Der Hype um eine nukleare “Renaissance”

Die ewigen Gefahren der kleinen modularen Reaktoren (SMR). Der neue Vorstoß für die Atomenergie kommt nicht nur von der Atomindustrie oder Milliardären wie Bill Gates, sondern auch von Teilen der Umweltbewegung.

Wenn man es nicht besser wüsste, könnte man meinen, Lloyd Marbet sei ein Milchbauer oder vielleicht ein pensionierter Handelslehrer. Sein Bart ist dick, weich und grau, sein Haar zu einem kleinen Pferdeschwanz zurückgezogen. Mit Mitte siebzig überragt er immer noch fast jeden. Sein Händedruck ist fest, aber es gibt nichts Bedrohliches an ihm. Er schlendert herum wie eine weise, alte, humpelnde Schildkröte.

Wir stehen in der Deco-Lobby des historischen Kiggins-Theaters in der Innenstadt von Vancouver, Washington, und wollen uns eine Vorführung von Atomic Bamboozle ansehen, einem bemerkenswerten neuen Dokumentarfilm des Filmemachers Jan Haaken, der den jüngsten Trend zur Atomenergie und eine nukleare “Renaissance” im pazifischen Nordwesten untersucht. Lloyd, ein Vietnam-Veteran, ist in dieser Gegend so etwas wie ein Volksheld in Sachen Umweltschutz, da er Anfang der 1990er Jahre die Bemühungen um die Stilllegung des berüchtigten Kernkraftwerks Trojan in Oregon anführte. Er ist auch einer der unscheinbaren Stars in einem Film, der seine entscheidende Rolle bei der erfolgreichen Abschaltung von Trojan und seinen anhaltenden Widerstand gegen die Atomtechnologie beleuchtet.

Ich habe Lloyd immer für einen Optimisten gehalten, aber an diesem Abend spüre ich ein wenig Beklemmung.

“Es beunruhigt mich sehr, dass dieser Kampf noch nicht vorbei ist”, sagt er mir mit seinem tiefen Bariton. Er ist schon seit Jahren dabei und leitet heute die Oregon Conservancy Foundation, die sich für erneuerbare Energien einsetzt, obwohl er weiterhin gegen die Atomkraft ist. “Wir haben viel aus Trojan gelernt, aber das ist lange her, und dies ist eine neue Ära, und viele Menschen sind sich der Geschichte der Atomkraft und der Anti-Atomkraft-Bewegung nicht bewusst.”

Der neue Vorstoß für die Atomenergie im pazifischen Nordwesten kommt nicht nur von der gut finanzierten Atomindustrie, ihren Förderern im Energieministerium oder Milliardären wie Bill Gates. Er findet auch in der etablierten Umweltbewegung ein Echo bei denjenigen, die die Technologie zunehmend als potenziellen Klimaretter ansehen.

In einem kürzlich geführten Interview mit ABC News erklärte Bill Gates ganz offen, warum er die Technologie der so genannten kleinen modularen Kernreaktoren (SMR) befürwortet: “Wenn wir die Kernenergie richtig einsetzen, wird sie uns helfen, unsere Klimaziele zu erreichen”, sagte er. Zufälligerweise hat er auch stark in ein “fortschrittliches” Atomkraft-Start-up-Unternehmen, TerraPower, mit Sitz in Bellevue, Washington, investiert, das hofft, einen kleinen 345-Megawatt-Atomreaktor im ländlichen Kemmerer, Wyoming, zu bauen.

Die Nuklearindustrie setzt auf eine Wiederbelebung und setzt auf SMRs, wie sie von der NuScale Power Corporation mit Sitz in Portland, Oregon, vorgeschlagen wurden. Deren neuartiges 60-Megawatt-SMR-Konzept wurde von der Atomaufsichtsbehörde (NRC) im Jahr 2022 genehmigt. Die zugrundeliegende Physik ist zwar die gleiche wie bei allen Kernkraftwerken, aber SMR sind einfacher zu bauen und sicherer zu betreiben als die vorherige Generation von Kernkraftwerken – so zumindest die Behauptungen derjenigen, die davon profitieren wollen.

Die Zulassung von NuScale war eine Premiere in diesem Land, in dem sich derzeit 21 SMR-Anlagen in der Entwicklungsphase befinden. Solche Anlagen werden als innovative Alternativen zu den riesigen kommerziellen Reaktoren angepriesen, die durchschnittlich ein Gigawatt  pro Jahr liefern und deren Bau Jahrzehnte dauert und Milliarden von Dollar kostet. Wenn die SMR-Reaktoren schnell in Betrieb genommen werden können, so ihre Befürworter, werden sie zur Verringerung der Kohlenstoffemissionen beitragen, da die Kernenergie eine emissionsfreie Energiequelle ist.

Das trifft allerdings nicht zu, da Kernkraftwerke vom Uranabbau über den Anlagenbau bis hin zur Abfallentsorgung erhebliche Treibhausgasemissionen verursachen. Lebenszyklusanalysen der Kohlendioxidemissionen verschiedener Energiequellen zeigen, dass die Kernenergie unter Berücksichtigung aller Phasen einen ähnlichen, wenn nicht sogar größeren Kohlendioxid-Fußabdruck hat als Erdgaskraftwerke, fast doppelt so viel wie die Windenergie und deutlich mehr als die Solarenergie.

“Kernenergieanlagen sind kein abstraktes Konzept mehr”, betonte die stellvertretende Ministerin für Kernenergie Kathryn Huff, eine führende Befürworterin der Kernenergie, die das Ohr der Regierung Biden hat. “Sie sind real und dank der harten Arbeit von NuScale, der Universitätsgemeinschaft, unseren nationalen Labors, Industriepartnern und der NRC einsatzbereit. Das ist Innovation vom Feinsten, und wir stehen hier in den USA erst am Anfang!”

Darstellung des oberen Drittels eines SMR-Moduls von NuScale. Screenshot aus einem YouTube-Video von NuScale

Ein riskantes (und teures) Geschäft

Auch wenn Huff behauptet, dass SMRs “einsatzbereit” sind, ist das kaum der Fall. Der erste SMR-Entwurf von NuScale, der in Idaho entwickelt wird, wird frühestens 2029 einsatzbereit sein, nachdem er weitere Regulierungshürden der NRC genommen hat. Die Wissenschaftler des Weltklimarats fordern bereits, den Verbrauch fossiler Brennstoffe in den nächsten zehn Jahren um zwei Drittel zu senken, um von kohlenstoffintensiver Energie wegzukommen – ein Zeitplan, den solche kleinen Reaktoren, wenn er überhaupt eingehalten werden sollte, nicht beschleunigen können.

