Der Große Filter oder warum die Menschheit kosmisch einsam und einzigartig sein könnte

NGC 520. Bild: NASA, ESA, the Hubble Heritage (STScI/AURA)-ESA/Hubble Collaboration, and B. Whitmore (STScI)

Nasa-Wissenschaftler spekulieren, Zivilisationen könnten sich auslöschen oder vernichtet werden, bevor sie anderen begegnen. Den Filter könne man aber durch Kooperation und guten Willen durchqueren. Dystopie und Utopie in einem.

Sind wir alleine im Universum? Ist die Erde der einzige Planet, auf dem intelligentes Leben entstanden ist? Zumindest haben wir bislang trotz SETI noch keine ernstzunehmende Hinweise für intelligentes Leben auf anderen Planeten erhalten, auch wenn Wissenschaftler nach dem Fermi-Paradox glauben, dass die Wahrscheinlichkeit immens groß sein müsste und manche der Überzeugung sind, dass Aliens schon lange mit UFOs die Erde besuchen. Die Fantasie ging in der Hochzeit der Science Fiction durch, wie und wie Aliens leben und wie der Kontakt mit ihnen stattfinden würde, um darin zu enden, dass sie womöglich gar kein Interesse haben, den Menschen zu begegnen, nicht einmal sie zu unterwerfen, sondern und abgewandt und gleichgültig gegenüber uns zu leben.  Auch das natürlich eine narzisstische Kränkung.

Bislang  sind wir immer davon ausgegangen, dass die Menschen – und hier bestimmte Völker – die Spitze der Schöpfung seien. Deswegen wurde die Erde lange Zeit im Zentrum des Universums verortet. Der Anthropozentrismus hatte sich mit dem Geozentrismus verbunden. Dazu kamen die monotheistischen Religionen, die den Nationalismus mit auserwählten Völkern auf der Erde einführten. Lange Zeit gab es keinen Gedanke daran, warum der Messias ausgerechnet nur auf der Erde für ein kleines Volk erschienen sein oder warum Gott nur Leben auf der Erde geschaffen haben sollte.

Mit der Raumfahrt erschien es wahrscheinlicher, dass die Menschen nicht allein im Universum sind, der Gedanke, dass es nirgendwo anders intelligentes Leben geben könnte, wurde sogar widersinnig, zu einer weiteren Voreingenommenheit der Menschheit. Aber bei aller wissenschaftlichen Wahrscheinlichkeit, der Suche nach Signalen und der Aussendung von Botschaften und während der Entdeckung von immer mehr Planeten in anderen Sonnensystemen, die möglicherweise lebensfreundlich sein könnten, sind wir alleine im Universum geblieben. Es kamen weder Eroberer noch Migranten aus anderen Welten. Wir haben nur uns selbst und unser prekäres Raumschiff, auf dem wir das Überleben der sich gerne gegenseitig bekämpfenden Menschen irreversibel gefährden zu scheinen. Ob uns Aliens retten könnten? Wir sind jedenfalls noch nicht imstande, in andere Welten auszuwandern, die viele Lichtjahre entfernt sind, wenn dies uns oder anderen Lebewesen jemals möglich sein sollte.

Nasa-Wissenschaftler vom Jet Propulsion Laboratory  sind jetzt einmal wieder in einer Veröffentlichung dem Gedanken nachgegangen, dass die Menschen alleine im Universum sind, und haben zur Erklärung der kosmischen Einsamkeit die Hypothese vom „Großen Filter“ wieder belebt. Die Hypothese eines solchen Filters zwischen Tod und einem sich über das Universum erweiternden Lebens wurde von dem Ökonomen Robert Hanson 1998 formuliert – unter der Fragestellung, wie eine Zivilisation durch eine „Explosion“ mit Lichtgeschwindigkeit das Universum kolonisieren könne und warum dies – hier kommt der Filter ins Spiel – noch nicht geschehen ist.

Das Wiederaufgreifen der Hypothese vom „Großen Filter“ ist ein Versuch, über die Stellung der Menschen im Kosmos und damit über sich selbst nachzudenken – und darüber, dass wir uns selbst aus dem Leben herausfiltern könnten.

Bild: NOAA

Die Idee basiert letztlich darauf, dass die Menschheit nur eine Sekunde in der Geschichte des Universums existiert hat und jetzt mit der beginnenden Weltraumfahrt entschlossen daran zu arbeiten scheint, den eigenen Untergang zu bewerkstelligen. Spätestens 1945 wurde mit der Atombombe das Mittel zur Selbstauslöschung erfunden, weitere wichtige Erfindungen würden immer auch destruktive Folgen haben können. Untergehen könnte die Menschen allerdings auch durch Zufall, etwa durch den Einschlag eines großen Asteroiden.

