
Ein Porträt zu Ralph Suikat, dem Schatzmeister und Bundestagskandidaten des Bündnisses Sahra Wagenknecht.
„Der Mensch ist stark, wenn er verbunden ist“, diese Worte, welche Johann Wolfgang von Goethe zugeschrieben werden, hatte Ralph Suikat an den Beginn seiner Rede gesetzt.Das war am 27. Januar 2024, dem Gründungsparteitag des BSW im Kino Kosmos von Berlin. Kurz zuvor hatte Sahra Wagenknecht Suikat der Öffentlichkeit als neuen Schatzmeister der von ihr ins Leben gerufenen Partei präsentiert.
Rund ein Jahr später hat sich Suikat in einem italienischen Restaurant im Herzen Berlins verabredet. Gerade hat er eine Pizza bestellt, vegetarisch. Der Unternehmer aus Karlsruhe pendelt regelmäßig von seiner Heimatstadt nach Berlin. Die ersten 12 Monate im politischen Betrieb haben ihn äußerlich kaum verändert. Auch die stürmische Entwicklung des BSW – in diesem relativ kurzen Zeitraum – scheint spurlos an ihm vorbei gegangen zu sein. Noch immer schaut Suikat jünger aus, als er ist, in diesem Jahr feiert er seinen 60. Geburtstag. Noch immer lacht er gerne und auch seine jugendlich wirkende Offenheit für Menschen und Themen ist ihm erhalten geblieben.
Ein wohlhabender Unternehmer in der Politik, der Millionär an Wagenknechts Seite, wie es die Medien gerne formulieren. In einer Zeit, in der international agierende Konzernchefs Staatsoberhäupter über soziale Medien schmähen oder als politische Influencer agieren – keine Seltenheit. Doch Ralph Suikat ist nicht Elon Musk, auch wenn er lachend erklärt: „Gerade hat mich ein Freund gefragt, nachdem ich mich kritisch zu den Ereignissen in den USA geäußert hatte, ob ich nicht auch ein wenig wie Elon Musk sei, denn immerhin würde ich meine finanziellen Ressourcen als Unternehmer einsetzen, um Politik zu gestalten.“
Verfechter der Impact Economy
Nein, Ralph Suikat strebt keine Herrschaft der Konzerne an, keine Korporatokratie, wie sie als Drohkulisse unserer Epoche am Horizont erscheint. Ganz im Gegenteil. Ein Leitmotiv seines politischen Engagements besteht darin, die Macht der Konzerne einzudämmen. Dass es dem vermögenden Unternehmer und Politiker nicht ausschließlich um eine schnelle Rendite geht, wird durch sein bisheriges Engagement deutlich.
Der Karlsruher plädiert leidenschaftlich für eine Transformation unseres Wirtschaftssystems hin zu einer sogenannten Impact Economy. Darunter versteht man ein Wirtschaftsmodell, das den Schwerpunkt nicht nur auf finanziellen Erfolg legt, sondern diesen mit gesellschaftlichem und ökologischem Nutzen in Verbindung bringt. Nach diesen Vorstellungen handeln Unternehmen nicht primär gewinnorientiert, sondern leisten gleichzeitig einen aktiven Beitrag zu den brennenden Fragen unserer Zeit, wie soziale Ungleichheiten und nachhaltige Entwicklungen. Die wirtschaftliche Leistung wird dadurch zwei Größen gemessen, nämlich finanzielle Gewinne und der tatsächliche gesellschaftliche und ökologische Impact.
Lebe, liebe, lerne und hinterlasse ein Vermächtnis
„Der größte Schritt ist der durch die Tür“, wird Suikat zitiert, und es dürfte nicht viel Phantasie dabei im Spiel sein, wenn er damit den Schritt in das grelle Licht der politischen Öffentlichkeit gemeint hat. Ein politischer Mensch ist Suikat schon seit langer Zeit, wenn auch außerhalb des Parteiensystems. „Taxmenow“ („Besteuere mich!“) und „Fairantwortung“ nennen sich seine Initiativen, mit denen er leidenschaftlich für ein „gerechteres“ Steuersystem und mehr Umverteilung plädiert.
