Der Coup des “Russischen Freiwilligenkorps” offenbart die ukrainische Neonazi-Szene

Denis Kapustin

Kiew verbreitet das Narrativ von einer russischen Widerstandszelle, aber wahrscheinlich zeigt die Aktion, dass die rechten Freiwilligenverbände schlecht kontrollierbar sind.

Die ukrainische Führung betreibt ein doppeltes Spiel. Sie greift natürlich auch Ziele in Russland oder auf der Krim an, um das Militär und die Menschen zu zermürben und in Angst zu versetzen, will aber dafür nicht direkt verantwortlich sein. Das ist so bei Drohnen und Raketen, die Stützpunkte, Flughäfen, Waffenlager oder Treibstoffdepots treffen, aber auch bei Anschlägen auf Kollaborateure oder jüngst dem Angriff des „Russischen Freiwilligenkorps“ (Ein „Russisches Freiwilligenkorps“ hat Dörfer auf russischem Territorium angegriffen). Das ist einerseits gegenwärtig noch wichtig, um die Unterstützerstaaten hinter sich zu halten, die bei Angriffen auf Russland Sorge vor einer Ausweitung des Kriegs haben, in den sie nicht direkt hineingezogen werden wollen. Und andererseits sucht man in Kiew nach Wegen, Russland so zu provozieren, dass die Unterstützerstaaten sich genötigt sehen, mehr zu liefern oder doch einzugreifen.

Bei der Aktion des „Russischen Freiwilligenkorps“ am vergangenen Donnerstag, das in der Ukraine von russischen, meist rechtsextremen Einwanderern gegründet wurde, die auch schon vor dem Krieg in Freiwilligenverbänden wie Asow oder dem Rechten Sektor gegen die Separatisten im Donbass gekämpft haben, wirkt der Versuch Kiews, nichts damit zu tun zu haben, völlig unglaubwürdig.

Überdies haben die paar Dutzend Kämpfer, die wahrscheinlich in zwei Gruppen aus der Ukraine in das russische Grenzgebiet Bryansk eingedrungen, zu den Dörfern Lyubechane und Sushany vorgestoßen sind und sich schnell wieder zurückgezogen haben, nach ersten russischen Angaben zwei Zivilisten getötet und ein 10jähriges Kind schwer verletzt. Damit will man natürlich nichts zu tun haben, weil nur die russischen Truppen Zivilisten töten. Dass fast täglich Zivilisten in den ehemaligen Volksrepubliken Donezk und Lugansk durch Beschuss von ukrainischer Seite verwundet oder getötet werden, wird in ukrainischen und westlichen Medien auch nicht berichtet.

Nach einem Tass-Bericht von Freitag schossen die Bewaffneten um sich, sie sollen in Lyubechane ein Haus zerstört, einen Zivilisten verwundet einen anderen in seinem Auto getötet haben. Von dem zweiten Toten und dem verletzten Kind ist nicht mehr die Rede, auch nicht von Verschleppten. Dafür feiert Ria Novosti den zehnjährigen Jungen. Nach dieser Version hat die „ukrainische Sabotage- und Aufklärungsgruppe“ auf zwei Fahrzeuge geschossen und deren Fahrer getötet. In einem soll der Junge mit zwei Mädchen auf dem Weg zur Schule gewesen sein. Der durch einen Schuss verletzte Junge sei mit den zwei Mädchen aus dem Auto gestiegen und hinter Häuser geflohen. Die lokalen Behörden wollen dem Jungen, der noch im Krankenhaus liegt, einen Tapferkeitsorden verleihen. Der Geheimdienst FSB hat ein Video mit einem zerschossenen Lada und einem getöteten Fahrer veröffentlicht. Zu sehen ist ein offensichtlich intaktes Niva-Fahrzeug. Putin hatte behauptet, ein solches Fahrzeug sei beschossen, dessen Fahrer getötet und der Junge verletzt worden. Das passt mit den Aufnahmen nicht so gut zusammen.

Was tatsächlich vorgefallen ist, kann ich nicht wirklich beurteilen. Gut möglich, dass die Berichte von den Getöteten und dem verletzten Kind dazu dienen, die Angreifer als Terroristen zu brandmarken, wie das Wladimir Putin gemacht hat. Gleichwohl bleibt die Version, die von Kiew ausgegeben wird, nicht glaubwürdig. Der Vorfall könnte allerdings auch zeigen, dass es riskant sein kann, wenn sich eine Regierung auf relativ wahllos gebildete bewaffnete Freiwilligenverbände im Krieg stützt.

