Der ESC oder Ein Lied kennt keine Grenzen! (Volksmund)

ESC-Bühne in Malmö. Bild: Junafani/CC BY-SA-4.0

Beim Eurovision Song Contest handelt es sich nach offiziellen Angaben um einen europäischen Gesangswettbewerb. Deshalb wird hier jährlich auch um die Wette gesungen. Leider singen die musizierenden Vertreter/innen der europäischen Staaten dabei nacheinander und nicht alle zugleich, obwohl das weitaus lustiger wäre – und dem Vorhaben wahrscheinlich auch deutlich angemessener. Aber so sind nun mal die Regeln.

Als gänzlich unpolitisches Spektakel für Freunde von Musik, Kunst, Kultur und Gesang versteht sich das jährliche Ereignis. Vielleicht fällt es der Masse der Begeisterten dabei gar nicht weiter auf – dennoch ist bemerkenswert – dass der internationale Gesang als Konkurrenz statt findet. Das passt zwar Bestens dazu, dass Bürger, Unternehmen und Staaten auch im echten Leben ohne Pauken und Trompeten um alles wettstreiten.

Und selbstverständlich gilt das Gesetz der Konkurrenz auch für die Musikindustrie, in deren Händen die Produktion, Vermarktung und der Erlös des verfassungsmäßig freien Kunstschaffens liegt. So ist es denn wohl unvermeidlich, dass auch das „Gute, Wahre und Schöne“ nur gelten kann, wenn es im Komparativ als „das Bessere, Wahrere und Schönere“ besteht. Oder besser noch – wenn von Musik dank Wettbewerb im Superlativ eben als „das Beste“, „das Wahrste“ und „das Schönste“ gesprochen werden kann.

Aber was wäre ein echter internationaler Wettbewerb, wenn die Künstler nicht als Vertretung ihrer Länder, genau genommen – ihrer Staaten –, in Anspruch genommen würden? Ganz der Demokratie nachempfunden gilt es also zunächst einmal für die beteiligten Völkerschaften per „televoting“ heraus zu finden, welcher Musikantentrupp sich „am würdigsten“ (noch ein Superlativ!!!) erweist, das feine Kollektiv der kunstliebenden Brüder und Schwestern auf internationaler Bühne zu vertreten. Da hier die spaßbegeisterte und effektgeile Masse ganz das Sagen hat, führt dies leicht zur Auswahl besonders erlesener Klasse und bei musisch verantwortungsvollen Eliten des Vaterlandes manchmal zu einem Gefühl des Fremdschämens (engl. cringe) einstellt. Nun ja…

Ist diese Hürde erst einmal genommen, so kann der internationale Wettbewerb beginnen, bei dem es leider den Völkern verboten ist, kurzerhand ihren eigenen Exponenten zu küren. Obgleich leicht einzusehen ist, dass ohne dieses Verbot jedes Wettsingen im Patt enden würde, so wird mit dem Verbot die Wahl schnell zur Qual. Aber das ist man zum Glück aus anderen freiheitlichen Lebensbereichen bereits gewohnt.

Hilfreich ist unter diesen Umständen, dass es befreundete und weniger befreundete „Partner“ in Europa gibt. Und manchmal, eigentlich fast immer bei diesem gänzlich unpolitischen Unterfangen kennt das musizierende “Europa” auch ein Land, dessen Lied und Leid – aus ebenfalls gänzlich unpolitischen Gründen – gar nicht laut genug gesungen, georgelt, geträllert, gegrölt oder gepfiffen werden kann. Auch hier kann man also Noten vergeben und anschließend kann an den Endgeräten ultimativ „voten“ was das Zeug hält.

Vorausgesetzt natürlich, dass unlautere Teilnehmer wie zum Beispiel Russland oder Belarus zuvor vom gänzlich unpolitischen Wettbewerb ausgeschlossen sind, weil sie sich mal wieder in Sachen europäischer Volksmusik  im Ton vergriffen haben. Also die Staaten. Oder die Künstler? Egal! Es ist jedenfalls ein Fest der Kultur und da haben Gewalt und Politik eben keinen Platz. So sind nun mal die Regeln.