Außerdem sind die scheinbar unerschwinglichen Kosten der SMR-Reaktoren ein großes Problem. Die ursprüngliche Schätzung von NuScale von 55 bis 58 Dollar pro Megawattstunde für ein geplantes Projekt in Utah – bereits höher als die Kosten für Wind- und Solarenergie, die bei etwa 50 Dollar pro Megawattstunde liegen – ist kürzlich auf 89 Dollar pro Megawattstunde in die Höhe geschnellt. Und das, nachdem die US-Steuerzahler 4 Milliarden Dollar in diese Energieform investiert haben, die 43 % der Kosten für den Bau solcher Anlagen abdecken werden. Dies beruht auf auffallend rosigen, wenn nicht gar unrealistischen Prognosen. Immerhin liegt der Durchschnittspreis für Atomstrom in den USA derzeit bei rund 373 Dollar pro Megawattstunde.

Das Institute for Energy Economics and Financial Analysis stellt klar:

“Niemand sollte glauben, dass dies der letzte Kostenanstieg für den NuScale/UAMPS SMR sein wird. Das Projekt muss noch zusätzliche Planungen, die Zulassung durch die US-Nuklearaufsichtsbehörde, den Bau und die Tests vor dem Betrieb durchlaufen. Die Erfahrungen mit anderen Reaktoren haben wiederholt gezeigt, dass in jeder Phase der Projektentwicklung mit weiteren erheblichen Kostensteigerungen und erheblichen Zeitverzögerungen gerechnet werden muss.”

Hier im pazifischen Nordwesten steht NuScale vor einem zusätzlichen Hindernis, das nicht wichtiger sein könnte: Was soll mit all den schädlichen Abfällen geschehen, die solche SMRs mit Sicherheit produzieren werden? 1980 verabschiedeten die Wähler von Oregon mit überwältigender Mehrheit die Maßnahme 7, eine bahnbrechende Wahlinitiative, die den Bau neuer Kernkraftwerke so lange stoppte, bis die Bundesregierung einen dauerhaften Standort für die Lagerung abgebrannter Kernbrennstoffe und anderer hochradioaktiver Abfälle eingerichtet hatte. Maßnahme 7 enthielt auch eine Bestimmung, wonach alle neuen Kernkraftwerke in Oregon der Zustimmung der Wähler bedürfen. Dreiundvierzig Jahre später gibt es nirgendwo in den Vereinigten Staaten ein solches Endlager für nukleare Abfälle, was Unternehmenslobbyisten der Atomindustrie dazu veranlasst hat, mehrere Gesetzesvorlagen voranzutreiben, die das Gesetz von Oregon praktisch zurückweisen würden.

NuScale, kein Fan von Maßnahme 7, hat beschlossen, diese zu umgehen, indem es seine Kernkraftwerke auf der anderen Seite des Columbia River in Washington baut, einem Staat mit weniger Einschränkungen. Dort lockt der Bezirk Clark County auf seine Weise die Industrie an, indem er 200.000 Dollar in eine Machbarkeitsstudie investiert, um herauszufinden, ob die Kernkraftwerke “für die Region von Nutzen sein könnten”. Es gibt noch einen weiteren Grund, warum NuScale den Columbia River-Korridor ins Auge fasst: Die Anlagen benötigen Wasser. Wie alle kommerziellen Kernkraftwerke müssen auch die SMR-Anlagen kühl gehalten werden, damit sie nicht überhitzen und schmelzen, so dass kleine Tschernobyl-Katastrophen entstehen. Da es sich bei den SMRs um Leichtwasserreaktoren handelt, benötigen sie für einen ordnungsgemäßen Betrieb eine kontinuierliche Wasserversorgung.

Wie andere Kernreaktoren nutzen auch die SMR die Kernspaltung zur Erzeugung von Wärme, die wiederum zur Stromerzeugung genutzt wird. Dabei werden sie auch eine beachtliche Menge an Abfällen produzieren, deren Entsorgung noch schwieriger sein könnte als die von Abfällen aus herkömmlichen Reaktoren. Im Moment hofft NuScale, das eklige Zeug zusammen mit dem Müll, den das Kernkraftwerk Trojan produziert, in großen trockenen Fässern am Columbia River in Oregon in der Nähe des Pazifiks zu lagern.

Wie aller anderer Müll, der landesweit an verschiedenen Atomstandorten gelagert wird, sind auch die Fässer von Trojan alles andere als eine dauerhafte Lösung für das Problem dieser Abfälle. Schließlich bleibt der Plutoniummüll für Hunderttausende von Jahren radioaktiv. Bezeichnenderweise stellt Trojan, auch wenn es nicht mehr in Betrieb ist, immer noch ein erhebliches Risiko dar, da es sich in der Nähe der Cascadia-Subduktionszone befindet, wo man eines Tages ein “Megaschub”-Erdbeben erwartet, das die Region heftig erschüttern und in einer gigantischen Flut von Meerwasser ertränken wird. Sollte dies geschehen, würde ein Großteil der Küste Oregons verwüstet werden, einschließlich der Fässer mit dem tödlichen Müll von Trojan. Das letzte große Beben dieser Art ereignete sich in der Region vor mehr als 300 Jahren, aber es ist nur eine Frage der Zeit, bis sich ein weiteres großes Beben ereignet – zweifellos, solange die radioaktiven Abfälle in den Trockenfässern noch lebensbedrohlich sind.

Der Nuklearexperte M. V. Ramana, der in Jan Haakens Dokumentarfilm Atomic Bamboozle eine leise, aber einflussreiche Stimme ist, hat es mir gegenüber so ausgedrückt:

“Die Pläne der Industrie für SMR-Abfälle unterscheiden sich nicht von ihren Plänen für radioaktive Abfälle aus älteren Reaktoren, d. h. sie wollen einen geeigneten Standort und eine Gemeinde finden, die bereit ist, das Risiko einer künftigen Kontamination zu akzeptieren und die Abfälle unterirdisch zu vergraben.