Typisch für die Stellungnahme der ukrainischen Führung ist die Äußerung des Beraters des Präsidentenbüros Podolyak gleich am Donnerstag: „Die Story über eine ukrainische Sabotagegruppe in Russland ist eine klassische absichtliche Provokation. Russland will seine Bürger ängstigen,um den Angriff auf ein anderes Land und die wachsende Armut nach einem Kriegsjahr zu rechtfertigen.  Die Partisanenbewegung in Russland wird stärker und aggressiver. Fürchtet eure Partisanen …“ Auch Sprecher der Streitkräfte und Geheimdienste übten sich in strategischer Kommunikation, um glauben zu machen, dass der Angriff, vielmehr der Vormarsch auf die Dörfer, um dort ein Video zu machen, von Bewaffneten aus Russland geschah. Es waren wohl viele oder auch alle Russen, die sich aber in der Ukraine mit der Hilfe der ukrainischen Streitkräfte neben vielen anderen Freiwilligenverbänden organisiert und ausgerüstet haben.

Der Kommandeur des „Russischen Freiwilligenkorps“ Denis Kapustin, auch Denis Nikitin oder White Rex, gab der Financial Times ein Interview und widerlegte teilweise die offizielle Version. Nach ihm hätte die Aktion die Zustimmung der ukrainischen Behörden gehabt, “andernfalls hätte sie einfach nicht gemacht werden können”. Das ist einleuchtend, wenn er erzählt: „Wie stellen Sie sich vor, wie ich in der Dunkelheit der Nacht durchgekommen bin? Es gibt verminte Brücken, es gibt Kameras, Drohnen mit Wärmebildkameras, es gibt versteckte offene Beobachtungspunkte. Wenn ich mich nicht mit jemanden (vom ukrainischen Militär“ koordiniert hätte … wären wir, denke ich, vernicht worden.“

Das Hauptziel des Vorstoßes war das Erzielen einer großen medialen Aufmerksamkeit mit der Demonstration, wie schlecht die Grenze gesichert und wie schlecht die russischen Sicherheitskräfte arbeiten. Nikitin erklärt als Hauptziel, dass sie die Russen daran erinnern wollten, dass sie nicht in Ketten leben müssen, sondern sich erheben können: „Ihr könnte und müsst zu den Waffen greifen.“ Nikitin sagte, das Freiwilligenkorps habe aus 45 Männern bestanden, die angeblich Teil eines Untergrundnetzwerks in Russland seien. Aber das dürfte Propaganda sein, bekannt ist, dass einige seiner Mitkämpfer früher bei Asow waren.

Interessant ist allerdings der Hintergrund des Kommandeurs. Kapustin oder Nikitin, der sich natürlich in einem der Videos als Anführer präsentierte, ist gebürtiger Russe, ist aber in Deutschland aufgewachsen, wo er in der neonazistischen Hooligan- und Kampfsportszene aktiv war und das bekannte Mode-, Konzert- und Kampfsport-Label White Rex aufbaute, das weiterhin auch von Deutschland aus agiert. Auf eine Anfrage der Linksfraktion antwortete die Bundesregierung 2022: “2008 als Kleidungslabel gegründet, ist in der rechtsextremistischen Kampfsportszene aktiv, verbreitete sich im Zuge der Expansion rechtsextremistischer Kampfsportveranstaltungen in Westeuropa und brachte die Kommerzialisierung der Szene voran.” In welcher Verbindung White Rex mit Asow steht, wollte die Bundesregierung “ aus Gründen des
Staatswohls
” nicht beantworten.

2017 ist Kapustin dann in die Ukraine gegangen. Zuvor soll er 2016 mit russischen Hooligans an den Ausschreitungen während der Fußball-WM beteiligt gewesen sein. In Kiew hatte er weiter mit seiner rechten Gesinnung Kampfsportclubs betrieben, die auch Neonazis aus dem Westen anzogen. Auch mit dem jetzt weißgewaschenen Asow-Regiment stand oder steht er in enger Verbindung. RadioFreeEurope beschrieb ihn 2018 als „inoffiziellen Asow-Botschafter“, damals wurde Asow noch als „ultranationalistisch“ gebrandmarkt. Kurzzeitig wurde er wegen Drogenbesitz festgenommen, aber vielleicht wegen seiner guten Beziehungen in die rechte Szene wieder freigelassen.