Auch bei anderen extraterrestrischen Gesellschaften könnte die Entwicklung mit Notwendigkeit ähnlich verlaufen: ihre Mitglieder entwickelten Intelligenz und löschten sich wieder in einem kosmischen Augenblick aus, bevor sie auf weitere Explorationsreisen gehen konnten. Der „Große Filter“ sei ein „Phänomen, das Zivilisationen auslöscht, bevor sie einander begegnen können, was das kosmische Schweigen erklären könnte“.

Die Wissenschaftler erkunden verschiedene Wege der Auslöschung (Kriege, Überbevölkerung, Atomwaffen, Epidemien, Künstliche Intelligenz, Klimaerwärmung und Asteroiden- bzw. Kometeneinschläge) und wollen auch Möglichkeiten der Risikominderung aufzeigen, was aber nicht viel mehr ist wie eine Predigt mit schönen Worten, für die die wenig ausgeführte Hypothese vom „Großen Filter“. Man könne, so die Autoren, den von ihnen behaupteten Filter durchqueren, wenn man die destruktiven Potentiale erkennt und präventiv neutralisiert, also just das, was für den Klima- und Umweltschutz nicht gelingt. Die erforderliche Kreativität basiere vor allem auf der Zusammenarbeit.

„Wenn außerirdische Intelligenz existiert, muss sich die Menschheit in fast allen Belangen selbst verbessern, um ihr zu begegnen und sogar zu übertreffen. Andererseits, wenn es kein intelligentes Leben gibt und vielleicht nie gegeben hat, haben wir andere philosophische Probleme zu bewältigen, die aber nicht weniger entmutigend sind. Unser Leben ist nicht entbehrlich. Wir haben Verluste als zufällig, Atombomben als notwendig und den Tod in großem Maßstab als unvermeidliche Ereignisse behandelt. Das Leben – das menschliche Leben, das Leben unserer empfindlichen Biome und der Millionen von Arten, die sie bewohnen – ist einzigartig und unschätzbar wertvoll. Unachtsamkeit, die zum Scheitern führt, ist keine Option. Wir sind die Einzigen, die uns helfen können; wir sollten nicht erwarten, dass Mentoren oder Retter für uns vom Himmel herabsteigen.“

Trinity-Atomwaffentest

Irgendwie ist man dann doch wieder optimistisch. Die Menschen müssten nur zusammenarbeiten und Rassismus, Genozid, Ungleichheit etc. überwinden. Das alles ist hoch naiv, weil ökonomische und Machtinteressen keine Rolle zu spielen scheinen.  Wenn sich die Menschheit zu einer Zivilisation des Typs 1 der Kardaschow-Skala entwickeln würde, wäre das für die Autoren ein gewaltiger Schritt in die Zukunft und ein Schritt über den „Großen Filter“ hinweg. Warum bleibt ihr Geheimnis. Eine Zivilisation des Typs 1 wäre in der Lage, die gesamte auf einem Planeten verfügbare Energie zu nutzen. Offenbar scheint das dann kein Problem mehr mit dem Klima, der Natur oder der Ressourcen geben. Erst recht nicht, wenn die Menschheit die gesamte Energie eines Sterns (Typ 2) oder einer Galaxie (Typ 3) nutzen kann. Als ob diese Energie dann nicht auch wie die Atomenergie zur Zerstörung benutzt werden könnte. Hier tauchen wir wieder in die utopische Science Fiction ohne Grenzen des Wachstums ein:

„Es gibt keine bekannte theoretische Grenze, wie weit die Menschheit in die ferne Zukunft, angesichts der praktisch unerschöpflichen Vorräte an Materie und Energie fortschreiten könnte, die jenseits der zerbrechlichen Atmosphäre der Erde liegen, in einem Universum, das weit mehr Zeit vor sich hat als die bloßen 13,8 Milliarden Jahre, die bereits zu seiner Vergangenheit geworden sind. Die Entwicklung der Menschheit zu einer Zivilisation des Typs II und sogar des Typs III ist nicht unmöglich. Um uns auf unsere Reise vorzubereiten, können wir wahrscheinlich damit rechnen, dass das innere Sonnensystem noch einige Milliarden Jahre bewohnbar bleibt, bis die Sonne beginnt, sich zu einem Roten Riesen auszudehnen. Zeit genug für die Menschheit, um endlich andere Sterne zu unserer Heimat zu machen.“