Ungewöhnlich auch für einen Unternehmer seines Formats erscheint die Tatsache, dass der Beamtensohn, der selbst eine akademische Ausbildung zum Verwaltungswirt absolviert hatte, schon während seines Studiums zum Unternehmer wurde. 1993, Suikat ist Ende Zwanzig, gründet der Karlsruher zusammen mit einem Kommilitonen das IT-Unternehmen STP, welches sich auf die Entwicklung von Software für Kanzleien und Verfahrensmanagement spezialisierte. 2016 verkaufte Ralph Suikat seine Anteile an STP, welches zwischenzeitlich zum Marktführer für Insolvenzrechtssoftware avancierte.
Von diesem Zeitpunkt an, agiert der Badener als vermögender Mensch mit sozialem Gewissen. Ein Umstand der 2021 in der Gründung der Vermögensverwaltung 4L Capital mündet, deren vier „L“ für die vom christlichen US-Bestsellerautor Stephen Covey propagierten Lebensprinzipien stehen: „Live, Love, Learn, Leave a Legacy“ (Lebe, liebe, lerne und hinterlasse ein Vermächtnis). Und die Anlegern verspricht, ihr Geld in sozial nützliche Projekte zu investieren.
Ein Unternehmer auf den Weg in den Bundestag?
Der Kellner serviert die Pizza. Suikat schaut aus dem Fenster des Restaurants. Kurze Momente der Entspannung, inmitten aufreibender Arbeitstage. Wäre er jetzt gerne einer von diesen Passanten, die auf den Straßen Berlins herum flanieren? Wäre Ralph Suikat jetzt lieber in seiner Heimatstadt Karlsruhe?
„Es gibt ein gewisses Lebensgefühl, das auch geschichtlich begründet ist. Es gibt pragmatische Lösungen. Man muss miteinander schwätzen und findet einen Weg miteinander klarzukommen. Es gibt sicher auch so etwas wie eine badische Liberalität. Das hängt mit dem Verfassungspatriotismus des 19. Jahrhunderts zusammen. Und dann gibt es das Leben an der Grenze – nahe Frankreich und der Schweiz. Das hat die badische Mentalität schon mitgeprägt.“
Mit diesen Worten umschrieb Sven von Ungern Sternberg, der ehemalige Regierungspräsident des Regierungsbezirks Freiburg, die politische Mentalität Badens. Ohne Menschen wie ihn und Shervin Haghsheno. der als stellvertretender Parteivorsitzender fungiert, hätte sie sich die Gründung des BSW nicht zugetraut, ließ Sahra Wagenknecht in einer Fernsehsendung verlautbaren. Als Schatzmeister des BSW und enger Vertrauter der Parteigründerin ist Suikat eigentlich beschäftigt genug. Der Karlsruher besitzt alles, was man sich als erfolgreicher Unternehmer wünschen kann: Finanziellen Wohlstand, Anerkennung und Einfluss. Doch dem 59-Jährigen reicht das nicht.
Gerade hat er seine Kandidatur bekanntgegeben. Suikat wird sein politisches Engagement verstärken – als Kandidat des BSW für den Deutschen Bundestag.“Ich habe tatsächlich mit mir gehadert, ob ich auch in den Bundestag möchte“, gibt Suikat freimütig zu. „Zum Einen – weil es sich dabei auch um eine zusätzliche zeitliche Belastung handelt. Zum anderen aber auch, weil ich mein Engagement beim BSW von Anfang an nicht als politische Karriere geplant hatte. Ich sehe aber jetzt eine konsequente Fortsetzung meiner politischen Arbeit in der Kandidatur und freue mich darauf, in einer Bundestagsfraktion auch eine Art Aufbauarbeit leisten zu können.“
Zwar sieht er viele Parallelen zwischen seinem unternehmerischen Wirken und dem Aufbau einer Partei. Man benötigt Geld, man benötigt Menschen, die für die Vision brennen, die auch andere mitreißen können, sich für diese Ideen zu engagieren, referiert er. 2021 hat der Abgeordnete in Spe noch die Grünen gewählt, heute spricht er von dem Chaos der Ampel und kandidiert für jene Partei, welche den Grünen diametral entgegengesetzt zu sein scheint. Eine Gesellschaft der Verbundenheit schwebt ihm vor, in der das Wirtschaftssystem nicht nur für einige wenige funktioniert, sondern für alle.
Schatzmeister von Parteien verfügen in der Regel nur über einen geringen Bekanntheitsgrad und partizipieren selten an den politischen Debatten. Wer aber davon ausging, Suikat sei nur der Mann fürs Geld, für das geschäftliche, der sich vornehm zurückhält, wenn es um die politische Ausrichtung des BSW geht, wurde eines bessern belehrt.