Während einige Länder, ihre Musikanten und ihre Völker aufgrund ernst zu nehmender Verstöße gegen die europäischen Werte vom Wettsingen leider ausgeschlossen werden müssen, können Musikbegeisterte im fernen Kaukasus und an der noch weiter entfernten Levante daran zum Glück teilhaben. Aus gänzlich unpolitischen Gründen versteht sich.

Um so unverständlicher für Europas Kulturfreunde, wenn Demonstranten in Malmö die schöne Kunst des Singens mit Politik verwechseln und die Beteiligung einer israelischen Chansonette am Wettstreit zum gänzlich unpassenden Anlass nehmen, gegen das seit sechs Monaten ununterbrochene Gemetzel in Gaza zu protestieren. Wer sich derart im Ton vergreift, wer also für laute Missstimmung im Konzert der leisen Töne sorgt, der gibt selbst den Auftakt für einen Paukenschlag des Polizeiorchesters von Malmö. Bummstata! Bummstata! Warum aufhören, wenn’s am schönsten ist?

Das Ende vom Lied 2024 in Malmö? In Zeiten harter musikalischer Auseinandersetzungen fällt das Urteil der europäischen Musikliebhaber_innen angemessen, nämlich neutral und ausgewogen aus. Douze points pour la Suisse!!!

Fazit: Zu wahr um schön zu sein!

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53 Kommentare

  1. “Beim Eurovision Song Contest handelt es sich nach offiziellen Angaben um einen europäischen Gesangswettbewerb.”

    Die Frage ist ja wieso Israel da überhaupt dabei ist.

    Hab ich was verpasst bezüglich der Grenzen Europas?

        1. Das ist doch klar, wenn man die Definition von Europa als der “der regelbasierten Werteordnung verpflichtenden Staaten” zu Grunde legt. Ich frage mich nur, warum Kanada, USA und Japan und Südkorea nicht dabei sind.

    1. Es heißt nicht European Song Contest sondern Eurovison Song Contest.

      “Eurovision” ist eine Art Gemeinschaftsprogramm der EBU einen Genfer Verein der eigentlich “European Broadcasting Union” heißt und für die öffentlich-rechtlichen Sender in Europa zuständig war, aber inzwischen 68 Sender aus 56 Staaten Europas, Nordafrikas und Vorderasiens Mitglied sind. Auch Private. Weitere 19 Sender aus der ganzen Welt sind assoziert.
      Darunter viele aus Nicht-EU-Staaten und kleinen Staaten wie Androrra, Albanien, Bosinien, der Vatikan aber auch Nicht-Europäische-Staaten wie Ägypten oder Algerien. Ex-Sowjetrepubliken wie Estland, Ukraine, Armenien, Aserbaidschan, Israel und Jordanien sind Vollmitglied. Assoziert sind u.a. Mexiko, Kanada, Australien. Suspendiert sind Libyen, Russland und Belarus.

      Offiziell nennt sich der Genfer Verein “European Broadcasting Union” aber mit Europa hat das ganze nicht mehr viel zu tun, es sei denn man möchte Europa auf die halbe Welt ausdehnen.

      1. “…es sei denn man möchte Europa auf die halbe Welt ausdehnen.”

        Will man das nicht schon seit Jahrhunderten – allerdings erst mal auf die ganze Welt, bis mit den USA da ein Konkurrent auf den Plan getreten ist?

    2. Nun – Israel spielt bei der Fussball-Europameisterschaft ebenso mit wie bei der “Champions-League”- kommt aber nie sehr weit.
      Es handelt sich hier um eine überraschend plötzliche tektonische Kontinentverschiebung, die einzigartig ist.

      1. Und selbstverständlich ist Israel bei den europäischen Eislaufmeisterschaften und der Fußball-Championsleague vertreten – und nicht nur da.

        Als Begründung wird angegeben, daß bei asiatischen Meisterschften (wohin Israel geographisch gehört) die Sportler aus einigen muslimischen Ländern sich weigern würden, gegen Israelis anzutreten.