Überhaupt soll er weiter enge Beziehungen zur deutschen Hooligan- und Neonazi-Szene haben und für seinen Freiwilligenverband auch einen deutschen Neonazi vom „Der III. Weg“ rekrutiert haben. Kapustin ist also genau ein Exemplar des Stereotyps von rechten Militanten, die sich in Freiwilligenverbänden wie eben dem Russischen Freiwilligenkorps organisieren. 2019 soll er ein Einreiseverbot in die EU erhalten haben. Er hat zwar eine völkisch-nationalistische Gesinnung, hängt dem weißen Nationalismus an und will ein ethnisch reines Russland, was ihn mit den ukrainischen Nationalisten und Bandera-Verehrern verbindet, die eine ethnische reine Ukraine wünschen. Der Gegner von Putin wäre auf jeden Fall noch eine viel schlimmere, tatsächlich faschistische Version. Aber die Ideologie verhindert nicht, dass man gerne überall mitmischt, wo es Randale gibt oder man eben in den Krieg zieht und seine Männlichkeit demonstriert.

Kapustin/Nikitin passt so gut in das Bild des russischen Entnazifizierungskriegs, dass man versucht sein könnte, hier doch eine False-Flag-Aktion zu vermuten. Möglicherweise ist er ein Handlanger des russischen Geheimdienstes, vielleicht war er tatsächlich auch ein V-Mann. Aber er ist eben tief verwoben in die rechtsnationalistische Szene in Europa und der Ukraine, hat RDK in der Ukraine gegründet und dürfte ohne Duldung der ukrainischen Streitkräfte es tatsächlich nicht geschafft haben, über die Grenze mit seiner kleinen Truppe kurz auf russisches Territorium vorzustoßen und wieder zurückzukehren. Das Freiwilligenkorps ist Teil der Internationalen Legion der Streitkräfte der Ukraine. Eine zweite russische Einheit ist die Legion der Freiheit Russlands, zu der Ilya Ponomarev gehört. Die beiden Verbände konkurrieren miteinander.

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33 Kommentare

  1. Bei allem Respekt für Florian Rötzer und seine Arbeit in diesem Medium wie zuvor in Telepolis: Es wäre gut, wenn er waghalsige und wenig kompetente “Analysen” wie der des FSB-Videos mit dem getöteten Fahrer und den beiden Fahrzeugen unterliesse. Es wäre schon aus Respekt vor dem Terroropfer angemessener.

    Der Film zeigt erst ein durch Beschuss mit Infanteriewaffen und womöglich einer Handgranate, Mine oder ähnlicher Splitterwaffe schwer beschädigtes Fahrzeug (Lada) mit dem toten Fahrer. Ein anderes Fahrzeug, ein rotes Auto, das ein Lada Niva sein kann oder auch nicht, wird mit plattem linken Hinterreifen gezeigt, andere Schäden sind nicht sichtbar.

    Dass das mit der Darstellung des FSB und dem, was “Putin behauptet”, im Widerspruch stünde, vermag ich nicht zu sehen. Es ist meiner Meinung nach verantwortungslos, da ohne Beleg Widersprüche zu konstruieren. Der Ablauf des Verbrechens ist Gegenstand justizieller Ermittlungen, dass nicht alle Details offenbart werden, ist normal, auch dass sich Zeugen oft etwas widersprechen. Daraus der russischen Seite als Opfer des Terrorangriffs Vorwürfe zu machen, ist kein Zeichen journalistischer Unabhängigkeit, sondern geschmacklos.

    1. Toller Text …
      “… Im Folgenden wird von der militärischen Niederlage Russlands ausgegangen sowie davon, dass im Nachgang aus ukrainischer und völkerrechtlicher Perspektive genug Wiedergutmachung für den Krieg geleistet wurde. …”

      Wenn alle Flüsse rückwärts fließen und nur noch Pazifisten schießen, dann denken wir über blaue Gummibärchen nach. Wer bezahlt für diese Absurditäten?

      1. Textverständnis erwarte ich von dir nicht mehr.

        “Und im Zweiten Weltkrieg entwickelte Frankreichs Charles de Gaulle die Vision eines Europas “vom Atlantik zum Ural”

        Es geht um verschiedene Konzepte der Integration Russlands.
        Wer sagt denn, dass die USA diesen Krieg und die Konfrontation mit den BRICS wirtschaftlich überleben ?

        Die Bresinskipläne mit Osterweiterung und der Ukraine als geopolitisches Zentrum des Westens sind ganz sicher in die Hose gegangen.