Suikat geht an die Öffentlichkeit
Als im Herbst 2024, nach den Landtagswahlen im Osten, sich in Thüringen eine Regierungsbeteiligung anbahnte, auf der ein Schlagabtausch zwischen Katja Wolf und Sahra Wagenknecht folgte, der in einen Machtkampf abzurutschen drohte, legte Ralph Suikat seine vornehme Zurückhaltung ab.
In einem Gastbeitrag auf t.online, welchen er zusammen mit Jessica Tatti verfasst hatte, kritisierten die beiden BSW-Politiker das Sondierungspapier zu den Koalitionsverhandlungen, auf die sich die CDU, SPD und das BSW geeinigt hatten. „Katja Wolf und Steffen Schütz sind in Thüringen auf dem besten Weg, das BSW zu einer Partei zu machen, von der es nicht noch eine braucht. „Weiter wird in dem Beitrag formuliert: „Beim Lesen der Präambel und des Thüringer Sondierungspapiers fragt man sich: Wo sind unsere zentralen Forderungen geblieben? Das lässt für mögliche Verhandlungen über landespolitische Fragen nichts Gutes erwarten. Das ist definitiv nicht das, wofür man all die Anstrengungen und harten Konflikte auf dem Weg aus der ehemaligen Partei bis zur Gründung des BSW auf sich genommen hat. Es ist auch nicht das, wofür sich neue Leute dem BSW angeschlossen haben und wofür sie sich in unserer Partei mit ganzer Kraft engagieren. Unsere Wähler haben mehr verdient als zwei Seiten voller blumiger Worthülsen, sie haben mehr verdient, als dass man „anerkennt“, dass es auch Menschen wie sie gibt, die gegen die Stationierung von US-Mittelstreckenraketen sind. Es waren eben nicht ausschließlich, nicht einmal vorrangig landespolitische Positionen oder allein die Persönlichkeiten von Katja Wolf und der anderen BSW-Kandidaten, die zum zweistelligen Wahlerfolg in Thüringen geführt haben. Sahra Wagenknecht und ihre Präsenz im Wahlkampf, unsere Positionen zu Frieden und Corona-Aufarbeitung haben eine maßgebliche Rolle gespielt. Und deshalb muss sich das in einer möglichen Regierung abbilden. Ansonsten muss man es sein lassen – und zwar jetzt.“
Einige Wochen später räumt Suikat in einem Interview vor laufender Kamera ein, dass er sich auch zu diesem Schritt bemüßigt gefühlt hatte, weil er in seiner Funktion als Schatzmeister direkt mit den Reaktionen der Spender und Unterstützer des BSW konfrontiert sah, die ihren Unmut über die Entwicklung zum Ausdruck brachten. Ralph Suikat schaut auf die Uhr. Eben hat er eine SMS aus dem Büro Wagenknecht erhalten.
„Stolz, Schatzmeister des BSW zu sein“
Wenn man diesen Mann beobachtet, wie er seine Utensilien verstaut und seine Rechnung begleicht, wird die Beschreibung eines seiner Parteifreunde, der ihn neulich als „Baumeister des BSW“ pries, verständlich. Aktuell ist er auf der dringenden Suche nach Möglichkeiten der Finanzierung des Wahlkampfes, denn die Wahlkampfkostenerstattung wird erst nach dem 23. Februar ausgezahlt. Auch für seinen Wahlkampf sind Ideen gefragt, denn auf diesem Gebiet betritt er ebenfalls Neuland.
Man merkt dem Karlsruher dabei an, dass er seine Tätigkeit vor allem als politisches Engagement versteht, dass er angetrieben wird von den brennenden Fragen unserer Zeit, dass die Gründung des BSW für ihn mehr ist als nur ein Projekt, auch wenn er im engsten Kreis sich über Tendenzen in der Partei erregen kann, welche dem Gründungs-Mythos widersprechen.
Am 12. Januar tritt Suikat auf dem Parteitag in Bonn ans Redner-Pult. Er trägt fast das gleiche Outfit, wie ein Jahr zuvor, auf dem Gründungsparteitag, doch seine Ansprache wirkt lockerer, vertrauter, als in Berlin vor 12 Monaten. „Ich war, offen gesagt, selten so stolz, Schatzmeister des BSW zu sein, wie heute!“, ruft er den Delegierten mit heiserer Stimme zu, was ziemlich glaubwürdig wirkt.
Oberreut als BSW-Hochburg?