    3. Mit den Grobianen spielt ja sonst keiner. Und da sie auch die gleichen Werte teilen wie die Europäer – Mord und Totschlag etc – passen sie da auch ganz gut hin.

      Das Motto sollte allerdings nicht “United By Music” heißen, sondern “United By American Soft Power”.

  2. Ich fand diese Veranstaltung schon immer ziemlich peinlich und mir waren Leute, die das toll fanden,
    eher suspekt. Aber jeder hat seinen eigenen Musikgeschmack.

    Aber mittlerweile…… obwohl, da ist noch Spiel nach oben was Spätrömische Dekadenz angeht.
    Wer das bejubelt, dem ist wahrscheinlich sowieso nicht mehr zu helfen.

    1. Wenn die wichtig gewesen wäre, dann hätte Armenien gewinnen müssen. Oder Frankreich.
      So aber war es eine reine Freakshow. Aber wehe, man sagt das, dann ist man xxx….feindlich!

  3. Wir stellen fest – der Wettbewerb ist unpolitisch und gewisse Staaten werden aus politischen Gründen ausgeschlossen

    und weiter – der Wettbewerb ist europäisch und Israel und Australien nehmen teil

    Schlussfolgerung – der Wettbewerb ist westlich

    Dazu passt dann auch der Gewinner mit der fluiden Geschlechtsidentität, da offensichtlich die – selbstverständlich um nicht mit den Rechten verwechselt zu werden rein individuell und nicht etwa völkisch verstandene – Identitätsfrage immer noch das Haupt-Um und Auf des westlichen Menschen ist, vor dem Ökologisches, Ökonomisches, Militärisches bis zur Unsichtbarkeit verblassen.

    1. Sie wissen ja jetzt, was Selbstbestimmung ist, es wurde eigens ein Gesetz dazu gemacht. Das ist es was es ist und das war’s dann auch.

  4. ESC ist mittlerweile ein Synonym für ins lächerliche getriebene politische Propaganda-Clown-Show.
    Ich schau mir den woken Trallala schon seit mehreren Jahren nicht mehr an. Die letzte Veranstaltung, die mir in Erinnerung ist und in der es wirklich um Musik ging und nicht um geistige Zwergpinscher-Wokeness, war wohl 2013.
    Ab 2014 rollten sich einem die Zehennägel hoch, in Anbetracht der verkrampften Anti-Russland Kampagne und schon hatten wir mit der bärtigen Dame aus Österreich den/die/das erste Woke-Gewinner*In, LOL.
    Ich kann mich auch noch erinnern, dass in den begleitenden Kommentaren unserer Presstidudes beständiges Keifen gegen Russland zu vernehmen war und somit war klar, dass nur eine Dame mit Vollbart gewinnen kann. Das perfekte Sinnbild für die Werte des “Wertewestens” eben 🤣
    Das war auch das letzte mal, dass ich diesen Schmarrn mir angetan habe.

    1. “Das war auch das letzte mal, dass ich diesen Schmarrn mir angetan habe.”

      Aber Respekt dafür das Sie wirklich das ganze Programm und die volle Dröhnung aus der Klapsmühle ausgehalten haben. Sie scheinen hart im nehmen zu sein.

  5. Wie “gänzlich unpolitisch” dieser ESC inzwischen ist, ist spätestens seit 2016 klar. Damals gewann die Ukraine mit einem politischen Song, der explizit antirussisch war. Russland protestierte vor dem Finale, wurde aber zurückgewiesen. Spiegel & Co mokierten sich darüber, wie man nur etwas gegen diesen “vööööllig unpolitischen Song” haben könnte? Einen Tag nach dem Sieg feierte derselbe Spiegel den “Triumph des politischen Songs über die Altstalinisten des Kreml”, während der ukrainische Präsident Poroschenko ankündigte, das Finale 2017 auf der Krim zelebrieren zu wollen. ….die man dafür aber erst einmal militärisch hätte erobern müssen. Daraus wurde bekanntlich nix.