Aber es gibt einen Haken [bei den Abfällen der SMR]. Einige der vorgeschlagenen SMR-Konzepte verwenden Brennstoffe mit Materialien, die chemisch schwer zu handhaben sind. Beim von Bill Gates vorgeschlagenen natriumgekühlten Reaktordesign müsste man herausfinden, wie man mit dem Natrium umgeht. Da sich Natrium in Gegenwart von Wasser nicht gut verhält und bei allen Endlagern die Möglichkeit besteht, dass Wasser in sie eindringt, müssten die radioaktiven Abfälle, die bei solchen Konstruktionen entstehen, aufbereitet werden, um das Natrium zu entfernen. Das ist anders als bei der Flotte der [derzeit in Betrieb befindlichen] Reaktoren.“

Es gibt auch noch andere Probleme, erklärt Ramana. Eines davon ist besonders besorgniserregend: Die Abfälle aus SMRs könnten, wie die Abfälle aus allen Kernkraftwerken, zur Verbreitung weiterer Atomwaffen führen.

Nukleare Hot Links

Der pro-militärische Atlantic Council erklärt in einem Bericht aus dem Jahr 2019 über die engen Verbindungen zwischen Atomkraft und Atomwaffen in diesem Land:

“Der zivile Atomsektor spielt eine entscheidende Rolle bei der Unterstützung der nationalen Sicherheitsziele der USA. Die Verbundenheit der zivilen und militärischen nuklearen Wertschöpfungskette – einschließlich gemeinsamer Ausrüstung, Dienstleistungen und Humankapital – hat eine sich gegenseitig verstärkende Rückkopplungsschleife geschaffen, in der eine robuste zivile Nuklearindustrie die nuklearen Elemente des nationalen Sicherheitsapparats unterstützt.”

Tatsächlich haben Regierungen auf der ganzen Welt – von Frankreich bis Pakistan, von den Vereinigten Staaten bis China – ein strategisches Interesse daran, ihren Kernenergiesektor im Auge zu behalten, nicht nur wegen möglicher Unfälle, sondern auch, weil nukleare Abfälle für die Herstellung von Atomwaffen verwendet werden können.

Abgebrannte Brennelemente, d. h. die Abfälle, die bei der Kernspaltung anfallen, sind brühend heiß und hochradioaktiv. Sie müssen schnell in Wasserbecken abgekühlt werden, um die Möglichkeit einer radioaktiven Kernschmelze zu vermeiden. Da die USA kein Endlager für abgebrannte Brennelemente haben, müssen all diese Abfälle an Ort und Stelle bleiben – zunächst in Becken für mindestens ein Jahr oder länger und dann in Trockenbehältern, in denen ständig Luft zirkulieren muss, damit die abgebrannten Brennelemente kein Chaos anrichten.

Die Vereinigten Staaten haben bereits ein beunruhigendes und kompliziertes Atommüllproblem, das sich von Tag zu Tag verschlimmert. Jährlich fallen in den USA 88.000 Tonnen abgebrannte Brennelemente aus den kommerziellen Kernreaktoren an. Mit dem derzeitigen Vorstoß zum Bau weiterer Anlagen, einschließlich der SMR-Reaktoren, wird die Menge der abgebrannten Brennelemente noch weiter ansteigen. Schlimmer noch ist, wie Ramana betont, dass die Kernreaktoren pro Stromeinheit mehr von diesen brennbaren Abfälle produzieren, weil sie weniger effizient sind als größere Reaktoren. Und genau darin liegt das Problem, nicht nur, weil die Menge an radioaktivem Abfall, mit dem das Land nicht wirklich umzugehen weiß, zunehmen wird, sondern auch, weil mehr Abfall mehr Brennstoff für Atombomben bedeutet.

Ramana erklärt:

“Wenn Uranbrennstoff in einem Reaktor bestrahlt wird, absorbiert das Isotop Uran-238 Neutronen und wandelt sich in Plutonium-239 um. Dieses Plutonium befindet sich in den abgebrannten Brennelementen, die vom Reaktor entsorgt werden, es kann aber durch ein chemisches Verfahren, die so genannte Wiederaufbereitung, vom restlichen Uran und anderen Chemikalien im bestrahlten Brennstoff getrennt werden. Sobald es abgetrennt ist, kann Plutonium für Kernwaffen verwendet werden. Auch wenn es technische Unterschiede zwischen den verschiedenen Arten von Kernreaktoren gibt, können alle Reaktoren, einschließlich der SMRs, zur Herstellung von Kernwaffenmaterial verwendet werden… Jedes Land, das einen Kernreaktor erwirbt, verbessert automatisch seine Fähigkeit, Kernwaffen herzustellen. Ob es das tut oder nicht, ist eine Frage der Entscheidung.”

Ramana ist aus gutem Grund besorgt. Frankreich verfügt, wie er betont, über das größte Arsenal an Atomsprengköpfen in Europa, und seine Atomwaffenindustrie ist eng mit seiner “friedlichen” Atomenergieproduktion verbunden. “Ohne zivile Kernenergie gibt es keine militärische Nutzung dieser Technologie – und ohne militärische Nutzung gibt es keine zivile Kernenergie”, gab der französische Präsident Emmanuel Macron 2019 zu. Kein Wunder also, dass Frankreich Milliarden in die SMR-Technologie investiert. Schließlich benötigen viele SMR-Konzepte angereichertes Uran und Plutonium für den Betrieb, und die Anlagen, die Materialien für SMR produzieren, können auch zur Herstellung von Brennstoff für Atomwaffen umgerüstet werden. Anders ausgedrückt: Je mehr Länder über diese Technologie verfügen, desto mehr werden in der Lage sein, Atombomben herzustellen.

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Als der Abspann von Atomic Bamboozle ablief, schaute ich mich im vollbesetzten Kino um. Ich spürte sofort den Schock der Kinobesucher, die keine Ahnung hatten, dass die Atomkraft im Nordwesten ein Comeback feiern würde. Lloyd Marbet saß mit verschränkten Armen im hinteren Teil des Kinos und wirkte ruhiger als die meisten anderen. Dennoch wusste ich, dass er den Kampf anführen wollte, um zu verhindern, dass SMRs die Ufer des nahe gelegenen Columbia River erreichen, und dass er eine jüngere Generation mit der Leidenschaft anstecken würde, sich dem nuklear-industriellen Komplex zu widersetzen, den er seit Jahrzehnten bekämpft.