Robert Hanson, der Erfinder des „Großen Filters“, ist ein typisch Neoliberales. Von der geforderten globalen Kooperation der Menschheit hält er wenig, die würde nur zu einer Zentralisierung führen, wie er gegenüber The Daily Beats sagte: „Sie empfehlen eindeutig mehr zentralisierte Kontrolle und Steuerung unserer Zivilisation. Aber ich sehe in der übermäßigen Zentralisierung der Regierungsführung den wahrscheinlichsten Beitrag zu unserem zukünftigen Großen Filter.“ Dezentralisierung sei entscheidender Faktor des Überlebens: „Stellen Sie sich isolierte Siedler vor, die eine verheerende Pandemie überstehen, oder private Weltraumforscher – die Jeff Bezos und Elon Musks dieser Welt -, die auf dem Mond oder dem Mars Kolonien außerhalb der Erde errichten. Kolonien, die selbst dann noch bestehen könnten, wenn ein Unglück alle Menschen auf der Erde auslöscht.“ Aber die Siedler und Weltraumforscher brauchen die Kooperation und die kollektive Intelligenz, um die Techniken zu entwickeln, die nicht auf Einsiedlerhöfen erfunden wurden.

Der Astronom und SETI-Enthusisast Seth Shostak meint, dass die Hypothese des „Großen Filters“ auf der Beobachtung beruhe, dass bislang keine extraterrestrische Intelligenz entdeckt wurde: „Aber diese Schlussfolgerung ist viel zu voreilig. Wir haben gerade erst zu suchen begonnen.“ Aber offenbar haben andere Zivilisationen, sollte es sie geben, nicht gesucht oder waren unfähig dazu – oder das Universum ist einfach zu groß und intelligentes Leben zu selten, um beispielsweise gleichzeitig zu existieren. Löscht es sich selbst schnell aus, wäre dann tatsächlich eine spekulative Erklärung für die kosmische Einsamkeit. Empirisch testen ließe sich die Hypothese wohl kaum, am ehesten mit dem Überleben oder Scheitern der Menschheit.

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18 Kommentare

  1. ameisen.

    entlang der autobahn die ich fast taeglich nutze muss es dutzende von kolonien geben.

    wie oft halte ich an um mir eines dieser gebilde anzusehen und versuche mit ihnen zu kommunizieren?

    garnicht. niemals. wozu auch?

    was wissen die ameisen von den hunderten tonnenschweren metalldingern auf vier raedern die an ihrer kolonie vorbeirauschen?

    garnichts.

    was wissen die ameisenkolonien, im abstand von kilometern, voneiander?

    vermutlich … garnichts.

    wir sollten uns nicht wie eine primadonna auffuehren die empoert ist nicht von allen wahrgenomen zu werden, wir sind einfach noch viel zu unbedeutend und uninteressant fuer die kleinen gruenen maennchen! :–D

  2. Mit dem Fahrrad zum Pferdekopfnebel

    Das Problem ist, dass die Menschheit nichts kann und nichts weiß. Die Quantenmechanik ist neu und schneller als Lichtgeschwindigkeit geht noch nicht.

  3. “ Aber offenbar haben andere Zivilisationen, sollte es sie geben, nicht gesucht oder waren unfähig dazu – oder das Universum ist einfach zu groß und intelligentes Leben zu selten, um beispielsweise gleichzeitig zu existieren. “
    Da halte ich es doch für sinnvoller, erst einmal vor der eigenen Haustür zu kehren: andere Zivilisationen haben womöglich längst Kommunikationskanäle etabliert – wir haben sie nur noch nicht entdeckt. Im Übrigen werden interstellare Reisen völlig überbewertet: 1. das Leben von Menschen verläuft nicht nach astronomischen Maßstäben (wie solche Reisen), sondern nach irdischen, 2. Kamelkarawanen mit Salzsäcken durch Wüsten zu schicken war kommerziell sicherlich sinnvoll – aber Raumschiffe mit Salzsäcken?, 3. Wieso sind die ersten Marslandungen (Mond, Venus, Hayabusa…) alle unbemannt gewesen? Weil die anorganische Intelligenz an Bord ausreichend leistungsfähig war. So wird es auch mit interstellaren Reisen sein. Und bis die Antworten von den Sternen wieder bei uns eintreffen (in kosmischen Maßstäben, also bestenfalls nach hunderten von Jahren), haben wir hier genug damit zu tun, zu überleben.