    Übrigens hätte Russland den ESC 2016 gewonnen, wenn nur die Zuschauer zu entscheiden gehabt hätten! Auch mit den Stimmen aus der Ukraine, die den russischen Beitrag mit 12 Punkten bewerteten (Russland gab der Ukraine 10)! Die Abwertung des russischen Beitrages kam also allein von den nationalen Jurys, die ihrerseits Australien mit aller Gewalt hochdrückten!

    Ein Jahr später in Kiew dekorierte man das Stadtzentrum mit martialischen Kriegsjubel-Postern und verweigerte der russischen Teilnehmerin die Einreise. Und die EBU nahm das einfach hin, statt diese politische Instrumentalisierung zu unterbinden. Und die unvergleichliche und unbestechliche deutsche Investigativreporterin Golineh Atai war im Gespräch mit der Pressesprecherin des Geheimdienstes (!!!)) voller Verständnis dafür!

    Tja… und was ist nun gestern passiert? Die nationalen Jurys, die angeblich eingeführt wurden, um der Stimmenschieberei zwischen Nachbarländern (hier vor allem die Balkanländer) Einhalt zu gebieten, und mehr Wert auf die musikalische Darbietung zu setzen, machen EU-weit einen auf LGBT…dingbums (die Buchstaben ändern sich ja ständig). Sogar das erzkonservative und stockkatholische Polen gibt so demdiedasdenseins Schweiz (man darf ja keinen geschlechtsspezifischen Artikel verwenden…) volle 12 Punkte!
    Da hat sich der antidemokratische Putsch von Donald Tusk, der das staatliche Fernsehen geschlossen und als seinen Parteisender neu gegründet hat, doch mal ausgezahlt!

    Und in den anderen Ländern war es wohl ähnlich. 365 Punkte kamen so allein von den Jurys für den Berliner Flokati im rosa Röckchen!
    Das bedeutet bei 36 stimmabgebenden Jurys einen Durchschnitt von 10,1 Punkten je Land!!! Also wenn das nicht politisch war, was dann?

    Und morgen wird man sich wieder verwundert mokieren, daß 180 Länder dieser Welt verständnislos den Kopf schütteln über dieses “Europa”….

    1. In Bezug auf Polen würde ich aber anmerken wollen, dass die PIS den Sender und auch die Justiz vorher in ihrem Sinne gleichgeschaltet hatten.

      Auch die Polen haben aktuell nur die Wahl zwischen Cholera und Pest, scheint mir.

      1. Das weiss ich! Aber witzigerweise sorgte die Gleichschaltung des Staatsfernsehens mit der PIS für eine gewisse Ausgewogenheit im polnischen Fernsehen, da nämlich die Privatsender, die es auch noch gibt, ihrerseits voll auf EU-Kurs waren und weiterhin sind.

  6. Und der niederländische (Nicht-)Teilnehmer wurde ausgeschlossen, weil er einer Kamerafrau irgendein nicht weiter kommuniziertes im Nebel spekulativen Geraunes unklar bleibendes Leid angetan haben soll (als diese ihm, wie von der entsendenden niederländischen Rundfunkanstalt dargestellt, ihm mit ihrer Kamera backstage allzu penetrant auf die Pelle gerückt sein soll) – wobei mich das aber sehr an die schwedischen Machenschaften zur Kriminalisierung von Julian Assange erinnert, denn der Niederländer hatte es vorher gewagt, die Teilnahme Israels zu kritisieren… was wohl der eigentlich Grund für seine Ausschluß darstellt.
    Und obgleich nur der Barde selbst ausgeschlossen wurde, hat dann auch der Ausschliesser höchstselbst die Votes der offenbar entweder auch ausgeschlossenen (oder durch ihre Verweigerung der teilnahme an dieser Farce so protestierenden niederländischen Jury) statt ihrer verlesen – nichts genaues erfährt man auch dazu nicht…

    BTW, der Ausschluß erfolgte trotz andauernder Ermittlungen der schwedischen Justiz – die Unschuldsvermutung hat offenbar in Europa ausgedient, man hätte ja im Falle einer ihm später tatsächlich nachgewiesenen “unprovozierten” Gewalttat auch nachträglich noch eine Disqualifikation können. Aber so diente das ganze offensichtlich nur dazu, eine erneute Israelkritik in der Liveshow durch einen Teilnehmer – im worst case der EBU auch noch von der Bühne herab – von vornherein zu unterbinden. Einen Sänger knebeln geht ja nicht …

    The Netherlands – 12 Points!