“Können Sie sich vorstellen, dass wir diesen Scheiß schon wieder bekämpfen?”, fragte er mich später mit seinem üblichen Sinn für Dringlichkeit und Empörung. “Wir haben sie schon einmal besiegt, und sie können verdammt gut darauf wetten, dass wir es wieder tun werden.“

Der Beitrag ist im englischen Original auf TomDispatch.com erschienen. Wir danken für die Möglichkeit, ihn auf deutsch veröffentlichen zu können.

Joshua Frank ist ein preisgekrönter Journalist aus Kalifornien und Mitherausgeber von CounterPunch. Er ist der Autor des neuen Buches Atomic Days: The Untold Story of the Most Toxic Place in America (Haymarket Books).

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27 Kommentare

  1. Wenn man die Atomenergie verteufeln will, muss nur lange genug Material suchen und zu einem Bericht zusammenstellen wie diesen hier: Man merkt die Absicht und ist verstimmt.

    Natürlich könnte man jetzt die einzelnen Punkte untersuchen und zerpflücken, aber dazu ist mir meine Zeit zu schade. Die Atomenergie wird in Zukunft einen bedeutend Anteil der weltweiten Energierzeugung darstellen.

    1. Das tut sie hetzt schon. Dennoch ist es nicht zielführend, die Augen vor den erheblichen Schwierigkeiten, die dieser Technologie direkt und indirekt innewohnen, zu verschließen.

    2. Schon möglich. Allerdings wäre es gelinde gesagt etwas dämlich, für die sogenannte Klimarettung die Umwelt großflächig, sowie dauerhaft, mit teils hochgiftigen radioaktiven Isotopen zu kontaminieren. Besonders auch im Hinblick auf die Lebensqualität zukünftiger Generationen.

    3. Weil die Atomenergie derart kostenüberlegen ist, wird ihre Zukunft wohl nicht anders werden können.
      Würde waffenfähiges Plutonium auf dem Markr einfach, billig und zuverlässig zu erwerben sein, würden sogar in Frankreich wesentliche Teile der AKW-Flotte ziemlich schnell eingemottet werden.

  2. Die Problematik bleibt; die moderne Gesellschaft benötigt Energie. Fakt ist, dass die Erneuerbaren nicht genügend Energie zu jedem notwendigen Zeitpunkt liefern und die Speichertechnologie noch nicht zur Verfügung steht um genügend Energie für windarme Zeiten zu speichern. Außerdem sind in Deutschland die guten Windstandorte bereits erschlossen. Desweiteren ist die Entsorgung der Rotorblätter ein Problem, ebenso die von Solarzellen.
    Atomkraft ist in meinen Augen keine sonderlich gute Lösung, vor allem aufgrund des Entsorgungsproblems aber an Ende muss man sich natürlich auch fragen, wie lange die Menschheit glaubt zu überleben? Ich rechne mit wenigen Jahrhunderten und das ist bereits so optimistisch, dass es fast unrealistisch ist. Das Problem stellt sich daher vermutlich gar nicht.
    Und letztens: Hier wird immer CO2 erwähnt. Wer mal einen Kurs physikalische Chemie und Thermodynamik im Studium hatte, weiß, dass CO2 ein sehr schlechtes Molekül ist, wenn es darum geht Energie zu speichern. Dies liegt an den Doppelbindungen und der symmetrischen Struktur, welche wenig Freiheitsgrade und Rotationen gewähren. Ein viel besserer Speicher ist H2O, was an den Einfachbindungen und der Fähigkeit Wasserstoffbrückenbindungen auszubilden.
    Und es zeigt sich außerdem, dass die Menge an H2O in der Atmosphäre in den letzten 100 Jahren erhöht hat, warum wohl? Nun das Hauptproblem dürfte die Urbanisierung sein, die Abholzung, welche bereits im Altertum begonnen hat (z.B. Bau der römischen Flotte), sich im Mittelalter beschleunigte (z.B. Bau der Armada und der großen chinesischen Flotte) und heute besonders vorangeht (z.B. im Amazonas).
    All das führt zu einer verminderten Regulation der Luftfeuchtigkeit und damit zu einer veränderten Wärmespeicherung in der Atmosphäre.
    Fazit: Wer etwas für das Klima machen möchte, der pflanzt Bäume, und zwar nicht als Monokultur, sondern als Mischwald.

    1. @PfefferundSalz
      “Und es zeigt sich außerdem, dass die Menge an H2O in der Atmosphäre in den letzten 100 Jahren erhöht hat???”

      CO2 ???

      1. Ich meine H2O, nicht CO2, das hat sich zwar auch erhöht aber in viel geringerem Maße als das H2O.
        Das Problem bei der Sache ist, dass man das Wasser in der Atmosphäre nur verringern kann, wenn man Gebiete wieder bewaldet. Und das will weder die Wirtschaft noch die Politik, damit verdient man nämlich nichts. Echte Wälder sind nämlich für die Holzwirtschaft nicht gut geeignet.

  3. Danke für diesen Bericht! Bis heute ist das Problem der Entsorgung des Atommülls ungelöst. Die Verquickung von ziviler und militärischer Nutzung der Atomenergie lässt sich von den Befürwortern leider auch nicht wegreden, ebenso wie das Erdbebenrisiko oder Katastrophengefahr durch Krieg oder Flugzeugabstürze. Man sieht es derzeit in der Ukraine an dem Atomkraftwerk Saporischschja. Problem: Wenn etwas passiert, ist die Gegend für Generationen verseucht…

    Gemeinsam mit den Klimakids setzte sich eine neue, grün angepinselte Atomlobby in Marsch.
    Bzw. bereits kurz zuvor.

    2015 veröffentlichten die sog. Ökomodernisten ihr Manifest:
    https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%96komodernismus
    ausführlicher: https://en.wikipedia.org/wiki/Ecomodernism

    Neben Genmanipulation bei Nahrungsmitteln wird auch die Rückkehr zur Atomenergie gepriesen.
    Seit Corona und mit den Grünen an der Regierung hat man den Eindruck, dass auch in der deutschen Ökobewegung die sog. Ökomodernisten an Boden gewonnen haben.