    „Löscht es sich selbst schnell aus, wäre dann tatsächlich eine spekulative Erklärung für die kosmische Einsamkeit.“
    Vielleicht ist es auch nur das Erlöschen von Neugier, das gealterte und weise gewordene Zivilisationen veranlasst, nicht nach außerirdischen Kontakten zu suchen. Oder die unzureichende Rendite… oder Angst vor der feindlichen Übernahme… oder zu kleine Ressourcen (man muss ja nicht nur Ressourcen für den Raumschiffbau HABEN, sondern muß sie ÜBRIGhaben)…

    1. Wieso sind die ersten Marslandungen (Mond, Venus, Hayabusa…) alle unbemannt gewesen? Weil die anorganische Intelligenz an Bord ausreichend leistungsfähig war.

      Zum einem das, obwohl eine bemannte Mission etwa zum Mars viel mehr hätte leisten können. Das Problem ist, dass bemannte Raumfahrt eine um ein vielfaches größere Herausforderung darstellt. Also etwa ein bemannter Flug zum Mars (und wieder zurück), geschweige denn eine autonome Kolonie ist eine Herausforderung, welche die Menschheit bisher einfach nicht stemmen kann, im Gegensatz zu Sonden, was sehr viel einfacher ist und im gewissem Rahmen einen gewissen Zweck auf derzeitigen Entwicklungsstand durchaus erfüllt.

      Eine bemannte Reise zum Mars, gar eine Kolonie wie in Science Fiction Romanen oder Hollywood Filmen hört sich relativ machbar an, aber in der Tat ist es mit heutiger Technologie viel zu aufwendig und kaum machbar und ist schon eine viel größere Herausforderung als etwa eine Landung auf dem Mond. Ich meine die Reise zum Mars an sich dauert schon im optimalen Fall mindestens 8 Monate. Und das ist nur in einem Zeitfenster welches alle 6 Monate eintritt möglich. Um dann wieder zurückzukommen müsste man Alles dafür notwendige mitschleppen. Das müsste man alles im Orbit lassen, da eine Landung mit dem Rückfahrtfahrzeug und den ganzen Ressourcen viel zu aufwendig wäre. Es müsste also eine orbitale Station dahin gebracht werden und die eigentliche Landung mit einem Lande und Wiederstartfahrzeug erfolgen. Ähnlich wie auch bei der Mondlandung gemacht worden ist, aber im Falle von Mars in einem sehr viel größerem Maßstab.

      Die größte Herausforderung wäre aber ein längerer Aufenthalt auf dem Mars. Das ist gar nicht so einfach wie Science Fiction oft darstellt. Etwa wie im Film Marsianer, das wäre utopisch. Die größte Herausforderung dürfte die extreme kosmische Strahlung welcher die Crew ausgesetzt wäre, da es dem Mars an einem natürlichem Magnetfeld mangelt. Schon die Hintergrundstrahlung wäre enorm und würde ohne Schutz innerhalb von wenigen Wochen jegliches Leben auslöschen. Geschweige denn von intensiven Sonnenstürmen, welche nur unter meterdicken Bleiplatten oder tief unter der Mars Oberfläche überlebt werden könnten. Eine Mars Kolonie könnte also nicht einfach auf der Mars-Oberfläche dauerhaft bestehen. Sie müsste entweder tief unter der Oberfläche sein, oder eben von meterdickem Blei abgeschirmt werden. Soviel Blei zum Mars zu transportieren ist kaum möglich, oder das Raumschiff was es dahin bringt müsste einfach gigantisch sein. Und die Herausforderungen mit der Ressourcenbeschaffung und Verarbeitung zusammenhingen um einen längeren Aufenthalt oder gar eine Autonomie zu ermöglichen ist hier noch gar nicht berücksichtigt. Natürlich ist es bei jetzigem technischen Stand sehr viel einfacher, einfach Sonden zu schicken.

      Wahrscheinlich gilt das ganz allgemein auch für etwaige fremde Zivilisationen. Wenn wir ihnen begegnen würden, dann würden es wahrscheinlich zuerst Sonden sein, die in Kontakt treten.