        Amerika sitzt auf dem absteigendem Ast. Was ist, wenn die BRICS mit 40% der Weltbevölkerung auf eine Demokratisierung Amerikas bestehen ?

        Erst Gehirn einschalten, dann denken und abschließend posten.

        1. Die Ukrainer benötigen keine Waffen.

          Art. 2 der UN-Charta

          “Alle Mitglieder legen ihre internationalen Streitigkeiten durch friedliche Mittel so bei, dass der WELTFRIEDE, die internationale Sicherheit und die Gerechtigkeit nicht gefährdet werden.”

          Du kannst dein pathologisches Geplärre nach Waffen für die Ukraine einstellen.

          1. Jetzt bin ich sicher, dass “Gerda” ein Bot ist:
            – ohne Grund persönlich werden
            – Unterstellungen auftischen, die in meinem Post nicht vorkommen
            – zusammenhanglosen Quatsch posten

        2. Tja, die USA haben in so viele Länder die “Demokratie” installiert – da bleibt für Amerika, wirklich nichts mehr übrig. Alles nur eine Frage der Sichtweise.

  2. “[…]Der Vorfall könnte allerdings auch zeigen, dass es riskant sein kann, wenn sich eine Regierung auf relativ wahllos gebildete bewaffnete Freiwilligenverbände im Krieg stützt.[…]”

    Nichts Neues für Geschichtsinteressierte – das war anno 1936 auch nicht anders als heute – im Spanischen Bürgerkrieg, Legion Condor, anarchistische und sozialistische Freiwillige, und andere….

    Ja ich weis. ist mehr als ein Menschenleben her, und längst vergessen in unserer schnelllebigen Online-Zeit.

    Übrigens, ich hab den Verdacht, dass in der Ukraine – zumindest was den Donbass angeht, und die Krim, längst vergangene Zeiten bzw. Schlachten wiederbelebt werden sollen – das schon seit 2014, nicht erst seit 2022 – während die einen um Poroschenko und Selenksij Bandera & Konsorten verehren setzen die anderen auf den “Heiligen Krieg” Russlands gegen die echten Nazis ab 1941 – schlimm, dass wir uns in so eine Sch…e mit reinziehen lassen – besser wäre endlich Friedensverhandlungen.

    Apropo “Partisanen” hab ich in einer Arte-Doku auch gesehen, aber das war eindeutig ukrainische Propaganda, da dort einige Dinge geäußert und gezeigt wurden, die echte Partisanen – oder Spezialeinheiten – erst Jahrzehnte nach erfolgreicher Sabotageoperation – wenn überhaupt – preisgeben…..Kriegspropaganda eben….und bei Welt Online sah ich einen Bericht über einen “Cem”, offensichtlich türkischstämmig, der für die Ukraine als Söldner angeblich in Bachmut gekämpft hat und eine Gesichtsverletzung, incl. dazugehörigen Lazerettaufenhalt beschrieb, der mich diese Aussage als deutsche Mainstream-Propaganda ansehen ließ –

    Der junge Mann war wieder zurück in Deutschland, bei seiner Familie und kleinen Tochter, und beschrieb die Verletzung, wo man rauslesen konnte, dass es eine “gesichtsentstellende” schwere Verletzung war…

    Dabei stand er vor der Kamera, und zeigte sein unverletztes und narbenfreies Gesicht in die Kamera…

    .tja, viellelicht hat auch die ukrainische Chirurgie Wunderheiler hervorgebracht, die ihn absolut geheilt darstellen lassen, aber so lange das ein Märchen ist, ist es reine Kriegspropaganda von Welt-Online…..

    …und ich kam mir schon in den ersten Sekunden des Ansehens absolut vera…t vor.

    Für wie dumm halten die kriegsbesoffenen Mainstreammedien, und Kriegspropagandisten, uns eigentlich uns so dümmliche, und offensichtliche Fakes, vorzusetzen? Wie ihr seht, Russland ist nicht allein, mit einem unversehrten Auto – einziger Unterschied bei uns gibt es unversehrte “schwerverletzte” “Freiwillige”, die für Selenskij & Konsorten in den Krieg ziehen…

    Sarkastische Grüße
    Bernie

    PS: Auch längst vergessen, aber ich erinnere daran, dass ein Exilrusse und Journalist in Kiew angeblich ermordet wurde – zu Poroschenkos Zeiten – das Problem? Der Mord war gefakt mit allem was dazugehört, inkl. Schweineblut….und einer ahnungslosen Ehefrau des Exilrussen….dumm nur, dass der dann später selbst quicklebendig vor die Kamera trat und zugab, dass es ein Fake des ukrainischen Geheimdienstes war….seither sollte man wissen, dass – nicht nur dem ukrainischen Geheimdienst – nicht zu trauen ist, da die lügen – und dazu noch so dämlich, dass jeder dahinter kommt es ist eine Lüge…..Haben die Wohl von den USA gelernt?