    Und auch auf Seiten der Linken wird versucht, die Atomenergie wieder populär zu machen. Einerseits scheint die unter den Linken sehr einflussreiche China-Lobby Atomenergie gegenüber aufgeschlossen zu sein, denn China baut jede Menge neue Reaktoren, unter anderem in Kooperation mit Bill Gates (https://www.klimareporter.de/technik/der-bill-gates-reaktor), und alles was China macht, wird hier toll gefunden. Andererseits bewirbt die sog. Freie Linke die Atomenergie unter linken Corona-Skeptikern.

    Die Anti-Atombewegung liegt jedoch darnieder. Nachdem Gorleben als Atommüll-Endlagerstandort ausgeschlossen wurde, hat sich der Widerstand spürbar zurückgezogen. Man glaubt wohl, dass Thema Endlager Gorleben habe sich damit auf alle Ewigkeit des strahlenden Atommülls erledigt. Zu Corona-Zeiten posierte der Vorstand der BI Lüchow-Dannenberg gehorsamst mit Masken für ein Foto, das auch heute noch auf der Website prangt. Man kann nur hoffen, dass sich der Widerstand berappelt, auch wegen solcher Nachrichten:

    Atomunfall in russischer Uranfabrik. Stammte defektes Uranfass aus Gronau oder Almelo?
    https://www.bi-luechow-dannenberg.de/2023/07/17/atomunfall-in-russischer-uranfabrik/

    Anti-Atomkraft-Initiativen aus NRW und Niedersachsen sowie der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU), die Ärzteorganisation IPPNW und die unabhängige russische Umweltorganisation Ecodefense befürchten, dass womöglich ein defektes Uranfass aus der westfälischen Urananreicherungsanlage Gronau oder der niederländischen Urananreicherungsanlage Almelo die Ursache für den tödlichen Unfall in der russischen Atomfabrik Novouralsk war. Dort starb in der letzten Woche nach russischen Angaben mindestens ein Arbeiter, weil ein Fass mit Uranhexafluorid undicht geworden war. Über 100 Personen wurden nach der „Explosion“ ins Krankenhaus eingeliefert. Betreiber der Atomanlage in der „geschlossenen Stadt“ in der Nähe von Ekaterinburg am Ural ist der Staatskonzern Rosatom.

    Seit Mitte der 1990er-Jahre hat der deutsch-niederländisch-britische Atomkonzern Urenco aus den Uranfabriken in Gronau/Westfalen bzw. Almelo/Niederlande mehrere Zehntausend Tonnen abgereichertes Uranhexafluorid als Abfallstoff nach Russland geschickt, um die wesentlich teurere Entsorgung in Deutschland und den Niederlanden zu umgehen. Ein Hauptziel war dabei der Atomkomplex von Novouralsk. Zuletzt waren 2019/20 nochmal 18 000 Tonnen Uranhexafluorid als Uranmüll von Gronau nach Novouralsk gegangen. […]

    1. Alles Wissenswerte über die “Ökomodernisten” steht schon im deutschen Wikipediaeintrag: ” „Öko-Effizienz und Öko-Modernismus wurden beide aus der Industrie heraus entwickelt. Sie sind nicht mit einer nachhaltigen Entwicklung in Übereinstimmung zu bringen, weil sie untrennbar mit Wachstum, Globalisierung und Freihandel (als Gegenpol zu fairem Handel) verbunden sind.“[6]”
      https://de.m.wikipedia.org/wiki/%C3%96komodernismus

      Für mich liest sich das, als verwechselten die “Ökomodernisten” die Menschheit mit einer Gruppe Hühnern, und die Welt mit einem Zoo.

    2. Alles Wissenswerte über die “Ökomodernisten” steht schon im deutschen Wikipediaeintrag: ” „Öko-Effizienz und Öko-Modernismus wurden beide aus der Industrie heraus entwickelt. Sie sind nicht mit einer nachhaltigen Entwicklung in Übereinstimmung zu bringen, weil sie untrennbar mit Wachstum, Globalisierung und Freihandel (als Gegenpol zu fairem Handel) verbunden sind.“[6]”
      https://de.m.wikipedia.org/wiki/%C3%96komodernismus

      Für mich liest sich das, als verwechselten die “Ökomodernisten” die Menschheit mit einer Gruppe Hühnern, und die Welt mit ihrem Zoo.

  4. @ Danke für diesen Artikel
    „Können Sie sich vorstellen, dass wir diesen Scheiß schon wieder bekämpfen?“, fragte er mich später mit seinem üblichen Sinn für Dringlichkeit und Empörung. „Wir haben sie schon einmal besiegt, und sie können verdammt gut darauf wetten, dass wir es wieder tun werden.“

    Das hoffe ich doch nach all den Stationen von Wyhl, Kalkar, Esensham, Malville, Plogoff, Grohnde, Brockdorf, Kalkar, Gorleben, etc..

    Wir haben uns in Brockdorf wohl nicht öfters den Ar… abgefroren um jetzt aufzugeben damit der Wahnsinn wieder Oberhand bekommt.

    Alle die für Atomkraft sind ermöglichen damit auch die Herstellung von Nuklearmunition, die wird auch aus abgebrannten Brennelementen hergestellt.

    Als Franz-Josef Strauß damals die atomare Aufrüstung für die Bundeswehr forderte war die SPD zwar gegen die Forderung von Strauß, verfolgte aber über den Umweg der Atomenergie letztlich das gleiche Ziel.

    Bevor man der Propaganda für Atomkraft glaubt und das auch noch bejubelt und fordert sollte man erstmal über die Konsequenzen nachdenken.

    Also ihr Befürworter füllt Bill Gates, Siemens, Rheimetall und CO schön die Taschen und kauft vorab Aktien damit ihr auch teilhaben könnt bevor die nächste atomare Katastrophe kommt. Den Atommüll könnt ihr vorab in eurem Garten verbuddeln, ist doch nicht gefährlich oder?

    Wenn 10000 Leute vom Hochhaus springen weil sie glauben sie könnten fliegen, springt ihr dann auch?

  5. “„Können Sie sich vorstellen, dass wir diesen Scheiß schon wieder bekämpfen?“, fragte er mich später mit seinem üblichen Sinn für Dringlichkeit und Empörung. „Wir haben sie schon einmal besiegt, und sie können verdammt gut darauf wetten, dass wir es wieder tun werden.“”.

    Beide Annahmen sind wirklich überaus optimistisch, und im Widerspruch zu seiner vorherigen Feststellung, “Wir haben viel aus Trojan gelernt, aber das ist lange her, und dies ist eine neue Ära, und viele Menschen sind sich der Geschichte der Atomkraft und der Anti-Atomkraft-Bewegung nicht bewusst.“”.