    1. Um die irische Teilnahme gab es ja auch Gerangel. Am Finaltag war die Rede davon, daß die Exorzisten angeblich aus Protest gegen Israel nicht antreten wollten, Tatsächlich war es wohl so, daß das israelische Fernsehen sich über ihren Auftritt beschwert hatte (“Satanismus”), und sie eine Entschuldigung dafür verlangt hatte, oder alternativ als Konsequenz den Ausschluß Israels vom Wettbewerb.
      Ich meine, man kann von dem irischen Auftritt halten, was man will, aber ausgerechnet Israel, das gar nicht hätte teilnehmen dürfen, wenn die “heren Regeln” der EBU (siehe Ausschluß Russlands) etwas gälten, sollte sich sehr zurückhalten!

      Der niederländische Beitrag war aber einfach Sch…… Ein Wahlwerbespot für die EU-Wahlen. Sehr “unpolitisch”!

      1. vollkommen oberflächlich betrachtet konnte man es natürlich rein affirmativ, vulgo als “wahlwerbespot”, verstehen. so war es auch angelegt. weil ansonsten hätten sie den ja sofort ausgeschlossen. wer aber genauer hinschaute/-hörte(!) – auf interpret und inhalt –, konnte eigentlich ganz gut erkennen, dass es ein wahlwerbespoTT war… und zwar einer, der ganz “nebenbei” auch die ganze veranstaltung als das verspottete, was sie ist – eine farce. der ist denen halt irgendwie durchgerutscht. und dass sie den am ende auf so eine lächerlich durchsichtige weise nachträglich noch “verhindern” wollten, wird ihm, zum glück, nur nützen. so ist das halt mit sanktionsregimes. am liebsten schießen sie mit begeisterung nur eigentore.

    2. wobei mich das aber sehr an die schwedischen Machenschaften

      Ah ! daher weht der Wind. Ich hatte das mangels Interesse an dem Ganzen nicht so verfolgt, aber durchaus stimmige These. Es wäre die übliche Handschrift dieser Leute.
      Russland ausschließen aber Israel zulassen weil man unpolitisch ist. Absurder geht es nicht.
      Alles nur noch eine riesige Farce.

  7. Ich weiss nicht wie man sowas jährlich im TV ertragen kann. Ich glaube der letzte ESC (heisst das so?) den ich gesehen habe, haben ABBA gewonnen. Aber ich schaue mir jedes Jahr den Gewinner auf YouTube an, weil ich als Musik Freund wissen will, was so los ist. UND weil ich gelernt habe, dass meine Gefühle für “modernere” “Musik” den Gefühlen ähneln, die mein Vater, ein Dirigent und Geiger, anlässlich meiner Leidenschaft für Who, Hendrix und Stones hatte.
    Ich habe da also dazu gelernt…

    Ich hatte in der NZZ schon über den hoch gepriesenen Nemo gelesen und war überrascht, dass es sich da tasächlich um (zumindst wenn man es nicht allzu häufig macht) durchaus Anhörbares handelte. Ich habe ebenfalls durchaus nichts dagegen, wenn jemand rosa Röckchen tragen will. Mein Stil wäre es nicht. Ich dachte beimn Zusehen, es wäre interessant mal zu sehen, was los wäre wenn er so durch Bagdhad, oder bestimmte Gegenden in Berlin geht. Angesichts solcher Gedanken kann man sehen, dass man alt wird.
    Was mich an dem Diversity Zirkus stört ist ja nicht das Tragen eines solchen Röckchens, sondern, dass man je ausgefreakter, angeblich um so besser ist.
    Die Zeit ist vorbei, in der Individualität bereits durch Tattoos vorgetäuscht werden kann.
    Oder wie ein weiser Forist mal schrieb: Wichtig ist wie weit oben man in der möglichen Opfer-Skala lebt.