    1. Ergänzung:

      Wegen 2014 bzw. 1945 – dank Ukraine bekommt der begriff “eingefrorenener Konflikt” doch eine ganz neue Bedeutung? Oder?

      Wie schon gesagt, die docken im Donbass daran an was 1945 eigentlich für immer vorbei sein sollte…..das wäre so als würden die USA ein neues 1861 auspacken – und Lee gegen Grant kämpfen…..als untote Zombies….

      Ob auch der ein oder andere untote Zombie aus Deutschland schon in der Ukraine kämpft? Wehrmachts- bzw. Nazi-Zombies sich aus ihren Gräbern erheben…..*grins*

      Sarkastische Grüße
      Bernie

  3. Nichts Genaues weiss man nicht, da wird man sich als Leser wohl oder übel wieder für die plausibelste Spekulation entscheiden müssen.
    Ich nutze aber die Gelegenheit, mich über etwas auszukotzen, was mich von Tag 1 extrem stört und eigentlich beleidigt: da die Ukraine nach offizieller Lesart von Anfang an die Demokratie und die Zivilisation in ganz Europa verteidigt, würde ich doch gerne wissen, ob alle europäischen Demokratien ausgewiesene Nazi-Einheiten mit Wolfsangeln und Sonnenrad am Revers in ihre regulären Truppen eingliedern. Gehört es denn auch zu den europäischen Demokratiestandards, dass man Zwangsrekrutierungen, mit Menschenjagd und Einfangen im Supermarkt, an Urlaubsorten, beim Geburtstagsfeier, etc. vornimmt. Oder dass Minderheiten, die kaum noch ihre Muttersprache verwenden dürfen, überdurchschnittlich oft in der Frontlinie eingesetzt werden und überdurchschnittlich oft für einen Staat sterben dürfen, der sie wie den letzten Dreck behandelt. Sind das die demokratischen Werte, die wir Europäer zukünftig verehren und hochhalten sollen?
    Um auf die Plausibilität von Spekulationen zurückzukommen, wenn es derzeit ein Land auf der Welt gibt, dem ich gar nichts glaube, dann ist es die Ukraine.

    1. @Hekla

      Da schließe ich mich gerne an, aber seh es auch bei Russland von Putin so, dass man nicht alles glauben sollte was Blogger oder Medien verbreiten…..neutral und für beide Seiten skeptisch bleiben mein Lebensmotto….;-)

      Übrigens, was die ukrainischen SoldatInnen angeht, die in .de ausgebildet werden da hätte ich nichts dagegen wenn man denen echt demokratische Werte beibringen würde, und die diese in die Ukraine mitbringen – nach vollendeter Ausbildung…..so bleibt nur zu hoffen, dass es nicht anders herum läuft und ukrainische Soldaten unseren demokratischen Bundeswehrsoldaten ihre faschistischen Ansichten beibringen…..Nachtigall ick hör dir trapsen….

      Frieden ist die beste Lösung, nicht Krieg, und wenn schon ausländische SoldatInnen in .de ausgebildet werden dann bitte mit einem Eid auf’s deutsche Grundgesetz, dass sie auswendig und in ihr Herzblut für eine friedliche Ukraine aufnehmen sollen….die man dann uneingeschränkt unterstützen kann weil weder faschistisch noch sonstwie kriegsrechtsdikatorisch…..

      Übrigens, was die deutsche Polizei wohl über diesen Kriminellen denkt der angeblich “freiwillig” zuerst nach Russland und dann in die Ukraine ausgewandert ist würde mich mal interessen? Steht der nicht bei der Kripo auf der Fahndungsliste wie deutsche Menschen, die sich PKK und IS angeschlossen haben?