    Die Geschichte ist voller Beispiele dafür, dass “nützliche” Regelungen immer wieder auf der Tagesordnung landen, sei es die Vorratsdatenspeicherung, Gentechnik, diverse “Missionen” zum Schutz wirtschaftlichen oder politischen Engagements, das Abtreibungsrecht, Notstandsgesetze, usw, usf.

    Man beruft man sich hier auf den “Klimanotstand”, um eine anderweitig unvertretbare Form der Energieerzeugung wieder zu verkaufen, trotz bekannter Risiken und Problemen.

    Falls durch Natrium die Brandgefahr in Zwischenlagern so erhöht wird, dass der gelagerte Abfall sich dadurch entzünden könnte, wäre das Risiko der Lagerung nochmals erheblich erhöht, also auch verteuert.

  6. @GBöttcher
    “Beide Annahmen sind wirklich überaus optimistisch, und im Widerspruch zu seiner vorherigen Feststellung, „Wir haben viel aus Trojan gelernt, aber das ist lange her, und dies ist eine neue Ära, und viele Menschen sind sich der Geschichte der Atomkraft und der Anti-Atomkraft-Bewegung nicht bewusst.““.”

    Das könnte tatsächlich zu einem Problem werden.
    Deshalb sollten wir uns aber nicht davon abhalten lassen. Eine Kapitänswitwe hat mal zu mir gesagt: “Wozu habt ihr einen Schnabel, um pick, pick, pick zu machen oder um ihn aufzumachen?”

    Jeder kann etwas dagegen tun
    https://www.ausgestrahlt.de/aktiv-werden/das-kannst-du-tun/aktionen-planen/

  7. https://www.grs.de/de/small-modular-reactors-smr-kernkraftwerke-im-kleinformat

    Besserer Beitrag. Hier ist ein technischer Fortschritt postuliert, der sich erstmal beweisen lassen muss.

    Ökos sind wie immer gegen technischen Fortschritt aufgestellt. Milchbauer-Teint und Zöpfchen oder nicht.

    Wer den naiven Umgang der Fünfziger und Sechziger mit Atomenergie noch mit dem heutigen Umgang gleichsetzt, wer ständig von der Verschwörung des kapitalistischen “Technik-Patriachats” schwadroniert, der ist schlicht unwillig und inkompetent den technischen Sachverstand mitzubringen und die Möglichkeiten und Risiken dieser Technik zu beurteilen. Wohlgemerkt: Einer Technik, die im Entwicklungsstadium ist und vielversprechend scheint, aber offen bekundet noch eine Menge Arbeit machen wird, ehe an eine breitflächige Nutzung gedacht werden kann.

    Eine Explosion ist gefährlich. Die kann erhebliches Chaos verursachen. Wird auch zum Töten im militär-industriellen Maßstab verwendet und für anderen Terror.

    Explosionen sind aber auch die Freude an friedlichem Feuerwerkstheater.

    Explosionen sind nicht zuletzt auch die Grundlage für Mobilität, Bewegung in der Moderne. Selbst die mobilen Werkzeuge in der Produktion von Landwirtschaftsgütern kommt ohne Explosionen nicht aus.
    Malthusianer sehen das vielleicht anders. Diese haben aber auch kein Problem ein paar Milliarden Menschen als überflüssige Fresser in den Genozid zu schicken. Die Deutungsweise von einer Vergewaltigung der Erde zu sprechen, wenn man sie mit Maschinen beackert, spricht hier Bände.

    Genauso sind Feuer und Dampfmaschine das Rückrad der Moderne. Moderne Dampfmaschinen erzeugen kein einfaches Feuer sondern halten das Feuer der Kernspaltung in Schach und lassen riesige Turbinen den Strom für die Elektromobilität der Zukunft erzeugen.

    Oder etwa nicht? Sollen wir doch weiter Kohle verbrennen? Wind weht nicht immer und Sonne gibts nicht immer und überall genug. Für Konzepte wie Desertec habt ihr die Chancen gehabt, das hat technisch nicht ausreichend funktioniert. Der Wüstensand ist gnadenlos und Wasser für industrielle Betriebssamkeit ist in der Wüste nicht so simpel zu haben.

    Was also wollen diese Leute? Keine Energie für niemanden?

    Vermutlich sieht es so aus wie bei der Ernährungslage. Alles nur nicht die Vergewaltigung des Bodens, der ja angeblich schon längst ausgelaugt sei – Düngungstechnik wird ja auch nicht verstanden und verflucht von Ökoseite.

    Worum also kann es gehen? Einige nützliche Idioten kämpfen für die Vernichtung der technischen Grundlagen für sichere Energieversorgung. Nicht mehr und nicht weniger.

    Ansonsten wird hier ein Narrativ, eine Persönlichkeit zur Identifizierung angeboten. Sei du doch auch so ein Lloyd Marbet, der gerecht und gerade Groß-Artig modern und bodenständig für die Wahrheit und den Schutz der Natur antritt.

    Fällt euch nix mehr ein oder wieso muss jede Technik ein Teufelswerk sein? Ja, ihr nennt das nicht mehr so, ihr macht aber dasselbe wie eure Vorgänger. Warum wandert ihr deppen nicht einfach alle in eine Kommune eurer Wahl und macht den Amish?
    Da habt ihr was ihr wollt, aber lasst die Menschen, die sich für die Moderne entschieden haben, ihren Weg gehen.

    Amish dürfen auch ihr Ding machen. Ach, in Deutschland wird das schwer. Da zählen die ja zu den Rechten Netzwerken – ausgesonderte Siedlungen mit dem Wunsch naturnah zu leben.

    Welche Farbe hat das Gras, das aus dem braunen Boden wächst?