Anfang Februar, noch wenige Wochen bis zur Bundestagswahl. Suikat betreibt Wahlkampf in Baden-Württemberg, zusammen mit seiner Parteifreundin Jessica Tatti, die allerdings schon im Bundestag sitzt und um einen Wiedereinzug kämpft. Suikats Wahlkampf wirkt eher experimentell, als eingefahren. Bisweilen merkt man ihm an, dass ihn der träge Parteiapparat irritiert, als Unternehmer ist er schnelle Entscheidungen gewohnt.
Gerade hat er eine Podiumsdiskussion an einem Fachgymnasium in Pforzheim absolviert. In seiner Heimatstadt hat Suikat den Ortsteil Oberreut für sich entdeckt. Der BSW-Schatzmeister erkennt dort, in dem als sozialen Brennpunkt von Karlsruhe gelabelten Stadtteil, viel Potential für seine Partei.
In dem von Hochhäusern geprägten Straßenzügen erreichte die AfD ihre besten Werte, gleichwohl ist Oberreut ein migrantisch geprägter Stadtteil. „Mir gefällt das BSW“, erklärt Arkadi vor Ort, während einer Kaffeepause in seiner Oberreuter Lieblingskneipe . Der 45jährige Elektro-Ingenieur kam vor knapp 30 Jahren als Spätaussiedler in die Bundesrepublik. „Früher hat meine Familie immer CDU gewählt. Aber das ist vorbei, die AfD stellt für mich auch keine Alternative dar, das ist eine Partei für Reiche mit Vorurteilen!“, erklärt er lachend. „Das BSW dagegen ist eine Partei des Realismus, außerdem gefällt mir, dass der Suikat aus Karlsruhe stammt, hier erfolgreich war und ein soziales Herz behalten hat, so denken hier viele“, fügt er hinzu.
„2021 hat der Abgeordnete in Spe noch die Grünen gewählt….“
Sarah, welch entsetzliche Enttäuschung bist Du geworden… !
Na, das zeigt doch, dass er lernfähig ist. Wenn er zu seinen Positionen nach der Wahl weiterhin steht, was zu erwarten ist, ist er für die Partei und D ein Gewinn.
Leute wie Katja Wolf sind hingegen die Krankheit in jeder Partei, Leute, die eine inhaltlichen und strategische Orientierung nicht verstehen und sich danach halten, leben nur ihren eigenen Egotrip.
Der Mann weiß wofür er steht. Ich denke eher, dass die Grünen eine Enttäuschung sind, nicht nur für Ralph Suikat, sondern für viele.
Sicher, aber das konnte man doch seit 1999 schon wissen.
Nur weil die Grüne Elite für Elitär steht und auch so handelt , steht das nicht automatisch dafür, das alle Grüne Ideen schlecht sein müssen, denn das sind Sie nicht.
Ganz schön billige Wahlkampf-Prosa kommt vor der Wahl bei Overton auch mit diesem Artikel. So richtig ist mir nicht klar geworden, was der Autor in dem Text transportieren wollte, außer dass ein BSW-Kandidat total menschlich und sympathisch sei. Das hätte auch ein Text eines beliebigen Mainstream-Mediums über Habeck sein können, diese Art von „menschelndem“ Portrait. Glaubt ihr Redakteure wirklich, dass wir Mediennutzer so dumm sind, dass wir auf solche Boulevard-Stücke vor der Wahl hereinfallen? Und auch das BSW enttäuscht in den letzten Monaten, dass es seine Wähler genauso wie dummes „Stimmvieh“ behandelt, das man ständig in die richtige Richtung manipulieren müsse, damit es nicht auf die Manipulationen der anderen Parteien hereinfalle. Das BSW ist geworden wie die anderen alten Parteien (einschließlich AfD). Noch so eine Partei braucht es nicht.
Da bleibt ja nichts mehr übrig. Was genau braucht es denn? Nichtwähler??? Die Lösung für alle Probleme? 😂
Das BSW benimmt sich in mancher Hinsicht wenig demokratisch. Noch vor der Parteigründung habe ich mich für ein Mitarbeit interessiert und angeboten. Die Antwort war ziemlich eindeutig: wir wollen Dein Geld aber nicht Deine Mitarbeit und schon gar nicht Deine Mitbestimmung. Selbstverständlich gab es dann auch kein Geld. Und ob es eine Stimme geben wird, das muß sich erst noch herausstellen. Leider ist keine ander aussichtsreiche Partei dabei, der ich meine Stimme geben könnte.