      Zynischer Gruß
      Bernie

      1. Hallo Bernie,
        genau da müsste und sollte er stehen. auf der Fahndungsliste, wenn Deutschland und die Ukraine Rechtsstaaten wären. Statt dessen gibt er munter Interviews. Wer Zivilisten angreift und tötet, ist ein Terrorist und Verbrecher und gehört vor Gericht.
        Hier tut man aber so, als bewegten sich die Terroristen in einem Graufeld, wo nicht richtig klar ist, ob es Ausstand oder Krieg war, obwohl die Umstände was anderes sagen und der Verbrecher selbst erklärt, dass er ohne die Mithilfe der Ukraine gar nicht nach Russland und wieder zurück in die Ukraine hätte gelangen können.

        1. @Simon

          Hast recht, und auch in diesem Fall zeigt sich die Doppelmoral des Wertewestens – siehe den Umgang mit Menschen, die sich aus hehreren Motiven den kurdischen Kämpfern (nicht der PKK) gegen den IS anschlossen und zurück nach .de kamen….denen die sich der IS anschlossen geschah es recht, aber im Fall der KurdInnen zeigt sich – auch und gerade nach dem verheerenden Erdbeben in Syrien und dem türkischen Kurdistan in aller Offenheit (“der Kaiser ist nackt!”) die Doppelmoral der grünen Außenpolitik…..

          Gruß
          Bernie

    2. Nun ja, vielleicht sollten die Grünen als Logo statt der Sonnenblume, die “Schwarze Sonne” etablieren. Schon auch um äußerlich ihre “unverbrüchliche Solidarität” mit der Ukraine zu dokumentieren.

      1. @Rebane

        Ja, dass sollten sie machen, aber die Grünen sind ja nicht erst seit 2022 die heuchleristische Partei in Europa – das hat sich mittlerweile schon bin in die USA rumgesprochen….abseits der “US-Eliten” in Washington….die einfachen AmerikanerInnen sind nämlich auch nicht überwiegend dumm und kriegsbesoffen – sie verfolgen genau was die “grüne” Partei so abliefert….die “heuchleristische Partei Europas?” (so Grayzone) eben dieses Wochenende hier: https://www.nachdenkseiten.de/?p=94649#h07
        Punkt 7 […]Die Grünen in Deutschland – Eine Partei der Heuchler?[…]”

        1. @Bernie,

          Tja, die einst friedensbewegte Partei der flatternden, glücklichen Schmetterlinge, hat eben eine krasse 360-Gradwende vollzogen.

          Von Birkenstock zu Kampfstiefel, vom im Bundestag gestrickten Pullovern, zum kleidsamen Camo. Wecken wir den woken Nazi in uns,……

  4. In einem russischsprachigen Artikel über polnische Söldner, die in der Ukraine kämpfen, (und von denen bereits ca. 2.500 gefallen sein sollen) wurde u.a. erwähnt, daß in der Warschauer U-Bahn Plakate hängen sollen, die zur “Verteidigung der polnischen Gebiete in der Ukraine” aufrufen. Kann das jemand bestätigen? Das wird als “direkte Anspielung auf die bevorstehende Annexion” gewertet.

    https://www.fondsk.ru/news/2023/03/04/kto-hochet-polskoj-krovi-poshel-von-58662.html

    1. @venice12

      Kann ich nicht bestätigen, aber halte es durchaus für möglich, da es in Polen (hinter vorgehaltener Hand) durchaus Regress-Ansprüche in Richtung Ukraine gibt – dank des Massenmörders und Nationalhelden der Ukraine Bandera….der neben tausenden von Juden auch Polen vertrieben und ermordet haben soll….

      …die Sache hat nur einen kleinen Haken, sollten die Polen das durchsetzen wollen hätte ihr Allierter Deutschland durchaus auch berechtigte Ansprüche – Ostpreußen, und alles was nach 1945 dank UDSSR an Polen fiel, geht dann wieder zurück an .de?

      Und was ist mit dem ehemals deutsche Elsaß? Sollen wir das gleich auch wieder zurückverlangen von Frankreich…Was Macron wohl dazu sagt? .*grins*