    2. Und was die Venus angeht, da ist es noch viel schwieriger wie auf dem Mars. Auf der Oberfläche herrschen Temperaturen jenseits von 400°C und ein fast 400facher Druck wie auf der Erde. Wir haben einfach keine Materialien welche diesen Bedienungen längeren Zeitraum standhalten könnten. Selbst Sonden die wir dahin geschickt haben konnten dem nur einige Stunden standhalten. Die Venus können wir noch längere Zeit vergessen. Die müsste zunächst terraformt werden, was wir vermutlich noch lange nicht können.

  4. Es gibt noch viele Menschen, die glauben, der Mensch sei Krone irgendeiner Schöpfung. Solange sie das glauben, werden sie sich selbst vernichten.

  5. Kosmisch einsam, ja einzigartig?
    Das würde mich nicht wundern. Denn so dumm kann die Schöpfungskraft des Universums mit einem Blick auf die Erde und ihre Zivilisation gar nicht sein. Freilich, wenn alles nur auf Zufall beruht, wie einige glauben, dann ist das Schlimmste erst zu erwarten.

  6. „Jeden Morgen geht die Sonne auf … “ textete einst Udo Jürgens.
    Genau betrachtet ist allein das eine unglaublich steile Behauptung, denn unsere Erde fährt nicht, wie ein Spielzeugeisenbahn, um den hell leuchtenden Weihnachtsbaum, sondern bewegt sich auf einer nur anscheinend stabilen Umlaufbahn um die Sonne. Es genügt eine passende Störung an der richtigen Stelle , und schon werden wir aus dieser gewohnten Lage befreit, und ins unendliche Universum geschleudert. – Vielleicht treffen wir dann nach vielen Milliarden Jahren mal auf besagte Grüne Männchen*innen.
    Mir genügt es zu wissen, dass es die bereits als Partei auf unserer Ede gibt. – Wozu dann in die Ferne streifen?!

  7. Wer sich allerdings mit den Erfahrungen alter Religionen, der Indigenen und heute mit der immer größeren Zahl an Nahtoderfahrenen beschäftigt, bekommt einen ganzen anderen Blick auf das Universum.
    Ein schöner Einstieg wäre die Dokumentation „Aware-Reise in das Bewusstsein“, wenn sie denn noch im Internet verfügbar wäre. Aber es gibt auf ThanatosTV auch sehr gute Dokus über diese unglaublich wichtige Thematik.
    https://aware-film.com/de/ https://www.youtube.com/playlist?list=PLr5Tsyh_a3u0cGt5jujiYgk0mTl4ER6xj

    Und nur weil wir meinen, dass wir da bisher kein anderes Leben im Universum, das eben letztlich unendliches Bewusstsein ist, gesehen oder gehört haben, ist das kein Beweis für dessen Nicht-Existenz. Nur weil wir etwas nicht kennen und nicht verstehen, gehen wir und vor allem rein materialistische Wissenschaftler von dessen Nicht-Existenz aus. Menschen mit Nahtoderfahrungen oder solche, die Erfahrungen mit magic Mushrooms, oder auch die mit tiefen Meditationserfahrungen haben einen viel weiteren und tieferen Blick in dieses Feld.

    1. Das könnte auf die Ideen der Literatur-Nobelpreis-Trägerin und Tante G.Gysis, Doris Lessing, hinauslaufen, die die in ihrer letzten, sufistisch beeinflussten Schaffensphase entstandene SF-Pentalogie „aus“ den Kanopus-Archiven (Shikasta u.a.) für ihr wichtigstes Werk hielt, obwohl die Kritiker ein anderes dafür halten. Aus meiner persönlichen SF-Sicht würde ich ihr voll zustimmen, denn sie bringt hier einige interessante und bisher kaum bzw nie thematisierte Aspekte (erstmals) in die SF ein, was ihre SF in eine Reihe mit einiger der bestimmter anderer Autoren stellt, zB Lem, Snegov (Menschen wie Götter), A.&B.Strugazki, C.Liu (Trisolaris-Trilogie).