Manchmal muss man Geduld haben. Sahra Wagenknecht hat mit „Aufstehen“ ihre Erfahrungen gemacht. Unterwanderungsversuche gabe es genug. Plötzlich taucht da einer aus Berlin auf und macht sich wichtig, da haben die Alarmglocken schon geläutet. Ist man zu offen, wird man unterwandert.
Für BSW kam diese Wahl zu früh. Fließige Unterstützer gibt es eine ganze Menge.
Im Ruhrgebiet müssen sie noch fleißiger sein, da war mehr plakatiert als hier.
Die Nachdenkseiten waren ja auch schon Propagandabühne für Roman Schack, Wahlkämpfer des Bündnis von Putins Gnaden unter Führung von Sahra Zarenknecht (ja, weiß ich, billiger Gag. So wie Baerbock, Flak-Zimmermann, Schloz und die anderen infantilen Zuschreibungen der hiesigen 3-Cent-Idiotenfuhre).
@Helmchen
Gehen Sie nun nicht an die Urne nach all den Enttäuschungen, die Ihnen das BSW bereitet hat?
Oder nur ein Vorwand mehr, die AFD zu wählen?
Ich habe jetzt meine Hoffnung in die Piratenpartei gesteckt nach der Finanzkrise, in die Basis-Partei in der Corona-Krise und in das BSW in den aktuellen Krisen. Man sieht nun, dass im BSW der gleiche Politiker-Typus an die Macht in der Partei gekommen ist, wie in den anderen Parteien. Aus meiner Sicht hätten sich BSW und AfD gut ergänzt, um gemeinsam etwas zu ändern. Bei Migration, Corona-Aufarbeitung und Kritik an NATO-Kriegsvorbereitungen gäbe es Übereinstimmung und bei der Wirtschaftspolitik wäre das BSW ein gutes Korrektiv gegen den Neoliberalismus der AfD gewesen. Ich stimme Patrik Baab zu, dass das BSW die transatlantische Wende der AfD (Musk) hätte verhindern können, wenn das BSW in den drei ostdeutschen Ländern der AfD eine Kooperation angeboten hätte.
Ich glaube nun nicht mehr, dass das Parteiensystem aus sich selbst heraus reformiert werden kann und werde dieses Jahr nicht an den Wahlen teilnehmen.
Sie habe jetzt noch die Frage mit der AfD nachträglich zugefügt. So hätte ich Ihnen nicht geantwortet. Dann werden Sie wohl ebenfalls in diesem Film leben, dass jede Kritik am BSW nur von Feinden des BSW oder von AfD-Wählern kommen könne. Das ist hier übrigens kein Computerspiel, wo jeder eine Mannschaft auswählen muss, mit der er versucht, die anderen Mannschaften zu vernichten. Es geht hier um die Realität, nicht um ein Kampfspiel.
@Helmchen
👍
Das sind falsche Erwartungen an den Parlamentarismus. Er wird sich nicht von selbst reformieren durch die gewählten Abgeordneten. Es sind also auch falsche Erwartungen an eine Partei, die zudem keine relative oder absolute Mehrheit erwarten kann. Wenn sie aber zumindest über die 5%-Hürde kommt, kann sie doch Inhalte zur Sprache bringen, die sonst kein oder kaum Thema wären in der Öffentlichkeit – und das ist besser als nichts.
Das politische System wird nur durch äußere (gesellschaftliche) Einflüsse verändert, wie die Geschichte gezeigt hat, auch wenn es manchmal lange dauert.
@Berio
Sie haben meine Antwort an Helmchen eigentlich bereits gegeben
@Helmchen
war keine böswillige Absicht mit dem Frage nachträglich zufügen. Gar nicht wählen ist natürlich ihr gutes Recht. Aber wenn Sie sogar ‚dieBasis‘ gewählt hatten mit einem Kanzlerkandidaten Rainer Fuellmich, dann sollte das Kreuzchen beim BSW doch kein Problem sein. Keine Partei wird alle Ihre Wünsche im Parteiprogramm haben, noch diese Wünsche umsetzen (können). Etwas mehr Vielfalt im Bundestag, wo bei gewissen Themen wie z.B. ‚Soziales‘ andere Mehrheiten gebildet werden könnzen, würde dem Bundestag schon gut tun.
