicht leisten, und Shamai wurde sogleich von der Teilnahme an künftigen Sendungen im Kanal ausgeschlossen. Diese Reaktion bot sich an, denn selbst der Faschismus bedarf eines Lippenbekenntnisses, wenn es um ein Vergehen gegen Unantastbares geht. Aber die vermeintlich kritisch-entrüstete Reaktion wurde spontan durch das vom Sender zur Live-Veranstaltung eingeladene Studiopublikum Lügen gestraft: Es brach in Beifall aus. Auch die Moderatoren der Sendung verurteilten nicht Shamais Proklamation, sondern gingen zur Werbung über. Relevant war dabei nicht die offizielle Stellungnahme des Senders, sondern die sich direkt und impulsiv kundtuende vox populi inhumana (Adorno). Populistische Politiker wie Trump oder Netanjahu wissen schon immer, dass man auf solche medialen Manifestationen des Stammtischgedröhns hinhorchen musss.

In der Tat mag man sich fragen, ob derlei provokante Tabubrüche nicht mehr sind als lediglich spontane Ungehörigkeiten. An der Oberfläche durfte man über Jahrzehnte die Verurteilung des Rabin-Mordes nicht antasten, geschweige denn hinterfragen. Aber subkutan etablierte sich unter rechten bzw. rechtsextremen israelischen Bewegungen sehr bald nach dem schockierenden historischen Ereignis ein gegenläufiges Parallelnarrativ: Der Verbrecher sei Rabin gewesen, Yigal Amir habe märtyrerhaft Israel vor einer großen Katastrophe bewahrt.

Das Bestreben Rabins, sich im Rahmen des Osloprozesses möglicherweise auf ein Friedensabkommen mit den Palästinensern einzulassen, welches mit Gebietsabtretungen im Westjordanland und Abbau von Siedlungen einherzugehen hatte, galt den nationalreligiösen Siedlern (heute ministerial durch Bezalel Smotrich und Itamar Ben-Gvir in der Regierung vertreten) damals schon als Unglück endzeitlichen Ausmaßes, das es unbedingt zu verhindern galt.

Im nachhinein darf man behaupten, dass die Tat Yigal Amirs in der Tat gravierend dazu beigetragen hat, den Osloprozess zum Einsturz zu bringen. Nicht von ungefähr fand der Begriff “Oslo-Verbrecher” Eingang in den gängigen rechten israelischen Politdiskurs. Die anfangs noch gewahrte Emphase der jährlichen Gedenkfeiern zur Erinnerung an das Attentat und Wahrung von Rabins Friedensvermächtnis – ein Dorn im Auge der rechten Nationalreligiösen – verblasste schnell genug. Die Gedenkfeiern wurden im Lauf der Regierungsjahren Netanjahus ganz eingestellt.

Die Autoren des Sketches von 1997 haben das erkannt. Das “Tief in eurem Herzen wisst ihr…”, das sie dem gespielten Yigal Amir in den Mund legten, indizierte nicht nur das Wissen darum, das viele in Israel Yigal Amir nicht verurteilen, vielmehr ihn ganz im Gegenteil verehren, sondern auch die Ahnung davon, dass selbst wenn viele Israelis den historischen politischen Mord verabscheuen, sie doch auch wissen, dass sie in einer politischen Kultur leben, die diesen Mord ermöglicht hat und im nachhinein zu legitimieren vermag.

In der israelischen Regierung sitzen gegenwärtig Minister, die sich mit Yigal Amir heimlich solidarisieren, und zwar nicht erst seit heute: Man bedenke, dass der amtierende Polizeiminister Israels, der Kahanist Itamar Ben-Gvir, ein Verehrer Baruch Goldsteins war, jenes Siedlers, der im Jahr 1994 bei einem Terroranschlag 29 betende palästinensische Muslime ermordete und etwa 125 verletzte. Jahrelang hing das Bild Baruch Goldsteins in Ben-Gvirs Arbeitszimmer. Er musste es als Minister nun von der Wand abnehmen. Man darf aber annehmen, dass seine Verehrung für den Massenmörder noch immer besteht. Von seinen Anhängern darf man das ganz gewiss behaupten. Und sie sind in Israel des Jahres 2023 auf dem Vormarsch. Tief in unserem Herzen wissen wir es alle.