      Sarkastische Grüße
      Bernie

      1. @ Bernie
        Plädiere schon seit Übernahme des Bürgermeisterpostens von Kiew durch einen deutschen Profiboxer dafür, endlich den Osten zu germanisieren, wie es erfolgreich eine gewisse Sophie Auguste Friederike von Anhalt-Zerbst, geboren 1729 in Stettin, getan hat, die fälschlicherweise den Romanows zugeordnet wird, weil man sich nicht vorstellen kann, dass sie ihrem angetrauten Mann – einem Russen!!!! – einfach über war.
        Für mich als Weintrinkerin wäre es zudem unverzichtbar, die elsässischen Riesling-Lagen wieder heim ins Reich zu holen. Wer weiß ob die in der Testphase befindlichen Weinebenen im Alten Land jemals so herb ausgebaut werden können, wie wir das aus früheren Jahrhunderten kennen.
        Alle Grenzen weltweit revidieren! Schluss mit dem Imperialismus! Freies Franken ohne Wittelsbacher. Und keiner hört auf mich. Bei keiner der deutschen Gebietsreformen seit 1945 wurde gefragt, wem man sich denn anschließen wolle. Demokratisch ist das nicht! Staatsgründung von unten nach oben, wie sich das für Demokraten gehört. Kein Mensch hat mich 1970 ff gefragt, ob ich nicht lieber zu Crailsheim gehören will, als zu Ansbach-Bayreuth. Ich hab die Preußen noch nie gemocht.

        1. @Christa Meist….

          Vortrefflich, und ich will, als Baden-Württemberger endlich ein unabhängiges, freies Baden und Grab Hecker und Struve aus ihrem 175jährigen Tiefschlaf aus….die sollen die Preußen, und “Sauschwaben” noch einmal vertreiben…..auf das Baden frei werde, und die Republik Baden ihre allemanische Amtssprache erhält, zu der sie dann eben so stolz steht wie die Eidgenossen zu ihrem Schwyzerdysch……hihi….*grins*

          Hymne dann das “Heckerlied”……und Heckers Enkel wird erster Präsident eines freien, wirtschaflich starken Baden…..*hihi…

          Sarkastiste Grüße
          Bernie

      2. https://tkp.at/2022/12/18/polen-bereitet-sich-auf-einen-befreiung-von-teilen-der-ukraine-vor/

        ein Artikel über eine polnische Seite, auf der diskutiert wird, dass Polen sich bald die einst “verlorenen ” Gebiete wieder holen wird.
        Bemerkenswert wie offen darüber geredet wird (nicht in finsteren Chat-Gruppen)
        Krass finde ich dass da schon geplant wird, dass die ukr Armee Ende April am Ende sein wird, und dann der Moment zum Eingreifen für Polen da ist.

        ich bin mir ziemlich sicher dass in Polen dass Bestreben da ist.
        Anderes Thema ist allerdings ob sie es wirklich umsetzen , und wie.
        Das könnte im Westen zu einem Aufschrei führen, und wie werden wohl die ukrainischen Rechtsradikalen darauf reagieren ?

        1. @Bert Huber

          Na ja, ich hab da heute mal bei meiner polnischen Freundin gefragt und die sagt, dass ist eine Lüge das Polen Gebiete von der Ukraine will – in Polen hat die davon noch nie gehört. Sind wohl russischer Propaganda aufgesessen? Obwohl? Es kann auch andere Interessen geben, die daran ein Interesse haben einen Keil zwischen die Allierten Polen und Ukraine zu treiben? Vielleicht stecken die deutschen Heimatvertriebenen dahinter? Haben die geheime Kontakte nach Polen?
          Die Verbände wollen ja längst einen Grund dazu haben Königsberg und Ostpreußen von Polen zurück zu erlangen…..und sonstige ehemalige deutsche “Ostgebiete”, die überwiegend in Weissrussland und er Ukraine lagen….
          Sarkastische Grüße
          Bernie

          1. Ich sehe überhaupt die Zukunft der Ukraine darin, dass sie keine mehr hat. Jeder nimmt sich das, was er einst besessen hat: Polen, Rumänen, Ungarn, sollten in das “Unternehmen Filet” investieren, einzig Kiew, als Stadt-Staat, könnte bestehen bleiben.

          2. Na ja. ob die PIS regierung auch so denkt ?
            Schau ma mal.
            Könnte auch so etwas wie eine Fusion geben.
            Es wurden ja Regelungen geschaffen dass Polen in der Ukraine alle möglichen politischen Ämter übernehmen können.

            1. @Bert,

              eines der vielen Probleme ist: wir ALLE können nur im kalten Kaffee-Sud orakeln, vielleicht noch, zwecks Seelenhygiene, ein bisschen perverse Gewaltfantasien imaginieren, was die Zukunft der furios frechen Forderer betrifft. – Aber damit hat´s sich´s auch schon.