  8. Diesen Artikel, das sog Fermi-Paradoxon und den daraus abgeleiteten Großen Filter nehme ich ebenso wie einen offensichtlich alten Alpha-Centauri-Beitrag von Prof Lesch zur Entfernungsbestimmung im All zum Anlass anzumerken, dass wir die tatsächliche Struktur des Universums gar nicht zur Genüge kennen, um weitergehende Aussagen über die Existenz anderer Zivilisationen zu treffen. Wenn schon vor 10 Mrd Jahren Gesteinsplaneten existierten, die Leben und gar Zivilisationsbildung ermöglichten, worauf neuerliche Entdeckungen von planetartrümmer-verursachten Verunreinigungen weißer Zwerge hindeuten, wären folglich raumfahrende Zivilisationen schon vor der Existenz unseres Sonnensystems möglich gewesen; und damit natürlich auch weiterführende Erkenntnisse zur Universumsstruktur.
    Angeblich haben ja alle bisherigen Messungen immer nur gezeigt, dass die Raumzeit flach ist, wobei ich den Eindruck habe, dass sich die Mehrheit der Kosmologen das Universum als eine Art Fladen vorstellt, in dem sich die Hohlräume (Voids) zwischen den Strängen sichtbarer Materie dank der Dunklen Energie (als Eigenschaft des Raumes?) ständig und gar beschleunigt vergrößern und deshalb die äußeren Bereiche gar nicht mehr sichtbar sind und zunehmend immer weniger sichtbar sein werden (sichtbares Universum). Es ist doch aber so, dass jeder Blick in den Himmel ein Blick in abstandsabhängig heterogen zusammengesetze Vergangenheiten ist und wir das ggw Universum ab bestimmter Entfernungen weder sehen noch hören können (die Signale kommen erst in der Zukunft oder gar nicht mehr an). Eine instantane Kommunikation ist ebenso wie ebensolche Reisen für uns ausgeschlossen. Auch der hypothetische Warp-Antrieb, an dem seit 25 Jahren theoretisch geforscht wird, würde das wohl kaum ändern können. D.h. aber nicht, dass eine 5 Mrd Jahre alte Zivilisation das Problem nicht gelöst haben könnte, aber trotzdem keine lohnenswerten Partner fände (Contact-Szenario deshalb für uns eher unwahrscheinlich!).
    Was wir in alle Richtungen am Himmel in weitester Entfernung sehen, ist immer die undurchdingliche Feuerwand Mio Jahre nach dem Urknall. Und wie eine beliebige Explosion (auch ganzer Sterne!) sich im Raum (bzw der Raumzeit) ausbreitet. Ist das auch hier der Fall. Das ggw Universum ist quasi die Stoßfront (unbestimmter 3dimensionaler Form) des Urknalls, in der sich alle Bewegungen abspielen. Im Inneren des Universums liegen dann nur so etwas wie holografische Erinnerungen an frühere Zustände. Daraus folgt aber auch, dass Messungen sich in die Vergangenheit richten und umso ungenauer werden je weiter entfernt (ja auch zeitlich!) die angemessenen Objekte liegen. Dass dabei eine eher flache Struktur des Universums herauskommt, verwundert dann eher nicht, denn wir messen wohl am Radius entlang.
    Da anzunehmen ist, dass die Zeit ebenfalls gequantelt ist, worauf einiges hinzudeuten scheint, und ggf auch der Raum, wäre die (ggf auch beschleunigte) Ausdehnung des Universums logisch und eine Kommunikation oder gar Reise über große Entfernungen illusorisch, weil immer Zeit vergehen müsste. Die einzig vorstellbare Möglichkeit für instantane Kommunikation oder gar Reise (StarTrek Discovery!) wäre ein temporäres „Herausfallen“ aus Universumszeit mit Wiedereintritt am Zielpunkt, vielleicht Hyperraum-Ein-/Austrittstore, kaum aber Warp-Antrieb und Slipstream ala Roddenberrys Andromeda). Problem ist bei dem allen aber der benötigte Energiebedarf. Könnte selbst eine TypIII-Zivilisation das bereits gelöst haben? Kann es eine solche überhaupt in unserem Universum bereits geben?

    1. „Problem ist bei dem allen aber der benötigte Energiebedarf.“

      1 Gramm Antimaterie würde ca. 1 Billion Dollar kosten.
      17 Gramm braucht es für eine 100 Kilosonde nach Apha Centaury.
      Wenn die Amis zwanzig Jahre nichts für Rüstung ausgeben, käme das ungefähr hin.
      Es müsste nur noch ein Triebwerk und nen paar Kleinigkeiten erfunden werden.