Zur Zeit wird versucht das BSW überall auszuschließen. Und wenn es dabei ist wie beim ZDF kommt der Vorwurf des „gekauften Publikums“ ins Spiel. Das gleiche gilt prinzipiell für die Linke. Linke und BSW Positionen haben es in diesen sehr rechts-konservativen Monothemen-Wahlkampf ohne hin schwer, das z.B. der Anstalts-Uthoff vom ZDF der zur Wahl der Linken aufgefordert hat, hat ihn nun eine TV-Sperre eingebracht (rein rechtlich ist es so das ÖRR-Mitarbeiter 6 Wochen vor der Wahl keinen Wahlkampf machen dürfen – das war aber noch nie Thema).
Auch die EIntrittswelle bei der Linken und die Anti-Rechts-Demos lassen sich als natürlich inszeniertes Gegenstück zu diesem Wahlkampf erklären. Overton gibt dem BSW eine Chance seine Postionen zu artikulieren – während die Alternative zunehmend „Normaler“ wird …
Wo werden denn in obigem Artikel Positionen artikuliert? Das ist reiner Personenkult, der da betrieben wird. Es geht einzig, um die edle Motivation eines Parteifunktionärs, der als Unternehmer besondere Glaubwürdigkeit genießen soll. Ein Unternehmer, der für ein alternatives Unternehmertum stehen soll. Der mal eine Software für Kanzleien verkauft hat und seitdem die Zeit und das Geld hat seinen Idealismus vom fairen Unternehmertum zu verbreiten. Das BSW wird mir dadurch nicht sympathischer.
Dieser Artikel enthält keine Positionen aber hier werden auch andere Artikel wie zum Beispiel von Sevim Dagdelen veröffentlicht. Insgesamt bietet also Overton eine Darstellung des BSW und ihrer Leute im Vorder- und Hintergrund , ihrer Positionen. Und das Bundesverfassungsgericht hat inzwischen
https://www.bundesverfassungsgericht.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/2025/bvg25-016.html
die Verfassungsbeschwerde des BSW abgelehnt – das BSW bleibt also bei den ARD-Wahlsendungen ausgeschlossen. Das BSW wird sich also woanders darstellen – zum Beispiel hier.
Billige wahlkampf Prosa sendet demzufolge auch das ZDF, das vor einiger Zeit eine Sendung über das großspenderehepaar machte.
Ralph Suikat gehört zu jenen Unternehmern, die sich andere Parteien wünschen werden.
Ein Unternehmer, dessen Herz links schlägt, jenseits des aalglatten Politikbetriebes. Ein sympathischer Typ in einer noch sympathischeren Partei 😊👍. BSW 💜💛, die für mich einzig wählbare Partei.
Syriza und ein jugendlicher Varoufakis mit viel eigenem Geld.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Oligarch
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Ehernes_Gesetz_der_Oligarchie
Legen Sie Frau Wagenknecht nahe, den Fehler mit Thüringen einzugestehen, dann sind vielleicht noch 5% drin. Fehler eingestehen ist im Übrigen auch ein menschlicher Zug, der, so scheint mir, bei BSW bislang etwas zu kurz gekommen ist.
Bei dem, was ich so von BSW mitbekomme, kann ich mir nicht vorstellen, dass die in der Lagen sein werden ein konsistentes Parteiprogramm zu verfassen. Angesichts deren Mitgliedermanagement erscheint mir die Partei, eigentlich wirkt sie eher wie ein elitäres Grüppchen, zumindest innerparteilich auch wenig demokratisch. Naja, ich mag BSW nicht. Wahrscheinlich kommen sie auch nicht in den Bundestag. Und vielleicht interessiert sich in einigen Monaten auch niemand mehr für die. So schnell die aufgestiegen sind, kann auch das Verschwinden gehen. Umfragen und Wahlbörsen zufolge sind sie zumindest schon auf dem absteigenden Ast.
ps: Der Artikel hier wirkt sehr nach Wahlwerbung, um doch noch ein paar Stimmen einzufangen.
Ausser Sahra gibt es noch andere Menschen beim BSW, die Berliner Zeitung hat ein Interview mit Sevim Dagdelen gefuehrt, sehr interessant.
https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/geopolitik/bsw-sevim-dagdelen-rechnet-mit-deutscher-ukraine-politik-ab-li.2295321
dagegen sollte man Parteien, die solche Exemplare in ihrer Mitte wissen, tunlichst meiden!
https://multipolar-magazin.de/
Gegen v.R. ist ja selbst der dauerbeschwipste Franz Wagner ein Ausbund an geistiger Klarheit. Welcher Partei gehört Schieritz denn nun an, oder soll man sich das zurechtraunen?
suchen Sie sich eine Partei aus….
ich tippe auf die Grünen…
Dann wähle ich die nsafd.