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15 Kommentare

  1. Da lohnt es sich, den Osloprozess genauer anzuschauen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Oslo-Friedensprozess

    Wie man sieht, war selbst Netanjahu damals bemüht, den Friedensprozess voranzubringen. Weil eine überwältigende Mehrheit der Wähler das so wollte. Dass er dann scheiterte, lag weniger an dem Rabinmord, als vielmehr an Jassir Arafat, der alle Vorschläge in Camp David rundweg ablehnte und die Verhandlungen platzen ließ. Dann trat er die Zweite Intifada mit Selbstmordanschlägen gegen jüdische Bürger los, mit 1300 Opfern. Er hat die israelischen Wähler damit regelrecht in die Arme der Rechten getrieben, die nicht mehr verhandeln wollten und stattdessen eine Politik der Härte.

    Das ist nun auch über 20 Jahre her und man könnte jetzt die Karten neu mischen. Die Hoffnungen ruhen jetzt auf den Chinesen, die sich als Vermittler anbieten und eine Zweistaatenlösung befürworten. Ob die rechten Hardliner kapieren, was für Vorteile sie davon hätten? Israel wird dauernd mit Raketen aus dem Gazastreifen beschossen. Dafür wird niemand verurteilt, denn offiziell ist der Gaza ein Flüchtlingslager, in dem niemand für irgend etwas verantwortlich ist. Wäre das ein Staat mit Sitz in der UNO, dann würde die Regierung natürlich für die Raketenangriffe verurteilt. Wer das bislang immer vereitelt, ist der Iran, der alle weitreichenden Raketen liefert. Immer wenn sich eine Einigung abzeichnet, verübt der vom Iran gesteuerte Islamische Dschihad Terroranschläge, die jeden Friedensprozess unmöglich machen. Zuckermann lässt einfach jede Objektivität vermissen, wenn er das immer weglässt.

    Außerdem wäre natürlich die Existenz eines Palästinenserstaates gleichzeitig auch mit der Anerkennung Israels durch diesen Staat verbunden. Damit würde die UNO-Resolution von 1947 erfüllt. Voraussetzung somit für ein friedliches Zusammenleben.

    Im Gazastreifen wären die Verhältnisse wesentlich einfacher als vor 20 Jahren: das wäre komplett palästinensisches Gebiet, was nach dem Abzug der Israelis zum Status Quo geworden ist. Komplizierter ist es im Westjordan. Da muss man hoffen, dass chinesische Diplomatie einen Weg findet.

    Da nun hat Zuckermann recht: diese rechten Dödel, die jetzt dem Rabin-Mörder zujubeln, sind bei diesem Prozess ein gewaltiges Problem.

    1. Erstmal RESPEKT, du hast hinzu gelernt!

      Dann eine Vorbemerkung, in diesen komplexen Konflikt ist Wikipedia keine gute Quelle!

      Zwei inhaltliche Anmerkungen:

      Ein palästinensischer Staat muß lebensfähig sein und vor allen Zugang zu Wasser haben! Der heutige „Palästinensische Fleckenteppich“ ist nicht überlebensfähig. Israel hat sich mehr Land angeeignet, als die UN-Teilungsresolution vorsah. Das Problem sind außerdem die besetzten Gebiete und die Unterdrückung der Palästinenser dort. China weiß das alles.

      Eine weiterführende Gedankenarbeit wäre die Frage der jüdisch-israelischen Identität. Wer ist eigentlich Jude? Sind nicht vielleicht die Palästinenser „Der Dreizehnte Stamm“ Israels, wie dies der kommunistische Konvertit Arthur Koestler behauptet?