  8. Die meisten Menschen haben verstanden, dass die Masseneinwanderung eine Katastrophe ist. Auch der Coronaimpfungsschwindel wird zunehmend durchschaut, was die geringe Anzahl an Booster und Neuimpfungen belegt. Aber den CO2-Schwindel und Spurengasphobie durchschauen die meisten nicht, obwohl die Fakten am leichtesten zu erhalten und unwiderlegbar sind. Das liegt daran, dass man nicht erkennen kann, in wessen Interesse das eigentlich liegt. Bei Automatisierung und der Digitalisierung ging es um die Einsparung von Arbeitsplätzen. Und genau darum geht es auch bei der Elektrifizierung. Der Bau von Elektromotoren und Elektroautos ist viel einfacher, als der von Verbrennungsmotoren. Schon Grundschüler können mit einem Baukasten leicht Elektromotoren zusammensetzen. Dazu fällt die Förderung und Verarbeitung von Treibstoffen flach. Auch die Produktion von Atomstrom kommt mit viel weniger Arbeitskräften aus, als die von Kohlestrom, besonders auch weil Kohleförderung sehr arbeitsintensiv ist. Dasselbe gilt auch für andere fossile Energieträger. Vorraussetzung ist allerdings, dass Hochrisiko-Atomspaltungskraftwerke samt Folgekosten akzeptiert werden. (Fusionsenergie ist etwas anderes.) Nach den Atomkatastrophen sank die Zustimmung auf einen kritischen Wert. Inzwischen hat man wieder Abstand, aber die Stimmung könnte jederzeit kippen, wenn es zu einem neuen GAU kommt, was jederzeit passieren kann. Und genau darum geht es beim CO2 Schwindel. Um Ausstiegsszenarien zu verhindern, muss der Bevölkerung ins Gehirn geimpft werden, dass CO2 gefährlicher als Plutonium ist. Schon 2019 erklärte Greta Tunberg, dass sie ja eigentlich gegen Atomenergie sei, diese aber zur Vermeidung von CO2 notwendig sei. “In einem Facebook-Beitrag bezeichnet die 16-Jährige nun Atomenergie als einen Teil der Lösung – und sorgt damit für Diskussionen.” (Welt 21.03.2019) Alles klar?

  9. Erstmal die rund 12000 Privatjets und Hubschrauber der Supereichen verbieten.
    Wenn Bill Gates denn unbedingt was fürs Klima tun möchte, verschrottet er einfach seine drei Flugzeuge und zwei Hubschrauber.
    Fährt der Proll ne Privatyacht, die 1000 Liter Diesel pro Stunde verbraucht ?
    Überall besteht Energiesparpotential.

    Von Atomstrom bekommen wir kein Gas zur Umformung wichtiger Güter einer schon teils, sehr gut funktionierenden Kreislaufwirtschaft.
    Glas kommt aus Containern. Sand schmilzt kaum noch wer, so wie Eisenerz und Bauxit. Die Schrottkreisläufe von Alu, Eisen, Glas funktionierten sehr gut, mit russischem Gas.

    Den größten Schaden erleiden Volkswirtschaften durch inkompetente Volksvertreter.

    Wir sollten froh sein, halbwegs aus der Atomkraft draußen zu sein.
    Jetzt müssen wir bloß noch die Stümper loswerden.

  10. Ich stelle mir gerade die Ukraine vor mit mininukes und wie freudig alle strahlten vor Glück das diese so herzliche Philanthropen haben. Und die Politik applaudiert als Brand Ambassador für die Stakeholders.

  11. Es gibt für diese Art von Reaktoren keine Kunden, wie der Westinghouse-CEO schon 2014 feststellt. Sie geben wenig Strom, der dazu noch teurer ist als Windsstrom und man handelt sich riesige Sicherheitsprobleme ein. Kein Wunder, dass das niemand will. Aber eine Blase aus Nuklearparasiten hat wieder mal Staatsknete locker gemacht und man muss irgend einen Mummenschanz inszenieren. Selbstverständlich hat Papa Staat da immer ein Sondervermögen, nicht wie bei den Erneuerbaren, wo man jeden Cent sofort auf den Strompreis geschlagen hat, um ein Gejammer über teuren Strom zu entfachen.

    Moderiert wird der Reaktor mit Borwasser. Was, wenn das System einmal ausfällt? Dann werden die Brennstäbe heiß, wenn das Wasser wieder zurück kommt, wird es zu Knallgas gespalten, das sich dann irgendwann entzündet. So geschehen in Fukushima, worauf dann die gesamte Steuerung ausfiel und die Vorgänge nicht mehr kontrollierbar waren. Wo auch Roboter nichts mehr tun konnten, weil die Strahlung zu stark war.

    Drum baut man bisher große Reaktoren: da kann man sich ein mehrstufiges Sicherheitskonzept leisten. Bei den kleinen nicht, das würde sie endgültig unwirtschaftlich machen. So viel zur Sicherheit.

    Wir sind in Deutschland tatsächlich mit den Parasiten fertig geworden. Eine kaum zu überschätzende Leistung. Wir sparen Unsummen. Beispielsweise die 100 Milliarden, die Frankreich neulich in die Wartung der Saurier stecken musste. Oder die Milliardengräber Flamanville und Hinkley C. Wir sind draußen und das ist gut so.

  12. Wer behauptet, dass sich Kernenergie auf dem steigenden Ast befindet, hat sich leider nicht mit den Fakten beschäftigt.

    Tatsächlich befindet sich die Kernenergie international wieder im Aufwind, was zum einen daran zu erkennen ist, dass neue Länder in die Technologie einsteigen. Dazu gehören u.a. Polen, die Türkei, Belarus, Ägypten, Bangladesch.

    Andere Länder wie Japan oder Südkorea haben ihren Atomausstieg komplett aufgegeben und planen und bauen neue Reaktoren. Weltmeister im Reaktorbau ist aktuell übrigens China, dort werden aktuell 21 Reaktoren gebaut (Quelle: IAEA PRIS-Datenbank).

    Wie rasant der Ausbau in China ist, wird dann deutlich, wenn man sich auf der englischen Wikipedia den Artikel “List of commercial nuclear reactors” ansieht. Aus der Liste wird ersichtlich, dass China in den letzten 10 Jahren nicht weniger als 40 neue Reaktoren ans Netz gebracht hat.

    Weltweit sind übrigens momentan 57 Reaktoren im Bau (Quelle: IAEA PRIS-Datenbank).

    1. @”Polen, die Türkei, Belarus, Ägypten, Bangladesch”

      …und die wollen nur Atomstrom und keine Atombombe? Sind Sie das sicher?