Es heißt aber trotzdem „Bündnis Sahra Wagenknecht“ . Sevim Dagdelen ist auch nur
Staffage.
Mäh.
Wie albern….
Die Zahlen zeigen unmissverständlich, dass der Zug BSW bereits wieder abgefahren ist… und zwar selbst wenn man die 5% schaffen würde.
Die meisten derer, sie wie ich Sarah alles Glück der Welt gewünscht haben, haben mittlerweile einsehen müssen, dass sie NIEMALS genügend Stimmen vom verblödeten Urnenpöbel bekommen wird, um irgend einen Teil ihrer politschen Absicht in Realität umzsetzen zu können. Demokartie bedeutet die Terror Herrschaft der Masse der Blöden über die kleine Minderheit der Einsichtigen, mit all den Nebenwirkungen die Vance die so perfekt angesprochen hat. Die Reaktion des beliebtesten aller Politiker Idioten in DE, hat das ja wohl unübersehbar gezeigt.
Oskar hatte Recht, als er ausgestiegen ist, das hat sich gerade wieder bewiesen.
Man könnte auch sagen, der Zug ist für das ganze Land inzwischen abgefahren. Nur warum sollte man die Herrschaft der Blöden einfach so hinnehmen? Es beschränkt sich ja auch nicht darauf, alle paar Jahre ein Kreuzchen zu machen. Aber der penetrante Konzernlobbyismus, den bis auf Linke und BSW alle im Parlament verfolgen, muss bei jeder Möglichkeit eingegrenzt werden!
Na dann machen sie mal… viel Glück!
Halten sie uns auf den Laufenden über die Erfolge die sie bei sowas haben…
Wir Intelligenteren packen in der Zwischenzeit schon mal unsere Koffer, falls wir das nicht schon längst getan haben, bzw uns sowieso schon weit, weit weg befinden.
Linke im Kapitalismus an der Macht ? Antagonismus, kann niemals funktionieren.
Die Aufgabe einer Linken Partei hier kann immer nur sein, für eine gute Oposition zu stehen ..
Ja… das kann sein… Allerdings hab ich in meinem mittlerweile schon recht langen Leben noch nie Linke an der Macht gesehen. Die, die es versucht haben waren nach kurzer Zeit keine Linken mehr….
In DE galt ja sogar die SPD lange Zeit als links…
Thomas Jefferson once said that „The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants.“
Die Frage ist doch
finanziert er eigentlich Overton ?
Ist das nicht völlig egal solange hier nicht zensiert wird? Dafür nehme viele gern in Kauf, dass es manchmal nervig ist, seine Zeit ans Lesen der Meinungen ausgemachter Dummköpfe verschwendet zu haben.
Parteien sind Werkzeug der Interessen von Menschen. Was anderes können Sie niemals sein .
Was Ich hier so lesen, da frage ich mich echt, wer denn wirklich das Problem für dieses Land ist.
EIne Arroganz und auch Zynismus wird hier sichtbar, wow ..
BSW kann da nicht helfen , wie auch. Sie kann Uns keine Neuen Menschen bringen ..
Ich habe bei BSW jemanden gfunden auf FB, der mit mir im Jugendhaus Halle „Frohe Zukunft“ (DDR Jugendstrafvollzug) wegen R FLucht eingesperrt war damals. Wir waren Jugendliche. Und natürlich frage ich mich schon, wie es sein kann, das ausgerechnet zunehmend auch solche Menschen bei BSW zu finden sind,
BSW , keine Demokratischen Grundwerte ? Findet man das bei der SPD ?
Man wählt Scholz und bekommt Pistorius . CDU & Co , kann man sich gleich das „Verkauft“ Schild vor die Türe stellen.
Das zunehmende Problem für dieses Land, und nicht nur für dieses, ist diese Finanzwirtschaft, eben weil die meisten Parteien von dieser abhängig sind, was ich bei BSW beim besten Willen nicht sagen kann.
Am Ende ist jeder Wähler seinem eigenem Gewissen nur Verpflichtet, und meiner Meinung nach, kann man da bei BSW wenig falsch machen ..
Ob BSW es schafft, hat kaum noch Relevanz. Wie man aktuell sehen kann, ist nicht mehr wichtig was in Deutschland gewählt wird, sondern einer USA :-p
Was kommt als nächstes, ein Artikel über Bärbocks Frisör?? Oder Habecks Doktorvater?