  9. Die große Frage nach der Entstehung des Lebens. Der Wandlung toter Chemie zu lebendiger Biologie. Dieses Wunder hat im Reagenzglas bisher nicht geklappt – sonst wärs keins mehr. Tatsächlich ist es möglich, daß dieser Vorgang vor ca 4 Mrd Jahren nur ein einziges Mal stattgefunden hat. Wir alle wären dann Nachkommen dieser Urzelle.
    Natürlich weiß man, daß sich chemische Verbindungen wie Aminosäuren oder so unter bestimmten Bedingungen doch recht häufig bilden. Deshalb geht man davon aus, daß das Leben auch auf anderen Planeten entstanden sein könnte. Besonders seit man weiß -daß es unter anderen Sternen Planeten gibt. Und da es nahezu unendlich viele Sterne gibt und sicher noch mehr Planeten, ists ähnlich wie beim Lotto. Hauptgewinn eigentlich unmöglich- aber wenn genug mitspielen trifft einer doch.
    Dagegen spricht die große und noch nicht annähernd erforschte Anzahl der Bedingungen, die ein Planet haben muß, um Leben zu erlauben . Also sowas wie habitable Zone mit Wasser und ein stabiles Magnetfeld, einen Begleiter wie den Erdmond, der ja ziemlich groß ist und unseren Planeten auf seiner Bahn um die Sonne sozusagen gerade hält. Auch die Lage in der Galaxie ist wichtig. Wenn zuviel los ist in der kosmischen Nachbarschaft, bleibt dem Leben wenig Zeit. Und dergleichen mehr.
    Zurzeit hofft die Wissenschaft auf eindeutige Ergebnisse vom Mars. Wenn dort Spuren von ehemaligem Leben gefunden würde, wäre des ein revolutionärer Durchbruch. Denn dann könnte man sich ziemlich sicher sein, daß das Universum sozusagen prädestiniert ist um Leben zu schaffen. Man könnte davon ausgehen, daß es in der unendlichen Weite noch mehr solche wundervollen Planeten gibt wie unser Blauer. Dann wäre es vielleicht auch nicht ganz so schlimm, was wir gerade mit ihm anstellen.
    Solange wir das aber nicht wissen, müssen wir mit dem Schlimmsten rechnen. Daß die Erde und das Leben darauf einzigartig ist – im gesamten Universum. Und dann ist das, was wir Menschen hier anstellen eben in seiner katastrophalen Auswirkung und Schuld genauso groß, wie das Universum selbst. Darüber mal nachzudenken würde vielleicht ein universelleres Denken sich entwickeln lassen – als das – mein Auto mein Haus mein Boot. Dieses Denken heißt immer – Krieg .
    Ein wenig Hoffnung in der Unwissenheit macht mir so manche Erkenntnis. So etwa diese fantastischen Eigenschaften des Wassers etwa. Das wird ja in festem Zustand nicht schwerer als im flüssigem, was ja bei anderen Elementen so ist. Der Tatsache hat in ferner Vergangenheit dem Leben sozusagen das Leben gerettet und tuts auch heute noch. Ist das nicht ein wunderbarer Zufall? Oder noch vielmehr ins kleinere. Die Tatsache, daß sich Atome zu komplexen Molekülen zusammenfügen können haben wir dem Umstand zu verdanken, daß Atome eitel sind. Sie streben nach einem perfektem Äußeren. Ihre Elektronenhülle sollte immer die perfekte Anzahl an Elektronen haben.. Also in der ersten Schale zwei und in den nächsten acht. Wenn das nicht hinhaut, tun sie sich schnell mit anderen Atomen zusammen um den Makel auszugleichen. Nur deshalb entsteht Materie. Also z.B. Wir. Und wenn wir uns das Atom anschauen sehen wir – eigentlich nichts- . Man muß schon genau hingucken um was zu finden. Den Kern als winzige Kugel und irgendwo weit drum herum kaum erkennbar schwirren Elektronen. Eigentlich besteht alles nur aus nichts. Wenn da die Kräfte nicht wären. Scheinbar ist Materie irgendsowas wie gefrorene Energie. Eigentlich sind wir Energiewesen. Sollten wir stolz drauf sein und uns gegenseitig achten. Und alles andere Leben auch.
    Wenn wir denn soweit gekommen wären, könnte es durchaus sein, daß wir auch Kontakt zu Aliens bekommen. Zu denen nämlich, die uns schon geraume Zeit und voller Furcht beobachten könnten. Also – ich meine – wenn ich Alien wäre und sehen würde, was der Mensch auf diesem schönen Planeten alles anstellt in seiner rüpelhaften Manier – ich hätte furchtbare Angst entdeckt zu werden von ihm. Der ist doch glatt imstande – auch meinen Planeten kaputt zu machen. Vielleicht haben die SETI Leute deshalb noch kein Signal reingekriegt.
    War mal was anderes als der ätzende Krieg. Macht weiter so Leute.