              Und wenn “Fusion”, dann unter polnischer Führung – die wiederum in Moskau nachfragen muss, was sie mit den Herrenmenschen, machen darf. Zweifellos sollte man aber den Polen empfehlen, frei nach ihren Wünschen, ukrainisches Territorium anzueignen. Man könnte auch einen Pachtvertrag für 99 Jahre aushandeln. Innerhalb dieser Frist, können sie machen, was sie wollen. Und sollte sich Widerstand entwicklen, dürfen Polen, Ungarn und Rumänien, massiv dagegen vorgehen.

              Da fällt mir noch ein bislang unerwähnter “Teilhaber” ein: Die Rechtsnachfolger der ehemaligen Donaumonarchie. Vielleicht lässt sich Karl von Habsburg, derzeit ohnehin arbeitslos, dazu bewegen, auf ehemals k.(u) k. Gebiet, eine leitende Position zu übernehmen.

              Weiters müsste man in der Ukraine, die jüdischen Gemeinden stärken – und aufhetzen. Schließlich galt ja Odessa damals als das “Paris des Ostens” und der Wohlstand dort, schlug sich innerhalb der ansäßigen Juden in dem Spruch: “Sollst leben, wie Gott in Adess”, nieder.

              Das ist aber nur der Anfang, meiner geopolitischen “Zeitenwende”. Ich wüsste schon, vielleicht besser als Donald, wie man Nazi-Chuzpeniks, radikal, diszipliniert. Ich werde das mal mit Olli und Onkel Joe besprechen. Und beide, zu mir zitieren. Denn in die USA, bringen mich keine zehn Pferde. ;o))))))))

      3. Warum nicht halb Frankreich, Italien und andere Kleinigkeiten, sich dabei auf Karl den Grossen berufend? Das hätte allerdings das Problem, dass auch Frankreich diesen Mordbrenner für sich reklamiert.

  5. Der Geheimdienst FSB hat ein Video mit einem zerschossenen Lada und einem getöteten Fahrer veröffentlicht. Zu sehen ist ein offensichtlich intaktes Niva-Fahrzeug.

    Zu sehen ist nur die linke Seite des Niva-Fahrzeugs.

    1. Richtig. Und der FSB, teilweise nach dem Vorbild des FBI geschaffen, ist eben nicht bloss und nicht überwiegend Inlandsgeheimdienst, sondern Bundespolizei, zuständig für Drogendelikte, Schmuggel, Terrorismus und andere grenzüberschreitende Verbrechen. Zusätzlich ist er für den Grenzschutz zuständig (wie die deutsche Bundespolizei). “Inlandsgeheimdienst” ist daher irreführend und klingt vorurteilsbeladen.

  6. Was da übrigens auch zu sehen ist, ist eine von den Terroristen ausgelegte Mine made in Germany. Herr Scholz ist jetzt ein Terroristenhelfer.

    1. @Russischer Hacker

      Dem US-Vasallen Scholz, der sich nicht einmal schämt das ganz offen zu zeigen weil ja angeblich jeder der den nackten Kaiser in Berlin sieht (= Scholz) ein Nazi, oder Schlimmeres ist – laut Mainstream-Propaganda – traue ich das nicht zu ein “Terroristenhelfer” zu sein – der Mann ist einfach unfähig und, wegen seiner Cum-Ex-Amnesie, durchaus erpressbar, und Selenksij war ja auch schon in Washington um seine Befehle vom Imperium abzuholen – vielleicht hat Biden, oder ein anderer US-Vertreter, ihm da hilfreiche Infos über Scholz zugesteckt, womit dieser ihn erpressen kann…..das würde einiges erklären….interessant übrigens auch, dass der Autor des Buches “Die Scholz-Akte” vom Scholz-Vertrauten mundtot gemacht werden soll – nein, diesmal nicht wegen der Ukraine, sondern weil er was in der Cum-Ex-Affäre herausgefunden hat was Kanzler Scholz schwer belasten könnte…..also zerstört man eben den Überbringer der Botschaft, dass wir einen erpressbaren, rückratlosen Bundeskanzler mit SPD-Parteibuch haben…..Brandt rotiert im Grabe beim Gedanken an seine SPD, und deren heutige “Spitzen”vertreter……

  7. Im Anti-Spiegel wurde berichtet, dass Kapustin ein Jude sei.

    Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Jude sich einer Gruppe von »Bandera-Verehrern« anschließt, die wahrend ihrer Kollaboration mit den Hitler-Truppen berüchtigt für ihre Juden-Morde waren.

    Gibt es dazu Quaellen?

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