  13. Global gesehen ging die Entwicklung neuer Reaktoren weiter , nur nicht im Reich der Dummen, mit
    millionen Bullshitakademikern ,von denen genug politische Funktionen haben. Auch gibt es heute schon
    Reaktoren, die selbst noch mit dem Atomüll alter deutscher Reaktoren betrieben werden können.
    Noch nie waren die Akws der neuesten Generation so sicher wie heute, selbst die Eu beurteilt Atomkraft,
    nun als nachhaltig, somit ist das Reich der Dummen vollständig ausgebootet, aus der Erzeugung günstiger,
    sicherer Energie. Stattdessen gibt es Flatterstrom aus Vogelschreddern und Atomenergie,aus dem Ausland,
    damit bei den Dummmichels, nicht das Licht ausgeht.

    1. Dann hätten Sie sich doch freiwillig für Aufräumarbeiten in Fukushima und Tschernobyl melden können.

      Alternativ könnten Sie auch in die Gebiete nahe der Reaktoren ziehen, selbstverständlich dorthin wo die Strahlung noch sehr hoch ist.

      Ich wünsche Ihnen eine gute Reise, also ran, ran, ran und kein Verzagen.

  14. Zeitlicher Ablauf der unmittelbaren Strahlenkrankheit
    Gruppe 1 ≥ 6 Gy (600 rad) – Gruppe 2ca. 4 Gy (400 rad) – Gruppe 3 ≤ 2 Gy (200 rad)

    Gruppe 1 – Zeit nach 48 Stunden
    Bestrahlung Gruppe 1 ≥ 6 Gy (600 rad)
    Schwindel u. Erbrechen nach Min. oder wenigen Std., Krämpfe, Bewusstlosigkeit, Hirntod, bei milderem Verlauf Apathie, Durchfall, Fieber

    1, Woche
    eventuell kurze Phase ohne Krankheitszeichen
    Erbrechen, Durchfall, blutender Schleimhautzerfall in Rachen, Kehlkopf und Darm, hohes Fieber, Appetitlosigkeit, völliger Krätzerfall

    2. Woche
    Todesrate 90 bis 100% Hauptkrankheitsursachen: schwere Magen-Darm-Störungen

    Gruppe 2ca. 4 Gy (400 rad)
    48 Stunden
    Schwindel, Erbrechen am 1.Tag, evtl. am 2.Tag in leichterer Form

    1. Woche kaum Krankheitsanzeichen
    2. und 3. Woche
    Haarausfall, Appetitverlust, Durchfall (oft blutig), blutender Schleimhautzerfall in Mund und Rachen. Verlust der weißen Blutkörperchen, Fieber

    4. Woche
    Todesrate 50% Hauptkrankheits-
    zeichen: schwere Blutvergiftung, Gewebezerfall, fehlende Abwehr

    Gruppe 3 ≤ 2 Gy (200 rad)
    4. Woche, vorher kaum Anzeichen
    teilweise Haarausfall, Appetitverlust, Müdigkeit, Schluckbeschwerden, leichter Durchfall, Verminderung der Blutzellen, punktförmige Hautblutungen Todesrate 0-5%
    —————————————————————————————-
    Atomkraftwerke
    Das radioaktive Abgas eines Atomkraftwerkes im Normalbetrieb gefährdet die Gesundheit der Menschen, die im Nahbereich leben. Ein vermehrtes Auftreten von Leukämie bei Kindern wurde sowohl nahe der britischen Wiederaufbereitungsanlage Sellafield als auch der französischen La Hague registriert. In Deutschland wurden Leukämie-Häufungen bei der Urananreicherungsanlage Ellweiler, in der Nähe des Kernforschungszentrums Jülich und in der Elbmarsch beim AKW Krümmel. Seit 2007 ist es durch die sogenannte KiKK-Studie bewiesen, dass es in der Nähe von Atomkraftwerke ein signifikant erhöhtes Risiko von Kinderkrebs und Leukämie gibt.

    Als Folge von Atomtests in Kasachstan, auf den Marshall-Inseln und im US-Staat Nevada sind vermehrt Krebskrankheiten und Missbildungen bei Kindern zu finden. Uranabbau, Herstellung von Atomwaffen und jegliche Bearbeitung von radioaktiven Materialien, sowie die Lagerung und der Transport von Atommüll, kann zu Strahlenkrankheiten führen.

    Atombombe wie Atomkraftwerk benötigen Spaltstoffe – in erster Linie angereichertes Uran oder Plutonium – sowie die Technologien, um diese Stoffe herzustellen und zu verarbeiten. Das macht die sogenannte zivile Nutzung der Atomkraft so ambivalent: Mit Hilfe von Anlagen und Stoffen, die für den Betrieb von Atomkraftwerken nötig sind oder dabei anfallen, lassen sich auch Atombomben bauen.

    Die zivile Verbreitung der Nukleartechnik hat dafür gesorgt, dass heute in vielen Staaten wichtige technische Voraussetzungen bestehen, um binnen kurzer Zeit eigene Atomwaffen zu entwickeln. Der damalige Generaldirektor der Internationalen Atomenergieorganisation (IAEO), Mohammed el-Baradei, warnte daher 2006 vor einer wachsenden Zahl „virtueller Atomwaffenstaaten“. (Quelle: Liebert W: Bombenrisiko Atomkraft)
    http://www.ippnw.de/commonFiles/pdfs/Atomwaffen/bombenrisiko_atomkraft_aufl1_web.pdf

  15. So lange die Welt nicht endlich großflächig beginnt, die Energie-Gewinnung aus der, u.a. von Prof. Dr. Claus Wilhelm Turtur* nachgewiesenen “freien Raumenergie” oder die Plasma-Energie-Nutzung*² zB für Motoren zu erforschen, brauchen wir überhaupt nicht mehr über umweltneutrale Energieerzeugung zu sprechen.

    Der Planet wird übrigens demnächst von einer erheblichen Kaltzeit erfasst werden – langsam dämmert es auch in der Mainstream-Wissenschaft auf diesem Gebiet: https://phys.org/news/2023-07-gloomy-climate-scientists-collapse-atlantic.html
    Wenn der Golfstrom zum Erliegen kommt, brauchts sehr gute Heizungen… und besser nicht elektrisch, weil zwar noch Windräder laufen könnten – allerdings auch “erfrieren”, denn unter Minus 50 Grad mögen die nicht so: da werden moderne Verbundwerkstoffe brüchig.
    Ziemlich doof für die ganze Batterie-Palette: über e-Fahrräder und e-Autos schweigt man bei solchen Temperaturen auch besser.

    * https://www.ostfalia.de/cms/de/pws/turtur/
    https://aureon.ca/

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