  10. Es ist ja nicht nur die Frage, ob Leben entstanden ist, das sich zu Intelligenz entwickelt hat, sondern auch, ob es eine technologische Zivilisation geworden ist, die vielfältige Ressourcen ihres Heimatplaneten nutzen kann.
    Auch die Menschen des 18. Jahrhunderts waren intelligent, aber völlig außerstande, Signale auszusenden, die irgendwo, nicht mal auf der Erde selber, empfangen werden konnten.

    Und selbst wenn diese Intelligenz existierte: Der Planet, auf dem sie entstand, müsste viele geologische Voraussetzungen erfüllen, damit daraus eine technologische Zivilisation entstehen könnte. Es müssten alle Grundelemente des Periodensystems und viele verschiedene Erze in großen Mengen vorhanden sein, es müssten fossile und/oder nukleare Brennstoffe vorhanden sein, damit es überhaupt möglich ist, dass Technologien entwickelt werden, die Signale über hunderte oder tausende Lichtjahre Entfernung empfangen und aussenden können. Und da wäre dann noch die Frage des Frequenzbandes und natürlich das Problem der Gleichzeitigkeit, das sich über solch unvorstellbare Entfernungen und Zeiträume hinweg stellt.

    Als ich geboren wurde, war ich gerade noch Zeitgenosse von Albert Einstein. Wäre ich 20 Jahre später geboren worden, wäre das nicht mehr der Fall gewesen.

    Elektromagnetische Signalübermittlung gibt es bei uns erst seit Beginn des 20. Jahrhunderts. Also können unsere Zivilisationssignale außerhalb eines Radius von derzeit ca 120 Lichtjahren gar nicht empfangen werden, da sie aufgrund der Begrenztheit der Lichtgeschwindigkeit erst so weit gekommen sein können. Und da sie sich mit dem Quadrat der Entfernung abschwächen, werden sie dort auch kaum noch wahrgenommen werden können. Und umgekehrt wird das eben auch so sein.

    Wie man sieht, gibt es viele Unwägbarkeiten, die es mehr als schwierig machen, andere Zivilisationen im Universum aufzuspüren.

  11. Jede politische Ausrichtung hat das Potential einen Weltenbrand auszulösen. So ist die Rolle von Kennedy auch nicht ohne Zweifel zu betrachten, da die Russen in Kuba nur auf die Stationierung von NATO Raketen in der Türkei reagiert haben. Somit hatte die sogenannte Demokratie den ersten Stein geworfen. Ich nehme an, dass es andere Zivilisationen gibt und es wird viele geben, die es nicht geschafft haben. Doch eine wird es von alleine geschafft haben und hat andere dazu inspiriert als eine Art Nanny diese „Gemeinsamkeit“ zu bewirken, in dem sie verhindern, dass es zur globalen Katastrophe kommt. Somit dürfen die Kinderchen zwar mit den Waffen spielen, aber solange die Sicherung geschaltet ist, kann nichts passieren. Somit meinen sie zwar, wie Kinder bei Räuber und Gendarm, über mächtige Waffen zu verfügen. Im Einzelfall stimmt das auch, aber einen massenhaften Einsatz wird die Nanny nicht zulassen. Warum sie das machen, bleibt ihr Geheimnis. Entweder ist es eine Religion, „das einzige was zählt ist das Leben“ oder sie verfolgen damit eigene Ziele, wie Einflusssphären oder zukünftige Verbündete in einem sehr viel größeren Spiel. Wer weiß schon, was da draußen los ist. Das an dieser Vermutung etwas dran ist, lässt sich in unzähligen UFO Berichten nachlesen, wo genau die eigentliche Machtlosigkeit des Menschen immer wieder geschildert wurde, in dem Atomraketen einfach abgeschaltet wurden und das sind nur die Berichte, die im Westen durchgesickert sind. Was im Osten los war, ist bis heute kaum bekannt, aber es ist davon auszugehen, dass es dort nicht viel anders gewesen ist. Nun kann man bestimmt 99% dieser Berichte als Blödsinn abtun, aber zum Zweck der Demonstration braucht es nur 1% Wahrhaftigkeit und die Wahrscheinlichkeit, dass es dieses 1% gibt ist sehr viel größer, als das es dieses 1% nicht gab, denn eine Tatsache gibt es, wir sind noch da und so klug ist unsere Politik nicht, als das von alleine möglich wäre.

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