    Wenn sich der Generationen Konflikt nur in der Einführung etlicher, angeblich neuer (sehr witzig!) Sexual Neigungen ausdrückte, könnten wir eigentlich ja glücklich sein. Aber leider reicht es gegen eine Deppen Generation nicht ein Penis Abschneiden zu tolerieren, diese Leute haben mangels erprobtem Kompass auch gar nichts gegen “moralische” Kriege.
    Da wird dann auch ein gutes Stück Musk eines Nemo nebensächlich…

    Naja… Thielemanns Abschieds Tristan in Dresden, war ja auch nicht gerade toll.

    1. “Ich weiss nicht wie man sowas jährlich im TV ertragen kann.”

      Wenn man es als “bad taste party” begreift und gerade nichts anderes vorhat, dann gehts – und danach macht die tatsächlich bevorzugte Musik umso mehr Spass 😉

      Das ist wie beim Sylvesterfeuerwerk, wo man sein Geld in der Luft verpuffen sieht… hier ist es halt das Gebührengeld. Und das ist dort zwecks seiner Verpuffung inzwischen viel besser angelegt als in den politischen Redaktionen von ARD und ZDF.

      1. Wenn man davon absieht, dass ihr euer Geld ja nicht dort anlegt, sondern dass es zwangsabkassiert wird…. stimmt das natürlich.

        Es ist halt erschütternd immer wieder aufs neue katastrophale Meldungen zu DE zu bekommen. Man vefgleich mal die nachrichten der Tagesschau zu dem was da ausserhalb des Theaters ablief, mit den auf Al Jazeera gezeigten

  8. Was für ein Glück, dass Russland bei dieser völlig verkommenen Veranstaltung nicht mehr dabei ist. Ein nackter Finne, eine irländische Hexe, britische Pride-Boys, zweieinhalb Meter großer Transvestit als Moderator und gewonnen hat ein Mann aus der Schweiz in einem Minirock und einem rosa Kleid. Ich habe nur diese Ausschnitte gesehen, hat mir schon gereicht. Sodom und Gomorra. Wirkte wie eine Satansmesse auf der Beerdigung Europas.

    1. Nein, das siehst du vollkommen falsch und nur der Neid, weil ihr nicht mitmachen dürft, treibt deine Kritik an.
      Was da gefeiert wird, ist das Fest des Beginns der ewigen Glückseligkeit. Alles wird gut und unglaublich schön. Wolf und Lamm werden in Liebe vereint und überhaupt werden sich alle liebhaben. Ausgenommen sind natürlich Russen und Palästinenser und so was, weil die böse sind, nicht dazu gehören und unsere fast unerschöpfliche Liebe nicht für alle und schon garnicht für das Böse reicht. Aber das habt ihr euch selbst zuzuschreiben und es ist vollkommen klar – jedenfalls für uns – das alle Welt furchtbar leidet, wenn wir sie nicht mehr lieben.
      Europa, also der Teil davon, den wir bewohnen, euer Teil zählt nicht, ist großartig, unvergleichlich, ist der Nabel der Welt. Wir sind die geilsten und wir können nur schwer akzeptieren, dass andere uns nicht so sehr mögen, wie wir uns selbst.

    2. was war denn an diesen rummelplatz-burlesque-“satanisten” so schlimm? pentagramm-klamauk, der hexagramm-pathos auf die schippe nimmt. pentagramm statt pentagon. das hatte doch was. im gegensatz zum europakritischen beitrag aus holland ist das der _marschkapellenleitung des europäischen politbüros auch nur durchgeflutscht, aber durchaus nicht am allerwertesten vorbeigegangen. europa lässt die hosen runter ;o)

    3. Für mich wirken die woken Veranstaltungen des “Wertewestens” mittlerweile wie die Fortsetzung des Films “Idiocracy”. Schon erstaunlich, wie präzise der Drehbuchautor die reale Entwicklung im US-dominierten Wertesystem mit seinen transatlantischen Lakaien vorhersah…. da braucht man nicht einmal den ESC, ein Blick ins Wirtschafts- und Außenministerium oder generell in die gemeinte Partei reicht da völlig.