Mich zB würde vor allem interessieren was dieser Herr jetzt macht, da wohl auch er ittlerweile verstanden haben muss, dass auch dieser Zug Richtung vernünftige Politik bereits wieder stehen bleibt, bevor er richtig abgefahren wird.
Wenn in Demokratien die Dummheit mal kompromisslos an der Macht, so ist wie in DE, wo 16 Jahre merkelscher Ossie Mittelmässigkeit eine gründliche Basisarbeit geleistet hat, so scheint es wohl nötig mindestens eine Generation abzuwarten, bevor eine tatsächliche Änderung möglich sein wird.
Die Stimmen auf Saghras Seite sind viel zu wenig um eine tatsächliche Bewegung auslösen zu können.
Immerhin, der Mann hat es riskiert… würde mich interesssieren was er heute dazu sagt.
Die Selbstzerstörung von BSW durch die Zustimmung zur CDU-Vorlage für ein Zustrombegrenzungsgesetz mit klar menschenrechtswidriger Komplettabschaffung des Familiennachzugs völlig auszublenden, zeigt schon von großem Realitätsverlust. Beim EGMR (Artikel 8 EMRK!!!) und wohl auch beim EuGH würde dieses Gesetz so wohl kaum durchgehen. In Österreich ist die EMRK dank glücklicher Umstände seit 1964 im Verfassungsrang, weshalb bereits der Verfassungsgerichtshof so ein Gesetz nur aufheben kann. Wer zu so etwas seine Zustimmung gibt, outet die eigene juristische und menschenrechtliche Inkompetenz. Schade. Damit hat sich Sarah Wagenknecht selbst erledigt
Overton Magazin verliert mit so einem braven Jubelartikel weiter seine Glaubwürdigkeit, zumal es doch auch in Sachen Parteifinanzen eine recht dubiose Geschichte um einen Förderverein des BSW gibt, mit dem gesetzliche Beschränkungen für Parteispenden umgangen werden …
„Die Selbstzerstörung von BSW durch die Zustimmung zur CDU-Vorlage für ein Zustrombegrenzungsgesetz“
Nun, die unrealistisch-destruktive Massenmigration anzugehen, dafür hat sich BSW ursprünglich abgespalten, nicht?
„mit klar menschenrechtswidriger Komplettabschaffung des Familiennachzugs völlig auszublenden, zeigt schon von großem Realitätsverlust“
Menschenrechtswidrig ist also, wenn man nicht alle Leute hier hereinlässt? Was ist eigentlich mit unseren Menschenrechten?
„Beim EGMR (Artikel 8 EMRK!!!) und wohl auch beim EuGH würde dieses Gesetz so wohl kaum durchgehen. In Österreich ist die EMRK dank glücklicher Umstände seit 1964 im Verfassungsrang, weshalb bereits der Verfassungsgerichtshof so ein Gesetz nur aufheben kann.“
Die juristische Fixierung unrealistischer und volksfeindlicher Gesetze, wird diese Institutionen letztendlich mitreißen, wenn das Pendel zurückschlägt, lange wird es hoffentlich nicht mehr dauern.
„Wer zu so etwas seine Zustimmung gibt, outet die eigene juristische und menschenrechtliche Inkompetenz“
Wer bedingungslose Massenzuwanderung verteidigt, outet damit seine radikale Weltfremdheit, seine Verachtung gegenüber seinen Mitbürgern, seiner Kultur und gegenüber der Demokratie und er zeigt, dass keines der aktuellen Probleme (Inlfation, Wohnungsknappheit, zunehmende Gewalt, Sprach- und Mentalitätsprobleme) in seinem Leben eine Rolle spielen (oder er die Zusammenhänge nicht kapiert).
Andudu.. sie verschwenden viel zu viel Zeit an so einen ausschlich woke-dumm-ideologischen Artikel…
Demokratisch ist es wenn FDP Werbung auf einem Eselskarren in Indien zu sehen ist “ Deutschland sucht Dich“ …
Das ist Demokratisch … Man sieht dann keine FDP wenn Flüchtlinge hier unter Brücken leben. Leben müssen da kein Wohnraum.
Wer die Pflichten nicht sehen kann die mit Migration verbunden sind, sollte nicht von Menschlichkeit reden..
Jedenfalls ist aus dieser Eloge mit satierischem Einschlag etwas zu lernen: der BSW-BSM ist als Verwaltungswirt Akademiker … helau.