      https://www.gbv.de/dms/ilmenau/toc/010479368.PDF

      1. Nicht der dreizehnte Stamm der Bibel, aber tatsächlich stammen viele der 1947 vertriebenen Muslime von konvertierten Juden ab. Es ist ja nicht so daß Palästina leer von Juden war. Dort lebten immer noch eine Menge trotz Diaspora. Dann kam der Islam und war sehr überzeugend mit “tot oder Moslem”. Was angesichts der offiziellen Linie daßman nur echter Jude ist wenn man von Juden abstammt natürlich eine bittere Note von Ironie gibt. Aber das ist letztlich auch nir ideologische Verbrämung, welches von der Situation ablenkt, daß damals ein Haufen Leute gewaltsam einen anderen Haufen aus deren Häusern getrieben hat und dieser Konflikt andauert um den Lebensraum. Sich gegenseitig anerkennen und das gegenseitig zugefügte Leid, will allem Anschein nach niemand auf beiden Seiten anerkennen in der Politik. Beide Seiten fordern die jeweils andere solle verschwinden. Was ja offensichtlich nicht geht. Wo sollte eine der zwei Gruppen hingehen auf dieser heutigen Erde? Völkermord ist ja ein wenig aus der Mode gekommen.

        Tja. Keine Ahnung wie man da Frieden bringen kann, weil irgendwie sich in Palästina arrangieren miteinander würden sie müssen. Wollen aber offenbar nicht. 🙁

      2. Also das Wasser ist ja gar kein Problem. Der Gazastreifen liegt am Meer und der Westjordan hat absolut ausreichend Wasser. Mehr als in jedem arabischen Land. Ist eine Legende dieser BDS-Fritzen, dass dort Mangel herrscht.

        Es ist nun so, dass in Israel sehr wohl Araber leben dürfen, nicht aber im Gazastreifen. Der ist judenfrei im Sinne des Dritten Reichs. Was natürlich nie zur Sprache kommt. Und, soll das jetzt das Konzept für den neuen Staat sein? Deiner Meinung nach ja wohl schon.

        Jude ist, wer als solcher verfolgt wird. Wird so zwar nie gesagt, aber de facto ist es so. Sie wurden aus Europa vertrieben und aus allen arabischen Ländern ebenfalls. Wobei die Judenhasser nicht die Hellsten sind und sich geirrt haben können. Weshalb die Genetik hier eigentlich keine Rolle spielt.

        1. Du bist ja menschenverachtend zynisch. Ich rüge dich hiermit, setzen, Note sechs!
          Wie kann man von Salzwasser leben?
          Warum haßt du die Araber/Palästinenser so? Was haben die dir Böses angetan?

          1. Ja, lebt denn das noch ein jüdischer Mitbürger? Kein einziger, denn er würde den Abend des Tages nicht erleben. Nicht im Gazastreifen, wo man in großer Auflage Hitlers “Mein Kampf” druckt.

            Israel würde ja gern den Aquifer reparieren, über den die Hamas immer so jammert. Geht halt nicht, siehe oben.

        2. “Es ist nun so, dass in Israel sehr wohl Araber leben dürfen, nicht aber im Gazastreifen. Der ist judenfrei im Sinne des Dritten Reichs.”

          Eine solche Relativierung des Hitlerfaschismus ist absolut inakzeptabel.
          Sie und Ihre antideutschen Mitwürstchen klagemauern immer hysterisch herum, wenn Israel vorgeworfen wird, die Palästinenser mit Nazimethoden zu bekämpfen.
          Umgekehrt machen Sie ja genau dasselbe.

        3. “Also das Wasser ist ja gar kein Problem. Der Gazastreifen liegt am Meer und der Westjordan hat absolut ausreichend Wasser. Mehr als in jedem arabischen Land.”

          Wasser ist in jedem arabischen Land ein Problem.
          Wer einen massiven Mangel als “absolut ausreichend” daklariert, hat sich von jeder vernünftigen Diskussion ausgeschlossen.
          Es ist ja gerade nicht so, als ob Palästinenser genügend Wasser hätten. Es ist die 2-Klassen-Regelung der Wasserfrage, welche gegen jedes anständige Rechtsempfinden verstößt und eigentlich auch gegen den Kern jüdischer Erhik.
          Wie kann man ignorieren, dass solche Erniedrigungen sich immer wieder entladen werden?

          Ein massiver Boykott ist der einzige Weg, welcher ein Umdenken bewirken kann.
          Die Gewaltkarte wird immer stumpfer werden und letztendlich Israel existenziell gefährden.

    2. Vielleicht findest du beim Anschauen des Videos Gemeinsamkeiten zwischen dir und Kennedy. Bei dir stimmt auch grundsätzlich etwas wie bei Kennedy nicht. Du vertrittst wie er Positionen, die sonst nie zusammen vertreten werden, weil sich damit verbundene Prinzipien widersprechen.