  9. In dem verzweifelten Versuch, sich vom eher konservativen Russland abzugrenzen,
    macht man sich zusehends immer schriller lächerlich.
    Die Instrumentalisierung der Künstler hierbei trieft genau so vor Bigotterie
    wie bei den restlichen “unpolitischen” Veranstaltungen der N4T0 Länder wie
    Olympia und dem restlichen Sportkommerz. Gott sei Dank kenne ich all das
    seit Jahren nur noch vom Hörensagen.

  10. Wenn ich mir die Kommentare hier so durchlese,dann bin ich froh,diesen Irrsinn NICHT angesehen/angehört zu haben. „Satansmesse“ trifft es wohl ganz gut…
    Der dekadente „Westen“ hat gezeigt,das er keine Zukunft hat. Ruhe in Frieden!

  11. Ich habe mir das mal vor Jahren reingezogen (Gildo Horn oder so).
    Ich empfand das als recht freakig/trashig. Scheint sich nicht geändert zu haben.
    Ist vermutlich der Aufmerksamkeitsökonomie geschuldet.
    Je verrückter, desto besser bei der Vermarktung.

  12. Eurovision Song Contest 2024???
    Gehört denn Israel schon zu Europa oder müßte man den Song Contest nicht in Worldvision Song Contest umbenennen?

    Na ja, vielleicht auch in Free-World Song Contest, dann kann man andere Länder besser ausschließen.

    Dieser ganze Hokuspokus lenkt aber gut von den wichtigeren Problemen ab.

  13. Eines ist der “Eurovision Song Contest” nun ganz bestimmt nicht,
    und zwar ein Wettbewerb zur Ermittlung tatsächlich guter Musiker.

    Auch die Behauptung “europäisch” ist natürlich falsch.

    Ja, die Veranstaltung taugt noch nicht mal dazu, im engen Segment der aktuellen Popmusik die Spreu vom Weizen zu trennen.

    Zumindest im Falle von Deutschland gilt, dass die Nichtteilnahme der wirklich bekannten und guten Sänger – egal aus welchen Gründen – die Veranstaltung seit Jahrzehnten zur bloßen Show auf niedrigem Niveau degradiert.

    Die politischen oder auch politisch korrekten Mätzchen, die von einigen Zuschauern und Teilnehmern aufgeführt wurden und werden passen zum ohnehin unterirdischen Niveau der ganzen Sache. Nun ja, eines passt zum anderen …

    Absolute Zeitverschwendung, sich das vor dem TV zuzumuten!

  14. Habe mir diese schlechte Musik mal wieder aus sozialen Gründen angehört. Bin ich eigentlich der Einzige, der sich gewundert hat, dass Deutschland kurz vor dem deutschen Beitrag so unvollständig vorgestellt wurde. In dem kleinen Zusammenschnitt zur deutschen ESC Historie wurde von einer unbedeutenden Band berichtet die einen besseren Platz erreicht hatte und von Lena Meyer Landruts Sieg. Völlig unerwähnt blieb Nicole mit ihrem Siegersong: Ein bisschen Frieden. Da frage ich mich, ist der Frieden heutzutage so verpönt, dass man noch nicht mal mehr diesen Siegersong von 1982 erwähnen mag?

    1. Bei angestrebter “Kriegstüchtigkeit” kann niemand Gefasel vom Frieden gebrauchen – selbst ein ganz kleines bisschen offenbar nicht!

  15. Da komme ich nicht mit wenn Israel teilnehmen darf warum dann nicht auch Russland,ach ja die Juden sind ja was besseres.Wenn die morden ist das legal

  16. vollkommen oberflächlich betrachtet konnte man den holländischen beitrag natürlich rein affirmativ, vulgo als „wahlwerbespot“, verstehen. so war es auch angelegt. weil ansonsten hätten sie den ja sofort ausgeschlossen. wer aber genauer hinschaute/-hörte(!) – auf interpret und inhalt –, konnte eigentlich ganz gut erkennen, dass es ein wahlwerbespoTT war… und zwar einer, der ganz „nebenbei“ auch die ganze veranstaltung als das verspottete, was sie ist – eine kulturell wert- und humorbefreite polit-farce. der freche lying dutchman ist denen halt irgendwie durchgerutscht. und dass sie den am ende auf so eine lächerlich durchsichtige weise nachträglich noch „verhindern“ wollten, wird ihm, zum glück, nur nützen. so ist das halt mit sanktionsregimes. am liebsten schießen sie mit begeisterung nur eigentore.