      Max Blumenthal’s Expertly Debunks RFK Jr.’s Israel-Palestine Propaganda

      https://www.youtube.com/watch?v=eCcVvp0eBaQ

      Mir wurde erst vor einigen Jahren bewusst wie pervers der Gazastreifen ist und das schon im Namen eigentlich zum Ausdruck kommt. Es ist wirklich nur ein schmaler rechteckiger Streifen an der Meeresküste, wertloses Land absichtlich gewählt, um dort die palästinensischen Flüchtlinge, deren Land geklaut wurde, zusammen zu pferchen, sozusagen im Eckchen an der Grenze zu Ägypten. Die Israelis reden immer davon, dass die palästinensischen Islamisten sie ins Meer drängen wollten und die islamische Fahne ins Meer tauchen. Das ist reine Projektion und der Gazastreifen ist der unübersehbare Beweis dafür. Die Israelis haben die Palästinenser fast ins Meer gedrängt, bzw. nach Ägypten. Die ägyptischen Diktatoren, die von den Saudis und USA an die Macht gebracht wurden, machen die Seite zu Ägypten zu, zusammen mit den Israelis.

      Es ist auch sehr entlarvend, dass du für eine Zweistaatenlösung bist und die Verhandlungskünste von Clinton lobst in Camp David, einem US-Militärlager, ein sehr neutraler Ort also, genauso wie die Militärhilfe der USA für Israel usw.

      https://de.wikipedia.org/wiki/Camp_David

      Selbst Rabin verkaufte dieses Geschehen für seine Anhänger so: Sie geben denen einen Staat, aber keinen echten Staat, also z.B. ohne eigenes Gewaltmonopol und natürlich nicht die besten Teile des Landes, die von ihnen geraubt wurden. Also die besten Teile der Beute wollte selbst Rabin wie ein Räuber behalten. Das ist deine “linke” Welt, wenn es um Israel geht. Also du bist für einen “humaneren” Diebstahl von Land und Vertreibung der Palästinenser als die Anhänger des Rabin-Mörders.

      Das ist so wie wenn bei TP die Quincy-Denkpanzer einen Shitstorm von der NAFO lesen müssten, wenn sie das Forum interessieren würde. Dieses Gerede soll zu Realpolitik werden, bei dem Ukrainekireg entweder eine Niederlage und Kapitulation für die Russen oder eine Unterwerfung unter die “wertebasierte Ordnung des (us-amerikanischen) Kapitalismus”, wo sie die Krim behalten dürfen als “Kompromiss”. In Israel sind die gewünschten Rahmenbedingungen einmal Siedlerkolonialismus sowie Apartheit, ein ethnoreligiöser Staat, der alle anderen Religionen oder Ethnien, die gleiche Rechte wollen, ausgrenzt. Dieser Staat wurde 1947 und davor gemacht mit einer ethnischen Säuberung gegen ca. 750.000 Palästinenser.

      Bezeichnenderweise wird das in Deutschland so verkauft, nämlich dass man sich ständig bekennen muss, dazu gezwungen wird, z.B. zum “Existenzrecht von Israel” (aber nicht zu gleichen Rechten und einem Staat für alle Bewohner dort) und das wäre “Staatsräson”.

      Wir erleben hier modernen Kolonialismus.

  2. Ist schon luschtig, wie Moshe hier durchblicken läßt, daß der Mord an Rabin ein Staatsstreich des Mossad zugunsten Netanyahus und Baraks gewesen ist, wahrscheinlich damals noch unterstützt von Ariel Scharon (der sich später von beiden distanzierte), ohne dies auszusprechen. Und übrigens sind die Details der Vorgeschichte des Attentates, die dies Urteil kriminalistisch rechtfertigen, von schwindendem Belang.

  3. “Mit dem Rückhalt des Staates konnten die Nazis ihre Drohung wahr machen: ihren stärksten Gegner, nämlich die Millionen starke Arbeiterbewegung durch Terror lahm zu legen und ihre Funktionäre in den KZ-Lagern mundtot zu machen. Das Bürgertum hat dazu geschwiegen.
    Wenn man diesen Ablauf der Geschichte kennt, findet man eine Erklärung für die Reichskristallnacht, für die Entfesselung des Krieges am 1. September 1939 bis hin zu den Gaskammern von Auschwitz. Die Schuld meiner Generation ist groß. Die Verantwortung der heutigen Generation liegt darin, dafür zu sorgen, dass sich solches nie mehr wiederholen kann.” …

    “Die Losung nach der Befreiung im Jahre 1945 „Nie wieder Krieg! Nie wieder Faschismus!” gilt auch für heute. Nie wieder Krieg!”

  4. Klar ist:
    Israel muss kleiner werden.
    Gerade weil die arabisch-muslimische Bevölkerung viel rasanter wächst als die jüdische.
    Dem Apartheidstaat Israel (so Amnesty International & Human Rights Watch) darf man nicht durchgehen lassen, die Palästinenser mit Homelands abzuspeisen.
    Ein wichtiges Signal wäre, wenn Deutschland seine Liebedienerei gegenüber dem Netanyahu-Regime endlich fallen lassen würde.

    1. Das hat aber tiefere Wurzeln, nämlich den globalen tiefen Staat der USA und die Staatsideologie von Israel.

      Moshe Zuckermann sprach auch mal über das Abkommen zwischen Deutschland und Israel. Israel machte Deutschland wieder “salonfähig” nach der Niederlage im Weltkrieg, also vor allem deutsche Großkapitalisten, die davor wie z.B. die Quandts mit Zwangsarbeit reich wurden in der Nazizeit. Oder der BND, damals Organisation Gehlen, ging mit dem Mossad ein Bündnis ein, genauso wie mit der OUN und Stefan Bandera. Es sollte eine “spezielle Partnerschaft” werden wie mit Frankreich.

      Mit Frankreich, unseren Nachbarn, ist tatsächlich so halbwegs eine Wiederannäherung geglückt. Mit Israel ist das sehr einseitig immer gewesen und liegt im Wesen des Staates Israel. Wir werden für die nie als gleichwertige Partner gesehen, weil sie alle nicht-jüdischen Staaten als nicht gleichwertig sehen.

      Wenn also Bennett an die Macht käme in Israel, verkauft der die Politik dort etwas besser, wird es vielleicht nicht ganz so brutal, wenn weitere Tatsachen geschaffen werden.

  5. Ich erlaube mir aus Israel-unabhängigen Gründen anderer Ansicht zu sein. 25 Haft sind plusminus – eine konkrete Grenze festzulegen ist notgedrungen arbiträr – genug, für jede Straftat. Auch wörtlich genommenes lebenslänglich ist menschenverachtend, nicht nur die Todes’strafe’. Dauernder Gewahrsam ist nur legitimierbar, wenn die betreffende Person aufgrund einer objektiv feststellbaren Geisteskrankheit für die Gesellschaft gefährlich ist. Faschistische Gesinnung ist keine, ‘bloss’ eine politische Aberation.

    Die implizite Differenzierung des Mordes an Rabin, die hier vorgenommen wird, ist ethisch ebenfalls problematisch. Tautologisch gesagt – ein Mord ist ein Mord ist ein Mord, wer immer das Opfer.

  6. Das Overton Magazin hat einen Kern und von aussen kommen zusätzliche Autoren, die mir teilweise bekannt oder auch unbekannt sind. Jede Publikation besitzt Inhalte und die Kombination aus vielen unterschiedlichen Publikationen sollte für ein aufrichtiges Magazin am Ende ein Ergebnis darstellen!
    Also ein Ergebnis in Form von Erkenntnis. Ist die mögliche Gesamtkonzeption darin zu sehen, unsere eigenen Weltbilder zu korrigieren?
    Und wenn ja, welche Erkenntnis aus Lüge oder Wahrheit werden die Leser für sich im gesamten Kontext letztendlich erreichen?
    Eines dürfte gewiss sein, jedwedes System in der Welt, unterliegt einer oder mehreren Lügen, aber ist das tatsächlich ein Problem für die Menschheit, mal nach den einfachsten Lösungen zu leben zu suchen, um daraus ein Minimum an Zufriedenheit zu erlangen, nämlich Frieden unter allen?
    Vielleicht wäre die vernünftigste Lösung, eine Welt ohne Grenzen und Staaten.

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