    und was soll denn ausgerechnet an diesen rummelplatz-burlesque-„satanisten“ so schlimm gewesen sein? pentagramm-klamauk, der hexagramm-pathos auf die schippe nimmt. pentagramm statt pentagon und kriegsflaggen-hexagramm. das hatte doch mal was. mindestens humor. im gegensatz zum mindestens ebenso humorvollen europakritischen beitrag aus holland ist das der _marschkapellenleitung des europäischen politbüros auch nur durchgeflutscht, aber durchaus nicht am allerwertesten vorbeigegangen.

    europa lässt die hosen runter ;o)

  17. Wenn ich die Logik richtig verstehe, wäre dann wohl eine queere afrikanische Frau mit jüdisch-ukrainischen Wurzeln (alternativ jüdisch-armenisch oder antimuslemisch-kasachisch) der Sieggarant für Deutschland. (Sarkasmus Ende) Und der Song handelt dann von der nie augearbeiten Kolonialgeschichte des ultrabösen (natürlich viel schlimmer als das der Briten, versteht sich, weshalb GB sich nach dem ersten Weltkrieg auch alle Deutschen Kolonien aneignen müsste) Deutschen Kaiserreichs.

    1. Ja, das sollte funktionieren und falls nicht, dann probieren wir in den folgenden Jahrzehnten ein paar andere Kombinationen aus.
      Irgendeine Zeitung in der Auslage an der Kasse jubelte heute, dass der Fluch gebrochen wurde, da Deutschland nicht letzter sondern zwölfter wurde. Was für eine Freude ! Ich bin heute den ganzen Tag mit einem Lächeln im Gesicht durch die Stadt gelaufen. Damit ist auch die Schmach getilgt, dass bei der letzten Leichtathletik -WM Deutschland erstmals keine Medaille, also wirklich gar keine, mehr bekam.
      Aber jetzt, wo wir zwölfter sind und mit deinem Rezept – früher order später – siegen werden , ist alles wieder gut.

  18. Eine ebenfalls gewohnt eloquente Charakterisierung des ESC findet sich in Klonowskys
    “Acta diurna” unter dem 12. Mai 2024:
    Ich zitiere:

    “Obwohl die medialen Begleitbeschwafler das Gegenteil zu suggerieren suchten, dreht sich in diesem Wettbewerb fast alles um Politik, natürlich auch um Show, aber die Musik spielt kaum eine Rolle. Verglichen mit der Qualität der dort direkt und indirekt vorgetragenen Statements, an die man sich bisweilen erinnert, ist jene der Lieder, die man in der Regel sofort vergisst, jedenfalls zweitrangig; ich erinnere an den 2014 gegen die queerphoben Putinrussen in Stellung gebrachten und bis heute deshalb irgendwie bekannten kombinierten Bart- und Kleidträger Conchita Wurst, an dessen Preislied sich kaum jemand erinnern dürfte.

    Heuer befanden sich unter den Kandidaten gleich zwei Künstler*:_Innen oder Künstelnde, die nach ihrer (bzw. der ihnen vom Management empfohlenen) Selbstwahrnehmung als „non-binäre” Personen durchs heteronormative Dasein irrlichtern. Oder flutschen. Also fingieren, sie empfänden sich weder als Männlein noch Weiblein, was bekanntlich in der woken Schickeria als eine Art Erleuchtung und Auserwähltheitskriterium gilt. Mit einer gewissen Folgerichtigkeit obsiegte einer der beiden auf legale Weise Imagegedopten.”
    (…)
    “Dass es beim ESC nicht um Musik geht – und wen die Progressisten als ihren Wunschkandidaten und Dogmenzertrümmerer handelten –, war bereits im sogenannten Vorfeld ausgemachte Sache.”

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